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"scientology" in den Verfassungsschutz Trends
  • Nationale Ebene mit diversen Organisationen und Missionen Die Spitze der Scientology-Pyramide bildet das 1982 gegründete "Religious Technology Center
dersprechenden bzw. mit ihrer Lehre unvereinbaren Absichten zu eliminieren. Erst wenn "Ethik" durchgesetzt ist, d.h. wenn jeder Widerstand gegen Scientology gebrochen und sie vollständig anerkannt ist, können die scientologischen Organisationen aus ihrer Sicht in vollem Umfang die "Technologie" liefern, mit der die individuellen und gesellschaftlichen Lebensbedingungen angeblich verbessert werden können. 3. Organisationsaufbau und Potentiale Organisatorisch stellt sich Scientology als ist ein multinationaler, streng hierarchisch aufgebauter und feingliedrig strukturierter Konzern dar, mit einer Vielzahl von Nebenund Tarnorganisationen. SO-Strukturen (nach HUBBARD, 1992: "Was ist Scientology?") Internationales Management! Zentrale WATCHDOGReligious Technology Computerbank Commitee (WDC) Center INCOMM mit Ausführungsorgan (RTC) OSA FLAG-Führungsbüro FLAG-Finanzbüro-Netz Diverse Nebenorganisationen wie WISE, ABLE u. a. Kontinentale Koordinierung überwacht, kontrolliert, steuert Nationale Ebene mit diversen Organisationen und Missionen Die Spitze der Scientology-Pyramide bildet das 1982 gegründete "Religious Technology Center" (RTC). Das RTC ist das oberste Leitungsund Kontrollgremium der SO, das als Inhaber aller Rechte und Besitzer aller "Warenund Dienstleistungszeichen" der Scientology die Existenz der Organisation garantieren und ihre Funktionsfähigkeit sicherstellen soll. Ihren Sitz hat die neue, von HUBBARD-Nachfolger David MISCAVIGE geführte Schaltzentrale mitten in der Filmstadt Hollywood. Die sehr komplexe Gesamtstruktur von Scientology umfaßt verschiedene Arten von Organisationen und Arbeitszweigen, die in elf Sektoren zusam238
  • Scientology-Organisation (SO) Gegründet: 1954 in den USA. Erste Niederlassung in Deutschland 1970, in Bremen 1981. Mitglieder: Deutschland
  • Bremen: Stolzenauer Str. 36, Bremen-Hastedt. Medien: Freiheit, Impact, Scientology-News, Source, eigene Internetseiten. Entwicklung Die Programmatik der Scientology-Organisation
- 107 - V. Scientology-Organisation (SO) Gegründet: 1954 in den USA. Erste Niederlassung in Deutschland 1970, in Bremen 1981. Mitglieder: Deutschland: 5.000-6.000, (unverändert, wie 2006) Land Bremen: ca. 100, (unverändert, wie 2006) Organisation / Los Angeles ("Church of Scientology International" / CSI), MisStruktur: sion in Bremen: Stolzenauer Str. 36, Bremen-Hastedt. Medien: Freiheit, Impact, Scientology-News, Source, eigene Internetseiten. Entwicklung Die Programmatik der Scientology-Organisation (SO) beruht nach wie vor auf den Schriften von L. Ron HUBBARD (1911-1986), die nach eigenem Bekunden der Organisation für sie unverändert Gültigkeit haben und als Arbeitsanweisungen dienen. Die SO versteht sich als Glaubensgemeinschaft. Einem Beschluss25 des Bundesarbeitsgerichts vom 23. März 1995 zufolge handelt es sich bei der Organisation in Deutschland jedoch nicht um eine Religionsoder Weltanschauungsgemeinschaft im Sinne des Grundgesetzes. Ihre Lehren dienen vielmehr nur als Vorwand für die Verfolgung wirtschaftlicher Ziele. Eine von der Innenministerkonferenz (IMK) eingesetzte Arbeitsgruppe hat festgestellt, dass Ziele und Verhaltensweisen der SO der freiheitlichen demokratischen Grundordnung entgegenstehen. Das kollektive Verhalten der Organisation lässt Anzeichen für eine politische Zielsetzung erkennen, die letztlich darauf ausgerichtet ist, unsere verfassungsmäßige Ordnung zu verändern bzw. zu beseitigen. Dies ergibt sich aus dem von Hubbard verfassten und 1950 erschienenen Grundlagenwerk "Dianetik". Das darin publizierte Verfahren strebt mit Hilfe von Psychotechniken die ideologische Umerziehung und Veränderung der Persönlichkeit von Menschen an. Hierbei erhebt die Methode Anspruch auf den einzig legitimen Weg zur Rettung des einzelnen Menschen und der gesamten Gesellschaft. 25 "Neue Juristische Wochenschrift" 1996, S.143 ff - Az.:5AZB21/94.
  • Scientology-Organisation 225 Weitere erwähnenswerte Organisationseinheiten sind die - "Sea Organization" (Sea Org), eine mit besonderen Kontrollbefugnissen ausgestattete Einrichtung
  • Niedersachsen Die Basis des SO-Organisationsgefüges bilden die ScientologyZentren. In Deutschland gibt es zehn "Kirchen" (Orgs), von denen sich zwei
Scientology-Organisation 225 Weitere erwähnenswerte Organisationseinheiten sind die - "Sea Organization" (Sea Org), eine mit besonderen Kontrollbefugnissen ausgestattete Einrichtung, die in allen Organisationsteilen der SO Schlüsselpositionen besetzt, - "International Association of Scientologist" (IAS), ein welt-weiter Verbund von Scientologen, der über Spenden und Beiträge kostspielige Kampagnen der SO finanziert, - "Association for better Living and Education" (ABLE), eine Vereinigung verschiedener Gruppierungen, die in der Drogenund Gefangenenrehabilitierung sowie im Bildungsbereich aktiv sind und - "Citizens Commission on Human Rights" (CCHR), in Deutschland bekannt unter dem Namen "Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschrechte" (KVPM). 5.4 Scientology in Deutschland und Niedersachsen Die Basis des SO-Organisationsgefüges bilden die ScientologyZentren. In Deutschland gibt es zehn "Kirchen" (Orgs), von denen sich zwei als "celebrity-centres" bezeichnen, und dreizehn "Missionen", denen nach Schätzung der Verfassungsschutzbehörden ca. 4.500 bis 5.000 Mitglieder zuzuordnen sind. Die Einrichtungen der SO sind in Deutschland überwiegend als eingetragene Vereine organisiert. Als Dachverband fungiert die Scientology Kirche Deutschland e. V. mit Sitz in München. Schwerpunkte der scientologischen Aktivitäten und PräScientologysenz in Deutschland sind Baden-Württemberg, Bayern und Zentren Hamburg. Die SO in Niedersachsen ist kein regionaler Schwerpunkt Org Hannover im Gesamtgefüge der Organisation. Die "Org" Hannover firmiert vereinsrechtlich unter der Bezeichnung "Scientology Gemeinde Hannover". Zu den Aktivitäten der niedersächsischen Scientologen geE-Meter hören in erster Linie Infostände in der Innenstadt von Hannover, an denen Werbebroschüren verteilt und der so genannte E-Meter, eine Art Lügendetektor, vorgeführt wird. In anderen Orten Niedersachsens werden die Infostände zumeist organisatorisch durch die "Scientology Kirche Hamburg" durchgeführt. Die "Org" Hannover wird nur von einem begrenzten Personenkreis regelmäßig aufgesucht.
