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"(links or rechts) kind" in den Verfassungsschutz Trends
  • Rechtsextremismus prüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) auf Anregung des LfV Hamburg am 25.06.09, die Internetpräsenz auf den Index für jugendgefährdende
  • Bundesprüfstelle indiziert") In der Begründung wurde dazu Folgendes ausgeführt: "Kinder und Jugendliche [...] können aus diesem Angebot als Eindruck einzig mitnehmen
Rechtsextremismus prüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) auf Anregung des LfV Hamburg am 25.06.09, die Internetpräsenz auf den Index für jugendgefährdende Medien zu setzen. (Schlagzeilen aus dem politischen Extremismus / Beitrag "Neonazis in Hamburg: Kampagne 'Jugend zu uns' von Bundesprüfstelle indiziert") In der Begründung wurde dazu Folgendes ausgeführt: "Kinder und Jugendliche [...] können aus diesem Angebot als Eindruck einzig mitnehmen, dass die Bundesrepublik Deutschland ein Unrechtsstaat sei und die verfassungsmäßigen Grundprinzipien einzig dazu dienten, dieses Unrecht aufrechtzuerhalten. Als aktiv zu erkämpfende Alternative wird durch klare sprachliche und inhaltliche Bezüge der Nationalsozialismus propagiert. Jugendliche werden zur direkten tatkräftigen Mitarbeit, zum Kampf, aufgefordert [...].". Seit September 2009 ist die Internetseite nicht mehr abrufbar. Wie die Internetseite "Jugend zu uns" lässt sich auch der Internetauftritt des "Aktionsbüros Norddeutschland" inzwischen nicht mehr aufrufen. Beide Seiten wurden von Tobias THIESSEN, einem Angehörigen des Kameradenkreises Neonazis in Hamburg, betrieben. Das Aktionsbüro übte für viele Jahre eine Schlüsselfunktion für überregionale Vernetzungsbestrebungen aus. Auf seinem Internetangebot konnten sich norddeutsche Kameradschaften über Termine informieren sowie Pressemitteilungen, Berichte und Propagandamaterial abrufen. Zeitnah zur Abschaltung der Internetseite des Aktionsbüros wurde aber eine ähnlich aufgebaute Internetseite festgestellt, deren Inhalte sich auf den Hamburger Raum beschränken. Verwiesen wird dort auf weitere, ebenfalls regional ausgerichtete Infoseiten. Auch das Ende der 90er-Jahre ins Leben gerufene "Nationale und Soziale Aktionsbündnis Norddeutschland" (NSAN) existiert in der ursprünglichen Form nicht mehr. Die Führungskader der norddeutschen Kameradschaften kommen aber nach wie vor regelmäßig zu Koordinierungstreffen zusammen, insbesondere um überregionale Aktionen und Veranstaltungen zu planen und hierfür zu mobilisieren. Die mit dem Arbeitsbegriff Neonaziund Skinheadszene in Bramfeld bezeichnete Kameradschaft wird von ideologisch gefestigten Kadern geleitet, die der neonazistischen Szene in Hamburg bereits seit vielen Jahren angehören und seit einiger Zeit auch führende Funktionen in der Hamburger NPD ( 8.1) einnehmen. Hierzu gehören in erster Linie der Landesgeschäftsführer der NPD, Jan-Steffen HOLTHUSEN, und 169
  • Bundesrepublik Deutschland die bei weitem stärkste Kraft im linksextremistischen Spektrum. Sie sind überwiegend in der am 26. September 1968 anstelle
  • ihrer politischen Arbeit durch ihre Nebenorganisationen - "Junge Pioniere - Sozialistische Kinderorganisation" (JP) - "Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend" (SDAJ) - "Marxistischer Studentenbund Spartakus" (MSB Spartakus
A. Linksextremismus 1. Orthodoxer Kommunismus 1.1 Allgemeines Die moskauorientierten Kommunisten blieben auch im Jahre 1984 in der Bundesrepublik Deutschland die bei weitem stärkste Kraft im linksextremistischen Spektrum. Sie sind überwiegend in der am 26. September 1968 anstelle der im Jahre 1956 vom Bundesverfassungsgericht1 für verfassungswidrig erklärten "Kommunistischen Partei Deutschlands" (KPD) gegründeten "Deutschen Kommunistischen Partei" (DKP) organisiert. Die D K P wird bei ihrer politischen Arbeit durch ihre Nebenorganisationen - "Junge Pioniere - Sozialistische Kinderorganisation" (JP) - "Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend" (SDAJ) - "Marxistischer Studentenbund Spartakus" (MSB Spartakus) sowie durch die von ihr beeinflußten Organisationen - "Deutsche Friedens-Union" (DFU) - "Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes - Bund der Antifaschisten" ( W N - B d A ) - "Komitee für Frieden, Abrüstung und Zusammenarbeit" (KFAZ) - "Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte Kriegsdienstgegner" (DFG-VK) unterstützt. 1.2 "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) 1.2.1 Ideologisch-politischer Standort Maßgeblich für die politische Zielsetzung der DKP ist im wesentlichen das auf dem 5. Parteitag am 21. Oktober 1978 in Mannheim beschlossene "Mannheimer Programm", das weder auf dem 6. Parteitag 1981 in Hannover noch auf dem 7. Parteitag im Januar 1984 in Nürnberg geändert worden ist2. Danach versteht sich die DKP als "die revolutionäre Partei der Arbeiterklasse der Bundesrepublik Deutschland" (S. 5, 72, 83). Sie bekennt sich ebenso 1 Vgl. Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts, Band 5, S. 85 ff. 2 Die Seitenangaben beziehen sich auf die Broschüre "Programm der Deutschen Kommunistischen Partei", herausgegeben vom Parteivorstand, Düsseldorf 1978. 9
  • eine Schaar strebsamer, hosenverkaufender Jünglinge herein, deren Kinder und Kindeskinder dereinst Deutschlands Börsen und Zeitungen beherrschen sollen; die Einwanderung wächst
  • einfach: sie sollen Deutsche werden, sich schlicht und recht als Deutsche fühlen - unbeschadet ihres Glaubens [...]. Am Gefährlichsten aber wirkt
ZEITFÜRGESCHICHTE nicht so viel Platz verloren ging, mussten sie sich schön schichten. Vorher wurden sie aber ausgeplündert an der einen Station - hier war der Waldrand, hier waren die drei Gruben an dem Sonntag, und hier war noch eine 1 1/2 km lange Schlange, und die rückte schrittchenweise - es war ein Anstehen auf den Tod. Wenn sie hier nun näher kamen, dann sahen sie, was drin vor sich ging. Ungefähr hier unten mussten sie ihre Schmucksachen und ihre Koffer abgeben. [...] Das war zur Bekleidung von unserem notleidenden Volk - und dann, ein Stückchen weiter, mussten sie sich ausziehen und 500 m vor dem Wald vollkommen ausziehen, durften nur Hemd und Schlüpfer anbehalten. Das waren alles nur Frauen und kleine Kinder, so 2jährige. Dann diese zynischen Bemerkungen! Wenn ich noch gesehen hätte, dass diese Maschinenpistolenschützen, die wegen Überanstrengung alle Stunden abgelöst wurden, es widerwillig gemacht hätten! Nein, dreckige Bemerkungen: ,Da kommt ja so eine jüdische Schönheit.' Das sehe ich noch vor meinem geistigen Auge. Ein hübsches Frauenzimmer in so einem feuerroten Hemd. Und von wegen Rassenreinheit: In Riga haben sie zuerst rumgevögelt und dann totgeschossen, dass sie nicht mehr reden konnten". 6 "Die Zahl der Juden in Westeuropa ist so gering, dass sie einen fühlbaren Einfluß auf die nationale Gesinnung [in Deutschland] nicht text ausüben können, über unsere Ostgrenze aber dringt Jahr für Jahr aus der unerschöpflichen polnischen Wiege eine Schaar strebsamer, hosenverkaufender Jünglinge herein, deren Kinder und Kindeskinder dereinst Deutschlands Börsen und Zeitungen beherrschen sollen; die Einwanderung wächst zusehends, und immer ernster wird die Frage, wie wir dies fremde Volksthum mit dem unseren verschmelzen können. [...] Was wir von unseren israelitischen Mitbürgern zu fordern haben, ist einfach: sie sollen Deutsche werden, sich schlicht und recht als Deutsche fühlen - unbeschadet ihres Glaubens [...]. Am Gefährlichsten aber wirkt das unbillige Uebergewicht des Judenthums in der Tagespresse - eine verhängnißvolle Folge unserer engherzigen alten Gesetze, die den Israeliten den Zugang zu den meisten gelehrten Berufen versagten. Ueberblickt man alle diese Verhältnisse [...] so erscheint die laute Agitation des Augenblicks doch nur als eine brutale und gehässige, aber natürliche Reaction des germanischen Volksgefühls gegen ein fremdes Element, das in unserem Leben einen allzu breiten Raum eingenommen hat". 7 "Das ganze Gerede von der angeblichen Mehrheit ist wirkungslos, wenn man feststellt, dass der Schreihals im Anne-Frank-T-Shirt auf dem Markttext platz auftaucht, und die einzigen, die sich ihm entgegenstellen, sind die antifaschistischen Leute, die ich seit Jahren persönlich kenne. Der Großteil der Gesellschaft geht daran vorbei und stört sich nicht an missbrauchten Judensternen. Am Ende muss die Minderheit auch für sich selbst einstehen können". Hessischer Verfassungsschutzbericht 2019 - 135
