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"kommunistische partei" in den Verfassungsschutz Trends
  • dominiert seit 2013 die 2024 nicht zu registrieren. orthodox-kommunistische "Parteilinke", die für die unbedingte RückAm 07.05.2024 wurde
Rn dadurch weiter gestiegenen Altersdurchschnitt ist die Partei allerdings kaum noch aktionsbzw. kampagnenfähig; öffentlichkeitsSaarland wirksame Aktivitäten der vorgenannten Parteigliederungen waren In der DKP dominiert seit 2013 die 2024 nicht zu registrieren. orthodox-kommunistische "Parteilinke", die für die unbedingte RückAm 07.05.2024 wurde auf der kehr zur unverfälschten Lehre des Homepage "DKP Saarland" ein ArtiMarxismus-Leninismus eintritt. kel mit der Überschrift "Israel, die Demgegenüber hält die innerparPalästinenser und wir" veröffentteiliche Opposition, zu der auch die licht. Aus diesem Artikel gehen DKP Saarland zählt, an den "PolitiMeinungsverschiedenheiten zwischen Thesen" aus dem Jahr 2010 schen dem Parteivorstand der DKP fest. Darin werden die Bedeutung und der DKP Saarland hinsichtlich der Arbeiterklasse als revolutionäder Ausrichtung im Nahostkonflikt res Subjekt sowie die Avantgardehervor. Nach diesem Artikel relatirolle der Partei relativiert und für viert der Parteivorstand der DKP in eine Mitarbeit der DKP in allen den Augen der DKP Saarland "jede "fFortschrittlichen Bewegungen" Aktion palästinensischer Organisaplädiert. Die innerparteilichen Austionen als Folge der israelischen einandersetzungen haben auf BunBesatzungspolitik." Demgegenüber desebene zu zahlreichen Parteiausführt die DKP Saarland aus, dass tritten geführt. Vor diesem Hintersie "terroristische Aktionen gegen grund sind saarländische GenosZivilpersonen und zivile Einrichtunsinnen und Genossen seit dem im gen (...) immer verurteilt" hat. "DerJahr 2020 in Präsenzform durchgeartige Aktionen der Vergangenheit, führten 23. Parteitag der DKP in wie auch das aktuelle Massaker an Frankfurt am Main nicht mehr im jüdischen Zivilpersonen, haben inParteivorstand und in den zentralen ternational dem Kampf der PalästiGremien vertreten. nenser um Anerkennung stets geschadet', so die DKP Saarland weiDie Mitglieder der DKP-Saar sind in ter. den noch bestehenden Stadtund Ortsgruppen in Sulzbach/DudweiDas Sommerfest der DKP im Saarler, Völklingen, Heiligenwald, land fand am 17. August 2024 im Neunkirchen/Wiebelskirchen und Naturfreundehaus in Kirkel statt. St. Ingbert organisiert. Mangels jüngerer Neumitglieder und dem 67
  • Rote Fahne Magazin" und die Leninismus als "kommunistische Publikation "Revolutionärer Weg' Partei neuen Typs in Deutschland" (RW) genutzt. gegründet. Diese
  • Kommunistischen Arbeiterbund Deutschlands" (KABD) hervorgegangene "revolutionäre Arbeiterpartei" steht für den "echten SoziaMarxistisch-Leninistische Partei Deutschlands lismus". Ideologisches Ziel der MLPD
  • Übergangsform angegliedert, der in Frankfurt am eine klassenlose kommunistische Main ansässig ist. Die MitglieGesellschaftsform nach sowjetider/Anhänger der MLPD-Saar
2.3.2 "Marxistisch-Leninistische politischen Positionen in der ÖfPartei Deutschlands" (MLPD) fentlichkeit präsenter zu machen und Mitglieder für die ParteiorganiDie zentralistisch organisierte und sation zu gewinnen. Zur Steuerung streng maoistisch-stalinistisch der politischen Arbeit werden vor ausgerichtete MLPD wurde 1982 allem das Internetportal www.roteunter Anwendung der theoretifahne-news.de sowie das Parteiorschen Grundlagen des Marxismusgan "Rote Fahne Magazin" und die Leninismus als "kommunistische Publikation "Revolutionärer Weg' Partei neuen Typs in Deutschland" (RW) genutzt. gegründet. Diese aus dem "Kommunistischen Arbeiterbund Deutschlands" (KABD) hervorgegangene "revolutionäre Arbeiterpartei" steht für den "echten SoziaMarxistisch-Leninistische Partei Deutschlands lismus". Ideologisches Ziel der MLPD ist nach wie vor, das derzeitige kapitalistische WirtschaftsDie MLPD-Saar ist überregional und Gesellschaftssystem zu überdem Landesverband Rheinlandwinden und über den Aufbau des Pfalz, Hessen und Saarland (RHS) Sozialismus als Übergangsform angegliedert, der in Frankfurt am eine klassenlose kommunistische Main ansässig ist. Die MitglieGesellschaftsform nach sowjetider/Anhänger der MLPD-Saar sind schem Vorbild zur Zeit STALINs zu überwiegend in der Wohngebietsetablieren. Im linksextremistischen gruppe (WGG) Saarbrücken-MalSpektrum ist die MLPD aufgrund ihstatt organisiert. Darüber hinaus res dogmatischen Verständnisses besteht eine kleine Ortsgruppe ihvon Kommunismus jedoch weitgeres Jugendverbandes "REBELL" in hend isoliert. Den Schwerpunkt ihSaarbrücken. Ferner ist der Saarrer politischen Arbeit bildet neben brücker "Frauenverband Courage der Frauenund Jugendpolitik die e.V." zum Organisationsgeflecht Gewerkschaftsund Betriebsarbeit. der MLPD-Saar zu zählen. Die MLPD verbindet dies verstärkt Öffentlichkeitswirksame Aktionen mit einer "sozialistischen" Umweltder MLPD-Saar wurden im Jahr politik und der Beteiligung an sozi2024 nicht festgestellt. alen, friedenspolitischen, antikapitalistischen sowie antifaschistischen/-rassistischen Protesten bürgerlicher Bündnisse. Mit dieser Strategie versucht die MLPD ihre 68
  • Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) ................................................................... 119 ISLAMISMUS .....................................................................................................................121 EINLEITUNG ..................................................................................................................122 SALAFISMUS .................................................................................................................125 "GEMEINSCHAFT DER VERKÜNDIGUNG DER MISSION" ..........................................132 (URDU: "TABLIGHI JAMA
  • Kurdistans" (kurdisch: Partiya Karkeren Kurdistan, PKK).........................138 "Marxistische Leninistische Kommunistische Partei" (türkisch: "Marksist Leninist Komünist Parti", MLKP) ..................................................................................................................144 SCIENTOLOGY ORGANISATION
"Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) ................................................................... 119 ISLAMISMUS .....................................................................................................................121 EINLEITUNG ..................................................................................................................122 SALAFISMUS .................................................................................................................125 "GEMEINSCHAFT DER VERKÜNDIGUNG DER MISSION" ..........................................132 (URDU: "TABLIGHI JAMA'AT", TJ) .................................................................................132 MUSLIMBRUDERSCHAFT (MB) / "DEUTSCHE MUSLIMISCHE GEMEINSCHAFT E. V." (DMG), EHEMALS "ISLAMISCHE GEMEINSCHAFT IN DEUTSCHLAND E. V." (IGD) / HAMAS ...........................................................................................................................134 AUSLANDSBEZOGENER EXTREMISMUS ......................................................................136 EINLEITUNG ..................................................................................................................137 "Arbeiterpartei Kurdistans" (kurdisch: Partiya Karkeren Kurdistan, PKK).........................138 "Marxistische Leninistische Kommunistische Partei" (türkisch: "Marksist Leninist Komünist Parti", MLKP) ..................................................................................................................144 