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"antifa" in den Verfassungsschutz Trends
  • Demokratischer Jugendzirkel Regensburg BWK/VSP-beeinflußt: Volksfront gegen Reaktion, 70 Antifaschistische Nachrichten Faschismus und Krieg -- vierzehntägig -- (VOLKSFRONT) 600 - Köln
60 Organisation Mitglieder in Bayern Publikationen -- einschl. Sitz -- (z.T. geschätzt) (einschl. Erscheinungsweise Ende 1989 und Auflagen -- z.T. geschätzt--) Initiative für die Vereinigung Kämpfende Jugend der revolutionären Jugend -- unregelmäßig -- (IVRJJ -- München, Nürnberg -- Demokratischer Jugendzirkel Regensburg BWK/VSP-beeinflußt: Volksfront gegen Reaktion, 70 Antifaschistische Nachrichten Faschismus und Krieg -- vierzehntägig -- (VOLKSFRONT) 600 - Köln -
  • Bayerische Informationsstelle gegen Anarchisten 268, 270271 Extremismus (BIGE) 2729, Antifaschismus 50, 246, 250251, 3335, 149 272, 274 Bayerisches Aussteigerprogramm
Anhang Verfassungsschutzbericht Bayern 2024 STICHWORTREGISTER A Antisemitismus 30, 46, 5861, 98, Adil Düzen 120123, 143, 151154, 161, 184, 215 ("Gerechte Ordnung") 68 Antiziganismus 158 Advanced Persistent Threat 319 Artikel 10Gesetz 24 Aktion, direkte 240, 271 Assists ("Beistände") 287 AlIntiqad ("Die Kritik"), AttentäterFanszene 171 (Publikation) 104 Auditing 290, 292 AlManar ("Der Leuchtturm"), (Fernsehsender) 61, 104 B Alsalaf alsalih ("Die frommen Backyard Bloods 330 Altvorderen") 7980 Bandidos MC 328, 331334 Alternative Schulen Batil Düzen (Reichsbürger) 227 ("Nichtige Ordnung") 6869 Anarchismus 234, 270271 Bayerische Informationsstelle gegen Anarchisten 268, 270271 Extremismus (BIGE) 2729, Antifaschismus 50, 246, 250251, 3335, 149 272, 274 Bayerisches Aussteigerprogramm 28 Antigentrifizierung 256, 274 Bayerisches Handlungskonzept gegen Antiglobalisierung 256, 270 Rechtsextremismus 3233 Antiimperialismus 114, 123, 127, Bayerisches Netzwerk für Prävention 238, 251 und Deradikalisierung Antiinstitutionalismus 270 gegen Salafismus 3132 Antimilitarismus 127, 238, 253254, Bayerisches 274 Sicherheitsüberprüfungsgesetz 22 Antirassismus 250, 274 Bayerisches Verfassungs Antirepression 253, 274 schutzgesetz 18, 26 345
  • führt, dass aktionsorientierte, mitunter gewalttätige Aktionsformen wie die "Anti-Antifa"-Aktivi112 Internetauftritt der "Freien Kräfte", datiert
64 VERFASSUNGSSCHUTZBERI CHT BERLIN 2008 Reorganisation zielt offensichtlich auch auf eine Reorganisation innerhalb innerhalb von NPD von NPD und JN. So werden Artikel der "Freien Kräfte" und JN immer öfter mit JN Pankow oder JN Treptow-Köpenick unterschrieben. Parallel dazu erscheinen Artikel, die auf der Seite der "Freien Kräfte" veröffentlicht wurden, zusätzlich auf den Webseiten der JN Berlin. Zudem sind die führenden Köpfe der "Freien Kräfte", bei denen es sich fast ausnahmslos um "Autonome Nationalisten" handelt, entweder Mitglieder der NPD bzw. ihrer Jugendorganisation JN in Berlin oder unterhalten enge Kontakte zu diesen. Sie gründeten auch die lokalen Stützpunkte der JN in Pankow, Lichtenberg und TreptowKöpenick. Darüber hinaus hat die Berliner NPD Vorstandsfunktionen auf Kreisund Landesebene mit "Freien Kräften" besetzt, die aus dem Spektrum der "Autonomen Nationalisten" stammen. In Berlin keine Differenzen zwischen NPD und "Autonomen Nationalisten" Differenzen wie in weiten Teilen des Bundesgebiets, die sich in zwischen NPD und "Autonomen Abgrenzungsbeschlüssen und Demonstrationsausschlüssen Nationalisten" äußern, sind in Berlin nicht zu erkennen. In einer Stellungnahme vom 31. Mai betonen die "Berliner Freien Kräfte" auf ihrer Internetpräsenz, dass das Verhältnis zur NPD "im Gegensatz zur Lage in Deutschland gesund ist [...] gerade weil in Berlin von Parteiseite auf jegliche Spaltungsversuche und Hetze gegen Autonome Nationalisten verzichtet wird". 112 NPD auf AN Die NPD ist in Berlin weitaus stärker auf die "Autonomen angewiesen Nationalisten" angewiesen als umgekehrt. Viele Parteiveranstaltungen würden ohne diese fast beteiligungslos verlaufen, wie z. B. die Demonstration "Unsere Stadt - unsere Heimat. Kein weiterer Hindutempel nach Neukölln" am 23. August. Es ist nicht zu erwarten, dass die Parteiarbeit "Autonomer Nationalisten" dazu führt, dass aktionsorientierte, mitunter gewalttätige Aktionsformen wie die "Anti-Antifa"-Aktivi112 Internetauftritt der "Freien Kräfte", datiert 31.5.2008.