  • solches Kampfsportevent auch für interessierte Personen außerhalb des linksextremistischen Milieus attraktiv, zumal solche Veranstaltungen häufig in angesagten Szenelokalitäten durchgeführt werden
  • Organisatoren von Kampfsportturnieren auch für familienfreundliche Angebote wie Kinderbetreuung. So sollen Zuschauer grundsätzlich animiert werden
Linksextremismus Am Freitag, 20. September 2019, startete am Hamburger Jungfernstieg eine durch FFF initiierte Großdemonstration. Linksextremistische Gruppen beteiligten sich mit eigenen Blöcken an der Demonstration und führten im Anschluss Blockaden durch, um den Straßenverkehr in der Hamburger Innenstadt lahmzulegen. Bei den Planungen waren erneut die IL und die von ihr beeinflusste Gruppe "Ende Gelände" federführend. Zur Vorbereitung der Aktionen boten die IL und "Ende Gelände" ein offenes Aktionsund Blockadetraining in den Räumen des AStA der Universität Hamburg www an. Auch die AAO warb für Blockadeaktionen (siehe www.hamburg.de/ verfassungsschutz). 6.2. Kampfsportveranstaltungen Am 08. Juni 2019 wurde im Musikclub "Übel & Gefährlich" im Hamburger Hochbunker in St. Pauli eine sogenannte "Antifa-Full-Contact"-Kampfsportveranstaltung unter dem Label "United Struggle" abgehalten. Neben Hamburger Linksextremisten beteiligten sich weitere Personen aus dem Bundesgebiet und anderen Ländern Europas wie zum Beispiel Dänemark und Großbritannien an dem Event. Professionell organisierte Kampfsportveranstaltungen haben in der linksextremistischen Szene an Bedeutung gewonnen. So gab es im Jahr 2019 weitere Veranstaltungen unter anderem in Potsdam und im anarchistischen Zentrum "Rozbrat" im polnischen Logo "United Struggle" Posen. Neben Organisatoren und Kämpfern der linksextremistischen Szene ist ein solches Kampfsportevent auch für interessierte Personen außerhalb des linksextremistischen Milieus attraktiv, zumal solche Veranstaltungen häufig in angesagten Szenelokalitäten durchgeführt werden. In Abgrenzung zu kommerziellen Kampfsportevents sollen sportliche Erlebnisse mit einer ideologisch-politischen Komponente verbunden werden. Neben einer szenegerechten und modernen Ansprüchen genügenden Örtlichkeit sorgen die Organisatoren von Kampfsportturnieren auch für familienfreundliche Angebote wie Kinderbetreuung. So sollen Zuschauer grundsätzlich animiert werden, in den 143
  • württembergischen Kommunalwahlen 1994 versucht die DKP inzwischen, ein breites "linkes" Wahlbündnis zustandezubringen. Dazu führte sie bereits auf Landesund Ortsebene Gespräche
  • Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend" (SDAJ) und den "Jungen Pionieren - Sozialistische Kinderorganisation" (JP), gingen 1992 in BadenWürttemberg keine nennenswerten Aktivitäten mehr
Dem neu gewählten, 28 Mitglieder umfassenden Parteivorstand gehört auch eine Person aus Baden-Württemberg an. Der DKP gelang es 1992, den rasanten Mitgliederrückgang des Vorjahres zu stoppen. Allerdings führten weiterhin fehlende finanzielle Mittel sowie die mangelnde Bereitschaft vieler Mitglieder, Funktionen in der Partei zu übernehmen, dazu, daß eine ganze Reihe der 23 Kreisorganisationen in Baden-Württemberg nur noch "auf dem Papier" existierten. Trotz aller Anstrengungen gelang es der DKP bei der Landtags wähl am 5. April 1992 nur noch, in zwei Wahlkreisen (Mannheim I und Heidenheim), Kandidaten zu benennen. Im Hinblick auf die Bundestagswahl und die baden-württembergischen Kommunalwahlen 1994 versucht die DKP inzwischen, ein breites "linkes" Wahlbündnis zustandezubringen. Dazu führte sie bereits auf Landesund Ortsebene Gespräche mit der "Vereinigten Sozialistischen Partei" (VSP), dem "Bund Westdeutscher Kommunisten" (BWK) und der "Partei des Demokratischen Sozialismus/Linke Liste" (PDS/Linke Liste). Von den Nebenorganisationen der DKP, der "Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend" (SDAJ) und den "Jungen Pionieren - Sozialistische Kinderorganisation" (JP), gingen 1992 in BadenWürttemberg keine nennenswerten Aktivitäten mehr aus. Über lange Jahre hinweg hatte sich die DKP einer ganzen Reihe von sog. Vorfeldorganisationen bedient. Durch sie versuchte die Partei, einen gewissen politischen Einfluß auszuüben und eine breitere Basis für ihre Forderungen zu schaffen, ohne daß von vornherein eine DKP-Steuerung erkennbar wurde. Zu den wichtigsten dieser Organisationen gehörten jahrzehntelang die "Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten" (VVN-BdA) und die "Deutsche Friedens-Union" (DFU). Allerdings ist auch an diesen Vorfeldorganisationen der Zusammenbruch des "realen Sozialismus" nicht spurlos vorübergegangen. Besonders auffällig war dies bei der DFU: Nachdem sich der Bundesverband bereits 1990 aufgelöst hatte, stellte nun auch der Landesverband Baden-Württemberg 1992 seine Arbeit ein. Die VVN-BdA mußte bundesweit eine rückläufige Mitgliederentwicklung hinnehmen (1991: ca. 10.000, 1992: ca. 9.000 Mitglieder), wobei jedoch ihre Mitgliederzahl in Baden-Württemberg
  • anhaltenden Gewaltausübung und dem Terrorismus" auch die Rekrutierung von Kindersoldaten durch die LTTE sowie die Ermordung Kadirgamars verurteilt. Als Sanktionsmaßnahme
  • schärfsten Sicherheitsvorkehrungen den singhalesischen Nationalisten Mahinda Rajapakse von der linksgerichteten "Sri Lanka Freedom Party" (SLFP) zu seinem neuen Präsidenten
walt für einen eigenständigen und unabhängigen Staat "Tamil Eelam" im mehrheitlich von Tamilen bewohnten Norden Sri Lankas. Am 12. August 2005 wurde der Außenminister Sri Lankas, Laksham KadirGewalt in gamar, auf seinem Anwesen von Scharfschützen ermordet. Kadirgamar war Sri Lanka trotz seiner Zugehörigkeit zur tamilischen Volksgruppe für seine restriktive Haltung gegenüber den LTTE bekannt, weshalb diese auch umgehend für die Tat verantwortlich gemacht wurden. Die sri-lankische Regierung reagierte mit der Ausrufung des Ausnahmezustandes auf die Ermordung Kadirgamars. Die Europäische Union (EU) erklärte am 29. September 2005, dass sie neben der "anhaltenden Gewaltausübung und dem Terrorismus" auch die Rekrutierung von Kindersoldaten durch die LTTE sowie die Ermordung Kadirgamars verurteilt. Als Sanktionsmaßnahme gab sie bekannt, dass auf EU-Ebene keine LTTE-Delegation mehr empfangen werde.233 Am 17. November 2005 wählte das sri-lankische Volk unter schärfsten Sicherheitsvorkehrungen den singhalesischen Nationalisten Mahinda Rajapakse von der linksgerichteten "Sri Lanka Freedom Party" (SLFP) zu seinem neuen Präsidenten.234 Dieser hatte sich in der Vergangenheit für ein hartes Vorgehen gegen die LTTE und für einen singhalesisch dominierten Einheitsstaat ausgesprochen. Auf die Wahl Rajapakses zum neuen Präsidenten ging der LTTE-Führer PRABHAKARAN in seiner jährlichen Ansprache zum "Hero's Day"235 am 27. November 2005 ein. PRABHAKARAN richtete sich mit folgenden Worten an Rajapakse: "Dies ist unser dringender und letzter Appell. Falls die neue Regierung unseren dringenden Appell ablehnt, werden wir im nächsten Jahr, in Solidarität mit unserem Volk, unseren Kampf für Selbstbestimmung und unseren Kampf für nationale Freiheit intensivieren, um die Selbstverwaltung in unserem Heimatland herzustellen."236 Macht Im Norden des Landes rückten die LTTE nicht von ihrem Machtanspruch der LTTE ab, sondern bauten ihre Kontrollmechanismen weiter aus. So erhoben sie von einreisenden Tamilen Zölle für mitgebrachte Waren oder verwehrten ihnen sogar die Einreise, falls eine erforderliche Abgabe ("Steuer") nicht 233 EU-Erklärung zur Verurteilung der Aktionen der Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) vom 29. September 2005. 