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"kommunistische partei" in den Verfassungsschutz Trends
  • Deutschsprachiger Islamkreis e. V. Hannover und Hildesheim DKP Deutsche Kommunistische Partei DHKP-C Revolutionäre Volkspartei-Front (Devrimci Halk Kurtulus Partisi
Anhang D DIK Deutschsprachiger Islamkreis e. V. Hannover und Hildesheim DKP Deutsche Kommunistische Partei DHKP-C Revolutionäre Volkspartei-Front (Devrimci Halk Kurtulus Partisi Cephesi) DMG Deutschsprachige Muslimische Gemeinschaft e. V. Braunschweig DMG Deutsche Muslimische Gemeinschaft e. V. (vormals IGD) DVU Deutsche Volksunion DWR Die Wahre Religion E EA Europäische Aktion ERNK Nationale Befreiungsfront Kurdistans F FAP Freiheitliche Deutsche Arbeiterpartei FAU/IAA Freie Arbeiterinnenund Arbeiter-Union / Internationale ArbeiterInnen Assoziation fdGO freiheitliche demokratische Grundordnung FED-DEM regionale Föderation der KON-MED (Federasyona Civaken Mezopotamya li Niedersachsen, Hamburg A" Bremen) FFF Fridays for Future-Bewegung FfW Farben für Waisenkinder e.V. FHwO Freundschaftsund Hilfswerk Ost e. V. FIU Föderale Islamische Union G GdVuSt Geeinte deutsche Völker und Stämme GG Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland GI Generation Identitaire GIAZ Gemeinsames Informationsund Analysezentrum Polizei und Verfassungsschutz Niedersachsen G 10 Artikel 10-Gesetz 395
  • Freiheitsfalken Kurdistans TJ Tablighi Jama'at TKP/ML Kommunistische Partei der Türkei/Marxisten-Leninisten (Türkiye Komünist Partisi/Marksist Leninist) Tikko Türkische Arbeiterund Bauernbefreiungsarmee
Anhang T TAK Freiheitsfalken Kurdistans TJ Tablighi Jama'at TKP/ML Kommunistische Partei der Türkei/Marxisten-Leninisten (Türkiye Komünist Partisi/Marksist Leninist) Tikko Türkische Arbeiterund Bauernbefreiungsarmee U uG Bündnis ...ums Ganze! Kommunistisches Bündnis V VRBHV Verein zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocaust Verfolgten VS Verschlusssache VSA Verschlusssachenanweisung Y YHK Union der Juristen Kurdistans YMK Union der kurdischen Lehrer YNK Union der Schriftsteller Kurdistans YÖP Yeni Özgür Politika YPG Volksverteidigungseinheiten der PYD YPJ Frauenverteidigungseinheiten der PYD YRK Union der Journalisten Kurdistans YXK Verband der Studierenden aus Kurdistan e. V. Z ZITiS Zentrale Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich 399
  • Versand | 61 EU-Terrorliste | 229, 245, 249, 299 Deutsche Kommunistische Partei (DKP) | Exilregierung Deutsches Reich
Anhang Bund für Gotterkenntnis (Ludendorffer) e. V. Deutsche Stimme (Publikation) | 94, 100 | 46, 121 Deutschsprachige Muslimische GemeinBündnis ...ums Ganze! Kommunistisches schaft e. V. in Braunschweig (DMG BraunBündnis (uG) | 140, 144, 150 schweig) | 184f., 195-199, 202 Bürgerbewegung pro NRW | 36 Deutsche Muslimische Gemeinschaft e. V. Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) (DMG, vormals IGD) | 226, 228f. | 18, 27, 90, 134, 282, 302f., 312, 317, Deutsche Volksunion (DVU) | 104f. 319ff. Deutschsprachiger Islamkreis e.V. Hannover Bundesministerium des Innern (BMI) | 77, (DIK Hannover) | 179f., 199f., 202 249, 258, 382 Deutschsprachiger Islamkreis Hildesheim Bundesprüfstelle für jugendgefährdende e.V. (DIK Hildesheim) | 180, 194, 201f., Medien (BPjM) | 52 300 Deutschsprachiger Muslimkreis Braunschweig e.V. | 228 C Devrimci Halk Kurtulus Partisi Cephesi (DHKP-C) | 246 Ciftci, Muhamed | 181, 189, 195 Die Exil-Regierung Deutsches Reich | 127 Civata Demokratik Kurdistan (CDK) | 251 DIE LINKE. | 81, 135, 138 Ciwanen Azad | 247, 253f. Die Rechte | 36ff., 44, 47, 63, 66, 69ff., Collegium Humanum - Akademie für Um75, 102-115, 152f. welt und Lebensschutz e. V. (CH) | 389 Die Wahre Religion (DWR) | 184 Combat 18 / Combat 18 Deutschland | Direkte Aktion (Publikation) | 168 76f., 391 Drei-Säulen-Strategie | 98 Dschihad/Dschihadismus | siehe Jihad Dual-use-Güter | 301 D Dabbagh, Hassan | 196 E Dabiq (Publikation) | 211 Dammann, Manfred | 93 Eichenlaub mit Schwertern | 58, 61 Dawa | 180, 183ff., 190, 196 Einladung zum Paradies | 189 Demokratisches Gesellschaftszentrum der En-Nahda | 174, 229 KurdInnen in Deutschland e. V. (NAV-DEM Erbakan-Stiftung | 174 e. V.) | 251ff. Ethnopluralismus | 38, 79, 86 Der III. Weg | 36f., 44, 50, 65, 70, 75, 103 Europäische Aktion (EA) | 117 Der Versand | 61 EU-Terrorliste | 229, 245, 249, 299 Deutsche Kommunistische Partei (DKP) | Exilregierung Deutsches Reich | 127, 129 135, 138, 155, 158 401
  • Anhang Kommunistische Plattform (KPF) | 138 N Konföderation der Gesellschaften Mesopotamiens in Deutschland (KON-MED) | 251f. Nahkampf (Musikband) | s. Kategorie
  • Kongress der kurdisch-demokratischen Nationaldemokratische Partei Deutschlands Gesellschaft Kurdistans in Europa (KCDK
  • Leninistische Partei DeutschNiedersächsisches Computer Emergency lands (MLPD) | 135, 138, 141 Response Team (N-CERT) | 304 Marxistisch-Leninistische Kommunistische Niedersächsisches Polizeiund
