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"links or rechts" in den Verfassungsschutz Trends
  • Rechtsextremismus seine Anhänger hoffen, mit ihrer Strategie einen "Aufstand" der "BRDJuristen" gegen die als "Verbrechertum" bezeichnete "Holocaust-Justiz" unter "Missachtung
Rechtsextremismus seine Anhänger hoffen, mit ihrer Strategie einen "Aufstand" der "BRDJuristen" gegen die als "Verbrechertum" bezeichnete "Holocaust-Justiz" unter "Missachtung der vom Zentralrat der Juden in Deutschland durchgesetzten" Gesetze zu erreichen und die "Holocaustschreibung" ändern zu können. MAHLER und seine Lebensgefährtin Sylvia STOLZ zeigten sich hierbei besonders unbelehrbar und setzten ihren offensiven und aggressiven "Feldzug gegen die Offenkundigkeit des Holocaust" unbeirrt fort. Nach einem Interview, das MAHLER (Foto) am 04.10.07 in München mit einem Publizisten - der früher stellvertretender Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland war - geführt hatte, erhob die dortige Staatsanwaltschaft am 28.01.08 Anklage wegen Volksverhetzung, Beleidigung und Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. MAHLER hatte den Gesprächspartner mit "Heil Hitler..." begrüßt, während der Unterhaltung wiederholt den Holocaust geleugnet, HITLER als "Erlöser des deutschen Volkes" bezeichnet und die drohende Strafverfolgung mit "Sieg oder Tod! - das sei unsere Losung" kommentiert. Das Amtsgericht Erding verurteilte ihn deshalb am 28.04.08 zu zehn Monaten Freiheitsstrafe ohne Bewährung. Der Ausgang der Berufungsverhandlung ist derzeit noch offen. Zuletzt wurde MAHLER am 22.07.08 vom LG Cottbus für schuldig befunden, bei seinem Haftantritt Ende 2006 in Cottbus den Hitlergruß gezeigt und "Heil Hitler" gerufen zu haben. Gegen das Urteil von elf Monaten Haft ohne Bewährung legte MAHLER Revision ein. Seit dem 08.10.08 muss er sich erneut vor dem LG Cottbus wegen diverser holocaustleugnender Internetveröffentlichungen strafrechtlich verantworten; weitere Verfahren sind anhängig. Sylvia STOLZ, MAHLERs treueste Anhängerin, ist derzeit in Haft. Sie wurde am 14.01.08 vom LG Mannheim wegen Volksverhetzung, Aufstachelung zum Rassenhass, versuchter Strafvereitelung und Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt (noch 209
  • Rechtsextremismus fand ein Landesparteitag der Hamburger NPD statt. Gastredner war der Bundesvorsitzende VOIGT. In seiner Rede ging auch
Rechtsextremismus fand ein Landesparteitag der Hamburger NPD statt. Gastredner war der Bundesvorsitzende VOIGT. In seiner Rede ging auch er auf dieses Thema ein: "... wir Deutschen (haben) noch einige Jahrzehnte bis zur endgültigen Durchrassung [...] und (müssen) diese Zeit für unseren politischen Kampf nutzen". Dabei dürfe man sich auch nicht durch die vielschichtigen Repressionen und Gemeinheiten des Systems abhalten lassen. Noch sei Deutschland zu retten, aber die Zeit dränge. In einem Internetbeitrag vom 06.06.08 äußerte sich der Hamburger Landesverband zum "Regierungsprogramm" des CDU-GAL-Senats. Anhand einiger Textpassagen zu den Themen "Vielfalt in der Stadt" und "Integration" wurde insbesondere das Senatsziel der kulturellen und sozialen Integration und Teilhabe der Menschen mit Migrationshintergrund kommentiert. Unter der Überschrift "Hamburg bald Hansatürk?" schürte die NPD Ängste und räsonierte, dass der natürliche Widerstand gegen die Überfremdung kriminalisiert und mundtot gemacht werden solle. Der Beitrag wurde abgeschlossen mit dem Aufruf "Wer will, daß Deutschland das Land der Deutschen bleibt, muss sich JETZT der nationalen Opposition anschließen, bevor es zu spät ist. Hamburger wacht auf!" Mitglieder des Hamburger Landesverbandes unterstützten den NPDUnterbezirk Stade/NI im Wahlkampf zur Landtagswahl in Niedersachsen. Zu dem dortigen Spitzenkandidaten Adolf DAMMANN und seinen ebenfalls aktionistisch orientierten Anhängern haben sowohl der Hamburger Landesverband als auch die Freien Nationalisten traditionell einen sehr engen Kontakt. Trotz des unbefriedigenden Ergebnisses von 1,5 % der Wählerstimmen auf Landesebene wurde das Fazit gezogen, die Landtagswahl in Niedersachsen habe gezeigt, dass überall dort überdurchschnittliche Ergebnisse erzielt wurden, wo die NPD kontinuierlich in der Öffentlichkeit wahrnehmbar gewesen sei. In Stade erreichte sie 1,7 % der Stimmen. Der Partei ist es gelungen, ihrer "Heimatseite" im Internet einen professionellen Anstrich zu geben und tagespolitische Themen für ihre demokratiefeindliche Agitation zu nutzen. 194
  • Rechtsextremismus Der sich im Jahr 2007 bereits abzeichnende Trend zu mehr öffentlichen Aktivitäten der Hamburger NPD verfestigte sich 2008. Durch
  • Abbau eines Info-Standes im Alstertal durch ca. 20 Linkextremisten zu einer Störung durch Rufe und Zeigen eines Transparents "Nazis
  • raus". Die Betreiber des Standes nahmen beim Eintreffen der Linken faustgroße Steine auf, die zuvor dem Stand Halt gaben. Eingesetzte