234 Im Vorfeld der Wahlen war Rajapakse ein Wahlbündnis mit der JVP und einer ultranationalistischen Partei buddhistischer Mönche eingegangen, die beide eine harte Linie gegen die LTTE vertreten. 235 An diesem Tag wird des ersten von Regierungssoldaten getöteten LTTE-Kämpfers gedacht. 236 LTTE-Website vom 29. November 2005; hier: Arbeitsübersetzung des Landesamts für Verfassungsschutz aus dem Englischen. 108
  • SCHLAGWORTREGISTER K K Kameradschaften ..................................................................................................................................................... 166, 168, 178 Kindererziehung im Westen - eine Herausforderung für muslimische Eltern (Broschüre) ................................................................................................................................ 66 Know-how-Schutz
  • Namen deines Herrn, der dich erschaffen hat" ............................................................. 35 Linksextremismus ...................................................................................................................................... 96, 122 ff., 202 ff. M M al-Manar
SCHLAGWORTREGISTER K K Kameradschaften ..................................................................................................................................................... 166, 168, 178 Kindererziehung im Westen - eine Herausforderung für muslimische Eltern (Broschüre) ................................................................................................................................ 66 Know-how-Schutz ......................................................................................................................................................................... 286 ff. Koma Jinin Bilind ................................................................................................................................................................................... 109 Kontinentales Verbindungsbüro ...................................................................................................................................... 254 L L Landesverfassungsschutzgesetz (LVSG) ..................................................................................................................... 5 Lernen und Kämpfen (LuK) ......................................................................................................................... 20 ff., 290 ff. "Lies! Im Namen deines Herrn, der dich erschaffen hat" ............................................................. 35 Linksextremismus ...................................................................................................................................... 96, 122 ff., 202 ff. M M al-Manar ............................................................................................................................................................................................ 67, 69, 72 Maoismus .......................................................................................................................................................................................................... 211 Marxismus .................................................................................................................................................................................................. 208 f. Marxismus-Leninismus ................................................................................................................................................................. 209 mehr wissen besser leben (Publikationen) ...................................................................................................... 259 Militarismus .................................................................................................................................................................................................... 151 Milli Gazete ............................................................................................................................................................... 74, 80 ff., 90, 92 Milli Görüs Islamische Gemeinschaft Milli Görüs e. V. (IGMG) Mission (Islamismus) Da'wa 326
  • sich als weltumfassenden islamischen Staat bezeichnete, das alleinige Recht auf Erteilung des islamischen Religionsunterrichts an deutschen Schulen
  • eigene Lehrkräfte sendet, die sich in die Glaubensangelegenheiten unserer Kinder an deutschen Schulen einmischen...Ein Staat, welcher dem Islam
21 sehen Verantwortlichen verübte, schlechte Handlung, ist nicht rechtlich. (...). Aber dies ist ein Komplott, allen voran der türkischen Republik, der islamfeindlichen USA und Israels. Auch die Durchsuchungsmaßnahmen in den von der Anhängerschaft genutzten Moscheen durch die Sicherheitsbehörden anlässlich der u. a. gegen KAPLAN eingeleiteten Ermittlungsverfahren, bezeichnete KAPLAN in den Publikationen seinen Anhängern gegenüber regelmäßig als "Überfälle". Auf ähnlich absurde Weise reagierte er auf das zuletzt verhängte Zwangsgeld des Ausländeramtes der Stadt Köln vom 14. Januar 1999 wegen des Zuwiderhandelns gegen das gegen ihn verhängte politische Betätigungsverbot: "Die Tatsache, daß sie uns eine Strafe nach der anderen schicken, beweist, daß sie Feinde des Islam sind." (ÜMMET-I MUHAMMED vom 28. Januar 1999) In den Veröffentlichungen spiegelt sich auch die an Größenwahn grenzende Selbsteinschätzung des KAPLAN wider. Den Anhängern wird permanent eine Bedeutung des "Kalifatsstaates" suggeriert, die absolut unrealistisch ist. So forderte die Organisation in einem offenen Brief an die Bundesregierung, in dem sie sich als weltumfassenden islamischen Staat bezeichnete, das alleinige Recht auf Erteilung des islamischen Religionsunterrichts an deutschen Schulen. In dem in der Ausgabe der "ÜMMET-I MUHAMMED" vom 04. Februar 1999 veröffentlichten Brief heißt es u. a.: "Uns mißfällt es nun, daß das kemalistische Regime eigene Lehrkräfte sendet, die sich in die Glaubensangelegenheiten unserer Kinder an deutschen Schulen einmischen...Ein Staat, welcher dem Islam und dem Glauben der Muslime entgegensteht, darf sie (die Muslime) niemals repräsentieren. Also kommt nur unsere Organisation bzw. unser Staat in Frage, der berechtigt wäre, die Muslime zu vertreten..."
  • Ideologischstrategisch an kulturrevolutionären Konzepten orientiert, ahmt sie linksextremistische und alternative Protest formen nach, beispielsweise Hausbesetzungen. Ziel ist der Aufbau einer
  • recht hohe Zustimmungswerte Anschlussversuche an für einzelne rechtsextremistische Aussagen ergeben, schlägt sich öffentliche Diskurse dies kaum in Wahlerfolgen für rechtsextremistische
