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  • teil und verteilten im Umfeld der Veranstaltungen Flugblätter. Die Rechte Rhein-Erft beteiligt sich mit ihren Aktivisten auch überörtlich
  • Reihe von Vorträgen durch. Im Herbst 2016 veranstaltete Die Rechte eine Vortragsreihe unter dem Motto "Aufstand des Geistes". Dazu berief
  • ehemaligen Freikorpsmitglieds, das 1922 an der Ermordung des damaligen RechtsextRemismus 79 Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen
Kreisverband Rhein-Erft Der Kreisverband Erft war auch 2016 erneut trotz weniger Mitglieder relativ aktiv und versuchte in den Kommunen des Rhein-Erft-Kreises öffentlich in Erscheinung zu treten. Viermal führte er kleinere Kundgebungen durch: im Januar in Bergheim, im März und im April in Frechen und im Juli in Bergheim. Mehrfach nahmen Aktivisten an Informationsveranstaltungen zur Unterbringung von Flüchtlingen teil und verteilten im Umfeld der Veranstaltungen Flugblätter. Die Rechte Rhein-Erft beteiligt sich mit ihren Aktivisten auch überörtlich an allen wichtigen einschlägigen Versammlungen. So nahmen sie am 9. Januar 2016 an einer "Pegida-Demo" in Köln, am 4. Juni 2016 am "Tag der deutschen Zukunft" in Dortmund und am 12. November 2016 am "Gedenkmarsch Rheinwiesenlager" in Remagen teil. Darüber hinaus fanden im internen Kreis einige szenetypische Veranstaltungen statt, wie Kranzniederlegungen an Soldatengräbern zum Volkstrauertag. Teilnahme des Kreisverbandes Rhein-Erft am "Tag der deutschen Zukunft" im Juni 2016 in Dortmund Weiterhin legte der Kreisverband besonderen Wert auf eine ideologische Schulung der Anhängerschaft und führte eine Reihe von Vorträgen durch. Im Herbst 2016 veranstaltete Die Rechte eine Vortragsreihe unter dem Motto "Aufstand des Geistes". Dazu berief man sich auf einen Ausspruch eines ehemaligen Freikorpsmitglieds, das 1922 an der Ermordung des damaligen RechtsextRemismus 79 Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen 2016
  • forderten die Verlängerung ihrer Pässe. 4.6 Iraner Angehörige der linksextremistischen Conföderation Iranischer Studenten (CIS), welche die Revolution in Persien mitgetragen
Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 1981 die pakistanische Botschaft in Bonn-Bad Godesberg ein und forderten die Verlängerung ihrer Pässe. 4.6 Iraner Angehörige der linksextremistischen Conföderation Iranischer Studenten (CIS), welche die Revolution in Persien mitgetragen hat, besetzten im Mai 1981 die Botschaft ihres Heimatlandes in Bonn, um nunmehr gegen das dort herrschende Regime zu protestieren. Zu einer weiteren Botschaftsbesetzung kam es im August 1981 durch ca. 100 Personen, die sich als Angehörige der Volksmodjahedin bezeichneten. Hierbei entstand erheblicher Sachschaden; mehrere Personen trugen Verletzungen davon. In Aachen ereigneten sich im Juli, August und November 1981 tätliche Auseinandersetzungen zwischen KHOMEINI-Anhängern und -Gegnern, wobei im August drei Personen verletzt wurden. 4.7 Afghanen Zwischen afghanischen Staatsangehörigen - vermutlich Asylanten - brachen im November 1981 in Münster tätliche Streitigkeiten aus; ein Afghane wurde erheblich verletzt und mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden. Vor der sowjetischen Botschaft in Bonn-Bad Godesberg wurde im Dezember 1981 eine Sprengund Brandvorrichtung gefunden, die nicht vollständig gezündet hatte. Für diesen Anschlag übernahm eine bisher unbekannte Organisation "MMEAfghanistan" die Verantwortung. 4.8 Jugoslawen Angesichts der anhaltenden Unruhen in der jugoslawischen Provinz Kosovo und wegen der Prozesse gegen oppositionelle Intellektuelle in Kroatien führten kroatische und albanische Emigranten unter anderem im Mai 1981 in Köln eine gemeinsame Protestdemonstration durch. Sie forderten die Schaffung einer selbständigen Republik Kosovo und eines selbständigen Staates Kroatien sowie Freilassung aller politischen Gefangenen in Jugoslawien. Aus dem Kreis der Albaner wurden Flugblätter mit folgenden Forderungen verteilt: "Wir Albaner wollen eine eigene Republik - Wir wollen nicht länger unter der Belgrader Knute leben - Wir wollen Zusammenschluß aller Albaner in einem von Fremdherrschaft unabhängigen eigenen Staat - Wir wollen ein freies Albanien." Die Mordanschläge auf fünf Exiljugoslawen seit Mai 1981 in Frankfurt, Zürich, München, Brüssel und Paris riefen bei den jugoslawischen Emigranten in unserem Land erhebliche Verunsicherung, Mißtrauen und aggressive Stimmung gegenüber der jugoslawischen Regierung hervor. Die Attentate werden von ihnen dem jugoslawischen Geheimdienst angelastet. 4.9 Iren Anhänger irischer Untergrundorganisationen, die für eine "Befreiung" Nordirlands von Großbritannien und für einen selbständigen gesamtirischen Inselstaat kämpfen, suchten im Berichtsjahr wiederum den britischen Staat auch auf 32
  • Organisation als extremistisch zu beurteilen ist. 9.2 Übersicht über linksextremistische Parteien, nebenund beeinflußte Organisationen sowie deren Presseerzeugnisse Organisation Mitglieder Presse
Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 1981 Volkssozialistische Bewegung 120 (50) Deutschlands (VSBD) 8000 München NW 10 (10) Wiking-Jugend (WJ) 400 (400) "Wikinger" 5190 Stolberg (vierteljährlich) NW 90 (100) Anmerkung: Die Aufnahme von extremistisch beeinflußten Organisationen in die vorstehende Übersicht bedeutet nicht, daß die eigene Zielsetzung einer solchen Organisation als extremistisch zu beurteilen ist. 9.2 Übersicht über linksextremistische Parteien, nebenund beeinflußte Organisationen sowie deren Presseerzeugnisse Organisation Mitglieder Presse (einschließlich (einschließlich Sitz) Erscheinungsweise und Auflage) 1981 (1980) Bund Sozialistischer Arbeiter 150 (100) "neue Arbeiter Presse" (BSA) (wöchentlich) 4300 Essen NW 50 (50) Bund Westdeutscher 600 (600) "Politische Berichte des Kommunisten (BWK) BWK" 5000 Köln (vierzehntägig) NW 120 (140) Deutsche Friedensunion (DFU) 2.000 (2.000) "Deutsche Volkszeitung" (DVZ) - inoffiziell - (40.000 wöchentlich) "Pressedienst DFU" (unregelmäßig) "DFU betr. Politik" (unregelmäßig) Landesverband NW 1.000 (1.000) "Pressedienst DFU NRW 4300 Essen (unregelmäßig) Deutsche Kommunistische Partei 40.000 (40.000) "Unsere Zeit" (UZ) (DKP) Tagesausgaben: 25.000 4000 Düsseldorf Wochenendausgaben: 50.000 "DKP-Pressedienst" (täglich) 52