SCIENTOLOGY ORGANISATION .....................................................................................148 SPIONAGEABWEHR ........................................................................................................152 EINLEITUNG ..................................................................................................................153 NACHRICHTENDIENSTE DER RUSSISCHEN FÖDERATION ......................................154 CHINESISCHE NACHRICHTENDIENSTE .....................................................................155 NACHRICHTENDIENSTE DER ISLAMISCHEN REPUBLIK IRAN .................................157 ANDERE NACHRICHTENDIENSTE ...............................................................................158 HYBRIDE BEDROHUNGEN ...........................................................................................158 SABOTAGE ....................................................................................................................162 CYBERABWEHR............................................................................................................164 WIRTSCHAFTSSCHUTZ................................................................................................166 PROLIFERATIONSABWEHR .........................................................................................168 GEHEIMSCHUTZ ...............................................................................................................170 ANHANG ...........................................................................................................................173 STATISTIK ......................................................................................................................174 BILDNACHWEIS ............................................................................................................175 3
  • Gleichen auf dem Wege der Diktatur einer zentralistischen (Einheits-)Partei, einer dezentralen Selbstorganisation oder durch die Abschaffung jeglicher Staatsund Herrschaftsstrukturen
  • Revolution letztlich zu organisieren sei, begründen das ungebrochene Theoriebewusstsein kommunistischer Gruppierungen, die zur Beantwortung meist auf die geistigen Väter
Linksextremismus EINLEITUNG Linksextremismus als heterogenes Phänomen stellt ein Sammelbecken für unterschiedliche Strömungen dar, die jeweils gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung gerichtet sind. Bei aller Vielschichtigkeit wissen sich Linksextremisten in der Verabsolutierung der menschlichen Fundamentalgleichheit einig, aus der sie radikale Konsequenzen ziehen. Das Ziel ist die totale Befreiung des Menschen aus allen gesellschaftlichen, politischen oder sozio-ökonomischen Zwängen und die Errichtung einer herrschaftsbzw. klassenlosen Ordnung. In dem Spannungsverhältnis zwischen Freiheit und Gleichheit haben sich mit der Zeit die unterschiedlichsten Strömungen innerhalb des Linksextremismus herausgebildet. Je nach Ansatz soll das Ziel einer Gesellschaftsformation der Freien und Gleichen auf dem Wege der Diktatur einer zentralistischen (Einheits-)Partei, einer dezentralen Selbstorganisation oder durch die Abschaffung jeglicher Staatsund Herrschaftsstrukturen erreicht werden. Diese Methoden widersprechen den Werten und Verfahrensregeln des demokratischen Verfassungsstaates, dessen Bestand Linksextremisten angreifen und auf revolutionärem Wege überwinden wollen. Alle linksextremistischen Strömungen lassen sich auf die ideengeschichtlichen Ideologiefamilien des Kommunismus auf der einen und des Anarchismus auf der anderen Seite zurückführen. Während beide Ideologiefamilien in der Vorstellung von einer befreiten Gesellschaft als utopisches Endziel übereinstimmen, unterscheiden sie sich doch in der Vorstellung davon, wie dies zu erreichen sei. So schließen anarchistische Ideologien aus ihrem übersteigerten Gleichheitspostulat auf einen absoluten Freiheitsgedanken im Sinne einer herrschaftslosen Gesellschaft. Damit lehnen Anarchisten jedwede staatliche Ordnung ab. Anarchisten verzichten darauf, einen systematischen Theorieentwurf für die kommende Utopie zu entwickeln, und beschränken sich stattdessen auf eine umfassende Anti-Haltung gegenüber der bestehenden Ordnung. Während der Anarchismus den Wert der individuellen Freiheit verabsolutiert, strebt der Kommunismus eine Ausweitung des Gleichheitspostulats auf sämtliche gesellschaftliche Lebensbereiche an. Zu diesem Zweck soll das bestehende politische System auf revolutionärem Wege zerschlagen und von einer "Diktatur des Proletariats" abgelöst werden. Demnach würde eine "proletarische Avantgarde" in einer Übergangsphase des Sozialismus den Staat zum Absterben bringen und an seiner Stelle schließlich eine klassenlose (Welt-)Gesellschaft etablieren. Die Auseinandersetzungen mit der Frage, wie die Revolution letztlich zu organisieren sei, begründen das ungebrochene Theoriebewusstsein kommunistischer Gruppierungen, die zur Beantwortung meist auf die geistigen Väter des Kommunismus wie Marx, Lenin, Trotzki, Stalin oder Mao zurückgreifen. Aus dieser sehr unterschiedlichen Gewichtung der Werte Freiheit und Gleichheit ergeben sich immer wieder fundamentale ideologische Konflikte zwischen kommunistischen Gruppierungen und linksextremistischen Akteuren, die eher in der Tradition des Anarchismus stehen. Eine Zusammenarbeit gibt es wiederum dort, wo soziale Problemlagen für die revolutionären Ziele eingespannt und im Sinne einer vorgeschobenen Gesellschaftskritik instrumentalisiert werden können. 90
  • unterdrückenden Staaten. Ideologisch stehen die Antiimperialisten deshalb eher den kommunistischen Parteien nahe, während sie strategisch wie die Autonomen das Mittel
Linksextremismus die Szene von einer weitreichenden Theoriefeindlichkeit und Anti-Haltung geprägt, die nicht zuletzt auf einem diffusen Verständnis von Anarchismus und Kommunismus aufbaut. Autonome setzen die bedingungslose Freiheit des Individuums in den Mittelpunkt ihres Handelns. Im Zuge dieser "Politik der ersten Person" bekämpfen sie alles, was ihrem persönlichen Freiheitsempfinden entgegensteht. Vor diesem Hintergrund lehnen Autonome Hierarchien und jede Form von Herrschaft konsequent ab. Was sie verbindet, ist eine Form des subjektiven und emotionalen Empfindens, das vor allem in der Affirmation von Gewalt zum Ausdruck kommt. Gewalt und Militanz sind dementsprechend nicht nur ein strategisches Mittel, sondern prägendes Element der Szene. Eine Demonstration ist für Autonome daher erst ein Erfolg, wenn es zu Ausschreitungen und Angriffen auf die Polizei und den politischen Gegner kommt. Den scheinbar spontan verübten Gewalttaten bei Demonstrationen gehen häufig konkrete Planungen voraus, so dass etwa im Verlauf der Aufmarschstrecke Steindepots angelegt oder Vermummungsgegenstände und Wurfgeschosse mitgeführt werden. Autonome schaffen es mittlerweile jedoch immer seltener, dieses kollektive Moment der Militanz auf die Straße zu tragen. Stattdessen fokussieren autonome Gruppen heute stärker auf klandestine Aktionen. Dafür schließen sich einzelne Akteure anlassbezogen zu Aktionsgruppen zusammen, um (Brand-)Anschläge gegen symbolträchtige Objekte wie Fahrzeuge, Gebäude oder sensible Infrastruktur zu planen und auszuführen. Es kommt zu teils erheblichen Sachschäden und immer häufiger werden dabei schwere und schwerste Verletzungen von Menschen in Kauf genommen. Die offene Gewaltbereitschaft und die fehlende inhaltliche Breite zeugen von einer zunehmenden Selbstbezogenheit der Autonomen. In Reaktion auf die ideologische Bedeutungslosigkeit, die fehlende Einflussnahme sowie Anschlussfähigkeit der Autonomen bildete sich die postautonome Bewegung