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  • Records .................................................................................................................................................................. 165, 168 Rassismus .......................................................................................................................................................................................... 146, 158 REBELL (Publikation/Verband) ............................................................................................................................................ 219 Rechtsterrorismus ............................................................................................................................................ 147, 149 f., 160 Religious Technology Center (RTC) ............................................................................................................................. 255 Renees
REGISTER P P Partinin Sesi ................................................................................................................................................................................................... 136 Partizan Kommunistische Partei der Türkei/ M arxisten-Leninisten (TKP/M L) Perspektif (Zeitschrift) ......................................................................................................................................................................... 79 PKK Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) Politischer Islamismus ............................................................................................................................................................ 33, 44 Politischer Salafismus ........................................................................................................................................................................ 52 Postund Telekommunikationsüberwachung G 10-M aßnahmen Prabhakaran, Velupillai .................................................................................................................................................................. 141 Prävention (Spionageabwehr) .................................................................................................................................... 284 ff. Proliferation ............................................................................................................................................................................ 271, 279 ff. R R Ragnarök Records .................................................................................................................................................................. 165, 168 Rassismus .......................................................................................................................................................................................... 146, 158 REBELL (Publikation/Verband) ............................................................................................................................................ 219 Rechtsterrorismus ............................................................................................................................................ 147, 149 f., 160 Religious Technology Center (RTC) ............................................................................................................................. 255 Renees .................................................................................................................................................................................................................... 164 Revisionismus ............................................................................................................................................................................................. 158 Revolutionäre Aktion Stuttgart (RAS) ....................................................................................... 238, 244, 246 Revolutionäre Volksbefreiungspartei-Front (DHKP-C) ............................................................ 125 ff. 317
  • igranten in Europa (AvEG-Kon) ........................ 137 Konföderation für demokratische Rechte in Europa (ADHK) ................................................ 134 Kontinentales Verbindungsbüro ...................................................................................................................................... 255 Koordination der kurdisch
  • deines Herrn, der dich erschaffen hat" ...................................... 35, 40, 45 Linke Aktion Villingen-Schwenningen ..................................................................................................... 238, 247 Linksjugend ['solid
REGISTER Köbele, Patrik ............................................................................................................................................................................................... 218 Körperstrafen .................................................................................................................................................................................. 43, 70 f. Kommando Skin ....................................................................................................................................................................................... 165 Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen M enschenrechte (KVPM ) .................................................................................................................. 257, 264 f. Kommunistische Partei der Türkei/M arxisten-Leninisten (TKP/M L) .................. 131 ff. Kommunistische Plattform (KPF) ........................................................................................................................... 224 ff. Konföderation der Arbeiter aus der Türkei in Europa (ATIK) ................................ 108, 134 Konföderation der kurdischen Vereine in Europa (KON-KURD) ................................. 107 f. Konföderation der unterdrückten M igranten in Europa (AvEG-Kon) ........................ 137 Konföderation für demokratische Rechte in Europa (ADHK) ................................................ 134 Kontinentales Verbindungsbüro ...................................................................................................................................... 255 Koordination der kurdisch-demokratischen Gesellschaft in Europa (CDK) ..... 107 Krämer, M artin ...................................................................................................................................................................... 196 f., 199 Kurdischer Nationalkongress (KNK) 109 L .......................................................................................................................... L Landesverfassungsschutzgesetz (LVSG) .......................................................................................... 20, 288 ff. Legion Condor ............................................................................................................................................................................. 165, 167 Lernen und Kämpfen (LuK) ............................................................................................................................................... 219 f. Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE) ...................................................................................................... 139 ff. "Lies! Im Namen deines Herrn, der dich erschaffen hat" ...................................... 35, 40, 45 Linke Aktion Villingen-Schwenningen ..................................................................................................... 238, 247 Linksjugend ['solid] ....................................................................................................................................... 224, 229 ff., 246 LK M edien-Vertrieb .............................................................................................................................................................................. 165 314
  • Behörden güter gerichtet sind. und juristische Personen des öffentlichen Rechts sowie an die Gerichte des Landes (3) Das Landesamt für