Rechtsextremismus Der sich im Jahr 2007 bereits abzeichnende Trend zu mehr öffentlichen Aktivitäten der Hamburger NPD verfestigte sich 2008. Durch die zunehmende Verschmelzung der Partei mit der Hamburger Neonaziszene ist die NPD aktionsfähiger geworden. Mehrere Führungspersonen der Neonaziund Skinheadszene in Bramfeld ( 5.1) gehören der Partei an und haben Führungspositionen im Landesvorstand und in den Kreisvorständen übernommen. Am 01.02.08 veranstaltete der Hamburger Landesverband eine "Reichsgründungsfeier" zur Erinnerung an die Gründung des II. Deutschen Reiches durch Otto von Bismarck. Der damalige Landesvorsitzende der NPD Berlin, Eckard BRÄUNIGER, trat als Gastredner auf und referierte über die historische Entwicklung der deutschen Reiche. In Hamburg wurden im Berichtszeitraum an 31 NPD-Ständen Informationen angeboten, meistens im Rahmen bundesweiter Aktionstage. So wurden allein in den Wochen vom 15.03. - 22.03.08 und 12.04. - 19.04.08 in den Bezirken Altona, Bergedorf, Harburg, Hamburg-Mitte und Wandsbek im Rahmen der Kampagne "Sozial geht nur National" zwölf Informationsstände NPD Stand in Hamburg-Bramfeld ausgerichtet. Neben dem speziell für die Kampagne erstellten Informationsmaterial wurden auch "Schulhof-CDs", Exemplare der Zeitung "Deutsche Stimme" sowie das Flugblatt "Jetzt reicht's, Schluss mit dem Globalisierungs-Irrsinn" verteilt. Mit wenigen Ausnahmen verliefen die Info-Stände ebenso wie Gegenaktionen politischer Gegner friedlich. Am 19.04.08 kam es kurz vor dem Abbau eines Info-Standes im Alstertal durch ca. 20 Linkextremisten zu einer Störung durch Rufe und Zeigen eines Transparents "Nazis raus". Die Betreiber des Standes nahmen beim Eintreffen der Linken faustgroße Steine auf, die zuvor dem Stand Halt gaben. Eingesetzte Polizeikräfte trennten die Gruppen und verhinderten eine Eskalation. In dem Aktionsbericht der NPD wird der Vorfall wie folgt dargestellt: "Beim bis 14 Uhr angemeldeten Informationsstand im Alstertal kam es jedoch 192
  • Rechtsextremismus Jahr 2008. Aussagen über die langfristigen finanziellen Auswirkungen auf die NPD sind noch nicht möglich, da die Bundestagsverwaltung wegen
Rechtsextremismus Jahr 2008. Aussagen über die langfristigen finanziellen Auswirkungen auf die NPD sind noch nicht möglich, da die Bundestagsverwaltung wegen der evtl. falschen Rechenschaftsberichte ermittelt. Am 25.05.08 wurde auf dem 32. Bundesparteitag der NPD in Bamberg/BY der Hamburger Landesvorsitzende Jürgen RIEGER (Foto) zum stellvertretenden Parteivorsitzenden gewählt. Zuvor wurde Udo VOIGT in seinem Amt als Parteivorsitzender bestätigt. Zu diesem Zeitpunkt war die Führungskrise noch nicht eskaliert. Als weitere Stellvertreter wurden der Fraktionsvorsitzende der NPD im sächsischen Landtag, Holger APFEL, sowie der stellvertretende Landesvorsitzende der NPD Bayern, Sascha ROßMÜLLER, in ihrem Amt bestätigt. Die Hamburger NPD berichtete darüber auf ihrer Internetseite und verband mit der Wahl RIEGERs die Hoffnung, dass "... unser auf einen Stadtstaat begrenzter Landesverband ein größeres Gewicht in der Gesamtpartei einnehmen wird. Viele Delegierte des Bundesparteitages wählten den Hamburger Landesvorsitzenden nicht trotz seines nicht stromlinienförmigen Auftretens, sondern gerade deswegen". Insbesondere wegen der "KEMNA-Affäre" kam es zu massiven Auseinandersetzungen in der NPD. Mehrere Funktionäre stellten öffentlich Überlegungen an, wer die Partei künftig als Vorsitzender wieder auf den richtigen Weg führen könne. Ob VOIGT wegen des Versagens in Sachen KEMNA trotz aller ihm zugesprochenen Verdienste um die Partei noch der richtige Mann sei, wurde von vielen vehement bezweifelt. Andreas MOLAU, der Ende Dezember 2008 seine Kandidatur erklärte, zog diese nach heftigen parteiinternen Auseinandersetzungen am 19.02.09 zurück. Die NPD führte zum 1.Mai eine zentrale Demonstration in Nürnberg mit rund 1.500 Personen durch (Motto "Sozial geht nur national"); es war die bundesweit größte NPD-Veranstaltung im Jahr 2008, die weitgehend störungsfrei verlief. Redner waren VOIGT und sein Vertreter ROßMÜLLER. VOIGT prangerte die sozialen Missstände in Deutsch190
  • Rechtsextremismus Geprägt war das Jahr 2008 für die Partei durch die Festnahme ihres Bundesschatzmeisters Erwin KEMNA
Rechtsextremismus Geprägt war das Jahr 2008 für die Partei durch die Festnahme ihres Bundesschatzmeisters Erwin KEMNA am 07.02.08 und die sich anschließende innerparteiliche Führungsund Finanzkrise. KEMNA wurde wegen des Verdachts der gewerbsmäßigen Untreue zum Nachteil der NPD festgenommen. Das Gericht ordnete Untersuchungshaft an. Er wurde verdächtigt, Geld aus dem Parteivermögen veruntreut und sich daran persönlich bereichert zu haben. Parallel fanden Durchsuchungen in der NPD-Parteizentrale in BerlinKöpenick und der "Deutschen Stimme Verlagsgesellschaft mbH" in Riesa (Sachsen) statt. Am 12.09.08 verurteilte das LG Münster KEMNA nach nur einem Verhandlungstag zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und acht Monaten ohne Bewährung. KEMNA hatte gestanden, zwischen 2004 und 2007 in 80 Fällen Parteigelder in Höhe von insgesamt 741.000 Euro veruntreut und auf seine Privatkonten bzw. auf Geschäftskonten seiner mittlerweile insolventen Küchenfirma umgeleitet zu haben. Das Gericht sah das Geständnis KEMNAs als glaubhaft an. Sein persönlich motiviertes Vorgehen habe nicht auf einen Versuch der NPD schließen lassen, durch entsprechende Transaktionen Parteivermögen beiseite zu schaffen. Auch hätten sich keine Anhaltspunkte dafür gefunden, dass die Parteiführung Kenntnis von KEMNAs Manipulationen gehabt habe. Dieser habe im Gegenteil über Jahre ohne jedwede Kontrolle durch die Parteiführung agieren können. In der Partei wurde Kritik am Bundesvorsitzenden VOIGT (Foto) laut, der sich bis zuletzt schützend vor KEMNA gestellt hatte, von dessen Unschuld überzeugt gab und dem die Verantwortung für die fehlende Kontrolle zugewiesen wurde. Ob dieses Verhalten auf Überzeugung oder Selbstschutz zurückzuführen ist, bleibt unklar. Seit Anfang 2009 ermittelt die Staatsanwaltschaft in der Angelegenheit jedenfalls auch gegen Udo VOIGT, da dieser im Verdacht steht, am Verfassen falscher Rechenschaftsberichte beteiligt gewesen zu sein. Die ohnehin schlechte finanzielle Lage der Partei spitzte sich durch die "KEMNA-Affäre" zu und beeinträchtigte die Wahlkampfaktivitäten im 189