heraus. Diese formieren sich vorwiegend in überregionalen Netzwerken, sind marxistisch geprägt und suggerieren nach außen einen ideologischen Minimalkonsens. Ihr Ziel ist ein revolutionärer Umsturz, also nicht nur die Abschaffung des Kapitalismus, sondern auch die Überwindung des demokratischen Verfassungsstaates als dessen vermeintlich inhärente Herrschaftsform. Mit einer breiten Bündnispolitik bringen sie linksextremistische Akteure unterschiedlicher ideologischer Prägung zusammen. Dazu instrumentalisieren Postautonome auf der einen Seite eine große Zahl gesellschaftlicher Protestbewegungen mit dem Ziel, den öffentlichen Diskurs zu beeinflussen. Auf der anderen Seite arbeiten sie mit gewaltorientierten Autonomen zusammen. Auch wenn sie sich vordergründig nicht an gewalttätigen Ausschreitungen beteiligen, so sehen sie in der Gewalt ein legitimes Mittel zur Durchsetzung ihrer politischen Ziele. Mit dieser Positionierung nehmen Postautonome eine Scharnierfunktion ein. Antiimperialisten Anders als die Autonomen orientieren sich Antiimperialisten ideologisch an einem dogmatischen Kommunismus. Kleinster gemeinsamer Nenner sind hierbei die weltanschaulichen Grundlagen des Marxismus-Leninismus. Für Antiimperialisten steht nicht die Freiheit des Individuums im Mittelpunkt, sondern das kollektive Moment des Klassenkampfes. Daher argumentieren Antiimperialisten in festgefahrenen Polarisierungskategorien: auf individueller Ebene in einem Dualismus von ausgebeuteten Arbeitern und ausbeutenden Kapitalisten, im weltpolitischen Rahmen zwischen unterdrückten Völkern und unterdrückenden Staaten. Ideologisch stehen die Antiimperialisten deshalb eher den kommunistischen Parteien nahe, während sie strategisch wie die Autonomen das Mittel der Gewalt und damit auch militante Aktionsformen zur Durchsetzung ihrer Ziele wählen. 93
  • vorläufiges Ziel strebt der KA die Gründung einer neuen kommunistischen Partei an. Die Strategie des KA besteht neben der ideologischen
  • entwickeln und zugleich geeignete Kader für eine zukünftige kommunistische Partei zu gewinnen. Die historischen Anleihen an die "Massenpolitik" innerhalb
Linksextremismus Diese Prinzipien bezieht der KA aus der Ideologie des Marxismus-Leninismus. Als vorläufiges Ziel strebt der KA die Gründung einer neuen kommunistischen Partei an. Die Strategie des KA besteht neben der ideologischen Schulung ihrer Kader vor allem in der Etablierung einer kommunistischen "Massenpolitik". Dafür unterhält der KA eine Frauensowie eine Jugendorganisation: "Kommunistische Frauen" und "Kommunistische Jugend". Daneben versucht der KA, seinen Einfluss auf die "Massen" durch Vorfeldorganisationen zu erweitern. Als übergeordnetes Konstrukt dient hierbei die "Föderation klassenkämpferischer Organisationen" (FKO) mit den ihr untergeordneten Gruppen "Internationale Jugend", "Betriebskampf", "Frauenkollektiv", "Studierendenkollektiv" sowie dem besagten "Solidaritätsnetzwerk". Alle genannten Organisationen sind zu dem Zweck gegründet worden, ein "revolutionäres Bewusstsein" im Sinne des Marxismus-Leninismus in allen Teilbereichen der Gesellschaft zu entwickeln und zugleich geeignete Kader für eine zukünftige kommunistische Partei zu gewinnen. Die historischen Anleihen an die "Massenpolitik" innerhalb der DDR sind hierbei unverkennbar und direkte Folge der marxistisch-leninistischen Ideologie. Mit der Gründung einer Hallenser Ortsgruppe des "Solidaritätsnetzwerks" wollen Akteure aus dem Organisationsgeflecht des KA ihren Einfluss auf die Saale-Stadt ausdehnen, um dort dogmatische, antiimperialistische Positionen innerhalb der linksextremistischen Szene zu etablieren. "Antifaschistische Aktion Salzwedel" (AAS) Die AAS agiert seit 2009 in der Hansestadt Salzwedel (Altmarkkreis Salzwedel) als ein loser Zusammenschluss stetig wechselnder Einzelpersonen. In ihrem theorieund hierarchiefeindlichen Auftreten entspricht die AAS dem Selbstverständnis der Autonomen. Sich selbst bezeichnen die Protagonisten schlichtweg als "linksradikale Gruppe". Mit dem "Autonomen Zentrum Kim Hubert" des "Kultur & Courage e.V." verfügt die AAS über ein linksextremistisches Szeneobjekt, das sie als "autonomen Freiraum" nutzt und in dem sie Konzerte, Kneipenabende oder Vortragsveranstaltungen durchführt. Das "Kim Hubert" ist von zentraler Bedeutung für die gewaltorientierte linksextremistische Szene im Norden Sachsen-Anhalts und im angrenzenden Wendland in Niedersachsen. Aktionsschwerpunkte Wenngleich viele Aktionen der gewaltorientierten linksextremistischen Szene einen rituellen Charakter haben (z. B. die jährlichen "revolutionären" Demonstrationen zum 1. Mai), sind ihre Aktionsschwerpunkte immer auch Ausdruck aktueller politischer und gesellschaftlicher Problemlagen. So zog die Szene angesichts des fortdauernden Nahostkonflikts im Jahr 2024 weiterhin verstärkt den "Internationalismus" als Begründungszusammenhang für ihre Aktionen heran. Die Festnahme der ehemaligen RAF-Terroristin Daniela Klette am 26. Februar 98
  • Vergangenheit regelmäßig, die ideologischen und strategischen Differenzen zwischen Kommunisten und Anarchisten, Parteifunktionären und Autonomen unter der roten und schwarzen Fahne
Linksextremismus Antifaschismus Neben der Kritik am Kapitalismus ist der "Kampf gegen den Faschismus" traditionell einer der wichtigsten Aktionsschwerpunkte im gewaltorientierten Linksextremismus. Dabei ist es für Linksextremisten zunächst unerheblich, ob es sich bei dem politischen Gegner tatsächlich um Rechtsextremisten handelt. Wer unter das Feindbild des "Faschisten" fällt, bestimmt die Szene eigenmächtig. Linksextremisten können dadurch stets neue Feindbilder generieren, um damit ebenso neue Angriffsziele für eine grundsätzliche Gewaltorientierung auszumachen. Die inhaltliche Unbestimmtheit des Feindbildes erlaubte es der linksextremistischen Szene in der Vergangenheit regelmäßig, die ideologischen und strategischen Differenzen zwischen Kommunisten und Anarchisten, Parteifunktionären und Autonomen unter der roten und schwarzen Fahne der "Antifaschistischen Aktion" einzuebnen. So kamen am 19. Januar 2024 die verschiedenen Spektren der linksextremistischen Szene in Magdeburg zu einer "antifaschistischen Vorabenddemonstration" anlässlich des Jahrestags der Zerstörung der Stadt durch alliierte Luftverbände im Zweiten Weltkrieg zusammen. Obwohl die Bedeutung des Jahrestags für die rechtsextremistische Szene seit Jahren schwindet und große Veranstaltungen ausbleiben, hindert dieser Umstand die linksextremistische Szene nicht daran, den "konsequenten Antifaschismus" alljährlich selbst dann auf die Straße zu tragen, wenn gar keine rechtsextremistischen Gedenkmärsche angemeldet sind. Vor diesem Hintergrund appellierte der RAB in seinem Aufruf daran, die innerlinken Gräben zu überwinden und eine "antifaschistische Einheitsfront" zu bilden. Tatsächlich beteiligten sich mit 220 Personen sowohl Gruppen aus dem anarchistischen als auch aus dem antiimperialistischen Spektrum der Szene an der Demonstration. Angesichts der neuerlichen Geschlossenheit der Szene im Aktionsfeld des "Antifaschismus" resümierte auch das undogmatische Spektrum: "Die Schlagrichtung war klar: Trotz einiger Differenzen innerhalb der Szene steht der gemeinsame Feind, der mit Wort und Tat bekämpft werden muss, rechts!" 103
  • Kurzportrait / Ziele Die MLPD ist eine maoistisch-stalinistisch ausgerichtete Partei, die sich an den Lehren von Marx, Engels, Lenin, Stalin
  • ihrer eigenen, fundamentalen Kapitalismuskritik und der Forderung nach einer kommunistischen Gesellschaft