  • für Zwecke der öffentlichen Sicherheit einNordatlantik-Vertrages über die Rechtsstelschließlich der Strafverfolgung benötigt. Der lung ihrer Truppen hinsichtlich
G E S E T Z Ü B E R D E N V E R FA S S U N G S S C H U T Z I N B A D E N - W Ü R T T E M B E R G SS 10 SS 10 den SSSS 74a oder 120 des GerichtsverfassungsÜBERMITTLUNG PERSONENgesetzes genannt sind oder bei denen aufBEZOGENER DATEN DURCH grund ihrer Zielsetzung, des Motivs des Täters DAS LANDESAMT FÜR VERFASoder dessen Verbindung zu einer Organisation SUNGSSCHUTZ tatsächliche Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass sie gegen die in Artikel 73 Nr. 10 Buchst. b (1) Das Landesamt für Verfassungsschutz oder c des Grundgesetzes genannten Schutzkann personenbezogene Daten an Behörden güter gerichtet sind. und juristische Personen des öffentlichen Rechts sowie an die Gerichte des Landes (3) Das Landesamt für Verfassungsschutz übermitteln, wenn dies zur Erfüllung seiner kann personenbezogene Daten an DienstAufgaben erforderlich ist oder der Empfänger stellen der Stationierungsstreitkräfte im Rahdie Daten zum Schutz der freiheitlichen men von Artikel 3 des Zusatzabkommens zu demokratischen Grundordnung oder sonst dem Abkommen zwischen den Parteien des für Zwecke der öffentlichen Sicherheit einNordatlantik-Vertrages über die Rechtsstelschließlich der Strafverfolgung benötigt. Der lung ihrer Truppen hinsichtlich der in der Empfänger darf die übermittelten Daten, soBundesrepublik Deutschland stationierten weit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist, ausländischen Streitkräfte vom 3. August 1959 nur zu dem Zweck verwenden, zu dem sie (BGBl. 1961 II S. 1183) übermitteln. Die ihm übermittelt wurden. Übermittlung ist aktenkundig zu machen. Der Empfänger ist darauf hinzuweisen, dass (2) Das Landesamt für Verfassungsschutz die übermittelten Daten nur zu dem Zweck übermittelt den Staatsanwaltschaften und, verwendet werden dürfen, zu dem sie ihm vorbehaltlich der staatsanwaltschaftlichen übermittelt wurden und das Landesamt für Sachleitungsbefugnis, den Polizeidienststellen Verfassungsschutz sich vorbehält, um Ausdes Landes von sich aus die ihm bekannt gekunft über die vorgenommene Verwendung wordenen personenbezogenen Daten, wenn der Daten zu bitten. tatsächliche Anhaltspunkte dafür bestehen, dass die Übermittlung zur Verhinderung oder (4) Die Übermittlung personenbezogener Verfolgung von Straftaten erforderlich ist, die Daten an andere als öffentliche Stellen ist nur in SS 3 Abs. 1 des Artikel 10-Gesetzes oder in zulässig, soweit dies zum Zwecke einer er300
  • Dortmund stattfinden. Es soll einen zusätzlichen Beitrag leisten, um linke Kräfte programmatisch und politisch zu bündeln. Fazit: Programmatische Festigung, aber
  • bleibt ihr innerparteiliches Verhältnis zur Partei 'DIE LINKE*', die zwar als einzige ernsthafte wahlpolitische Alternative zum jetzigen politischen System angesehen
  • Zugeständnisse an den bürgerlichen Parlamentarismus" als "reformerisch" kritisiert wird. LINKSEXTREMISMUS
Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 2010 Für die kommenden zwei Jahre hat sich die Partei auf ihrem 19. Parteitag mit einer "Politischen Resolution" und einem "Aktionsorientierten Forderungsprogramm" eine aktuelle programmatische Basis für ihre zukünftige politische Arbeit gegeben. Sie will sich in außerparlamentarischen Bewegungen und insbesondere in Betrieben und Gewerkschaften als "Vertreterin der Arbeiterklasse" noch stärker positionieren. Dabei will sie ihre Identität als eigenständige revolutionäre Partei wahren und ihren Charakter einer Kaderpartei betonen. Beispiele hierfür sind - auch wenn medial kaum wahrgenommen - die bundesweiten Flugblatt-Aktionen vor Betrieben und Verwaltungen am 10. und 11. September 2010 zum "Heißen Herbst", die im Vorfeld gewerkschaftlicher Aktionen durchgeführt wurden. uz-Pressefest Die Erhaltung der wöchentlich erscheinenden Parteizeitung 'unsere zeit' (uz) als wichtiges Medium der politischen Informationsarbeit der DKP ist ein zentrales Anliegen der Partei. Seit Jahren ist allerdings die Finanzierung der Zeitung ein Problem. Um die Attraktivität des Parteiorgans inhaltlich zu verbessern, sollen verstärkt parteiinterne Diskussionen und Beiträge zur Förderung der sozialistischen/kommunistischen Bildung der Arbeiter im Klassenkampf auf betrieblicher und gewerkschaftlicher Ebene veröffentlicht werden. Abonnements der Parteimitglieder und anderer Sympathisanten sollen die Finanzierung zusätzlich sichern. Im Mittelpunkt der Arbeit steht alle zwei Jahre das traditionelle 'uz-Pressefest'. Die 17. Auflage des Fests soll als "Volksfest der DKP - Fest der Solidarität" vom 24. bis 26. Juni 2011 im Revierpark Wischlingen in Dortmund stattfinden. Es soll einen zusätzlichen Beitrag leisten, um linke Kräfte programmatisch und politisch zu bündeln. Fazit: Programmatische Festigung, aber weiterhin politische Bedeutungslosigkeit Seit dem Mauerfall 1989/90 vollzieht die DKP einen - kontrovers diskutierten - Spagat zwischen Reformismus und marxistisch-leninistischer Orthodoxie, der sich bereits im Parteiprogramm aus dem Jahr 2006 spiegelt. Der aktuelle Vorstand ist das personifizierte Ergebnis der Programmdiskussion und stellt einen Kompromiss dar, der die Strömungen innerhalb der DKP einen und Fraktionierungstendenzen verhindern soll. Mit der Wahl von Bettina Jürgensen zur Parteivorsitzenden sind noch keine Änderungen in der politischen Ausrichtung und Arbeitsweise der Partei zu erkennen. Die Sorge einer Spaltung der DKP konnte durch programmatische Beschlüsse mit deutlichen Mehrheiten für die kommenden zwei Jahre zwar abgewendet werden. Interessant wird allerdings sein, welche Ergebnisse die geplante programmatisch-theoretische Konferenz bringen wird, die für 2011 geplant ist. Die DKP erzielt weiterhin keine nennenswerten Erfolge bei Wahlen und bleibt daher als politische Kraft unbedeutend. Allerdings spekuliert sie durch die Präsenz vor Ort und durch das Aufgreifen lokaler Themenfelder auf künftigen wahlpolitischen Zuspruch, obwohl die Beteiligung an Wahlen in parlamentarischen Systemen nur als Mittel zum Zweck gesehen wird. Ein kritischer Punkt für die DKP ist und bleibt ihr innerparteiliches Verhältnis zur Partei 'DIE LINKE*', die zwar als einzige ernsthafte wahlpolitische Alternative zum jetzigen politischen System angesehen, aber gleichzeitig wegen ihrer "Zugeständnisse an den bürgerlichen Parlamentarismus" als "reformerisch" kritisiert wird. LINKSEXTREMISMUS 79
  • sieht im Landtagswahlprogramm der Partei 'DIE LINKE.NRW*' derzeit die einzige fortschrittliche Alternative zu den herrschenden Machtund Eigentumsverhältnissen, um die politischen
  • Daher rief die DKP zur Wahl der Partei 'DIE LINKE*' auf und verzichtete darauf, eine eigene Landesliste aufzustellen. Lediglich
  • Kern die Wahlempfehlung des Parteivorstandes für die Partei 'DIE LINKE*' zur Bundestagsund Landtagswahl und der Verzicht auf eigene Wahllisten
  • gefördert und die Einheit der Partei gestärkt werden. 78 LINKSEXTREMISMUS
Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 2010 "Ziel der DKP ist der Sozialismus/Kommunismus. Unter der Voraussetzung des gesellschaftlichen Eigentums an den Produktionsmitteln und der gesamtgesellschaftlichen Planung der Produktion kann in einem längeren historischen Prozess eine Ordnung menschlichen Zusammenlebens entstehen, 'worin die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung aller ist'. (K. Marx/F. Engels: Manifest der Kommunistischen Partei, 1848) Für dieses Ziel die Arbeiterklasse und die Mehrheit der anderen Werktätigen zu gewinnen - darum geht es der DKP." (Auszug aus dem Programm der DKP, beschlossen auf dem 17. Parteitag der DKP am 8. April 2006) Ziele: Klassenkampf, Revolution, Systemüberwindung Nach ihrer Vorstellung soll die Arbeiterklasse als maßgebende gesellschaftsverändernde Kraft durch einen klassenkämpferisch-revolutionären Akt die kapitalistischen Eigentumsund Machtverhältnisse, den Parlamentarismus und den politisch-gesellschaftlichen Pluralismus überwinden. Gewaltanwendung wird dabei nicht ausgeschlossen. Über die Zwischenstufe des Sozialismus wird eine klassenlose kommunistische Gesellschaft angestrebt, in der alle wesentlichen Antagonismen (Gegensätze), insbesondere der zwischen Kapital und Arbeit, aufgehoben sein sollen. Individualgrundrechte, das heißt individuelle Freiheitsrechte, haben dabei keinen Platz. Aktionsschwerpunkte der DKP im Jahr 2010 Landtagswahl am 9. Mai 2010 Die DKP sieht im Landtagswahlprogramm der Partei 'DIE LINKE.NRW*' derzeit die einzige fortschrittliche Alternative zu den herrschenden Machtund Eigentumsverhältnissen, um die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse in Richtung Sozialismus zu verändern. Daher rief die DKP zur Wahl der Partei 'DIE LINKE*' auf und verzichtete darauf, eine eigene Landesliste aufzustellen. Lediglich in zwei Wahlkreisen in Düsseldorf und Köln traten Direktkandidaten der DKP an und erzielten jeweils 0,1 % der Wählerstimmen. Das Kalkül der örtlichen DKP-Gruppen sah vor, auf eine "revolutionäre Vertreterin der sozial benachteiligten Arbeiterklasse vor Ort" zu setzen und so auf sich aufmerksam zu machen. 