  • Parteien nieder. Rechtsextremisten sind deshalb bemüht, ihre Ideologie in vor dergründig unverdächtige Zusammenhänge zu stellen. Sie enga gieren sich
  • Fragen der Ökologie und im Tierschutz, in Kampagnen gegen Kindesmissbrauch sowie als 13 "Der Aktivist" Nr. 2/2013
RECHTSEXTREMISMUS Vor allem in der NPD wird der sprunghafte Aufstieg der Chrysi Avgi von einer bedeutungslosen Splitterpartei zu einer wahr nehmbaren parlamentarischen Größe aufmerksam verfolgt. Besonders nachahmenswert scheinen deutschen Rechtsextremis ten die Bemühungen von Chrysi Avgi, die gesellschaftliche Ver wurzelung kontinuierlich voranzutreiben und sich als soziale Instanz zu gerieren. Dass es der griechischen Partei mit ihrem militanten Auftreten gelungen ist, als maßgeblicher Machtfak tor in einzelnen Vierteln größerer Städte aufzutreten und sich dort mit dem eigenen Ordnungsdienst quasistaatliche Befugnisse anzumaßen, ist dabei kein Anlass für eine Distanzierung. Vielmehr sehen deutsche Rechtsextremisten in der dadurch erreichten auto nomen Handlungs und Aktionsfähigkeit der griechischen Partei ein Vorbild, das gesellschaftliche Einflusspotenzial auch ohne ideologische Aufweichung erfolgreich ausweiten zu können. Die italienische Organisation Casa Pound vereint Politik und Kul tur. Ideologischstrategisch an kulturrevolutionären Konzepten orientiert, ahmt sie linksextremistische und alternative Protest formen nach, beispielsweise Hausbesetzungen. Ziel ist der Aufbau einer Gegengesellschaft. Insbesondere in der NPD bezieht man sich positiv auf diese Agenda - durch Besuche, Beiträge oder auch in der schlichten (noch) kleinformatigen Adaption. Die NPDJugendorganisation bezeichnet Casa Pound ausdrücklich als Vorbild: ",Alles zurückerobern', heißt das erklärte Ziel der Kultur revolution der Casa Pound. Und sie sind auf dem richtigen Weg, ohne Verhandlungen und ohne Kompromisse."13 Obwohl Meinungsumfragen z.T. recht hohe Zustimmungswerte Anschlussversuche an für einzelne rechtsextremistische Aussagen ergeben, schlägt sich öffentliche Diskurse dies kaum in Wahlerfolgen für rechtsextremistische Parteien nieder. Rechtsextremisten sind deshalb bemüht, ihre Ideologie in vor dergründig unverdächtige Zusammenhänge zu stellen. Sie enga gieren sich zu gesellschaftspolitisch relevanten Themen und offenbaren dabei nicht immer oder erst nach einiger Zeit ihren politischen Hintergrund. Dies gilt in Fragen der Ökologie und im Tierschutz, in Kampagnen gegen Kindesmissbrauch sowie als 13 "Der Aktivist" Nr. 2/2013. 67
  • Kampfsportfähigkeiten auch bei Auseinandersetzungen mit tatsächlichen oder vermeintlichen Rechtsextremisten oder bei gezielter Gewalt gegen Logo für T-Shirts, Hoddies eingesetzte
  • Linksextremisten" wird hier professionell Demonstrationen dienen. kommerzialisiert. Quelle: https://www.no-gods-no-masters.com/hoodie-antifascist-fighting-club-D012195693P0111/ Neben Organisatoren und Kämpfern der linksextremistischen Szene
  • solches Kampfsportevent auch für interessierte Personen außerhalb des linksextremistischen Milieus attraktiv, zumal solche Veranstaltungen häufig in angesagten Szenelokalitäten durchgeführt werden
  • Organisatoren von Kampfsportturnieren auch für familienfreundliche Angebote wie Kinderbetreuung. So sollen Zuschauer grundsätzlich animiert werden
Linksextremismus 6.2. Kampfsportveranstaltungen Unter dem Titel "Kampfsport & Solidarität" wurde am 5. März 2020 über das Szenemedium "Antifaschistisches Szeneblatt" ein Beitrag zum Kampfsport veröffentlicht. Der Gastbeitrag sieht Kampfsport als Mittel, um "diskriminierungsfreie Räume" zu schaffen, was sich in "unzähligen Turnieren und Sparringstreffen" abzeichne. So würden europaweit Turniere ausgetragen, beispielsweise das Kampfsportevent "Freedom Fighters" in Polen. Nach Erkenntnissen des LfV Hamburg traten bei den Turnieren auch wiederholt Teilnehmer aus Hamburg an. Professionell organisierte Kampfsportveranstaltungen haben in der linksextremistischen Szene an Bedeutung gewonnen. Auch bei Teilen der kampfsportorientierten Linksextremisten in Hamburg stehen solche Sportveranstaltungen hoch im Kurs. Neben dem sportlichen Charakter stehen Vernetzungsbemühungen und die Stärkung des Zusammenhalts im Vordergrund. Für aktionsorientierte Linksextremisten dürfte die Professionalisierung der Kampfsportfähigkeiten auch bei Auseinandersetzungen mit tatsächlichen oder vermeintlichen Rechtsextremisten oder bei gezielter Gewalt gegen Logo für T-Shirts, Hoddies eingesetzte Polizeibeamte im Kontext von etc. eines Händlers aus New York. Der "Kampfsport von Linksextremisten" wird hier professionell Demonstrationen dienen. kommerzialisiert. Quelle: https://www.no-gods-no-masters.com/hoodie-antifascist-fighting-club-D012195693P0111/ Neben Organisatoren und Kämpfern der linksextremistischen Szene ist ein solches Kampfsportevent auch für interessierte Personen außerhalb des linksextremistischen Milieus attraktiv, zumal solche Veranstaltungen häufig in angesagten Szenelokalitäten durchgeführt werden. In Abgrenzung zu kommerziellen Kampfsportevents sollen sportliche Erlebnisse mit einer ideologisch-politischen Komponente verbunden werden. Neben einer szenegerechten und modernen Ansprüchen genügenden Örtlichkeit sorgen die Organisatoren von Kampfsportturnieren auch für familienfreundliche Angebote wie Kinderbetreuung. So sollen Zuschauer grundsätzlich animiert werden, in den 164
  • Förderung der Bildung und Erziehung, Hamburg insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, hinsichtlich der islamischen Theologie". Nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes werden
  • Demokratieund fassungsschutz in einem Internetbeitrag über die Rechtsstaatsprinzip betroffen. Einige der Unterrichte islamistischen Bezüge des in St. Georg angesiedelten wurden
  • Proohne seine Erlaubnis. gramm Koranund Sprachunterrichte für Erwachsene und Kinder. Damit solle, so das Institut, vorgebIn seinen Unterrichten stellt Mahmoud
Sicherheitsgefährende und extremistische Bestrebungen von Islamisten Präsenz innerhalb dieser Video-Beiträge wird vom freiheitlichen demokratischen Grundordnung nicht Verfassungsschutz als Bekenntnis zur Gruppierung vereinbar ist. So war beispielsweise für Ende März gewertet. Die von der Gruppierung aufgegriffenen 2020 eine Veranstaltungsreihe mit einem islamistiThemen sowie der von ihnen angewandte Sprachschen Prediger angekündigt. Eine ähnliche Aktion gebrauch weisen deutliche Parallelen zu den bereits fand im April 2021 als Online-Event statt. Der Verbekannten informellen Netzwerken Generation Islam fassungsschutz rät weiterhin von einer Teilnahme an und Realität Islam auf, die dem ideologischen Umfeld derartigen Veranstaltungen ab. der - in Deutschland seit 2003 unter einem Betätigungsverbot stehenden - HuT zugerechnet werden. Hinter dem Institut steht der 2013 gegründete Verein "Al Azhari Islamisches Institut für Bildung - Weiterbildung und arabische Sprache e.V.". Zweck des Ver7. Sonstige Aktivitäten von Islamisten in eins sei "die Förderung der Bildung und Erziehung, Hamburg insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, hinsichtlich der islamischen Theologie". Nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes werden aber tatHamburger Al-Azhari-Institut propagiert islamistisächlich islamistische Lehrinhalte vermittelt, die zum sches Weltbild Wertekanon des Grundgesetzes in einem deutlichen Widerspruch stehen. Hiervon sind insbesondere Am 19. März 2020 informierte der Hamburger Verder Gleichheitsgrundsatz und das Demokratieund fassungsschutz in einem Internetbeitrag über die Rechtsstaatsprinzip