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"kommunistische partei" in den Verfassungsschutz Trends
  • Kriegsdienstgegner 59 (DFG-VK) Deutsche Friedensunion (DFU) 59f. Deutsche Kommunistische Partei (DKP) 17f., 40ff., 48ff" 55ff,, 98 Deutsche Volksunion
Gruppenund Organisationsregister Seite A Aktion Neue Rechte (ANR) 65 Aktionsfront Nationaler Sozialisten (ANS) 65, 70ff. Arabische Arbeiterschaft Stuttgart und Umgebung e.V. 97 Arabische Arbeiterunion Stuttgart und Umgebung 97f. Arabische Studentenvereine (ASV) 97 B Bewegung 2. Juni 18, 19 Bürgerund Bauerninitiative e.V. (BBI) 68f. Bund für Deutsche Einheit - Aktion Oder-Neiße (AKON) 81 Bund Griechischer Gemeinden (OEK) 98 Bund Heimattreuer Jugend (BHJ) 83f. Bund Kommunistischer Intellektueller (BKI) 44 Bund Sozialistischer Arbeiter (BSA) 48 C Conföderation Iranischer Studenten - National-Union (CISNU) 95f. D Demokratische Front für die Befreiung Palästinas (DFLP) 96f. Demokratische Fraueninitiative (DFI) 59 Deutsch-Völkische Gemeinschaft (DVG) 70ff" 75f. Deutsche Bürgerinitiative e.V. (DBI) 67f. Deutsche Friedensgeselischaft - Vereinigte Kriegsdienstgegner 59 (DFG-VK) Deutsche Friedensunion (DFU) 59f. Deutsche Kommunistische Partei (DKP) 17f., 40ff., 48ff" 55ff,, 98 Deutsche Volksunion (DVU) 81 ff. Deutscher Block (DB) 81 E Europäische Freiheitsbewegung 67f. F Fantasia-Solidaritätskomitee 25
  • Kommunistische Hochschulgruppe (KHG) 35, 62f. Kommunistische Liga (KL) 48 Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) 161, 40ff., 62ff. Kommunistische Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten
  • 36ff., 39ff., 62f. (KPD/ML) Kommunistische Partei Griechenlands (KKE) (Ausland) 98 Kommunistische Partei Greichenlands (KKE) (Inland) 98 Kommunistische Partei Griechenlands/Marxisten-Leninisten
  • Kommunistische Partei Italiens (PCI) 99f. Kommunistische Studentengruppen (KSG) 44, 62f. .Kommunistischer Arbeiterbund Deutschlands (KABD) 43ff., 62ff. Kommunistischer Bund
  • Liga gegen den Imperialismus 42 M Marxistisch-Leninistische Kommunistische Partei Griechen98 lands (ML-KKE) Marxistischer Studentenbund Spartakus
___^ Seite Komitee für Frieden, Abrüstung und Zusammenarbeit (KFAZ) 59 Komitee für Italiener in der Bundesrepublik Deutschland e.V. 99f. (CTIM) Komitee gegen SS 218 35 Kommunistische Hochschulgruppe (KHG) 35, 62f. Kommunistische Liga (KL) 48 Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) 161, 40ff., 62ff. Kommunistische Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten 16f., 36ff., 39ff., 62f. (KPD/ML) Kommunistische Partei Griechenlands (KKE) (Ausland) 98 Kommunistische Partei Greichenlands (KKE) (Inland) 98 Kommunistische Partei Griechenlands/Marxisten-Leninisten 98 (KKE-ML) Kommunistische Partei Italiens (PCI) 99f. Kommunistische Studentengruppen (KSG) 44, 62f. .Kommunistischer Arbeiterbund Deutschlands (KABD) 43ff., 62ff. Kommunistischer Bund (KB) 17f., 44ff. Kommunistischer Bund Westdeutschland (KBW) 17f" 28ff., 32ff., 46, 62ff., 97 Kommunistischer Jugendbund (KJB) 35 Kommunistischer Jugendverband (KJVD) 42 Kommunistischer Studentenbund Marxisten-Leninisten 37f. (KSB/ML) Kommunistischer Studentenverband (KSV) 42, 62 Konföderation der Studenten aus der Türkei (TÖK) 92f. Koordinierungskomitee der europäischen antikommunistischen 98, 101 Emigranten Kroatischer Nationalrat (HNV) 101 f. L Liberty Bell Publications 77 Liga der Arabischen Staaten 97 Liga gegen den Imperialismus 42 M Marxistisch-Leninistische Kommunistische Partei Griechen98 lands (ML-KKE) Marxistischer Studentenbund Spartakus (MSB) 55, 60, 61 f.
  • Seite Türkische Kommunistische Partei (TKP) 90f. Türkische Kommunistische Partei/Marxisten-Leninisten 92f. (TKP/ML) Türkisches Europakomitee für Frieden und Freiheit (TBOEK
Seite Türkische Kommunistische Partei (TKP) 90f. Türkische Kommunistische Partei/Marxisten-Leninisten 92f. (TKP/ML) Türkisches Europakomitee für Frieden und Freiheit (TBOEK) 92 U United Islamic Students Association (UISA) 95 V Verein zur Förderung der Wiedervereinigung Deutschlands - 65 Einigkeit und Recht und Freiheit Vereinigung der Studenten Kurdistans im Ausland (AKSA) 95 Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der 59, 60 Antifaschisten (WN-BdA) Vereinigung für revolutionäre Volksbildung - Soldaten und 35f. Reservisten (VRV-SR) Vereinigung Kultur und Volk (VKV) 42 Volksbewegung für Generalamnestie (VOGA) 83 Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP) 96 Volksfront gegen Reaktion, Faschismus und Krieg, für Freiheit 38, 39ff. und Demokratie, Wohlstand und Frieden (Volksfront) W Wehrsportgruppe HOFFMANN (WSG) 68ff. White Power Publications 77 Wiking-Jugend (WJ) 67, 72, 81, 84ff.