  • Scientology-Organisation rechtmäßig sei, weil deutliche tatsächliche Anhaltspunkte dafür vorlägen, dass die Kläger verfassungsfeindliche Ziele verfolgten. Aus einer Vielzahl teilweise
262 Scientology-Organisation rechtmäßig sei, weil deutliche tatsächliche Anhaltspunkte dafür vorlägen, dass die Kläger verfassungsfeindliche Ziele verfolgten. Aus einer Vielzahl teilweise auch nicht öffentlich zugänglicher Quellen ergebe sich, dass die Kläger Bestrebungen verfolgten, die darauf gerichtet seien, die Menschenwürde, das Recht auf Leben, körperliche Unversehrtheit und Gleichbehandlung sowie das Recht des Volkes, die Staatsgewalt in Wahlen und Abstimmungen auszuüben, zu beseitigen oder außer Geltung zu setzen. Dass die Verwirklichung dieser Ziele zur Zeit aussichtslos erscheine, sei für die Frage der Rechtmäßigkeit der Beobachtung der Kläger ohne Belang. Die Beobachtung der Kläger sei auch erforderlich, angemessen und damit insgesamt verhältnismäßig. Dies gelte auch für den Fall, dass man unterstelle, die Kläger seien - wie von ihnen behauptet - eine Religionsgemeinschaft. Das Urteil stellt auch klar, dass Scientology seine verfassungsfeindlichen Ziele nicht nur theoretisch verfolgt, sondern auch praktisch umsetzt. Der Hinweis des Gerichts, dass Kämpfer für Scientology geworben werden sollen und dass Scientology letztendlich das Konzept verfolge, die verfassungsmäßige Ordnung zu unterAggressivgraben, deutet in Richtung auf eine Betätigungsweise, die als aggreskämpferische siv-kämpferisch bezeichnet wird. Damit werden auch durch das Urteil Ansätze des Verwaltungsgerichts Köln Anhaltspunkte für die Erwägung eines Vereinsverbots belegt. In seiner Klageerwiderung vom 15. August 2003 hatte der Prozessbevollmächtigte des BfV eine ausführliche Darstellung der vorliegenden tatsächlichen Anhaltspunkte für verfassungsfeindliche und teilweise sogar aggressiv-kämpferische Bestrebungen der SO gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung und darüber hinaus für Straftaten wie Betrug und Nötigung gegeben. Hierzu einige Zitate aus der Klageerwiderung: "Scientology sieht sich in einem Kampf auf Leben oder Tod mit dem Rest der Welt, und hieraus wird erklärlich, weshalb dieser Kampf nach Auffassung von Scientology ohne Rücksicht, ohne Grenzen und mit allen Mitteln geführt werden muß und geführt werden darf." "Es ist offensichtlich, dass eine Gruppierung mit diesem Verständnis, sollte sie je bestimmenden oder gar beherrschenden Einfluß in einem Staat erringen, eine Schreckensund Terrorherrschaft errichten würde, die auf die Unterdrückung, wenn nicht gar vollständige Vernichtung aller ihrer Gegner gerichtet wäre."
  • SCIENTOLOGY-ORGANISATION" (SO) "Scientology-Organisation" (SO) Gründung: 1954 in den USA 1970 erste Niederlassung in Deutschland Sitz: Los Angeles
"SCIENTOLOGY-ORGANISATION" (SO) "Scientology-Organisation" (SO) Gründung: 1954 in den USA 1970 erste Niederlassung in Deutschland Sitz: Los Angeles (USA) ("Church of Scientology International", CSI), München (Bayern) ("Scientology Kirche Deutschland e.V.", SKD) Leitung/Vorsitz: USA: David Miscavige Deutschland: Helmuth Blöbaum Mitglieder/Anhänger 3.500 (2016: 3.500) in Deutschland: Publikationen/Medien: Zeitungen/Zeitschriften: (Auswahl) "Impact" "International Scientology News" "The Auditor" "Source" "Freewinds" 319
  • Scientology-Organisation 243 6. Abschnitt Scientology-Organisation (SO) International Deutschland Bayern Mitglieder: 125.000 bis 150.000* 5.000 bis 6.000 etwa
Scientology-Organisation 243 6. Abschnitt Scientology-Organisation (SO) International Deutschland Bayern Mitglieder: 125.000 bis 150.000* 5.000 bis 6.000 etwa 2.600 Vorsitzender: David Miscavige Helmuth Blöbaum Gerhard Böhm Gründung: Los Angeles 1952 München 1972 Nürnberg 1982 Church of Scientology Scientology Kirche Scientology Kirche International (CSI) Deutschland e.V. Bayern e.V. Sitz: Los Angeles, USA München München/Nürnberg (in Deutschland unselbständige Teilorganisationen) Publikationen: Freiheit, Impact, Ursprung, Source u.a. * geschätzte bzw. hochgerechnete Zahlenangaben, die auf Mitgliederbzw. Aussteigerinformationen basieren 1. Zur Geschichte der SO Im Jahre 1950 veröffentlichte der amerikanische Science-Fiction-Autor PersönlichkeitsL. Ron Hubbard (1911 bis 1986) in den USA das Buch "Dianetik - Die manipulation als moderne Wissenschaft der geistigen Gesundheit". Darin stellte er neue Therapie seine "Technologie" zur "Heilung psychosomatischer Krankheiten und geistiger Störungen" vor. In den folgenden Jahren kam es zur Gründung so genannter "Dianetik-Zentren" und schließlich zum Aufbau der SO. Im Jahre 1952 gründete er die "Hubbard Association of Scientologists International" (HASI), die noch nicht den Anspruch erhob, eine Kirche oder angewandte religiöse Philosophie zu sein. Hubbard erkannte jedoch bald die wirtschaftlichen und steuerlichen Vorteile einer Umwandlung seiner Organisation in eine Kirche. DesEtikettenhalb erklärte er sein von ihm erdachtes Verfahren der PsychomaniSchwindel pulation, das er zusammen mit einer totalitären Organisationslehre und -technik in Form eines Kommandosystems ("Admintech") entwickelt hat, zur Religion und gründete 1954 die erste "Kirche". Die Leiter der örtlichen Niederlassungen in den USA nennen sich seitdem "Geistliche", tragen kirchliche Kleidung und fügen ihrem Namen den Titel "Reverend" hinzu. Im Jahre 1957 wurde der SO in den USA Steuerbefreiung gewährt, weil sie steuerrechtlich als gemeinnützige Organisation (charitable organisation) bewertet wurde.