Anhang Kommunistische Plattform (KPF) | 138 N Konföderation der Gesellschaften Mesopotamiens in Deutschland (KON-MED) | 251f. Nahkampf (Musikband) | s. Kategorie C Kongress der kurdisch-demokratischen Nationaldemokratische Partei Deutschlands Gesellschaft Kurdistans in Europa (KCDK-E) (NPD) | 36f., 39, 44, 50, 65f., 70, 74f., 92, | 250f. 93-104, 115, 121, 152f., 349-352 Konvertiten, Konvertierte | 181, 216 Nationale Befreiungsfront Kurdistans Koordination der kurdisch-demokratischen (ERNK) | 249, 392 Gesellschaft in Europa (CDK) | 251f. Nationales Cyber-Abwehrzentrum (NCAZ) Kurdistan-Festival (Mazlum-Dogan) | 254 | 304 Nationalismus | 37, 51, 79, 114, 144, 261ff. NAV-DEM Hannover e.V. | 251ff. L Neonazismus (Begriff) | 36, 39 Neonazistische Kameradschaften | 39, Landser (Musikband) | 61 44f., 63, 101, 104f., 108 LIES! Im Namen Deines Herrn, der Dich Neonaziszene | 39, 43f., 63-77, 103, 113 erschaffen hat | 184f., 189 Neonaziszene Emsland | 63, 71 Linksextremismus (Begriff) | 135f., 346f. Neonaziszene Göttingen | 44, 66f. Lobocki, Ingeborg | 104 Neonaziszene Hannover | 63, 70f. Ludendorffer | s. Bund für Gotterkenntnis Neonaziszene Harz | 44, 63, 66 (Ludendorffer) e. V. Neonaziszene Hildesheim | 63, 68, 70f. Neonaziszene Nordenham | 72 Neonaziszene Ostfriesland | 63 M Neonaziszene Salzgitter | 70 Neonaziszene Südniedersachsen | 63, 66f. Marxismus | 135, 141 Neue Rechte | 42, 47, 78f., 87 Marxistisch-Leninistische Partei DeutschNiedersächsisches Computer Emergency lands (MLPD) | 135, 138, 141 Response Team (N-CERT) | 304 Marxistisch-Leninistische Kommunistische Niedersächsisches Polizeiund OrdnungsPartei der Türkei - Marksist Leninist Komübehördengesetz (NPOG) | 22, 154, 260 nist Partisi (MLKP) | 246 Niemann, Holger | 104, 109, 112f. Med Nuce TV | 247 Nordic 12 | 75 Milli Gazete | 174 Nordland Sanitätsdienst | 72 Milli Görüs-Bewegung | 174 NSM 88 (Versand) | 61 MIT (Milli Istihbarat Teskilati, Türkischer N.S. Heute - Weltanschauung.Bewegung. ziviler Nachrichtendienst) | 298 Leben (Publikation) | 110 Muslimbruderschaft (MB) | 174, 176, 226-230 404
  • unmittelbarste Gefahr für die verfassungsmäßige Ordnung unseres Staates vom "Kommunistischen Bund Westdeutschland" (KBW) aus, dem es trotz eines im Jahre
  • Zahl seiner Mitglieder, reformierte seine Organisation und baute den Parteiapparat auch technisch aus. Der KBW zählt heute allein in Baden
Verfassungsschutzbericht Baden-Württemberg 1976/77 Der vorliegende Bericht über die Tätigkeit des Verfassungsschutzes in Baden-Württemberg macht deutlich, daß der politische Extremismus nach wie vor entschlossen ist, die freiheitliche demokratische Grundordnung unter Ausnutzung der verfassungsmäßigen Rechte, teilweise aber auch unter Anwendung von Gewalt zu beseitigen und sie durch eine "Diktatur" zu ersetzen. Außer vom Terrorismus geht heute die unmittelbarste Gefahr für die verfassungsmäßige Ordnung unseres Staates vom "Kommunistischen Bund Westdeutschland" (KBW) aus, dem es trotz eines im Jahre 1976 ausgetragenen Richtungskampfes gelungen ist, seine führende Stellung unter den maoistisch orientierten Organisationen weiter auszubauen. Er steigerte die Zahl seiner Mitglieder, reformierte seine Organisation und baute den Parteiapparat auch technisch aus. Der KBW zählt heute allein in Baden-Württemberg rd. 900 Mitglieder, strengster Parteidisziplin unterworfene Aktivisten ("Kader"), die von einem zahlenmäßig erheblich größeren Sympathisantenfeld gestützt werden. Gewaltanwendung wird nicht nur propagiert, sondern auch praktiziert. Es bedarf des entschlossenen Einsatzes der Sicherheitsbehörden und des Zusammenwirkens aller demokratischen Kräfte, die unseren freiheitlichen demokratischen Staat tragen, um der Herausforderung, die von diesen und den anderen in dem Bericht genannten extremistischen Gruppierungen von links und rechts ausgehen, erfolgversprechend begegnen zu können. Die wesentlichsten Erkenntnisse, die der Verfassungsschutz bei seiner Arbeit gewonnen hat, wurden, soweit sie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können, in den vorliegenden Bericht aufgenommen, um die Öffentlichkeit so umfassend wie möglich über politisch motivierte verfassungsfeindliehe und sicherheitsgefährdende sowie über nachrichtendienstliche Bestrebungen zu unterrichten. Der Bericht umfaßt den Zeitraum bis zum 31.März 1977. Stuttgart, im. Juni 1977
  • Organisationen der "Alten Linken" 6 *2.1 "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) 6 2.2 "Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend" (SDAJ) 11 2.3 "Junge Pioniere
  • Organisationen der "Neuen Linken" 13 3.1 "Kommunistischer Bund Westdeutschland" (KBW) 13 3.1.1 Der "Kampf zweier Linien" und seine 14 Folgen
  • Aktivitäten 18 3.1.5 Die "Massenorganisationen" des KBW 21 3.2 "Kommunistische Partei Deutschlands" (KPD) 21 3.3 "Kommunistische Partei Deutschlands/ Marxisten-Leninisten
  • Gruppe Internationale Marxisten" (GIM) und "Spartacusbund" 27 4.2 "Kommunistischer Arbeiterbund Deutschlands" (KABD) 28 4.3 "Kommunistischer Bund" (KB) 29 4.4 "Europäische