betroffen. Einige der Unterrichte islamistischen Bezüge des in St. Georg angesiedelten wurden in den verschiedenen sozialen Netzwerken Al-Azhari-Institutes (siehe www.hamburg.de/verfasdes Instituts veröffentlicht. sungsschutz). Die Botschaft des Verfassungsschutzes: Wer an Veranstaltungen und Unterrichten des Beispiele für die islamistische Grundausrichtung: Instituts teilnimmt, macht mit Islamisten gemeinsame Sache. f 2018 vertrat Institutsleiter Mahmoud A. nach Erkenntnissen des Hamburger Verfassungsschutzes in einem Unterricht die Auffassung, dass die Frau dem Mann gegenüber gehorsam sein müsse. Für den Fall des Ungehorsams solle der Mann die Frau zunächst mit Worten mahnen und mit Nichtbeachtung bestrafen. Führe dies nicht zum Erfolg, dürfe die Frau als letztes Mittel auch geschlagen werden. Dies solle allerdings eher symbolisch geschehen. f In einem am 12. Februar 2020 veröffentlichten Video beschäftigte sich Mahmoud A. mit dem Thema "Die Ehe im Islam". Hier zeichnete er ein Bild der Frauenrolle, die dem Gleichheitsprinzip des Grundgesetzes diametral widerspricht. Ein Der Verein "Al Azhari Islamisches Institut für Bildung - Weiterbildung und arabische Sprache e.V." in St. Georg. Muslim dürfe zwar eine Nicht-Muslima heiraten, (Foto: LfV HH) umgekehrt sei dies aber "haram" (verboten). Liebe und Zuneigung bei der Partnerwahl seien Das Al Azhari-Institut bietet die verschiedensten zwar wichtig, müssten aber in einem SchariaLehrgänge zum Thema Islam an. Das Lehrangebot konformen Rahmen gehalten werden. Die Frau richtet sich dabei ausdrücklich auch an Lehrer, Erziehabe die Befehle des Mannes zu befolgen und her, Eltern, Schulklassen, Behörden oder kulturelle seine Erwartungen zu erfüllen. Sie dürfe nichts Einrichtungen. Darüber hinaus finden sich im Proohne seine Erlaubnis. gramm Koranund Sprachunterrichte für Erwachsene und Kinder. Damit solle, so das Institut, vorgebIn seinen Unterrichten stellt Mahmoud A. nach lich die "interkulturelle Arbeit" und der "interreligiöse Erkenntnissen des Verfassungsschutzes deutlich Dialog" gefördert werden. Tatsächlich wird dort nach heraus, dass Muslime in erster Linie die Scharia zu Erkenntnissen des Landesamtes für Verfassungsbefolgen hätten. Das Grundgesetz sei nachgeordnet. schutz ein Islamverständnis vermittelt, das mit der Der Kern der wiederkehrenden Botschaft von A. ist, 43
  • bereits vor Jahrzehnten zu einem zentralen Aktionstag der rechtsextremistischen Szene. Der "III. Weg" schreibt hierzu auf seiner Internetseite: Für Deutschland
  • alismus, der die eigene Karriere als Ziel setzt. Die Kinderlosigkeit als Folge führt, wenn sie nicht aufgehalten wird, unwiderruflich
  • vergessen werden!" trafen sich rund 120 Angehörige der rechtsextremistischen Szene
Verfassungsschutzbericht Bayern 2022 Rechtsextremismus der Waffen-SS ausdrücklich mit einbezogen. Das "Heldengedenken" selbst geht ebenfalls auf den Nationalsozialismus zurück. Die Nationalsozialisten interpretierten dabei den zuvor in der Weimarer Republik praktizierten Volkstrauertag um, der ursprünglich den Gefallenen des Ersten Weltkrieges gewidmet war, und stellten die Heldenverehrung anstelle des Totengedenkens in den Mittelpunkt. Unter dem Motto "8. Mai - Wir feiern nicht!" fanden am 8. Mai bundesweit kleinere Gedenkveranstaltungen von Rechtsextremisten anlässlich des Kriegsendes am 8. Mai 1945 statt. Dabei stand - wie jedes Jahr - das Gedenken an die Vertriebenen und durch die Alliierten nach Kriegsende Getöteten im Mittelpunkt. So avancierte der 8. Mai bereits vor Jahrzehnten zu einem zentralen Aktionstag der rechtsextremistischen Szene. Der "III. Weg" schreibt hierzu auf seiner Internetseite: Für Deutschland ist der 8. Mai 1945 alles andere als ein Tag der Befreiung. Deutschland verlor am 8. Mai seine Souveränität als Staat und wurde seiner freien Entscheidungsgewalt beraubt. Seit diesem Tag wird in Deutschland keine Politik mehr für Deutsche betrieben. Es wurde ein Bü ßerkult erschaffen, wonach sich jeder Deutsche seiner Geschichte schämen soll. Die Förderung der Familie, welche die Keimzelle eines gesun den Volkes ist, wurde fast gänzlich eingestellt. Es herrscht anstelle der Gemeinschaft der Individu alismus, der die eigene Karriere als Ziel setzt. Die Kinderlosigkeit als Folge führt, wenn sie nicht aufgehalten wird, unwiderruflich zum Volkstod. Auch in Bayern fanden entsprechende Gedenkveranstaltungen des "III. Weg" statt. So wurden u. a. in München, Murnau, Nürnberg, im Landkreis Passau und in Taufkirchen sowie an verschiedenen Orten in den Regierungsbezirken Oberfranken, Unterfranken und Schwaben Aktionen durchgeführt und auch Plakate aufgehängt. Am 12. November fand der sogenannte "Trauermarsch" zum traditionellen "Heldengedenken" des "III. Weg" in Wunsiedel statt. Zu der Veranstaltung unter dem Motto "Tot sind nur jene, die vergessen werden!" trafen sich rund 120 Angehörige der rechtsextremistischen Szene. 182
  • RECHTSE X TREMISTISCHE BESTREBUNGEN 103 ruft die Skinhead-Band "Kommando Freisler" 59 offen zum Mord an Juden
  • Straßen ziehen. Denn in Deutschland weiß ein jedes Kind, dass Juden nur zum Heizen sind. Die Ölvorräte enden bald, dann
  • Ausland sicher vor der Strafverfolgung wähAntisemitismus nen, greifen Rechtsextremisten in ihren deutschen Publikationen nahezu ausschließlich auf Andeutungen zurück, die nicht
RECHTSE X TREMISTISCHE BESTREBUNGEN 103 ruft die Skinhead-Band "Kommando Freisler" 59 offen zum Mord an Juden auf. In dem Lied "Judenschwein" heißt es: "Mit deinen Ohren groß wie Segel, ja, diese Nase im Gesicht, dein hutbedeckter Wasserschädel, Jude dich verkennt man nicht. Du solltest besser fliehen, wenn die Braunen durch die Straßen ziehen. Denn in Deutschland weiß ein jedes Kind, dass Juden nur zum Heizen sind. Die Ölvorräte enden bald, dann wird's in der Bude kalt. Aber Leute hört gut her, Juden gibt's wie Sand am Meer." Die Texte sind jeweils zu den Melodien populärer Lieder geschrieben worden. Unter dem Titel des gleichnamigen deutschen Schlagers "Im Wagen vor mir" droht die Band: "Doch irgendwann da bringen wir die ganzen Schweine um. Die haben's verdient, das wäre nur gerecht ... Erschiessen und erhängen und dann allesamt verbrennen und nicht nur hier, in anderen Ländern auch. Und gibt es auf der Welt dann keinen Juden mehr, wird unser Deutschland endlich wieder frei." In direktem Bezug auf die antisemitische Propaganda des "Dritten Reiches" hetzt auch die Skinhead-Band "Volkszorn" gegen Juden. Im Text des Stückes "Der ewige Jude" auf der gleichnamigen CD 60 heißt es: "Der ewige Jude, er ist immer noch da. Der ewige Jude, die weltweite Gefahr. Er vergiftet und bezahlt die ganze weite Welt. Der Jude muss sterben oder unsre Tage sind gezählt." Während sich die erwähnten Skinhead-Bands durch Produktion und Angedeuteter Vertrieb ihrer CDs im Ausland sicher vor der Strafverfolgung wähAntisemitismus nen, greifen Rechtsextremisten in ihren deutschen Publikationen nahezu ausschließlich auf Andeutungen zurück, die nicht unmittelbar strafrechtlich relevant sind. Dennoch wird nahezu immer die Stoßrichtung des Gesagten klar und ist dadurch gleichermaßen geeignet, sowohl bei rechtsextremistisch eingestellten Lesern als auch 59 Der Name "Kommando Freisler" bezieht sich auf den ehemaligen Präsidenten des NSVolksgerichtshofes, Roland Freisler. Die CD wurde von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien indiziert (Bundesanzeiger Nr. 163 vom 31. August 2004). BERICHT 2004 60 Die CD wurde von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien indiziert (Bundesanzeiger Nr. 185 vom 30. September 2004).