  • Komitees für Demokratie und Sozialismus" (KDS) 45 4.4 "Kommunistische Partei Deutschlands (Marxisten46 Leninisten)"-KPD - 4.5 "Kommunistischer Arbeiterbund Deutschlands" 50 (KABD
Inhalt Seite A. Rechtliche Grundlagen 9 1. Grundgesetz 9 2. Gesetz über den Verfassungsschutz in Baden- 9 Württemberg 3. Gesetz über die Zusammenarbeit des Bundes und der 12 Länder in Angelegenheiten des Verfassungsschutzes B. Verfassungsschutz durch Aufklärung 15 Angebot des Innenministeriums, an Vortragsund Diskussionsveranstaltungen zu Themen des Verfassungsschutzes mitzuwirken 15 C. Bericht I. Linksextremistische Bestrebungen 17 1. Allgemeiner Überblick 17 2. Deutscher linksextremistischer Terrorismus 20 2.1 "Rote Armee Fraktion" (RAF) und 20 Unterstützerbereich 2.1.1 "Rote Armee Fraktion" (RAF) 20 2.1.2 Unterstützerbereich der RAF 22 2.2 "Revolutionäre Zellen" (RZ) 31 3. Aktivitäten der undogmatischen "Neuen Linken" 33 4. Organisationen der dogmatischen "Neuen Linken" 38 4.1 "Kommunistischer Bund Westdeutschland" (KBW) 38 4.2 "Bund Westdeutscher Kommunisten" (BWK) 43 4.3 "Komitees für Demokratie und Sozialismus" (KDS) 45 4.4 "Kommunistische Partei Deutschlands (Marxisten46 Leninisten)"-KPD - 4.5 "Kommunistischer Arbeiterbund Deutschlands" 50 (KABD) 4.6 "Kommunistischer Bund" (KB) 52 4.7 Trotzkistische Vereinigungen 53 5. Organisationen der,.Alten Linken" 54
  • Seite 5.1 "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) 54 5.1.1 Ideologisch-politischer Standort 54 5.1.2 Organisation, Mitgliederentwicklung und 55 Finanzierung 5.1.3 Schwerpunkte
  • Spartakus" (MSB) 74 6.2 "Sozialistischer Hochschulbund" (SHB)75 6.3 "Kommunistische Hochschulgruppe" (KHG) 75 6.4 "Kommunistische Studentengruppen" (KSG) 76 6.5 "Marxistisch
  • Rechtsextremismus 3. Nationaldemokratische Organisationen 93 3.1 "Nationaldemokratische Partei Deutschlands" (NPD) 93 3.2 "Junge Nationaldemokraten" (JN) 96 3.3 "Nationaldemokratischer Hochschulbund
Seite 5.1 "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) 54 5.1.1 Ideologisch-politischer Standort 54 5.1.2 Organisation, Mitgliederentwicklung und 55 Finanzierung 5.1.3 Schwerpunkte der Agitation 59 5.1.4 Publikationswesen und Schulung 60 5.1.5 Beteiligung an Wahlen 64 5.2 "Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend" (SDAJ) 66 5.3 "Junge Pioniere-Sozialistische Kinderorganisation" 69 (JP) 5.4 Von der DKP beeinflußte Organisationen 70 5.4.1 "Deutsche Friedens-Union" (DFU) 72 5.4.2 "Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund 73 der Antifaschisten" (VVN-BdA) 5.4.3 "Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte 73 Kriegsdienstgegner" (DFG-VK) 6. Linksextremistische Bestrebungen an den 74 Hochschulen des Landes 6.1 "Marxistischer Studentenbund Spartakus" (MSB) 74 6.2 "Sozialistischer Hochschulbund" (SHB)75 6.3 "Kommunistische Hochschulgruppe" (KHG) 75 6.4 "Kommunistische Studentengruppen" (KSG) 76 6.5 "Marxistisch-Reichistische Initiative" (MRI) 76 6.6 "Marxistische Gruppen" (MG) 76 II. Rechtsextremistische Bestrebungen 1. Allgemeiner Überblick 78 2. Neonazistische Bestrebungen 79 2.1 Allgemeiner Überblick 79 2.2 Neonazistischer Terrorismus 81 2.3 NS-Gruppen im Bundesgebiet 84 2.4 NS-Gruppen in Baden-Württemberg 86 2.5 Neonazistische Ausschreitungen 2.6 Maßnahmengegen rechtsextreme Aktivisten 90 2.7 Internationale Verflechtungen des 90 Rechtsextremismus 3. Nationaldemokratische Organisationen 93 3.1 "Nationaldemokratische Partei Deutschlands" (NPD) 93 3.2 "Junge Nationaldemokraten" (JN) 96 3.3 "Nationaldemokratischer Hochschulbund" (NHB) 99 4. "National-Freiheitliche Rechte" 5. Sonstige rechtsextremistische Vereinigungen 102
  • Parteien und Organisationen der dogmatischen "Neuen Organisationen der Linken" sind im Vergleich zur Situation Mitte der siebziger Jahre dogmatischen "Neuen
  • sondern auch anwendet. Hieran hat auch die Selbstauflösung der "Kommunistischen Partei Deutschlands" (KPD) mit ihren Hilfsund Nebenorganisationen nichts geändert. Mitgliederentwicklung
  • wichtigsten Gruppierungen der dogmatischen ,,Neuen Linken"in BadenWürttemberg. Der "Kommunistische Bund Westdeutschlands" (KBW), seit Jahren die mitgliederstärkste und finanzkräftigste linksextremistische
  • Auflösung der maoistisch ausgerichteten KPD erhoffte sich die "Kommunistische Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten" (KPD/ML) - wenn auch vergebens - eine Stärkung ihrer Position. Daß
  • sich umgehend in "Kommunistische Partei Deutschlands (Marxisten-Leninisten)" - KPD - umbenannte, dürfte mit einiger Wahrscheinlichkeit damit im Zusammenhang stehen. Einzig