Linksextremismus LINKSEXTREMISTISCHES PARTEIENSPEKTRUM "Marxistisch-Leninistische Partei Deutschland" (MLPD) Gründung 1982 In Sachsen-Anhalt seit 1992 mit einzelnen Strukturen existent Sitz / Bund: Gelsenkirchen (Nordrhein-Westfalen) Verbreitung Bundesweite Verbreitung Sachsen-Anhalt: angegliedert im Landesverband Elbe/Saale (Sachsen-Anhalt und Sachsen) Mitglieder / 2023 2024 Anhänger Land 15 15 Bund 2.800 2.800 Struktur / Parteivorsitzende: Gabi Fechtner (Nordrhein-Westfalen) Aufbau Vorsitzender des Landesverbandes Elbe/Saale: Jörg Weidemann (Leipzig) Die Partei ist in vier Organisationsebenen gegliedert. Betriebsund Wohngebietsgruppen bilden die erste Ebene der Partei. Die zweite Organisationsebene stellen die Ortsgruppen dar. Danach folgt der Kreisverband. Als letzte Ebene folgen die derzeit acht Landesverbände. Der Jugendverband "REBELL" ist die Jugendorganisation der MLPD. Veröffentlichungen Web-Angebote: www.mlpd.de, www.rf-news.de Publikationen: "Rote Fahne" (RF) (zweiwöchentlich) "Lernen und Kämpfen" (LuK) (mehrmals jährlich) "Rebell" (zweimonatlich) Finanzierung Mitgliedsbeiträge, Spenden Angesichts ihres vergleichsweise geringen politischen Einflusses verfügt die MLPD über ein überdurchschnittlich hohes Parteivermögen. Kurzportrait / Ziele Die MLPD ist eine maoistisch-stalinistisch ausgerichtete Partei, die sich an den Lehren von Marx, Engels, Lenin, Stalin und Mao orientiert. Ihrem Verständnis nach kann der Kapitalismus nicht reformiert werden; er muss daher revolutionär durch einen "echten" Sozialismus abgelöst werden. Über die Mitgliedschaft ihrer Angehörigen in Gewerkschaften versucht die MLPD Einfluss auf die Arbeiter als "Subjekt des Klassenkampfes" zu erlangen. Sie unterstützt häufig die Forderungen von Gewerkschaften bei Streiks, verbindet deren Ziele aber jeweils mit ihrer eigenen, fundamentalen Kapitalismuskritik und der Forderung nach einer kommunistischen Gesellschaft. 116
  • Perspektive des "echten" Sozialismus. Bereits in der Präambel ihrer Parteistatuten formuliert sie ihr grundlegendes Ziel: "de[n] revolutionäre[n] Sturz
  • Errichtung einer sozialistischen Gesellschaft als Übergang zur klassenlosen kommunistischen Gesellschaft an. Ereignisse und Entwicklungen im Berichtszeitraum In Sachsen-Anhalt
  • gewinnen. Mit insgesamt 13.551 Wählerstimmen blieb die Partei allerdings politisch marginalisiert. Auch bei den gleichzeitig stattfindenden Kommunalwahlen konnte die MLPD
Linksextremismus Grund der Beobachtung Die MLPD versteht sich als Repräsentantin einer radikal linken und revolutionären Perspektive des "echten" Sozialismus. Bereits in der Präambel ihrer Parteistatuten formuliert sie ihr grundlegendes Ziel: "de[n] revolutionäre[n] Sturz der Diktatur des Monopolkapitals". Dafür strebt sie die Errichtung einer sozialistischen Gesellschaft als Übergang zur klassenlosen kommunistischen Gesellschaft an. Ereignisse und Entwicklungen im Berichtszeitraum In Sachsen-Anhalt ist die MLPD mit Kontaktadressen in Magdeburg, Halle (Saale), DessauRoßlau und Bitterfeld-Wolfen (Anhalt-Bitterfeld) vertreten. Ausgehend von diesen Ortsgruppen versucht die MLPD mit einer Vielzahl von Kundgebungen, ihre revolutionären Ideen auf die Straße zu tragen. So fanden auch im Berichtsjahr 2024 in Magdeburg und Halle (Saale) regelmäßig (Montags-)Kundgebungen statt, bei denen die Beteiligten mit einem sogenannten "offenen Mikrofon" aktuelle politische Themen diskutierten. Darüber hinaus meldete die Hallenser Ortsgruppe der MLPD für den 24. Februar 2024 eine Kundgebung mit dem Thema "Sofortige Beendigung des Ukraineund des Nahost-Krieges" in Halle (Saale) an. Redner am Mikrofon forderten laut "Rote Fahne News"87 im Wesentlichen, dass "die Arbeiter, einfachen Leute und alle demokratisch gesinnten Menschen in der Ukraine sowohl das Selenskij-Regime stürzen als auch gegen die russischen Invasoren kämpfen müssen, um den Krieg zu beenden." Eine der Reden mündete in gewaltbefürwortende Forderungen wie: "Waffen in die Hände der Arbeiter, ja! Aber Nein zu Waffenlieferungen an das Selenskij-Regime." Die MLPD-Ortsgruppen in Magdeburg und Halle (Saale) versuchten im Berichtszeitraum mit verschiedenen Kundgebungen, Wähler für die Europawahl am 9. Juni 2024 zu gewinnen. Mit insgesamt 13.551 Wählerstimmen blieb die Partei allerdings politisch marginalisiert. Auch bei den gleichzeitig stattfindenden Kommunalwahlen konnte die MLPD weder in Magdeburg noch in Halle (Saale) ein Mandat im Stadtrat erringen. Bewertung, Tendenzen, Ausblick Aufgrund ihrer politischen und gesellschaftlichen Isolation ist davon auszugehen, dass die MLPD die von ihr seit Jahren vertretene ideologische Linie auch zukünftig beibehalten wird. Obwohl die Partei stetig auf der Suche nach neuen und vor allem jungen Mitgliedern ist, gelingt es ihr nicht, ihre weitgehende Isolation zu durchbrechen. Vielmehr werden MLPD-Vertreter aufgrund ihrer dogmatischen Positionen von Versammlungen und anderen Veranstaltungen häufig ausgeschlossen. Eine Außenwirkung können sie lediglich dort entfalten, wo andere Akteure der linksextremistischen Szene eine ähnlich dogmatische Ideologie auf ge87 https://www.rf-news.de/2024/kw08. 117
  • Linksextremismus "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) Gründung 1968 In Sachsen-Anhalt seit 1997 mit einzelnen Parteigruppen existent Sitz / Sitz des Bundesverbandes
  • sich als politische Nachfolgerin der 1956 vom Bundesverfassungsgericht verbotenen "Kommunistischen Partei Deutschlands" (KPD). Ihr Ziel ist die Errichtung einer sozialistischen
Linksextremismus "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) Gründung 1968 In Sachsen-Anhalt seit 1997 mit einzelnen Parteigruppen existent Sitz / Sitz des Bundesverbandes: Essen (Nordrhein-Westfalen) Verbreitung bundesweite Verbreitung Mitglieder / 2023 2024 Anhänger Land 15 15 Bund 2.765 2.765 Struktur / Parteivorsitzender: Patrick Köbele (Essen, Nordrhein-Westfalen) Aufbau Die Partei gliedert sich in Grund-, Kreis-, Bezirksund/oder Landesorganisationen sowie eine Bundesorganisation. In SachsenAnhalt existieren örtliche Strukturen vor allem in Halle (Saale) und Magdeburg. Innerhalb der Parteigesamtstruktur ist der Status einer Bezirksbzw. Kreisorganisation nicht erreicht. Daher verfügt die DKP in Sachsen-Anhalt lediglich über einen so genannten "Koordinierungsrat". Die "Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend" (SDAJ) ist die Jugendorganisation der DKP und mit mehreren Ortsgruppen in Sachsen-Anhalt aktiv. Veröffentlichungen Web-Angebot: www.dkp.de Publikationen: UZ - "Unsere Zeit" (wöchentlich) "Marxistische Blätter" (zweimonatlich) "POSITION" (Magazin der SDAJ, zweimonatlich) Finanzierung Mitgliedsbeiträge, Spenden Kurzportrait / Ziele Die DKP ist eine marxistisch-leninistische Kernorganisation. Die Partei versteht sich als politische Nachfolgerin der 1956 vom Bundesverfassungsgericht verbotenen "Kommunistischen Partei Deutschlands" (KPD). Ihr Ziel ist die Errichtung einer sozialistischen bzw. kommunistischen Gesellschaft durch einen revolutionären Bruch mit den kapitalistischen Machtund Eigentumsverhältnissen. Als Richtschnur ihres politischen Handelns bekennt sie sich zur Ideologie von Marx, Engels und Lenin. Grund der Beobachtung Die DKP strebt langfristig einen Systemwechsel in Richtung einer kommunistischen Gesellschaftsordnung an. In einem klassenkämpferisch-revolutionären Akt sollen die kapitalistischen Eigentumsund Machtverhältnisse, der Parlamentarismus und der politisch-gesellschaftliche Pluralismus überwunden werden. Gewaltanwendung wird dabei nicht ausgeschlossen. 119
  • Kein Mensch, kein Cent der Bundeswehr!" demonstrierten die beiden kommunistischen Gruppen im Rahmen der Kampagne "Eure Kriege ohne uns" auch
  • Erscheinung. In Sachsen-Anhalt können die Strukturen der Partei somit als verlängerter Arm des antiimperialistischen Spektrums gesehen werden. Es bleibt