  • Terrorismus 5.1 Entwicklungstendenz Im Bereich des deutschen linksextremen Terrorismus sind die "Rote Armee Fraktion" (RAF) und die "Revolutionären Zellen
Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 1981 5 Terrorismus 5.1 Entwicklungstendenz Im Bereich des deutschen linksextremen Terrorismus sind die "Rote Armee Fraktion" (RAF) und die "Revolutionären Zellen" (RZ) als die gegenwärtig gefährlichsten terroristischen Vereinigungen anzusehen. Die RAF unterstrich 1981 mit einem Sprengstoffanschlag auf das Hauptquartier der US-Luftwaffe in Ramstein und dem Versuch eines Mordanschlages auf den US-General Kroesen in Heidelberg ihre fortdauernde Bereitschaft, diesen Staat mit Hilfe schwerster Gewaltverbrechen anzugreifen. Die RZ, die seit 1973 für zahlreiche, zum Teil mit hohem Sachschaden verbundene Sprengstoffund Brandanschläge verantwortlich sind, haben 1981, wie in verschiedenen Ländern des Bundesgebiets so auch in NordrheinWestfalen, ihre terroristischen Aktionen fortgesetzt. Zu dem im Mai 1981 auf den hessischen Wirtschaftsminister KARRY verübten Mordanschlag wurden Bekennerschreiben verbreitet, in denen RZ die Verantwortung für die Tat übernahmen; die terroristischen Aktionen der RZ weisen auf die zunehmende Gefährlichkeit dieser Vereinigung hin. Daneben sind terroristische Kleingruppen für zahlreiche Sprengstoff-, Brandanschläge und Sachbeschädigungen mit terroristischem Hintergrund verantwortlich. Die terroristische Gefahr ist noch nicht gebannt; mit neuen Anschlägen deutscher Terroristen muß gerechnet werden. 5.2 Rote Armee Fraktion (RAF) In einem Hungerstreik versuchten inhaftierte Mitglieder der RAF in der Zeit vom 2. Februar bis zum Tod des Terroristen Sigurd DEBUS, der am 16. April 1981 in Hamburg an den Folgen seines Hungerstreiks starb, ihre Forderungen auf "Anwendung der Mindestgarantien der Genfer Konvention auf die Gefangenen aus der RAF und anderen antiimperialistischen Widerstandsgruppen", und in diesem Zusammenhang auf * Zusammenlegung zu "interaktionsfähigen" Gruppen, * Kontrolle der Haftbedingungen durch die "Internationale Kommission zum Schutz von Gefangenen und gegen Isolation" und * sofortige Freilassung von Verena BECKER und Günther SONNENBERG bundesweit durchzusetzen. Der Hungerstreik wurde mit der Begründung abgebrochen, daß nach zwei Interventionen von Amnesty International Hafterleichterungen für die Mitglieder der RAF zu erwarten seien. Am 31. August 1981 detonierten vor dem Hauptquartier der US-Luftwaffe in Europa in Ramstein zwei Sprengsätze. Durch die Explosion wurden 14 Personen verletzt; außerdem entstand erheblicher Sachschaden. Zu diesem Anschlag bekannte sich in einem Bekennerschreiben die RAF mit dem "Kommando Sigurd DEBUS". 35
  • Betreuung inhaftierter terroristischer Gewalttäter, die Verbreitung terroristischen Gedankengutes in linksextremen Schriften sowie die Mitarbeit in Knastgruppen, in Initiativen und sogenannten
Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 1981 "Revolutionäre Zellen/Rote Zora" an, insgesamt 85.000 gefälschte Fahrausweise des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr verbreitet zu haben. Am 10. Oktober 1981 wurde in Köln ein Brandanschlag auf ein Fahrzeug einer Privatfirma verübt, zu dem sich in einem Bekennerschreiben, das am 12. Oktober 1981 zwei Kölner Tageszeitungen zuging, "Freundinnen und Freunde des Häuserkampfes in den Revolutionären Zellen" bekannten. Der Anschlag wird damit begründet, daß die Halterin des Fahrzeuges den Auftrag einer anderen Privatfirma zur Räumung eines besetzten Hauses in Aachen ausführte. 5.4 Terroristisches Umfeld Personen und Gruppen des terroristischen Umfeldes, vor allem auch die Anhänger der RAF, haben ihre Tätigkeiten, die sich teilweise auf die Betreuung inhaftierter terroristischer Gewalttäter, die Verbreitung terroristischen Gedankengutes in linksextremen Schriften sowie die Mitarbeit in Knastgruppen, in Initiativen und sogenannten autonomen Gruppen, teils anarchistischer Ausrichtung, erstreckten, auch im Berichtszeitraum fortgesetzt. Versuche der Knastgruppen, auf überregionalen Zusammenkünften zu einer Einigung in ideologischen und praktischen Fragen zu gelangen, sind weitgehend erfolglos 38
  • Demonstration der Partei Die Rechte im Juni 2016 in Dortmund Kreisverbandes zum stellvertretenden Bundesvorsitzenden sowie die Kreisvorsitzenden aus Ostwestfalen-Lippe
  • Vorsitzende Michael Brück wurde zweiter Landesvorsitzender. Anschließend führte Die Rechte einen Parteitag zur Aufstellung einer Landesliste für die Landtagswahl
  • durch. Sie stellte 74 RechtsextRemismus Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen
Demonstration der Partei Die Rechte im Juni 2016 in Dortmund Kreisverbandes zum stellvertretenden Bundesvorsitzenden sowie die Kreisvorsitzenden aus Ostwestfalen-Lippe und Rhein-Erft in den Bundesvorstand. Des Weiteren stammt der Schatzmeister aus Nordrhein-Westfalen. Landesverband Nordrhein-Westfalen Der Landesverband Nordrhein-Westfalen bildet eine Auffangstruktur für die 2012 verbotenen Kameradschaften. Auch wenn nicht alle Neonazis in die Partei eingetreten sind, organisiert die Partei in Nordrhein-Westfalen inzwischen nahezu alle neonazistischen Aktivitäten. Seit 2016 stagniert die Entwicklung der Parteistrukturen des Landesverbandes. In Nordrhein-Westfalen waren lediglich sechs Kreisverbände öffentlich wahrnehmbar tätig. Allerdings unterscheiden sie sich stark in Hinblick auf ihre Struktur und ihr Aktivitätsniveau. Am 6. August 2016 veranstaltete die Partei einen Landesparteitag in Dortmund. Dort wählten die Mitglieder Sascha Krolzig zum neuen Landesvorsitzenden. Der bis zur Wahl kommissarische Vorsitzende Michael Brück wurde zweiter Landesvorsitzender. Anschließend führte Die Rechte einen Parteitag zur Aufstellung einer Landesliste für die Landtagswahl 2017 durch. Sie stellte 74 RechtsextRemismus Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen 2016
  • eine pauschale Kriminalisierung von Migranten für die Partei Die Rechte ein Vehikel, um fremdenfeindliche Vorurteile zu schüren. Im Jahr
  • Partei ihre fremdenfeindliche Kampagne vor allem auf Flüchtlinge. Die Rechte propagiert wiederkehrend Antisemitismus. Der stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen
  • eine Gedenkveranstaltung zur "Reichsprogromnacht". Des Weiteren propagiert Die Rechte offen Rassismus. Auf Demonstrationen der Partei im Jahr 2016 skandierten Teilnehmer
