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"kommunistische partei" in den Verfassungsschutz Trends
  • Kommunistische Hochschulgruppen (KHG) 79 Kommunistische Jugend Deutschlands (KJD) 50 Kommunistische Partei Deutschlands (Marxisten-Leninisten) - KPD - 18, 48ff
  • Kommunistische Partei Deutschlands/ Marxisten-Leninisten (Neue Einheit) - KPD/ML (Neue Einheit) 53 Kommunistische Studenten (KS) 50, 80 Kommunistische Studentengruppen
  • Kroatische Staatsbildende Bewegung (HDP) 140f. L Leninisten der Kommunistischen Partei der Türkei (TKP-L) 122. M Marxistische Arbeiterbildung
Seite J Junge Nationaldemokraten (JN) 101, 105ff. Junge Pioniere - Sozialistische Kinderorganisation (JP) Jake K Komitee für Frieden, Abrüstung und Zusammenarbeit (KFAZ) 66, 73 Kommune - Forum für Politik und Ökonomie 52 Kommunistische Hochschulgruppen (KHG) 79 Kommunistische Jugend Deutschlands (KJD) 50 Kommunistische Partei Deutschlands (Marxisten-Leninisten) - KPD - 18, 48ff., 56, 73, 80f. Kommunistische Partei Deutschlands/ Marxisten-Leninisten (Neue Einheit) - KPD/ML (Neue Einheit) 53 Kommunistische Studenten (KS) 50, 80 Kommunistische Studentengruppen (KSG) 48, 79f. Kommunistische Volkszeitung (KVZ) 52 Kommunistischer Arbeiterbund Deutschlands (KABD) 43 Kommunistischer Bund (KB) 52, 81 Kommunistischer Bund Westdeutschland (KBW) 8, 50, 52 KRITIK - Die Stimme des Volkes 92 Kritik-Verlag 92 Kroatischer Nationalrat (HNV) 139, 142 Kroatische Staatsbildende Bewegung (HDP) 140f. L Leninisten der Kommunistischen Partei der Türkei (TKP-L) 122. M Marxistische Arbeiterbildung (MAB) 61 Marxistische Blätter 59 Marxistische Gruppe (MG) 50, 53 Marxistisch-Leninistische Partei 18, 43ff., 79f., 81 Marxistisch-Reichistische Initiative (MRI) 80 Marxistischer Studentenbund Spartakus (MSB Spartakus) 68, 77f. Marxistische Studentenzeitung (MSZ) 53 Moslemische Studenten-Vereinigung (M.S.V.) West-Germany 137 Motor-Club National (MCN) 116 Motorradclub Kuhle Wampe (MC Kuhle Wampe) 71
  • TUDEH-Partei 135 türkei information 129 Türkische Kommunistische Partei (TKP) 122 Türkische Kommunistische Partei/ Marxisten-Leninisten (TKP/ML) 124 Türkische Union
Seite Rote Armee Fraktion (RAF) 17, 19ff., 43 Rote Blätter 76 Rote Fahne (RF) 48 Rote Garde (RG) 80 Rote Hilfe Deutschlands e.V. (RHD) 50 Roter Maulwurf 53 Roter Pfeil 79 Ss s'Blättle 31,40 Schwarzer Faden 38 SIEG 99 SIEG-Aktuell-Jugend-Presse-Dienst 99 Sozialistische Arbeitergruppe (SAG) 53 Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend (SDAJ) 67ff., 75 Sozialistische Liga 53 Sozialistischer Hochschulbund (SHB) 78f. Südwest-Stimme 105 T The Liberty Bell 100 Trotzkistische Liga Deutschlands (TLD) 53 TUDEH-Partei 135 türkei information 129 Türkische Kommunistische Partei (TKP) 122 Türkische Kommunistische Partei/ Marxisten-Leninisten (TKP/ML) 124 Türkische Union Europa e.V. 134 Türkische Volksbefreiungspartei-Front (THKP-C) 124, 128f. U Union der Islamischen Studentenvereine in Europa (UISA) 135 Union Iranischer Studenten in der Bundesrepublik Deutschland und West-Berlin (U.l.S.) 137 Unsere Zeit 59,62 V Vereinigte Arbeiterliste (VAL) 46 Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes -- Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) 62, 73, 74f. Verlag Marxistische Blätter 62 Vlaamse Militanten Orde (VMO) 98 Volksbewegung für Generalamnestie (VOGA) 107 Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP) 139
  • Marxistisch-Leninistische Organisationen 43 3.1.1 "Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands" (MLPD) 43 Sal-det Ideologisch-politischer Standort
  • Aktivitäten 47 Slal.o Die "Massenorganisationen" der MLPD 48 3.1.2 "Kommunistische Partei Deutschlands (Marxisten-Leninisten)" -KPD49 3.1.3 "Bund Westdeutscher Kommunisten
19 1: Allgemeiner Überblick 19 2. Linksextremistischer Terrorismus 22 2.1 "Rote Armee Fraktion" (RAF) 22 2 "Note Armee Fraktion" (RAF) - Kommandoebene 22 2.1.2 Unterstützerbereich der RAF 26 2.1.2.1 RAF-Umfeld in Baden-Württemberg 28 2.2 "Revolutionäre Zellen" (RZ) 38 Organisationen der "Neuen Linken" 43 3.1 Marxistisch-Leninistische Organisationen 43 3.1.1 "Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands" (MLPD) 43 Sal-det Ideologisch-politischer Standort 43 3:1.1.2 3:1.1.3 Publikationswesen 45 3.1.1.4 Aktivitäten 47 Slal.o Die "Massenorganisationen" der MLPD 48 3.1.2 "Kommunistische Partei Deutschlands (Marxisten-Leninisten)" -KPD49 3.1.3 "Bund Westdeutscher Kommunisten" (BWK) 3.1.4 "Kommunistischer Bund" (KB) 54 3.2 Revolutionär-marxistische Organisationen 54 32.1 "Marxistische Gruppe" (MG) 54 3.2.2 "Kommunistischer Bund Westdeutschland" (KBW) 56 3.3 Trotzkistische Organisationen 57 3.3.1 "Gruppe Internationale Marxisten" (GIM) on 3.3.2 Sonstige trotzkistisch orientierte Vereinigungen 57 3.4 Anarchistische Gruppen 9%
  • Gruppen 63 Organisationen der "Alten Linken" 66 4.1 "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) 66 4.1.1 Ideologisch-politischer Standort 66 4.1.2 Organisation
  • Schulung 72 4.1.4 Verlage und Druckereien 78 4.1.5 Parteitag 78 4.1.6 Beteiligung an Wahlen 80 4.1.6.1 Landtagswahl am 25. März
  • Marxistisch -- Leninistischer Schülerund Studentenverband" (MLSV) 100 5.4 "Kommunistische Studenten" (KS) 101 5.5 "Marxistisch -- Reichistische Initiative" (MRI) 102 5.6 "Arbeitsgemeinschaft für