Linksextremismus Ereignisse und Entwicklungen im Berichtszeitraum Die DKP bemüht sich, durch Teilnahme an diversen Demonstrationen und Veranstaltungen sowie durch die Veröffentlichung von Stellungnahmen zu aktuellen politischen Themen in der Öffentlichkeit präsent zu sein. Aufgrund ihrer geringen Mitgliederzahl ist die DKP auf eine Zusammenarbeit mit weiteren linksextremistischen Kräften in Sachsen-Anhalt angewiesen. Die DKP-Gruppe Magdeburg/Schönebeck lud gemeinsam mit der SDAJ am 20. Juli 2024 zu einer Vortragsveranstaltung in das linksextremistische Szeneobjekt "Infoladen Stadtfeld" ein. Unter dem Titel "Frag eine Brigadistin" berichtete eine "Genossin aus Berlin" von den Erfahrungen ihrer Kuba-Reise mit der SDAJ im Sommer 2023. Am 19. Oktober 2024 führte die Hallenser Ortsgruppe des SDAJ zusammen mit dem "Solidaritätsnetzwerk Halle" eine Störaktion anlässlich der Beteiligung der Bundeswehr an der Jobmesse in Halle (Saale) durch. Mit einem Transparent "Kein Mensch, kein Cent der Bundeswehr!" demonstrierten die beiden kommunistischen Gruppen im Rahmen der Kampagne "Eure Kriege ohne uns" auch gegen eine mögliche Wiedereinführung der Wehrpflicht. Die DKP trat bei der Europawahl 2024 an und erzielte insgesamt 14.951 Stimmen, was einem Anteil von 0,0 % entspricht. In Sachsen-Anhalt erhielt sie 642 Stimmen (0,1 %). Die geringe Bedeutung der DKP hält damit unvermindert an. Bewertung, Tendenzen, Ausblick Wie im Vorjahr entfaltete die DKP in Sachsen-Anhalt auch im aktuellen Berichtsjahr wieder vermehrt Aktivitäten. Diese waren einerseits auf ihre Verbindungen in das antiimperialistische Spektrum des gewaltorientierten Linksextremismus in Magdeburg und in Halle (Saale) zurückzuführen. Andererseits trat die DKP vor allem durch die verschiedenen Ortsgruppen ihrer Jugendorganisation SDAJ in Erscheinung. In Sachsen-Anhalt können die Strukturen der Partei somit als verlängerter Arm des antiimperialistischen Spektrums gesehen werden. Es bleibt jedoch weiterhin unwahrscheinlich, dass sich diese Entwicklung zukünftig auch in einer gemeinsamen Beteiligung an Wahlen niederschlagen wird, da gewaltorientierte Linksextremisten aus dem antiimperialistischen Spektrum die von der DKP verfolgte Strategie der Parlamentsorientierung zur Überwindung des demokratischen Systems ablehnen. 120
  • Magdeburg die Jugendund Umfeldorganisationen der türkischen "Marxistischen Leninistischen Kommunistischen Partei" (MLKP) aktiv. Diese sind aufgrund ihrer dogmatischen Ausrichtung
Auslandsbezogener Extremismus EINLEITUNG Auslandsbezogener Extremismus ist ein Sammelbegriff für sicherheitsgefährdende und extremistische Bestrebungen von ausländischen Organisationen und von ihren von Deutschland aus agierenden Strukturen, die nicht religiös motiviert sind. Im Bereich des auslandsbezogenen Extremismus finden sich Ideologieelemente sowohl aus dem Rechtsund Linksextremismus als auch aus dem Separatismus. Die Aktivitäten extremistischer Organisationen mit Auslandsbezug in Deutschland werden stark von der Situation in den jeweiligen Herkunftsländern bestimmt. Ihr Ziel ist zumeist die radikale Veränderung der politischen Verhältnisse in diesen Ländern, was in vielen Fällen auch mittels Gewalt erreicht werden soll. Deutschland gilt den meisten Organisationen im Bereich des auslandsbezogenen Extremismus als Rückzugsraum. Der Verfassungsschutz beobachtet diese Organisationen, wenn sie durch Anwendung von Gewalt oder darauf gerichtete Vorbereitungshandlungen auswärtige Belange der Bundesrepublik Deutschland gefährden (SS 4 Abs. 1 Nr. 4 VerfSchG-LSA) oder ihre Aktivitäten gegen das Prinzip der Völkerverständigung gerichtet sind (SS 4 Abs. 1 Nr. 5 VerfSchG-LSA). In Sachsen-Anhalt tritt vorrangig die "Arbeiterpartei Kurdistans" (PKK) mit nennenswerten Strukturen in Erscheinung. Die Aktivitäten ihrer Anhänger beschränken sich im Allgemeinen auf das Sammeln von Spendengeldern sowie die Organisation und Durchführung von anlassbezogenen Kundgebungen, Demonstrationen und anderen Aktionen. Regelmäßig nehmen PKK-Anhänger aus Sachsen-Anhalt an alljährlichen zentralen Großveranstaltungen wie dem "Newroz-Fest" oder dem "Internationalen Kurdistanfestival" teil. Diese Ereignisse werden von der PKK zur Propagierung ihrer politischen Forderungen (Anerkennung der kurdischen Identität und Autonomie, Aufhebung des PKK-Verbots) genutzt. Daneben waren im Jahr 2024 in Sachsen-Anhalt mit den Gruppierungen "Young Struggle" (YS) und "ZORA" in Dessau-Roßlau sowie einer eigenständigen "ZORA"-Ortsgruppe in Magdeburg die Jugendund Umfeldorganisationen der türkischen "Marxistischen Leninistischen Kommunistischen Partei" (MLKP) aktiv. Diese sind aufgrund ihrer dogmatischen Ausrichtung eng mit den antiimperialistischen Gruppen der linksextremistischen Szene Sachsen-Anhalts verbunden. So beteiligten sich YSund ZORA-Anhänger im Berichtsjahr wiederholt an Demonstrationen in den linksextremistischen Aktionsfeldern "Antifaschismus" und "Internationalismus" mit den Schwerpunkten "Palästina"und "Kurdistansolidarität" in Magdeburg, Halle (Saale) und Dessau-Roßlau; zum Teil organisierten sie diese Versammlungen sogar. Trotz fehlender MLKP-Strukturen in Sachsen-Anhalt und einer überschaubaren Anhängerschaft der Ortsgruppen von YS bzw. "ZORA" in Dessau-Roßlau und Magdeburg haben sich diese im Berichtsjahr ideologisch und organisatorisch weiter gefestigt und konnten durch strategische Kooperationen mit anderen dogmatischen Gruppen das Versammlungsgeschehen in beiden Städten prägen. 137
  • Auslandsbezogener Extremismus "Marxistische Leninistische Kommunistische Partei" (türkisch: "Marksist Leninist Komünist Parti", MLKP) Gründung 1994 in der Türkei Verbreitung Türkei, Kurdistan
  • Szene SachsenAnhalts verbunden. Veröffentlichungen "Atilim" (Zeitung, wöchentlich) "Partinin Sesi (Parteizeitung, zweimonatlich) Finanzierung Spenden, Einnahmen aus dem Verkauf von Publikationen
  • gewaltsame Zerschlagung der staatlichen Ordnung und die Errichtung eines kommunistischen Gesellschaftssystems (Diktatur des Proletariats) an. Dabei beruft sich die MLKP
Auslandsbezogener Extremismus "Marxistische Leninistische Kommunistische Partei" (türkisch: "Marksist Leninist Komünist Parti", MLKP) Gründung 1994 in der Türkei Verbreitung Türkei, Kurdistan (Teile der Türkei, Syriens, Iraks und Irans) sowie Europa Mitglieder / 2023 2024 Anhänger Land - niedrige zweistellige Zahl Bund etwa 600 etwa 600 Struktur / Die MLKP agiert sowohl in der Türkei als auch in Deutschland Aufbau konspirativ und ist nach eigenen Angaben in der Basis in Zellen organisiert. Geleitet wird sie von einer Funktionärsgruppe. In der Türkei verfügt die MLKP mit den "Bewaffneten Einheiten der Armen und Unterdrückten" (FESK) über einen bewaffneten Arm, der dort wiederholt Anschläge verübt hat. Zu den Umfeldorganisationen der MLKP in Deutschland zählen die "Konföderation der unterdrückten Migranten in Europa" (AvEG-Kon) und die "Föderation der Arbeitsmigrant/innen in Deutschland e. V." (AGIF). Außerdem sind in Deutschland die MLKP-Jugendorganisation "Young Struggle" und die Umfeldorganisation für junge Frauen "ZORA" mit mehreren Ortsgruppen aktiv. In Sachsen-Anhalt existieren eine "Young Struggle"und eine "ZORA"-Ortsgruppe in Dessau-Roßlau, die 2023 aus der linksextremistischen Gruppierung "Offensive Jugend Dessau" (OJD) hervorgegangen sind. Außerdem ist in Magdeburg eine eigenständige "ZORA"-Ortsgruppe aktiv. Alle drei Gruppen sind eng mit dogmatischen Gruppen der linksextremistischen Szene SachsenAnhalts verbunden. Veröffentlichungen "Atilim" (Zeitung, wöchentlich) "Partinin Sesi (Parteizeitung, zweimonatlich) Finanzierung Spenden, Einnahmen aus dem Verkauf von Publikationen und Eintrittskarten für Veranstaltungen Kurzporträt / Ziele Die MLKP strebt in der Türkei die gewaltsame Zerschlagung der staatlichen Ordnung und die Errichtung eines kommunistischen Gesellschaftssystems (Diktatur des Proletariats) an. Dabei beruft sich die MLKP auf die Lehren von Marx und Engels, ergänzt durch ideologische Leitlinien von Lenin und Stalin, und versteht sich als politische Vorhut des Proletariats der türkischen und kurdischen Nation sowie der nationalen Minderheiten. Zum Erreichen ihrer Ziele bedient sich die MLKP in der Türkei auch terroristischer Mittel. Sie ist daher in der Türkei als Terrororganisation verboten und operiert im Verborgenen. Die MLKP unterstützt die 144