  • Punkte-Programm der NSDAP. Auf Kundgebungen von Die Rechte riefen die Teilnehmer regelmäßig "Nationaler Sozialismus jetzt". Der Landesverband Nordrhein-Westfalen
  • unser Ziel erreicht." Bei den Demonstrationen setzt Die Rechte den aggressiven, aktionsorientierten Stil der Kundgebungen der verbotenen Kameradschaften
  • Bürgerkriegsszenarien. So heißt es in einem Beitrag von Die Rechte OWL vom 29. November 2016 auf ihrer Webseite: "Doch wenn
  • Sicherheit sorgen kann oder will, müssen wir Deutschen un72 RechtsextRemismus Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen
Feind-Konstellation dar, in der die einheimische Bevölkerung bedrängt werde. Dabei ist vor allem eine pauschale Kriminalisierung von Migranten für die Partei Die Rechte ein Vehikel, um fremdenfeindliche Vorurteile zu schüren. Im Jahr 2016 bezog die Partei ihre fremdenfeindliche Kampagne vor allem auf Flüchtlinge. Die Rechte propagiert wiederkehrend Antisemitismus. Der stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen betreibt den Onlineversandhandel "Antisem Versand", der mittels der Webadresse "antisem.it" die antisemitische Einstellung provokativ zum Ausdruck bringt. Ferner führten Kreisverbände in Nordrhein-Westfalen auch 2016 Veranstaltungen mit einer szenebekannten Leugnerin des Holocaust durch. In Dortmund störten Anhänger der Partei am 9. November 2016 eine Gedenkveranstaltung zur "Reichsprogromnacht". Des Weiteren propagiert Die Rechte offen Rassismus. Auf Demonstrationen der Partei im Jahr 2016 skandierten Teilnehmer die Parole: "Alles für Volk, Rasse und Nation". Der Landesverband Nordrhein-Westfalen stellt sich selbst in eine nationalsozialistische Tradition. Bei Demonstrationen führen Aktivisten des Kreisverbandes Dortmund oftmals ein Transparent mit dem Spruch "25 Punkte gegen eure Verbote" mit. Mit der Zahl beziehen sie sich dabei symbolisch auf das 25-Punkte-Programm der NSDAP. Auf Kundgebungen von Die Rechte riefen die Teilnehmer regelmäßig "Nationaler Sozialismus jetzt". Der Landesverband Nordrhein-Westfalen wird von militanten Neonazis dominiert, die in den vergangenen Jahren durch zahlreiche Straftaten auffielen, darunter auch Gewalttaten. Einer der Dortmunder Bezirksvertreter der Partei wurde 2016 unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung zu einer Freiheitsstrafe von 22 Monaten ohne Bewährung verurteilt. Um weitere strafrechtliche Verfolgungen zu vermeiden, beschränken sich inzwischen in der Partei organisierte Neonazis überwiegend auf legale Aktionen. Trotz dieser taktischen Anpassung zeigt die Partei in zahlreichen Stellungnahmen und Aktionen ihre aggressiv-kämpferische Haltung. Der stellvertretende Landesvorsitzende äußerte sich bei einer Versammlung am 22. Dezember 2016 in Dortmund folgendermaßen: "Erst, wenn der Letzte von seinem Schreibtisch verjagt wurde, wenn der Letzte abgezogen wurde, weil die Herrschenden ersetzt wurden, dann haben wir unser Ziel erreicht." Bei den Demonstrationen setzt Die Rechte den aggressiven, aktionsorientierten Stil der Kundgebungen der verbotenen Kameradschaften, der auf die Beherrschung des öffentlichen Raumes abzielt, fort. Zudem versucht die Partei immer wieder das staatliche Gewaltmonopol zu diskreditieren und der Selbstjustiz das Wort zu reden. Dies geht einher mit einer dramatisierten und fremdenfeindlichen Darstellung der Sicherheitslage und dem Herbeireden von Bürgerkriegsszenarien. So heißt es in einem Beitrag von Die Rechte OWL vom 29. November 2016 auf ihrer Webseite: "Doch wenn das Regime nicht mehr für unsere Sicherheit sorgen kann oder will, müssen wir Deutschen un72 RechtsextRemismus Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen 2016
  • Rechte Sitz / Verbreitung Bund: Parchim Land: Dortmund Gründung / Bestehen seit Bundesverband: 27. Mai 2012 Landesverband: 15. September 2012 Struktur / Repräsentanz
  • Kurzportrait / Ziele Der Landesverband Nordrhein-Westfalen der Partei Die Rechte ist vor allem ein Sammelbecken von Neonazis
  • sowie von der Partei durchgeführten Veranstaltungen wie Konzerten 70 RechtsextRemismus Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen
Die Rechte Sitz / Verbreitung Bund: Parchim Land: Dortmund Gründung / Bestehen seit Bundesverband: 27. Mai 2012 Landesverband: 15. September 2012 Struktur / Repräsentanz Bundesvorsitzender: Christian Worch; Landesvorsitzender: Sascha Krolzig; insgesamt zwei Ratsmandate und vier Mandate in Bezirksvertretungen in Dortmund und Hamm Mitglieder / Anhänger / Bund: circa 700 NRW: circa 300 Unterstützer 2016 Veröffentlichungen Webangebote: Veröffentlichungen der Partei auf Bundesund Landesebene überwiegend über soziale Medien wie Facebook oder Twitter; Internetseite www.dortmundecho.org als Hauptsprachrohr des Landesverbandes beziehungsweise des Kreisverbandes Dortmund. Kurzportrait / Ziele Der Landesverband Nordrhein-Westfalen der Partei Die Rechte ist vor allem ein Sammelbecken von Neonazis, die aus den 2012 verbotenen Kameradschaften kommen. Die Führung des Landesverbandes sowie der aktivsten Kreisverbände wurde von langjährigen Aktivisten übernommen, die bereits Führungsaufgaben in den damaligen Kameradschaften innehatten. Ziel des Landesverbandes ist es, die bisherigen neonazistischen Aktivitäten nunmehr im Schutz des sogenannten Parteienprivilegs zu betreiben und neonazistische Propaganda zu verbreiten. Finanzierung Mitgliedsbeiträge der Parteimitglieder und Einnahmen aus Spenden sowie von der Partei durchgeführten Veranstaltungen wie Konzerten 70 RechtsextRemismus Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen 2016
  • Bundesgebiet beteiligten sich wiederholt auch Angehörige der deutschen linksextremistischen Szene. Bei Veranstaltungen der PKK kam es teilweise zu gewalttätigen Auseinandersetzungen