Die Parteien und Organisationen der dogmatischen "Neuen Organisationen der Linken" sind im Vergleich zur Situation Mitte der siebziger Jahre dogmatischen "Neuen zwar generell in ihrer Schlagkraft geschwächt; sie stellen aber Linken" stagnieren. noch immer ein Potential dar, das Gewalt nicht nur propagiert, sondern auch anwendet. Hieran hat auch die Selbstauflösung der "Kommunistischen Partei Deutschlands" (KPD) mit ihren Hilfsund Nebenorganisationen nichts geändert. Mitgliederentwicklung der wichtigsten Gruppierungen der dogmatischen ,,Neuen Linken"in BadenWürttemberg. Der "Kommunistische Bund Westdeutschlands" (KBW), seit Jahren die mitgliederstärkste und finanzkräftigste linksextremistische Splitterpartei, mußte 1980 durch die Abspaltung etwa eines Viertels seiner insgesamt 2 400 Mitglieder, die im September 1980 den "Bund Westdeutscher Kommunisten" (BWK) gründeten, einen ernsten Rückschlag hinnehmen. Der KBW blieb jedoch die aktivste aller dogmatischen Kadergruppen der "Neuen Linken". Von der Auflösung der maoistisch ausgerichteten KPD erhoffte sich die "Kommunistische Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten" (KPD/ML) - wenn auch vergebens - eine Stärkung ihrer Position. Daß sie sich umgehend in "Kommunistische Partei Deutschlands (Marxisten-Leninisten)" - KPD - umbenannte, dürfte mit einiger Wahrscheinlichkeit damit im Zusammenhang stehen. Einzig der "Kommunistische Bund" (KB), der 1979 mehr als die Hälfte seiner Mitglieder an die abgespaltene Gruppe "Z" verloren hatte, konnte die Zahl seiner Aktivisten bundesweit wieder leicht steigern. Dagegen gelang es den linksextremisti18
  • Abstand nach wie vor von der "Deutschen Kommunistischen Partei" stärkste extremistische (DKP) sowie deren zahlreichen Hilfsund Nebenorganisationen Gruppierung. vertreten
  • Partei hat jedoch ihre Organisation trotz erheblicher Anstrengungen nicht weiter ausbauen können: Die Zahl ihrer Mitglieder beträgt unverändert etwa
  • seit vielen Jahren an den von den kommunistischen Parteien der Sowjetunion und der DDR, der KPdSU und der SED, verkündeten
Mitgliederen twicklung der wichtigsten Gruppierungen der dogmatischen ,, Neuen Linken " im Bundesgebiet. sehen "Komitees für Demokratie und Sozialismus" (KDS) sowie mehreren trotzkistischen Gruppierungen nicht, sich weiter zu festigen. Orthodox-kommunistiDer Kommunismus sowjetischer Prägung wird im Bundesgebiet sche DKP mit Abstand nach wie vor von der "Deutschen Kommunistischen Partei" stärkste extremistische (DKP) sowie deren zahlreichen Hilfsund Nebenorganisationen Gruppierung. vertreten. Die Partei hat jedoch ihre Organisation trotz erheblicher Anstrengungen nicht weiter ausbauen können: Die Zahl ihrer Mitglieder beträgt unverändert etwa 40 000 Personen. In "unverbrüchlicher Treue" orientiert sich die DKP seit vielen Jahren an den von den kommunistischen Parteien der Sowjetunion und der DDR, der KPdSU und der SED, verkündeten "ideologischen Leitlinien". Eine auch nur verhaltene Kritik der DKP an Entscheidungen oder Erklärungen der beiden "BruderParteien" war nicht zu verzeichnen. Die DKP setzte ihre Bemühungen fort, aktuelle politische, wirtschaftliche und soziale Probleme in "klassenkämpferischer" Weise aufzugreifen, um damit ihrem eigentlichen Ziel, der "sozialistischen Revolution" näherzukommen. Einige Einzeler19 gebnisse der Kommunalwahlen des Jahres 1980 zeigen, daß es
  • orientierte "Kommunistische Bund Westimmer stärkste Gruppe deutschland" (KBW), der es - im Gegensatz zu den meisten der dogmatischen anderen Parteien
  • Hannover eine neue Organisation, den "Bund Westdeutscher Kommunisten" (BWK), der von sich selbst behauptet, auch er sei inhaltlich
Die Aufrufe, "dieses System" anzugreifen, verbinden sich bei vielen diffusen Zirkel mit der Aufforderung zur grundsätzlichen Verweigerung bei gleichzeitiger Ausnutzung der sozialen Fürsorge des Staates. Die Parole ,,Seid realistisch - fordert das Unmögliche!" wird in vielfältiger Form zum eigentlichen Leitmotiv der undogmatischen Protestbewegung. In einer 1980 im gesamten Bundesgebiet verbreiteten Broschüre mit dem Titel "Wege zu Wissen und Wohlstand oder: Lieber Krankfeiern als gesund schuften!" werden auf über 100 Seiten "Tips und Tricks" dargestellt, "die sich unserer Meinung nach eignen, eine Krankschreibung zu erreichen". Dabei wir das Ziel der fiktiven "Autoren" Dr. A. NARCHO, Dr. Marie HUANA und Privatdozent Dr. KIFFTURNER, mit der Publikation die Zerstörung der Arbeitsmoral und der Sozialordnung zu erreichen, am Schluß nochmals zusammengefaßt: "Eure Energie, eure Kraft, eure Zeit, gewonnen durch den Gebrauch dieses Heftes, benutzt für euch und zur Veränderung dieser Gesellschaft, auf daß sie keinen mehr krank mache, das ist unser Traum!" Insgesamt hat die Bewegung der undogmatischen "Neuen Linken" das unserer gesellschaftlichen Ordnung feindselig gegenüberstehende Gewaltpotential erkennbar verstärkt. 