  • Scientology-Organisation 209 6. Abschnitt Scientology-Organisation (SO) International Deutschland Bayern Mitglieder: 125.000 bis 150.000* 5.000 bis 6.000 etwa
Scientology-Organisation 209 6. Abschnitt Scientology-Organisation (SO) International Deutschland Bayern Mitglieder: 125.000 bis 150.000* 5.000 bis 6.000 etwa 2.600 Vorsitzender: David Miscavige Helmuth Blöbaum Gerhard Böhm Gründung: Los Angeles 1952 München 1972 Nürnberg 1982 (Church of Scientology (Scientology Kirche (Scientology Kirche International - CSI -) Deutschland e.V.) Bayern e.V.) Sitz: Los Angeles, USA München München/Nürnberg (in Deutschland unselbständige Teilorganisationen) Publikationen: "Freiheit"; "Impact"; "Ursprung"; "Source" u.a. * geschätzte bzw. hochgerechnete Zahlenangaben, die auf Mitgliederbzw. Aussteigerinformationen basieren 1. Zur Geschichte der SO Im Jahre 1950 veröffentlichte der amerikanische Science-Fiction-Autor PersönlichkeitsL. Ron Hubbard (1911 bis 1986) in den USA das Buch "Dianetik - Die manipulation als moderne Wissenschaft der geistigen Gesundheit". Darin stellte er seine neue Therapie "Technologie" zur "Heilung psychosomatischer Krankheiten und geistiger Störungen" vor. In den folgenden Jahren wurden so genannte "Dianetik-Zentren" eingerichtet und schließlich die SO gegründet und aufgebaut. 1952 gründete er die "Hubbard Association of Scientologists International" (HASI), die noch nicht den Anspruch erhob, eine Kirche oder angewandte religiöse Philosophie zu sein. Hubbard erkannte jedoch bald die wirtschaftlichen und steuerlichen Vorteile einer Umwandlung seiner Organisation in eine Kirche. Deshalb erklärte er sein von ihm erdachtes Verfahren der Psychomanipulation, das er zusamEtikettenmen mit einer totalitären Organisationslehre und -technik in Form eines Schwindel Kommandosystems ("Admintech") entwickelt hatte, zur Religion und gründete 1954 die erste "Kirche". Die Leiter der örtlichen Niederlassungen in den USA nennen sich seitdem "Geistliche", tragen kirchliche Kleidung und fügen ihrem Namen den Titel "Reverend" hinzu. Im Jahre 1957 wurde die SO in den USA als gemeinnützige Organisation (charitable organisation) anerkannt und somit von der Steuer befreit. Nachdem die oberste amerikanische Steuerbehörde IRS (Internal Revenue Service) fragwürdige persönliche Bereicherungstatbestände bei Hubbard und vielen seiner Funktionäre aufgedeckt hatte, widerrief sie Verfassungsschutzbericht Bayern 2005
  • Verwaltung existieren. Die programmatischen Äußerungen HUBBARDs sind für Scientologen, die Scientology-Organisation und insbesondere auch für ihre Teilorganisationen, die einzelnen
  • International Association of Scientology" (IAS) unabänderlich und dauerhaft gültig. Die Scientology-Organisation in Deutschland bekennt sich in ihren Veröffentlichungen dieser
- 81 - Die SO will eine scientologische Gesellschaft etablieren, in der eigene "Verwaltungs-, Technologieund Gerechtigkeitsverfahren" ohne Rechtsweggarantie, ohne Gewährleistung des rechtlichen Gehörs, ohne Anspruch auf einen gesetzlichen und unabhängigen Richter und ohne eine gesetzmäßige Verwaltung existieren. Die programmatischen Äußerungen HUBBARDs sind für Scientologen, die Scientology-Organisation und insbesondere auch für ihre Teilorganisationen, die einzelnen "Kirchen" und "Missionen" in Deutschland oder die "International Association of Scientology" (IAS) unabänderlich und dauerhaft gültig. Die Scientology-Organisation in Deutschland bekennt sich in ihren Veröffentlichungen dieser Regelung ausdrücklich zur Person und politischen Programmatik ihres Gründers. Wesentliche Elemente der scientologischen "Technik" bestehen darin, alle Aktivitäten auf Expansion der Organisation auszulegen. Das dokumentiert sich in der Anweisung: "make money - make more money - make other people produce so as to make money" Die "Scientology Kirche Deutschland e.V." (SKD) und die "Scientology Kirche Berlin e.V." (SKB) hatten mit Schriftsatz vom 27. März 2003 Klage gegen das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) mit dem Ziel erhoben, die Beobachtung der Kläger mit offenen und nachrichtendienstlichen Mitteln untersagen zu lassen. Die 20. Kammer des Verwaltungsgerichtes (VG) in Köln hat am 11. November 2004 die Klage in vollem Umfang abgewiesen. Zur Begründung führte das Gericht aus, "es sei zu der Überzeugung gelangt, die Beobachtung der SKD und der SKB durch das BfV sowohl mit offenen als auch mit nachrichtendienstlichen Mitteln sei rechtmäßig. Es lägen tatsächliche Anhaltspunkte dafür vor, dass die Kläger Bestrebungen gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung verfolgen. Aus einer Vielzahl, teilweise auch nicht öffentlichen zugänglichen Quellen, ergebe sich, dass die Kläger Bestrebungen verfolgen, die gegen die Menschen-
  • Scientology-Organisation Scientology sei nicht an Geld interessiert, sondern nur am Planeten. Zur Übernahme des Planeten habe er das Projekt
194 Scientology-Organisation Scientology sei nicht an Geld interessiert, sondern nur am Planeten. Zur Übernahme des Planeten habe er das Projekt "International City" entworfen, was nichts anderes bedeute, als die Erde zu regieren. Das habe zwar auch schon Hitler versucht, dieser sei aber gescheitert. Hubbard forderte in seinem Vortrag letztlich, alle derzeit existierenden Hauptstädte der verschiedenen Staaten zugunsten Scientology Projekt zu entmachten, die Welt quasi von seiner Hauptstadt - International Weltregierung City - aus zu regieren: " Wir hatten in letzter Zeit einige Probleme mit Regierungen. Meiner Meinung nach waren sie unverschämt. Sie waren respektlos. Und ich habe mir das gründlich angesehen und bin zu dem Entschluß gekommen, daß wir das nicht hinnehmen sollten." Die in Saint Hill/England von Hubbard gehaltene Rede wurde von der SO im Jahr 1991 als Bestandteil des "Saint Hill Special Briefing Course" (Herausgeber New Era Publications, Kopenhagen) erneut an die Mitglieder weltweit versandt. Die Thesen von Hubbard sind für jeden Scientologen nach wie vor verbindlich, auch für die jetzige Führung, wie sie selbst betont. Eine Werbebroschüre aus dem Jahr 1997 nennt als Zweck der "International Association of Scientologists" (IAS), daß die "Ziele der Scientology, wie L. Ron Hubbard sie aufgestellt hat, erreicht werden". Der Präsident des "World Institute of Scientology Enterprises" (WISE) - Don Drader - schrieb kürzlich in einer Publikation von WISE mit dem Titel "United States Directory 1997", man müsse die "Verwaltungs"Verwaltungstechnologie von Hubbard in jedem Geschäft, in jeder Organisation technologie" und in jeder Regierung weltweit zur Anwendung bringen". In der als Hebel für Publikation "Impact", Ausgabe 74 aus dem Jahr 1997, wird unter der Machtergreifung Überschrift "Die Zeiten müssen sich ändern" ein Aufsatz von L. Ron Hubbard aus dem Jahr 1966 zitiert. Es heißt darin: " Wir dürfen es nicht zulassen, daß uns irgendwelche Repressalien seitens der Regierungen, Kampagnen von unfähigen ,Heilern', die selbst bereits versagt haben, oder irgendwelche angedrohten Verhöhnungen oder Bestrafungen im Wege stehen." Gewinnung Bei einer Veranstaltung in der "Advanced Organization" in Saint Hill deutscher in England am 30. August sagte Don Drader, man müsse speziell Politiker deutsche Politiker, die eine Pro-Scientology-Haltung einnehmen, "noch eindringlicher dazu auffordern, als Multiplikator für SO aufzutreten". Namen nannte er nicht.