  • Rechtsextremismus "Die Deutschen sollen zahlen... Höhere Renten für jüdische Emigranten"; "Wie lange noch Wiedergutmachung? Bekommen jetzt auch Kinder und Enkel
Rechtsextremismus "Die Deutschen sollen zahlen... Höhere Renten für jüdische Emigranten"; "Wie lange noch Wiedergutmachung? Bekommen jetzt auch Kinder und Enkel der Opfer Geld?" Es würden " ... mit der Regelmäßigkeit des täglichen Sonnenaufgangs neue Forderungen von jüdischer Seite erhoben.". Der Holocaust wurde zwar nicht geleugnet, mit vergleichenden Hinweisen auf deutsche Kriegsopfer und die Vertreibung der Deutschen am Ende des Zweiten Weltkrieges sowie die Verbrechen anderer Völker wurde aber versucht, die Verbrechen des NS-Regimes zu relativieren: "Merkwürdig bei diesem Gedenk-Marathon ist, dass die Millionen Deutschen, die der Siegerwillkür zum Opfer fielen, in Berlin und anderen deutschen Städten keiner Würdigung für Wert befunden werden." (NZ v. 22.08.08) Die Erfolge der DVU bei der Teilnahme an Wahlen sind gering. Sie ist nur in Brandenburg in einem Landtag vertreten. 2008 nahm sie an der Bürgerschaftswahl in Hamburg am 24.02.08 teil, bei der sie 0,8% der abgegebenen Stimmen erzielte (Publikationen / Wahlberichte / Beitrag "Wahl zur Hamburger Bürgerschaft am 24.02.08"). Bei den Kommunalwahlen in Brandenburg am 28.09.08 teilten sich DVU und NPD die Landkreise und kreisfreien Städte in Brandenburg im Sinne des Deutschland-Paktes ( 4.) auf. Nur in einem Landkreis traten Kandidaten aus beiden Parteien direkt gegeneinander an. Hier unterlag die DVU mit 0,9% und verlor ihr Kreistagsmandat an die NPD, die 4,5% erreichte. Auch im Landesdurchschnitt erzielte die NPD mit 1,8% ein besseres Ergebnis als die DVU mit 1,6% der Wählerstimmen. Gemäß den im Deutschland-Pakt getroffenen Wahlabsprachen ist die Teilnahme an den Landtagswahlen in Thüringen am 30.08.09 und in Brandenburg am 27.09.09 der DVU vorbehalten. Unmittelbar nach seiner Wahl zum Bundesvorsitzenden kam Matthias FAUST (Foto) noch auf dem Bundesparteitag am 11.01.09 jedoch einem Wunsch der NPD nach und erklärte, die DVU werde in Thüringen zugunsten der NPD auf eine Wahlteilnahme verzichten ( 4.). 198
  • Rechtsextremismus Steuerzahler durchfüttern lassen oder hierzulande sogar viel Geld mit kriminellen Geschäften wie Drogenhandel, illegalem Glücksspiel usw. verdienen
Rechtsextremismus Steuerzahler durchfüttern lassen oder hierzulande sogar viel Geld mit kriminellen Geschäften wie Drogenhandel, illegalem Glücksspiel usw. verdienen." In dem Artikel "Deutschland in Gefahr - Wenn die Türkei der EU beitritt" sprach Dr. FREY von einer "Invasion aus Anatolien" und führte aus: "Millionen Arme aus Anatolien würden ihr Glück in Mitteleuropa suchen. Vom christlichen Erbe und vom deutschen Charakter unseres Landes bliebe nichts übrig. All die in der Türkei schon unlösbaren Probleme u.a. zwischen Türken und Kurden, Kemalisten und Islamisten würden Deutschland zusätzlich strangulieren. Der Untergang des Abendlandes wäre nicht mehr aufzuhalten." In der NZ waren auch revisionistische Bezüge erkennbar. Die deutsche Schuld am Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde bestritten, geschichtliche Ereignisse dieser Zeit durch Vergleiche relativiert, als Fälschungen bzw. Lügen bezeichnet und insgesamt eine einseitige Vergangenheitsbewältigung zu Lasten des deutschen Volkes behauptet. Neben regelmäßiger Werbung für Bücher des bekannten Revisionisten David IRVING gab es Werbe-Anzeigen für Bücher, in denen das deutsche Volk entlastet und "Hunderte der übelsten Lügen gegen unser Vaterland ..." aufgedeckt und "Kollektivschuld-Bekenntnisse widerlegt" würden. Selbst die Bundeskanzlerin schrecke "... nicht vor Fälschungen zurück wie jenen, die Alleinschuld am Zweiten Weltkrieg liege auf deutscher Seite ...". In der NZ wurde zwar offener Antisemitismus vermieden, in der Berichterstattung waren aber Anhaltungspunkte für eine Feindschaft gegen Juden festzustellen. In der Ausgabe vom 08.08.08 wurde über das Ergebnis einer Umfrage der NZ in ihrer Leserschaft zum Thema "Wer ist Deutschlands Feind?" berichtet. Nach eigenen Angaben beteiligten sich mehr als 1.000 Leser daran, und 77,2 % der Befragten hätten "Zionismus" angekreuzt. In der Berichterstattung über den Staat Israel wurde wiederholt der Begriff "Judenstaat" benutzt. Assoziationen mit dem Stereotyp des "geldgierigen Juden" dürften dabei durchaus gewollt sein: "Teures NS-Gedenken / Mahnmals-Inflation in Berlin"; "Seid umschlungen, Millionen! Mehr Geld für Zentralrat der Juden"; 197
  • Linksextremismus Die Hamburger SDAJ trifft sich im "Havana-Club" im Stadtteil Eimsbüttel. In demselben Gebäude befindet sich auch das Hamburger
  • stammen hauptsächlich aus der DKP und der Partei DIE LINKE. ( 6.). Als Kontaktperson zu einem zweiwöchentlich stattfindenden "Jour fixe
Linksextremismus Die Hamburger SDAJ trifft sich im "Havana-Club" im Stadtteil Eimsbüttel. In demselben Gebäude befindet sich auch das Hamburger DKPZentrum. Die Aktivitäten der Gruppe waren rückläufig. Im Gegensatz zu früheren Jahren erschien ihre Zeitung "Likedeeler" nicht. Zu einer Demonstration am 21.02. zum Thema "Gebührenfreie Bildung und eine erfreuliche Zukunft für Alle! Solidarität statt soziale Auslese" rief neben zwölf anderen Organisationen auch die SDAJ auf. Marxistische Abendschulen (MASCH) in Hamburg Neben der seit 1981 tätigen MASCH, die als e.V. betrieben wird und ihre Kurse fast ausschließlich in Räumen der Hamburger Universität anbietet, existiert seit Februar 2007 eine zweite MASCH, die im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg unter maßgeblicher Beteiligung von DKP-Mitgliedern als nicht eingetragener Verein gegründet wurde und im Berichtsjahr expandierte. "Marxistische Abendschule Hamburg - Forum für Politik und Kultur" (MASCH e.V.) Die MASCH gibt vor, an keine bestimmte politische Organisation oder theoretische Schule gebunden zu sein. Ihr Ziel ist "die Verbreitung und Weiterentwicklung der marxistischen Theorie als grundlegendes Instrument zur Analyse der gesellschaftlichen Wirklichkeit mit der Perspektive von deren Veränderung" (Sommerprogramm 2008). Die Referenten stammen hauptsächlich aus der DKP und der Partei DIE LINKE. ( 6.). Als Kontaktperson zu einem zweiwöchentlich stattfindenden "Jour fixe" in Altona fungiert ein DKP-Mitglied. "Marxistische Abendschule" (MASCH) in Wilhelmsburg In der MASCH Wilhelmsburg werden Vorträge zu Themen wie "Was ist Marxismus?" oder "Einführung in 'Das Kapital'" kontinuierlich im 154