-49 - Ungeachtet ihres Verbots initiierte und organisierte die PKK 1994 zahlreiche Veranstaltungen im Bundesgebiet, so zum kurdischen Neujahrsfest "Newroz" im März und zum Jahrestag ihres Verbots im November. Um drohenden Veranstaltungsverboten zu entgehen, nahm die PEK bei der Anmeldung von ihr initiierter Veranstaltungen - auch in Schleswig-Holstein - die Hilfe von deutschen Sympathisanten in Anspruch. An den Protestaktionen der PXKK im Bundesgebiet beteiligten sich wiederholt auch Angehörige der deutschen linksextremistischen Szene. Bei Veranstaltungen der PKK kam es teilweise zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei. In einer zentral gesteuerten Aktion blockierten Anhänger der PKK am 22.03.1994 20 Autobahnabschnitte im gesamten Bundesgebiet. In Schleswig-Holstein besetzten etwa 150 Kurden, darunter zahlreiche Frauen und Kinder, zeitweilig die Auffahrt zur Bundesautobahn A 215 in Kiel. Sie setzten Autoreifen in Brand und gingen gewaltsem gegen eintreffende Polizeibeamte und Feuerwehrleute vor. Ein jugendlicher Kurde wurde festgenommen, als er . versuchte, einen niedergeschlagenen Polizeibeamten mit Benzin zu übergießen. Der tödliche Schuß eines Polizeibeamten auf einen kurdischen Jugendlichen am 30.06.1994 in Hannover löste unter Anhängern der PKK heftige Reaktionen aus. Vorwiegend in norddeutschen Städten protestierten Kurden und zahlreiche Deutsche - zumeist Autonome - mit Parolen wie "Kurdenmord erst in der Türkel, jetzt in Deutschland". Dabei kam es zu Ausschreitungen. Mit einem Autokorso brachten am 04.07.1994 in Kiel Anhänger der PKK ihren Protest zum Ausdruck. Sie führten Fahnen der verbotenen Frontorganisation der PKK "Nationale Befreiungsfront Kurdistans"" mit sich, drängten Polizeifahrzeuge ab, demolierten das Fahrzeug eines Tür-
  • entsprechend anzuwenden. Anlage: Wortlaut der Grundsätze I. Der freiheitliche Rechtsstaat geht von der Verfassungstreue seiner Bürger
Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 1981 II A 1 - 1.20.01 - 0/80 Die Landesregierung hat am 18. Dezember 1979 beschlossen, zum 1. Januar 1980 die "Vorläufigen Richtlinien über die Beurteilung von Zweifeln an der Verfassungstreue von Bewerbern für den öffentlichen Dienst auf Grund des Beschlusses des Bundesverfassungsgerichts vom 22. 5. 1975" aufzuheben und die anliegenden "Grundsätze für die Prüfung der Verfassungstreue von Bewerbern für den öffentlichen Dienst" in Kraft zu setzen. Meinen RdErl. v. 28.4.1976 (MBI. NW.S.869/SMBI. NW. 203020) hebe ich auf. Den Gemeinden und Gemeindeverbänden wird empfohlen, die Grundsätze entsprechend anzuwenden. Anlage: Wortlaut der Grundsätze I. Der freiheitliche Rechtsstaat geht von der Verfassungstreue seiner Bürger aus. II. In das Beamten-(Richter-)verhältnis darf nur berufen werden, wer die Gewähr dafür bietet, daß er jederzeit für die freiheitliche demokratische Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes eintritt (SS 6 Abs. 1 Z. 1 LBG, SS 9 Nr. 2 DRiG). Angestellte und Arbeiter müssen sich durch ihr gesamtes Verhalten zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes bekennen (SS 8 Abs. 1 S. 1 BAT, SS 9 Abs. 9 S. 2 MTL II). Die Angehörigen des öffentlichen Dienstes bekräftigen ihre Pflicht zur Verfassungstreue mit ihrer Eidesleistung bzw. ihrem Gelöbnis. III. Die Feststellung, ob der Bewerber neben den sonst geforderten auch diese Eignungsvoraussetzung erfüllt, treffen die Einstellungsbehörden unter Beachtung des Beschlusses des Bundesverfassungsgerichts vom 22. Mai 1975 - 2 BvL 13/73 - und unter Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalles. IV. Bei der Feststellung, ob ein Bewerber die für die Einstellung in den öffentlichen Dienst erforderliche Gewähr der Verfassungstreue bietet, sind in der Landesverwaltung einheitlich folgende Grundsätze anzuwenden: 1 Bei der Entscheidung, ob bei der Verfassungsschutzbehörde angefragt wird, gilt der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit: 1.1 Anfragen dürfen nicht routinemäßig erfolgen. 1.2 Anfragen erfolgen nicht, wenn der Bewerber das. 18. Lebensjahr noch nicht vollendet hat. 1.3 Anfragen erfolgen nicht bei Bewerbern für einen Vorbereitungsdienst, der Voraussetzung für die Ausübung eines Berufes auch außerhalb des öffentlichen Dienstes ist (z. B. Lehrerund Juristenausbildung). 56
  • Partei kommt dabei zugute, dass sich insbesondere die rechtsextremistische Partei DIE HEIMAT15 in einem desolaten Zustand befindet. Einzelne - auch hochrangige
die er zur Rechenschaft gezogen würde. Gegenüber dem Ministerpräsidenten selbst sollte der Slogan bedrohlich und einschüchternd wirken. Einblick in die Pläne der FREIEN SACHSEN nach einer ihrerseits angestrebten Machtübernahme gab Michael BRÜCK in einem Telegram-Beitrag vom 25. Juni: Aufgabe einer "patriotischen Verwaltungsführung" müsse sein, "Schritt für Schritt die Verwaltung zu säubern", bis in die untersten Ebenen. Es dürfe "bei dieser notwendigen Säuberung [...] keine falsche Nachsicht geben". (Ehemalige) politische Anhänger der "Täter-Parteien" sowie sonstige schuldige Personen müssten entfernt werden. Schuldig seien u. a. diejenigen, die "patriotische Bürger nach Belieben mit Schikanen" überzogen hätten. Durch kommunale Mitarbeit z. B. als Kommunalpolitiker könne man schon im Vorfeld herausfinden, welche Personen das seien. Dass es sich hier nicht nur um eine persönliche Einzelmeinung handelte, sondern um innerparteilichen Grundkonsens, belegte ein Telegram-Beitrag der FREIEN SACHSEN vom 27. Juni: "Der Kommentar von Michael Brück hat ins Schwarze getroffen, der hat gesessen!". Die FREIEN SACHSEN nehmen für sich in Anspruch, den "politischen Diskurs im eigenen Bundesland wie kaum eine andere Kraft zu bestimmen. Dies sei nur durch eine "organisationsübergreifende Zusammenarbeit möglich." So sagte Martin KOHLMANN bei der Landesvorstandswahl am 2. Dezember: "Wir laden jeden zur Zusammenarbeit ein, der auch nur in einem Punkt mit uns übereinstimmt." Ziel sei das "italienische Modell": Mithilfe "patriotischer Initiativen und Wählergruppen" wolle man Mehrheiten gegen "den etablierten Parteienblock" organisieren und die Grundlage dafür schaffen, dass der Freistaat Sachsen "von unten nach oben neu gestaltet" werden könne. Struktur Die FREIEN SACHSEN sind eine als Partei organisierte Gruppierung von NEONATIONALSOZIALISTEN, DIE HEIMAT -Funktionären und weiteren Szeneangehörigen oder -sympathisanten. Nach ihrer Auffassung sei es aber gerade nicht ihr Ziel, "eine weitere politische Organisation als Konkurrenz zu bereits Bestehenden zu sein, sondern allen bestehenden Gruppen und auch einzelnen Aktivisten ein gemeinsames Dach zu bieten, unter dem die Kräfte wirkungsvoll gebündelt und Aktivitäten (z. B. Demonstrationen, Netzund Öffentlichkeitsarbeit) koordiniert werden, ohne dass die Einzelnen sich einer fixen Doktrin unterwerfen müssen." Doppelmitgliedschaften sind für die Partei kein Problem: "Aber: Wer sich