19. Parteitag in Frankfurt am Main am 9. und 10. Oktober 2010 Bereits 2009 begann nach der Bundestagswahl in der DKP eine programmatische Debatte, deren Kern die Wahlempfehlung des Parteivorstandes für die Partei 'DIE LINKE*' zur Bundestagsund Landtagswahl und der Verzicht auf eigene Wahllisten war. Dies wurde von den orthodoxkommunistischen Kräften der Partei kritisiert. Der bisherige Vorsitzende Heinz Stehr kandidierte auf dem 19. Parteitag nicht mehr. Bettina Jürgensen, die Mitglied des Landesverbandes Schleswig-Holstein ist, wurde zur neuen Vorsitzenden der Partei gewählt. Darüber hinaus wurden erstmalig drei Stellvertreter gewählt: Erste Stellvertreterin ist Nina Hager (Berlin). Die weiteren Posten nehmen Patrik Köbele (Essen) und Leo Meyer (München) ein. Im Gegensatz zu den vom bisherigen Vorstand favorisierten und im Januar 2010 durch das Parteisekretariat veröffentlichten "Politischen Thesen", die aufgrund ihres programmatisch-reformerischen Charakters parteiintern heftig kritisiert worden waren, hat man bei der Neuwahl des Vorstands bewusst allen Strömungen in der Partei durch die Bestellung eines dritten Stellvertreters Rechnung tragen wollen. Dies kam dem orthodox-kommunistischen Flügel, der den revolutionären Anspruch einer kommunistischen Avantgarde-Partei nach dem Vorbild Lenins wahren will, zugute. Mit einer theorieorientierten Konferenz, die für 2011 geplant ist, soll darüber hinaus der Dialog in der Partei gefördert und die Einheit der Partei gestärkt werden. 78 LINKSEXTREMISMUS
  • hervor, der WN-BdA komme "im Kampf gegen Rechtsentwicklung und Militarisierung große politische Bedeutung" zu. In einem Grußschreiben sprach
"Friedensrates der DDR" auf einer Plenartagung des "Friedensrates" am 16. 7. in Berlin/Ost). Zu den zahlreichen kommunistisch beeinflußten Organisationen zählen bei unterschiedlicher Intensität des Einflusses nach wie vor: 1.4.1 "Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten (WN-BdA) Der bestimmende Einfluß der DKP in der WN-BdA blieb ungeschmälert: Mehr als die Hälfte ihrer Präsidiumsmitglieder sind Kommunisten (DKPoder frühere KPDMitglieder). Die WN-BdA forderte von ihren Mitgliedern, sie müßten "entschieden jeglichem Antikommunismus und Antisowjetismus entgegentreten" ("effektiv", Nr. 2/82, S. 9). Sie bewertete es als besonders positiv, daß "alle demokratischen und sozialistischen Organisationen der Jugend, große Teile des DGB und seiner Einzelgewerkschaften" mit ihr "kameradschaftlich" zusammenarbeiten ("die tat" vom 26. 3. 1982); sie habe "die meisten und erfolgreichsten Erfahrungen" in der "gemeinsamen Arbeit von Kommunisten und Sozialdemokraten" ("effektiv", Nr. 4/81, S. 9). Besonders engagiert zeigte sich die WN-BdA auch 1982 im "Friedenskampf". Den "Krefelder Appell" erklärte sie zum "entscheidenden Hebel" im Kampf gegen die NATO-Nachrüstung ("Rededisposition", hrsg. vom Präsidium der WN-BdA). Ein Höhepunkt ihrer Aktivitäten war eine Festveranstaltung zum 35. Jahrestag ihrer Gründung am 20. 3. in Düsseldorf. Der DKP-Parteivorstand übermittelte "solidarische Grüße" und hob hervor, der WN-BdA komme "im Kampf gegen Rechtsentwicklung und Militarisierung große politische Bedeutung" zu. In einem Grußschreiben sprach der Leiter der Ständigen Vertretung der DDR in der Bundesrepublik Deutschland von einer "achtungsgebietenden Bilanz" der WN-BdA im Kampf um "Frieden, um Abrüstung und antifaschistische Demokratie" und bekundete dafür die "Anerkennung der Deutschen Demokratischen Republik". Die WN-BdA ist unverändert Mitglied der prosowjetischen "Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer" (FIR) und des sowjetisch gesteuerten "Weltfriedensrates" (WFR). Auch 1982 unterhielt sie enge Beziehungen zu ausländischen "Bruderverbänden" und zum "Komitee der Antifaschistischen Widerstandskämpfer der DDR". 1.4.2 "Deutsche Friedens-Union" (DFU) Die 1960 auf kommunistisches Betreiben als "Volksfronf-Partei gegründete DFU spielte auch 1982 eine tragende Rolle in der kommunistischen Bündnispolitik, insbesondere im "Friedenskampf". Dabei agierte sie wiederum in enger Abstimmung mit der DKP und nahm - z. T. maßgeblich - Einfluß auf andere Organisationen und Initiativen (Initiative "Weg mit den Berufsverboten", Initiative "Christen für die Abrüstung", "Krefelder Appell"). Zur hamburgischen Bürgerschaftswahl am 6. 6. initiierte sie einen Wahlaufruf zugunsten der DKP. Von den Mitgliedern der DFULeitungsgremien (Bundesvorstand mit 58, "Direktorium" mit 7 Mitgliedern) gehörte etwa ein Viertel der 1956 verbotenen KPD an, etwa ein Drittel bekleidet - z. T. führende - Funktionen in anderen kommunistisch beeinflußten Organisationen. Als Mitglied des sowjetisch gesteuerten "Weltfriedensrates" (WFR) propagierte die DFU wiederum eine verstärkte Zusammenarbeit mit den offiziellen "Friedens50
  • Regionalgruppen) arbeiteten auch 1982 Kommunisten mit, die die rechtspolitischen Ziele und Forderungen der Vereinigung im Sinne der DKP zu beeinflussen
tige Kritik an der DKP-Orientierung des Bundesvorstands geübt und eine zunehmende Öffnung des Verbandsorgans "Zivil Courage" für kritische Stellungnahmen durchgesetzt hatten. Die Anzahl der Mitglieder des Bundesvorstands wurde von 14 auf 17 erhöht. Neu eingerichtet wurde u. a. ein Referat "Gewaltfreie Aktion und Soziale Verteidigung". Mindestens ein Drittel der Mitglieder des amtierenden Vorstands gehört der DKP oder anderen DKP-beeinflußten Organisationen an. 1.4.5 "Demokratische Fraueninitiative" (DFI) Die DFI (etwa 100 Ortsgruppen) wurde 1975 mit Unterstützung der DKP als "Initiative Internationales Jahr der Frau 75" gegründet und 1976 umbenannt. In ihrem Leitungsgremium, dem "Zentralen Arbeitskreis", arbeiten seit Jahren Kommunistinnen und Funktionärinnen DKP-beeinflußter Organisationen maßgeblich mit. In ihrer Bündnispolitik ließ sich die DFI unverändert von dem Grundsatz leiten: "Abgrenzung, Unvereinbarkeitsbeschlüsse, Antikommunismus machen wir nicht mit" ("Arbeitsgrundlage", Köln 1982, S. 8). Einen Aktionsschwerpunkt sah sie auch 1982 im "Friedenskampf". Dabei unterstützte sie nach eigenen Angaben "alle Friedensinitiativen und Frauenfriedensgruppen zur Aufhebung des NATORatsbeschlusses, insbesondere die Initiative .Frauen in die Bundeswehr? - Wir sagen Nein!'". Besonderes Engagement zeigt sie daneben in Kampagnen zur "vorsorglichen Verweigerung jeder Art von Dienstverpflichtung" (ebenda, S. 32). DFI-Delegationen besuchten auf Einladung des "Demokratischen Frauenbundes Deutschlands" (DFD) die DDR und auf Einladung des "Komitees der Sowjetfrauen" die UdSSR. Das UZ-Pressefest nutzte die DFI zur Selbstdarstellung, ebenso den jährlich von ihr in einer Auflage von mehr als 50 000 Exemplaren herausgegebenen Kalender "Wir Frauen" und die gleichnamige Zeitschrift. 1.4.6 "Vereinigung Demokratischer Juristen in der Bundesrepublik Deutschland und Berlin (West) e. V." (VDJ) Im Bundesvorstand der auf Initiative der DKP gegründeten VDJ (24 Regionalgruppen) arbeiteten auch 1982 Kommunisten mit, die die rechtspolitischen Ziele und Forderungen der Vereinigung im Sinne der DKP zu beeinflussen versuchen. Das Sekretariatsmitglied des VDJ-Bundesvorstands, der frühere VDJ-Bundesvorsitzende Professor Gerhard Stuby, ist 1. Vizepräsident der sowjetisch gesteuerten "Internationalen Vereinigung Demokratischer Juristen" (IVDJ), der die VDJ als "Sektion" angeschlossen ist. VDJ und IVDJ veranstalteten im März in Frankfurt eine internationale Konferenz "Juristen gegen Kriegsgefahr in Europa - Für Frieden, Abrüstung und Entspannung". Unter den etwa 250 Teilnehmern befanden sich auch Vertreter aus der DDR und der Sowjetunion. Auf Einladung der "Vereinigung der Juristen der DDR" hielt sich im Mai eine VDJ-Delegation in der DDR auf. 1.4.7 Sonstige kommunistisch beeinflußte Organisationen Zahlreiche andere Organisationen, in denen Kommunisten und deren Sympathisanten bereits seit Jahren maßgeblich tätig sind, unterstützten ebenfalls die Bemühungen der DKP, unterschiedliche Zielgruppen für kommunistische Nahziele anzusprechen. Beispielhaft dafür sind zu nennen: 53