Inhaltsübersicht Seite I. Linksextreme Bestrebungen 1 1. Allgemeiner Überblick 1 2. Organisationen der "Alten Linken" 6 *2.1 "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) 6 2.2 "Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend" (SDAJ) 11 2.3 "Junge Pioniere - Sozialistische Kinderorganisation" (JP) 13 3. Organisationen der "Neuen Linken" 13 3.1 "Kommunistischer Bund Westdeutschland" (KBW) 13 3.1.1 Der "Kampf zweier Linien" und seine 14 Folgen 3.1.2 KBW-Delegiertenkonferenz beschließt 15 umfangreiche Reformmaßnahmen 3.1.3 Mitgliederbewegung 17 3.1.4 Aktivitäten 18 3.1.5 Die "Massenorganisationen" des KBW 21 3.2 "Kommunistische Partei Deutschlands" (KPD) 21 3.3 "Kommunistische Partei Deutschlands/ Marxisten-Leninisten" (KPD/ML) 24 4. Sonstige linksextreme Organisationen 27 4.1 "Gruppe Internationale Marxisten" (GIM) und "Spartacusbund" 27 4.2 "Kommunistischer Arbeiterbund Deutschlands" (KABD) 28 4.3 "Kommunistischer Bund" (KB) 29 4.4 "Europäische Arbeiterpartei" (EAP) 30 5. Zur Situation an den Hochschulen des Landes 30
  • erneut eine deutliche Absage erteilt. Auch die Stimmenanteile der Parteien der "Neuen Linken" gingen nur unwesentlich über das Potential
  • Organisationen der "Neuen Linken" konnte lediglich der "Kommunistische Bund Westdeutschland" (KBW) in BadenWürttemberg seine Aktivitäten verstärken und die Zahl seiner
  • Bundesgebiet: etwa 2 500). Den anderen maoistisch orientierten Parteien - "Kommunistische Partei Deutschlands" (KPD), "Kommunistische Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten" (KPD/ML) und "Kommunistischer Arbeiterbund
- 3 - durch eine aggressive Agitation ihrem Ziel, der Beseitigung der freiheitlichen demokratischen Grundordnung, näher zu kommen. Insbesondere die Bundestagswahl am 3. Oktober 1976 bot diesen Organisationen Gelegenheit, sich darzustellen. Ihre Wahlagitation, die in den Forderungen nach dem "Sturz des Monopolkapitalismus" und der "gewaltsamen Zerschlagung des Staatsapparates" gipfelte, ließ erneut und unverhüllt die verfassungsfeindlichen Absichten dieser linksextremen Organisationen zu Tage treten. Die Ergebnisse der Bundestagswahl machen allerdings deutlich, daß die Parteien und Zirkel der extremen Linken ihrem Nahziel, "die Masse der Werktätigen an sich zu binden, um mit deren Hilfe etappenweise die revolutionäre Umwälzung in die Wege zu leiten", bislang nicht näher gekommen sind. Die deutsche Bevölkerung hat den linksextremen Parteien erneut eine deutliche Absage erteilt. Auch die Stimmenanteile der Parteien der "Neuen Linken" gingen nur unwesentlich über das Potential des eigenen Sympathisantenkreises hinaus. Von den Organisationen der "Neuen Linken" konnte lediglich der "Kommunistische Bund Westdeutschland" (KBW) in BadenWürttemberg seine Aktivitäten verstärken und die Zahl seiner Mitglieder erhöhen: ihm gehören nunmehr etwa 900 Personen an (im Bundesgebiet: etwa 2 500). Den anderen maoistisch orientierten Parteien - "Kommunistische Partei Deutschlands" (KPD), "Kommunistische Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten" (KPD/ML) und "Kommunistischer Arbeiterbund Deutschlands" (KABD) - sowie der trotzkistischen "Gruppe Internationale Marxisten" (GIM) ist es dagegen nicht gelungen, ihre Organisationen wesentlich zu stärken. Vielmehr führten heftige Auseinandersetzungen innerhalb der KPD und der KPD/ML zu zahlreichen Ausschlüssen von Mitgliedern und Funktionären. Diese ideologi/4
  • seine führende Stellung unter den Parteien der "Neuen Linken" weiter festigen können. Die orthox-kommunistische DKP blieb auch
  • Württemberg blieb ein Mitgliederzuwachs freilich aus: hier zählt die Partei unverändert etwa 3 000 Angehörige
4 sehe und personelle "Säuberung" wirkte sich in der Mitte des Jahres 1976 teilweise geradezu lähmend auf die Aktivitäten beider Parteien aus. Mit erheblichen innerparteilichen Auseinandersetzungen hatte auch der KBW zu kämpfen. Der bereits Anfang 1976 in der KBW-Ortsgruppe F r e i b u r g beginnende "Kampf zweier Linien", der um die Jahresmitte die gesamte Organisation erfaßte, endete erst im Oktober 1976 mit einem Sieg der vom langjährigen Parteisekretär "Joscha" SCHMIERER angeführten "proletarischen Linie". Die Vertreter der unterlegenen "kleinbürgerlichen Linie", darunter leitende Redakteure des Zentralorgans des KBW, wurden gemaßregelt und in Grundeinheiten der Partei zurückversetzt. Der Sieg des extremen Flügels machte endgültig den Weg frei für eine - mittlerweile weitgehend abgeschlossene - Umstrukturierung des KBW im gesamten Bundesgebiet. Diese Neuformierung der Parteistruktur sowie der damit verbundene technische Ausbau der Organisation erforderten finanzielle Aufwendungen von etwa 5,5 Millionen Mark. Dieser Betrag wurde von den Mitgliedern innerhalb weniger Monate aufgebracht. I Mit dieser ideologischen und organisatorischen Neuformierung hat der KBW seine führende Stellung unter den Parteien der "Neuen Linken" weiter festigen können. Die orthox-kommunistische DKP blieb auch 1976 mit Abstand die zahlenmäßig stärkste politisch extreme Organisation in der Bundesrepublik Deutschland. Sie konnte ihre positive Mitgliederentwicklung - wenn auch gegenüber früheren Jahren deutlich abgeschwächt - weiter fortsetzen und hat nunmehr insgesamt etwa 42 000 eingeschriebene Mitglieder. In Baden-Württemberg blieb ein Mitgliederzuwachs freilich aus: hier zählt die Partei unverändert etwa 3 000 Angehörige. /5