  • Scientology-Organisation die Hamburger Scientology-Firmen allerdings eher um Unauffälligkeit bemüht als um offensives Expansionsverhalten im Sinne
  • Hamburger Org. Nur annähernd die Hälfte wird auf größeren Scientology-Veranstaltungen oder durch Teilnahme an Kursund Klassifizierungssystemen der SO auffällig
Scientology-Organisation die Hamburger Scientology-Firmen allerdings eher um Unauffälligkeit bemüht als um offensives Expansionsverhalten im Sinne der SO. Von knapp 700 Scientologen in Hamburg und Umgebung (2007: etwa 750) gehören ca. 50 zur Eppendorfer Org und 650 zur Hamburger Org. Nur annähernd die Hälfte wird auf größeren Scientology-Veranstaltungen oder durch Teilnahme an Kursund Klassifizierungssystemen der SO auffällig. Weniger als ein Drittel beteiligen sich regelmäßig an Aktivitäten in der Organisationsoder Öffentlichkeitsarbeit und somit an dem Versuch strukturierter Verbreitung scientologischer Ideologie. Der Mitgliederbestand ist zudem überaltert. Außer Kindern von Scientologen finden kaum junge Leute zur Organisation. Weil der Nachwuchs fehlt, machten sich Scientologen in Hamburg bereits Gedanken, wie sie die SO für Jugendliche attraktiver erscheinen lassen könnten. In Hamburg ist somit ein leichter Abwärtstrend zu verzeichnen. Bundesweit stagniert die Verbreitung von Scientology, und die Mitgliederzahlen liegen wie in den Vorjahren bei etwa 5.000 - 6.000. Der "Commanding Officer Europe" der SO teilte Ende 2008 - Hubbard zitierend - deutschen Scientologen mit, dass "die Macht einer Organisation an der Anzahl der Mitglieder gemessen wird, die sie hat." Die nach Macht strebende SO will öffentlichen Behauptungen ihres Managements zufolge weltweit zehn Millionen Scientologen zählen. Nach internen SO-Unterlagen sind der SO allerdings seit 2007 nur knapp 100.000 Mitglieder zuzurechnen. Möglicherweise sind es sogar noch weniger: Ende 2008 sollen sich in Los Angeles/USA, eine der Regionen mit den weltweit meisten Scientologen, die Mitgliederzahlen und Einnahmen erheblich reduziert haben. Nach allem klaffen damit Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander. Gefährlich an der Organisation bleiben ihre Manipulation von Menschen und ihre Absicht politischer Einflussnahme mit verfassungsfeindlicher Intention. 227
  • Zukunft erreicht, wenn nur Da nach Auffassung der SCIENTOLOGY-ORGANISAder Nichtaberrierte die Staatsbürgerschaft erlangen TION der wahre, mit Rechten ausgestattete
  • Erreichung die Überlebensfähigkeit und blick keine "wahre Demokratie". Die SCIENTOLOGYdas Glück der Menschheit erheblich zu steigern verORGANISATION will eine (scientologische
  • einer Nation von anspruch sieht sich die SCIENTOLOGY-ORGANISAClears möglich - und selbst sie können Fehler machen. TION berechtigt, jede Form
  • Angreifer auf VERBRECHEN oder Schlimmeres zu untersuchen, Aktivitäten der SCIENTOLOGY-ORGANISATION arbeite dabei mit eigenen Spezialisten und nicht im Freistaat
das Ziel irgendwann in der Zukunft erreicht, wenn nur Da nach Auffassung der SCIENTOLOGY-ORGANISAder Nichtaberrierte die Staatsbürgerschaft erlangen TION der wahre, mit Rechten ausgestattete Mensch und davon profitieren kann. Dies sind erstrebenswerte erst noch erschaffen werden muss, herrscht im AugenZiele, deren Erreichung die Überlebensfähigkeit und blick keine "wahre Demokratie". Die SCIENTOLOGYdas Glück der Menschheit erheblich zu steigern verORGANISATION will eine (scientologische) Gesellmöchten"258. schaft aufbauen, in der eine "wahre Demokratie" an die "Eines Tages wird es vielleicht ein viel vernünftigeres Stelle der heutigen Gesellschaftsordnung treten soll. Gesetz geben, das nur Nichtaberrierten erlaubt, zu "Wir können (...) den Schluss ziehen, dass die erste heiraten und Kinder in die Welt zu setzen."259 wahre Demokratie dann auftauchen wird, wenn wir jedes Individuum von den bösartigeren reaktiven ImDie SO verfolgt das Ziel, die bestehende Rechtsordpulsen befreit haben. Solche Wesen können vernünftig nung durch "die wirkliche Gerechtigkeit" zu ersetzen: denken, können über anständige, angemessene und "Wenn wir einen überlegenen Gesetzeskodex und ein praktisch durchführbare Maßnahmen übereinstimüberlegenes Gesetzessystem haben, das den Menschen men, und man kann sich bei ihnen darauf verlassen, wirkliche Gerechtigkeit bringt, werden wir uns einfach dass sie nützliche Maßnahmen entwickeln."263 leicht über die Gesellschaft ausbreiten, und jeder wird gewinnen."260 Über Demokratie und Parlamente führt HUBBARD "Die ganze Aufgabe des Rechts liegt darin, den ehraus: "Hüten Sie sich jedoch vor diesen Damen und lichen Menschen zu schützen. Daher ist es das Ziel des Herren parlamentarischer Vorgehensweisen, die sämtRechts, eine geistig gesunde (Anm.: eine nichtaberliche rechtlichen und zeitverschwenderischen Verfahrierte, aus "Clears" bestehende) Gesellschaft zu errichren kennen, aber irgendwie niemals irgendetwas andeten. Für uns ist die Rechtspflege die Aktion, die notres als Chaos erreichen. Eine fähige, erfolgreiche wendig ist, um die Geisteskranken in Schranken zu Führungsperson ist eine Million eindrucksvolle Bauhalten (...)