  • Basisdemokratische Linke, Göttingen ..... 166 Bundesbeauftragter für den Datenschutz Basisgruppe Antifaschismus (BA), und die Informationsfreiheit (BfDI).............20 Bremen.................................................................... 168 Bundeslager
REGISTER B Braunkohlerevier ............................................... 142 Babbar Khalsa Germany (BKG) .................... 304 Brute-Force-Angriff .......................................... 315 Babbar Khalsa International (BKI) ............. 304 Bülten (Publikation) ......................................... 299 Badi, Muhammad .............................................. 245 Bundesamt für den Militärischen Abschirmdienst (BAMAD) ............... 17, 71, 360 Basisdemokratische Linke, Göttingen ..... 166 Bundesbeauftragter für den Datenschutz Basisgruppe Antifaschismus (BA), und die Informationsfreiheit (BfDI).............20 Bremen.................................................................... 168 Bundeslager .............................................................78 Besetzerszene ....................................................... 143 Bundessprecherrat/ Betätigungsverbot ...... 162, 194, 224, 226, 230, BundessprecherInnenrat ..........................182 ff. 239, 244, 267, 290 f. Bundesstaat Sachsen .....................................115 f. Bevölkerungsaustausch .....................................75 Bundestagswahl....................61, 87, 92, 156, 318 Bewegung der revolutionären Jugend (TCS - Bundesverfassungsgericht Tevgera Ciwanen Soresger)...... 264 f., 290, 292 (BVerfG).................................16, 26, 88 f., 176, 226 Bezugsgruppen ................................................... 151 Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) ..................... 58 f., 164, 226, 239 f., 242 Bin Ladin, Hamza ............................................... 200 Bündnis....................... 90, 137, 154, 158 f., 161 f., Bin Ladin, Usama ......................................200, 232 167 ff., 181, 183, 309, 342 Biologismus .............................................................78 Bund Sozialistischer Arbeiter (BSA) .......... 180 Bismarcks Erben ........................................116, 120 Büyük Birlik Partisi (BBP - Partei der großen Einheit) ..........................................284, 301 Bizim Genclik (Publikation) .......................... 295 Black Energy......................................................... 317 C Bozkurt/Bozkurtlar (Grauer Wolf/ Camia (Publikation) .......................................... 252 Graue Wölfe) ......................................................... 279 Catli, Abdullah ..................................................... 281 Brandstiftung ..................... 24, 54, 123, 131, 134, 138 f., 143 155, 160, 164 Cayir, Nusret ......................................................... 251 Braunkohleabbau............................................... 167 Celebrity Centres .......................................366, 372 385
  • Heiligendamm....................................................................................89 5.2.1 Kampf um "autonome Freiräume"......................................................90 5.2.2 "Antifaschistischer Kampf" ................................................................92 5.2.3 Ausblick ..............................................................................................96 5.3 Prozess gegen mutmaßliche Mitglieder
VERFASSUNGSSCHUTZBERI CHT BERLIN 2008 VII 4 RECHTSEXTREMISMUS .......................................................................43 4.1 Überblick............................................................................................43 4.2 Parlamentsorientierter Rechtsextremismus...................................50 4.2.1 Die "Nationaldemokratische Partei Deutschlands" zwischen Stagnation und Krise...........................................................50 4.3 Aktionsorientierter Rechtsextremismus ........................................62 4.3.1 Netzwerk "Freie Kräfte" initiiert politische Kampagnen zur Rekrutierung Jugendlicher ..................................................................62 4.3.2 Rechtsextremistisches Musiknetzwerk in Berlin: "Lunikoff" knüpft nach Haftentlassung an frühere Aktivitäten an ....71 4.4 Diskursorientierter Rechtsextremismus .........................................77 4.4.1 Vereinsverbote und Selbstauflösung marginalisieren diskursorientierten Rechtsextremismus in Berlin ...............................77 5 LINKSEXTREMISMUS...........................................................................83 5.1 Überblick............................................................................................83 5.2 Neuorientierung der linksextremistischen Szene nach Heiligendamm....................................................................................89 5.2.1 Kampf um "autonome Freiräume"......................................................90 5.2.2 "Antifaschistischer Kampf" ................................................................92 5.2.3 Ausblick ..............................................................................................96 5.3 Prozess gegen mutmaßliche Mitglieder der "militanten gruppe"..........................................................................99 5.4 Kurz notiert .....................................................................................103 5.4.1 Linksextremistische Aktivitäten zum 1. Mai...................................103 5.4.2 Annäherung der SAV an die Partei "Die Linke".............................104 5.4.3 Einstellung des Ermittlungsverfahrens gegen Globalisierungsgegner............................................................106 6 EXTREMISTISCHE UND SICHERHEITSGEFÄHRDENDE BESTREBUNGEN AUSLÄNDISCHER ORGANISATIONEN (OHNE ISLAMISMUS) .........................................................................107 6.1 Überblick..........................................................................................107 6.2 PKK / Kongra Gel: Entwicklung der Lage in der Türkei und Auswirkungen auf Deutschland.............................................110 6.3 Kurz notiert .....................................................................................120
  • Khalsa International (BKI) 304 Basisdemokratische Linke, Göttingen 166 Basisgruppe Antifaschismus (BA), Bremen 168 Bewegung der revolutionären Jugend (TCS - Tevgera Ciwanen