  • Rechtsextremismus f Am 22. Juli 2019 versuchte ein 55-Jähriger in Wächtersbach (Hessen), aus rassistischer Motivation einen eritreischen Staatsangehörigen
Rechtsextremismus f Am 22. Juli 2019 versuchte ein 55-Jähriger in Wächtersbach (Hessen), aus rassistischer Motivation einen eritreischen Staatsangehörigen zu töten. Der Täter beging im Anschluss an die Tat Suizid. f Der Bundesgerichtshof entschied am 22. August 2019, dass gegen einen Bundeswehrsoldaten, der im Verdacht steht, eine staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet zu haben, wobei er sich zu Vorbereitungszwecken als syrischer Flüchtling ausgegeben hatte, eine Hauptverhandlung anzuberaumen ist (siehe Verfassungsschutzbericht Hamburg 2017, S. 131 f.). f Am 10. Oktober 2019 wurde gegen zwei Beschuldigte ein weiteres Urteil wegen der Bildung der terroristischen Vereinigung "Oldschool Society" (OSS) gefällt. Der Strafschutzsenat des Oberlandesgerichtes (OLG) Dresden verurteilte die Angeklagten zu Freiheitsstrafen von zwei Jahren und vier Monaten sowie zwei Jahren auf Bewährung. OSS hatte flüchtlingsfeindliche und antimuslimische Ziele verfolgt, und spätestens seit Februar 2015 Brandund Sprengstoffanschläge gegen Asylbewerberunterkünfte geplant (siehe Verfassungsschutzbericht Hamburg 2017, S. 131). f Am 30. September 2019 begann vor dem Staatsschutzsenat des OLG Dresden der Prozess gegen acht mutmaßliche Mitglieder der Gruppierung "Revolution Chemnitz". Am 24. März 2020 verhängte das OLG Freiheitsstrafen von zwei Jahren und drei Monaten bis zu fünfeinhalb Jahren. Die Männer im Alter von 22 bis 32 Jahren wurden wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung verurteilt, Rädelsführer Christian K. zudem wegen deren Gründung. Der Vorsitzende Richter sagte nach Medienberichten, die Gruppe sei ein "organisierter Zusammenschluss zur Erreichung eines gemeinsamen Ziels, bei dem die Tötung von Menschen am Ende stehen kann". Laut Anklage hat sich die Gruppierung im September 2018 in einem eigens dafür eingerichteten Telegram-Chat formiert und plante für den 3. Oktober 2018 einen Umsturz sowie gewalttätige Angriffe und bewaffnete Anschläge auf Ausländer und politisch Andersdenkende. 161
  • Linksextremismus Arbeit und für soziale Bewegungen. Für die DKP sei "die Bildung von Bündnissen und Allianzen ein Schlüsselproblem". Die zentrale
  • kandidierten mehrere DKP-Mitglieder auf Listen der Partei DIE LINKE. Ziel der DKP, die im Wahlkampf zur Stimmabgabe für
  • LINKE. aufrief, war, "zu der Erkenntnis beizutragen, dass ein Politikwechsel ohne Eingriffe in die [...] Eigentumsund Verfügungsrechte nicht zu haben
  • Platz 10 der Landesliste für die Bürgerschaftswahl. Da "DIE LINKE." nur mit acht Sitzen in der Bürgerschaft vertreten
Linksextremismus Arbeit und für soziale Bewegungen. Für die DKP sei "die Bildung von Bündnissen und Allianzen ein Schlüsselproblem". Die zentrale Parteiveranstaltung "Vierzig Jahre DKP" fand am 27.09.08 in Recklinghausen statt, an der 400 - meist ältere - Mitglieder, darunter viele Gründungsmitglieder von 1968, teilnahmen. STEHR betonte, dass die Eigentumsfrage angesichts der internationalen Finanzkrise wichtiger denn je sei. Im Rahmen ihrer langjährigen Zusammenarbeit mit der Regierung Kubas bot die DKP für junge Parteimitglieder - bis 35 Jahre - dort Studienaufenthalte im April 2008 an. Vertreter der Kommunistischen Partei Kubas sollten über aktuelle Entwicklungen sprechen. Daneben stand die Vermittlung von Grundlagen der DKP-Politik durch DKP-Vertreter auf dem Programm, um die Teilnehmer zu befähigen, Verantwortung in der DKP zu übernehmen (UZ, 01.02.08). Hamburg Die Hamburger DKP zählt weiterhin rd. 220 Mitglieder, die überwiegend in Wohngebietsund zwei Betriebsgruppen organisiert sind. Zu den Wahlen zur Hamburgischen Bürgerschaft und den Bezirksversammlungen am 24.02.08 kandidierten mehrere DKP-Mitglieder auf Listen der Partei DIE LINKE. Ziel der DKP, die im Wahlkampf zur Stimmabgabe für DIE LINKE. aufrief, war, "zu der Erkenntnis beizutragen, dass ein Politikwechsel ohne Eingriffe in die [...] Eigentumsund Verfügungsrechte nicht zu haben ist und dass der Kapitalismus überwunden werden muss". Der Bezirksvorsitzende der DKP Hamburg, Olaf HARMS, kandidierte auf Platz 10 der Landesliste für die Bürgerschaftswahl. Da "DIE LINKE." nur mit acht Sitzen in der Bürgerschaft vertreten ist, ist HARMS nicht in das Landesparlament gekommen. Nur in die Bezirksversammlung Hamburg-Nord zog ein DKP-Mitglied als Ergebnis der Kooperation ein. Am 09.02.08 fand eine "Antifaschistische Konferenz" der DKP unter dem Motto "Wer braucht Nazis?" mit mehr als 100 Teilnehmern statt. 151
  • Rechtsextremismus "Artgemeinschaft - Germanische Glaubensgemeinschaft wesensgemäßer Lebensgestaltung" e.V. ("Artgemeinschaft") Sitz Berlin Verbreitung Bundesweit Gründung 1951 Struktur Jens BAUER (Burgenlandkreis) Aufbau fungiert