  • Haltung der DDR, was den Unmut an der Parteibasis eher verstärkte. Die DKP-Führung hielt sich in dieser Frage genau
  • bestätigte damit erneut ihre totale Abhängigkeit von den kommunistischen Parteien der Sowjetunion und der DDR. Während die DKP unbeirrt ihre
  • noch keine eindeutige Position gegenüber der neuen kommunistischen Führung in Peking bezog, stellte sich die KPD inzwischen voll hinter
  • KPD/ML eher gehemmt. Ende 1976 wurden die Fusionsbemühungen beider Parteien endgültig wegen unüberbrückbarer Meinungsverschiedenheiten aufgegeben
- 5 - Erstmals seit Gründung der DKP im Jahre 196 8 erschütterten heftige innerparteiliche Auseinandersetzungen die bislang in gleichbleibender, strikter Parteidisziplin entspringender, Geschlossenheit auftretende Organisation. Anlaß hierfür war insbesondere die Ausbürgerung des Politsängers Wolf BIERMANN aus der DDR. Sowohl der DKP-Parteivorstand in Düsseldorf als auch der DKP-Bezirksvorstand in S t u t t g a r t , die von der Heftigkeit der Diskussion offenbar völlig überrascht wurden, verteidigten kompromißlos die Haltung der DDR, was den Unmut an der Parteibasis eher verstärkte. Die DKP-Führung hielt sich in dieser Frage genau auf der Linie, auf der sie sich bereits bei der öffentlichen Diskussior über den "Eurokommunismus" bewegt hatte: sie trat von Anfang an allen innerparteilichen Tendenzen in Richtung auf eine eigene, nationale Variante des Kommunismus entschieden entgegen und bestätigte damit erneut ihre totale Abhängigkeit von den kommunistischen Parteien der Sowjetunion und der DDR. Während die DKP unbeirrt ihre ideologische Linientreue gegenüber Moskau betont, ist die Haltung der maoistischen Organisationen gegenüber den veränderten Verhältnissen in der Volksrepublik China keineswegs einheitlich: während der KBW noch keine eindeutige Position gegenüber der neuen kommunistischen Führung in Peking bezog, stellte sich die KPD inzwischen voll hinter den Nachfolger MAO TSE-TUNGs. Die KPD/ML zog es bislang vor, die seit Jahren bestehenden guten Beziehungen zur Volksrepublik Albanien weiter zu verstärken und sich zugleich von Peking stärker abzugrenzen. So hat der Tod MAOs die seit 1975 - ohne nennenswerten Erfolg - laufenden Gesprächsrunden über eine Vereinigung von KPD und KPD/ML eher gehemmt. Ende 1976 wurden die Fusionsbemühungen beider Parteien endgültig wegen unüberbrückbarer Meinungsverschiedenheiten aufgegeben. /6
  • Organisationen der "Alten Linken" 2.1 "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) Erstmals seit ihrer Gründung im Jahre 1968 sah sich
  • Anlaß für diese, die DKP-Führung offensichtlich völlig überraschenden, parteiinternen Schwierigkeiten waren die Erschießung des italienischen Lastwagen-Fahrers Benito GORGHI
  • Während der Tod des italienischen Staatsangehörigen, der Mitglied der kommunistischen Partei seines Landes war, erste kritische Diskussionen über Sinn
- 6 - .2. Organisationen der "Alten Linken" 2.1 "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) Erstmals seit ihrer Gründung im Jahre 1968 sah sich die DKP 1976 mit teilweise heftigen innerparteilichen Auseinandersetzungen konfrontiert, die auch auf Parteigliederungen der Bezirksorganisation Baden-Württemberg übergriffen. Anlaß für diese, die DKP-Führung offensichtlich völlig überraschenden, parteiinternen Schwierigkeiten waren die Erschießung des italienischen Lastwagen-Fahrers Benito GORGHI am 5. August 1976 durch DDR-Grenzposten sowie die am 16. November 1976 erfolgte Ausbürgerung des Politsängers Wolf BIERMANN aus der DDR. Während der Tod des italienischen Staatsangehörigen, der Mitglied der kommunistischen Partei seines Landes war, erste kritische Diskussionen über Sinn und Berechtigung des "Schießbefehls" auslöste, führte die Ausbürgerung BIERMANNs in mehreren Grundorganisationen der DKP zu heftigen Auseinandersetzungen. Die Kritik von Parteimitgliedern entzündete sich vor allem an der Tatsache der Ausbürgerung selbst, sie richtete sich teilweise aber auch dagegen, daß die DKP-Führung die von der DDR zur Rechtfertigung der Maßnahme angegebenen Gründe pauschal und vorbehaltlos übernahm. Mehrere Parteigliederungen befürchteten zudem, daß durch den "Fall BIERMANN" die von der DKP - in Zusammenarbeit auch mit Angehörigen demokratischer Parteien und Vereinigungen - verstärkt durchgeführte "Kampagne gegen Berufsverbote" geschwächt werde. Die innerparteilichen Auseinandersetzungen führten zu zahlreichen Austrittsdrohungen, vereinzelt sogar zu Parteiaustritten; in T ü b i n g e n legten zwei Aktivisten ihre Funktionen im Vorstand der DKP-Kreisorganisation nieder. Der Bezirksvorstand der DKP in S t u t t g a r t , der von der Ernsthaftigkeit des Konfliktes zunächst sichtlich überrascht war, versuchte, durch Entsendung höherer Parteifunktionäre klärend und beruhigend auf die Mitglieder an der Basis einzuwirken. Nicht selten waren diese Beauftragten jedoch, n