."261 erntölpel wert. Demokratien hassen Verstand und Mit dem aus ihrer Lehre resultierenden AbsolutheitsKönnen. (...) Demokratie ist nur in einer Nation von anspruch sieht sich die SCIENTOLOGY-ORGANISAClears möglich - und selbst sie können Fehler machen. TION berechtigt, jede Form von Kritik an ihren PosiWenn die Mehrheit herrscht, leidet die Minderheit. tionen zu unterdrücken und Gegenmeinungen aus der Die Besten sind immer eine Minderheit."264 Welt zu schaffen. Letztlich bringe die SO die "totale Freiheit" und habe deshalb auch die Macht und AutoEine konkrete Umsetzung dieser Programmatik, d. h. rität, "totale Disziplin" zu fordern. die Infiltration der Gesellschaft in wirtschaftlichen und Dementsprechend gehen Scientologen konsequent politischen Bereichen der Bundesrepublik Deutschund rücksichtslos gegen Kritiker, die so genannten land, konnte auch im Jahr 2000 nicht festgestellt "unterdrückerischen Personen", vor und geben ihren werden. Dies mag weniger an mangelnden FähigMitarbeitern folgende Handlungsanweisungen: keiten der SO zur Infiltration liegen als vielmehr an der jahrelangen intensiven Aufklärungsarbeit staat"Das ist die richtige Handlungsweise: licher Stellen und verschiedener gesellschaftlicher Gruppen. (1) Finde heraus, wer uns angreift. (2) Beginne sofort, den Angreifer auf VERBRECHEN oder Schlimmeres zu untersuchen, Aktivitäten der SCIENTOLOGY-ORGANISATION arbeite dabei mit eigenen Spezialisten und nicht im Freistaat Sachsen mit Leuten von draußen! (...) Im Vergleich zu einigen alten Bundesländern, in denen (4) Füttere die Presse mit tatsächlichen Beweisen es gewachsene Strukturen der SO gibt, ist die Organigegen die Angreifer, also mit ihren dunklen, blusation im Freistaat Sachsen mit lediglich ein paar Duttigen, sexuellen und verbrecherischen Machenzend Mitgliedern und ohne feste Struktur nur schaften."262 schwach repräsentiert. 258 Vgl. L. Ron HUBBARD, DIANETIK, Kopenhagen 1989, S. 487. 259 Vgl. L. Ron HUBBARD, DIANETIK, Kopenhagen 1989, S. 378. 260 HCO PL vom 27 März 1965; in: DER ORGANISATIONSFÜHRUNGSKURS-GRUNDLEGENDER MITARBEITERHUT, Band 0, S. 791 f. 261 Vgl. L. Ron HUBBARD, Das Handbuch für den Ehrenamtlichen Geistlichen, 2. Auflage, Kopenhagen, 1983, S. 280. 262 Vgl. HCO Exekutive Letter v. 5.September 1966, zitiert nach Haack: Magie des 20. Jahrhunderts, München 1991, S.238. 263 HCO PL vom 13. Februar 1965; in: DER ORGANISATIONSFÜHRUNGSKURS-GRUNDLEGENDER MITARBEITER-HUT, Band 0, S. 652 f. 264 HCO PL vom 2. November 1970; in: DER ORGANISATIONSFÜHRUNGSKURS-GRUNDLEGENDER MITARBEI102 TER-HUT, Band 0, S. 124.
  • Scientology-Organisation Ein derartiges Selbstverständnis lässt darauf schließen, dass sich das OSA als Elite und als Speerspitze versteht, dessen Auftrag
  • Bestimmung an, Führungskräfte in Staat und Gesellschaft zu kontaktieren, um Scientology-Techniken in allen Bereichen zur Anwendung zu bringen
Scientology-Organisation Ein derartiges Selbstverständnis lässt darauf schließen, dass sich das OSA als Elite und als Speerspitze versteht, dessen Auftrag es ist, Widerstand gegen Scientology aus dem Weg zu räumen, um eine angeblich im Niedergang befindliche Gesellschaft scientologisch zu verändern. Das Elitebewusstsein schafft eine Barriere zur nichtscientologischen Außenwelt. Kritik kann dabei nicht toleriert werden. Denn die Lehre HUBBARDs darf nach einer derartigen Sicht nicht relativiert oder in Zweifel gezogen werden, da die vermeintliche absolute Wahrheit nicht mehr diskutabel ist. Nach außen versucht die SO, den wahren Charakter des OSA immer wieder zu verharmlosen. Nach eigenem Selbstverständnis ist es jedoch Aufgabe des OSA, "einen sicheren Raum zu schaffen, in den Scientology hinein expandieren kann."442 Der SO-Nachrichtendienst sieht es in demselben Schriftstück auch als seine Bestimmung an, Führungskräfte in Staat und Gesellschaft zu kontaktieren, um Scientology-Techniken in allen Bereichen zur Anwendung zu bringen. In der Vergangenheit wurden bereits Aktionen in Bezug auf die politische und öffentliche Meinungsbildung bekannt. Es gibt unter anderem Hinweise, dass zum Beispiel die mit dem OSA eng verbundene KVPM Einfluss politische auf den Gesetzgeber nehmen wollte, indem sie sich etwa unterstützend an Einflussnahme Briefaktionen beteiligt, die zum massenhaften Versand an Parlamentsmitangestrebt glieder führen sollte. All dies zeigt erneut, dass die SO im Rahmen ihrer Expansionsstrategie auch politische Einflussnahmen anstrebt, in Deutschland jedoch eine offene Teilnahme an Willensbildungsprozessen vermeidet. Dagegen versucht Scientology in den USA über ihre Hilfsorganisation "Citizens Commission on Human Rights" (CCHR) relativ offen, Gesetzgebungsverfahren zu beeinflussen. 8. Vertrauliches Telefon Im Rahmen der Beobachtung der SO ist der Verfassungsschutz auch weiterhin auf die Unterstützung der Bevölkerung angewiesen. Rufen Sie uns an: 0711/9561994. 442 Flugblatt "OSA The Office of Special Affairs", 2004, Übersetzung durch das Landesamt für Verfassungsschutz. 225
  • SCIENTOLOGY-ORGANISATION (SO) Gründung: 1954 in den USA, erste Niederlassung in Deutschland 1970, 1972 erste Niederlassung in Baden-Württemberg Gründer
  • Scientologen zu unterdrücken, bis zum Sieg kämpfen."355 Die "Scientology-Organisation" (SO) verharrt in ideologischer Starre und sieht die Konzepte