  • Sittengesetz in uns gebietet Gefolgschaft dem besseren Führer, mit Recht und Pflicht zu abweichendem Rat, nach bestem Wissen und Gewissen
Rechtsextremismus "Artgemeinschaft - Germanische Glaubensgemeinschaft wesensgemäßer Lebensgestaltung" e.V. ("Artgemeinschaft") Sitz Berlin Verbreitung Bundesweit Gründung 1951 Struktur Jens BAUER (Burgenlandkreis) Aufbau fungiert seit Herbst 2015 als Vorsitzender. Mitglieder Bund: 100 - 150 (2016: 100) Anhänger VeröffentWeb-Angebote: www.nordzeit.de lichungen www.asatru.de Soziale Medien Publikationen: "Nordische Zeitung" (NZ; vierteljährlich) eigener Buchdienst mit Büchern und Schriften zu heidnischen Themen und religiösem Brauchtum auf rassistischer Grundlage Finanzierung Mitgliedsbeiträge, Spendengelder, Einnahmen aus Buchdienst Kurzportrait / Ziele Die "Artgemeinschaft" ist eine neonazistische Organisation und vertritt völkisch-rassistisches Gedankengut. Sie versteht sich selbst als Glaubensbund, der "die Kultur der nordeuropäischen Menschenart" bewahren, erneuern und weiterentwickeln will. Grund der Beobachtung Eine rassistisch geprägte Ideologie ist kennzeichnend für die "Artgemeinschaft". Die Mitglieder leben strikt nach dem "Sittengesetz ihrer Ahnen". Darin heißt es: "Das Sittengesetz in uns gebietet Einsatz für Wahrung, Einigung und Mehrung germanischer Art. Das Sittengesetz in uns gebietet Gefolgschaft dem besseren Führer, mit Recht und Pflicht zu abweichendem Rat, nach bestem Wissen und Gewissen." Sie orientiert sich am Nationalsozialismus und versucht "völkische Strukturen" aufzubauen. Verfassungsschutzbericht des Landes Sachsen-Anhalt 2017 43
  • Grad!" | Liest man heute eine von dem Rechtsextremisten Höcke am 17. Januar 2017 in Dresden gehaltene Rede, so wird Folgendes
ZEITFÜRGESCHICHTE "Er [der Augenzeuge] hat erzählt, wie er mit 200 anderen Kindern in die Gaskammer geführt wurde. Dort hat man abgeschlossen - und es war absolut dunkel. Die Kinder haben angefangen zu singen, um sich Mut zu machen. Er sagte, einige Minuten haben wir gesungen und als erst nichts geschah, haben wir angefangen zu weinen und zu schreien. Und da öffnete sich die Tür. Wir Staatsanwälte haben später über andere Beweise erfahren: Da war ein Zug mit Kartoffeln in Auschwitz angekommen, und es gab nicht genug SS-Leute, um ihn zu entladen. Man hat die Tür aufgemacht und 30 Kinder, die nahe am Eingang standen, herausgenommen - er war einer von denen. Dann hat man wieder abgeschlossen und die anderen 170 wurden gleich getötet. Die 30 haben bei der Entladung der Kartoffeln geholfen, dann wurden sie auch getötet. Aber der wachhabende SS-Mann hat behauptet, dieser Junge hätte einen Schaden an einem der Lastwagen angerichtet, und gesagt: Bevor der Junge mit der nächsten Gruppe ebenfalls getötet wird, soll er als Strafe ausgepeitscht werden. Der SS-Mann, der ihn auspeitschen sollte, hat aber eine Zuneigung zu dem Jungen entwickelt und stellte ihn als Schuhputzer an. Auf diese Weise war er der Einzige von den 200, der am Leben geblieben ist. [...] Es gab viele grausame Momente während des Prozesses, aber bei dieser Geschichte mit den singenden und weinenden Kindern haben auch die Richter eine Pause anberaumt. Ich blieb wie erstarrt auf meinem Platz sitzen". Nachdem Fritz Bauer den israelischen Behörden den entscheidenden Hinweis gegeben hatte, entführte der israelische Geheimdienst Eichmann (alias Ricardo Klement) am 11. Mai vor sechzig Jahren aus Buenos Aires. 1946 aus einem amerikanischen Internierungslager entwichen, war Eichmann - ebenso wie Tausende andere nationalsozialistische Kriegsverbrecher - 1950 mit Hilfe eines "breiten Netzwerks der römisch-katholischen Kirche" (Clara Akinyosoye, 2015) über Italien nach Argentinien gelangt, wobei sich - mitten im Kalten Krieg - hieran auch andere Akteure beteiligten. Dabei handelten die Geistlichen, so der österreichische Historiker Gerald Steinacher (2008), aus unterschiedlichen Motiven: Sympathie mit dem Nationalsozialismus, Antikommunismus, theologische Argumente (Vergebung). Björn Höcke: "erinnerungspolitische wende um 180 Grad!" | Liest man heute eine von dem Rechtsextremisten Höcke am 17. Januar 2017 in Dresden gehaltene Rede, so wird Folgendes deutlich: Der maßgebliche Funktionär der AfD und des mittlerweile formal aufgelösten Flügels der AfD, der in Hessen an zwei Universitäten unter anderem Geschichtswissenschaft für das Lehramt am Gymnasium studierte und zeitweise unterrichtete, will den politischen bzw. erinnerungspolitischen Kurs und den seiner Anhänger offensichtlich 160 - Hessischer Verfassungsschutzbericht 2019
  • Rechtsextremismus 5. Neonazismus Grundlage und feste Bezugsgröße des neonazistischen Spektrums ist der historische Nationalsozialismus, dargelegt im 25-Punkte-Programm
  • sogenannten "Volksgemeinschaft", die Menschen anderer Herkunft oder Kultur ausschließt. Rechte des Einzelnen, Meinungsvielfalt und Pluralismus haben in dieser angestrebten "Volksgemeinschaft