  • unerläßlich für einen erfolgreichen Kampf gegen den "Vormarsch der Rechtskräfte", gegen die "Raketenstationierung", zur Sicherung von Arbeitsplätzen und zur Verteidigung
  • sozialer und demokratischer Rechte" (UZ-Extra vom 18.11.1982, S. 17). Dabei behauptete sie im Widerspruch zu ihrer teilweise gezeigten politischen
die Durchsetzung der "Aktionseinheit" für einen "erfolgreichen Klassenkampf", für die Zukunft der Arbeiterklasse "lebensnotwendig" geworden. Dabei ließ die D K P - seit Jahren erstmals offen - erkennen, daß sie langfristig eine "Einheitspartei der Arbeiterklasse" auf dem "Fundament des wissenschaftlichen Sozialismus" für eine "grundlegende sozialistische Umwälzung der Gesellschaft" anstrebt ("praxis", Zeitschrift des Parteivorstands der DKP, Nr. 1/82, S. 31 ff; "Marxistische Blätter", Nr. 5/82, S. 105); UZ vom 24.11.1982; "Reden und Beiträge - Internationales Kolloquium der Marx-Engels-Stiftung e.V.", Frankfurt/M. 1982, S. 142). 2.1.1 Bemühungen um "Aktionseinheit" mit Sozialdemokraten Die DKP verstärkte ihre Bemühungen, Sozialdemokraten für eine Zusammenarbeit zu gewinnen. Sie warb dafür insbesondere nach dem Regierungswechsel in Bonn mit dem Hinweis: diese Zusammenarbeit sei unerläßlich für einen erfolgreichen Kampf gegen den "Vormarsch der Rechtskräfte", gegen die "Raketenstationierung", zur Sicherung von Arbeitsplätzen und zur Verteidigung "sozialer und demokratischer Rechte" (UZ-Extra vom 18.11.1982, S. 17). Dabei behauptete sie im Widerspruch zu ihrer teilweise gezeigten politischen Praxis, ihre Bereitschaft zur "Aktionseinheit" nicht an "Auflagen" zu koppeln, Teile der SPD nicht gegeneinander ausspielen und die Zusammenarbeit nicht an bestimmte "Ebenen" in der SPD binden zu wollen; Kriterium sei allein, was den "Interessen der Arbeiterklasse" nutze (Rainer Eckert, Die Krise der SPD, Frankfurt/M. 1982, S. 156). Zugleich forderte die DKP von der SPD, ihren Beschluß über die Unvereinbarkeit einer Zusammenarbeit von Sozialdemokraten und Kommunisten aufzuheben: er sei in Betrieben ohnehin kaum beachtet worden {\JZ-Extra, a. a. 0., S. 19). Angesichts "zunehmender Differenzierung in der Sozialdemokratie" und einer breiten "Übereinstimmung von Forderungen" zwischen kommunistischen und sozialdemokratischen Arbeitern sah die DKP "neue Möglichkeiten" ("Reden und Beiträge - Internationales Kolloquium der Marx-Engels-Stiftung e.V.", Frankfurt/M. 1982, S. 144 ff.) Als positive Ergebnisse des Jahres 1982 stellte die DKP heraus: - bei "Friedensaktivitäten in der Arbeiterbewegung" hätten Kommunisten und Sozialdemokraten "fast durchgängig" zusammengearbeitet, - den Kampf zur Sicherung von Arbeitsplätzen hätten kommunistische, sozialdemokratische, christliche und parteilose Arbeiter gemeinsam geführt, - in und mit Arbeitslosen-Initiativen Jugendlicher hätten sich "SDAJIer", sozialdemokratische und andere "fortschrittliche " Jugendliche gemeinsam engagiert, - in den "Vereinigten Deutschen Studentenschaften" (VDS) würden Jungsozialisten und MSB Spartakus seit Jahren ebenso zusammenarbeiten wie bei Landesschülervertretungen Jungsozialisten und SDAJ ("Marxistische Blätter", Nr. 5/82, S. 105, Nr. 1/82, S.51). Anknüpfungspunkte für eine Zusammenarbeit mit Sozialdemokraten fand die DKP ferner bei Aktionen gegen "Berufsverbote" und zur "internationalen Solidarität" sowie bei der "Antifaschismuskampagne". In einigen Fällen arbeiten Sozialdemokraten in orthodox-kommunistisch beeinflußten Organisationen auch auf höherer Ebene mit, so z. B. im "Büro" des KFAZ (vgl. Nr. 1.4.3) und im Bundesvorstand der DFG-VK (vgl. Nr. 1.4.4). Die kommunistische Politik der "Aktionseinheit" mit Sozialdemokraten wurde wiederum vom "Sozialistischen Hochschulbund" (SHB) unterstützt. Sein marxisti55
  • Interbuch", Nr. 2/82, S. 30). (Zur Zahl und Auflagenhöhe linksextremistischer Publikationen vgl. Abschnitt II. 2.) 5.5 Kulturarbeit
Bücher verkauft worden; er habe "erheblich zur Entfaltung und Organisierung eines breiten und vielfältigen entschieden demokratischen Kräftepotentials beigetragen" ("Interbuch", Nr. 2/82, S. 30). (Zur Zahl und Auflagenhöhe linksextremistischer Publikationen vgl. Abschnitt II. 2.) 5.5 Kulturarbeit Die DKP hat auch 1982 - von der Öffentlichkeit meist nicht erkannt - wachsende Aktivitäten entwickelt, um die Kultur in den Dienst ihrer Politik zu stellen. Dabei wurde sie wiederum von der SED unterstützt (vgl. Abschn. V. 2). Nach wie vor kann die DKP auch auf eine große Zahl kommunistischer und "fortschrittlicher'' Künstler, auf Songund Agitationsgruppen, Mitglieder des "Werkskreises Literatur der Arbeitswelt" und "Arbeiterfotografengruppen" im Bundesgebiet zurückgreifen. "Kommunistische Künstler" - so Franz Josef Degenhardt (DKP) in einem UZ-Interview (3. 9.1982) - müßten sich dabei "eindringlich und möglichst eingängig" um das "massenverständliche Vermitteln von der Notwendigkeit der Revolution" bemühen: "Und wenn's denn klappen sollte auch in Hitparaden, und was den Frieden angeht, im Konzert mit den vielen anderen nichtkommunistischen Stimmen". Als erfolgreichste kulturelle Bündnisaktion erwies sich die Großveranstaltung "Künstler für den Frieden" am 11.9. in Bochum, bei der kommunistische und nichtkommunistische Künstler zur Unterstützung des "Krefelder Appells" zusammenwirkten (mehr als 100 000 Besucher; vgl. Nr. 2.2.1). Die Kommunisten betonten, dieses Fest sei nicht nur "Kulturspektakel", sondern ein "politisches Ereignis", weil dabei auch Schlagerkünstler aufträten, die viele Jugendliche anziehen könnten, "Jugendliche, die noch nicht den Krefelder Appell unterschrieben haben" (Rundbrief des MSB Spartakus vom 2. 9. 1982). Bei ihrer Kulturarbeit - von der Musik über Literatur, bildende und darstellende Kunst bis hin zum Film - bedient sich die DKP vielfältiger Einrichtungen; beispielhaft sind zu nennen: - Verlag "plane" GmbH, Dortmund. Er arbeitet "an der Seite" der DKP (UZ vom 24.1. 1977) und verbreitet das "revolutionäre Lied" durch Produktion und Vertrieb von Schallplatten, Vermittlung "progressiver" Rock-Gruppen und "Liedermacher" sowie die Herausgabe der Zeitschrift "Eiserne Lerche-Hefte für eine demokratische Musikkultur". Bei der Großveranstaltung "Künstler für den Frieden" übernahm das "pläne"-Konzertbüro die technische Organisation von drei der fünf Bühnen (UZ vom 10.9.1982). "plane" gehört der "Arbeitsgemeinschaft sozialistischer und demokratischer Verleger und Buchhändler" an (vgl. Nr. 5.4). - Literarische Vierteljahresschrift "kürbiskern - Literatur, Kritik, Klassenkampf". Zu ihren Herausgebern gehörten auch 1982 die DKP-Funktionäre Hannes Stütz, Oskar Neumann und Conrad Schuhler. Sie erscheint im Damnitz-Verlag, Mitglied der "Arbeitsgemeinschaft sozialistischer und demokratischer Verleger und Buchhändler" (vgl. Nr. 5.4). - "tendenzen - Zeitschrift für engagierte Kunst". Unter den DKP-Mitgliedern des Redaktionskollektivs befindet sich das Mitglied des Parteivorstands Guido Zingerl; die Schrift erscheint viermal jährlich im Damnitz-Verlag. - "UNIDOC Film GmbH", München. Geschäftsführung und Gesellschafteranteile der Firma liegen in Händen von DKP-Funktionären. Die Produktionen stammen 70
  • Kräften", "Grünen", "Alternativen" usw. bemühte sich die DKP um "linke" Wahlbündnisse. Der DKP-Vorsitzende Mies erläuterte dazu, seine Partei strebe
  • Deutsche Friedens-Union" (DFU) kandidiert, wohl um ihre Rechtsstellung als Partei gem. SS 2 Abs. 2 ParteiG zu erhalten