anmeldet, kann natürlich besser am langfristigen Strukturaufbau mitwirken, Und der ist gerade in solch bewegten Zeiten dringender denn je. Und: Durch Doppelmitgliedschaften spricht natürlich auch nichts dagegen, sich bei der Sammlungsbewegung anzumelden und noch parallel woanders aktiv zu sein. Im Gegenteil!" Auch wenn die FREIEN SACHSEN im Berichtsjahr keine weiteren Kreisverbände gründeten, festigten sie die bestehenden Strukturen. So wurden in zwei Kreisverbänden neue Vorstände gewählt. In Regionen, wo bislang keine Kreisverbände existieren, versuchte man mit Stammtischen, Interessenten für die Partei zu gewinnen. Es ist damit offensichtlich, dass Martin KOHLMANN unter dem neuen Label FREIE SACHSEN seine bis vor wenigen Jahren auf den Chemnitzer Raum begrenzten Aktivitäten inzwischen auf den gesamten Freistaat ausgedehnt hat. Der Partei kommt dabei zugute, dass sich insbesondere die rechtsextremistische Partei DIE HEIMAT15 in einem desolaten Zustand befindet. Einzelne - auch hochrangige - DIE HEIMAT-Mitglieder haben sich inzwischen unter dem Dach der FREIEN SACHSEN zusammengefunden und bringen ihr personelles und organisatorisches Wissen nunmehr in deren Parteiarbeit ein. 15 vgl. Beitrag II.1.3.2 DIE HEIMAT (vormals NPD) Seite 38 von 242
  • Schweiz-Osterzgebirge) mit Polizeiangaben zufolge ca. 3.000 Teilnehmern. Der Rechtsextremist und Beisitzer im Landesvorstand der FREIEN SACHSEN, Max SCHREIBER, meldete
Aktivitäten Eröffnung eines Bürgerbüros in Aue-Bad Schlema Am 1. Mai eröffnete Stefan HARTUNG ein Bürgerbüro der FREIEN SACHSEN mit dem Namen "Sachsentreff zum Kronprinz" in Aue-Bad Schlema. Die Partei verfügt damit neben dem Bürgerbüro auf der Brauhausstraße 6 in Chemnitz nunmehr über ihr zweites Bürgerbüro im Freistaat. Dass es in Aue-Bad Schlema eröffnet wurde, ist nicht überraschend, da mit dem stellvertretenden Landesvorsitzenden Stefan HARTUNG ein aktives und einflussreiches Parteimitglied dort verortet ist. Die FREIEN SACHSEN nutzten das Objekt im Berichtsjahr u. a. für die Durchführung von Liederabenden und Vortragsveranstaltungen. So gab es am 28. Juli einen Vortrag zum Thema "SÄXIT". Die beiden Bürgerbüros dienen darüber hinaus auch als öffentliche Anlaufstelle für den persönlichen Austausch nach den montäglichen Protestveranstaltungen. Öffentliche Kundgebungen und Aktionen Im Berichtsjahr dominierte das Thema "Asyl" die Aktivitäten der Partei. Im Rahmen von wöchentlichen Protestveranstaltungen im gesamten Freistaat konnte sie damit anhaltend relativ hohe Teilnehmerzahlen mobilisieren. Hierbei kam es auch zu inhaltlichen Schnittmengen mit dem Phänomenbereich "Verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates"16. Lokaler Schwerpunkt ihrer öffentlichen Präsenz ist inzwischen die Landeshauptstadt Dresden. Aber auch andernorts traten sie regelmäßig mit Protestaktionen gegen die Errichtung neuer Asylbewerberunterkünfte in Erscheinung, sobald deren Planung öffentlich bekannt wurde. Dabei suchten sie für ihre Proteste stets gezielt die räumliche und zeitliche Nähe zu kommunalen Informationsveranstaltungen, um das Thema so aktuell und öffentlichkeitswirksam wie möglich für ihre eigenen verfassungsfeindlichen Zwecke instrumentalisieren zu können. Das bislang größte Teilnehmerfeld bei dieser Art der Proteste verzeichneten die FREIEN SACHSEN am 25. September in Berggießhübel (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) mit Polizeiangaben zufolge ca. 3.000 Teilnehmern. Der Rechtsextremist und Beisitzer im Landesvorstand der FREIEN SACHSEN, Max SCHREIBER, meldete die Kundgebung mit Aufzug für ursprünglich ca. 300 Teilnehmer für die Partei an. Der Protest richtete sich gegen die geplante Unterbringung von Asylbewerbern im Schloss Friedrichsthal. Im Nachgang der Veranstaltung veröffentlichten die FREIEN SACHSEN auf ihren Telegram-Kanälen dazu u. a.: "5.000 Bürger in Berggießhübel werden das Asylschloss verhindern: Der heiße Herbst hat in Sachsen begonnen!". Man habe "das geplante Asylheim erfolgreich verhindert", wofür der "Massenprotest" in Berggießhübel verantwortlich gewesen sei. Die FREIEN SACHSEN sprachen vom "Fanal von Berggießhübel". Diese hohe Teilnehmerzahl, mit der die Partei offenbar selbst nicht gerechnet hatte, machte ihre hohe Mobilisierungskraft insbesondere bei diesem Thema deutlich. Darüber hinaus war sie auch ein Beleg für ihre Anschlussfähigkeit an die gesellschaftliche Mitte. In einigen Regionen des Freistaates führte die Partei zum Thema "Anti-Asyl" darüber hinaus sog. "Brennpunktproteste" durch, die sich explizit gegen vermeintliche Probleme mit Migranten richteten. 16 vgl. Beitrag II.3 Verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates Seite 39 von 242
  • Beamten auf Probe und bei Beamten auf Widerruf rechtfertigt die Verletzung der Treuepflicht regelmäßig die Entlassung
  • geforderte und durch das einfache Gesetz konkretisierte rechtliche Voraussetzung für den Eintritt in das Beamtenverhältnis, daß der Bewerber die Gewähr
  • sich aus Art. 33 Abs. 5 GG ergebende Rechtslage gilt für jedes Beamtenverhältnis, für das Beamtenverhältnis auf Zeit, für
Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 1981 1. Es ist ein hergebrachter und zu beachtender Grundsatz des Berufsbeamtentums (Art. 33 Abs. 5 GG), daß den Beamten eine besondere politische Treuepflicht gegenüber dem Staat und seiner Verfassung obliegt. 2. Die Treuepflicht gebietet, den Staat und seine geltende Verfassungsordnung, auch soweit sie im Wege einer Verfassungsänderung veränderbar ist, zu bejahen und dies nicht bloß verbal, sondern insbesondere in der beruflichen Tätigkeit dadurch, daß der Beamte die bestehenden verfassungsrechtlichen und gesetzlichen Vorschriften beachtet und erfüllt und sein Amt aus dem Geist dieser Vorschriften heraus führt. Die politische Treuepflicht fordert mehr als nur eine formal korrekte, im übrigen uninteressierte, kühle, innerlich distanzierte Haltung gegenüber Staat und Verfassung; sie fordert vom Beamten insbesondere, daß er sich eindeutig von Gruppen und Bestrebungen distanziert, die diesen Staat, seine verfassungsmäßigen Organe und die geltende Verfassungsordnung angreifen, bekämpfen und diffamieren. Vom Beamten wird erwartet, daß er diesen Staat und seine Verfassung als einen hohen positiven Wert erkennt und anerkennt, für den einzutreten sich lohnt. Politische Treuepflicht bewährt sich in Krisenzeiten und in ernsthaften Konfliktsituationen, in denen der Staat darauf angewiesen ist, daß der Beamte Partei für ihn ergreift. 