Rechtsextremismus 5. Neonazismus Grundlage und feste Bezugsgröße des neonazistischen Spektrums ist der historische Nationalsozialismus, dargelegt im 25-Punkte-Programm der NSDAP, das am 24. Februar 1920 von Adolf Hitler im Münchener Hofbräuhaus verkündet wurde. Die prägenden Ideologieelemente sind dabei Rassismus, Antisemitismus, Nationalismus und Antipluralismus. Neonazis streben einen ethnisch homogenen Staat nach dem "Führerprinzip" an. Das Kernelement bildet die Schaffung einer sogenannten "Volksgemeinschaft", die Menschen anderer Herkunft oder Kultur ausschließt. Rechte des Einzelnen, Meinungsvielfalt und Pluralismus haben in dieser angestrebten "Volksgemeinschaft" keinen Platz, da ethnische Vielfalt und pluralistische Gesellschaft aus Sicht der Neonazis die Existenz des eigenen Volkes bedrohten. Die freiheitliche demokratische Grundordnung wird in ihrer Gesamtheit als aufgezwungene Ordnung eines vorgeblichen "Besatzerregimes" abgelehnt. Historische Tatsachen werden in revisionistischer Weise bis hin zur Holocaustleugnung umgedeutet. Trotz gemeinsamer ideologischer Grundelemente ist die neonazistische Szene heterogen. Die verschiedenen Ideologieelemente innerhalb der Personenzusammenschlüsse sind unterschiedlich stark ausgeprägt. Insbesondere bei jüngeren Neonazis prägen auch antiamerikanische, antikapitalistische und antiimperialistische Einstellungen das jeweilige Weltbild. Der Trend zum Abbau fester Strukturen innerhalb der neonazistischen Szene hält weiter an. Die Mehrzahl der überwiegend regionalen Gruppierungen verzichtet auf feste Organisationsformen, um Vereinsverbote zu erschweren und möglichst wenig Ansatzpunkte für strafrechtliche Ermittlungsverfahren zu bieten. Im Gegenzug gewinnen strukturarme Vernetzungsstrategien und ein erhöhtes Maß an Konspiration weiter an Bedeutung. Die räumliche Nähe, die geringe Gruppengröße sowie der persönliche Kontakt der Anhänger untereinander stellen bereits eine Vernetzung dar, so dass Organisationsstrukturen oder formale Mitgliedschaften zunehmend entbehrlich sind. Bei langjährigen Protagonisten neonazistischer Kameradschaften erfolgt die Vernetzung vor allem über persönliche Kennverhältnisse. Ferner werden feste Strukturen zunehmend durch Netzwerke im virtuellen Raum ersetzt, bei denen sich auch überregionale Personenzusammenschlüsse zunächst über die Möglichkeiten der Kommunikation in sozialen Medien zusammenfinden und sich erst später in der Realwelt 163
  • Linksextremismus Die Hamburger Betriebsgruppe "Öffentlicher Dienst" legte einen Alternativentwurf mit dem Titel "Handlungsorientierung" vor, der auf den Existenzkampf
  • parlamentarische und außerparlamentarische Zusammenarbeit mit der Partei DIE LINKE. fortzusetzen. Die DKP müsse sich überdies stärker in Massenbewegungen
Linksextremismus Die Hamburger Betriebsgruppe "Öffentlicher Dienst" legte einen Alternativentwurf mit dem Titel "Handlungsorientierung" vor, der auf den Existenzkampf der DKP verwies. Sinkende Mitgliederzahlen, Überalterung und ein wachsendes Finanzproblem würden zu Resignation unter aktiven Mitgliedern führen. Drastisch sei der Zerfall der Organisationsstruktur. Als Gegenmaßnahmen wurden die Konzentration auf die Bereiche Betriebsund Gewerkschaftsarbeit sowie Kommunalpolitik und größere Anstrengungen zur Reorganisation der Partei mit Stärkung der Gruppen empfohlen. Die Delegierten des Parteitags lehnten den Antrag mehrheitlich ab, weil er nicht mit dem DKP-Parteiprogramm vereinbar sei und von einer Krise in der DKP nicht die Rede sein könne. Stattdessen nahmen sie den Leitantrag des Parteivorstandes "Die DKP im Kampf gegen Krieg, Sozialund Demokratieabbau - Profil schärfen - DKP stärken" mit gro18. Parteitag der DKP ßer Mehrheit an. Der Vorsitzende und seine Stellvertreter wurden in ihren Ämtern bestätigt. Bei der Wahl des dritten stellvertretenden Parteivorsitzenden gab es eine Konkurrenz-Kandidatur. Der Hamburger Olaf HARMS unterlag dabei einem Münchener Mitbewerber, der für den Mehrheitskurs in der DKP steht. In dem von 40 auf 34 Mitglieder verkleinerten Vorstand sind drei Hamburger vertreten. Ein Hamburger wurde in die fünfköpfige "Zentrale Revisionskommission" (ZRK) gewählt. Für ihren Vorsitzenden besteht die Bedeutung der DKP " ... darin, dass sie den wissenschaftlichen Sozialismus zur Grundlage ihrer Politik macht; dass sie die einzige Partei ist, die in ihrer Strategie und Taktik den revolutionären Bruch anstrebt". Der Hebel für Veränderungen müsse dort angesetzt werden, wo sich der für die gesellschaftliche Umgestaltung wichtige Teil der Bevölkerung befinde: in Großbetrieben und Gewerkschaften. Beschlossen wurde ferner, die parlamentarische und außerparlamentarische Zusammenarbeit mit der Partei DIE LINKE. fortzusetzen. Die DKP müsse sich überdies stärker in Massenbewegungen wie der Friedensbewegung verankern. Gleiches gelte für die antifaschistische 150
  • Linksextremismus Hamburg, MASCH). Die Hoffnung auf eine steigende Anziehungskraft des Marxismus erfüllte sich bislang jedoch nicht. Während einer
  • niedersächsischen Landtagswahlen am 27.01.08 für die Partei DIE LINKE. kandidiert und ein Landtagsmandat erhalten hatte, lenkten vorübergehend öffentliches Interesse
  • LINKE. distanzierte sich von den Äußerungen, schloss die Abgeordnete am 18.02.08 aus ihrer Fraktion aus und verlangte von ihr - erfolglos
Linksextremismus Hamburg, MASCH). Die Hoffnung auf eine steigende Anziehungskraft des Marxismus erfüllte sich bislang jedoch nicht. Während einer von der DKP am 12.01.08 in Berlin veranstalteten Feier erklärte ihr Vorsitzender Heinz STEHR vor über 300 Teilnehmern, in Deutschland seien die Voraussetzungen für die Formierung einer politischen Gegenkraft besser als in den letzten Jahren. Nach aktueller Meinungsumfrage empfinde eine Mehrheit das bestehende System als ungerecht und halte eine sozialistische Perspektive für erstrebenswert. Deswegen brauche das Land eine starke kommunistische Partei. Als Schwerpunktaufgaben der DKP nannte er die soziale Frage, Antifaschismus, Kampf um Frieden und gegen Demokratieabbau. Die Anfang 2008 bekannt gewordene Schließung des NOKIA-Werkes in Bochum griff die DKP mit einer "Presseerklärung" v. 18.01.08 auf. Unter dem Tenor "Nokia enteignen" verlangte sie, "die Sozialpflichtigkeit des Eigentums nach dem Grundgesetz und der Landesverfassung einzufordern". In Deutschland seien nun "eine öffentliche Debatte und Maßnahmen zur Einschränkung der Willkür und des Diktats des transnationalen Kapitals" nötig. DDR-freundliche Äußerungen eines DKPMitgliedes, das bei den niedersächsischen Landtagswahlen am 27.01.08 für die Partei DIE LINKE. kandidiert und ein Landtagsmandat erhalten hatte, lenkten vorübergehend öffentliches Interesse auf die DKP. DIE LINKE. distanzierte sich von den Äußerungen, schloss die Abgeordnete am 18.02.08 aus ihrer Fraktion aus und verlangte von ihr - erfolglos - die Rückgabe ihres Mandats. Der 18. DKP-Parteitag fand unter dem Motto "DKP in Bewegung" am 23./24.02.08 in Mörfelden-Walldorf/Hessen statt. Mit Mehrheit wurde der vom Vorstand eingebrachte Antrag "Arbeitsvorhaben 2008/09" beschlossen. Während des Parteitages wurden Probleme deutlich: 149