REGISTERANHANG Gruppierungen Seitenzahl ATIB - Union der Türkisch-Islamischen Kulturvereine in Europa 282 f., 298, 300 e.V. (ATIB - Avrupa Türk Islam Kültür Dernekleri Birligi) Avrupa Ezilen Göcmenler Konfederasyonu (AvEG-Kon - 297 Konföderation der unterdrückten Migranten in Europa) Avrupa Kürt Kadin Hareketi (AKKH/Tevgera Jinen Kurd 267 li Ewropa, TJK-E - Kurdische Frauenbewegung in Europa) Avrupa Nizam-i Alem Federasyonu (ANF - Föderation der 284 f., 298, 301 Weltordnung in Europa) Avrupa Türk Birligi (ATB - Verband der türkischen Kulturvereine 284, 301 in Europa) Avrupa Türk Islam Kültür Dernekleri Birligi (ATIB - Union der 282 f., 298,300 Türkisch-Islamischen Kulturvereine in Europa e.V.) Avrupa Türkiyeli Isciler Konfederasyonu (ATIK - Konföderation 278, 296 der ArbeiterInnen aus der Türkei in Europa) AZADI Rechtshilfefonds für Kurdinnen und Kurden in 294 Deutschland e.V. (AZADI e.V.) B Babbar Khalsa Germany (BKG) 304 Babbar Khalsa International (BKI) 304 Basisdemokratische Linke, Göttingen 166 Basisgruppe Antifaschismus (BA), Bremen 168 Bewegung der revolutionären Jugend (TCS - Tevgera Ciwanen 264 f., 290, 292 Soresger) Bismarcks Erben 116, 120 Bundesstaat Sachsen 115 f. C Combat 18 Deutschland (C18 Deutschland) 58 f. CRIMINON 370, 372 Critique'n'act, Dresden 168 D Demokratisches Gesellschaftszentrum der KurdInnen in 293 Norddeutschland e.V. (FED-DEM - Federasyona Civaka Demokratik a Kurdistaniyen li Bakure Almanya) Der Flügel 52 f., 76, 81, 85 f., 93 ff., 98, 109 Der III. Weg 49, 53, 61 f., 91 ff., 107 Deutsche Kommunistische Partei (DKP) 154 ff., 176 Deutsche Muslimische Gemeinschaft e.V. (DMG) 197, 220 f., 245, 247 407
  • veröffentlichen, die dem Sinne des Projektes entsprechen und eine antifaschistische, autonome und antinationale Grundhaltung haben". (Internetblog "end of road
4.3 Kommunikation Das Internet ist das wesentliche Kommunikationsmittel der autonomen Szene. Die meisten linksextremistischen Gruppen und Bündnisse in Bremen nutzen das Internet auch zur Selbstdarstellung. Die teilweise sehr professionell gestalteten Internetseiten bieten u. a. Veranstaltungsübersichten, Mobilisierungsaufrufe und 45 Kontaktmöglichkeiten. Internetportale Neben einer Vielzahl von offenen und geschlossenen Internetportalen stellt das internationale Mediennetzwerk "Indymedia" mit seinem deutschen Ableger "Indymedia Deutschland" eine zentrale Kommunikationsplattform für das gesamte "linke" Spektrum dar. "Indymedia" betreibt einen "offenen Journalismus", d. h., jeder Internetnutzer kann dort ohne redaktionelle Vorgaben und unter Nutzung eines Pseudonyms Beiträge veröffentlichen, die andere Internetnutzer wiederum kommentieren und ergänzen können. Die Beiträge reichen von Berichten zum Verlauf von Kundgebungen über Analysen zu tagespolitischen Entwicklungen bis hin zu Informationsoder Diffamierungskampagnen gegen politische Gegner. Speziell für Bremen gibt es seit September 2009 das Internetforum "end of road". Die Betreiber kündigten zu Beginn an, dass es sich um ein "antikapitalistisches Projekt" handele und sie "nur Dinge veröffentlichen, die dem Sinne des Projektes entsprechen und eine antifaschistische, autonome und antinationale Grundhaltung haben". (Internetblog "end of road", 06.09.2009). Zentrales Anliegen sei es, "regionale Geschehnisse zu dokumentieren und für Interessierte zugänglich zu machen". Die veröffentlichten Artikel, Aktionsberichte, Demonstrationsaufrufe und Terminankündigungen spiegeln daher ein breites Themenspektrum wider. Die Nutzer können die eingestellten Artikel kommentieren und sind darüber hinaus zum Einsenden von Berichten und Terminankündigungen aufgefordert. Die veröffentlichten Beiträge stammen jedoch auch aus Tageszeitungen oder dem Internetportal "Indymedia". Szene-Zeitschriften Wenngleich die über Jahrzehnte dominierenden klassischen Printmedien durch die Verbreitung elektronischer Medien in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung verloren haben, gibt es nach wie vor Zeitschriften mit regionaler und überregionaler Bedeutung für die autonome Szene. Ein zentrales Publikationsorgan ist die in Berlin herausgegebene Szene-Zeitschrift "Interim", die als eine von wenigen autonomen Schriften bundesweite Bedeutung genießt. Die Szene-Zeitschrift dient vor allem dem gewaltbereiten autonomen Spektrum zur Information und Diskussion. In der "Interim" finden sich Beiträge zu aktuellen Themen, aber auch Rechtfertigungen zur Gewaltanwendung sowie Aufforderungen und Anleitungen zu Gewalttaten. Um Strafverfolgungsmaßnahmen zu erschweren, gibt es keine feste Redaktion, auch wird kein Impressum abgedruckt. In Bremen erschien im Februar 2010 die neue Szene-Zeitschrift "LaRage". Bereits der Titel deutet auf die autonome Szene als Zielgruppe hin. Im Vorwort der ersten Ausgabe heißt es: "In LaRage (französisch: die Wut) sollen zweierlei Dinge passieren. Zum Einen soll sich verdichten, was in Politgruppen, Szenekneipen und Wohnprojekten nächtelang diskutiert worden ist, zum Anderen sollen praktische Erfahrungen und Anregungen in der 'radikalen Linken' verbreitet werden." (Fehler im Original) Die meisten Artikel stammen dabei aus anderen "linken" Medien oder werden von Personen aus der autonomen Szene verfasst und an die Redaktion übermittelt. Für die sechste Ausgabe der "LaRage" im August 2011 wurde z.B. in einem Beitrag mit dem Titel "Bau was!! Tu Was!!" eine Anleitung zum Nachbau von sog. "Krähenfüßen" aus der Szene-Zeitschrift "Prisma" übernommen. Im Impressum der Zeitschrift ist stets eine fiktive Person genannt, um mögliche Strafverfolgungsmaßnahmen zu erschweren.
  • seiner Wirtschaftsordnung kennzeichnend ist. Linksextremisten dienen Themen wie "Antifaschismus", "Antirepression", "Antigentrifizie rung", "Antirassismus" oder der Einsatz für den Klimaschutz daher
Linksextremismus weit in die Mitte der Gesellschaft anschlussfähig sind und viele Men schen zum zivilgesellschaftlichen Engagement herausfordern. Dabei wähnen sie sich im Einklang mit der Mehrheitsgesellschaft. Insofern ist der nunmehr auch im Rechtsextremismus konstatierte Prozess einer Entgrenzung für den Linksextremismus schon lange Realität. Im Gegensatz zum demokratischen Protest, der frei ist von system überwindenden Forderungen, basiert der linksextremistische auf ideologischen Grundannahmen, für die eine prinzipielle Gegner schaft zum politischen System der Bundesrepublik und seiner Wirtschaftsordnung kennzeichnend ist. Linksextremisten dienen Themen wie "Antifaschismus", "Antirepression", "Antigentrifizie rung", "Antirassismus" oder der Einsatz für den Klimaschutz daher vor allem als Plattform für ihr eigentliches Ziel, den Kampf gegen den demokratischen Rechtsstaat. Auch niedersächsische Links extremisten sind in diesen Themenfeldern aktiv, wobei der "Kampf gegen den Faschismus" und gegen den "Kapitalismus" für sie im Vordergrund steht, denn erst wenn der Kapitalismus als "Wurzel allen Übels" überwunden ist, lassen sich ihrer Auffassung nach alle anderen gesellschaftlichen Probleme lösen. Die CoronaPandemie