3.4.1 Anarcho-syndikalistische Gruppen 57 3.4.2 Anarchistische "Gewaltfreie Aktionsgruppen" 61 3:5, Autonome Gruppen 63 Organisationen der "Alten Linken" 66 4.1 "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) 66 4.1.1 Ideologisch-politischer Standort 66 4.1.2 Organisation, Mitgliederentwicklung und Finanzierung 69 4.1.3 Publikationswesen und Schulung 72 4.1.4 Verlage und Druckereien 78 4.1.5 Parteitag 78 4.1.6 Beteiligung an Wahlen 80 4.1.6.1 Landtagswahl am 25. März 1984 in Baden-Württemberg 81 4.1.6.2 Europawahl am 17. Juni 1984 83 4.1.6.3 Kommunalwahlen am 28. Oktober 1984 84 in Baden-Württemberg 4.1.7 Schwerpunkte der Agitation 85 4.2 "Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend" (SDAJ) 89 4.3 "Junge Pioniere -- Sozialistische Kinderorganisation" (JP) 93 4.4 Von der DKP beeinflußte Organisationen 95 4.4.1 "Deutsche Friedens-Union" (DFU) 95 4.4.2 "Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes -- Bund der Antifaschisten" (VVN-BdA) 96 Linksextreme Bestrebungen an den Hochschulen des Landes 97 9.1 "Marxistischer Studentenbund Spartakus" (MSB Spartakus) 99 5.2 "Sozialistischer Hochschulbund" (SHB) 100 9.3 "Marxistisch -- Leninistischer Schülerund Studentenverband" (MLSV) 100 5.4 "Kommunistische Studenten" (KS) 101 5.5 "Marxistisch -- Reichistische Initiative" (MRI) 102 5.6 "Arbeitsgemeinschaft für Revolutionäre Hochschulpolitik" 102
  • Schüler, an Einrichtungen der Erwachsenenund Jugendbildung, an politische Parteien, Gewerkschaften, Berufsund Wirtschaftsverbände sowie an kirchliche Institutionen. Vorschläge für Vortragsbzw. Diskussionsthemen
  • ideologische alte Rechte Hintergründe neonazistische Gruppen Ausländerextremismus Bündhnispolitik der kommunistischen Parteien und Organisationen Verhältnis des orthodoxen Kommunismus zum Eurokommunismus Analyse
Studenten und Schüler, an Einrichtungen der Erwachsenenund Jugendbildung, an politische Parteien, Gewerkschaften, Berufsund Wirtschaftsverbände sowie an kirchliche Institutionen. Vorschläge für Vortragsbzw. Diskussionsthemen: @(r) Verfassungsschutz im demokratischen Rechtsstaat Verfassungsschutz und .die Konzeption der wehrhaften Demokratie Verfassungsschutz und Grundrechte Rechtsgrundlagen, Aufgaben,Organisation und Arbeitsweise der Ämter für Verfassungsschutz Das Landesverfassungsschutzgesetz vom 17. Oktober 1978 Die Befugnisse der Ämter für Verfassungsschutz und ihre politische, parlamentarische und gerichtliche Kontrolle Verfassungsschutz und Datenschutz Verfassungsschuzt und Amitshilfe linksextremer Terrorismus rechtsextremer Terrorismus Organisation Orthodoxer Kommunismus politische K-Gruppen Strategien und undogmatische Neue Linke ideologische alte Rechte Hintergründe neonazistische Gruppen Ausländerextremismus Bündhnispolitik der kommunistischen Parteien und Organisationen Verhältnis des orthodoxen Kommunismus zum Eurokommunismus Analyse rechtsextremer Propagandaund Agitionsmuster Verfassungstreue im öffentlichen Dienst: Rechtslage und Durchführung des Beschlusses der Landesregierung Spionageabwehr 16
  • für den "Bund Westdeutscher Kommunisten" (BWK) und für die "Kommunistische Partei Deutschlands" (KPD). Der früher äußerst virulente "Kommunistische Bund Westdeutschland
  • einmal auf das Jahr 1985. Allein die "Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands" (MLPD) und die "Marxistischen Gruppen" (MG) nahmen eine andere
  • stärkste Organisation der moskauorientierten "Alten Linken", die "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP), bemühte sich mit unterschiedlichem Erfolg, das Gewicht der Partei
Ein wenig geschlossenes Bild bieten seit Jahren die vielfältig aufgesplitterten Organisationen der "Neuen Linken". Unter ihnen haben die sogenannten autonomen sowie die anarchistisch orientierten Gruppierungen und Zirkel weiter an Bedeutung gewonnen. Der Umstand, daß sie häufig nur auf örtlicher Ebene organisiert sind und in der Regel nur über wenige Mitglieder verfügen, hindert sie nicht daran, auf aktuelle Problembereiche, die sie zum Ziel ihrer Angriffe erklären, rasch, planvoli und nicht selten gewalttätig zu reagieren. Ein wenigstens 350 Personen umfassendes Potential gewaltbereiter Störer ist nach wie vor in unserem Lande aktiv. Zahlreiche Anschläge, Ausschreitungen, Schmieraktionen und Sachbeschädigungen gehen auf sein Konto. Im Schatten dieser militanten Zirkel agieren die bereits Anfang der siebziger Jahre gegründeten sogenannten K-Gruppen, also die maoistisch, albanisch und trotzkistisch orientierten Vereinigungen. Ihr Bestreben ging dahin, wenigstens den ohnehin stark reduzierten Mitgliederbestand der Vorjahre zu halten. Dies gilt vor allem für den "Bund Westdeutscher Kommunisten" (BWK) und für die "Kommunistische Partei Deutschlands" (KPD). Der früher äußerst virulente "Kommunistische Bund Westdeutschland" (KBW) verschob seine im Grundsatz bereits feststehende Auflösung noch einmal auf das Jahr 1985. Allein die "Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands" (MLPD) und die "Marxistischen Gruppen" (MG) nahmen eine andere Entwicklung. Die MLPD vermochte die Zahl ihrer Angehörigen bundesweit auf 1.100 (Baden-Württemberg: 550), die MG sogar auf 1.500 (Baden-Württemberg: 60) zu erhöhen. Die stärkste Organisation der moskauorientierten "Alten Linken", die "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP), bemühte sich mit unterschiedlichem Erfolg, das Gewicht der Partei zu erweitern und das Mitgliederpotential zu vergrößern. Obschon sie mit all ihren personellen und materiellen Möglichkeiten versuchte, Einfluß auf aktuelle Themen wie "Friedensbewegung" und Tarifauseinandersetzungen zu nehmen, führte dies letztlich zu keinem nennenswerten Sympathiegewinn der Partei, wenngleich sie immer häufiger als Gesprächsund Bündnispartner akzeptiert wird. Zwar gelang der DKP eine leichte Steigerung ihrer Mitgliederzahl, die jetzt bei knapp über 40.000 (Baden-Württemberg: 2.850) liegt, der Stimmenrückgang bei Wahlen setzte sich insgesamt jedoch fort. 2i