  • Einhaltung der - für kommunistische Organisationen nach den "Prinzipien des demokratischen Zentralismus" allgemein verbindlichen - strengsten Parteidisziplin zu fordern. Ungeachtet dieser internen
  • Stand: März 1976). In Baden-Württemberg konnte die orthodox-kommunistische Partei den Stand der Vorjahre von etwa 3000 Mitgliedern halten
- 7 - um sich überhaupt durchsetzen zu können, genötigt, die Einhaltung der - für kommunistische Organisationen nach den "Prinzipien des demokratischen Zentralismus" allgemein verbindlichen - strengsten Parteidisziplin zu fordern. Ungeachtet dieser internen Schwierigkeiten ist die DKP auch 1976 die mitgliederstärkste linksextreme Organisation in der Bundesrepublik Deutschland - so auch in Baden-Württemberg - geblieben. Gegenüber 1975 stieg die Zahl ihrer Mitglieder nach eigenen Angaben von 39 300 auf nunmehr 42 400 (Stand: März 1976). In Baden-Württemberg konnte die orthodox-kommunistische Partei den Stand der Vorjahre von etwa 3000 Mitgliedern halten. Damit hat sich die Mitgliederentwicklung der DKP insgesamt im Vergleich zu der raschen Zunahme Anfang der siebziger Jahre weiter verlangsamt. Den in Baden-Württemberg bestehenden 23 DKP-Kreisorganisationen (1975 = 22) , die direkt dem Bezirksvorstand in S t u t t - gart unterstehen, sind insgesamt 103 sogenannte Grundeinheiten nachgeordnet: Zahl der Grundeinheiten der DKP in Baden-Württemberg Ortsund StadtBetriebsgruppen Hochschulgruppen teilgruppen 80 10 13 Die Zunahme der Zahl der DKP-Grundeinheiten in Baden-Württemberg von 91 im Jahre 1975 auf 103 im Jahre 1976 ist teils auf echte Neugründungen, teils aber auch auf die Aufspaltung mitgliederstarker Ortsgruppen in mehrere kleine Einheiten zurückzuführen. So wurde neben anderen die 70 Mitglieder umfassende DKP-Ortsgruppe T ü b i n g e n in drei selbständige Stadtteilgruppen aufgeteilt. /8
  • Hehl daraus, daß sie in enger Anlehnung an die kommunistischen Parteien in der Sowjetunion und in der DDR langfristig
- 11 - Trotz ihres angeblich "sozialen und demokratischen Kampfes" machte die DKP auch in den zurückliegenden Monaten keinen Hehl daraus, daß sie in enger Anlehnung an die kommunistischen Parteien in der Sowjetunion und in der DDR langfristig auf die "grundlegende Veränderung der Besitzund Machtverhältnisse" in der Bundesrepublik Deutschland hinzuarbeiten gewillt ist. Dieses Ziel könne - so die DKP - letztlich nicht mit Reformen, sondern nur mit dem Mittel des "Klassenkampfes" erreicht werden. *Der im März 1976 wiedergewählte Parteivorsitzende MIES bekräftigte die linksextreme Zielsetzung seiner Partei: "Eher ... geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als daß die DKP für den Lohn 'bürgerlicher Salonfähigkeit' auch nur einen Fußbreit abweicht von den Lehren von MARX, ENGELS und LENIN..." 2.2 "Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend" (SDAJ) Die SDAJ hat sich 1976 erneut mit Nachdruck für die Errichtung einer "sozialistischen Bundesrepublik Deutschland" eingesetzt und mit bemerkenswerter Offenheit die führende Rolle der DKP anerkannt. In dem auf dem V. Bundeskongreß der SDAJ in Frankfürt im Dezember 1976 verabschiedeten jugendpolitischen Programm "Aktion unsere Zukunft" wurde betont, die SDAJ sei als "marxistische Jugendorganisation" eng mit der DKP verbunden, der einzigen Partei, die für den Sozialismus in der Bundesrepublik Deutschland streite. In enger Anlehnung an die DKP bekräftigte die SDAJ in ihrem Aktionsprogramm ihr Bekenntnis zu den "sozialistischen Ideen von MARX, ENGELS und LENIN" sowie zum "entschiedenen Klassenkampf" . Die enge Verbindung zur DKP wurde anläßlich der Bundestagswahl am 3. Oktober 1976 besonders deutlich, als die SDAJ unter anderem auch in Baden-Württemberg unter dem Motto "Jugend will Arbeit und Bildung, Freiheit durch Sozialismus! DKP wählen!" vorbehaltlos zur Wahl der DKP aufrief. /12
  • Programms" arbeitenden Studentengruppen, in Baden-Württemberg also die "Kommunistischen Hochschulgruppen" (KHG), umfassen im Bundesgebiet etwa 1 600 Angehörige. Dabei muß
  • berücksichtigt werden, daß es sich hierbei um - strengster Parteidisziplin unterworfene - Aktivisten, um "Kader", handelt, die von einem zahlenmäßig erheblich größeren
  • aufflammende "Kampf zweier Linien" zugunsten der von dem wiedergewählten Parteisekretär Hans-Gerhart SCHMIERER
  • waren drei führende Funktionäre, die der Redaktion des Zentralorgans "Kommunistische Volkszeitung
  • ihren Posten abgelöst und als einfache Parteimitglieder in die "Grundeinheiten der Bezirke, in denen sie jetzt wohnen", zurückversetzt und dazu