hat 2020 in einem bislang noch nicht dagewe senen Ausmaß das öffentliche Leben in der Bundesrepublik und somit auch das in Niedersachsen zum Erliegen gebracht. So wurden bereits zu Beginn der Pandemie Kontaktbeschränkungen eingeführt und De monstrationen weitgehend untersagt. Die maßgeblichen Autonomen Zentren in Niedersachsen haben seitdem geschlossen. Veranstaltun gen und regelmäßige Treffen der autonomen Szene konnten deshalb nicht mehr stattfinden. Bundesweite Großereignisse wie die länder übergreifende Militärübung "DEFENDER Europe 2020" wurden abge brochen, der für März vorgesehene CastorTransport durch Nieder sachsen ins atomare Zwischenlager im hessischen Biblis auf Anfang November verlegt. Der für Mitte September geplante EUChinaGip fel in Leipzig ist auf unbestimmte Zeit verschoben. Dadurch fehlten der autonomen Szene zugleich die Themen und insbesondere die Möglichkeiten, um öffentlichkeitswirksam auf sich und ihre Anliegen aufmerksam zu machen. Zwar beteiligten sich auch Linksextremisten an den Protestaktionen gegen Veranstaltungen von CoronaLeug nern, die Kontaktbeschränkungen führten aber dazu, dass sich die 143
  • Auftretens rechtspopulistischer Parteien und rechtsextremistischer Gruppierungen wird der Antifaschismus auch 2021 im Mittelpunkt linksextremistischer Aktivitäten in Nieder sachsen stehen. Setzt
Linksextremismus Ausblick Vor dem Hintergrund des Auftretens rechtspopulistischer Parteien und rechtsextremistischer Gruppierungen wird der Antifaschismus auch 2021 im Mittelpunkt linksextremistischer Aktivitäten in Nieder sachsen stehen. Setzt sich die Wohnraumumgestaltung so massiv wie bisher fort und bleibt die Lage auf dem Wohnungsmarkt weiterhin so angespannt wie in den letzten Jahren, so muss auch künftig mit Über griffen auf Immobilienunternehmen und ihre Mitarbeiter gerechnet werden. Gelingt es der Klimaschutzbewegung, die Menschen auch künftig bis weit in die Mitte der Gesellschaft zu mobilisieren, so kann davon ausgegangen werden, dass auch die linksextremistische Szene weiterhin den Anschluss an diese Bewegung suchen wird, um sie für ihre Interessen zu instrumentalisieren. Die Entwicklungen des Jahres 2020 zeigen, dass in Niedersachsen kontinuierlich Gewalttaten durch die linksextremistische Szene verübt werden. Auch im Jahre 2021 ist daher davon auszugehen, dass die Hemmschwelle zur Anwendung von Gewalt auch gegenüber Menschen weiterhin gering sein wird. Insgesamt ist davon auszugehen, dass sich die Radikalisierung der linksextremistischen Szene in Niedersachsen 2021 auf gleichbleibend hohem Niveau bewegen wird. 3.4 Autonome/Postautonome und sonstige gewaltbereite Links extremisten Sitz/Verbreitung Landesweite Präsenz mit Schwerpunkten in Braunschweig, Göttingen, Hannover, Lüneburg, Oldenburg und Osnabrück Mitglieder/Anhänger/ Bund: Niedersachsen: 760 Sympathisanten Publikationen "Alhambra", Oldenburg (unregelmäßig) "autonomes Blättchen", Hannover (unregelmäßig) Finanzierung Finanzierung von Aktionen und Kampagnen durch Spenden sowie Solidaritätsveranstaltungen, keine Mitgliedsbeiträge 146
  • Gesellschaft anschlussfähiger zu werden. Gegenwärtig sind die Themenfelder "Antifaschismus", "Antirepres sion", "Antigentrifizierung", "Antimilitarismus" und vor allem der Klimaschutz für
Linksextremismus Kurzportrait/Ziele Das Ziel autonomer Gruppierungen ist es, den Staat und seine Insti tutionen auch gewaltsam abzuschaffen und durch eine "herrschafts freie Gesellschaft" zu ersetzen. Die autonome Bewegung kennt dabei keine mit kommunistischen Organisationen vergleichbare ein heitliche und dogmatische Ideologie. Ihr Weltbild setzt sich vielmehr aus kommunistischen und anarchistischen Elementen zusammen. Die verschiedenen Gruppen der autonomen Bewegung finden sich über Aktions und Themenfelder zusammen, die sich zu einem erheblichen Teil an aktuellen politischen Ereignissen und Problem feldern orientieren. Diese Vorgehensweise soll dazu beitragen, den autonomen Widerstand öffentlich besser zu vermitteln, um so bis in die Mitte der Gesellschaft anschlussfähiger zu werden. Gegenwärtig sind die Themenfelder "Antifaschismus", "Antirepres sion", "Antigentrifizierung", "Antimilitarismus" und vor allem der Klimaschutz für das autonome Spektrum in Niedersachsen von Be deutung. Die autonome Szene sieht sich seit mehreren Jahren mit der Problematik konfrontiert, dass sie aufgrund interner Streitigkei ten, mangelnder Organisationsfähigkeit und einer oftmals brüchi gen Vernetzung nur unzureichend agieren kann. Um diesem Um stand etwas entgegenzusetzen, haben sich bundesweit sogenannte postautonome Zusammenhänge etabliert, die mit langfristigen Bündnisstrukturen versuchen, die "Autonomen" aus der auch von ihnen selbst beklagten Krise zu holen. Für Niedersachsen sind dabei vor allem die "Interventionistische Linke" (IL) und das Bündnis "...ums Ganze! Kommunistisches Bündnis" (uG) relevant. "Die Postautonomen" Autonome Gruppierungen sind nicht wie kommunistische Organi sationen von einer einheitlichen Ideologie geprägt. Sie verknüpfen vielmehr Elemente kommunistischer und anarchistischer Weltbilder miteinander. "Autonome" im klassischen Sinne verstehen sich zwar auch als undogmatische Linke und streben wie die Vertreter der or thodoxen bzw. dogmatischen KGruppen73 die sozialistische Revo 73 Der Begriff "KGruppen" ist eine Sammelbezeichnung für politische Gruppierungen wie den Kommunistischen Bund Westdeutschlands (KBW) oder die MLPD, die sich seit dem Ende der 1960er Jahre am MarxismusLeninismus maoistischer Prägung orientieren und sich die Beseitigung der freiheitlichen demokratischen Grundordnung zum Ziel gesetzt haben. 147
  • bislang nicht angenommen worden. Dort sind die beiden Gruppierungen "Antifaschistische Linke International" (A.L.I.) und "Basisdemokratische Linke" (BL) weiterhin eigenständige Mitglieder