  • Linksextremismus lich führt sie Gedenkveranstaltungen zu THÄLMANNs Geburtsbzw. Todestag durch. An der Veranstaltung zu seinem 64. Todestag am 18.08.08 nahmen
Linksextremismus lich führt sie Gedenkveranstaltungen zu THÄLMANNs Geburtsbzw. Todestag durch. An der Veranstaltung zu seinem 64. Todestag am 18.08.08 nahmen ca. 50 Personen teil. Zu ihrem 40-jährigen Bestehen im Jahre 2009 sollen die Gedenkstätte renoviert und die Ausstellung restauriert werden. Zur Finanzierung sollen zusätzliche Spenden erhoben und öffentliche Mittel beantragt werden. "Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend" (SDAJ) Die SDAJ ist formal eine eigenständige Organisation, aber durch ideologische Nähe bei identischen Zielen und organisatorischen Übereinstimmungen - gemeinsame Büros und Doppelmitgliedschaften - eng mit der DKP verzahnt. Ihre Mitgliederzahl stagniert bundesweit seit 2006 bei etwa 300. In einer "Pressemitteilung" erklärte die SDAJ, die Finanzkrise sei nicht eingetreten, weil Banken und Großkonzerne "besonders böse wären, sondern weil eben das die Logik des Kapitalismus ist: immer da Geld reinzustecken, wo man am meisten Gewinn machen kann. Eine Gesellschaft, die auf Profitstreben basiert [...] ist ein Wahnsinn, den sich die Menschheit auf Dauer nicht leisten kann" (SDAJ-Homepage, April 2008). Vom 09.-12.05.08 feierte die SDAJ ihr 40-jähriges Bestehen mit einem "Festival der Jugend" im Jugendpark Köln, zu dem sie erstmals seit 20 Jahren wieder eingeladen hatte. Bei internationaler Beteiligung - u.a. aus Griechenland, Kolumbien, Kuba, Portugal und der Schweiz - hätten insgesamt über 1.000 Personen teilgenommen. 153
  • Linksextremismus 7. Orthodoxe Kommunisten Als "Orthodoxe Kommunisten" werden Parteien und Organisationen bezeichnet, deren Ideologie hauptsächlich auf den Lehren von Marx
Linksextremismus 7. Orthodoxe Kommunisten Als "Orthodoxe Kommunisten" werden Parteien und Organisationen bezeichnet, deren Ideologie hauptsächlich auf den Lehren von Marx, Engels und Lenin (Marxismus-Leninismus) beruht. Sie streben als Endziel die Errichtung des Kommunismus als "klassenlose" Gesellschaft an. Da dies nach ihrem Verständnis nicht in einem Schritt erreicht werden kann, sehen sie die Notwendigkeit von Zwischenstufen. Hauptkriterium der angestrebten Gesellschaftsform ist die politische Macht der Arbeiterklasse mit einhergehender Vergesellschaftung der wesentlichen Produktionsmittel, um die Ausbeutung durch kapitalistische Produktionsformen zu beenden. Den Weg zum Ziel konkretisieren sie nicht im Detail. Fest steht für sie aber, dass der Sozialismus nicht durch eine Summe von Reformen, sondern nur über einen revolutionären Bruch mit der kapitalistischen Gesellschaftsordnung erreicht werden kann. "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) Die DKP ist die Kernorganisation der orthodoxen Kommunisten. Ihre Mitglieder: <4.000 Propaganda zielt auf die Beseitigung des politischen Systems der Bundessitz: Essen Bundesrepublik Deutschland. Sie Vorsitzender: Heinz STEHR strebt eine kommunistische Gesellschaftsordnung an, die nur in einem Bezirksorganisation Hamburg revolutionären Prozess erreichbar Mitglieder: etwa 220 sei. Vorsitzender: Olaf HARMS Ihr Niedergang hält seit 1990 an. Die Mitgliederzahlen stagnieren seit 2006 bundesweit bei ca. 4.000. Vor allem die Parteizeitung "UZ" ("Unsere Zeit - Sozialistische Wochenzeitung - Zeitung der DKP") hat finanzielle Probleme, die auch durch Spendenaktionen nicht gelöst werden konnten. Der UZ-Chefredakteur sprach Mitte Juni 2008 von einem "bedrohlichen Abo-Rückgang". Die Einnahmen seien im Jahre 2007 um 15.000 EUR zurückgegangen (UZ, 27.06.08). Vor dem Hintergrund der aktuellen Finanzkrise hofft die DKP auf eine Renaissance des Marxismus. Deshalb hat sie ihre Schulungstätigkeit intensiviert (s.u.; 148
  • Linksextremismus * Am 04.11.08 kam es zu einem weiteren Brandanschlag auf ein Werkstattfahrzeug, das je zwei Sauerstoffund Acetylen-Gasflaschen enthielt. Durch
Linksextremismus * Am 04.11.08 kam es zu einem weiteren Brandanschlag auf ein Werkstattfahrzeug, das je zwei Sauerstoffund Acetylen-Gasflaschen enthielt. Durch die Explosion einer der Flaschen wurden fünf weitere Fahrzeuge und ein nahestehendes Gebäude beschädigt. Nur durch glücklichen Zufall wurden keine Personen verletzt. Zu den beiden Brandanschlägen wurden keine Bekennerschreiben veröffentlicht. In der Nacht zum 08.11.08 verübten Unbekannte bundesweit mehrere Brandstiftungen gegen Betriebseinrichtungen der Deutschen Bahn AG, u.a. an der Bahnstrecke bei Reinbek / SH. Es wurden erhebliche Sachschäden an Kabeln für Signal-, Funkund Telefonanlagen sowie Störungen im Zugverkehr verursacht. Am selben Tag wurden vier Anschläge auf Zugstrecken in Frankreich verübt. In einer anschließend in Deutschland veröffentlichten deutschsprachigen Selbstbezichtigung bekannten sich die Verfasser zu den Anschlägen in Deutschland und Frankreich. In der Nacht des 05.12.08 warfen unbekannte Täter mit Farbe gefüllte