- 14 - Zeit ihre Aktivitäten erheblich verstärkenden "Soldatenund Reservistenkomitees" (SRK). Allein die auf der "Grundlage des KBW-Programms" arbeitenden Studentengruppen, in Baden-Württemberg also die "Kommunistischen Hochschulgruppen" (KHG), umfassen im Bundesgebiet etwa 1 600 Angehörige. Dabei muß berücksichtigt werden, daß es sich hierbei um - strengster Parteidisziplin unterworfene - Aktivisten, um "Kader", handelt, die von einem zahlenmäßig erheblich größeren Sympathisantenfeld gestützt werden. 3.1.1 Der "Kampf zweier Linien" und seine Folgen Die organisatorische Neugliederung sowie der technische Ausbau des Parteiapparates konnten erst durchgesetzt werden, als der Mitte des Jahres 1976 innerhalb des KBW aufflammende "Kampf zweier Linien" zugunsten der von dem wiedergewählten Parteisekretär Hans-Gerhart SCHMIERER, M a n n h e i m , angeführten "extremen Richtung" entschieden war. Prominenteste "Opfer" dieser innerparteilichen Auseinandersetzungen waren drei führende Funktionäre, die der Redaktion des Zentralorgans "Kommunistische Volkszeitung" (KVZ) in M a n n h e i m angehörten. Sie wurden auf Beschluß des Ständigen Ausschusses des Zentralen Komitees des KBW von ihren Posten abgelöst und als einfache Parteimitglieder in die "Grundeinheiten der Bezirke, in denen sie jetzt wohnen", zurückversetzt und dazu angehalten, ihre "Weltanschauung umzugestalten". In einer vom Ständigen Ausschuß am 2. September 1976 veröffentlichten Erklärung, die den eigentlichen Kern des "Kampfes zweier Linien" offenlegte, wurde den entlassenen Redakteuren "ideologische und politische Abweichung" vorgeworfen, begangen durch Versuche, "den Klassengegensatz abzustumpfen und den Zusammenstoß zwischen Proletariat und Bourgeoisie, zwischen demokratischer Bewegung und Reaktion abzumildern". /15
  • Hauptaufgabe der Regionalverbände ist die Herausgabe von Regionalausgaben der "Kommunistischen Volkszeitung" (KVZ), die in einer Gesamtauflage von derzeit
  • Delegiertenkon fe ren z gewäh11. - Umstrukturierung der Parteigliederung durch den Aufbau von territorial größeren Bezirksverbänden. Der Aufbau von insgesamt
16 - - Aufbau von drei Regionalverbänden in der Bundesrepublik Deutschland mit Sitz in Hannover (Nord), Köln (Mitte) und 'München (Süd). Hauptaufgabe der Regionalverbände ist die Herausgabe von Regionalausgaben der "Kommunistischen Volkszeitung" (KVZ), die in einer Gesamtauflage von derzeit 32 000 Exemplaren erscheint. Die Führungsgremien der Regionalverbände, die "Regionalleitungen", wurden unmittelbar im Anschluß an die 3. Delegiertenkon fe ren z gewäh11. - Umstrukturierung der Parteigliederung durch den Aufbau von territorial größeren Bezirksverbänden. Der Aufbau von insgesamt 40 Bezirksverbänden im Bundesgebiet, die jeweils von einer gewählten Bezirksleitung geführt werden, ist inzwischen abgeschlossen. In Baden-Württemberg wurden zunächst 6 und durch Zusammenlegung sodann endgültig 5 Bezirksverbände gebildet. Es sind dies (vgl. Übersicht 2 ) Bezirksverband Unterer Neckar mit Sitz in Mannheim Bezirksverband Mittlerer Neckar mit Sitz in Stuttgart Bezirksverband Mittlerer Oberrhein/Hochschwarzwald mit Sitz in Karlsruhe Bezirksverband Südbaden mit Sitz in Freiburg Bezirksverband Bodensee mit Sitz in Ravensburg. Technischer Ausbau; - Aufbau eines "Nachrichtenerfassungsund Nachrichtenverbreitungssystems über das ganze Land". An dieses Informationssystem, zu dem Schreibautomaten zur Textund Datenfernübertragung gehören, sollen das zentrale Komitee des KBW, die Regionalleitungen und - später - die Bezirksleitungen angeschlossen werden. /17
  • Publikationen ; - Herausgabe des KBW-Zentralorgans "Kommunistische Volkszeitung" (KVZ) in drei Regionalausgaben, deren Verbreitungsgebiet sich jeweils flächenmässig mit den Regionalverbänden deckt
  • sich nicht zuletzt in dem zunehmend militanten Auftreten der Partei niederschlägt. Mit der Reduzierung der Vielzahl kleiner Ortsgruppen, die jetzt
- 17 - r Publikationen ; - Herausgabe des KBW-Zentralorgans "Kommunistische Volkszeitung" (KVZ) in drei Regionalausgaben, deren Verbreitungsgebiet sich jeweils flächenmässig mit den Regionalverbänden deckt. An der Herstellung der Regionalausgaben beteiligen sich die zentrale Redaktion in M a n n h e i m sowie die den Regionalverbänden in Hannover (Nord), Köln (Mitte) und München (Süd) zugeordneten Redaktionen. Die Ausgabe Süd (für Baden-Württemberg und Bayern) wird in München gedruckt (vgl. Anlage 2).. Diese Massnahmen, die finanzielle Aufwendungen von etwa 5,5 Millionen Mark erforderten, haben die politische und organisatorische Schlagkraft des KBW erheblich erhöht, was sich nicht zuletzt in dem zunehmend militanten Auftreten der Partei niederschlägt. Mit der Reduzierung der Vielzahl kleiner Ortsgruppen, die jetzt als Zellen den Bezirksverbänden angeschlossen sind, der Bildung weniger, aber mitgliederstärkerer Bezirksverbände sowie der Einrichtung von nur drei Regionalverbänden schuf sich das Zentrale Komitee des KBW die organisatorischen Voraussetzungen für die Stärkung seiner Kontrollund Leitungsfunktionen. 3.1.3 Mitgliederbewegung Der KBW konnte in Baden-Württemberg die Zahl seiner Mitglieder von etwa 800 im Jahre 1975 auf nahezu 900 im Jahre 1976 steigern, Hinzu kommen noch einige Hundert Angehörige der Nebenund Hilfsorganisationen der Partei. Dennoch verlief die Mitgliederentwicklung im Jahre 1976 für den KBW nicht mehr so positiv wie in den vorausgegangenen Jahren. Die Partei musste sogar eine Reihe von Parteiaustritten hinnehmen: Der "Kampf zweier Linien", die den Angehörigen abverlangte ständige Einsatzbereitschaft und die geforderten erheblichen finanziellen Opfer führten bei einer Reihe von Mitgliedern zur Auf/18