  • sich gegen Angriffe ihrer Feinde zu verteidigen. EXTREMISMUSDerINVerfassungsschu HESSEN Rechtsextremismus | Wie in den Jahren Flugblättern. Das Mobilisierungspotenzuvor gelang
  • eine wichtige Rolle, Bundespartei geprägt. Bei der Landum auch Kinder und Jugendliche an die tagswahl in Hessen steigerte
  • Kreisverbände likte, Beleidigungen und Einschüchtewollte sich die Partei DIE RECHTE hesrungsversuche aus, bei denen die Besenund bundesweit im rechtsextremishörden tätig
ung. Den Kern der Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland bild NDPRINZIPIEN festgeschrieben, die als absolute Werte und unverzichtbare Schut hrungen mit dem nationalsozialistischen Terrorund Un rechtsregime ist d ens und fähig, sich gegen Angriffe ihrer Feinde zu verteidigen. EXTREMISMUSDerINVerfassungsschu HESSEN Rechtsextremismus | Wie in den Jahren Flugblättern. Das Mobilisierungspotenzuvor gelang es der Nationaldemokratizial der Neonazis war jedoch gering. Die schen Partei Deutschlands (NPD) in HesSzene war mehrheitlich durch lose resen nicht, den anhaltenden Abwärtsgionale Gruppierungen geprägt. Diese trend in Bezug auf Mitgliederzahlen, Parversuchten allerdings, sich zunehmend teistrukturen und Aktivitätsniveau aufzuunter dem Dach der in Südhessen zu lohalten. Außerdem zogen sich mehrere kalisierenden Internetplattform Freies Mitglieder des Landesvorstands im Netz Hessen (FNH) zu vernetzen. DarüLaufe des Jahrs von ihren Posten zurück, ber hinaus sollte die intensive Nutzung so auch der Landesvorsitzende Daniel des Internets dazu dienen, die öffentliKnebel. Während des Wahlkampfs zur che Wirkung der Aktionen zu steigern, hessischen Landtagsund Bundestagsdie neonazistische Weltanschauung zu 25 wahl trat er nicht in Erscheinung und verbreiten und neue Anhänger zu relegte sein Amt Ende September nieder. krutieren. Für den vor allem völkisch oriDer Wahlkampf der NPD in Hessen war entierten Teil der Neonazis spielte die im Wesentlichen durch Aktivitäten der "Brauchtumspflege" eine wichtige Rolle, Bundespartei geprägt. Bei der Landum auch Kinder und Jugendliche an die tagswahl in Hessen steigerte die NPD ihr eigene Weltanschauung heranzuführen. Ergebnis um 0,2 Prozentpunkte auf 1,1% und kommt damit in den Genuss der Von der im Jahr 2012 aktiv gewordenen staatlichen Parteienfinanzierung. Neonazi-Gruppierung im Lumdatal (Landkreis Gießen) gingen verstärkt Mit der Gründung neuer LandesverSachbeschädigungen, Propagandadebände und mehrerer Kreisverbände likte, Beleidigungen und Einschüchtewollte sich die Partei DIE RECHTE hesrungsversuche aus, bei denen die Besenund bundesweit im rechtsextremishörden tätig wurden. Im Juli 2013 vertischen Spektrum etablieren. Ihren Stakündete die Neonazi-Gruppierung im tus als Partei versuchte sie durch die TeilInternet "aus aktuellen Anlässen, welche nahme an der Bundesund hessischen uns der BRD-Verbotsstaat auferlegt", Landtagswahl zu unterstreichen. Die Akihre Auflösung. Aufgrund der behördlitivitäten des Landesverbands in Hessen chen Maßnahmen und des öffentlichen konzentrierten sich im Wesentlichen auf Drucks nahmen die rechtsextremistiden Aufbau von Strukturen, begleitet schen Aktivitäten im Lumdatal zum Ende von entsprechenden Verlautbarungen des Jahrs ab. im Internet. Wie in den Vorjahren gelang es subkulIm Mittelpunkt neonazistischer Aktivitäturell orientierten Rechtsextremisten/ ten standen öffentlichkeitswirksame proSkinheads nicht, in Hessen eine öffentlipagandistische Aktionen: Teilnahmen che Veranstaltung mit rechtsextremistian Demonstrationen und Mahnwachen scher Live-Musik durchzuführen. Vereinsowie das Verteilen von Aufklebern und zelt wurde dies erfolglos versucht, wo-
  • RECHTSEXTREMISMUS
  • ihre angestammte 2. August 1914 in Deutschland eingeHeimat zurückgeführt. Kinder von Auswandert sind, sofort zum Verlassen des ländern nicht artverwandten
  • Grundsätz"[Die NSDAP] bekämpft den jüdischlich wird das römische Recht, welches materialistischen Geist in und außer uns der materialistischen Weltordnung
RECHTSEXTREMISMUS H E S S I S C H E R V E R F A S S U N G S S C H U T Z B E R I C H T 2 0 0 5 "Leitfaden" des Revolutionären Blocks: Programm der NSDAP: "Die Aufgabe der Volkswirtschaft ist die "Wir fordern Land und Boden (Kolonien) Bedarfsdeckung. Der Bedarf der Volkszur Ernährung unseres Volkes und genossen richtet sich nach dem zu Ansiedlung unseres Bevölkerungsbenötigenden Lebensraum, der benöüberschusses". tigten Nahrung". "Es muß eine größere Ehre sein, als "Staatsbürger kann nur sein, wer VolksStraßenfeger Bürger dieses Reiches zu genosse ist. Volksgenosse kann nur sein, sein, als König in einem fremden Staate. wer deutschen Blutes ist, ohne Rück[...] Deutscher Staatsangehöriger kann sichtnahme auf Konfession. Kein Jude ... deutsches Blut nur sein, wer deutschen Blutes ist. [...] kann daher Volksgenosse sein". Juden gelten nicht als Glaubensgemeinschaft, sondern als nicht artverwandtes Volk". "Eine Zuwanderung von Ausländern art"Jede weitere Einwanderung Nichtfremden Blutes ist nicht gestattet. Die Deutscher ist zu verhindern. Wir fordern, hier lebenden Ausländer artfremden daß alle Nicht-Deutschen, die seit dem Zuwanderung Blutes werden in ihre angestammte 2. August 1914 in Deutschland eingeHeimat zurückgeführt. Kinder von Auswandert sind, sofort zum Verlassen des ländern nicht artverwandten Blutes oder Reiches gezwungen werden". Mischlinge müssen vom deutschen Volkskörper isoliert werden". "Der nationale Sozialismus fordert die "Abschaffung des arbeitsund müheloBrechung der Zinsknechtschaft, welche sen Einkommens, Brechung der Brechung der die moderne Sklaverei für die Völker Zinsknechtschaft". Zinsknechtschaft bedeutet". "Gemeinnutz vor Eigennutz. Grundsätz"[Die NSDAP] bekämpft den jüdischlich wird das römische Recht, welches materialistischen Geist in und außer uns der materialistischen Weltordnung dient und ist überzeugt, daß eine dauernde Gemeinnutz gilt und nur versucht, dem Einzelnen mögGenesung unseres Volkes nur erfolgen vor Eigennutz lichst viele kleine , Freiheiten' zu sichern, kann von innen heraus auf der Grunddurch ein deutsches Gemeinrecht erlage: Gemeinnutz vor Eigennutz". setzt". Im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main durchsuchte die Polizei am 25. Oktober die Wohnräume von insgesamt sieben führenden Aktivisten der Freien Nationalisten Rhein-Main in Butzbach, Bad Homburg (HochErmittlungstaunuskreis), Hattersheim, Flörsheim (Main-Taunus-Kreis) und Frankfurt am Main. Daverfahren bei wurden umfangreiche schriftliche Unterlagen, darunter die beiden "Leitfaden", PCs und Kleidungsstücke mit Emblemen des Revolutionären Blocks sichergestellt. Dem Personenkreis um Wöll und Müller wird vorgeworfen, eine kriminelle Vereinigung gebildet zu haben. EXTREMISMUS 93
  • auszuschließen sind. Am 17. Juni 2021 stürmte der bewaffnete Rechtsextremist Onur Gencer die Parteizentrale der prokurdischen Partei
  • habe seit seiner "Kindheit davon geträumt", PKK-Angehörige zu töten. Zudem habe er die Tat "spontan" begangen. Einige türkische Medien