im wesentlichen aus anderen Ostblockstaaten, aber auch aus der Bundesrepublik Deutschland. 6. Teilnahme an Wahlen 6.1 Bündnisbestrebungen Entsprechend der auf dem letzten DKP-Parteitag (Mai 1981) proklamierten "weiterentwickelten Bündnispolitik" mit anderen "sozialistisch orientierten Kräften", "Grünen", "Alternativen" usw. bemühte sich die DKP um "linke" Wahlbündnisse. Der DKP-Vorsitzende Mies erläuterte dazu, seine Partei strebe bei solchen gemeinsamen Listen kein "Grundsatzprogramm" an, sondern nur ein "Minimalprogramm", das jedoch die "sozialen, demokratischen und Friedensinteressen" der Bevölkerung "maximal" vertrete (\JZ-Extra vom 11.2. 1982 ). Die Angebote der DKP wurden jedoch von den Zielgruppen abgelehnt. Auch für die Bundestagswahl 1983 gelang es der DKP nicht, ein Wahlbündnis zu schließen. Erfolgreich dagegen hat sich nach Einschätzung der DKP die Zusammenarbeit des DKP-Vertreters im Stadtrat von Hannover mit den vier Mandatsträgern der "Grün-Alternativen-Bürgerliste" (GABL) entwickelt. 6.2 Landtagswahlen Die DKP kandidierte bei allen Landtagswahlen des Berichtsjahres; ihre Stimmenerfolge waren jedoch gering. Bei der Landtagswahl in Niedersachsen (21.3.) entfielen auf die DKP 11 552 = 0,3% (1978: 12 700 = 0,3%) der Stimmen. In drei Wahlkreisen hatte anstelle der DKP die "Deutsche Friedens-Union" (DFU) kandidiert, wohl um ihre Rechtsstellung als Partei gem. SS 2 Abs. 2 ParteiG zu erhalten. Sie erhielt 425 Stimmen = 0,01 %. Die DFU hatte zuletzt 1976 in BadenWürttemberg an einer Landtagswahl teilgenommen. Bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg am 6.6. 1982 hatte die DKP noch 5 588 - 0,6 % der Stimmen erhalten; bei der Neuwahl am 19.12. 1982 waren es lediglich 3 888 Stimmen = 0,4% (1978: 9 373 = 1 %). Zur Landtagswahl in Hessen (26.9.) wurden 12 625 = 0,4% (1978: 14 531 = 0,4 %) der Stimmen für die DKP abgegeben. In Bayern bekam die DKP bei der Landtagswahl (10.10.) 21 870 = 0,2% (1978: 33 182 = 0,3 %) der Stimmen. Nach Ansicht der DKP stehen ihre Wahlergebnisse "in deutlichem Widerspruch zu der gewachsenen Anerkennung" sowie zu ihrer Bedeutung und ihrem Einfluß in außerparlamentarischen Bewegungen. Ursachen der enttäuschenden Ergebnisse seien vor allem "zahllose antikommunistische Behinderungen und Diskriminierungen", aber auch eigene Schwächen. 6.3 Kommunalwahlen Die DKP mußte bei den Kommunalwahlen erhebliche Stimmeneinbußen hinnehmen: Zu den Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein (7. 6.) kandidierte die DKP in den 4 kreisfreien Städten, in 9 von 11 Landkreisen und in 9 von 1 102 kreisangehörigen Gemeinden. Insgesamt entfielen auf die Partei 3 820 = 0,3 % (1978: 7 433 = 72
  • immer dann angezeigt sei, wenn "die friedenspolitischen Prinzipien der 'LINKEN*' mittels abstrakter Menschenrechtsforderungen geopfert werden sollen". 58 Hierdurch werden Menschenrechte
  • bindet die KPF die orthodox-kommunistischen Mitglieder an 'DIE LINKE*'. Das Verhältnis der KPF zur Partei ist aber auch gekennzeichnet
  • zwar formal eine gesamtdeutsche Vertretung von Kommunisten innerhalb der 'LINKEN*'; durch ihren starken Bezug auf die Geschichte
  • aber vor allem als Vertreterin derjenigen Mitglieder der 'LINKEN*' auf, die in Fragen der Ideologie, der Identität, der Struktur
  • Beschluss der Bundeskonferenz am 22. November 2008; auf: www.die-linke.de. LINKSEXTREMISMUS
Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 2010 der Staatssicherheit in den "Mitteilungen" heißt. 55 Es wird wiederholt Interessenverbänden ehemaliger DDR-Eliten und Funktionären die Möglichkeit eingeräumt, in den "Mitteilungen" zu publizieren oder sie erhalten in der Publikation solidarischen Zuspruch. Diese Haltung zur Diktatur in der ehemaligen DDR spiegelt sich auch im Programmentwurf, der die DDR insgesamt nicht als Unrechtsstaat bewertet und die Nichtvereinbarkeit dieses Systems mit der freiheitlichen demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland anerkennt: "Viele Ostdeutsche setzten sich nach 1945 für den Aufbau einer besseren Gesellschaftsordnung und für ein friedliebendes, antifaschistisches Deutschland ein." (Programmentwurf, Seite 6) Neben dem sprachlichen Duktus, der an DDR-Verlautbarungen anknüpft ("friedliebende DDR"), wird wieder der antifaschistische Gründungsmythos der DDR bemüht. Menschenrechtsverletzungen und Verbrechen des SED-Regimes werden lediglich auf stalinistische Verzerrungen zurückgeführt und reduziert, ohne jedoch eine grundsätzliche Abkehr vom Marxismus-Leninismus zu formulieren. Verhältnis zu den Grundrechten Zwar werden die vorhandenen Freiheitsund Bürgerrechte nicht offen abgelehnt, da diese "Fortschritt" erleichtern könnten; dennoch gelte es, ihr "unvermeidliches Illusionspotenzial" aufzudecken. 56 Die Bürgerund Freiheitsrechte müssten als "Ordnungsreglement einer herrschaftsförmig organisierten Gesellschaft" angesehen werden und reflektierten "im Wesentlichen die ökonomische Basis, also die kapitalistischen Produktionsverhältnisse". 57 Diese Sichtweise tritt auch in der Programmatik der KPF zutage, wenn die Menschenrechte unter Vorbehalt gestellt werden. Dort heißt es, dass Widerstand immer dann angezeigt sei, wenn "die friedenspolitischen Prinzipien der 'LINKEN*' mittels abstrakter Menschenrechtsforderungen geopfert werden sollen". 58 Hierdurch werden Menschenrechte im Hinblick auf einen höheren Zweck - hier die friedenspolitischen Prinzipien einer Partei - relativiert. Stellung der KPF in der Partei Das Verhältnis der KPF zum Parteivorstand ist ambivalent: Einerseits gerät die Parteiführung aufgrund der KPF regelmäßig in Schwierigkeiten in der Öffentlichkeit. Andererseits bindet die KPF die orthodox-kommunistischen Mitglieder an 'DIE LINKE*'. Das Verhältnis der KPF zur Partei ist aber auch gekennzeichnet durch gegenseitige Unterstützung und strukturell bedingte Verbundenheit. Die KPF ist zwar formal eine gesamtdeutsche Vertretung von Kommunisten innerhalb der 'LINKEN*'; durch ihren starken Bezug auf die Geschichte der DDR und des Sozialismus stellt sich die KPF aber vor allem als Vertreterin derjenigen Mitglieder der 'LINKEN*' auf, die in Fragen der Ideologie, der Identität, der Struktur und des Milieus ihre weltanschauliche Heimat in der DDR gesehen haben. 55 Oktober 2007, "Mitteilungen der Kommunistischen Plattform", Geschichtsklitterung in der Gedenkstätte "Roter Ochse" in Halle; auf: www.die-linke.de 56 Januar 2008, "Mitteilungen der Kommunistischen Plattform", Terrorismusverdacht und Bürgerrechte; auf: www.dielinke.de. 57 Ebd. 58 Dezember 2008, "Mitteilungen der Kommunistischen Plattform", Schwerpunktaufgaben der Kommunistischen Plattform in den nächsten Monaten, Beschluss der Bundeskonferenz am 22. November 2008; auf: www.die-linke.de. LINKSEXTREMISMUS 73
  • Kampf als richtungweisend auch gegenüber anderen gewaltbereiten Kräften des linksextremistischen Spektrums zur Geltung bringen und für gemeinsame Aktivitäten werben
  • dabei insbesondere auf gewaltorientierte Strömungen bei der undogmatischen extremistischen Linken. In ihr sieht sie eine "Fundamentalopposition" gegen den Staat
tauchten RAF-Mitglieder. Sie zeigten damit, daß sie zu ihrer materiellen Versorgung nach wie vor auf Banküberfälle angewiesen sind. Erstmals nach fast zehn Jahren gab die RAF unter dem Titel "Guerilla, Widerstand und antiimperialistische Front" wieder eine umfassende Darstellung ihrer ideologischen und strategischen Vorstellungen heraus. Diese seit Juni im Bundesgebiet verbreitete Schrift soll das Konzept der RAF vom "bewaffneten antiimperialistischen Kampf als richtungweisend auch gegenüber anderen gewaltbereiten Kräften des linksextremistischen Spektrums zur Geltung bringen und für gemeinsame Aktivitäten werben. Im Mittelpunkt steht die Idee einer "antiimperialistischen Front", in der "militärische Angriffe" (terroristischer "Kommandos"), "einheitlich koordinierte militante Projekte" (im Unterstützerbereich) und "politische Initiativen" (in Form von Agitationsarbeit) sich gegenseitig ergänzen sollen. Die RAF zielt dabei insbesondere auf gewaltorientierte Strömungen bei der undogmatischen extremistischen Linken. In ihr sieht sie eine "Fundamentalopposition" gegen den Staat, die sie an sich zu binden hofft und in einen "neuen Abschnitt" des "antiimperialistischen Kampfes" führen möchte. Obwohl sich die RAF in ihren Darlegungen konzessionsbereit gegenüber anders ausgerichteten Gruppen gibt, Selbstkritik an ihrem früheren Verhalten - insbesondere der Flugzeugentführung nach Mogadischu im Jahr 1977 - übt und sogar "Niederlagen" eingesteht, hat sie mit ihrer Agitation bisher nicht viel erreicht. Das zeigten Reaktionen - auch aus dem terroristischen Umfeld - z. B. in Leserbriefen und sonstigen Beiträgen in der "Alternativpresse", die sehr gedämpft und bis auf wenige Ausnahmen ablehnend waren. Die Bandbreite der