  • Jahre 1982 aus dem "Kommunistischen Arbeiterbund Deutschlands" (KABD) hervorgegangene "Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands" (MLPD) blieb die bei weitem stärkste Kraft
  • MARX, ENGELS, LENIN und STALIN und behauptet, als "einzige Partei in der BRD" an den Ideen MAO TSETUNG ss festzuhalten
  • Selbstverständnis sieht sich die MLPD als "Teil der internationalen kommunistischen und Arbeiterbewegung" und als "Erbe der revolutionären Tradition des deutschen
Insgesamt dürfte es den "Revolutionären Zellen" im Jahre 1984 nicht gelungen sein, die zahlenmäßige Stärke ihrer terroristischen Kleingruppen zu vergrößern. Vor allem in Baden-Württemberg gibt es nach wie vor keine konkreten Anhaltspunkte für die Existenz einer "Revolutionären Zelle". So gab es in diesem Jahr keinen eindeutig einer solchen Gruppe zuzurechnenden Anschlag in unserem Land. Die weiter ansteigende Gewaltbereitschaft militanter "autonomer" Gruppen zeigt jedoch, daß die Taktik der RZ unverändert Anklang findet und nachgeahmt wird. 3. Organisationen der "Neuen Linken" 3.1 Marxistisch-Leninistische Organisationen 3.1.1. "Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands" (MLPD) Die im Jahre 1982 aus dem "Kommunistischen Arbeiterbund Deutschlands" (KABD) hervorgegangene "Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands" (MLPD) blieb die bei weitem stärkste Kraft im Bereich der dogmatischen "Neuen Linken", wenn auch eine gewisse Stagnation in der Parteiarbeit eintrat. 3.1.1.1. Ideologisch-politischer Standort Die MLPD bekennt sich nach wie vor ohne jede Einschränkung zu den Lehren von MARX, ENGELS, LENIN und STALIN und behauptet, als "einzige Partei in der BRD" an den Ideen MAO TSETUNG ss festzuhalten. Insbesondere dessen Vorstellung von der "Großen Proletarischen Kulturrevolution (als) höchste Form des Klassenkampfes" zeige den Arbeitern auf der ganzen Welt, daß "sie nicht nur ihre eigene politische Herrschaft errichten, sondern sie auch erfolgreich verteidigen" können. Unverändert scharf kritisiert die Organisation indes die derzeitige politische Führung der Volksrepublik China, die sie als "kapitalistische Bürokratenclique" bezeichnet, welche die Wiederherstellung des Kapitalismus in China zu verantworten habe. In ihrem offenkundig übersteigerten Selbstverständnis sieht sich die MLPD als "Teil der internationalen kommunistischen und Arbeiterbewegung" und als "Erbe der revolutionären Tradition des deutschen Proletariats und seiner großen Führer Karl LIEB43
  • Diktatur des Proletariats", wodurch der Weg zur klassenlosen kommunistischen Gesellschaft geebnet werden soll. Dabei läßt die MLPD keinen Zweifel daran
  • Aufgabe des revolutionären Proletariats und seiner proletarischen Partei, diesen Prozeß so zu beschleunigen, daß der Überlebenskampf des staatsmonopolistischen Kapitalismus nicht
KNECHT, Rosa LUXEMBURG und Ernst THÄLMANN". Ihr erklärtes Ziel ist langfristig der "Sturz des Imperialismus" und die "Errichtung der Diktatur des Proletariats", wodurch der Weg zur klassenlosen kommunistischen Gesellschaft geebnet werden soll. Dabei läßt die MLPD keinen Zweifel daran aufkommen, daß sie ihre Vorstellungen notfalls auch mit Gewalt durchsetzen will. Dies hat sie erneut in einem Beitrag im internen Organ "Lernen und kämpfen" (Januar 1984) deutlich gemacht: ". . . Der Übergang zum Sozialismus wird nicht ohne den entschiedenen Widerstand der Ausbeuter vor sich gehen, die die kapitalistische Barberei ihrer Entmachtung vorziehen... Es ist Aufgabe des revolutionären Proletariats und seiner proletarischen Partei, diesen Prozeß so zu beschleunigen, daß der Überlebenskampf des staatsmonopolistischen Kapitalismus nicht zum Untergang beider kämpfenden Klassen, nicht zum Untergang der Menschheit führt... ." 3.1.1.2 Mitgliederentwicklung, Organisation und Finanzierung Der MLPD gelang im Jahre 1984 eine weitere Aufwärtsbewegung. Sie verfügt jetzt bundesweit über ein Mitgliederpotential von rund 1.100 Personen (1983: 1.000), davon sind allein etwa 550 Angehörige (1983: 500) in Baden-Württemberg organisiert. Außerdem kann sie sich auf einen zahlenmäßig nur schwer eingrenzbaren Kreis von Anhängern stützen. So beteiligten sich beispielsweise an der Großveranstaltung zur Kommunalwahl am 20. Oktober 1984 in Stuttgart immerhin etwa 1.300 Personen. 1,00DM 27.Oktober 1984/15.JnkrgangNr.43 E3B3C Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Rote Fahne = Zentralorgander Marxistisch-Leninisti Redaktion:4300Essen I,ReltinghauserStraße334, Postfach Partei Deutschlands 1031 12,Telefon:(0201) 259 11 schen -- MLPD et 2219090 BLZ:42050001 Zentralorgan der MLPD 44
  • Kommunistischen Studentengruppen" (KSG) aufgingen. Die Aufgabe dieser Schülerund Studentenorganisation umriß das Zentralkomitee der MLPD im Juli 1984 wie folgt
  • Schichten Einfluß zu gewinnen, muß der MLSV Transmissionsriemen der Partei unter Oberschülern und Studenten sein. Die schwierige Aufgabe, hier Bündnispartner
  • unter der festen Hand der Partei lösen." 3.1.2 "Kommunistische Partei Deutschlands (Marxisten-Leninisten)* --KPDDie bereits Ende 1968 gegründete, seit
  • proalbanisch orientierte "Kommunistische Partei Deutschlands (Marxisten-Leninisten)" - KPD - befürwortet nach wie vor die gewaltsame Beseitigung unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung
"Kommunistischen Studentengruppen" (KSG) aufgingen. Die Aufgabe dieser Schülerund Studentenorganisation umriß das Zentralkomitee der MLPD im Juli 1984 wie folgt: "=. Um auch auf Jugendliche in nichtproletarischen Schichten Einfluß zu gewinnen, muß der MLSV Transmissionsriemen der Partei unter Oberschülern und Studenten sein. Die schwierige Aufgabe, hier Bündnispartner und Mitstreiter für die Sache der Arbeiterklasse zu gewinnen, ohne sich von kleinbürgerlichen Anschauungen beeinflussen zu lassen, kann der MLSV nur unter der festen Hand der Partei lösen." 3.1.2 "Kommunistische Partei Deutschlands (Marxisten-Leninisten)* --KPDDie bereits Ende 1968 gegründete, seit 1978 proalbanisch orientierte "Kommunistische Partei Deutschlands (Marxisten-Leninisten)" - KPD - befürwortet nach wie vor die gewaltsame Beseitigung unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung als Voraussetzung für die "Schaffung eines vereinten, unabhängigen, sozialistischen Deutschlands". Die politische Führung soll dann ausschließlich in den Händen von "Räten" liegen, die das Land nach den Prinzipien der "sozialistischen Planwirtschaft" lenken. Um diesem Ziel näherzukommen, versucht die KPD mit allen Mitteln der Agitation, etwa durch abwertende Kritik am Grundgesetz, die von einer weit überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung immer wieder bewiesene positive Einstellung zu den Prinzipien des demokratischen Rechtsstaates allmählich zu erschüttern. Trotz ihrer aggressiven, häufig diffamierenden Angriffe dürfte auch den Funktionären dieser Splitterpartei der "Neuen Linken" inzwischen klar geworden sein, daß die Lage, in der sich die KPD befindet, ihr immer weniger Chancen läßt, ihre programmatischen Ziele jemals zu verwirklichen. Mit Sicherheit verlor die KPD weiter an Resonanz: zwar dürfte sie bundesweit noch über etwa 400 Mitglieder verfügen (in Baden-Württemberg höchstens 50), die von ihr ausgehende Aktivität blieb indes weitgehend wirkungslos. Die Partei beschränkt sich im wesentlichen auf das Verbreiten des Zentralorgans "Roter Morgen" sowie auf die Herausgabe von Betriebszeitungen und Flugschriften zu aktuellen Themen. Hierzu gehörte im Jahre 1984 vor allem der Tarifkonflikt in der Druckund der Metallindustrie um den Einstieg in die 35-Stunden-Woche. 49 Zi
  • April 1984 gemeinsam von der KPD, dem "Bund Westdeutscher Kommunisten" (BWK) und einigen anarcho-syndiakalistischen Gruppen vierteljährlich herausgegeben
  • Anschluß an den im Dezember 1983 abgehaltenen V. Parteitag hat die KPD ihre Organisationsstruktur erheblich verändert. Das "Zentralkomitee
  • angeblich in der DDR existente Gruppe von der Partei im Bundesgebiet unabhängig sein soll. Unverändert blieben die KPD-Landesverbände Nord
  • keine nennenswerte Aufmerksamkeit mehr auf sich zu lenken vermochten: -- "Kommunistische Jugend Deutschlands" (KJD), -- "Kommunistische Studenten" (KS), -- "Rote Hilfe Deutschlands
Trotz ihres insgesamt recht desolaten Zustands hat die KPD bisher nur zögernd Bestrebungen unterstützt, die einem Teil des organisierten Linksextremismus über eine engere Kooperation wieder mehr Schlagkraft zu verleihen bestimmt sind. Einen von mehreren diesbezüglichen Ansätzen bildet der Anfang 1984 beschlossene Vertrieb einer neuen Publikation, die seit April 1984 gemeinsam von der KPD, dem "Bund Westdeutscher Kommunisten" (BWK) und einigen anarcho-syndiakalistischen Gruppen vierteljährlich herausgegeben und den Zentralorganen der beteiligten Gruppen jeweils beigelegt wird. Im Anschluß an den im Dezember 1983 abgehaltenen V. Parteitag hat die KPD ihre Organisationsstruktur erheblich verändert. Das "Zentralkomitee" der KPD ist jetzt nur noch für die Organisation "in der BRD und Westberlin" zuständig, während die angeblich in der DDR existente Gruppe von der Partei im Bundesgebiet unabhängig sein soll. Unverändert blieben die KPD-Landesverbände Nord, Mitte und Süd. Der letztgenannten Organisationseinheit ist weiterhin ein Landesbezirksverband BadenWürttemberg (Sitz: Stuttgart) nachgeordnet, der sich freilich nur noch auf wenige arbeitsfähige örtliche Zirkel stützen kann. ; Im Vorfeld der KPD waren auch 1984 mehrere Hilfsund Nebenorganisationen existent, die indes keine nennenswerte Aufmerksamkeit mehr auf sich zu lenken vermochten: -- "Kommunistische Jugend Deutschlands" (KJD), -- "Kommunistische Studenten" (KS), -- "Rote Hilfe Deutschlands" (RHD) und -- "Revolutionäre Gewerkschaftsopposition" (RGO). In der im Jahre 1979 mit Unterstützung der KPD gebildeten "VOLKSFRONT gegen Reaktion, Faschismus und Krieg" (VOLKSFRONT) arbeiten mittlerweile auch Mitglieder und Funktionäre des BWK mit. Die "VOLKSFRONT" ist mit derzeit etwa 1.200 Mitgliedern im Bundesgebiet zahlenmäßig eine der stärksten Gruppierungen im Bereich der "Neuen Linken". 3.1.3 "Bund Westdeutscher Kommunisten" (BWK) Der "Bund Westdeutscher Kommunisten" (BWK), der sich zu der maboistischen Fortentwicklung des Marxismus-Leninismus bekennt, übte im Jahre 1984 harsche Kritik an den aktuellen politischen Verhältnissen in 51
  • aufmerksam zu machen. 3.2.2 "Kommunistischer Bund Westdeutschland" (KBW) Der "Kommunistische Bund Westdeutschland" (KBW), vor Jahren noch die militanteste und mitgliederstärkste
  • eigenem Entschluß schon 1983 auf die Rechtsstellung als Partei verzichtet hatte, steht nun die Selbstauflösung des KBW zu erwarten. Ursprünglich