D. SCIENTOLOGY-ORGANISATION (SO) Gründung: 1954 in den USA, erste Niederlassung in Deutschland 1970, 1972 erste Niederlassung in Baden-Württemberg Gründer: Lafayette Ronald Hubbard (1911 - 1986) Nachfolger: David MISCAVIGE (Vorstandsvorsitzender RTC) Sitz: Los Angeles ("Church of Scientology International", CSI) Mitglieder: ca. 1.200 Baden-Württemberg (2002: ca. 1.200) ca. 5.000 - 6.000 Bund (2002: ca. 5.000 - 6.000) weltweit ca. 100.000 - 120.000 (2002: ca. 100.000 - 120.000) Publikationen: "Dianetik-Post", "Freiheit", "Prosperity", "International Scientology News", "Impact", "The Auditor", "Free Mind" u.a. 1. Aktuelle Entwicklungen und Tendenzen "...wir [werden] definitiv in jedem Land, in dem Versuche unternommen werden, unsere Religion und Scientologen zu unterdrücken, bis zum Sieg kämpfen."355 Die "Scientology-Organisation" (SO) verharrt in ideologischer Starre und sieht die Konzepte ihres Gründers Lafayette Ronald HUBBARD als einzig funktionierenden Gegenentwurf zur bestehenden politischen und gesellschaftlichen Ordnung an. Zur Durchsetzung ihres umfassenden MachtanExpansionsspruchs betreibt sie eine klassische ExpanStrategie sionsstrategie, die darauf ausgerichtet ist, Lafayette Ronald Meinungsführer und Entscheidungsträger in HUBBARD Staat, Wirtschaft und Gesellschaft für Scientology zu gewinnen. Dabei ist bemerkenswert, mit welcher Hartnäckigkeit das SO-Management die erklärten Ziele verfolgt. Dennoch 355 David MISCAVIGE in: "Impact" Nr. 102/2002, S. 34. 254
  • letztlich eine Einheit, die sich hinsichtlich der Überwachung der einzelnen Scientology-Sektoren der Managementorganisation "Flag Command Office" (Sitz: Los Angeles
1956 veröffentlichten Buch "Scientology - Die Grundlagen des Denkens" schuf Hubbard den ideologischen Überbau zu "DIANETIK". In der Folgezeit arbeitete er daran, die Ergebnisse seiner ''Forschungen" in unzähligen Büchern, Schriften, Kursen und Vorträgen der Menschheit nahezubringen. 3. Organisation Etwa Mitte der achtziger Jahre übernahm David MISCAVIGE als Leiter des "RELIGIOUS TECHNOLOGY CENTER" (RTC) die Führung von Scientology. Das im Januar 1982 in Los Angeles gegründete RTC ist im Besitz aller urheberrechtlich geschützten Zeichen und Produkte von Scientology und kontrolliert deren Lizenzvergabe und Verwendung. Die darunter liegende Hierarchie-Ebene ist das "Watchdog Committee", dem das "International Scientology Management" unterstellt ist. Beide zusammen bilden letztlich eine Einheit, die sich hinsichtlich der Überwachung der einzelnen Scientology-Sektoren der Managementorganisation "Flag Command Office" (Sitz: Los Angeles) bedient. Eckpfeiler der Managementebene sind die "International Association of Scientologists" (IAS) mit den Lebenszeitmitgliedern als ergiebige Geldquellen für die "Kriegskasse", das "Office of Special Affairs" (OSA) (als eigener Geheimdienst zuständig für die "Handhabung" von Aussteigern und Kritikern), sowie die "SEAOrg", eine paramilitärisch auftretende Elitetruppe. Der Koordinierung der oben genannten Bereiche dienen "Kontinentale Verbindungs-Büros". Als die drei Hauptsäulen der SO gelten folgende "Dienstleistungseinheiten": LI Die "Chüren of Scientology International" (CSI) vereint alle "kirchlichen Dienstleistungsunternehmen" wie "Celebrity Centers" (Betreuung von prominenten Mitgliedern), "Klasse IV Orgs" (Kirchen), "Missionen" und "Dianetik Beratungszentren"
  • Verwaltung existieren. Die programmatischen Äußerungen HUBBARDs sind für Scientologen, die Scientology-Organisation und insbesondere auch für ihre Teilorganisationen, die einzelnen
  • International Association of Scientology" (IAS) unabänderlich und dauerhaft gültig. Die Scientology-Organisation in Deutschland bekennt sich in ihren Veröffentlichungen ausdrücklich
- 95 - Anspruch auf einen gesetzlichen und unabhängigen Richter und ohne eine gesetzmäßige Verwaltung existieren. Die programmatischen Äußerungen HUBBARDs sind für Scientologen, die Scientology-Organisation und insbesondere auch für ihre Teilorganisationen, die einzelnen "Kirchen" und "Missionen" in Deutschland oder die "International Association of Scientology" (IAS) unabänderlich und dauerhaft gültig. Die Scientology-Organisation in Deutschland bekennt sich in ihren Veröffentlichungen ausdrücklich zur Person und politischen Programmatik ihres Gründers. Wesentliche Elemente der scientologischen "Technik" bestehen darin, alle Aktivitäten auf Expansion der Organisation auszulegen. Das dokumentiert sich in der Anweisung: "make money - make more money - make other people produce so as to make money" Die "Scientology Kirche Deutschland e.V." (SKD) und die "Scientology Kirche Berlin e.V." (SKB) hatten mit Schriftsatz vom 27. März 2003 Klage gegen das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) mit dem Ziel erhoben, die Beobachtung der Kläger mit offenen und nachrichtendienstlichen Mitteln untersagen zu lassen. Die 20. Kammer des Verwaltungsgerichtes (VG) in Köln hat am 11. November 2004 die Klage in vollem Umfang abgewiesen. Zur Begründung führte das Gericht aus, es sei zu der Überzeugung gelangt, die Beobachtung der SKD und der SKB durch das BfV sowohl mit offenen als auch mit nachrichtendienstlichen Mitteln sei rechtmäßig. Es lägen tatsächliche Anhaltspunkte dafür vor, dass die Kläger Bestrebungen gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung verfolgen. Aus einer Vielzahl, teilweise auch nicht öffentlich zugänglichen Quellen, ergebe sich, dass die Kläger Bestrebungen verfolgen, die gegen die Menschenrechte sowie gegen das Recht des Volkes, die Staatsgewalt in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung auszuüben, gerichtet seien. Die Beobachtung der Kläger sei daher erforderlich, angemessen und damit insgesamt verhältnismäßig, heißt es in der Urteilsbegründung.