4. Organisationen der dogmatischen "Neuen Linken" 4.1 "Kommunistischer Bund Westdeutschland" (KBW) KBW trotz Abspaltung einer Fraktion noch Der prochinesisch orientierte "Kommunistische Bund Westimmer stärkste Gruppe deutschland" (KBW), der es - im Gegensatz zu den meisten der dogmatischen anderen Parteien und Zusammenschlüssen der dogmatischen "Neuen Linken". "Neuen Linken" - über längere Zeit verstanden hatte, sich aus der krisenhaften Entwicklung der sogenannten K-Gruppen weitgehend herauszuhalten, konnte im Jahre 1980 die Abspaltung einer zahlenmäßig starken Fraktion nicht mehr verhindern. Die "Abspalter", unter ihnen zahlreiche seit langem aktive Funktionäre, gründeten am 21. September 1980 in Hannover eine neue Organisation, den "Bund Westdeutscher Kommunisten" (BWK), der von sich selbst behauptet, auch er sei inhaltlich auf der Grundlage des KBW-Programms tätig. Von der Spaltung des KBW waren auch dessen Hilfsund Nebenorganisationen, die "Kommunistische Hochschul38
  • finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Diese veranlaßten die Partei zu Einschränkungen vor allem im Presseund Publikationswesen: die Auslandskorrespondenten, bisher
  • sich der KBW sogar genötigt, sein Zentralorgan "Kommunistische Volkszeitung" (KVZ), dessen Auflage von früher 32 000 auf nunmehr
grundlegende Änderungen der ideologischen Grundlagen und des bisherigen taktischen Vorgehens sind jedoch offenbar nicht beabsichtigt. In einer Erklärung zur Bundestagswahl unterstrich der KBW auch seine unverändert gültige verfassungsfeindliche Zielsetzung noch einmal: Politischer Kampf mit dem Ziel der Eroberung der politischen Macht durch die Arbeiterklasse ist die Vorbedingung der sozialen Revolution des Proletariats. . . . Solange es Waffen gibt, bleibt die Frage entscheidend, in wessen Hand sich die Waffen befinden . . ," Auf der 5. ordentlichen Delegiertenkonferenz des KBW am 20./ 21. September 1980, die SCHMIERER als Sekretär in seinem Amt bestätigte, wurden Änderungen des Organisationsaufbaus der Partei beschlossen: an die Stelle der bisherigen drei Regionalverbände Nord (Sitz Hannover), Mitte (Sitz Köln) und Süd (Sitz München) traten 10 kleinere Regionalverbände, die sich räumlich weitgehend mit den Bundesländern decken. Gleichzeitig wurden die 12 Bezirksgruppen aufgelöst und die insgesamt 37 Bezirksverbände direkt den neu organisierten Regionalverbänden unterstellt. Der KBW-Regionalverband Baden-Württemberg umfaßt nunmehr die Bezirksverbände Stuttgart (Württemberg), Mannheim (Rhein - Pfalz), Heidelberg (Neckar - Franken), Karlsruhe (Mittlerer Oberrhein - Nordschwarzwald), Freiburg (Südbaden). Sitz der Regionalverbandsleitung ist Stuttgart. Der Rückgang der Mitgliederzahl um insgesamt 900 gegenüber dem Jahr 1979 sowie ein erheblich geringeres Spendenaufkommen hatten zur Folge, daß der KBW erstmals seit Jahren mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Diese veranlaßten die Partei zu Einschränkungen vor allem im Presseund Publikationswesen: die Auslandskorrespondenten, bisher in London, Brüssel, Rom und Paris, wurden zurückgezogen; die Kandidatur anläßlich mehrerer Wahlen des Jahres 1980 konnte nur noch in bescheidenem Umfang durch Propagandamaterial unterstützt werden. Mitte 1980 sah sich der KBW sogar genötigt, sein Zentralorgan "Kommunistische Volkszeitung" (KVZ), dessen Auflage von früher 32 000 auf nunmehr 13 000 Exemplare zurückgenommen wurde, im Umfang zu reduzieren. Bei den Wahlen konnte der KBW nirgends ein Mandat erringen. Er hatte überall, so auch in Baden-Württemberg bei den Landtagswahlen am 16. März 1980 und bei den Kommunalwahlen am 22. Juni 1980, erhebliche Stimmenverluste zu verzeichnen. Die Resonanz dieser linksextremen Splitterpartei ist in der Bevölkerung inzwischen auf ein Minimum gesunken. Dies gilt sogar für die Stimmungslage in der einstigen KBW-,,Hochburg" Heidelberg. Wie stark der Rückwärtstrend sich entwickelt hat, verdeutlichen schwerpunktartig ausgewählte Wahlergebnisse: 40
  • Bundestagswahl 1980. Kommunistische Volkszeitung Stimmt revolutionär! Wählt KBW! KBW Kommunistische! Westdeutsche nd Bund Landtagswahlen 3aden-Württemberg (16. März 1980) Wahlkreis
  • Karlsruhe brachte es die Partei nur noch auf 0,02% der Stimmen. Das 1975 in Heidelberg errungene Mandat
Wahlplakat des KBW zur Proletarier aller Landei ;inigt euch! Proletarier alier Läitdei imil unterdrückte Völker vereinigt euch! Bundestagswahl 1980. Kommunistische Volkszeitung Stimmt revolutionär! Wählt KBW! KBW Kommunistische! Westdeutsche nd Bund Landtagswahlen 3aden-Württemberg (16. März 1980) Wahlkreis 1976 1980 Stimmen % Stimmen % Karlsruhe II 180 0,3 47 0,1 Karlsruhe IV 101 0,1 17 0,0 Heidelberg 1 052 1,7 131 0,2 Mannheim 1 238 0,5 46 0,1 Freiburg II 433 0,8 83 0,1 Bei den Kommunalwahlen in Baden-Württemberg am 22. Juni 1980, an denen der KBW noch als einzige Gruppierung der "Neuen Linken" teilnahm, erreichte er in Freiburg einen Stimmenanteil von nur 0,1 % (1975: 1,8%). In Karlsruhe brachte es die Partei nur noch auf 0,02% der Stimmen. Das 1975 in Heidelberg errungene Mandat (3,6 % der Stimmen) ging wieder 41 verloren (1980: 1,6%).