Die "Marxistische Gruppe" findet mit ihren politischen Vorstellungen vor allem unter linksorientierten Studenten und Intellektuellen wachsenden Zuspruch: im Jahre 1984 konnte sie ihr Mitgliederpotential von 1.300 auf 1.500 vergrößern; hinzuzurechnen sind noch einige tausend, in "Sympathisantenplena" fest eingebundene Anhänger. Die Mehrzahl der MG-Angehörigen ist nach wie vor in den Bundesländern Bayern, Hessen und Bremen wohnhaft und aktiv. Allerdings hatte die Gruppe auch in BadenWürttemberg Erfolge zu verzeichnen: es gelang ihr, die Zahl ihrer aktiven Anhänger in Baden-Württemberg von 30 im Jahre 1983 auf nunmehr mindestens 60 zu erhöhen. Zudem war festzustellen, daß öffentliche Aktivitäten der MG, die 1984 häufiger waren als früher, auch auf stärkere Resonanz stießen. Einigermaßen verfestigte Gruppen der MG in Baden-Württemberg arbeiten gegenwärtig in Tübingen und in Stuttgart; in beiden Städten sind auBerdem Buchläden eröffnet worden. Das regelmäßige Auftreten von MGAktivisten wurde ferner in Sindelfingen, Freiburg, Heidelberg, Mannheim, Konstanz und Karlsruhe beobachtet. In diesen Städten versuchte die Vereinigung, neben Öffentlichen Veranstaltungen vor allem durch das Verteilen zahlreicher örtlicher Betriebsund Hochschulzeitungen sowie der politischen Monatsschrift "Marxistische Zeitung" (MSZ) auf sich aufmerksam zu machen. 3.2.2 "Kommunistischer Bund Westdeutschland" (KBW) Der "Kommunistische Bund Westdeutschland" (KBW), vor Jahren noch die militanteste und mitgliederstärkste Gruppierung der "Neuen Linken", blieb im Jahre 1984 fast untätig. Nachdem er aus eigenem Entschluß schon 1983 auf die Rechtsstellung als Partei verzichtet hatte, steht nun die Selbstauflösung des KBW zu erwarten. Ursprünglich sollte sie im Dezember 1984 beschlossen werden, die Entscheidung wurde dann aber auf das Jahr 1985 verschoben. Bis dahin sollen vertragliche Regelungen getroffen werden, die das Weiterbestehen der vor Jahren aufgebauten Geschäftsbetriebe des KBW einschließlich der wirtschaftlichen Nutzung der ehemaligen Parteizentrale in Frankfurt am Main gewährleisten. Die Herausgabe der Monatszeitschrift "Kommune -- Forum für Politik und Ökonomie" ist eine der letzten sichtbaren Aktivitäten des KBW. 56
  • dogmatischen Parteien und Organisationien gerichtet; sie lehnen durchweg deren politisch-elitären Führungsanspruch und deren programmatische, an den kommunistischen Klassikern ausgerichtete
3.5 Autonome Gruppen Seit Jahren sind im Bundesgebiet zahlreiche diffuse Gruppen und Zirkel aktiv, die sich selbst als "autonom" verstehen und die damit die Forderung nach "Freiräumen" außerhalb der "Zwänge dieses Systems" verbinden. Ihr Entstehen war tendenziell gegen die in den siebziger Jahren im linksextremen Bereich dominierenden dogmatischen Parteien und Organisationien gerichtet; sie lehnen durchweg deren politisch-elitären Führungsanspruch und deren programmatische, an den kommunistischen Klassikern ausgerichtete starre Grundsätze ab. Mit den anderen linksextremen Vereinigungen teilen die Autonomen die Überzeugung, daß der freiheitliche demokratische Rechtsstaat zu vernichten, das gegenwärtige "System" entscheidend zu verändern ist. Dabei äußern sie ihre extremistischen Absichten und Positionen in-unverblümter Offenheit. So rief im September 1984 eine militante Gruppe in ihrem Bekennerschreiben, das nach einem Anschlag auf ein Auslieferungslager einer Hamburger Firma veröffentlicht wurde, dazu auf, wie folgt vorzugehen: "Bildet Banden, sammelt Waffen, um denStaat jetzt abzuschaffen! Es gibt viel zu tun, zerstören wir dieses System!" Eine andere "autonome" Gruppe formulierte ihre Zielvorstellungen ähnlich: "Das Ziel von allen unseren Kämpfen ist die Überwindung des kapitalistischen Systems, der Kampf für eine herrschaftsfreie, klassenlose Gesellschaft." In die gleiche Richtung zielten in Stuttgart angebrachte Farbschmierereien: "Feuer und Flamme für diesen Staat!" Flugschriften, die im Zusammenhang mit einer im Oktober 1984 in Freiburg erfolgten Hausbesetzung verteilt wurden, gaben den kompromißlosen Willen zur Konfrontation kaum weniger deutlich zu erkennen: "Wir sind die Borkenkäfer im massiven Gebälk der Macht, wir sind der Hallimasch im Dickicht der Städte. Auch wir kennen den Weg, an uns kommt keiner vorbei!" 63
  • weltumspannenden kommunistischen Bewegung ist, die freundschaftliche Beziehungen zur Kommunistischen Partei der Sowjetunion, zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, zu den kommunistischen
  • imperialistischen Konfrontationsund Unterdrückungspolitik .. . " Als "untrennbarer Bestandteil der internationalen kommunistischen Kampfgemeinschaft" sieht sich die DKP den Grundsätzen und dem Geist
  • proletarischen Internationalismus" verpflichtet. Die gesamte nationale Tätigkeit der moskauorientierten Partei umriß Herbert MIES in einer Rede auf der zentralen Konferenz
  • Parteiprogramms...." Dieses bereits im Jahre 1978 in Mannheim verabschiedete Parteiprogramm sieht die DKP nach wie vor als den "Bauplan für
  • hiernach der Sozialismus, der nach den Vorstellungen der orthodoxen Kommunisten "die grundlegendste Alter67
"+. Wir können stolz darauf sein, einer Partei anzugehören, die Teil der weltumspannenden kommunistischen Bewegung ist, die freundschaftliche Beziehungen zur Kommunistischen Partei der Sowjetunion, zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, zu den kommunistischen und Arbeiterparteien sozialistischer und kapitalistischer Länder und zu nationalen Befreiungsbewegungen unterhält..." Weitaus kämpferischer artikulierte ein Präsidiumsmitglied diese "unverbrüchliche Solidarität und Freundschaft" der DKP auf der Festveranstaltung zum 67. Jahrestag der Oktoberrevolution am 2. November 1984 in Ludwigshafen: ". . . WirKommunisten wehren uns mit aller Kraft dagegen, wenn Vorstellungen auftauchen und vorgebracht werden -- von wem auch immer --, die die Arbeitermacht der Sowjetunion und ihr friedliebendes Wirken gleichsetzen mit der imperialistischen Konfrontationsund Unterdrückungspolitik .. . " Als "untrennbarer Bestandteil der internationalen kommunistischen Kampfgemeinschaft" sieht sich die DKP den Grundsätzen und dem Geist des "proletarischen Internationalismus" verpflichtet. Die gesamte nationale Tätigkeit der moskauorientierten Partei umriß Herbert MIES in einer Rede auf der zentralen Konferenz für Parteibildung des Parteivorstandes der DKP am 24. März 1984 in Bochum wie folgt: ".. . Die ideologische Arbeit