Linksextremismus Protestveranstaltungen zu einem nicht unerheblichen Teil von der Organisationsfähigkeit der IL abhängt. Ihre verfassungsfeindliche Ausrichtung bringt die IL u. a. in ihrem Selbstverständnis zum Aus druck. Darin macht sie deutlich, dass es ihr nicht um grundgesetz konforme reformerische Veränderungen des kapitalistischen Wirt schaftssystems geht, sondern um die revolutionäre Überwindung des demokratischen Rechtsstaates: "Wir wollen eine radikale Linke, die aktiv nicht nur gegen die Zumutungen und Grausamkeiten, sondern gegen den Kapitalismus insgesamt kämpft, die dabei immer wieder neue Allianzen sucht, die Brüche vertieft und Chancen ergreift, die lieber Fehler macht und aus ihnen lernt, anstatt sich im Zynismus der reinen Kritik zu verlieren. Wir wollen eine radikale Linke, die auf den revolutionären Bruch mit dem nationalen und dem globalen Kapitalismus, mit der Macht des bürgerlichen Staates und allen Formen von Unterdrückung, Entrechtung, Diskriminierung orientiert. Kurz: Wir wollen eine neue, gesellschaftliche radikale Linke, die um politische Hegemonie ringt und Gegenmacht organisiert." (Internetseite der IL, 16.09.2020) Gegenwärtig bestehen in 29 deutschen Städten74 sowie in Graz (Österreich) Ortsgruppen der IL, zwei davon in Niedersachsen (Göt tingen und Hannover). Die IL folgt eigentlich dem Prinzip, wonach pro Stadt nur eine Ortsgruppe bestehen soll. In Göttingen ist diese Ausrichtung jedoch bislang nicht angenommen worden. Dort sind die beiden Gruppierungen "Antifaschistische Linke International" (A.L.I.) und "Basisdemokratische Linke" (BL) weiterhin eigenständige Mitglieder der IL. 74 An folgenden deutschen Standorten gibt es ILOrtsgruppen: Aschaffenburg, Berlin, Bie lefeld, Bremen, Darmstadt, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Freiburg, Göttingen, Halle, Hamburg, Hannover, Heidelberg, Heilbronn, Karlsruhe, Kassel, Kiel, Köln, Leipzig, Lübeck, Mannheim, Marburg, München, Münster, Norderstedt, Nürnberg, Rostock, Stuttgart, Tübingen. 150
  • Höhe 77 Die beiden Göttinger Gruppen "Antifaschistische Linke International" (A.L.I.) und "Ba sisdemokratische Linke Göttingen" (BL) sind Teil der antiimperialistisch
Linksextremismus ner Schutzmacht, den USA. Eine für "Autonome" ungewöhnliche politische Haltung, da sie prinzipiell staatliche Strukturen, Instituti onen und Repräsentanten ebenso ablehnen wie das westliche Wirt schafts und Gesellschaftsmodell und jegliche Form von Militär. Auf grund dieser Widersprüchlichkeit kam es zum Bruch zwischen den Antideutschen, die bislang immer nur eine Minderheitenposition innerhalb des autonomen Spektrums vertraten und vertreten, und den die autonome Szene dominierenden sogenannten Antiimperia listen mit ihrer ausgeprägten antiwestlichen, insbesondere antiame rikanischen und antiisraelischen Haltung. Dieser ideologische Bruch vollzieht sich nicht nur im autonomen, sondern auch im postauto nomen Spektrum. So ist beispielsweise die IL mit ihren niedersächsi schen Ablegern in Hannover und Göttingen als antiimperialistisch zu charakterisieren, während das Bündnis uG eindeutig antideutsch ge prägt ist.77 Nicht selten führen diese Diskrepanzen zur Lähmung der politischen Arbeit innerhalb der autonomen bzw. postautonomen Szene, da beide Seiten nur bedingt dazu bereit sind, miteinander zu kooperieren. Autonome Gewalt "Autonome" kennzeichnet ein hohes Maß an Gewaltbereitschaft. Die autonome Gewaltbereitschaft basiert dabei auf einem klaren Feindbild, zu dessen tragenden Säulen der Staat und seine Reprä sentanten sowie Rechtsextremisten, aber auch szenekritische Wis senschaftler zählen. Politisch motivierte Gewalt dient Autonomen als "Geburtshelfer einer neuen Gesellschaft", denn um die ange strebte herrschaftsfreie Gesellschaft zu errichten, muss zuvor der demokratische Rechtsstaat als Garant der bisherigen Ordnung be seitigt werden. Gewalt hat für "Autonome" immer eine Außen und eine Binnenwirkung. Nach außen dient sie u. a. dazu, öffentliche, insbesondere mediale Aufmerksamkeit zu erregen und Unterstüt zung für die eigenen Positionen zu finden. Darüber hinaus soll sie die Kosten für bestimmte politische Entscheidungen so in die Höhe 77 Die beiden Göttinger Gruppen "Antifaschistische Linke International" (A.L.I.) und "Ba sisdemokratische Linke Göttingen" (BL) sind Teil der antiimperialistisch ausgerichteten IL, während die "Redical [M]" die Göttinger Ortsgruppe des antideutsch ausgerichteten Bündnisses uG bildet. In Hannover gibt es eine ILOrtsgruppe Hannover, die zum Bündnis uG gehörende Gruppierung "Fast Forward Hannover" hat sich aufgelöst. 152
  • Ganze!", dem auch die antideutsch ausgerichtete Bremer Gruppe "Basisgruppe Antifaschismus" angehört. 43 An einer Demonstration am 3. Oktober 2011 unter
Proteste gegen Feierlichkeiten zum "Tag der Deutschen Einheit" in Bonn Autonome Linksextremisten aus Bremen unterstützten auch Proteste gegen die Feierlichkeiten zum "Tag der Deutschen Einheit" in Bonn. Wie bereits im vergangenen Jahr mobilisierte zu den Aktionen unter anderem das bundesweite linksextremistische Bündnis "...ums Ganze!", dem auch die antideutsch ausgerichtete Bremer Gruppe "Basisgruppe Antifaschismus" angehört. 43 An einer Demonstration am 3. Oktober 2011 unter dem Motto "The only PIIG's the System! Organisiert den Vaterlandsverrat!" nahmen etwa 750 Linksextremisten teil, davon etwa 150 Personen aus dem gewaltbereiten Spektrum. Aufgrund der zu erwartenden Ausschreitungen wurde die Demonstration mit einem hohen Polizeiaufgebot begleitet, sodass es den Demonstranten nicht möglich war, die genehmigte Route zu verlassen. Auch wenn aus dem Demonstrationszug heraus vereinzelt Feuerwerkskörper und Flaschen auf die Polizisten geworfen wurden, konnten nennenswerte Störungen und Sachbeschädigungen verhindert werden. Antideutsche und antinationale Autonome Nach der deutschen Wiedervereinigung bildeten sich in den 1990er-Jahren verschiedene Strömungen innerhalb des autonomen linksextremistischen Spektrums heraus, darunter antinationale und antideutsche Gruppierungen. Beide Strömungen befürchteten mit der deutschen Wiedervereinigung ein erneutes Erstarken des Nationalsozialismus. Die antinationale Strömung lehnt grundsätzlich Nationalstaaten und Nationen ab, während im Mittelpunkt der antideutschen Überzeugung darüber hinaus die uneingeschränkte Solidarität mit Israel und den USA steht. Die Mehrheit der autonomen und orthodox-kommunistischen Linksextremisten ist jedoch stark antiamerikanisch eingestellt und ergreift im israelisch-palästinensischen Konflikt Partei für die Palästinenser. Diese unterschiedlichen Ansichten führen in der Zusammenarbeit häufig zu Spannungen und Zerwürfnissen. "Rote Hilfe" Die Rechtsund Hafthilfeorganisation "Rote Hilfe e. V." (RH) ist ausschließlich im Bereich der "Antirepression" tätig. Der Verein versteht sich laut Satzung als "parteiunabhängige, strömungsübergreifende linke Schutzund Solidaritätsorganisation", die über 40 Ortsgruppen im gesamten Bundesgebiet unterhält. Bundesweit zählt die Organisation ca. 5.600 Mitglieder. In Bremen besteht eine aktive Ortsgruppe aus etwa 190 Mitgliedern. Sie betreibt seit Oktober 2011 auch eine eigene Internetseite. Die RH sieht ihren Arbeitsschwerpunkt in der finanziellen und politischen Unterstützung von Angehörigen aus dem "linken" Spektrum, die von "staatlicher Repression" betroffen sind. Zu ihren Aufgaben gehören die Gewährung von Rechtshilfe, die Vermittlung von Anwälten an Szeneangehörige, die Beihilfe zu Prozesskosten und Geldstrafen sowie die Betreuung von "politischen Gefangenen". Die dabei entstehenden Kosten werden aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanziert.