Christbaumkugeln gegen die Fassade des französischen Generalkonsulats in Hamburg. In einem Selbstbezichtigungsschreiben, das am 09.12.08 bei der Hamburger Morgenpost einging, erklärten sich die Verfasser solidarisch mit den seit dem 10.11.08 in Frankreich inhaftierten Aktivisten, die nach mehreren Anschlägen im Vorfeld des Castor-Transportes auf die französische TGV-Strecke festgenommen worden waren (s.o.). Im Jahr 2008 beteiligten sich mit 15.000 Demonstranten mehr als viermal so viele Personen wie beim letzten Castor-Transport im Jahr 2006. Gründe für die gestiegene Aktionsbereitschaft dürften die Diskussion um einsickerndes Wasser in die Atomlagerstätte ASSE II bei Wolfenbüttel und die Debatte über eine Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken gewesen sein. An den vielfältigen Protestaktionen gegen den Castor-Tranport vom 07.-11.11.08 beteiligten sich bis zu 15.000 Demonstranten aus dem gesamten Bundesgebiet. Aufgrund zahlreicher Blockade-, Ankettund Kletteraktionen entlang der Transportstrecke erreichte der elfte Castor-Transport das Zwi144
  • Linksextremismus zu Gast bei Feinden" oder "Mövenpig die **** klauen", um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. Im Februar 2008 kündigte
Linksextremismus zu Gast bei Feinden" oder "Mövenpig die **** klauen", um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. Im Februar 2008 kündigte das "Netzwerk" in einem Flugblatt für den 15.03.08 einen "Aktionstag gegen das Hamburger Polizeigesetz/SOG" an. Ein späterer Aufruf unter dem Tenor: "Wir halten uns auf, wo wir wollen - gegen Verbote und Kontrollen!" wurde auf der Homepage des Netzwerks veröffentlicht und mit: "Autonome Gruppen" unterzeichnet. Damit bezogen sich die Organisatoren insbesondere auf die zahlreichen Platzverweise gegen eine Aktivistin des "Netzwerks". Am 15.03.08 fanden eine Kundgebung vor einer Polizeiwache im Schanzenviertel und eine Spontandemonstration mit 100 bzw. 180 Teilnehmern statt. Beide Veranstaltungen verliefen friedlich. Die Hotelfassade wurde im Laufe des Jahres wiederholt mit Farbe verunreinigt. Am 14.10.08 wurde Buttersäure in die Lüftungsanlage eingebracht. Einen Tag darauf wurde die Aktion auf der Homepage des "Netzwerks" dargestellt. Insbesondere autonome Teilnehmer einer zuvor beendeten Demonstration zum Tag der Menschenrechte in der Innenstadt schlossen sich am 13.12.08 einem durch das "Netzwerk" organisierten Stadtteilrundgang durch das Schanzenviertel an. Ursprünglich richtete sich der Stadtteilrundgang (Motto: "Glas bricht - Widerstand nicht!") gegen die zunehmende Umstrukturierung des Schanzenviertels. Autonome nutzten ihn jedoch, um ihre Verbundenheit mit einem am 06.12.08 von einem Polizisten in Athen/Griechenland getöteten Schüler zum Ausdruck zu bringen. Darüber hinaus bekundeten sie ihre Solidarität mit den in Berlin beschuldigten mutmaßlichen Mitgliedern der "militanten gruppe" ( 4 und 5.2.1). An dem friedlichen Stadtteilrundgang beteiligten sich bis zu 320 Personen. Am 06.09.08 fand zum zwanzigsten Mal das Schanzenviertelfest in den Straßenzügen um die Rote Flora statt. Seit Jahren kommt es im Anschluss an das friedliche Straßenfest zu gewalttätigen Ausschrei141
  • Rechtsextremismus Bundesvorsitzenden Frank Franz. Auf dem Bundesparteitag am 30. November und 1. Dezember 2019 stellte Franz einen "Entschließungsantrag des Parteivorstands
Rechtsextremismus Bundesvorsitzenden Frank Franz. Auf dem Bundesparteitag am 30. November und 1. Dezember 2019 stellte Franz einen "Entschließungsantrag des Parteivorstands zur Zukunft der NPD" zur Diskussion. Schon im Vorfeld des Parteitages machte Franz Druck auf die Delegierten: Er werde nur erneut kandidieren, wenn zuvor der oben genannte Antrag angenommen werde - mit Erfolg. Besondere Bedeutung kommt dem Antrag zu, weil darin auch eine mögliche Umbenennung der NPD ins Spiel gebracht wird. Mit der Annahme des Antrages wurde der Parteivorstand Logo der Nationaldemokratischen allerdings zunächst nur beauftragt, ein entsprechenPartei Deutschlands (NPD) des Zukunftskonzept inklusive neuer Namensvorschläge zu erarbeiten. Trotzdem konnte dieser Parteitag die Ungewissheit über die Zukunft der Partei nicht verkleinern: Noch ist unklar, wie das neue Konzept genau aussehen wird. Die mögliche Namensänderung birgt zudem erhebliche Sprengkraft und dürfte manches Mitglied zum Austritt bewegen oder sogar die gesamte Partei spalten. Sowohl die Kritik an der Parteiführung als auch die Resignation an der Basis sind groß. Abtrimo Im Jahr 2019 verbuchte die NPD wie schon im Vorjahr 2018 bei allen Wahlen erhebliche Einbußen. Der Verlust des Sitzes im Europaparlament im Mai 2019, den bisher der ehemalige Vorsitzende Udo Voigt innehatte, ist dabei der bedeutendste Verlust. Mit den Stimmenverlusten bei den Landtagswahlen 2019 verlor die NPD zudem den Großteil ihrer verbliebenen Ansprüche auf Einkünfte aus der staatlichen Parteienfinanzierung, was die Parteiorganisation in Zukunft vor erhebliche Probleme stellen dürfte. Zudem läuft auch weiterhin das Verfahren zum Ausschluss der NPD von der staatlichen Parteienfinanzierung (siehe dazu Verfassungsschutzbericht Hamburg 2018, S. 144 f.). Ihrer Bedeutungslosigkeit bei Wahlen versuchte die NPD mit einer verstärkten Ausrichtung als aktionistische "Weltanschauungspartei" zu begegnen. Durch eine Verschärfung der politischen Positionen, eine Herausstreichung des völkischen "Markenkerns" sowie durch eine Konzentration auf erfolgversprechende Gebiete (zu denen Hamburg nicht gehört) versuchte die Parteiführung, sich wenigstens die Unterstützung des "harten Kerns" der Anhängerschaft zu erhalten. 170

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