  • Scientology-Organisation Wissensmagazin getarnte Publikation "Free Mind" auf, die zunächst nicht ohne weiteres als Scientology-Produkt erkennbar ist. 5. Werbemaßnahmen
Scientology-Organisation Wissensmagazin getarnte Publikation "Free Mind" auf, die zunächst nicht ohne weiteres als Scientology-Produkt erkennbar ist. 5. Werbemaßnahmen und Propaganda In Baden-Württemberg führte Scientology flächendeckend Werbeaktionen mit gelben Großraumzelten und Informationsständen durch. Dabei gestaltete sich die Mitgliederwerbung aufgrund der kritischen bis ablehnenden Werbung bei Haltung der Bevölkerung jedoch sehr schleppend. In der Folge sprachen Zuwanderern Werber ("Body Router") offenbar verstärkt Zuwanderer aus dem Ausland und Kindern an, bei denen sie wohl einen geringeren Informationsstand über die SO vermuteten. Anwerbeversuche zielten mitunter auch auf Kinder und Jugendliche ab. Kennzeichnend war dabei wiederum, dass die SO nach außen Angebote für individuelle Lebenshilfe ("individuelle Dianetik") in den Mittelpunkt stellte und ihre politischen Ziele verschwieg. Quelle: Scientology Die SO unterscheidet zwischen "individueller Dianetik", "Gruppen-Dianetik" und "politischer Dianetik."426 Während sich die "individuelle Dianetik" mit der "Klärung"427 Einzelner befasst, bedeutet die "Gruppen"und "politische Dianetik" die Anwendung von SO-Verfahren im Bereich der Politik bis auf Regierungsebene. Bei Werbemaßnahmen in der Öffentlichkeit blendet die SO diesen bedeutenden Teil der Lehre HUBBARDs jedoch häufig aus. So will Scientology in Deutschland in der nach außen gerichteten Selbstdarstellung immer wieder den Eindruck einer unpolitischen und karitativ wirkenden Religionsgemeinschaft erwecken. Dabei nutzt sie Unglücksfälle und Katastrophen für "Hilfsangebote" aus, die jedoch vor allem PRZwecken dienen. 5.1 Scientologische "Fluthilfe" Nach der Flutkatastrophe in Südostasien im Dezember 2004 hob die SO immer wieder den massiven Einsatz von "Ehrenamtlichen Geistlichen" ("Volunteer Ministers") in den betroffenen Gebieten hervor. Der Nutzen für die Opfer erscheint jedoch überaus fragwürdig. Die Tätigkeit der Scientologen vor Ort, darunter auch vereinzelt SO-Mitglieder aus Baden-Würt426 L. Ron Hubbard, "Spezieller Kurs über die Einschätzung des Menschen. Hauptverzeichnis, Vorträge, Bezugsmaterialien & Glossar", Los Angeles, 2004, S. 67, 69 und 80. 427 Im Sinne angeblicher geistiger Befreiung. 219
  • Scientology-Organisation (SO) 1. Überblick Seit Juni 1997 wird die Scientology-Organisation nach einem Beschluss der Ständigen Konferenz der Innenminister
  • Diese Anhaltspunkte finden sich in den Schriften des Gründers der Scientology-Bewegung L. Ron HUBBARD (1911 - 1986), die als unveränderlich
V. Scientology-Organisation (SO) 1. Überblick Seit Juni 1997 wird die Scientology-Organisation nach einem Beschluss der Ständigen Konferenz der Innenminister und - senatoren vom Verfassungsschutz beobachtet. Tatsächliche Anhaltspunkte für politisch bestimmte Bestrebungen der SO ergeben sich aus ihren Zielsetzungen (Ü 3.). Diese Anhaltspunkte finden sich in den Schriften des Gründers der Scientology-Bewegung L. Ron HUBBARD (1911 - 1986), die als unveränderlich gelten. Zentrale Bedeutung haben seine "Richtlinienbriefe" (Hubbard Communication Office Policy Letter - HCOPL). Deren Vorgaben und Aussagen für scientologische Ziele werden als gleichsam ewiges Gesetz nach wie vor neu aufgelegt und vertrieben. Scientologen, die sich dieser Ideologie (die SO spricht von "Technologie") nicht unterwerfen oder sie fehlerhaft anwenden, müssen sich einem Ethik-Verfahren unterziehen. Der Begriff Ethik ist in der SO umdefiniert: Als ethisch gilt nur , was der Organisation nützt und ihren Regeln entspricht. "Das ist der ganze Zweck von Ethik - Technologie HINEINzubekommen." (Einführung in die Ethik der Scientology, Seite 242) "Unser Bestrafungsfaktor ist unser Ethiksystem ..." (HCO PL 4.12.66) Unverändert fest entschlossen zeigt sich die SO, ihr allein an scientologischen Wertvorstellungen orientiertes totalitäres Herrschaftssystem durch Expansion in Staat und Gesellschaft als allgemeinverbindlich durchzusetzen. "Wenn wir in uns selbst und in unseren Organisationen ein höheres Ausmaß an Ordnung demonstrieren als die Gesellschaft, in die wir hineinexpandieren, wird sich die Gesellschaft allein dadurch unter uns begeben." (HCO PL 18.3.65) 191
  • bewußt, daß die Association den Zweck verfolgt, die Scientology-Religion in allen Teilen der Welt zu vereinigen, zu fördern
  • Gruppen oder Organisationen, die den Zweck verfolgen, die Anwendung der Scientology-Technologie ... zu verhindern .... Ich gelobe, mich an die Regeln
154 Die Verabsolutierung der scientologischen Zielsetzung wird für Verpflichtung zu kämpferischdie Mitglieder der "International Association of Scientologists" aggressivem (IAS) in dem Antragsformular für die lAS-Mitgliedschaft Verhalten deutlich, das bis zu Beginn des Jahres 1998 Verwendung fand und noch der "Impacf'-Ausgabe Nr. 76 beigelegt war. Seit der Ausgabe Nr. 77 wird eine "bereinigte" Fassung verschickt. In dem ursprünglichen Mitgliedschaftsantrag, finden sich Passagen, die das zukünftige Mitglied zu einem kämpferischaggressiven Verhalten verpflichten: Mir ist bewußt, daß die Association den Zweck verfolgt, die Scientology-Religion in allen Teilen der Welt zu vereinigen, zu fördern, zu unterstützen und zu schützen, damit die Ziele der Scientology, wie L. Ron Hubbard sie aufgestellt hat, erreicht werden. Ich unterstütze die Zerschlagung aller Gruppen oder Organisationen, die den Zweck verfolgen, die Anwendung der Scientology-Technologie ... zu verhindern .... Ich gelobe, mich an die Regeln, Kodizes und Richtlinien von Scientology zu halten;...." Des Weiteren wird den Mitgliedern in den Mitgliedschaftsregeln der lAS das "Recht" eingeräumt, "in der