Stellungnahmen reichte von kritischer, aber solidarischer Distanz über strikte Zurückweisung bis hin zu verachtungsvollen und zynischen Äußerungen. So wurden der RAF u. a. "Selbstüberschätzung", "peinliche Avantgarde-Arroganz" und "Realitätsferne" vorgeworfen und die Feststellung entgegengehalten, sie stehe "außerhalb der konkreten Kämpfe" in der Bundesrepublik Deutschland. Ungeteilte Zustimmung und die Bereitschaft zur Übernahme ihrer Vorstellungen fand die RAF lediglich in ihrem für eine verstärkte "militante Praxis" zunehmend aufgeschlossenen Unterstützerbereich und dessen engerem Umfeld. Die RAF hat durch die Entdeckung von 13 Erddepots und die Festnahme von drei besonders aktionserfahrenen Mitgliedern - Brigitte Mohnhaupt, Christian Klar und Adelheid Schulz - im November einen schweren Schlag erlitten. Der Verlust an Waffen, Munition, Sprengstoff, Fälschungsmaterial, Ausweispapieren, sonstigen schriftlichen Unterlagen und eines großen Teils des in Bochum geraubten Geldes hat ihre materielle Basis einschneidend getroffen. Dennoch ist davon auszugehen, daß die RAF, die in ihrer Geschichte wiederholt schwere "Niederlagen" überstanden hat, ihren "bewaffneten Kampf" nicht aufgeben wird. Die etwa 15 bis 20 im Untergrund lebenden Mitglieder sind nach wie vor in der Lage, schwere terroristische Anschläge zu verüben. Dieser Kernbereich hat seine terroristischen "Kommandos" in den letzten Jahren zwar nicht häufig, aber doch kontinuierlich mit neuen Mitgliedern aufgefüllt. Ein ausreichendes Nachwuchs-Potential steht ihm unter den Anhängern der RAF (vgl. Abschnitt 4.1) zur Verfügung. Mit ihrem Terrorkonzept richtet sich die RAF auch weiterhin in erster Linie gegen die "Schaltzentralen des imperialistischen Machtapparats", d. h. hochrangige Repräsentanten und Einrichtungen der NATO und der Bundeswehr sowie politische Führungspersönlichkeiten der Bundesrepublik Deutschland. Es ist aber zu erwarten, daß sie neue Terrorakte erst dann verüben wird, wenn sie den schweren 101
  • oder "Revolutionärer Zauber" - sind in gewaltorientierten linksextremistischen Kreisen relativ weit verbreitet und werden häufig als Anleitung zu Gewaltakten verwendet. Insgesamt
Rückschlag des Jahres 1982 überwunden hat und sich materiell und taktisch ausreichend vorbereitet fühlt. In der Konsolidierungsphase ist erfahrungsgemäß mit Gewaltaktionen zur Beschaffung von Geld, Dokumenten und evtl. auch Waffen zu rechnen. 2.2 "Revolutionäre Zellen" (RZ) Eine zunehmende Bedrohung der inneren Sicherheit geht von den "Revolutionären Zellen" aus. Mit einer besonders in der ersten Jahreshälfte stark gestiegenen Zahl terroristischer Aktivitäten zeigten sie, daß sie unbeirrt auf "Massenmilitanz" ausgerichtet sind. Ihre Terrorakte erreichten mit insgesamt 38 vollendeten oder versuchten Brandund Sprengstoffanschlägen (gegenüber 21 im Vorjahr und jeweils acht in den Jahren 1979/1980) so erneut einen Höhepunkt. Entsprechend ihrer langjährigen Strategie und ihrem Selbstverständnis als "Sozialrevolutionäre" versuchten die RZ erneut, überall dort in Bürgerinitiativen und Massenbewegungen Einfiuß zu nehmen, wo sie ein motivierbares Gewaltpotential vermuteten. In solchen Bereichen und unter Anknüpfung an die dort geführten Diskussionen wollten sie mit ihren Anschlägen ein Beispiel für gewalttätigen " Widerstand" geben. Sie reagierten dabei flexibel auf aktuelle politische Entwicklungen und Ereignisse, indem sie sich z. B. zu Beginn des Jahres auf den "Widerstand" gegen den Bau der Startbahn-West in Frankfurt konzentrierten und hauptsächlich Anschläge gegen am Fiughafenausbau beteiligte Bauund Zulieferfirmen verübten, während die späteren Aktivitäten noch unmittelbarer die "antiimperialistische" Ausrichtung ihres Konzeptes zum Ausdruck bringen sollten. Hierfür benutzten sie den Besuch des amerikanischen Präsidenten in der Bundesrepublik Deutschland und die NATO-Gipfelkonferenz im Juni in Bonn. So haben "Revolutionäre Zellen" allein in der Nacht zum 1.6. in einer bisher einmaligen Serie acht Sprengstoffanschläge - teilweise zeitgleich - gegen amerikanische Militäreinrichtungen und Zweigniederlassungen amerikanischer Unternehmen in Bamberg, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Gelnhausen, Hanau und Hannover durchgeführt bzw. versucht. In Tatbekenntnissen zu diesen und aus dem gleichen Anlaß ausgeführten weiteren Anschlägen bezeichneten sie den "NATO-Gipfel" als "klassisches imperialistisches Timing" und als "Höhepunkt der US-Kriegspolitik". Weitere Beispiele für ihre Flexibilität und die Bandbreite ihrer Gewalttätigkeit gaben die RZ in der zweiten Jahreshälfte mit Anschlägen, die an die öffentliche Diskussion um die Kernkraftproblematik, insbesondere um den "schnellen Brüter", in Kaikar anknüpften und sich u. a. gegen beteiligte Firmen und Institutionen richteten. Mit ihren Tatbekenntnissen, in denen sie die Uneinigkeit der "AntiAKW-Bewegung" kritisierten, versuchten die RZ, zu einem verstärkten Kampf gegen die Nutzung der Kernenergie anzustacheln. Außer ihren Bekennerbriefen veröffentlichten "Revolutionäre Zellen" auch technische Anleitungen für "praktische Widerstandshandlungen". Solche Leitfäden - mit Titeln wie "Handbuch von A über R bis Z" oder "Revolutionärer Zauber" - sind in gewaltorientierten linksextremistischen Kreisen relativ weit verbreitet und werden häufig als Anleitung zu Gewaltakten verwendet. Insgesamt findet das intensiv propagierte, vielfältige Konzept der RZ bei gewaltorientierten Teilen der Protestbewegungen ein stärkeres Echo als die Vorstellungen der RAF. Obwohl die Gewaltaktionen gegen den "US-Imperialismus" einen Schwerpunkt der RZ bilden und damit der Zielsetzung der RAF entsprechen, liegen keine Anhaltspunkte für eine Annäherung dieser beiden Terrorgruppen .vor. Vielmehr 103
  • Zusammenschluß von Kommunistinnen und Kommunisten in der Partei 'DIE LINKE*'. Die Bewahrung und Weiterentwicklung marxistischen Gedankenguts ist wesentliches Anliegen
  • Kommunistischen Plattform", "Wir erinnern - Politischer Kalender", auf: www.die-linke.de. 72 LINKSEXTREMISMUS
Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 2010 4.1.1.c Kommunistische Plattform (KPF) Es geht der 'Kommunistischen Plattform' laut ihrer Gründungserklärung darum, "[k]ommunistisches Gedankengut in die Programmatik und die praktische Politik der Partei ein[zu]bringen". Dafür wollen die Anhänger "[i]n den Grundorganisationen der SED-PDS aktiv als Parteimitglieder mit kommunistischer Überzeugung wirken." 47 Sie beziehen sich dabei auf den Satz von Marx/Engels: "Wir nennen Kommunismus die wirkliche Bewegung, welche den jetzigen Zustand aufhebt." Ihr Selbstverständnis formuliert die KPF NRW wie folgt: "Die Kommunistische Plattform ist ein offen tätiger Zusammenschluß von Kommunistinnen und Kommunisten in der Partei 'DIE LINKE*'. Die Bewahrung und Weiterentwicklung marxistischen Gedankenguts ist wesentliches Anliegen der Kommunistischen Plattform. Die Plattform tritt für den Sozialismus als Ziel gesellschaftlicher Veränderungen ein." Eine wesentliche Aufgabe bleibe, für die "Verankerung der eindeutigen gesellschaftlichen Alternative zum kapitalistischen Gesellschaftssystem" einzutreten, was "auch gegen den Zeitgeist gerichteten Umgang mit bisherigen Erfahrungen des Sozialismus" einschließe. 48 Grundlage bilden Erkenntnisse von Marx, Engels und Lenin sowie die Erfahrungen der internationalen Arbeiterbewegung: "Die auf der Grundlage der Erkenntnisse von Marx, Engels, Lenin und den Erfahrungen der internationalen Arbeiterbewegung erarbeiteten Wesenszüge und objektiven Gesetze des Imperialismus" 49 sind nach Auffassung der KPF auch im 21. Jahrhundert noch gültig, womit die von jenen erarbeiteten Theoriegebäude zur Grundlage allumfassender Erklärungsansätze ökonomischer und politischer Prozesse erklärt und verbindlich gemacht werden. Mit der Behauptung, das "Gesellschaftssystem Kapitalismus" trage Besatzung, Folter, Mord und Vertreibung in sich "wie eine Wolke den Regen", 50 wird der Ausgang gesellschaftlicher und historischer Prozesse auf die altbekannte Formel von Rosa Luxemburg "Sozialismus oder Barbarei" reduziert, wobei "nur die sozialistische Alternative die Zivilisation zu bewahren in der Lage" sei. 51 Die KPF ist und bleibt, so der Beschluss ihrer 14. Bundeskonferenz 2009, "dem historischen und dialektischen Materialismus" 52 verpflichtet. In den Verlautbarungen der KPF lässt sich ein Geschichtsbild erkennen, das in seinen vorgeblich objektiven Gesetzmäßigkeiten Grundlage für den rigorosen Dogmatismus, den absoluten Wahrheitsanspruch wie auch das rigide Freund-Feind-Denken bildet. Verhältnis zur SED-Diktatur in der DDR Allgemein wird ein äußerst positiver Bezug auf die DDR genommen, sie sei "das Beste, was wir je hatten" 53 und ihre Verfassung sei "die demokratischste Verfassung, die es jemals in Deutschland" gegeben habe." 54 Die DDR sei "der legitime Versuch, [ ] eine sozialistische Gesellschaft aufzubauen, [...] ohne kapitalistische Ausbeutung und soziale Not", wie es in einer Erklärung ehemaliger Mitarbeiter 47 Offener Brief, s. Fn. 47. 