  • Gesellschaft zur Unterstützung der Volkskämpfe" (GUV) und die "Kommunistischen Hochschulgruppen" (KHG), haben ihre Bemühungen unverändert fortgesetzt, durch zahlreiche Initiativen
  • vergrößern und durch Beteiligung an KBW-Aktionen die Partei selbst zu unterstützen. Im Gegensatz zur KHG, die inzwischen an allen
  • gesteuerten "Soldatenund Reservistenkomitees" ausgedehnt worden. 3.2 "Kommunistische Partei Deutschlands" (KPD) Die vom Regionalkomitee Baden-Württemberg
- 21 - 3.1.5 Die sogenannten "Massenorganisationen" des KBW Die Nebenorgariisationen des KBW, der "Kommunistische Jugendverband" (KJV), die "Gesellschaft zur Unterstützung der Volkskämpfe" (GUV) und die "Kommunistischen Hochschulgruppen" (KHG), haben ihre Bemühungen unverändert fortgesetzt, durch zahlreiche Initiativen den eigenen politischen Aktionsradius zu vergrößern und durch Beteiligung an KBW-Aktionen die Partei selbst zu unterstützen. Im Gegensatz zur KHG, die inzwischen an allen Universitäten des Landes mit eigenen Gruppen vertreten ist, erfuhren die GUV und der KJV keine wesentliche organisatorische oder personelle Kräftigung. Auch verschiedene Umstrukturierungen innerhalb der GUV sowie die Auflösung der KBW-Schülergruppen und deren Überführung in den im Frühjahr 1976 gleichfalls umorganisierten KJV konnten die Weiterentwicklung dieser Gruppen nicht vorantreiben. Der KBW versucht deshalb seit Beginn des Jahres 1977, seine Nebenorganisationen dadurch zu stärken, daß er deren Grundeinheiten in Bezirksverbänden - entsprechend den KBW-Bezirksverbänden - zusammenfaßt. Diese organisatorischen Maßnahmen sind inzwischen auch auf die vom KBW gesteuerten "Soldatenund Reservistenkomitees" ausgedehnt worden. 3.2 "Kommunistische Partei Deutschlands" (KPD) Die vom Regionalkomitee Baden-Württemberg der KPD in S t u t t - gart angeleiteten Parteigliederungen haben ihre Aktivitäten im Jahre 1976 zwar unvermindert fortgesetzt, doch war insgesamt eine Zunahme der Aktionen gegenüber dem Jahre 1975 nicht zu verzeichnen. Lediglich in der zweiten Hälfte des Jahres 1976 wurden von der Partei mehrere größere öffentliche Veranstaltungen durchgeführt, die jedoch überwiegend mit der Kandidatur der KPD zur Bundestagswahl am 3. Oktober 1976 im Zusammenhang standen. Unter anderem handelte es sich um folgende Veranstaltungen: /22
  • Kommunistische
  • KPD/ML) - Gruppen i n Baden-Württemberg - 0 KPD . Ortsleitungen (Parteikoiitees) LJ Gruppen des Landesverbandes Baden-Wörtte"berg der KPD/ML
Übersicht 3 Kommunistische P a r t e i D e u t s c h l a n d s (KPD) Kommunistische P a r t e i D e u t s c h l a n d s / M a r x i s t e n - L e n i n i s t e n (KPD/ML) - Gruppen i n Baden-Württemberg - 0 KPD . Ortsleitungen (Parteikoiitees) LJ Gruppen des Landesverbandes Baden-Wörtte"berg der KPD/ML O KPD - Svapathisantengruppen I Gruppen des Landesverbandes Südwest der KPD/NL jf 5 PS f ^IAA *vi H E S S E N PS B A V E R W Ludwigs- ^ L ^ N t a n n h e V v ^ ^ W ^ *1 ft hafen " < * ou OVillingen. Schwenningen % ^Freiburg ß * Singen T Lörrach *K^^rv ^^^^\^ß w *ö s t a n d : Dezember 1976
  • insbesondere die Vereinigungen "Kommunistischer Jugendverband Deutschlands" (KJVD) "Kommunistischer Studentenverband" (KSV) "Liga gegen den Imperialismus" "Rote Hilfe e.V." (RH) "Bund Sozialistischer
  • haben 1976 ihre Aktivitäten fortgesetzt. Insbesondere unterstützten sie die Partei publizistisch bei den Landtagswahlen am 4. April
  • ihrer Aktionsbasis ist diesen Gruppierungen jedoch nicht gelungen. 3.3 "Kommunistische Partei Deutschlands / MarxistenLeninisten" (KPD/ML) Ähnlich wie der KPD gelang
- 24 - Die in Baden-Württemberg aktiven Gliederungen der HiIfsund Nebenorganisationen der KPD, insbesondere die Vereinigungen "Kommunistischer Jugendverband Deutschlands" (KJVD) "Kommunistischer Studentenverband" (KSV) "Liga gegen den Imperialismus" "Rote Hilfe e.V." (RH) "Bund Sozialistischer Lehrer und Erzieher" (BSLE) "Vereinigung Sozialistischer Kulturschaffender" (VSK), haben 1976 ihre Aktivitäten fortgesetzt. Insbesondere unterstützten sie die Partei publizistisch bei den Landtagswahlen am 4. April 1976 und bei der Bundestagswahl am 3. Oktober 1976. Eine Verbreiterung ihrer Aktionsbasis ist diesen Gruppierungen jedoch nicht gelungen. 3.3 "Kommunistische Partei Deutschlands / MarxistenLeninisten" (KPD/ML) Ähnlich wie der KPD gelang es auch der KPD/ML nicht, ihre Organisation in Baden-Württemberg weiter auszubauen und ihre Aktivität wesentlich zu steigern. Vielmehr führten zahlreiche Ausschlüsse von Mitgliedern und Funktionären im Zusammenhang mit einer mehrere Monate dauernden "Säuberungsaktion" zumindest zeitweise zu einer Schwächung der Partei. Die KPD/ML ging sogar so weit, langjährige Funktionäre der Partei in "Steckbriefen" öffentlich als "Spitzel" zu brandmarken. Diese inneren Schwierigkeiten, die zeitweise die Arbeit ganzer Parteigliederungen lähmten, waren unter anderem ursächlich dafür, daß die KPD/ML die Zahl ihrer Stützpunkte in Baden-Württemberg nur geringfügig von acht auf neun erhöhen konnte. Die Gruppen in M a n n h e i m und K a r l s r u h e sind dem Landesverband /25