  • Allerdings wird der Bestand dieses Zweckbündnisses von der kommunistischen Seite zunehmend durch eine "Politik der kritischen Solidarität" relativiert. So werden
  • schädliche Tendenzen innerhalb der Islamischen Republik" von der TUDEH-Partei immer offener kritisiert: "Die Verteidigung der antiimperialistischen Errungenschaften der Revolution
Allerdings wird der Bestand dieses Zweckbündnisses von der kommunistischen Seite zunehmend durch eine "Politik der kritischen Solidarität" relativiert. So werden etwa "negative und schädliche Tendenzen innerhalb der Islamischen Republik" von der TUDEH-Partei immer offener kritisiert: "Die Verteidigung der antiimperialistischen Errungenschaften der Revolution und der Kampf um ihre Weiterentwicklung sind zu einer Überlebensfrage der Revolution und der revolutionären Kräfte geworden. Wir stehen auf Seiten der Revolution!" Unter den CHOMEINI-Gegnern sind in der Bundesrepublik Deutschland - wie im Iran selbst - die Sympathisanten der "Volksmudjahedin" die bedeutendste Gruppe. Sie haben sich in den "Moslemischen Vereinen" und den "Moslemischen Studentenvereinigungen" zusammengeschlossen. Die "Volksmudjahedin" vertreten einen islamischen Modernismus, der Schluß mit dem Massenmord im IRAN! Nieder mit der reaktionären islamischen Republik! Es lebe die demokratische Volksrepublik! Plakat linksextremer Iraner U.I.S.inderBRDu.W-Berlin ^^joUJTj^ljjloüjÄiib^UJl 135 (Sympathisant der PEYKAR) jOWibiSäDWjJäjKrüJ1"^*"!}"
  • jederzeitige Verweigerung Kein Wehrdienst von Frauen - Volksbewaffnung M KBW Kommunistischer Westdeutschland Bund Im Zusammenhang mit den besonders gewalttätig verlaufenen Auseinandersetzungen
  • Vereidigung am 5. Mai 1980 in Bremen war im Parteiorgan "Kommunistische Volkszeitung" Nr. 20/80 vom 12. Mai 1980 zu lesen
Trotz dieses Stimmenrückgangs hielt der KBW auch 1980 im Rahmen seiner Möglichkeiten daran fest, durch militantes Auftreten auf sich aufmerksam zu machen. Verstärkt wurden insbesondere die Versuche, in der sogenannten Antimilitarismusarbeit Fortschritte zu erzielen. So beteiligte sich der KBW im Jahre 1980 maßgeblich an Aktionen gegen die Bundeswehr, wobei vor allem öffentliche Gelöbnisse von Bundeswehr-Rekruten sowie Manöver in Norddeutschland im Mittelpunkt seiner Agitation standen. Plakataufruf des KBW aus Proletarier aller Länder vereinigt euch! Proletarier aller Länder und unterdrückte Völker vereinigt euch! Anlaß der öffentlichen Kommunistische Volkszeitung Gelöbnis feiern der Bundeswehr. Demokratischer Friedensvertrag Demokratische Außenpolitik - Blockfreiheit Keine Erhöhung des Militärhaushalts für Nachrüstung Recht auf jederzeitige Verweigerung Kein Wehrdienst von Frauen - Volksbewaffnung M KBW Kommunistischer Westdeutschland Bund Im Zusammenhang mit den besonders gewalttätig verlaufenen Auseinandersetzungen bei der Rekruten-Vereidigung am 5. Mai 1980 in Bremen war im Parteiorgan "Kommunistische Volkszeitung" Nr. 20/80 vom 12. Mai 1980 zu lesen, die "bürgerlichen Politiker und ihre Presse" seien "weniger über Steinwürfe und angesteckte Fahrzeuge . . . als über die Tatsache (erschüttert), daß es nicht gelungen ist, diese breite Bewegung unter Kontrolle zu halten". Auch in Stuttgart nahm der KBW zusammen 42
  • sationen von starkem KBW waren 1980 aufgrund der parteiinternen Probleme geMitgliederrückgang zwungen, ihre Tätigkeit drastisch einzuschränken. Die im Jahre betroffen
  • Zwecke" einzusetzen und die "Militärarbeit" selbst zu übernehmen. Der "Kommunistische Jugendbund" (KJB), die Jugendorganisation des KBW, ist in Baden-Württemberg
  • Position der Partei bot offenbar wenig Anreiz, sich noch in deren Jugendverband zu betätigen. 4.2 "Bund Westdeutscher Kommunisten
mit anderen Organisationen an den Protestaktionen gegen das Gelöbnis von Bundeswehr-Rekruten am 21. November 1980 teil. Dabei beschränkten sich die KBW-Angehörigen - im Gegensatz zu der Art ihrer Beteiligung an den Vorgängen in Bremen - im wesentlichen auf verbale Störungen der Veranstaltung. Hilfsund NebenorganiDie wenigen noch aktiven Hilfsund Nebenorganisationen des sationen von starkem KBW waren 1980 aufgrund der parteiinternen Probleme geMitgliederrückgang zwungen, ihre Tätigkeit drastisch einzuschränken. Die im Jahre betroffen. 1979 gehegte Hoffnung, mit der Gründung der "Vereinigung für revolutionäre Volksbildung - Soldaten und Reservisten" (VRVSR) werde Mitgliedern und Anhängern des KBW ein ,,großes Feld revolutionärer Tätigkeit" geboten, hat sich nicht erfüllt. Die Gruppierung, die im wesentlichen "kulturelle und militärische Tätigkeit" leisten sollte, konnte sich das Interesse der Mitglieder nicht lange erhalten. Gegen Ende des Jahres 1980 entschloß sich der KBW deshalb, die VRV-SR nur noch für "kulturelle Zwecke" einzusetzen und die "Militärarbeit" selbst zu übernehmen. Der "Kommunistische Jugendbund" (KJB), die Jugendorganisation des KBW, ist in Baden-Württemberg kaum mehr aufgetreten. Die geschwächte Position der Partei bot offenbar wenig Anreiz, sich noch in deren Jugendverband zu betätigen. 