der DKP steht unter den gegenwärtigen Bedingungen auf fünf Säulen. Da ist erstens die Propaganda für den Frieden, zweitens die Propaganda für das Recht auf Arbeit, drittens die Anti-rechts-Propaganda, viertens die Sozialismuspropaganda und fünftens die Propaganda für die Partei. Frieden, Arbeit, Kampf gegen rechts, Propagierung des Sozialismus und Stärkung der Partei -- das sind gleichsam die fünf Zacken des roten Sterns unserer Parteipropaganda und -bildung. Diese fünf Säulen gründen sich auf das feste Fundament der Lehren von Marx, Engels und Lenin, unseres Parteiprogramms...." Dieses bereits im Jahre 1978 in Mannheim verabschiedete Parteiprogramm sieht die DKP nach wie vor als den "Bauplan für die Errichtung der sozialistischen Gesellschaftsordnung" in der Bundesrepublik Deutschland an. "Unverrückbares Ziel" ist hiernach der Sozialismus, der nach den Vorstellungen der orthodoxen Kommunisten "die grundlegendste Alter67
  • Heidelberg. 4. Organisationen der "Alten Linken" 4.1 "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) 4.1.1. Ideologisch-politischer Standort Die "Deutsche Kommunistische Partei
  • revolutionären deutschen Arbeiterbewegung" ohne jede Einschränkung die von der "Kommunistischen Partei der Sowjetunion" (KPdSU) und der "Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands
  • politische Linie. Diese "brüderliche Verbundenheit" mit der kommunistischen Weltmacht unterstrich der Parteivorsitzende der DKP, Herbert MIES, erneut in seinem Bericht
von Sprengschächten, der Verlauf einer Pipeline sowie Hinweise auf Einrichtungen und Firmen, die angeblich direkt oder indirekt mit der "Rüstungspolitik" und der "Kriegsvorbereitung" zutun haben, enthalten sind. Anlaß zu gewalttätigem Vorgehen waren für die autonomen Gruppen aber auch andere Themen. Hierzu gehörten etwa die Kampagne gegen die Einführung des neuen Personalausweises, die Eröffnung der "Startbahn West" des Frankfurter Flughafens im April 1984 sowie der Beginn der Atommüll-Transporte nach Gorleben. Dagegen hat das ehemals wichtigste Aktionsfeld der "Autonomen", der "Häuserkampf", weiter an Bedeutung eingebüßt. Lediglich in Freiburg kam es im Spätjahr nochmals zu Auseinandersetzungen: am 26. Oktober 1984 räumte die Polizei ein Gebäude, das sogenannte Weinschlössle, das einen Tag zuvor von etwa 300 Personen besetzt worden war. Der Einsatz der Beamten wurde mit der Errichtung von Barrikaden, dem Anzünden von Bauwagen und dem Einwerfen zahlreicher Fensterscheiden beantwortet. Im Gegensatz dazu hatte im Juli 1984 die Räumung eines seit drei Jahren besetzten Hauses in Stuttgart keinerlei Gegenreaktionen mehr ausgelöst. Die vielfältigen Aktionen, die von Angehörigen autonomer Gruppierungen in Baden-Württemberg zu verantworten sind, weisen eindeutig auf das Vorhandensein eines militanten Potentials hin, das gegenwärtig mindestens 350 Personen umfassen dürfte. Ortliche Kristallisationspunkte für die zumeist nur wenige Mitglieder zählenden Zirkel sind Freiburg, Stuttgart, Tübingen, Karlsruhe und Heidelberg. 4. Organisationen der "Alten Linken" 4.1 "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) 4.1.1. Ideologisch-politischer Standort Die "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) vertritt als "treue Fortsetzerin der besten Traditionen der revolutionären deutschen Arbeiterbewegung" ohne jede Einschränkung die von der "Kommunistischen Partei der Sowjetunion" (KPdSU) und der "Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands" (SED) vorgegebene ideologische und politische Linie. Diese "brüderliche Verbundenheit" mit der kommunistischen Weltmacht unterstrich der Parteivorsitzende der DKP, Herbert MIES, erneut in seinem Bericht an den 7. Parteitag zu Beginn des Jahres 1984 in Nürnberg: 66
  • August 1956 durch das Bundesverfassungsgericht verbotenen "Kommunistischen Partei Deutschlands" (KPD) zu verdanken. Allerdings hat die DKP trotz über 15jähriger Anstrengungen
"".. Wir unterstützen alle Kampfformen, die dem Massencharakter des Friedenskampfes entsprechen und geeignet sind, neue Kräfte zu mobilisieren. Dazu sind Demonstrationen und Kundgebungen ebenso wie Volksbefragungen, Blockaden und Menschenketten geeignet. Schließlich äußerte MIES in seinem Rechenschaftsbericht an den 7. Parteitag, es dürfe gegenüber Kriegsvorbereitungen keinen Gehorsam geben. Gleichwohl versucht die DKP nach wie vor den Eindruck zu erwekken, sie handle -- trotz eindeutig verfassungsfeindlicher Zielsetzung -- konform mit dem Grundgesetz. Dazu ordnet sie üblicherweise den tragenden Elementen unseres demokratischen Rechtsstaates einen ihren eigenen Zielen entsprechenden Sinngehalt zu, um die Behauptung zu stützen, sie verteidige die im "Grundgesetz verankerten Prinzipien". 4.1.2 Organisation, Mitgliederentwicklung und Finanzierung Die moskauorientierte DKP hat sich seit ihrer "Neukonstituierung" am 26. September 1968 zur stärksten linksextremen Partei in der Bundesrepublik Deutschland entwickelt. Der systematische Aufund Ausbau des Parteiapparates war nicht zuletzt der Mitwirkung ehemaliger Mitglieder der am 17. August 1956 durch das Bundesverfassungsgericht verbotenen "Kommunistischen Partei Deutschlands" (KPD) zu verdanken. Allerdings hat die DKP trotz über 15jähriger Anstrengungen den "entscheidenden Maßstab", nämlich den "Massencharaktereiner Arbeiterpartei" zu erlangen, bei weitem nicht erreicht. Dies gab Herbert MIES auf einer Tagung des Parteivorstandes der DKP im August 1984 zumindest indirekt zu: ".. . Undniemals dürfen wir übersehen: Die wichtigsten und bleibenden Schwerpunkte unserer Partei sind die Entwicklung unseres Einflusses in der Arbeiterklasse, die Entwicklung der Partei zu einer Partei mit größerem Masseneinfluß, die politische, ideologische und organisatorische Stärkung der Partei im Wechselverhältnis von Engagement in Bewegungen und Engagement für die Entwicklung des innerparteilichen Lebens..." Symptomatisch dafür, daß die DKP hinsichtlich ihres "Massencharakters" noch immer auf der Stelle tritt, ist ihre Mitgliederentwicklung: der zunächst recht steile Anstieg flachte Mitte der siebziger Jahre merklich 69