  • bekannte trotzkistische "Gruppe Internationale Marxisten" gegenüber den maoistisch orientierten Parteien KBW (3 842 Stimmen) und KPD (2 881 Stimmen
  • forderte stattdessen ihre Anhänger zum "aktiven Wahlboykott " auf. 4.2 "Kommunistischer Arbeiterbund Deutschlands" (KABD) Der maoistisch orientierte KABD bemüht sich unverändert
- 28 - am 3. Oktober 1976 teilzunehmen. Sie verfolgte mit ihrer erstmaligen Beteiligung an einer Parlamentswahl in der Bundesrepublik Deutschland offensichtlich das Ziel, ihre Anerkennung als Partei im Sinne des Parteiengesetzes sicherzustellen. Zugleich betrachtete die GIM den Wahlkampf als ein Mittel, ihren Bekanntheisgrad zu erhöhen. Ein Vergleich der auf die Parteien der "Neuen Linken" in Baden-Württemberg entfallenen Zweitstimmenanteile zeigt, daß sich die relativ wenig bekannte trotzkistische "Gruppe Internationale Marxisten" gegenüber den maoistisch orientierten Parteien KBW (3 842 Stimmen) und KPD (2 881 Stimmen) mit 2 050 Stimmen überraschend gut behaupten konnte. Sie errang damit in Baden-Württemberg nahezu die Hälfte der für sie im gesamten Bundesgebiet abgegebenen 4 759 Zweitstimmen (die GIM hatte in drei Bundesländern kandidiert). In den Wahlkreisen R e u t l i n g e n und E s s l i n g e n konnte die GIM sogar mehr Zweitstimmen auf sich vereinigen als der KBW und die KPD (vgl. Übersicht 1). Dieses für die GIM relativ günstige Wahlergebnis hat bisher allerdings nicht zu einer Stärkung der Organisation oder zu einem spürbaren Ansteigen der Mitgliederzahl geführt. Der "Spartacusbund", der noch bei der Landtagswahl im April 1976 in den beiden Karlsruher Wahlkreisen kandidiert hatte, verzichtete - offenbar mangels geeigneter Bewerber - auf die Teilnahme an der Bundestagswahl. Eine zunächst abgegebene Wahlempfehlung zugunsten der GIM zog die Gruppe wieder zurück und forderte stattdessen ihre Anhänger zum "aktiven Wahlboykott " auf. 4.2 "Kommunistischer Arbeiterbund Deutschlands" (KABD) Der maoistisch orientierte KABD bemüht sich unverändert, seine verfassungsfeindlichen Aktivitäten weitgehend konspirativ zu betreiben und die personelle Zusammensetzung seiner Führungsgremien geheimzuhalten. So erschienen alle in Baden-Württemberg /29
  • durchsetzt ist. Als Fernziel wird die Schaffung einer internationalen kommunistischen Partei und die Errichtung der "Vereinigten Sozialistischen Staaten von Europa
  • Erklärungen der EAP lassen sich zunehmend orthodox-kommunistische Tendenzen erkennen. Trotz erheblicher publizistischer Anstrengungen, ermöglicht vor allem durch mutmaßliche finanzielle
  • sowie mit einer Landesliste beteiligte, erzielte die Partei in Baden-Württemberg lediglich 978 Zweitund 163 Erststimmen (vgl. Übersicht
  • Situation an den Hochschulen des Landes Die überregional organisierten kommunistischen Parteien und Vereinigungen waren nachdrücklich bestrebt, über ihre Hochschulgruppen
- 30 - 4.4 "Europäische Arbeiterpartei" (EAP) Die EAP wurde 1974 als "europäischer Arm" der Internationalen "Labour Committee" (LC)-Bewegung gegründet und hat sich seitdem mehrfach an Parlamentswahlen in der Bundesrepublik Deutschland beteiligt. Die Gruppierung vertritt unverändert ein verworrenes politisches Konzept, das mit pseudowissenschaftlichen Aussagen insbesondere aus dem Bereich der Finanzund Währungspolitik durchsetzt ist. Als Fernziel wird die Schaffung einer internationalen kommunistischen Partei und die Errichtung der "Vereinigten Sozialistischen Staaten von Europa" proklamiert. In den Erklärungen der EAP lassen sich zunehmend orthodox-kommunistische Tendenzen erkennen. Trotz erheblicher publizistischer Anstrengungen, ermöglicht vor allem durch mutmaßliche finanzielle Zuwendungen der LC-Bewegung in den USA, fand die EAP bislang kaum Resonanz in der Bevölkerung. Bei der Bundestagswahl 1976, an der sich die EAP mit Direktkandidaten in den drei S t u t t g a r t e r Wahlkreisen und in M a n n h e i m sowie mit einer Landesliste beteiligte, erzielte die Partei in Baden-Württemberg lediglich 978 Zweitund 163 Erststimmen (vgl. Übersicht 1). 5. Zur Situation an den Hochschulen des Landes Die überregional organisierten kommunistischen Parteien und Vereinigungen waren nachdrücklich bestrebt, über ihre Hochschulgruppen die seit einigen Semestern etwas schwächer gewordenen linksextremen Aktivitäten an den Hochschulen des Landes BadenWürttemberg wieder zu verstärken. Sie verfolgten dabei insbesondere das Ziel, den in den vergangenen Jahren errungenen Einflußbereich zu festigen sowie die personelle Lage der in sich nach wie vor zerstrittenen Gruppierungen zu verbessern. Massive Agitation (vgl. Anlage 5) und zahlreiche, teilweise militante /31