4.2 "Bund Westdeutscher Kommunisten" (BWK) BWK unterscheidet sich Der am 21. September 1980 in Hannover von ehemaligen kaum vom KBW. Funktionären und Mitgliedern des KBW gegründete "Bund Westdeutscher Kommunisten" ist seitdem vor allem mit dem Ausbau seiner Organisation sowie dem Aufbau eines eigenen Publikationssystems beschäftigt. Größere in die Öffentlichkeit hineinwirkende Aktivitäten vermochte die Gruppe darüber hinaus bisher nicht zu entfalten. Die Führung des BWK obliegt dem aus 31 Mitgliedern bestehenden "Zentralen Komitee" (ZK), das aus seinen Reihen den "Geschäftsführenden Ausschuß" wählt. Sekretär (Vorsitzender) dieses "Ausschusses" ist Jörg Christian DETJEN, Hannover, ehemals Leiter des KBW-Regionalverbandes Nord. Martin FOCHLER, der die Minderheitsfraktion gegen den KBW-Sekretär SCHMIERER formiert hatte, wurde als Verantwortlicher für Publizistik im ZK bestimmt. Einer der ersten Beschlüsse des ZK regelte denn auch die Herausgabe eines eigenen Zentralorgans für die neue Gruppierung mit dem Titel "Politische Berichte". Es erscheint vierzehntägig; die erste Ausgabe wurde bereits am 13. Oktober 1980, wenige Tage nach der Organisationsgründung verbreitet. Der BWK, dem sich bis zum Jahresende 1980 etwa 600 ehemalige KBW-Mitglieder angeschlossen haben, hat bisher auf die Verabschiedung eines eigenen Programms verzichtet. In einem von der Gründungsversammlung gebilligten "Beschluß zur Reorganisation der westdeutschen Kommunisten auf der Grundlage des Programms der westdeutschen Kommunisten" 43 begründet der BWK sein Festhalten am KBW-Programm:
  • Kommunistische Partei Deutschlands (Marxisten-Leninisten)" - KPD - Die Ende 1968 gegründete, seit 1978 proalbanisch ausgerichEhemalige KPD/ML tete "Kommunistische Partei Deutschlands/Marxisten-Leninikonnte
  • nicht profitieren. Mitte Mai 1980 mit großer Mehrheit in "Kommunistische Partei Deutschlands (Marxisten-Leninisten)" - KPD - "zurückbenannt". Der Parteivorsitzende Ernst AUST
4.4 "Kommunistische Partei Deutschlands (Marxisten-Leninisten)" - KPD - Die Ende 1968 gegründete, seit 1978 proalbanisch ausgerichEhemalige KPD/ML tete "Kommunistische Partei Deutschlands/Marxisten-Leninikonnte von Umbenensten" (KPD/ML) hat sich auf der zentralen Delegiertenkonferenz nung nicht profitieren. Mitte Mai 1980 mit großer Mehrheit in "Kommunistische Partei Deutschlands (Marxisten-Leninisten)" - KPD - "zurückbenannt". Der Parteivorsitzende Ernst AUST begründete diese Maßnahme im Zentralorgan "Roter Morgen" vom 4. Juli 1980 damit, die Partei habe sich immer als die "legitime Nachfolgerin der revolutionären Partei Karl LIEBKNECHTS, Rosa LUXEMBURGS und Ernst THÄLMANNs" verstanden. Nach der Auflösung der "kleinbürgerlich-revisionistischen Organisation der Studentenführer SEMLER und HORLEMANN", der "Gruppe Rote Fahne" (gemeint ist die 1970 gegründete und im März 1980 durch Parteitagsbeschluß aufgelöste maoistisch orientierte KPD), habe - so der Funktionär - keine Notwendigkeit mehr bestanden, sich durch einen Zusatz abzugrenzen. Die,,Zurückbenennung" der KPD/ML in KPD wird auch am Titel des Zentralorgans der Partei sichtbar. Die KPD, die sich nach wie vor an der "Partei der Arbeit Albaniens" (PdAA) orientiert, konnte mit rund 500 Angehörigen den Mitgliederbestand des Vorjahres im wesentlichen halten. Änderungen in der überregionalen Organisationsstruktur waren im Jahr 1980 nicht zu verzeichnen. Die KPD gliedert sich nach wie vor in die wohl lediglich formal existente "Sektion DDR", die 46
  • Heidelberger Universität. 5. Organisationen der "Alten Linken" 5.1 "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) 5.7.7 Ideologisch-politischer Standort Der orthodoxe Kommunismus sowjetischer
  • Bundesrepublik Deutschland von der KPdSU und SED "Deutschen Kommunistischen Partei" (DKP) und dem um sie "unerschütterlich". herum existenten ,.Satellitensystem
  • auch die starre ideologische Anbindung an die von der "Kommunistischen Partei der Sowjetunion" (KPdSU) und der "Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands
Die "Kommunistische Liga" (KL) sowie der "Bund Sozialistischer Arbeiter" (BSA) mit seiner Jugendgruppe "Sozialistischer Jugendbund" (SJB) entfalten in Baden-Württemberg keine erkennbaren Aktivitäten mehr. Die "Sozialistische Arbeitergruppe" (SAG) betätigte sich im Raum Mannheim-Ludwigshafen in geringem Umfang publizistisch und organisierte ferner einige öffentliche Veranstaltungen. Auf die 1979 gegründete "Internationale Sozialistische ARbeiterorganisation" (ISA) wiesen unverändert regelmäßig verbreitete Flugschriften in Heidelberg hin. Die Vereinigung bemühte sich andererseits jedoch vergeblich um den Aufbau einer "Gruppe Revolutionärer Studenten" (GRS) an der Heidelberger Universität. 5. Organisationen der "Alten Linken" 5.1 "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) 5.7.7 Ideologisch-politischer Standort Der orthodoxe Kommunismus sowjetischer Prägung wurde Bindung der DKP an auch im Jahre 1980 in der Bundesrepublik Deutschland von der KPdSU und SED "Deutschen Kommunistischen Partei" (DKP) und dem um sie "unerschütterlich". herum existenten ,.Satellitensystem" von Hilfs-, Nebenund Tarnorganisationen getragen. Unverändert geblieben ist auch die starre ideologische Anbindung an die von der "Kommunistischen Partei der Sowjetunion" (KPdSU) und der "Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands" (SED) ausgegebenen politischen "Leitlinien", die von der DKP mit der Genauigkeit eines "politischen Kompasses" registriert und befolgt werden. Bekräftigt hat die Partei außerdem ihr im Programm von 1978 festgelegtes Ziel der "grundlegenden Umgestaltung der gesellschaftlichen Verhältnisse in der Bundesrepublik Deutschland". In realistischer Einschätzung ihrer derzeitigen Möglichkeiten räumt die DKP freilich ein, daß gegenwärtig das Hauptaugenmerk darauf gerichtet werden müsse, "eine spürbare Veränderung des inneren Kräfteverhältnisses zugunsten der Arbeiterklasse und der anderen demokratischen Kräfte" zu erreichen, um "eine Wende zu demokratischem und sozialem Fortschritt" herbeizuführen: ". .. Wie sich dieser Weg konkret gestalten wird - das hängt vor allem von der Kraft der Arbeiterklasse, von der Stabilität ihres Bündnisses mit den anderen demokratischen Kräften, von der Stärke ihrer revolutionären Partei, aber auch von den Formen des Widerstands der Reaktion ab . . . Im harten Kampf muß durch die Arbeiterklasse und das ganze werktätige Volk der unvermeidliche Widerstand des Großkapitals überwunden (werden)." Trotz aller offiziellen und im wesentlichen taktisch bedingten Beteuerungen der Partei, sie erstrebe "diese grundlegenden 54