  • Erreichung dieses "Kampfzieles" zuversichtlich: "... Seit unserem 6. Parteitag sind die Kräfte für solche Kämpfe sichtbarer in Erscheinung getreten. Der Prozeß
  • Arbeiterund Friedensbewegung" lassen die orthodoxen Kommunisten ein zunehmend aggressives Verhalten erkennen. Führende Funktionäre der Partei tolerieren nicht nur von anderen
native zum staatsmonopolistischen Herrschaftssystem" und zugleich eine Etappe auf dem Weg zum Kommunismus darstellt. Um diese "sozialistische Umwälzung" zu erreichen, baut die DKP auf die "entscheidende gesellschaftsverändernde Kraft", die Arbeiterklasse, ebenso wie auf breite "demokratische Bündnisse", mit denen sie den "unvermeidlichen Widerstand des Großkapitals" brechen und ein "Übergewicht der zum Sozialismus strebenden Kräfte" schaffen will. Gegenwärtig versucht die DKP, "Übergangsforderungen und Übergangsstufen zu entwickeln und zu erstreben", die im Parteiprogramm vorsichtig als "Wende zu demokratischem und sozialem Fortschritt" bezeichnet werden. Auf dem 7. Parteitag der DKP in Nürnberg (6. bis 8. Januar 1984) wurde hierzu festgestellt: "... Das strategische Ziel unseres Kampfes ist und bleibt eine Wende zu demokratischem und sozialem Fortschritt. Kampf um die Schaffung von Voraussetzungen für eine Wende zu demokratischem und sozialem Fortschritt -- das muß jetzt und in der überschaubar nächsten Zeit heißen, nächstliegende Schritte zu gehen..." Dabei gibt sich die DKP in bezug auf die Erreichung dieses "Kampfzieles" zuversichtlich: "... Seit unserem 6. Parteitag sind die Kräfte für solche Kämpfe sichtbarer in Erscheinung getreten. Der Prozeß der Formierung der Kräfte, die willens und fähig sind, in der Bundesrepublik eine Wende zu demokratischem und sozialem Fortschritt herbeizuführen, ist ein Stück vorangekommen ..." Aus ihrem Selbstverständnis als "marxistische Kampfpartei" heraus bekennt sich die DKP -- wenn auch gelegentlich verschleiert -- zur "revolutionären Gewalt" als Mittel der "sozialitischen Umwälzung". Insbesondere in der "Arbeiterund Friedensbewegung" lassen die orthodoxen Kommunisten ein zunehmend aggressives Verhalten erkennen. Führende Funktionäre der Partei tolerieren nicht nur von anderen Gruppen getragene rechtswidrige Aktionen, sondern rufen ihre Anhänger immer unverhüllter zur aktiven Teilnahme daran auf. In einem Referat zum Thema "Die neuen Kampfbedingungen nutzen" anläßlich der 3. Tagung des Parteivorstandes am 25. August 1984 in Düsseldorf erklärte der DKP-Vorsitzende MIES, seine Partei sei bereit, auch an "breiten" und "radikalen" Aktionen teilzunehmen: 68
  • gegen drei Redakteure der neuen Zeitschrift "Düsseldorfer Debatte" ein Parteiordnungsverfahren mit dem Ziel des Auschlusses ein, weil sie "gegen
  • unübersehbar... unverzichtbare kommunistische Grundpositionen" angegriffen worden seien. Ein Mitglied des Präsidiums des Parteivorstandes begrün70
ab. Inzwischen hat sich die Mitgliederzahl bei 40.000 eingependelt. Im Jahre 1984 konnte die DKP diese Marke geringfügig überschreiten (vergleiche Übersicht). Allerdings veröffentlicht die DKP nach wie vor deutlich überhöhte Zahlen: so behauptete der wiedergewählte DKP-Vorsitzende MIES in seinem Rechenschaftsbericht an den 7. Parteitag, der Partei gehörten jetzt 50.482 Mitglieder an. Inzwischen will die DKP nach Abschluß des neuerlichen Mitgliederwettbewerbs "Jugendkampagne" (1. Januar bis 31. August 1984) weitere 5 % hinzugewonnen haben. Nach gesichterten Erkenntnissen entsprechen diese geschätzten Zahlen jedoch nicht dem tatsächlichen Mitgliederbestand der Partei (knapp über 40.000). Die DKP-Mitglieder sind unverändert straff in die 12 Bezirksorganisationen eingebunden, die von der Parteizentrale in Düsseldorf angeleitet und geführt werden. Der für Baden-Württemberg zuständigen Bezirksorganisation mit Sitz in Stuttgart sind 23 Kreisorganisationen, diesem wiederum insgesamt 164 (1983: 168) Grundeinheiten (Wohngebiets-, Betriebsund Hochschulgruppen) nachgeordnet: Zahl der Grundeinheiten der DKP in Baden-Württemberg (Zahlen in Klammern: Stand 1983) WohngebietsBetriebsHochschulgruppen gruppen gruppen 116 (116) 41 (41) 7) Mit Ausnahme des Hochschulbereichs blieb die Zahl der DKP-Grundeinheiten in Baden-Württemberg konstant. Insgesamt konnte die Partei hier einen geringfügigen Zuwachs erzielen und zählt nun etwa 2.850 Mitglieder (1983: 2.750). Die DKP hielt auch im Jahre 1984 an ihrer dogmatischen Position fest, innerparteiliche Abweichungen bereits im Ansatz zu unterbinden. So leitete die Partei im September 1984 gegen drei Redakteure der neuen Zeitschrift "Düsseldorfer Debatte" ein Parteiordnungsverfahren mit dem Ziel des Auschlusses ein, weil sie "gegen den Willen der Führung der DKP" die erste Ausgabe dieser Publikation verbreitet hatten, in der "unübersehbar... unverzichtbare kommunistische Grundpositionen" angegriffen worden seien. Ein Mitglied des Präsidiums des Parteivorstandes begrün70
  • Kommunisten, ein Wahlbündnis "aller demokratischen und linken Kräfte" zu schaffen, scheiterte abermals an der Ablehnung der angesprochenen Parteien. Für