Ausfechtung unserer Schlachten ... zu helfen". Somit kann die Mitgliedschaft in der lAS als deutliches Bekenntnis zu den Zielen und Methoden der Scientology gewertet werden, die im Antagonismus zu den Werten unserer freiheitlichen Verfassung stehen. Protagonisten der SO-ldeologie gaben sich auch in jüngster Vergangenheit kämpferisch-aggressiv. Dies belegt eine Aussage von Mike RINDER, des Leiters der internationalen Ebene des "Office of Special Affairs" (OSA), in einer Ausgabe der OSA-Zeitung "Winning!": "Wir befinden uns in einem massiven Kampf gegen diese Unterdrückung.... Ja wir befinden uns in einem siegreichen Team, und unsere Gegener müssen beginnen, das sichere Ende zu konfrontieren, das ihnen bevorsteht. ... LRH [L. Ron HUBBARD; der Verf.] schrieb 1979: 'Darin liegt also der letztendliche Sieg über irgendeine unterdrückerische Gruppe oder Gesellschaft. Es geht nicht darum sie fertig zu machen - sie arbeiten fleißig
  • Scientology-Organisation (SO) 1. Scientology - ein Fall für den Verfassungsschutz Am 06. Juni 1997 beschloß die Ständige Konferenz der Innenminister
  • Senatoren (IMK), die Scientology-Organisation (SO) bundesweit vom Verfassungsschutz beobachten zu lassen. Zuvor hatte eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe der Verfassungsschutzbehörden
V. Scientology-Organisation (SO) 1. Scientology - ein Fall für den Verfassungsschutz Am 06. Juni 1997 beschloß die Ständige Konferenz der Innenminister und -Senatoren (IMK), die Scientology-Organisation (SO) bundesweit vom Verfassungsschutz beobachten zu lassen. Zuvor hatte eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe der Verfassungsschutzbehörden unter Beteiligung Hamburgs am 06. Mai 1997 in einem Bericht Erkenntnisse über Zielsetzungen und Vorgehensweisen der SO vorgelegt. Auf dieser Grundlage stellte die IMK fest, daß bei der SO tatsächliche Anhaltspunkte für politisch bestimmte Bestrebungen gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung vorliegen. Bereits Ende 1995 hatte der Politologe Hans-Gerd JASCHKE in einem Gutachten die These aufgestellt, Scientology sei eine neue Form des politischen Extremismus. Theorie und Praxis der SO erfüllten alle Merkmale einer totalitären Organisation: ideologischer Alleinvertretungsanspruch, rigider Dogmatismus, hermetisch abgeschlossene Organisationsstruktur, Führerkult und totale Unterordnung der Mitglieder, dualistisches FreundFeind-Bild, kollektivistisches Denken und eine ideologische Fachsprache mit z.T. redefinierten Begriffen. Die von den Verfassungsschutzbehörden festgestellten Anhaltspunkte für verfassungsfeindliche Bestrebungen der SO ergeben sich insbesondere aus einer Reihe von Aussagen ihres Gründers L. Ron HUBBARD (1911-1986). Bis heute gilt in Scientology der Grundsatz, daß alle wörtlich oder schriftlich dokumentierten Lehren und Anweisungen von HUBBARD, die sich auf die sog. Organisationstechnologie oder administrative Technologie beziehen, "dauerhaft gültig" sind. Sie dürfen zwar redaktionell, aber nie inhaltlich verändert werden. Diese speziellen Richtlinien "formen unbeschadet ihres Datums oder Alters das Know-how, wie man eine Organisation, Gruppe oder Firma leitet.'''' In einer scientologischen Gesellschaft sollen, so HUBBARD, nur sog. "Clears", d.h. von allen geistigen Störungen befreite, "ehrliche" und "produktive" Menschen Rechte genießen. Diese Forderung läuft in -210-
  • Verwaltung existieren. Die programmatischen Äußerungen HUBBARDs sind für Scientologen, die Scientology-Organisation und insbesondere auch für ihre Teilorganisationen, die einzelnen
  • International Association of Scientology" (IAS) unabänderlich und dauerhaft gültig. Die Scientology-Organisation in Deutschland bekennt sich in ihren Veröffentlichungen ausdrücklich
- 90 - Die SO will eine scientologische Gesellschaft etablieren, in der eigene "Verwaltungs-, Technologieund Gerechtigkeitsverfahren" ohne Rechtsweggarantie, ohne Gewährleistung des rechtlichen Gehörs, ohne Anspruch auf einen gesetzlichen und unabhängigen Richter und ohne eine gesetzmäßige Verwaltung existieren. Die programmatischen Äußerungen HUBBARDs sind für Scientologen, die Scientology-Organisation und insbesondere auch für ihre Teilorganisationen, die einzelnen "Kirchen" und "Missionen" in Deutschland oder die "International Association of Scientology" (IAS) unabänderlich und dauerhaft gültig. Die Scientology-Organisation in Deutschland bekennt sich in ihren Veröffentlichungen ausdrücklich zur Person und politischen Programmatik ihres Gründers. Wesentliche Elemente der scientologischen "Technik" bestehen darin, alle Aktivitäten auf Expansion der Organisation auszulegen. Das dokumentiert sich in der Anweisung: "make money - make more money - make other people produce so as to make money" Die "Scientology Kirche Deutschland e.V." (SKD) und die "Scientology Kirche Berlin e.V." (SKB) hatten mit Schriftsatz vom 27. März 2003 Klage gegen das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) mit dem Ziel erhoben, die Beobachtung der Kläger mit offenen und nachrichtendienstlichen Mitteln untersagen zu lassen. Die 20. Kammer des Verwaltungsgerichtes (VG) in Köln hat am 11. November 2004 die Klage in vollem Umfang abgewiesen. Zur Begründung führte das Gericht aus, "es sei zu der Überzeugung gelangt, die Beobachtung der SKD und der SKB durch das BfV sowohl mit offenen als auch mit nachrichtendienstlichen Mitteln sei rechtmäßig. Es lägen tatsächliche Anhaltspunkte dafür vor, dass die Kläger Bestrebungen gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung verfolgen. Aus einer Vielzahl, teilweise auch nicht öffentlich zugänglichen Quellen, ergebe sich, dass die Kläger Bestrebungen verfolgen, die gegen die Menschenrechte sowie gegen das Recht des Volkes, die Staatsgewalt in Wahlen und

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