  • handelnden Kampfgemeinschaft. Kommunisten lassen sich stets von dem Grundsatz leiten, daß nur ein einheitliches, von der ganzen Partei getragenes Handeln
  • Ende des Jahres 1980 die "brüderlichen Beziehungen" zwischen seiner Partei und der DKP mit der Verleihung des "Karl-Marx-Ordens
  • strukturelle Aufund Ausbau der am 26. September 1968 "neukonstituierten" kommunistischen Par55 tei hatte sich zunächst außerordentlich rasch vollzogen. Dies
Umgestaltungen auf der Basis der demokratischen Prinzipien und Rechte des Grundgesetzes", machen führende Funktionäre im internen Kreis keinen Hehl daraus, daß die "sozialistische Umwälzung" nur "im harten Klassenkampf" durchgesetzt werden könne. Dieser weise, so wird betont, überall ". . . gemeinsame Züge auf, die von den allgemeinen Gesetzmäßigkeiten geprägt sind, wie sie von MARX, ENGELS und LENIN dargelegt und durch die Praxis der Oktoberrevolution wie auch aller nachfolgenden sozialistischen Umwälzungen bestätigt wurden." Die "sozialistische Revolution" ist weiterhin das "unverrückbare Ziel" der DKP. Auf diese programmatische Etappenforderung hat sie denn auch ihre Mitglieder verpflichtet: ". . . Die Prinzipien des innerparteilichen Lebens der DKP werden geprägt von der marxistischen Weltanschauung und der Gemeinsamkeit der politischen Ziele. Diese Gemeinsamkeit macht die Mitglieder der DKP zu einer einheitlichen und solidarisch handelnden Kampfgemeinschaft. Kommunisten lassen sich stets von dem Grundsatz leiten, daß nur ein einheitliches, von der ganzen Partei getragenes Handeln das Unterpfand ihrer Aktionsfähigkeit und Stärke ist . . ." Diese Verpflichtung zur Linientreue wurde im DKP-Zentralorgan "Unsere Zeit" (UZ) am 30. Oktober 1980 neu bekräftigt: Wirkennen keineverschiedenen Kategorienvon Parteimitgliedern. Bei unszählt immer nur, wie sich der Genosse in seiner Treue zu unserer gemeinsamen Sache, in seinem Einsatz als Kämpfer für unsere gemeinsamen Ziele bewährt .. ." So war es nur folgerichtig, daß auch 1980 weder die Sowjetunion noch die DDR Anlaß sahen, an der "unerschütterlichen Verbundenheit" der DKP zum "sozialistischen Lager" zu zweifeln. Die Haltung der Partei zum Olympia-Boykott, zur militärischen Intervention der Sowjetunion in Afghanistan wie auch zur Lage in Polen entsprach ohne jede Einschränkung der Interpretation dieser Vorgänge durch die KPdSU und die SED. Der Vorsitzende des Staatsrats der DDR, Erich HONECKER, konnte dementsprechend Ende des Jahres 1980 die "brüderlichen Beziehungen" zwischen seiner Partei und der DKP mit der Verleihung des "Karl-Marx-Ordens", der höchsten Auszeichnung der DDR, an den stellvertretenden DKP-Vorsitzenden Hermann GAUTIER unterstreichen. 5.7.2 Organisation, Mitgliederentwicklung und Finanzierung Der organisatorische und strukturelle Aufund Ausbau der am 26. September 1968 "neukonstituierten" kommunistischen Par55 tei hatte sich zunächst außerordentlich rasch vollzogen. Dies lag
  • Bundesverfassungsgerichts vom 17. August 1956 verbotenen und aufgelösten alten "Kommunistischen Partei Deutschlands" (KPD) stützen konnte. In wenigen Jahren entwickelte sich
Plakat der DKP zum Mr.CarA(r)er, Olympia-Boykott. Amoklauf ist keine olympische Disziplin DKP Mit diesem Plakat, das in allen DKP-Büros erhältlich ist, protestiert die DKP gegen Carters Boykottversuche. vor allem daran, daß sich die DKP in beachtlichem Umfang auf die Mitarbeit zu diesem Zeitpunkt noch existenter illegaler Kader der durch Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 17. August 1956 verbotenen und aufgelösten alten "Kommunistischen Partei Deutschlands" (KPD) stützen konnte. In wenigen Jahren entwickelte sich die DKP zur bei weitem mitgliederund finanzstärksten linksextremistischen Organisation in der Bundesrepublik Deutschland. Die im Bundesgebiet (außer Westberlin) aktiven 12 DKP-Bezirksorganisationen (vgl. grafische Darstellung) werden ideologisch und politisch vom Parteivorstand und dessen Präsidium (mit Sitz in Düsseldorf) angeleitet und organisatorisch straff geführt. 56
  • Tatsache, daß die orthodoxen Kommunisten der Betriebsarbeit unverändert besondere Bedeutung beimessen. DKP-Betriebszeitungen. Parteischulung In ihren Grundeinheiten müssen sich
Bemerkenswert ist allerdings der leichte Anstieg der DKPBetriebszeitungen. Er unterstreicht die Tatsache, daß die orthodoxen Kommunisten der Betriebsarbeit unverändert besondere Bedeutung beimessen. DKP-Betriebszeitungen. Parteischulung In ihren Grundeinheiten müssen sich die DKP-Mitglieder zunächst mit den Zielen und Aufgaben der "revolutionären Arbeiterpartei" in den Veranstaltungen der "Marxistischen Arbeiterbildung" (MAB) und auf den von der DKP unmittelbar durchgeführten "Bildungsabenden" vertraut machen. Daneben richten die örtlichen Gliederungen gesonderte Schulungszirkel ein, um vor allem Neumitglieder mit Theorie und Praxis der Partei bekannt zu machen. In einem "Leitfaden für die Gruppenarbeit der DKP" wird hierzu ausgeführt: " . . . Es ist erforderlich, daß der neue Genosse fest in die Arbeit und das Leben der Gruppe einbezogen wird . . . Gesichert muß sein, daß mit dem neuen Mitglied ein enger persönlicher Kontakt gehalten wird, politisch-ideologische Fragen ständig, auch in persönlichen Gesprächen, diskutiert werden .. . 62
  • nennen, zu dessen Autoren bekannte Funktionäre kommunistischer sowie kommunistisch beeinflußter Organisationen zählen. 5.1.6 Beteiligung an Wahlen Die DKP fordert seit
  • verbinden. In dieser Frage stützt allerdings das Abschneiden der Partei bei der Bundestagswahl am 5. Oktober