  • Jugendund Umfeldorganisationen YS und ZORA in Erscheinung. Trotz fehlender Parteistrukturen und einer überschaubaren Anhängerschaft der Dessauer und Magdeburger Ortsgruppen
  • linksextremistischen Szene zum Ausdruck. Ähnlich wie im Fall von kommunistisch orientierten Gruppen ohne Auslandsbezug sind die Aktivitäten
Auslandsbezogener Extremismus Neben der regelmäßigen Beteiligung an den Versammlungen von YS veranstaltete "ZORA Dessau" am 17. August 2024 erstmals ein sogenanntes "Palästina Cafe". Ziel dieses Veranstaltungsformats sollte es laut Ankündigung sein, als "ein Ort des Widerstands und der unermüdlichen Solidarität" in "Vorträgen und Diskussionen [...] die Historie auf[zu]arbeiten und über die Schrecken [zu] sprechen, die in Palästina tagtäglich seit dem frühen 20. Jahrhundert geschehen." Mit den etablierten israelfeindlichen Narrativen des antiimperialistischen Spektrums wurde Israel ein "Genozid" an "den Palästinensern" vorgeworfen, während der Terrorangriff der HAMAS vom 7. Oktober 2023 unerwähnt blieb. Mangels Außenwirkung wurde das Veranstaltungsformat nicht fortgesetzt. Auch die Magdeburger ZORA-Ortsgruppe trat im Berichtsjahr verstärkt bei Aktionen der linksextremistischen Szene in Magdeburg in Erscheinung. So war sie im Oktober und November 2024 zusammen mit der Gruppierung "Frauenkampftag.SFO" in die Organisation der Kampagne "Nicht eine weniger!" eingebunden, die sich auf den "Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen" am 25. November 2024 bezog.102 Bewertung, Tendenzen, Ausblick Im Berichtsjahr trat die MLKP in Sachsen-Anhalt weiterhin ausschließlich über ihre Jugendund Umfeldorganisationen YS und ZORA in Erscheinung. Trotz fehlender Parteistrukturen und einer überschaubaren Anhängerschaft der Dessauer und Magdeburger Ortsgruppen von YS bzw. ZORA konnten sich diese im Berichtsjahr ideologisch und organisatorisch weiter festigen. Neben dem organisatorischen Auslandsbezug dieser Gruppen zur MLKP kam dabei ihre ideologische Verortung im dogmatischen und antiimperialistischen Spektrum der linksextremistischen Szene zum Ausdruck. Ähnlich wie im Fall von kommunistisch orientierten Gruppen ohne Auslandsbezug sind die Aktivitäten von YS und ZORA auf der ideologischen Grundlage des Marxismus-Leninismus gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland gerichtet; sie zielen auf die Umwälzung des demokratischen Rechtsstaats in eine sozialistische bzw. kommunistische Gesellschaftsordnung auch mit gewaltvollen Mitteln ab. In der Zukunft ist weiterhin mit eigenständigen und gemeinschaftlichen Agitationsund Versammlungsaktivitäten der Dessauer und Magdeburger Ortsgruppen von YS bzw. ZORA zu rechnen. Neben dem traditionellen linksextremistischen Aktionsfeld des "Antifaschismus" bieten hier vor allem etwaige politische Maßnahmen einer neuen Bundesregierung in der Migrationskontrolle sowie in der Rüstungsund Verteidigungspolitik zahlreiche Anknüpfungspunkte für Aktivitäten in den Aktionsfeldern "Antirassismus" und "Antimilitarismus". 102 Zu der Gruppierung "Frauenkampftag.SFO" sowie zu der Kampagne "Nicht eine weniger!" vgl. das Kapitel "Linksextremismus", S. 97 u. 101. 147
  • Spionageabwehr Zudem unterhält die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) mehrere parteieigene funktionale Nachrichtendienste:106 Das "Büro 610" dient der weltweiten Überwachung
Spionageabwehr Zudem unterhält die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) mehrere parteieigene funktionale Nachrichtendienste:106 Das "Büro 610" dient der weltweiten Überwachung der Meditationsbewegung "Falun Gong". Das International Liaison Department of the Central Committee of the Communist Party of China (IDCPC) sammelt Tatsachen und Erkenntnisse über Partnerparteien sowie Kontrahenten der KPCh und wertet diese aus. Das United Front Work Department (UFWD) bindet Mitglieder und Nicht-Mitglieder der KPCh innerhalb der VRC und weltweit an die Interessen der KPCh und sorgt für die Umsetzung der Parteilinie. Die chinesische Regierung versucht, gezielt Einfluss auf politische und wissenschaftliche Akteure anderer Staaten zu nehmen und universell gültige Menschenrechte zu relativieren. Dies geschieht unter anderem über die Konfuzius-Institute (KI), die teilweise den Hochschulen der Zielländer angegliedert und organisatorisch eng mit ihnen verflochten sind. Derzeit gibt es 19 chinesische KI in Deutschland. Nach eigener Aussage fördern sie die chinesische Sprache und Kultur im Ausland. Sie versuchen zwar offiziell den Anschein der Unabhängigkeit zu erwecken, unterliegen aber tatsächlich einer direkten politischen Einflussnahme. Die weltweit tätigen KI waren bis 2020 dem "Hanban"107, einer nachgeordneten Behörde des chinesischen Erziehungsministeriums, zugeordnet. Um den Anschein der Unabhängigkeit zu erwecken, sind die KI im Juni 2020 in die "Beijing Chinese international Education Foundation (CIEF)" überführt worden. Mit der gleichzeitigen Gründung des "Center for Language Education and Cooperation (CLEC)" am bisherigen Sitz und als Nachfolger von "Hanban" zeigte sich jedoch, dass damit inhaltlich und personell keine nennenswerte Neuausrichtung der Institutionen verbunden ist. Es ist davon auszugehen, dass die Nähe der KI zur KPCh weiterhin bestehen bleibt und eine Entideologisierung der KI nicht zu erwarten ist. KI gefährden vielmehr auch weiterhin die akademische Freiheit in Forschung und Lehre und werden als wichtige politische Einflussakteure und Instrumente der Machtprojektion der KPCh im Ausland aktiv bleiben. Ein weiterer Aufgabenschwerpunkt chinesischer Nachrichtendienste ist das Ausspähen und die Unterwanderung von oppositionellen Kräften, die von der chinesischen Regierung unter der Bezeichnung "Fünf Gifte"108 als staatsfeindlich beschrieben werden. Die KPCh nimmt innerstaatliche Konflikte mit Oppositionellen und nationalen Minderheiten als Bedrohung der staatlichen Sicherheit wahr. Nach wie vor von großer Bedeutung ist das geostrategische Projekt "Neue Seidenstraße" bzw. die "Belt and Road Initiative" (BRI), mit der die chinesische Staatsführung das Ziel verfolgt, den Zustrom von Rohstoffen in die VRC zu beflügeln und den eigenen Warenabsatz zu 106 Ein funktionaler Nachrichtendienst ist eine Organisation, die Spionage betreibt, ohne Nachrichtenoder Geheimdienst zu sein. 107 "Hanban" ist die chinesische Abkürzung für "Staatliches Führungsgruppenbüro für die internationale Verbreitung der chinesischen Sprache". 108 Dies sind die Meditationsbewegung Falun Gong, die Demokratiebewegung, die Bewegungen für Autonomie in den Provinzen Tibet und Xinjiang sowie Befürworter eines unabhängigen Taiwan. 156
  • Personenpotenzial der organisatorisch in Thüringen vertretenen Parteien "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) - ca. 30 Mitglieder - und "Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands" (MLPD