Auslandsbezogener Extremismus Verfassungsschutzbericht Bayern 2022 der türkisch-rechtsextremistischen Szene in Deutschland und Bayern ein gewisses Aggressionspotenzial ab. In der Vergangenheit kam es im Rahmen prokurdischer Demonstrationen wiederholt zu Provokationen und gewalttätigen Übergriffen von "Ülkücü"-Angehörigen. Auch die anhaltende Feindbildrhetorik türkischer RegierungsFeindbildrhetorik verantwortlicher sowie in regierungsnahen Medien gegenüber Personen und Gruppierungen, die in tatsächlicher oder mutmaßlicher Opposition zur gegenwärtigen Regierung stehen, können grundsätzlich einen gewaltfördernden Effekt auf die hiesige "Ülkücü"-Bewegung haben. Insbesondere der unorganisierten "Ülkücü"-Szene zuzurechnende Personen beteiligen sich in unterschiedlicher Form an digitalen Agitationskampagnen gegen vermeintliche Feinde der aktuellen türkischen Staatsführung im Inund Ausland. Der Mord an der HDP-Aktivistin Deniz Poyraz belegt, dass vor dem Hintergrund der anhaltend zugespitzten politischen Debatte in der Türkei Gewaltdelikte durch Angehörige der türkischen rechtsextremistischen Szene nicht auszuschließen sind. Am 17. Juni 2021 stürmte der bewaffnete Rechtsextremist Onur Gencer die Parteizentrale der prokurdischen Partei HDP in der türkischen Stadt Izmir und erschoss die dort anwesende Poyraz. Motiv des Täters war Hass auf vermeintliche PKK-Aktivistinnen und -Aktivisten. Gencer gab bei den Vernehmungen nach der Tat u. a. an, er habe seit seiner "Kindheit davon geträumt", PKK-Angehörige zu töten. Zudem habe er die Tat "spontan" begangen. Einige türkische Medien verwiesen - bezugnehmend auf öffentlich gewordene Social-MediaBeiträge des Täters, in denen dieser u. a. den Wolfsgruß zeigte - auf dessen ideologische Nähe zur "Ülkücü"Bewegung. Der Angeklagte, der sich vor Gericht nicht von seiner rassistischen Ideologie distanziert hatte, wurde türkischen Medienberichten zufolge im Dezember 2022 zu 9 Jahren Haft verurteilt. Im Kontext der anstehenden Parlamentsund Präsidentschaftswahl in der Türkei im Juni 2023 ist nicht auszuschließen, dass sich die Konfliktlage weiter verschärft. 139
  • deren schöpferische Anwendung auf die aktuelle Situation. Im linksextremistischen Lager ist die MLPD auf Grund ihres sektiererischen Auftretens isoliert. Thüringen
  • Sonneberg dar. Auch der Jugendverband "REBELL" und die Kinderorganisation "Rotfüchse", die Nebenorganisationen der Partei bilden, sind in Thüringen vertreten
3.3 "Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands" (MLPD) Gründung: 1982 Sitz: Gelsenkirchen Vorsitzender: Stefan ENGEL Mitglieder: ca. 2.000 (Bund) ca. 50 (Thüringen) Publikationen: "Rote Fahne" (wöchentlich) Die MLPD, die 1982 als "politische Vorhutorganisation der Arbeiterklasse" gegründet wurde, bekennt sich in ihrem Parteiprogramm zum Sozialismus und zur Diktatur des Proletariats. "Erst durch den Sturz der kapitalistischen Herrschaft und den Aufbau der sozialistischen Gesellschaftsordnung werden alle Formen der Ausbeutung und Unterdrückung der werktätigen Massen abgeschafft." Die Ideologie der MLPD basiert auf den Lehren von MARX, ENGELS, LENIN, STALIN und MAO TSETUNG und deren schöpferische Anwendung auf die aktuelle Situation. Im linksextremistischen Lager ist die MLPD auf Grund ihres sektiererischen Auftretens isoliert. Thüringen gehört dem MLPD-Landesverband Elbe-Saale an, der auch Sachsen und SachsenAnhalt einschließt. Die organisatorischen Schwerpunkte der Partei stellen im Freistaat die Städte Eisenach und Sonneberg dar. Auch der Jugendverband "REBELL" und die Kinderorganisation "Rotfüchse", die Nebenorganisationen der Partei bilden, sind in Thüringen vertreten. "11. Internationales Pfingstjugendtreffen" Am 7. und 8. Juni führte die MLPD in Gelsenkirchen das "11. Internationale Pfingstjugendtreffen" durch, das unter dem Motto "Aktiv für den Weltfrieden und die Zukunft der Jugend" stand. Nach Angaben der Veranstalter sollen über 21.000 Besucher aus 35 Ländern und fünf Kontinenten an der Veranstaltung teilgenommen haben. Die Höhepunkte des Treffens seien eine Podiumsdiskussion und eine Jugendveranstaltung gewesen, auf der der Vorsitzende der Partei, Stefan ENGEL, sein Buch "Götterdämmerung über der neuen Weltordnung" vorgestellt habe. Der Parteivorsitzende weist im Herbstinterview auf die gewachsene Bedeutung der MLPD hin In seinem traditionellen Herbstinterview, das die "Rote Fahne" am 12. September unter der Überschrift "Eine außerordentlich gute Periode im Parteiaufbau der MLPD!" veröffentlichte, stellte ENGEL eine "gewachsene gesellschaftliche Bedeutung der MLPD" fest. Der Masseneinfluss der Partei sei, behauptete er, heute bestimmt zehnmal größer als vor vier Jahren. Die MLPD habe in der Arbeiter-, Jugendund Frauenbewegung "wichtige Fortschritte" erzielt, sich aber auch dank ihrer Politik "für viele klassenbewusste Arbeiter ... zu einem wichtigen Orientierungspunkt" entwickelt. In der neuen Friedensbewegung stelle die MLPD, deren Forderungen und Losungen in der "antifaschistischen Bewegung" zum Allgemeingut geworden 61
  • gehandelt hat. Die IHH hat ihrerseits gegen das Vereinsverbot Rechtsmittel eingelegt. Aktivitäten der IGMG in Hessen Die IGMG bietet ihren
  • Ende des Ramadan und Fastenbrechen oder Wissenswettbewerbe für Kinder und Jugendliche organisiert. Die IGMG bietet ihren Mitgliedern auch Hilfe
Internationale Humanitäre sammelverein Internationale Humanitäre Hilfsorganisation e.V. (IHH) mit Sitz in FrankHilfsorganisation e.V. (IHH) furt am Main verboten.22 Die Vollstreckung des vereinsrechtlichen Verbotes erfolgte am 12. Juli. Im Zuge des Vereinsverbotes kam es in den Ländern Hessen und NordrheinWestfalen sowie im Stadtstaat Hamburg zum Vollzug von Exekutivmaßnahmen, wobei u.a. auch die Zentrale der IGMG in Kerpen (Nordrhein-Westfalen) durchsucht wurde. Durch die Ermittlungen im Zuge des Verbotes der IHH konnten auch enge Kontakte zwischen der IHH und der IGMG offengelegt werden. Bei dem letzten Vorsitzenden der IHH handelt es sich um einen Funktionär der IGMG. Gegründet wurde die IHH von mehreren IGMG-Funktionären, die zum Teil noch ihren Sitz im Kuratorium der IHH inne haben, u.a. der Generalsekretär der IGMG Ücüncü bzw. dessen Vertreter. Die IHH hatte seit dem Jahr 2007 6,6 Millionen Euro an sechs Sozialvereine der HAMAS trans-feriert. Die Hälfte dieser Gelder soll aus Spendensammlungen der IGMG in ihren Moscheegemeinden stammen. Unklar ist bisher noch, inwieweit der eigentliche Zweck der Spendensammlung - Unterstützung der HAMAS - innerhalb der IGMG bekannt war oder ob es sich lediglich um das Engagement von Einzelpersonen gehandelt hat. Die IHH hat ihrerseits gegen das Vereinsverbot Rechtsmittel eingelegt. Aktivitäten der IGMG in Hessen Die IGMG bietet ihren Mitgliedern eine Vielzahl von verschiedenen religiösen, kulturellen Aktivitäten und sozialen Aktivitäten an. Neben den regelmäßigen Freitagsgebeten in den einzelnen Moscheegemeinden werden Abendveranstaltungen mit Vorträgen türkischer Gastdozenten, Feierlichkeiten zum Ende des Ramadan und Fastenbrechen oder Wissenswettbewerbe für Kinder und Jugendliche organisiert. Die IGMG bietet ihren Mitgliedern auch Hilfe bei Problemstellungen des täglichen Lebens an, so z.B. in Form von Hausaufgabenbetreuung oder der Bereitstellung von Betreuungsmöglichkeiten von Kleinkindern. Je nach Aufgabenstellung und Bedürfnissen der Mitglieder werden diese Aktivitäten von den lokalen IGMG-Ortsvereinen, diesen angegliederten Frauenund Jugendabteilungen, dem hessischen Regionalverband der IGMG oder von der Zentrale der IGMG als Veranstalter organisiert. Neben einer dauerhaften Bindung der Mitglieder an die IGMG ist eine langfristige Ziel: langfristige politische und ideologische Beeinflussung im Sinne der Organisation ihr Hauptanideologische Bindung liegen, wobei auch immer Bekundungen zur Milli Görüs seitens hochrangiger IGMGFunktionäre erfolgen. Über das ganze Jahr hindurch organisierte die IGMG-Hessen zahlreiche Veranstaltungen für ihre Mitglieder, an denen immer wieder hochrangige Funktionäre der IGMGBundeszentrale als Dozenten oder Gäste teilnahmen. Darüber hinaus werden auch 22 Vgl. wegen des Bezugs zur HAMAS, S. 46 ff., hier S. 48. 56 ISLAMISMUS
  • Asylbewerberheim. Durch Trommelwirbel unterstützt proklamierten sie im Chor bekannte "rechte" Wendungen wie "Hier marschiert der nationale Widerstand!", "Hoch die nationale
  • System ist der Fehler! Kameradschaft Gera", "e "Todesstrafe für Kinderschänder", e "Deutsche wehrt euch - wacht endlich auf! - IN", deg "frei