auch unpolitische Unterhaltungsliteratur umfaßt. Zu den bedeutendsten, mit der DKP in ständiger geschäftlicher Verbindung stehenden Unternehmen gehört die "Plambeck & Co. Druck und Verlag GmbH" in Neuß, die unter anderem das DKP-Zentralorgan "Unsere Zeit", aber auch die "Deutsche Volkszeitung" - Sprachrohr der "Deutschen Friedensunion" (DFU) - und "die tat" - Organ der "Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschisten" (VVN-BdA) - herstellt. In diesem Zusammenhang ist außerdem der "Pahl-Rugenstein-Verlag" in Köln zu nennen, zu dessen Autoren bekannte Funktionäre kommunistischer sowie kommunistisch beeinflußter Organisationen zählen. 5.1.6 Beteiligung an Wahlen Die DKP fordert seit Jahren, den "außerparlamentarischen Punktuelle Wahlerfolge Kampf eng mit dem Streben um die Veränderung des parlamenauf örtlicher Ebene. tarischen Kräfteverhältnisses" zu verbinden. In dieser Frage stützt allerdings das Abschneiden der Partei bei der Bundestagswahl am 5. Oktober 1980 und bei der Landtagswahl in BadenWürttemberg am 16. März 1980 die Lageeinschätzung führender Funktionäre, man brauche für eine "grundlegende Verbesserung (der) Stimmenergebnisse einen langen Atem". Immerhin errang die DKP aber bei der Kommunalwahl in Baden-Württemberg am 22. Juni 1980 einige auch überregional beachtete punktuelle Erfolge. Bundestagswahl Auf welch geringe Resonanz in der Bevölkerung die DKP in der gegenwärtigen politischen Situation bei einer überregionalen Wahl stößt, verdeutlicht das Ergebnis der Bundestagswahl vom 5. Oktober 1980: Der Umstand, daß sie - im Gegensatz zum KBW und der VOLKSFRONT - in allen Wahlkreisen auch Direktbewerber (mit den Listenkandidaten zusammen immerhin 574 Personen) aufzustellen in der Lage war, konnte den im Vergleich zur Bundestagswahl 1976 drastischen Stimmenrückgang nicht verhindern. In Baden-Württemberg verlor sie nahezu 5 000, im gesamten Bundesgebiet fast 47 000 ihrer Zweitstimmen. Die bundesweit verbliebenen 71 600 Zweitstimmen entsprechen annäherungsweise noch dem eigenen Mitgliederpotential unter Einschluß derjenigen Organisationen, die der DKP eng verbunden sind. Bundestags-Wahlergebnisse der DKP (bundesweit) E = Erststimmen Z = Zweitstimmen Bundestagswahl Bundestagswahl Differenz 1980 1976 Stimmen % Stimmen % Stimmen % E 107 158 0,3 E 170 855 0,5 - 6 3 597 -37,2 Z 71 600 0,2 Z 118 581 0,3 - 4 6 981 -39,6 64
  • gelangen. Neben einer Reihe von "Sofortforderungen" verlangt die kommunistische Nebenorganisation "kostenlose Räume und finanzielle Förderung für die Arbeit demokratischer Kinderund
  • diesem Parteiauftrag in einer Rede auf dem 3. Bundeskongreß seiner Organisation auch gar keinen Hehl: " . . . Auf Kommunisten
  • Aktionsbündnis "aller demokratischen Kräfte" zu erreichen, auf das die Partei allmählich einen bestimmenden Einfluß zu gewinnen hofft. Zugleich versucht
öffentlicher Mittel von Behörden im Bundesgebiet für die eigene Kinderarbeit zu gelangen. Neben einer Reihe von "Sofortforderungen" verlangt die kommunistische Nebenorganisation "kostenlose Räume und finanzielle Förderung für die Arbeit demokratischer Kinderund Jugendorganisationen ohne politische Vorbedingung". Für die Funktionäre der "Jungen Pioniere" unterliegt es keinem Zweifel, daß sich ihre Aufgabe nicht auf die Veranstaltung "bunter Nachmittage" beschränkt. Vielmehr gehört es zum eigentlichen Auftrag der Vereinigung - dies wird durch den Einsatz von DKP-Mitgliedern als Pionierleiter unterstrichen - , die die Kinder nach Erreichen des 14. Lebensjahres für den Übertritt in die SDAJ und schließlich in die DKP vorzubereiten. Der Vorsitzende der JP, Achim KROOSS, der bezeichnenderweise der DKP und der SDAJ angehört, machte aus diesem Parteiauftrag in einer Rede auf dem 3. Bundeskongreß seiner Organisation auch gar keinen Hehl: " . . . Auf Kommunisten war und ist immer Verlaß, wenn es um die Rechte der Kinder unseres Landes geht, . . . wenn jemand die Frage stellen sollte, ob denn viele Pionierleiter auch Genossen der DKP sind, so antworten wir darauf: ,lst doch logo' . . . Als Jugendlicher gehörst du in die SDAJ . . . Begeistern wir immer mehr Pioniere für eine Mitgliedschaft in der SDAJ!" Daß dieses verdeckte taktische Vorgehen inzwischen gewisse Erfolge bringt, wird durch das kontinuierliche Ansteigen der Mitgliederzahlen unterstrichen: Die JP haben im Jahre 1980 die Zahl ihrer Mitglieder im Bundesgebiet von 2 500 auf etwa 3 000 erhöhen können. In Baden-Württemberg dürften in der Organisation derzeit knapp 200 Kinder erfaßt sein. Wichtigstes Publikationsorgan blieb auch in unserem Lande die von der JP-Bundesleitung herausgegebene Zeitschrift "Willibald". Die regelmäßige Verbreitung lokaler Informationsblätter ist hier bislang nicht gelungen. 5.4 Von der DKP beeinflußte Organisationen Die DKP hat in jüngster Zeit ihre Anstrengungen verstärkt, im "Bündnispolitik": WichRahmen der von ihr als äußerst wichtig eingestuften "Bündnistiger Bestandteil kompolitik" Kontakte zu anderen - auch demokratischen - Organisamunistischer Strategie. tionen, zu "Komitees" und "Initiativen" zu knüpfen. Unverändertes Ziel ist es dabei, ein breites Aktionsbündnis "aller demokratischen Kräfte" zu erreichen, auf das die Partei allmählich einen bestimmenden Einfluß zu gewinnen hofft. Zugleich versucht sie, solche Gruppierungen durch den verdeckten Beitritt einzelner DKP-Angehöriger dauerhafter zu beeinflussen. Andererseits legt die Partei in Fällen, in denen es ihr taktisch vorteilhaft erscheint, die Zugehörigkeit eigener Mitglieder zu anderen Organisationen - etwa zu einzelnen Gewerkschaften - teilweise geradezu bekennerhaft offen. Für ihre "Bündnisstrategie" stehen der DKP dann, wenn sie selbst aus naheliegenden Gründen im Hintergrund bleiben 70

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