Thüringer Linksextremisten lassen sich aktuell nur teilweise fundiert bewerten. Es gibt Anhaltspunkte, die auf eine nicht unerhebliche Beteiligung von auswärtigen Szeneangehörigen an Aktionen in Thüringen deuten. Thüringen ist im Vergleich zu anderen Bundesländern zentral gelegen mit guten Verkehrsanbindungen nach Berlin und Leipzig. Regelmäßige Kontakte der Thüringer linksextremistischen Szene zu den aktiven linksextremistischen Szenen in beiden Städten sind bekannt. Die Thüringer Szene ist überregional sehr gut vernetzt und in bundesweite Zusammenhänge eingebunden. Nicht gewaltorientierte linksextremistische Gruppierungen verfolgen ihre extremistischen Ziele mit politischen Mitteln zunächst innerhalb der bestehenden Rechtsordnung. Gegenüber den gewaltorientierten Linksextremisten verlieren sie zunehmend an Bedeutung. Den in Thüringen vertretenen marxistisch-leninistischen Parteien und Organisationen gelingt es teilweise durch öffentlichkeitswirksame Aktivitäten wahrgenommen zu werden. 2. Das linksextremistische Personenpotenzial Das linksextremistische Personenpotenzial in Thüringen beläuft sich im Berichtszeitraum auf etwa 500 Personen, die u. a. folgenden Teilspektren zugeordnet werden: 2022 2023 2024 Gewaltorientierte 145 150 190 Linksextremisten davon: Autonome 135 140 150 Postautonome 41 - - 20 Anarchisten 42 10 10 20 Linksextremistische 85 90 110 43 Parteien Rote Hilfe e. V. (RH) 170 180 190 Tabelle 5: Geschätzte linksextremistische Mitgliederbzw. Anhängerpotenziale 41 Postautonome, die sich in Organisation, Bündnisarbeit und politischer Praxis von den grundlegenden Prinzipien traditioneller Autonomer absetzen, versuchen über die Vernetzung mit nicht gewaltorientierten Linksextremisten und nicht extremistischen Akteuren die Akzeptanz autonomer Ziele und Aktionen in der gesamtgesellschaftlichen Wahrnehmung zu erhöhen und so die Effizienz und Wirksamkeit ihres eigenen politischen Handelns und Wollens zu steigern. Die Zahlenangabe bezieht sich auf eine Thüringer Ortsgruppe der bundesweiten Organisation "Interventionistische Linke" (IL). 42 Die Zahlenangabe zu den Anarchisten bezieht sich auf das personell stärkste anarchistische Teilspektrum, die "Freie Arbeiterinnenund Arbeiter-Union" (FAU). Die FAU ist in geringem Umfang in Thüringen vertreten. Ihr Aktionsschwerpunkt beschränkt sich wie in den Vorjahren auf Jena. Sie bietet in ihrem FAU-Lokal regelmäßige Sprechzeiten und Veranstaltungen an. Sie unterstützte einen "Klima-Aktivisten" im Nachgang zu seiner Kündigung erfolgreich im Arbeitsrechtsstreit mit der Universität Jena. 43 Die Zahlenangabe zu den linksextremistischen Parteien setzt sich aus dem Personenpotenzial der organisatorisch in Thüringen vertretenen Parteien "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) - ca. 30 Mitglieder - und "Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands" (MLPD) - ca. 80 Mitglieder - zusammen. 80
  • Zusammenschlüsse in der Partei 'DIE LINKE*' ..........................................185 4.1.2 Deutsche Kommunistische Partei (DKP) ...................................................198 4.1.3 Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD
Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen 2013 3.1.1 Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) .....................................43 3.1.2 Bürgerbewegung pro Köln e.V. und Bürgerbewegung pro NRW ..................72 3.1.3 Die Rechte ..................................................................................................117 3.2 Aktionsorientierter Rechtsextremismus ......................................................158 3.2.1 Neonazis .....................................................................................................158 3.2.2 Rechtsextremistische Skinheads ................................................................166 3.3 Rechtsextremistische Musik-Szene ............................................................170 3.4 Rechtsextremismus im Internet ..................................................................181 4 Linksextremismus ....................................................................................185 4.1 Parlamentsorientierter Linksextremismus ...................................................185 4.1.1 Zusammenschlüsse in der Partei 'DIE LINKE*' ..........................................185 4.1.2 Deutsche Kommunistische Partei (DKP) ...................................................198 4.1.3 Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD) .............................206 4.2 Aktionsorientierter Linksextremismus .........................................................216 5 Ausländerextremismus ............................................................................231 5.1 Türkische Organisationen ...........................................................................232 5.1.1 Ülkücü-Bewegung* .....................................................................................232 5.1.2 Föderation der Türkisch-Demokratischen Idealistenvereine in Deutschland e.V.* ....................................................................................235 5.1.3 Revolutionäre Volksbefreiungspartei/-Front (DHKP-C)...............................237 5.1.4 Arbeiterpartei Kurdistans (PKK); Volkskongress Kurdistans (KONGRA-GEL) und unterstützende Organisationen ................................242 5.2 Tamilische Befreiungstiger ..........................................................................251 6 Islamismus ................................................................................................257 6.1 Islamistisch motivierter transnationaler Terrorismus ...................................259 6.1.1 Al-Qaida und von ihr inspirierte jihadistische Gruppierungen .....................259 6
  • Sommercamp von REBELL und Rotfüchsen im Juli/August in ihrer parteieigenen Immobilie in Truckenthal (Lkr. Sonneberg) erneut etablierte Veranstaltungen mit mehreren
  • Wahlkampf zahlreiche neue Kontakte zu knüpfen. 45 Die "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) verfügt in Thüringen verfügt über Ortsgruppen in Weimar
Die Anzahl der gewaltorientierten Linksextremisten im Freistaat, die der (post-)autonomen Szene zugerechnet werden, ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Ein regionaler Schwerpunkt besteht in Jena und Umgebung. Die Fokussierung auf das Betätigungsfeld "Antifaschismus" hält an. In Verbindung damit kommt auch dem Aktionsfeld "Antirepression" aktuell eine gewachsene Bedeutung zu. Verstärkt wurden ebenfalls dem Aktionsfeld "Kurdistan-Solidarität" zuzurechnende Aktivitäten festgestellt. Die in Thüringen vertretenen marxistisch-leninistischen Parteien und Organisationen rückten im Berichtszeitraum auch aufgrund von Wahlkampfund Wahlgeschehen in die öffentliche Wahrnehmung. Der im linksextremistischen Spektrum isolierten MLPD gelang es, ihre politischen Anliegen in der Öffentlichkeit mit erheblichem logistischen und propagandistischen Aufwand darzustellen. 44 Auch Aktivitäten der DKP wurden festgestellt. 45 Die RH ist die mitgliederstärkste Organisation im Bereich des Thüringer Linksextremismus und weist bundeswie auch thüringenweit in den letzten Jahren einen Zuwachs an Mitgliedern auf, eine adäquate Steigerung ihrer öffentlich wahrnehmbaren Aktivitäten in Thüringen war bisher nicht feststellbar. 