48 Mitteilungen der Kommunistischen Plattform, Schwerpunktaufgaben der Kommunistischen Plattform in den nächsten Monaten, Beschluss der 1. Tagung der 14. Bundeskonferenz der KPF, Berlin, 26. April 2008; auf: www.die-linke.de. 49 Juni 2007, "Mitteilungen der Kommunistischen Plattform", Ausbeutung und Krieg; auf: www.die-linke.de. 50 Januar 2009, "Mitteilungen der Kommunistischen Plattform", "Shalom und Salam" - Bericht über eine Podiumsdiskussion, 51 Mai 2008, "Mitteilungen der Kommunistischen Plattform", Bericht des Bundessprecherrates; auf: www.die-linke.de. 52 Mai 2009, "Mitteilungen der Kommunistischen Plattform", Schwerpunktaufgaben der Kommunistischen Plattform bis November 2009, Beschluss der 3. Tagung der 14. Bundeskonferenz. Historischer und dialektischer Materialismus ist der Kern des marxistischen Geschichtsbildes, wonach der Verlauf der Geschichte notwendig auf eine kommunistische Gesellschaft zuführt; auf: www.die-linke.de. 53 Oktober 2009, "Mitteilungen der Kommunistischen Plattform", Auskünfte über ein geliebtes Land; auf: www.die-linke.de. 54 April 2008, "Mitteilungen der Kommunistischen Plattform", "Wir erinnern - Politischer Kalender", auf: www.die-linke.de. 72 LINKSEXTREMISMUS
  • mehreren Tätern gemeinschaftlich begangen wurde. Delikte, die im Teil LINKSEXTREMISTISCHE BESTREBUNGEN 1982 berücksichtigt sind, wurden nicht mitgezählt
zeug wurden Waffen und Sprengstoff gefunden; beide bezeichneten sich als Mitglieder einer "Organisation internationaler Revolutionäre". Der Fall Kopp/Breguet hat seit Jahren erstmals wieder ein Schlaglicht auf die "Internationale Sektion der RZ" geworfen, die seit langem mit den im Bundesgebiet agierenden "Revolutionären Zellen" keine Verbindung hat, aber seit jeher mit einer Splittergruppe der "Volksfront für die Befreiung Palästinas" (PFLP) zusammenarbeitet. Nach der Festnahme von Kopp und Breguet hat der Venezolaner llich Ramirez-Sanchez ("Carlos") im Auftrag einer "Organisation des bewaffneten arabischen Kampfes -- Arm der arabischen Revolution" in einem Schreiben an den französischen Innenminister ultimativ, aber vergeblich, deren Freilassung gefordert. Gemeinsam mit "Carlos" hatten Angehörige der "Internationalen Sektion der RZ" in früheren Jahren bereits wiederholt internationale terroristische Aktionen in palästinensischem Auftrag ausgeführt. Kopp und Breguet wurden am 22.4. in Paris wegen Verstoßes gegen das Waffenund Sprengstoffgesetz und wegen des Führens falscher Personaldokumente zu vier bzw. fünf Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. 5.2 Das Umfeld Das Interesse von Gruppen und Personen im Ausland, sich für terroristische Organisationen in der Bundesrepublik Deutschland einzusetzen, hat offensichtlich weiter nachgelassen. Augenfälliges Indiz dafür ist die Tatsache, daß die Verhaftung der drei RAF-Mitglieder im November keinerlei spontane Sympathiebezeugungen ausgelöst hat. Die bereits 1981 kaum noch mit Öffentlichkeitsarbeit für die Gefangenen der RAF hervorgetretene "Internationale Kommission zum Schutz der Gefangenen und gegen Isolationshaft" ist 1982 völlig inaktiv geblieben und als zerbrochen anzusehen. Ausländische Unterstützer haben zwar in der Bundesrepublik Deutschland einsitzende terroristische Gewalttäter noch besucht, eine systematische und kontinuierliche Unterstützung ist aber nicht erkennbar. Auch von der "Internationalen Vereinigung der Verteidiger politischer Gefangener", die im März in Paris mit dem Ziel gegründet wurde, sich länderübergreifend für inhaftierte terroristische Gewalttäter einzusetzen, sind bislang keine nennenswerten Aktivitäten ausgegangen. Terroristische Anschläge1) 1982 1981 Tötungsdelikte - 1 Tötungsversuche - 1 Sprengstoffanschläge 63 28 Brandanschläge 120 99 Raubüberfälle 1 -- 184 129 Jede Aktion wurde nur einmal gezählt, auch wenn sie aus mehreren Einzeltaten bestand oder mehrere Straftatbestände erfüllt, mehrere Handlungen in Fortsetzungszusammenhang umfaßt oder von mehreren Tätern gemeinschaftlich begangen wurde. Delikte, die im Teil LINKSEXTREMISTISCHE BESTREBUNGEN 1982 berücksichtigt sind, wurden nicht mitgezählt. 109
  • werden. Die von der SO angegebenen nicht den ordentlichen Rechtsweg zu über zehn Millionen Anhänger müssen beschreiten, sondern diese über
S C IEN TOLOGYORGA N IS ATION und in der Immobilienoder der Fi3.3 RÜCKLÄUFIGE MITGLIEDERnanzdienstleistungsbranche tätig sind. ZAHLEN In Stuttgart besteht ein "WISE CharSeit einigen Jahren ergibt sich das Bild ter Committee" (WCC). Die "Charter eines schleichenden Rückgangs bei den Committees" dienen der Kontrolle der Einnahmen und Mitgliederzahlen. Das WISE-Mitglieder und einer Art eigener Mitgliederpotenzial kann auf etwa knapp Justiz. WISE-Mitglieder verpflichten 100.000 Personen weltweit geschätzt sich bei zivilrechtlichen Streitigkeiten, werden. Die von der SO angegebenen nicht den ordentlichen Rechtsweg zu über zehn Millionen Anhänger müssen beschreiten, sondern diese über das als nicht realistisch angesehen werden. WCC zu regeln. In Deutschland leben rund 4.500 Scientologen, davon rund 900 in BadenScientology betreibt daneben verWürttemberg. Vor zehn Jahren verfügte schiedene Unterorganisationen, hinter die SO im Land noch über etwa 1.200 denen in Baden-Württemberg aber Anhänger. Der schleichende Rückgang nur wenige Scientologen stehen: Büros liegt vor allem daran, dass Scientology der "Kommission für Verstöße der wegen der anhaltend kritischen ÖffentPsychiatrie gegen Menschenrechte" lichkeit inzwischen große Probleme bei (KVPM) gibt es in Stuttgart und Karlsder Mitgliederwerbung hat. Der Mitruhe. In Kirchheim unter Teck besteht gliederstamm mit überwiegend langjäheine Gruppe der Organisation "Sag rigen Anhängern droht aus Sicht der SO NEIN zu Drogen zu überaltern. Dazu stoßen zwar einige - Sag JA zum Lejunge Scientologen, die in der Regel ben". Dort gibt es durch ihre Eltern in die Organisation auch eine "Jugendeingeführt werden. Sonstige neue Mitfür-Men schen - glieder kann die SO aber häufig nicht rech te"-Gruppe, längerfristig binden. Derartiges wird in von der 2012 allerScientology aber grundsätzlich nicht dings keine nennenswerten Aktivitäten offen diskutiert. Schlechte Nachrichten ausgingen. Eine "Applied-Scholastics"sind verpönt. Die SO-Führung veröfEinrichtung (ApS) in Stuttgart, die unter fentlicht stattdessen stereotype Propadem Namen "Professionelles Lerncenganda über angebliche Expansion. Kritik ter" Schülernachhilfe anbot, wurde wird scharf sanktioniert und Unzufrieaufgegeben. denheit allenfalls hinter vorgehaltener Hand geäußert. 257
  • dass notwendigerweise unterschiedliche Personen als Verantwortliche oder Initiatoren auftreten. RECHTSEXTREMISMUS
Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 2010 Szene Dortmund Im Großraum Dortmund/Hamm ist die Kameradschaft 'Nationaler Widerstand Ruhrgebiet' seit vielen Jahren aktiv. Sie verfügt über ein relativ großes Mobilisierungspotenzial in der Region und ist insbesondere regional mit eigenen Aktionen (Flugblatt-Aktionen, Standkundgebungen, kleineren Demonstrationen) regelmäßig aktiv. Darüber hinaus ist sie für die Organisation einer der größeren Demonstrationen in Nordrhein-Westfalen verantwortlich: Seit mehreren Jahren findet jeweils am ersten Wochenende im September in Dortmund der sogenannte "nationale Antikriegstag" mit überregionaler und internationaler Beteiligung aus der Neonazi-Szene statt. Die führenden Aktivisten der Kameradschaft verfügen über vielfältige Kontakte innerhalb der regionalen und überregionalen Neonazi-Szene und gelten als Autonome Nationalisten. Eine Beeinflussung der Kameradschaft durch diese Aktionsform ist daher gegeben. Szene Köln Die 'Kameradschaft Walter Spangenberg' hat ihre Aktivitäten nach der Haftentlassung des führenden Aktivisten im April 2008 nach längerer Inaktivität 2009 wieder aufgenommen und auch im Jahr 2010 fortgesetzt. Als zahlenmäßig kleine Kameradschaft mit geringem Mobilisierungspotential ist sie stark auf ihren führenden Aktivisten fokussiert. Dieser bemüht sich um eine Vernetzung der neonazistischen Szenen im Rheinland und beabsichtigte bei der Landtagswahl 2010 als Kandidat für die NPD im Kreis Siegen-Wittgenstein anzutreten. Diese - auch in der NPD nicht unumstrittene Kandidatur - wurde kurz vor Abgabeschluss der erforderlichen Unterlagen zurückgezogen. Die typischen Verhaltensweisen Autonomer Nationalisten werden von der Kameradschaft eher wenig befürwortet. Szene Rhein-Sieg-Kreis In Bad Honnef ist die 'Freie Kameradschaft Sturm-Rhein-Sieg' ansässig, die seit Jahren von einem bundesweit bekannten Neonazi geführt wird. Dieser trat 2004 im Zusammenhang mit der sogenannten Volksfrontstrategie demonstrativ in die NPD ein. Als Volksfront wurde die Kooperation des parteilich organisierten Spektrums in der NPD und DVU mit den freien Kräften der neonazistischen Kameradschaften verstanden - aus Sicht der NPD natürlich unter ihrer Führung. Die Kameradschaft verfügt über einen kleinen Aktivistenstamm und lebt vor allem von der Reputation ihres führenden Aktivisten in der bundesdeutschen Szene. Auch hier ist die Umsetzung von Strategien der Autonomen Nationalisten kaum feststellbar. Neben den genannten Kameradschaften gibt es in Nordrhein-Westfalen die verschiedensten lokalen Aktionsformen von Neonazis. Einerseits existieren cliquenartige Personenzusammenschlüsse, die teilweise auch in die Skinhead-Szene Verbindungen haben können, andererseits ist - vor allem im Internet - eine Vielzahl von angeblichen Zusammenschlüssen Autonomer Nationalisten mit örtlichem Bezug bekannt. Oft sind es jedoch keine Personengruppen, die hinter diesen vermeintlichen Zusammenschlüssen von Autonomen Nationalisten stehen; die "Gruppe" entpuppt sich nicht selten als Flugblattoder Aufkleber-Aktion eines Einzelnen. Die dazu verwendeten Flugblätter oder Aufkleber können über das Internet bei Szene-Vertrieben bestellt werden und sind in sofern kein Indiz für die Existenz einer schlagkräftigen Organisation vor Ort. Dabei ist zu beobachten, dass in Abhängigkeit zum thematischen Kontext oder zum angesprochenen Personenkreis eine Auswahl der "passenden" Aktionsform stattfindet, ohne dass notwendigerweise unterschiedliche Personen als Verantwortliche oder Initiatoren auftreten. RECHTSEXTREMISMUS 51
  • Rechtsextremistische Druckwerke Mntthim UD j \ D Uli ""N Geschichten aus einem halben Jahrhundert JLIUIJLIUIJIJL Ein historischer Zeugenbericht Türmer Verlag Druffel
Rechtsextremistische Druckwerke Mntthim UD j \ D Uli ""N Geschichten aus einem halben Jahrhundert JLIUIJLIUIJIJL Ein historischer Zeugenbericht Türmer Verlag Druffel Verlag Druffel Otto <S"J# Hemer Vom Slab Heß zu Dr. Goebbels t" be* " 9 t $ <tsfhii#ruitPS I TI B i e t e r "erlag imatftiiiilliihi * Volkstum und Zeitgeschichlstotschung m Ingrid WecKert BERNHARD BARKHOLDT Heinz Scholl euercMctien uiiBomt? Entscheidung zur Jahrtausendwende VZD VOWINCKEL
  • Bundesamt für Verfassungsinnen offenbart Scientology ein totaschutz (BfV) rechtmäßig ist, und wies litäres Programm, propagiert die Erdamit eine Klage
  • denen sie den Einsatz nachrichtendienstlicher einen politischen AlleinvertretungsMittel rechtfertigt (OVG Münster, anspruch ableitet. Zu den KernaussaAz.: 5 A 130/05). Diese
  • Entscheidung gen gehört, dass die Gesellschaft geisist rechtskräftig. teskrank ("aberriert") sei, sich stetig
S C IEN TOLOGYORGA N IS ATION Daher kann keine Entwarnung gegelisierten Wirtschaft auch vom Ausland ben werden. Die SO verfolgt ihre veraus erfolgen. Bei einer Verstrickung in fassungsfeindlichen Ziele zur GesellScientology bestehen für die Betrofschaftsveränderung hartnäckig weiter, fenen hohe persönliche Risiken. Es sie will nach wie vor Einfluss auf Parbesteht die Gefahr des wirtschaftlilamente und Regierungen gewinnen chen Ruins und einer Beeinträchtigung und in staatliche Strukturen eindrinder Gesundheit durch die Psychotechgen. Auch die Gefahr der Beeinflussung niken der SO. Kritiker und Aussteiger von Unternehmen durch verdeckt aufberichten vereinzelt von Schikanen tretende Berater des SO-Wirtschaftsund Einschüchterungsversuchen bis verbandes "World Institute of Scientohin zu "Psychoterror". Insofern bestelogy Enterprises" (WISE) besteht fort, hen Gefahren für die Bevölkerung und vor allem dann, wenn Führungskräfte die Wirtschaft, die unvermindert Aufvereinnahmt werden sollten. Solche merksamkeit erfordern. Bestrebungen können in einer globa2. 2. VERFASSUNGSFEINDLICHES PROGRAMM Am 12. Februar 2008 entschied das Nach außen gibt die SO vor, unpoliOberverwaltungsgericht (OVG) Münstisch zu sein und für Menschenrechte ter, dass die Beobachtung der SO und Demokratie einzutreten. Nach durch das Bundesamt für Verfassungsinnen offenbart Scientology ein totaschutz (BfV) rechtmäßig ist, und wies litäres Programm, propagiert die Erdamit eine Klage der SO gegen das ringung politischer Macht durch langBfV in vollem Umfang ab. Zudem fristige Expansion und will Kontrolle stellte das OVG fest, dass die verstärküber Politik, Wirtschaft und Medien ten Expansionsaktivitäten der SO eine erlangen. Zugleich konstruiert sie VerGefahrenlage begründen, die auch schwörungstheorien, aus denen sie den Einsatz nachrichtendienstlicher einen politischen AlleinvertretungsMittel rechtfertigt (OVG Münster, anspruch ableitet. Zu den KernaussaAz.: 5 A 130/05). Diese Entscheidung gen gehört, dass die Gesellschaft geisist rechtskräftig. teskrank ("aberriert") sei, sich stetig 252
  • land zeigt zwar die enorme finanzielle Einlegung von Rechtsmitteln an. Aus250
S C IEN TOLOGYORGA N IS ATION Expansion blieb 2012 das zentrale Schlagkraft der SO. Sie ist aber kein Thema in der SO, welche die angeBeleg für die behauptete Expansion. strebte totalitäre Ordnung nur durch Bei den im Inund Ausland eröffneten eine umfassende Verbreitung ihres "Idealen Orgs" handelt es sich in der Programms in der Gesellschaft verwirkRegel nur um neue Gebäude für bereits lichen kann. Die SO will langfristig Pobestehende Niederlassungen. Scientolitik, Wirtschaft und Medien kontrollogy hat in Deutschland zudem Prolieren. Deutschland kommt dabei aus bleme beim Ausbau ihres organisatoSicht der SO eine Schlüsselrolle bei rischen Netzes. So wollte sie laut einem der Verbreitung der scientologischen internen Rundschreiben im Bereich Lehre in Europa zu. der Lernhilfe "Applied Scholastics" (ApS) als "riesiges Projekt" ein bundesZwecks Propaganda und Einflussnahme weites "Nachhilfenetz" aufbauen. Diese investierte die SO weltweit hohe GeldPläne kamen bislang aber ebenso wenig beträge in Immobilien und in ihre Invoran wie etwa eine nachhaltige Etafrastruktur. Sie besitzt in den USA ein blierung neuer "Missionen". Fernsehstudio, das sie zum Medienzentrum mit eigenem Radiound FernAm 2. Februar 2012 verurteilte ein sehsender ausbauen will. Neue ReBerufungsgericht in Paris das dortige präsentanzen ("Ideale Orgs") dienen "Celebrity Centre" - eine Einrichtung wirtschaftlichen Zwecken und als Ausder SO, in der prominente Scientolohängeschild, sind jedoch auch Ausgen exklusiv betreut werden - und druck politischer Ziele, weil Scientoden SO-Verlagsbereich wegen bandenlogy von diesen Niederlassungen aus mäßigen Betrugs zu 600.000 Euro Einfluss auf die Politik gewinnen will. Geldstrafe. Zwei führende Mitglieder In Deutschland hatte die SO bei diesen erhielten eine zweijährige FreiheitsBestrebungen jedoch keinen spürbaren strafe, die zur Bewährung ausgesetzt Erfolg. "Ideale Orgs" gibt es in Deutwurde, sowie eine Geldstrafe in Höhe schland bislang in Berlin und Hamvon 30.000 Euro. Das Gericht sah es als burg. In Stuttgart soll wegen der wirterwiesen an, dass sich die zwei SO-Einschaftlichen Bedeutung Baden-Würtrichtungen mit illegalen Mitteln betembergs ein weiteres Zentrum entreichert hätten. Damit bestätigte es stehen. Die Eröffnung immer neuer ein Urteil aus erster Instanz vom OkRepräsentationsbauten im Inund Austober 2009. Scientology kündigte die land zeigt zwar die enorme finanzielle Einlegung von Rechtsmitteln an. Aus250

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