3. Bei Beamten auf Probe und bei Beamten auf Widerruf rechtfertigt die Verletzung der Treuepflicht regelmäßig die Entlassung aus dem Amt. Bei Beamten auf Lebenszeit kann wegen dieser Dienstpflichtverletzung im förmlichen Disziplinarverfahren auf Entfernung aus dem Dienst erkannt werden. 4. Es ist eine von der Verfassung (Art. 33 Abs. 5 GG) geforderte und durch das einfache Gesetz konkretisierte rechtliche Voraussetzung für den Eintritt in das Beamtenverhältnis, daß der Bewerber die Gewähr bietet, jederzeit für die freiheitliche demokratische Grundordnung einzutreten. 5. Der Überzeugung, daß der Bewerber die geforderte Gewähr nicht bietet, liegt ein Urteil über die Persönlichkeit des Bewerbers zugrunde, das zugleich eine Prognose enthält und sich jeweils auf eine von Fall zu Fall wechselnde Vielzahl von Elementen und deren Bewertung gründet. 6. Die sich aus Art. 33 Abs. 5 GG ergebende Rechtslage gilt für jedes Beamtenverhältnis, für das Beamtenverhältnis auf Zeit, für das Beamtenverhältnis auf Probe und für das Beamtenverhältnis auf Widerruf ebenso wie für das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit. 7. Wenn auch an die Angestellten im öffentlichen Dienst weniger hohe Anforderungen als an die Beamten zu stellen sind, schulden sie gleichwohl dem Dienstherrn Loyalität und die gewissenhafte Erfüllung ihrer dienstlichen Obliegenheiten; auch sie dürfen nicht den Staat, in dessen Dienst sie stehen, und seine Verfassungsordnung angreifen; auch sie können wegen grober Verletzung dieser Dienstpflichten fristlos entlassen werden; und auch ihre Einstellung kann abgelehnt werden, wenn damit zu rechnen ist, daß sie ihre mit der Einstellung verbundenen Pflichten nicht werden erfüllen können oder wollen. 8. Ein Teil des Verhaltens, das für die Beurteilung der Persönlichkeit eines Beamtenanwärters erheblich sein kann, kann auch der Beitritt oder die Zugehörigkeit zu einer politischen Partei sein, die verfassungsfeindliche Ziele 60
  • für die Anwohner." In Mittelsachsen wurden solche Aktionen vom Rechtsextremisten Stefan TRAUTMANN und seinem Umfeld durchgeführt. Auch mit diesen Aktionen
"Grenzschutzaktionen" im Rahmen der Kampagne "Heimatschutz" Unter dem Stichwort "Heimatschutz" haben die FREIEN SACHSEN quasi die frühere "Schutzzonen"-Kampagne der Partei DIE HEIMAT übernommen. Statt der damals roten, werden nun grüne Westen getragen. Bei "Streifengängen" wurde dabei u. a. Abwehrspray verteilt. Die erste angemeldete und im Vorfeld öffentlich beworbene "Grenzschutzaktion" der FREIEN SACHSEN fand am 14. Oktober am Grenzübergang in Bad Schandau OT Schmilka (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) statt. In den sozialen Medien waren die Grenzblockaden folgendermaßen angekündigt worden: "Wir blockieren die Grenze - hier kommt kein Schlepper mehr durch." In Richtung der Regierung wolle man damit ein eindeutiges Signal senden: "Wenn ihr nicht handelt, schließen wir die Grenzen selbst!". Unterstützt wurde die Protestveranstaltung auch von Akteuren aus Thüringen, "Ostthüringer Patrioten" reisten mit einem Bus an. "Das kann nur der Anfang sein, mit solchen und ähnlichen Aktionen müssen wir den Druck erhöhen, damit endlich eine Wende in der Asylpolitik stattfindet." Die von den FREIEN SACHSEN so bezeichnete "Grenzschutzaktion" reihte sich damit in die Themenfelder "Anti-Asyl" und "Anti-Migration" ein, welche seitens der Partei im Berichtsjahr intensiv bespielt wurden. Die Aktionsform des "Dicht-Machens" eines Grenzübergangs war indes neu. Das "Team Schreiber" um Max SCHREIBER führte eigenen Angaben zufolge allerdings bereits am Abend des 15. September im tschechischen Grenzgebiet eine Grenzpatrouille "in Zusammenarbeit mit der tschechischen Polizei" durch. In diesem Zusammenhang wurde verkündet, dass der "sächsische Grenzschutz" längst aktiv sei und weiterhin unterstützend in den Nachbarländern agieren wolle. Als Ziel der nächsten "Unterstützungsreise" wurde Polen genannt. Laut einem weiteren Bericht sei das "Team Schreiber" zudem einem Hinweis auf einen "Absetzpunkt" von illegalen Migranten nachgegangen. An diesem Ort seien letztlich "Kleidung, Rucksäcke mit Medikamenten, Ausweisen und Simkarten" gefunden worden. Dem Bericht waren Fotos beigefügt, welche die Funde dokumentieren sollten. Letztlich forderte "Team Schreiber" dazu auf, sich dem "zivilen Grenzschutz" anzuschließen und "vor allem mit auf die Straße" zu gehen, da es Zeit sei "diesem Treiben ein Ende zu setzen". In der November-Ausgabe der DEUTSCHEN STIMME gab Max SCHREIBER unter der Überschrift "Massenunterkünfte können wir nur mit Massenprotesten verhindern!" ein Interview. Bezogen auf die "Grenzschutzaktivitäten" sagte er: "Wir organisieren gemeinsam mit der zivilen Grenzschutzgruppe in Tschechien und Polen auch großflächige Überwachungen von sogenannten 'Grünen Grenzen'. Dabei werden Trampelpfade oder Wälder mittels Stolperdraht und Wärmebildkameras überwacht: Wir installieren dafür die Technik im Wald." Bezogen auf seine "Heimatschutz-Aktionen", die unter anderem auch im Raum Dresden durchgeführt wurden, sagte er: "Außerdem sind wir mit der Initiative 'Heimatschutz' unterwegs in Wohngebieten, welche mittlerweile zu Ghettos verkommen sind, und erhöhen somit aktiv die Sicherheit für die Anwohner." In Mittelsachsen wurden solche Aktionen vom Rechtsextremisten Stefan TRAUTMANN und seinem Umfeld durchgeführt. Auch mit diesen Aktionen wollten die FREIEN SACHSEN staatlichen Institutionen eine vermeintliche Handlungsunfähigkeit beim Thema "Asyl" unterstellen und das Vertrauen der Bevölkerung in staatliche Institutionen untergraben. Sich selbst wollten die FREIEN SACHSEN hingegen als "Problemlöser" vor Ort präsentieren. Seite 40 von 242
  • Bewerbers einen Mangel feststellt, die einstellende Behörde auf diesen Rechtsfehler hinzuweisen und ihr Gelegenheit zu einer neuen Beurteilung zu geben
  • Revision des Klägers ist unbegründet, Ausgangspunkt der rechtlichen Beurteilung ist SS 38 Abs. 1 Nr. 2 des Landesbeamtengesetzes Baden-Württemberg
Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 1981 4. Mitgliedschaft und Aktivitäten in Organisationen mit verfassungsfeindlichen Zielen können Zweifel an der Eignung eines Bewerbers begründen. Es ist Sache des Bewerbers, etwaige Zweifel an seiner Eignung auszuräumen. Dafür genügt nicht die Erklärung, er wolle seine politischen Ziele nur mit verfassungsrechtlich zulässigen Mitteln erreichen. 5. Die einstellende Behörde darf den Bewerber nach einer Mitgliedschaft und nach Aktivitäten in solchen Organisationen fragen. Sie darf bei der Verfassungsschutzbehörde Erkenntnisse über den Bewerber einholen und ihm solche Erkenntnisse vorhalten. 6. Die einstellende Behörde muß bei ihrer Entscheidung alle wesentlichen Umstände des Einzelfalles berücksichtigen. Dazu können je nach Lage des Falles gehören: etwa eine erfolgreiche Erprobung in einem vorausgegangenen Ausbildungsoder in einem früheren Arbeitsverhältnis und die Gründe, die einen Bewerber zum Beitritt in eine verfassungsfeindliche Organisation bewogen haben. 7. Das Arbeitsgericht hat, wenn es bei der Beurteilung des Bewerbers einen Mangel feststellt, die einstellende Behörde auf diesen Rechtsfehler hinzuweisen und ihr Gelegenheit zu einer neuen Beurteilung zu geben. 8. Eine Klage vor dem Arbeitsgericht auf Übernahme in den Schuldienst als Angestellter ist nicht deshalb unzulässig, weil der Bewerber gleichzeitig vor dem Verwaltungsgericht seine Einstellung als Beamter betreibt. 9.7 Auszug aus dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vorn 28.11.1980 ... Die Revision des Klägers ist unbegründet, Ausgangspunkt der rechtlichen Beurteilung ist SS 38 Abs. 1 Nr. 2 des Landesbeamtengesetzes Baden-Württemberg (LBG) in der Fassung vom 27. Mai 1971 (BWGBI. 1971 S. 225). Hiernach kann ein Beamter auf Probe entlassen werden, wenn er sich in der Probezeit wegen mangelnder Eignung, Befähigung oder fachlicher Eignung nicht bewährt. Das ist auch der Fall, wenn er nicht die Gewähr dafür bietet, daß er jederzeit für die freiheitliche demokratische Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes eintritt. Die Eignung des Beamten auf Probe ist an den Anforderungen des ihm auf Lebenszeit zu übertragenden Amtes zu messen. Aus dem Zusammenhang zwischen SS 8 Abs. 1 Nr. 1 und Abs. 2 sowie SS 6 Abs. 1 Nr. 2 LBG ergibt sich, daß für die Beantwortung der Frage, ob Zweifel an der Verfassungstreue bestehen, nicht entscheidend ist, ob es sich um einen Beamtenbewerber oder um einen Beamten auf Probe handelt (Beschluß vom 31. Mai 1978 - BVerwG 2 B 30.77 - [Buchholz 237.0 SS 8 LBG Baden-Württemberg Nr. 1]). Die Verfassungstreuepflicht des Beamten gegenüber dem Staat und seiner Verfassung ist eine bundesverfassungsrechtlich vorgegebene, durch den zuständigen Beamtengesetzgeber konkretisierte Eignungsvoraussetzung. Die Pflicht des Beamten zur Verfassungstreue ist ein hergebrachter Grundsatz des Berufsbeamtentums im Sinne des Art. 33 Abs. 5 GG. Dieses Erfordernis gilt für jedes Beamtenverhältnis, auch für das Beamtenverhältnis auf Probe. Die 63
  • Homepage und des Facebook-Auftritts von Pro Deutschland RechtsextRemismus 67 Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen
Auszüge der Homepage und des Facebook-Auftritts von Pro Deutschland RechtsextRemismus 67 Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen 2016
  • Partei mitunter als "Invasoren". Eine derartige Kriegsrhetorik zielt darauf RechtsextRemismus 57 Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen
Grund der Beobachtung / Verfassungsfeindlichkeit Pro NRW missachtet mit seinen Aussagen und Forderungen die im Grundgesetz konkretisierten Menschenrechte, insbesondere die Menschenwürde und das Diskriminierungsverbot. Die Partei vermittelt ein negatives Menschenbild über bestimmte Minderheiten, welches ausschließlich an deren Nationalität, Religions-, Staatsoder ethnischen Zugehörigkeit anknüpft. Insbesondere Muslime, Sinti und Roma sowie Flüchtlinge werden als unerwünschte, nicht integrierbare Menschen zweiter Klasse dargestellt. Dabei greifen sowohl Wortwahl als auch die Argumentationsmuster die Menschenwürde an und sind deshalb nicht mit dem Grundgesetz vereinbar. Facebook-Post, der Flüchtlinge diffamiert. Im Jahr 2016 legte die Partei Pro NRW ihren Schwerpunkt vor allem auf eine flüchtlingsfeindliche Agitation. Fortwährend diskreditierte sie Flüchtlinge mittels gezielter Kampagnen und entsprechender Slogans, indem sie sie pauschal negativ als Kriminelle, Gewalttäter und "Sozialschmarotzer" darstellte und damit Hass gegen diese Bevölkerungsgruppe schürte. Beispielsweise veröffentlichte sie am 11. Oktober 2016 auf ihrem Facebook-Profil ein Bild mit dem Spruch "VORSICHT! Auch einer DEINER 'neuen Nachbarn' könnte ein Terrorist sein!". Flüchtlinge bezeichnete die Partei mitunter als "Invasoren". Eine derartige Kriegsrhetorik zielt darauf RechtsextRemismus 57 Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen 2016
  • national eingestellten Türken. Anhänger der PRK und linksextremistischer türkischer Organisationen fielen neben ihrer Gewaltbereitschaft bei Protestaktionen im Bundesgebiet wiederum durch
- 48 - schließlich auf dem anhaltenden türkisch-kurdischen Konflikt. Mehrfach kam es zu tätlichen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern der PKK und national eingestellten Türken. Anhänger der PRK und linksextremistischer türkischer Organisationen fielen neben ihrer Gewaltbereitschaft bei Protestaktionen im Bundesgebiet wiederum durch Spendengelderpressungen unter Landsleuten auf. Mit der Entführung eines französischen Verkehrsflugzeuges von Algier nach Marseille Ende Dezember 1994 durch "die militante algerische "Bewaffnete Islamische Gruppe" sind die in der Bundesrepublik tätigen extremistischen islamischen Organisationen wieder stärker ins Blickfeld . gerückt. Situation der "Arbeiterpartei Kurdistans"" (PKK) nach ihres Verbot Bei der PKK handelt es sich auch nach ihrem Verbot am 26.11.1993 in der Bundesrepublik um eine straff geführte Kaderpartei. Sie hat bundesweit ca. 7 500 Mitglieder/Anhänger (in Schleswig-Holstein ca. 600 zum Teil nur lose mit ihr verknüpfte Anhänger und Sympathisanten). Unter ihnen hat die Gewaltbereitschaft grundsätzlich zugenommen. ' Die politische Arbeit der PKK ist nach ihrem Verbot erwartungsgemäß nicht zum Erliegen gekommen. Trotz Verbotsmaßnahmen und der Verhaftung von Führungskadern setzte sie Ihre Tätigkeit bundesweit unvermindert fort. Sie stützte sich dabei auf ein schwer durchschaubares, weitverzweigtes Netz von beeinflußten kurdischen Organisatlonen und Einrichtungen.