  • Geschäft "Gladiator". Autonome "Recherchearbeit" Die "Recherchearbeit" der autonomen Antifaschisten spielt eine wichtige Rolle. Bei der linksextremistischen "Aufklärungsarbeit" werden Beobachtungen
"Racaille Verte" im Ostkurvensaal des Weserstadions überfielen. Unter den Angeklagten waren auch Angehörige der rechtsextremistischen Szene. Laut Meinung der Initiatoren der Demonstration wurden die strafbaren Handlungen der sieben Angeklagten vom Gericht als szenetypische Auseinandersetzungen zwischen Fangruppen bewertet und dadurch bagatellisiert, statt sie als einen Gewaltakt von Rechtsextremisten zu werten und die Täter entsprechend zu bestrafen. 41 Im November 2011 protestierten rund 250 autonome Linksextremisten in einem "schwarzen Block" an der Spitze einer Demonstration mit etwa 650 Teilnehmern in der Bremer Innenstadt. Der Protestmarsch richtete sich gegen ein geplantes Konzert der Musikgruppe "Kategorie C - Hungrige Wölfe". Direkt im Anschluss an die Abschlusskundgebung kam es zu Übergriffen auf etwa sieben Personen, die durch die Demonstrationsteilnehmer dem "rechten" Spektrum zugeordnet wurden. Das Einschreiten der Polizei verhinderte eine weitere Eskalation. Zwei Demonstrationen im April und Juni 2011 richteten sich gezielt gegen in der "rechten" Szene beliebte Geschäfte. Rund 100 Demonstrationsteilnehmer, die überwiegend der autonomen Szene angehören, protestierten in Bremen-Hastedt gegen den Laden "Sieg oder Spielabbruch". Eine weitere Demonstration mit rund 150 Teilnehmern Anfang Juni 2011 in der Bremer Innenstadt richtete sich gegen das Geschäft "Gladiator". Autonome "Recherchearbeit" Die "Recherchearbeit" der autonomen Antifaschisten spielt eine wichtige Rolle. Bei der linksextremistischen "Aufklärungsarbeit" werden Beobachtungen und Informationen über die rechte Szene in Bremen sowie aus dem niedersächsischen Umland gesammelt und im Internet veröffentlicht, oder führen, wie am Beispiel des "Ladenschluss 2.0"-Bündnisses deutlich wird, zu handlungsorientierten Aktivitäten. . Autonome Proteste in Bremen Breite Bündnisse zwischen nichtextremistischen Gruppierungen, an denen sich auch autonome Linksextremisten beteiligen, rufen jedes Jahr zu Blockadeaktionen auf, um rechtsextremistische Aufmärsche zu verhindern. Die Mobilisierung erfolgt nicht nur lokal, sondern häufig bundesweit mit Mobilisierungsveranstaltungen in vielen Städten. Diese werden zumeist von autonomen Gruppen vor Ort organisiert. Bei den Protesten selbst kommt es zum Teil zu erheblichen Ausschreitungen. Autonome Linksextremisten aus Bremen unterstützten auch im Jahr 2011 die erfolgreichen Blockadeaktionen gegen den rechtsextremistischen "Trauermarsch" im Februar 2011 in Dresden. An den Protesten beteiligten sich rund 12.500 Personen, Plakat des Bündnisses davon etwa 3.500 gewaltorientierte Linksextremisten. Den Aufruf zu "Massenblocka"no pasaran!" den" initiierte das überwiegend aus nichtextremistischen Gruppierungen und Einzelpersonen bestehende Bündnis "Nazifrei - Dresden stellt sich quer" und das von Linksextremisten dominierte Bündnis "no pasaran!". Letztere lieferten sich neben friedlichen Aktionen und Sitzblockaden gewalttätige Auseinandersetzungen mit Rechtsextremisten und der Polizei. Innerhalb der linksextremistischen autonomen Szene mobilisierte u.a. die Gruppierung "Avanti" als Teil des linksextremistischen Bündnisses "no pasaran!" bundesweit für die Teilnahme an den Protesten. "Avanti Bremen" organisierte im Vorfeld einen Aktionsund Informationstag in Bremen. Zu massiven Übergriffen auf die Polizei kam es auch in Dortmund am 3. September 2011, als rund 5.000 Personen, darunter etwa 800-1.000 Autonome, gegen einen Aufmarsch von Rechtsextremisten protestierten. An dieser Protestaktion beteiligten sich Angehörige der autonomen Szene Bremens ebenso wie im Verlauf des Jahres an weiteren entsprechenden Demonstrationen gegen Rechtsextremisten, u.a. in Lübeck, Bad Nenndorf, Tostedt und Leipzig.
  • keine Alternative Braunschweig" (NIKABraunschweig) oder das Autonome Zentrum "Antifaschis tisches Cafe Braunschweig" zu Protesten auf. Während das Gros der circa
Linksextremismus Einen Höhepunkt der Auseinandersetzung mit der AfD stell ten die Proteste gegen den Landesparteitag der niedersäch sischen AfD dar, der am 12. und 13.09.2020 im Millenium Event Center am Stadtrand von Brauschweig mit etwa 600 an gemeldeten Teilnehmenden stattfand. Gegen die Durchfüh rung des Parteitages formierte sich breiter gesellschaftlicher Protest. So meldeten u. a. das Braunschweiger "Bündnis ge gen Rechts" und die Partei DIE LINKE. im Rat der Stadt Braun schweig Gegendemonstrationen an. Darüber hinaus riefen aber auch Linksextremisten wie die zu dem postautonomen Bündnis "...ums Ganze! Kommunistisches Bündnis" (uG) gehörende Kampagne "Nationalismus ist keine Alternative Braunschweig" (NIKABraunschweig) oder das Autonome Zentrum "Antifaschis tisches Cafe Braunschweig" zu Protesten auf. Während das Gros der circa 2.000 Demonstrierenden friedlich ihre Kritik an der AfD zum Ausdruck brachte, blockierten hunderte Gegendemonst ranten bereits um acht Uhr morgens die Anfahrtswege zu dem Tagungsort. Mutmaßliche Parteitagsteilnehmende wurden von einem "Schwarzen Block" aggressiv angegangen. Etwa 40 dun kel gekleidete Personen versuchten die Polizeireihen zu durchbre chen, um Angehörige der AfD anzugehen. Ein Bus und mehrere Autos mit Parteitagsgästen blieben in einer Blockade stecken. Unter Einsatz von Pfefferspray, Schlagstöcken und Diensthunden mit angelegtem Beißkorb ermöglichte die Polizei den Delegier ten den Zugang zum Veranstaltungsort. Der Parteitag konnte dadurch erst mit zweieinhalbstündiger Verspätung beginnen. Aus einem anschließenden Protestaufzug in der Braunschweiger Innenstadt, an dem circa 1.800 Personen teilnahmen, formier te sich erneut ein etwa 200 Personen umfassender "Schwarzer Block". Dieser führte im Laufe des Protestaufzuges eine spontane Zwischenkundgebung durch und löste sich wenig später in kleine Gruppen auf. Im Vergleich vor allem zum Bundesparteitag der AfD im Dezember 2017 in Hannover verliefen die Proteste gegen den Landesparteitag in Braunschweig in der Gesamtschau friedli cher. Auch die Mobilisierung des linksextremistischen Spektrums war weniger erfolgreich als zuvor. Sie fand nahezu ausschließlich 159
  • Betreiber ist es, eine bundesweite Zusammenarbeit mit "Info-Läden, Antifas, freien Radios und Zeitungsprojekten" anzustreben, um Nachrichten schnell und aktuell