44 Der 2018 gegründete Landesverband Thüringen der "Marxistisch-leninistischen Partei Deutschlands" (MLPD) verfügt seit 2020 über eine eigene Geschäftsstelle in Erfurt. Parteivorsitzender ist Tassilo Timm. Die Partei ist in den Städten Eisenach, Erfurt, Gera, Jena, Sonneberg und Sömmerda mit Ortsgruppen vertreten. Sie verfügt über einen eigenen Jugendverband "REBELL" mit mehreren Ortsgruppen in Thüringen. Die meisten Aktivitäten - wie Kundgebungen und Informationsstände - entfaltet sie in Erfurt, Eisenach und Sonneberg. Zudem führte die Partei mit dem 21. Internationalen Pfingstjugendtreffen im Mai und dem 21. Sommercamp von REBELL und Rotfüchsen im Juli/August in ihrer parteieigenen Immobilie in Truckenthal (Lkr. Sonneberg) erneut etablierte Veranstaltungen mit mehreren Hundert Teilnehmern durch. Sie beteiligt sich als Internationalistische Liste/MLPD an der Europa-Wahl (in Thüringen 536 Stimmen, 0,1 %) und an der Landtagswahl (617 Erststimmen, 0,1 %, sowie 1.342 Zweitstimmen, 0,1 %), in beiden Fällen mit Verlusten im Vergleich zur jeweils letzten Wahl. Es gelingt ihr, im Wahlkampf zahlreiche neue Kontakte zu knüpfen. 45 Die "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) verfügt in Thüringen verfügt über Ortsgruppen in Weimar-Jena, Erfurt und Sonneberg. Eine eigene Geschäftsstelle unterhält sie in Thüringen nicht, Ansprechpartner ist die Geschäftsstelle der Bundespartei in Essen. Mitglieder der DKP Thüringen nehmen an traditionellen Gedenkfeiern wie z. B. für Ernst Thälmann, von 1925 bis 1933 Vorsitzender der KPD, teil, ebenso an Demonstrationen am 30.03.2024 in Ohrdruf, Lkr. Gotha, (Ostermarsch) und am 1. Mai in Erfurt. Die DKP beteiligt sich an der Europawahl (in Thüringen 374 Stimmen, 0,0 %). Auf eine Beteiligung an der Landtagswahl verzichtet sie offenbar aufgrund struktureller Schwäche und fehlender Erfolgsaussichten. Im Berichtszeitraum trat eine in Thüringen 2022 neu gegründete, mit Ortsgruppen in Erfurt und Jena vertretene "Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend" (SDAJ) in Erscheinung. Die der Partei eng verbundene, organisatorisch unabhängige Nachwuchsorganisation engagiert sich auch außerhalb der parteiüblichen Gedenkveranstaltungen und fällt mit propalästinensischen Sympathiebekundungen und Kritik an Israel auf. Ihr Potenzial wird auf ca. zehn Personen geschätzt. 81
  • LINKE*' 'Die Linke*' wird vom Verfassungsschutz nicht als Partei beobachtet. Sie lässt allerdings innerparteilich Zusammenschlüsse zu und fördert diese teilweise
  • Linke*' (SL), 'Kommunistische Plattform' (KPF) und 'Linksjugend ['solid]'. 'DIE LINKE*' sieht diese als wichtigen Bestandteil der Partei an und gewährt
Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen 2013 Neonazis Die hauptsächlich durch Kameradschaften und Autonome Nationalisten geprägte Neonazi-Szene in NRW befindet sich seit 2012 in einem tiefgreifenden strukturellen Umbruch. Zugleich behielt sie die Ideologie und die subkulturelle Ästhetik bei. Die Hauptursachen für den Umbruch waren die Kameradschaftsverbote sowie strafrechtlichen Verfahren wegen der Bildung einer kriminellen Vereinigung gegen den 'Freundeskreis Rade' und das 'Aktionsbüro Mittelrhein'. Letzteres wird in RheinlandPfalz durchgeführt, betrifft indes aber auch führende Neonazikader aus NordrheinWestfalen. Die Reaktion in der Neonazi-Szene reichte von der Auflösung beziehungsweise dem Zerfall der Organisationen über eine Lähmung oder eine Inaktivität der vormaligen Kameradschaften bis hin zur Reorganisation der Führung und einem Teil der Mitglieder innerhalb des im September 2012 gegründeten Landesverbandes der Partei 'Die Rechte'. Damit einhergehend vollzogen sich weitere Veränderungen in der Neonazi-Szene - weg von der recht klaren Trennung zwischen parlamentsund aktionsorientierten Organisationsformen hin zu einer Mischform. Verschiedene kleine, lose strukturierte Gruppierungen, die nicht der Partei 'Die Rechte' beigetreten sind, nehmen gleichwohl an den Veranstaltungen der Partei teil und begreifen sie als Gravitationszentrum der nordrhein-westfälischen Neonazi-Szene. 1.3 Linksextremismus3 Strömungen und Zusammenschlüsse in der Partei 'DIE LINKE*' 'Die Linke*' wird vom Verfassungsschutz nicht als Partei beobachtet. Sie lässt allerdings innerparteilich Zusammenschlüsse zu und fördert diese teilweise sogar, bei denen entweder Anhaltspunkte für eine linksextremistische Bestrebung vorliegen oder die zumindest den Verdacht begründen. Es handelt sich dabei um die Zusammenschlüsse 'Antikapitalistische Linke*' (AKL), 'Sozialistische Linke*' (SL), 'Kommunistische Plattform' (KPF) und 'Linksjugend ['solid]'. 'DIE LINKE*' sieht diese als wichtigen Bestandteil der Partei an und gewährt ihnen durch die Satzung spezielle Rechte und finanzielle Unterstützung. Gemeinsam ist - in unterschiedlicher dogmatischer Schärfe - diesen Zusammenschlüssen, dass nicht nur das "kapitalistische System" in der Bundesrepublik Deutschland überwunden werden soll, sondern eine sozialistische Staats-, Gesellschaftsund 3 Siehe Fußnote 2. 20 EntwicklungstEndEnzEn
  • für eine linksextremistische Bestrebung oder zumindest Verdachtsmomente dafür. 'Deutsche Kommunistische Partei' (DKP) Sei einigen Jahren wird
  • heftiger Streit zwischen dem orthodox-kommunistischen und dem reformerischen Flügel geführt. Auf dem 20. Bundesparteitag am 2./3. März
  • sich bei der Neuwahl des Parteivorstands die orthodoxe Strömung klar durchgesetzt. Einheit der Partei, Kaderbewusstsein und zentrale Steuerung dürften
  • politische Kraft noch wahrgenommen zu werden, ist für die Partei die Arbeit in der "außerparlamentarischen Opposition" sehr wichtig
  • mehr Demokratie und Selbstbestimmung werden dabei mit kommunistischer Ideologie verknüpft. 'Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands' (MLPD) Die MLPD ist zur Bundestagwahl
Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen 2013 Wirtschaftsordnung in Deutschland angestrebt wird, die mit der freiheitlichen demokratischen Grundordnung nicht mehr zu vereinbaren ist. Die Zusammenschlüsse haben weiter Einfluss in der Gesamtpartei. Insgesamt bestehen daher in Nordrhein-Westfalen hinsichtlich dieser Zusammenschlüsse weiterhin Anhaltspunkte für eine linksextremistische Bestrebung oder zumindest Verdachtsmomente dafür. 'Deutsche Kommunistische Partei' (DKP) Sei einigen Jahren wird in der DKP ein heftiger Streit zwischen dem orthodox-kommunistischen und dem reformerischen Flügel geführt. Auf dem 20. Bundesparteitag am 2./3. März 2013 hat sich bei der Neuwahl des Parteivorstands die orthodoxe Strömung klar durchgesetzt. Einheit der Partei, Kaderbewusstsein und zentrale Steuerung dürften in Zukunft daher wieder einen höheren Stellenwert gewinnen. Stagnation der Mitgliederzahl, Überalterung und mangelnde Organisationsdichte haben dazu beigetragen, dass die DKP zur Bundestagswahl nur mit wenigen Direktkandidaten angetreten ist. An der Europawahl 2014 will sie mit einer eigenen Liste teilnehmen. Der Schwerpunkt wird jedoch auf den Kommunalwahlen in NordrheinWestfalen in 2014 liegen. Wahlpolitisch ist und bleibt die DKP bedeutungslos. Um als politische Kraft noch wahrgenommen zu werden, ist für die Partei die Arbeit in der "außerparlamentarischen Opposition" sehr wichtig, d.h. die Gewerkschaftsund Betriebsarbeit sowie in Bündnisstrukturen auf verschiedenen Gebieten. Klassische Themen wie Kapitalismuskritik, Antifaschismus und soziale Gerechtigkeit, "moderne" Forderungen wie ökologischer Umbau, mehr Demokratie und Selbstbestimmung werden dabei mit kommunistischer Ideologie verknüpft. 'Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands' (MLPD) Die MLPD ist zur Bundestagwahl 2013 angetreten. Ihre kommunistische Ausrichtung, die sich offen gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung des Grundgesetzes wendet, hat sie im Wahlkampf keineswegs verhehlt. Das Ergebnis zeigt allerdings, dass sie zwar Potenziale über ihrer Mitgliederzahl mobilisieren kann, jedoch bleibt sie weiterhin wahlpolitisch bedeutungslos. Durch eine angebliche "Antikommunismus"-Kampagne wähnt sie sich verfolgt und fühlt sich im politischen EntwicklungstEndEnzEn 21

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