  • Gruppen und Bestrebungen zu distanzieren, die unseren demokratischen Rechtsstaat, seine verfassungsmäßigen Organe und die geltende Verfassungsordnung angreifen, bekämpfen und diffamieren
Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 1981 Gesetz lediglich konkretisierte Eignungsvoraussetzung. Auf der Grundlage des derzeit bestehenden einheitlichen Beamtenstatus kann auf das Erfordernis der Verfassungstreue schon bei der Einstellung auch im Wege einer Gesetzesänderung nicht verzichtet werden. Die demnach gebotene Verfassungstreue-Prüfung erfordert ein Urteil über die Persönlichkeit des Bewerbers, das zugleich eine Prognose enthält' (Leitsatz 5 der BVerfGE vom 22. Mai 1975). Dabei ist nur auf das tatsächliche Verhalten abzustellen; bloße Mutmaßungen ohne tatsächliche Anhaltspunkte können nicht maßgeblich sein." 2. Erkennt die Bundesregierung an, daß diese Treuepflicht von den Angehörigen des öffentlichen Dienstes insbesondere fordert, sich eindeutig von Gruppen und Bestrebungen zu distanzieren, die unseren demokratischen Rechtsstaat, seine verfassungsmäßigen Organe und die geltende Verfassungsordnung angreifen, bekämpfen und diffamieren? 3. Sind der Bundesregierung derartige Gruppen und Bestrebungen im Bundesgebiet bekannt, und welche sind diese im wesentlichen? Gehören dazu a) die Deutsche Kommunistische Partei (DKP), b) die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD)? 4. Erkennt die Bundesregierung an, daß "eindeutige Distanzierung" und gleichzeitige Mitgliedschaft oder Mitarbeit in diesen Gruppen sich normalerweise gegenseitig ausschließen, oder ist die Bundesregierung der Auffassung, daß die Treuepflicht nur für das dienstliche, nicht aber für das außerdienstliche Verhalten gelte? 5. Wie wird bei der Einstellung von Bewerbern in den Bundesdienst in den Geschäftsbereichen der einzelnen Bundesminister in Fällen einer Mitgliedschaft bei einer Organisation mit verfassungsfeindlicher Zielsetzung diese "Distanzierung" festgestellt? Wie wird ihre Glaubwürdigkeit ermittelt und die notwendige Prognose für die Zukunft erstellt? Die Fragen 2 bis 5 werden wegen ihres inhaltlichen Zusammenhangs wie folgt zusammen beantwortet: Das Bundesverfassungsgericht hat in seinem Beschluß vom 22. Mai 1975 festgestellt: "Die politische Treuepflicht - Staatsund Verfassungstreue - fordert mehr als nur eine formal korrekte, im übrigen uninteressierte, kühle, innerlich distanzierte Haltung gegenüber Staat und Verfassung; sie fordert vom Beamten insbesondere, daß er sich eindeutig von Gruppen und Bestrebungen distanziert, die diesen Staat, seine verfassungsmäßigen Organe und geltende Verfassungsordnung angreifen, bekämpfen und diffamieren." Auf diesen Beschluß hat die Bundesregierung unter Ziffer I der "Grundsätze für die Prüfung der Verfassungstreue" Bezug genommen. Bestrebungen mit verfassungsfeindlicher Zielsetzung und sie tragende Gruppen sind in dem vom Bundesminister des Innern vorgelegten Verfassungsschutzbericht für das Jahr 1977 dargestellt, auf den Bezug genommen wird. Der Bericht unterscheidet zwischen Kernorganisationen, deren 74
  • eine grundsätzliche Organisationsdebatte zwischen dogmatischen und autonomen Linksextremisten ging. In diesem Zusammenhang brachte die "Autonome Infogruppe Kiel" (AIG) ein l6öseitiges
- 4] "- eine grundsätzliche Organisationsdebatte zwischen dogmatischen und autonomen Linksextremisten ging. In diesem Zusammenhang brachte die "Autonome Infogruppe Kiel" (AIG) ein l6öseitiges Papier ein, das Einblicke in Schwierigkeiten und Absichten dieser Gruppe sowie der militanten Autonomen im allgemeinen erlaubt: Ein Problemsei-eine gewisse Überalterung. Die Mehrzahl der. Gruppenangehörigen sei inzwischen berufstätig und könne sich schon aus Zeitgründen nicht mehr genügend engagieren. Es gebe Auflösungstendenzen, die ihre Ursache in einer gewissen Resignation hätten. Diese gehe einher mit dem Rückzug ins "Private" und führe letzt" lich zu dem nicht gewollten "Frieden mit diesem Staat". Die autonome Bewegung habe am ehesten Ansätze einer revolutionären Bewegung von unten, trotz aller Widersprüchlichkeit. Sie habe zum Ziel, mit dazu beizutra- \ gen, den Boden für eine revolutionäre Umwälzung der " Gesellschaft zu bereiten. Die beiden wichtigsten Eckpfeiler des Weges seien, die Köpfe und Herzen vieler Menschen zu gewinnen und letztendlich den bewaffneten Umsturz der herrschenden Eliten 'nitsamt ihrer Repressionsorgane herbeizuführen. Das Endzidl sei die herrschaftsfreie Gesellschaft, der Weg dahin bestimmt durch Politik in der ersten Person (von sich selbst und seiner Lebenssituation ausgehend, "das Private ist politisch"), die direkte Aktion (einschließlich des Einsatzes militanter Mittel) und die Entwicklung von GegenöfPSfentlichkeit. Als die wichtigaten Arbeitsbereiche werden hervorgehoben: - Antifaschismus, - Repression/Politische Gefangene, - Internationalismus,

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