- 60 - Mailboxen Neben ihren Printmedien haben autonome Gruppen in den letzten Jahren zunehmend die Möglichkeiten der elektronischen Kommunikation und hier insbesondere das sogenannte Mailbox-Verfahren genutzt. Hervorzuheben ist hierbei die von militanten Autonomen aufgebaute und "seit dem 16. Januar 1993 als Informationsdienst" (öffentliche Eigendarstellung der Betreiber) arbeitende Mailbox "SpinnenNetz" Mainz/Wiesbaden. Ziel der seit 1993 als "Verein zur Förderung politischer Kultur durch Kommunikation e. V.", Wiesbaden, tätigen Betreiber ist es, eine bundesweite Zusammenarbeit mit "Info-Läden, Antifas, freien Radios und Zeitungsprojekten" anzustreben, um Nachrichten schnell und aktuell in verschiedene Regionen zu verbreiten, damit hier die Möglichkeiten überregional abgestimmter, zeitnaher und flächendeckender Reaktion geschaffen werden. "SpinnenNetz" dient in Deutschland gleichzeitig als Schnittstelle des international arbeitenden "European Counter Network" (ECN). Nach eigenen Aussagen versteht ECN sich als ein "internationales politisch anti-institutionelles Netz, welches keine Nachrichten mehr macht und Kontrolle ausübt, sondern das darstellt, was die Zusammenhänge in und aus ihm machen". Über eigene sowie andere, nicht szenegebundene MailboxSysteme werden heute zunehmend umfangreiche Informationen innerhalb der gesamten linksextremistischen Szene sowie mit Bündnisgruppen des nicht-extremistischen Umfeldes ausgetauscht. Darüber hinaus sind Mailboxen wichtiges Medium zur Mobilisierung von überregionalen und bundesweiten Veranstaltungen geworden. Es ist anzunehmen, daß die militanten Autonomen in Schleswig-Holstein sich ebenfalls dieses Mediums bedienen. Auch in diesem Bereich haben Neonazis eine "Anleihe" beim linksextremi-
  • meisten Aktivitäten der autonomen Szene in den Aktionsfeldern "Antifaschismus" und "Antirepression" statt. Auch in den Aktionsfeldern "Anti-Atom" und "Antirassismus
In Bremen und Bremerhaven wurden im Frühjahr 2011 während des NPD-Wahlkampfes durch autonome Linksextremisten insgesamt sieben Brandanschläge auf Fahrzeuge von NPD-Funktionären verübt. Im März 2011 wurde der Motorroller eines NPD-Kandidaten durch einen Brandanschlag zerstört. Diese Aktion wurde am Tag darauf auf der Internetseite "end of road" wie folgt kommentiert: "Der NPD muss spätestens jetzt klar sein, dass es auf allen Ebenen Widerstand gegen ihre men38 schenverachtende Politik geben wird! Schöne Aktion! Der NPD den Wahlkampf versauen!" Weitere Brandanschläge ereigneten sich im April und Mai in Bremen und Bremerhaven. Betroffen waren jeweils Fahrzeuge von weiteren Funktionären der NPD, das Fahrzeug des Landeswahlkampfleiters und Spitzenkandidaten der Partei sowie ein Transporter des NPD-Landesverbandes. Obwohl es sich stets um gezielte Anschläge zum Nachteil von Personen aus dem rechtsextremistischen Spektrum handelte, gerieten in zwei Fällen auch Fahrzeuge unbeteiligter Personen durch überschlagende Flammen in Brand. Weitere Brandanschlagsserien im Jahr 2011 gegen Fahrzeuge und Müllcontainer haben nach derzeitigem Stand der Erkenntnisse keinen linksextremistischen Hintergrund. Hierzu zählt unter anderem eine Reihe von Anschlägen im September 2011 in den Stadtteilen Neustadt, Woltmershausen und Huchting. Nicht nur im Rahmen des Wahlkampfes kam es in Bremen im Jahr 2011 zu Straftaten mit linksextremistischem Bezug. Im Februar 2011 wurden mehrere Gebäude durch Farbanschläge beschädigt. Eine Bankfiliale in Bremen war gleich dreimal betroffen. Hierbei handelte es sich um Solidaritätsaktionen im Zusammenhang mit der Räumung eines besetzten Hauses in der Berliner Liebigstraße 14. Ein Brandanschlag auf ein Fahrzeug im Bremer Steintorviertel im Februar 2011 stand ebenfalls in diesem Kontext. Im September 2011 kam es zu massiven Sachbeschädigungen am Kontaktbüro der Polizei in der Bremer Innenstadt. Unbekannte Täter zerstörten die Fenster und verwüsteten den Innenraum des Büros. Einem Bekennerschreiben zufolge, das auf der Internetseite "end of road" veröffentlicht wurde, war die Tat eine Reaktion auf die Räumung eines von autonomen Gruppen besetzten Hauses im spanischen Bilbao. Weitere Sachbeschädigungen standen im Zusammenhang mit dem G8-Gipfel in Frankreich Ende Mai 2011, wobei zwei Bankfilialen durch Steinwürfe und Farbbeutel beschädigt wurden. Die Täter besprühten die Fassaden mit Parolen wie "Banken sind Mörder" und "smash G8". In Bremen war 2011 gegenüber dem Vorjahr insgesamt zwar ein Anstieg von linksextremistischen Gewaltund Straftaten festzustellen, allerdings war dieser auf die besondere Situation im Zusammenhang mit dem NPD-Wahlkampf zurückzuführen. Aktionsfelder der Autonomen Im Jahr 2011 fanden die meisten Aktivitäten der autonomen Szene in den Aktionsfeldern "Antifaschismus" und "Antirepression" statt. Auch in den Aktionsfeldern "Anti-Atom" und "Antirassismus" zeigte sich die Szene Bremens aktiv. Das Feld "Antirassismus" gewann verglichen mit dem Vorjahr wieder etwas stärker an Bedeutung, während das Feld "Soziale Kämpfe", das noch im Jahr 2010 einen der Aktivitätsschwerpunkte der autonomen Szene in Bremen darstellte, von nachrangiger Bedeutung war. Auch in dem Aktionsfeld "Antimilitarismus" waren in diesem Jahr nur vereinzelte Aktivitäten zu verzeichnen. Die Schwerpunktverschiebung zeigt, dass die autonome Szene mit ihren politischen Aktivitäten hauptsächlich auf aktuelle politische Ereignisse reagiert; selten setzt sie eigene Themen im politischen Diskurs. Die subjektive Betroffenheit bestimmt maßgeblich das autonome Handeln und damit das autonome Politikverständnis.
  • schleswigholsteinischer militanter Autonomer waren Aktionen im Rahmen des "autonomen Antifaschismus". Mit Hinweisen auf zu erwartende massive Störungen gegenüber den Vermietern
- 57 - angedroht. Wiederholte telefonische Drohanrufe erhielt auch ein in Schleswig-Holstein wohnender Bundestagsabgeorcneter über seinen hiesigen Privatanschluß. An der teilweise gewalttätig verlaufenen Protestaktion am 26.05.1993 in Bonn beteiligten sich insgesamt 8.000 Personen, davon etwa 1.500 gewaltbereite Autonome, darunter militante Autonome aus Schleswig-Holstein. Diesen Gruppierungen zuzurechnende Personen beteiligten sich ebenfalls an einigen Protestaktionen im Lande. Sie verliefen bis auf eine Sachbeschädigung am CDU-Parteibüro in Mölln friedlich. Der Mordanschlag am 29.05.1993 in Solingen verschärfte nachhaltig die nach der Asylrechtsänderung ohnehin angespannte Stimmung innerhalb der gesamten militanten Autonomen-Szene. Angestauter Haß entlud sich in einer bundesweiten Welle von gewalttätigen Protesten. In Schleswig-Holstein beteiligten sich militante Autonome unmittelbar nach Bekanntwerden der Morde von Solingen an mehreren Spontanprotesten. Örtliche militante Autonome, insbesondere in Flensburg, begingen wahllose Sachbeschädigungen. In Lübeck kam es zu Anschlägen auf Parteibüros von CDU und SPD sowie gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und insbesondere türkischen Jugendlichen, unterstützt durch örtliche militante Autonome, 3.4.2 Aktivitäten in Schleswig-Holstein Inhaltliche Schwerpunkte der Aktivitäten schleswigholsteinischer militanter Autonomer waren Aktionen im Rahmen des "autonomen Antifaschismus". Mit Hinweisen auf zu erwartende massive Störungen gegenüber den Vermietern von Veranstaltungslokalen gelang es militanten Autonomen wiederholt, geplante Veranstaltungen von Rechtsextremisten zu verhindern.