Unübersehbar sind allerdings punktuelle Erfolge im kommunalen Be reich. 4.1.6.1 Landtagswahl am 25. März 1984 in Baden Württemberg An der Wahl zum 9. Landtag von Baden-Württemberg am 25. März 1984 beteiligte sich die DKP in allen 70 Wahlkreisen mit insgesamt 133 Bewerbern. Der Versuch der Kommunisten, ein Wahlbündnis "aller demokratischen und linken Kräfte" zu schaffen, scheiterte abermals an der Ablehnung der angesprochenen Parteien. Für das Zustandekommen einer solchen gemeinsamen Liste hatte die DKP folgende Vorschläge unterbreitet: "... DieDKP... würde jedoch auf eine eigene Kanidatur verzichten, wenn es gelänge, eine gemeinsame Plattform zu finden. Diese müßte u.a. die Verhinderung der Raketenstationierung, Sicherung und Schaffung neuer Arbeitsund Ausbildungsplätze, Abwehr von Rotstiftpolitik, Ausbau demokratischer Rechte, Verhinderung des Bonner Atomprogramms (KKW Wyhl) und Durchsetzung wirkungsvoller Maßnahmen für den Umweltschutz beinhalten..." Mit ihrem Wahlkampfmotto "Arbeitsplätze statt Raketen" wollte die DKP "den Nerv der gegenwärtigen Probleme" treffen. Hauptforderungen ihres "realitischen Programms zur Sicherung und Schaffung von 300.000 Arbeitsplätzen in Baden-Württemberg" waren -- "die Durchsetzung der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnund Personalausgleich" und -- "ein Beschäftigungsprogramm, mit dem dringend notwendige Aufgaben vom sozialen Wohnungsbau über Umweltschutz bis zur Verbesserung sozialer Einrichtungen finanziert werden könnten". Weiter versprach die DKP ihren Wählern, -- "die Macht des Großkapitals" zurückzudrängen und zu beseitigen, und eine i -- "Gesellschaft ohne Ausbeutung, Arbeitslosigkeit, Unterdrückung und Krieg" schaffen zu wollen. 81
  • Vorsitzende MIES noch einmal in einer Rede vor dem Parteivorstand: "... Kommunistische Führungsarbeit bedarf des täglichen Blickes auf den politischen
Mitglied und jeden Funktionär" sein. Dies verdeutlichte der DKP-Vorsitzende MIES noch einmal in einer Rede vor dem Parteivorstand: "... Kommunistische Führungsarbeit bedarf des täglichen Blickes auf den politischen und taktischen Kompaß der Partei. Dieser Kompaß ist die UZ..." Mit einer am 1. September 1984 begonnenen neuen "UZ-Aktion '84" will die DKP dem offenbar schwindenden Interesse an dieser Zeitung entgegenwirken und eine stärkere Verbreitung erreichen. Die Auflage der UZ, die täglich außer montags erscheint, stagniert seit längerem bei etwa 25.000 (Wochenendausgabe: etwa 50.000) Exemplaren. Vom DKP-Parteivorstand werden ferner herausgegeben: -- die Zweimonatszeitschrift "Marxistische Blätter" -- die Zeitschrift "praxis" -- der "DKP-infodienst" und -- die "DKP-landrevue". Daneben verbreitet in Baden-Württemberg der Bezirksvorstand der Partei -- das "DKP-INFO für Arbeiter und Angestellte" -- den "DKP-Pressedienst" und -- die DKP-Zeitung "Schrittmacher". Die örtlichen Parteieinheiten bemühten sich 1984 um eine weitere "Verbesserung der politischen Information und Argumentation" durch das häufigere Herausgeben sogenannter Kleinzeitungen. Diese Flugschriften, die vielfach als Ortsoder Stadtteilzeitungen firmieren, erscheinen zwar mancherorts nur unregelmäßig, nicht selten aber in hoher Auflage. So wurde während des Kommunalwahlkampfes in Mannheim das örtliche DKP-Organ "Mannheim konkret" in einer Stückzahl zwischen 50.000 und 100.000 Exemplaren verteilt. Die ungewöhnliche Steigerung der Zahl der DKP-Kleinzeitungen in Baden-Württemberg im Jahre 1984 (92 gegenüber 75 im Vorjahr) dürfte nicht zuletzt auf das zeitliche Zusammentreffen wichtiger Wahlen in diesem Bundesland (Wahlen zum Europaparlament und zum Landtag, Kommunalwahlen) zurückzuführen sein. 74
  • wurden hierfür folgenden Themen vorgegeben: -- "Warum Mitglied der Deutschen Kommunistischen Partei?" -- "Die DKP - die Partei des Sozialismus
möglichkeiten an. In den örtlichen Grundeinheiten festigen die Mitglieder in regelmäßig stattfindenden Bildungsabenden unter Anleitung von sogenannten Bildungsverantwortlichen "kollektiv" ihre "weltanschauliche Klarheit und politisch-ideologische Überzeugungsstärke". Für das Bildungsjahr 1984/85 wurden hierfür folgenden Themen vorgegeben: -- "Warum Mitglied der Deutschen Kommunistischen Partei?" -- "Die DKP - die Partei des Sozialismus" -- "Der Weg zum Sozialismus" in der Bundesrepublik -- "Verstaatlichung bei demokratischer Kontrolle -- Grenzen und Möglichkeiten" -- "Die DKP-eine demokratische Partei. Zu den.Organisationsgrundsätzen", Für die Durchführung von "Betriebsarbeiterjahresschulen" verlangt die Partei gründlichere organisatorische und personelle Vorbereitungen. Als "bewährtes Instrumentarium" ihrer Parteibildungsarbeit wertet die DKP ferner die auf verschiedenen Organisationsebenen abgehaltenen "Parteizirkel" und Wochenendseminare. Bildungspolitische Unterstützung leistet seit mehr als 15 Jahren die überregional organisierte "Marxistische Arbeiterbildung" (MAB), die den Mitgliedern und Anhängern der DKP "in den wichtigen Arbeiterzentren des Landes aktuelle Angebote für das Kennenlernen und das Studium des wissenschaftlichen Sozialismus unterbreitet". Nach Ansicht des DKPParteivorsitzenden haben ferner die öffentlichen Foren mit Referenten aus der DDR zur "konkreten und überzeugenden Darstellung des realen Sozialismus" Wesentliches beigetragen. Deshalb soll eine jährlich wiederkehrende "Woche des realen Sozialismus" neu organisiert werden. Besonders geeigneten und geförderten Mitgliedern und Funktionären wird der Besuch folgender Schulungsstätten ermöglicht: -- "Institut für Marxistische Studien und Forschungen e.V." (IMSF) in Frankfurt am Main -- "Karl-LIEBKNECHT-Schule" der DKP in Leverkusen - "Friedrich-ENGELS-Zentrum" in Wuppertal -- "SED-Parteischule "Franz MEHRING" in Ost-Berlin -- "Institut für Gesellschaftswissenschaften" beim Zentralkomitee der KPdSU in Moskau. ZU

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