Aktivitäten der Thüringer NPD im Einzelnen Die politische Tätigkeit der NPD beschränkt sich nicht, wie etwa bei der DVU, auf die Teilnahme an Wahlen. Auch in Thüringen entfaltete sie, gemäß ihrer Strategie, eine Vielzahl öffentlichkeitswirksamer Aktivitäten. Vorrang hatte dabei der "Kampf um die Straße". Der Landesverband hat im Jahre 2000 seine Aktivitäten deutlich erhöht. Daran hatten Anhänger des Thüringer Heimatschutzes wesentlichen Anteil. Die von der NPD in Thüringen organisierten öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen zeigen, dass die Thüringer Nationaldemokraten in der Lage sind, selbstständig eigene Aktionen vorzubereiten und durchzuführen. Vorwiegend junge Mitglieder organisierten medienwirksame Veranstaltungen, die überregionales Interesse hervorriefen. Über die Grenzen des Freistaates Thüringen hinaus, verfügt der Thüringer Verband über Verbindungen zu NPD-Funktionären und Neonazis. Deshalb konnte er bekannte Persönlichkeiten des rechten Spektrums als Redner für Demonstrationen und Kundgebungen gewinnen und ihre Präsenz in der Öffentlichkeit nutzen, um parteipolitische Ziele zu präsentieren. Trotz des zumeist regionalen Charakters der einzelnen Veranstaltungen stellt die NPD ihre Aktionsfähigkeit im Gegensatz zu DVU und REP oft unter Beweis. Demonstration gegen ein "Asylantenheim" in Gera IXaSJy9aN Unter dem Motto: "Kein Asylantenheim im Stadtzentrum von Gera" marschierten am 12. Februar mehr als 500 der rechten Szene zugehörige Personen durch die Geraer Innenstadt. Die Aktion wandte sich gegen das im November 1999 errichtete Asylbewerberheim. Durch Trommelwirbel unterstützt proklamierten sie im Chor bekannte "rechte" Wendungen wie "Hier marschiert der nationale Widerstand!", "Hoch die nationale Solidarität" oder "Arbeitsplätze zuerst snwsIiud,J für Deutsche". Die Teilnehmer führten NPD/JN-Fahnen mit sich und trugen Transparente mit den Aufschriften: deg "Arbeitsplätze nur für Deutsche!", e "Das System ist der Fehler! Kameradschaft Gera", "e "Todesstrafe für Kinderschänder", e "Deutsche wehrt euch - wacht endlich auf! - IN", deg "frei - sozial - national", 34
  • Leiter des Referats "Auswertung Links-/Rechtsextremismus" beim Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen beleuchtete die Islamfeindschaft der rechtsextremistischen Parteien
  • Erlebniswelt Rechtsextremismus" warf Dr. Thomas Pfeiffer, Politikwissenschaftler beim Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen. Als "Erlebniswelt Rechtsextremismus" bezeichnete er Mittel und Methoden
  • denen sich Rechtsextremisten an ihre zurzeit wichtigste Zielgruppe richten: an Jugendliche". Beispiele wie der Brief, den die NPD im März
  • Westfalen geschickt hatte, oder das Lied "SOS Abendland" der rechtsextremistischen Band 'Sturmwehr' aus Nordrhein-Westfalen zeigten, dass Islamfeindschaft nicht zuletzt
  • umfasst. Welche Gefahren gehen also von islamfeindlichen Kampagnen im Rechtsextremismus aus? Das Schlussgespräch zog Bilanz. Auch über Konsequenzen und Gegenmaßnahmen
  • Hans-Peter Killguss, Leiter der Infound Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus, die Teil des NSDokumentationszentrum der Stadt Köln ist. "Berührungsängste überwinden" lautete
  • Ängste abzubauen. Sie plädierte dafür, in der Arbeit mit Kindern anzusetzen, um Islamfeindschaft und Überfremdungsängste nicht erst entstehen zu lassen
Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 2010 den, seien mit dem Grundgesetz unvereinbar. Eine Auslegung der Scharia, die weder der deutschen Verfassung noch anderen Gesetzen widerspreche, sei aber durchaus möglich. In Deutschland spiele die Scharia im Alltagsleben für rechtliche Belange allerdings praktisch keine Rolle. Auch für sehr gläubige Musliminnen und Muslime stehe in der Regel außer Frage, dass die staatlichen Gesetze gelten. Korkut Bugday: "Man muss sich von der Vorstellung frei machen, Muslime liefen ständig mit der Scharia unter dem Arm umher und versuchten jeden Augenblick ihres Lebens schariakonform zu gestalten. Im Kern ist die Scharia eine ethisch-moralische Richtschnur." Drei Vorträge aus dem Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen nahmen die Islamfeindschaft im Rechtsextremismus genauer in den Blick und analysierten Agitationslinien, Manipulationstechniken und Aktionsformen anhand der Medienpalette, die im Rahmen der Kampagne eine Rolle spielt(e): zum Beispiel Plakate, Flugblätter, Internetportale, Videos und Musik. Dr. Thomas Grumke, Politikwissenschaftler beim Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen, argumentierte, der deutsche Rechtsextremismus sei zu breit angelegten Kampagnen heute eher in der Lage als in der Vergangenheit. Solche Kampagnen basierten auf dem Schema "'Wir' gegen 'Die'". Sie seien "in der Form modern, ideologisch aber antimodern". Dirk Weinspach, Leiter des Referats "Auswertung Links-/Rechtsextremismus" beim Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen beleuchtete die Islamfeindschaft der rechtsextremistischen Parteien NPD und 'pro NRW'. Für beide Parteien habe die Agitation gegen eine angebliche "Islamisierung" Deutschlands instrumentellen Charakter: Bei der NPD ist vom "Türöffner-Thema" die Rede, bei 'pro NRW' von einer "Marktlücke", die die Partei besetzt habe. Grundmuster der Agitation seien beispielsweise die Gleichsetzung von Islam und Islamismus, von Islam und Gewalt sowie das gezielte Schüren von Überfremdungsängsten. Schlaglichter auf Islamfeindschaft in der "Erlebniswelt Rechtsextremismus" warf Dr. Thomas Pfeiffer, Politikwissenschaftler beim Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen. Als "Erlebniswelt Rechtsextremismus" bezeichnete er Mittel und Methoden, "mit denen sich Rechtsextremisten an ihre zurzeit wichtigste Zielgruppe richten: an Jugendliche". Beispiele wie der Brief, den die NPD im März 2010 an Schülervertretungen in Nordrhein-Westfalen geschickt hatte, oder das Lied "SOS Abendland" der rechtsextremistischen Band 'Sturmwehr' aus Nordrhein-Westfalen zeigten, dass Islamfeindschaft nicht zuletzt in Propagandamaterialien für Jugendliche auftaucht. Als roter Faden der drei Beiträge wurde deutlich, dass die islamfeindliche Kampagne auf einer begrenzten Zahl zumindest pauschalisierender, gelegentlich auch widersprüchlicher oder in der Sache falscher Behauptungen basiert, die kontinuierlich neu verarbeitet und wiederholt werden. Bemerkenswert ist die Bandbreite der zielgruppenspezifischen Vermittlungsformen, die klassische Wahlkampfmaterialien, Online-Videos und Rockmusik umfasst. Welche Gefahren gehen also von islamfeindlichen Kampagnen im Rechtsextremismus aus? Das Schlussgespräch zog Bilanz. Auch über Konsequenzen und Gegenmaßnahmen sprach Ferdos Forudastan mit Zehra Yilmaz, Leiterin der DITIB Begegnungsstätte Duisburg-Marxloh, Prof. Dr. Wolfgang Benz, Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin, und Hans-Peter Killguss, Leiter der Infound Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus, die Teil des NSDokumentationszentrum der Stadt Köln ist. "Berührungsängste überwinden" lautete das Credo von Zehra Yilmaz: Diese Ängste gebe es auf beiden Seiten, aufseiten der Minderheit wie der Mehrheit. Gespräche und Kontakte seien ein Schlüssel, um diese Ängste abzubauen. Sie plädierte dafür, in der Arbeit mit Kindern anzusetzen, um Islamfeindschaft und Überfremdungsängste nicht erst entstehen zu lassen. "Es ist wichtig, von Anfang an Vielfalt als Selbstverständlichkeit zu zeigen, und es ist unsere Chance, ein Gefühl der Gemeinschaft zu vermitteln: Wir alle sind Marxloher, wir sind Duisburger, wir sind Grundschulkinder." Wolfgang Benz wies auf Unterschiede, aber auch auf Parallelen zwischen Antisemitismus und Islamfeindschaft hin: Gemeinsamkeiten sah er "in der Funktion und den Mechanismen der Ausgrenzung der jeweiligen Minderheit". In beiden Fällen würden Minderheiten herangezogen, um "Unangenehmes auf ihnen abzuladen", sie erfüllten somit "die klassische Sündenbockfunktion". Insofern rühre die Ablehnung nicht vom Charakter und vom Verhalten der Minderheit her, vielmehr bildeten Konstrukte "vom Juden" und "vom Muslim" die Grundlage der Ausgrenzung. 11 Haben Feindbilder und Überfremdungsängste wesentlich dazu beigetragen, dass die Organisation 'pro Köln' zum zweiten Mal in den Kölner Stadtrat eingezo11 Diese Sichtweise wird beispielsweise in folgendem Sammelband genauer dargestellt: Wolfgang Benz (Hrsg.), Islamfeindschaft und ihr Kontext. Dokumentation der Konferenz "Feindbild Muslim - Feindbild Jude", Berlin 2009. 14 THEMEN IM FOKUS