  • Auftretens rechts populistischer Parteien und rechtsextremistischer Gruppierungen wird der "Antifaschismus" weiterhin im Mittelpunkt der Aktivitä ten der autonomen Szene
Linksextremismus sich gegen die Gentrifizierung positionierten. Als die Polizei eintraf, war das Gebäude bereits wieder verlassen und verschlossen. Auf einer auch von Linksextremisten genutzten Internetseite riefen die Besetzer dazu auf, "Häuser zu besetzen, Wohnraum anzueignen und dem Spekulationsmarkt zu entziehen. Es liegt an uns, den Druck weiter zu erhöhen." Bewertung, Tendenzen, Ausblick Vor dem Hintergrund des immer offensiveren Auftretens rechts populistischer Parteien und rechtsextremistischer Gruppierungen wird der "Antifaschismus" weiterhin im Mittelpunkt der Aktivitä ten der autonomen Szene in Niedersachsen stehen. Die Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt, vor allem die steigenden Mieten und die Stadtteilumgestaltungen, lassen den Schluss zu, dass das Thema "Antigentrifizierung" auch künftig einen verstärkten Anklang in der autonomen Szene finden wird und somit auch in Niedersachsen mit weiteren Aktionen zu rechnen ist. Aufgrund der andauernden Popularität der Klimaschutzbewegung, wird der Klimaschutz auch weiterhin von großer Bedeutung vor allem für die postautonome Szene sein. Die Lage der Flüchtlinge in Deutschland und Europa, insbesondere ihre teilweise menschenunwürdige Unterbringung in Flüchtlingslagern wie im griechischen Moria, könnte dazu führen, dass das Themenfeld "Antirassismus" einen hohen Stellenwert in der autonomen Szene behält. Auch mit der Teilnahme von Links extremisten an den Protesten gegen Waffenlieferungen an die Tür kei und daran beteiligte Rüstungskonzerne ist, abhängig u. a. von der Entwicklung der Situation der Kurden in Nordsyrien, zu rechnen. Im Fokus des linksextremistischen Agierens werden weiterhin ins besondere die AfD und ihre Aktivitäten in Niedersachsen stehen. Die Wahlerfolge der AfD dürften die Autonomen darin bestärken, langfristig entschlossen gegen den aus ihrer Perspektive faschistoi den demokratischen Rechtsstaat vorzugehen. Generell muss über das gesamte Jahr 2021 mit Übergriffen auf Informationsstände der AfD ebenso gerechnet werden, wie mit Versuchen, Veranstaltungen dieser Partei zu stören bzw. zu verhindern. Körperliche Übergriffe auf einzelne AfDFunktionsträger sind dabei ebenso wahrscheinlich 176
  • entstanden war. "Avanti Bremen" engagierte sich 2011 im Aktionsfeld "Antifaschismus" für die Proteste gegen den Wahlkampf der NPD. Die Gruppe
4.2 Autonome Personenpotenzial: ca. 6.400 in Deutschland ca. 200 in Bremen 36 Der autonomen Szene in Deutschland waren im Jahr 2011 etwa 6.400 gewaltorientierte Anhänger zuzurechnen. In Bremen kann die autonome Szene zu bestimmten Anlässen, beispielsweise zu Spontandemonstrationen gegen Neonazis, kurzfristig bis zu 200 Personen mobilisieren. Ziel von Autonomen ist das Abschaffen jeglicher Form von "Herrschaftsstrukturen". Sie lehnen sowohl gesellschaftliche Normen und Zwänge als auch den demokratischen Verfassungsstaat - den sie als "staatlichen Repressionsapparat" bezeichnen - sowie seine Einrichtungen ab. Autonome erheben den Anspruch, nach eigenen Regeln leben zu können, und streben nach einem hierarchiefreien, selbstbestimmten Leben innerhalb "herrschaftsfreier" Räume. Ideologisch beziehen sie sich vor allem auf anarchistische und kommunistische Theoriefragmente, wobei ihre ideologischen Vorstellungen insgesamt diffus bleiben. Da formelle Strukturen und Hierarchien grundsätzlich abgelehnt werden, ist die autonome Szene stark fragmentiert und besteht hauptsächlich aus losen Personenzusammenschlüssen. Autonome erachten ihre Eigenund Selbstständigkeit für so wichtig, dass sie sich in der Regel in keine festen politischen Strukturen integrieren. In den vergangenen Jahren war allerdings festzustellen, dass Teile der Szene wie z.B. die Gruppe "Avanti" nicht mehr prinzipiell die Organisierung ablehnen, sondern diese bis zu einem gewissen Grad als geeignet ansehen, um größere politische Bedeutung zu erlangen. "Avanti - Projekt undogmatische Linke" Die Gruppe "Avanti - Projekt undogmatische Linke" gründete sich 1989 aus autonomen Gruppierungen in Schleswig-Holstein. Das Ziel von "Avanti" ist die revolutionäre Überwindung der bestehenden Gesellschaft. Mit der Auffassung, dass die Systemüberwindung eine Organisierung der Kräfte voraussetzt, hebt sich die Gruppe von der typischen organisationsablehnenden Einstellung autonomer Gruppierungen ab. So besteht "Avanti" aus acht Ortsgruppen in Norddeutschland, u.a. in Bremen und Hamburg, und engagiert sich zur besseren überregionalen Vernetzung in der "Interventionistischen Linken". Dies ist ein bundesweiter Zusammenschluss von linksextremistischen autonomen sowie nichtextremistischen Gruppierungen und Einzelpersonen, der sich um die Organisierung des radikalen linksextremistischen Spektrums bemüht. "Avanti" ähnelt in ihrer theoretischen Ausrichtung eher revolutionär-marxistischen Organisationen als autonomen Gruppierungen. Die Aktionsformen von "Avanti" gleichen wiederum denen der autonomen Szene. Die Bremer Ortsgruppe ging im Juni 2008 aus der Gruppe "solid.org - Organisierung linker Basisgruppen" hervor, die wiederum aus dem PDS-nahen Jugendverband "['solid] - die sozialistische Jugend" entstanden war. "Avanti Bremen" engagierte sich 2011 im Aktionsfeld "Antifaschismus" für die Proteste gegen den Wahlkampf der NPD. Die Gruppe war aber auch in den Bereichen "Antirepression" und "AntiAtom" aktiv. Gewalt als legitimes Mittel Die Anwendung von Gewalt ist innerhalb der autonomen Szene kaum umstritten. Autonome befürworten Gewalt gegen den Staat, seine Einrichtungen und Repräsentanten sowie gegen rechtsextremistische Strukturen und Personen zur Durchsetzung ihrer politischen Forderungen. Ihre "militanten Aktionen" rechtfertigen sie u. a. mit der von Staat und Gesellschaft ausgehenden "strukturellen Gewalt". Darüber hinaus ist Gewalt für die autonome Szene ein identitätsstiftendes Element, zum Teil sehen Angehörige der Szene in der Anwendung von Gewalt einen Akt der Selbstbefreiung.