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"links or rechts" in den Verfassungsschutz Trends
  • Rechtsextremismus 121 Die Wahlwerbung konzentrierte sich auf Flugblattaktionen und Infotische. Am aktivsten war der Kreisbereich Verden, der zum Wahlkampfauftakt
  • Einbindung von neonazistischen Kameradschaften in die "Volksfront von rechts". Während der vom Landesvorsitzenden Ulrich EIGENFELD repräsentierte Traditionsflügel darauf bedacht
Rechtsextremismus 121 Die Wahlwerbung konzentrierte sich auf Flugblattaktionen und Infotische. Am aktivsten war der Kreisbereich Verden, der zum Wahlkampfauftakt am 22. Juli eine Kundgebung unter dem Motto "Nein zu Multi-Kulti! Verden ist unsere Stadt" durchführte und sich in allen größeren Orten des Landkreises mit Wahlwerbung präsentierte. Unter den 50 Teilnehmern der Kundgebung war auch der Bundesvorsitzende VOIGT. Die Vertreter der NPD zogen in die Kreistage Helmstedt, Rotenburg, Stade, Verden, Wolfenbüttel und in den Rat der kreisfreien Stadt Wilhelmshaven ein. Bei den Gemeindeund Ortsratswahlen hat die NPD darüber hinaus in folgenden Städten und Gemeinden Mandate errungen: Helmstedt (zwei Sitze), Bad Lauterberg, Bremervörde, Dörverden, Emmerstedt, Harsefeld, Flecken Harsefeld, Samtgemeinde Nord-Elm, Süpplingen, Verden und Vienenburg, (jeweils ein Ratsmandat). Die NPD-nahe Unabhängige Wählerliste Lüneburg erreichte je einen Sitz im Kreistag Lüneburg und im Gemeinderat von Amt Neuhaus. Das von NPD-Mitgliedern initiierte Freie Osnabrücker Bündnis hingegen blieb ohne Mandat. Die höchsten Anteile konnte die NPD im Landkreis und in der Stadt Helmstedt (3,3 bzw. 4,6 %) auf sich vereinen. Das Wahlergebnis ist auf den örtlichen Bekanntheitsgrad der langjährigen Ratsmitglieder Friedrich und Adolf PREUß zurückzuführen, die dem traditionellen Parteiflügel zuzurechnen sind. Das Abschneiden der NPD in Verden (3,9 %) und Dörverden (4,4 %) lässt mit Blick auf ähnlich hohe Resultate bei der Bundestagswahl den Schluss zu, dass der NPD in dieser Region nicht nur Protestwähler ihre Stimme gegeben haben. Die NPD wird sowohl im Kreistag Verden als auch im Rat der Stadt Verden durch Dr. HENNIG vertreten, der weder am Wahlkampf noch an der jeweils konstituierenden Sitzung der Parlamente teilnehmen konnte, da er eine Haftstrafe verbüßte. Innerhalb des Landesvorstandes bestehen grundsätzliche Differenzen über die Gewichtung der Drei-Säulen-Strategie und die Einbindung von neonazistischen Kameradschaften in die "Volksfront von rechts". Während der vom Landesvorsitzenden Ulrich EIGENFELD repräsentierte Traditionsflügel darauf bedacht ist, die NPD unter Vermeidung neonazistischer Akzentuierungen als Wahlpartei darzustellen, befürworten die radikaleren Kräfte um den stellvertretenden Landesvorsitzenden Adolf DAMMANN die Zusammenarbeit mit den neonazistischen Kameradschaften im Rahmen des "Kampfes um die Straße". Konnte DAMMANN eine von ihm initiierte Demonstration in Stade am 25. März noch mit Billigung des Landesvorstandes durchführen, eskalierte der im Landesverband seit Jahren um die richtige Strategie schwelende Konflikt, als DAMMANN für den 28. Oktober eine vom Landesvorstand nicht gebilligte Demonstration in Göttingen anmeldete. Der
  • Rechtsextremismus nicht auf der Tagesordnung. Vor 60 Delegierten und 20 Gästen hob EIGENFELD in seinem Rechenschaftsbericht unter Verweis
120 Rechtsextremismus nicht auf der Tagesordnung. Vor 60 Delegierten und 20 Gästen hob EIGENFELD in seinem Rechenschaftsbericht unter Verweis auf die Wahlergebnisse und die gestiegenen Mitgliederzahlen die aus seiner Sicht positive Entwicklung der NPD hervor. Der Mitgliederzuwachs führte zur Neugründung des Unterbezirks Wilhelmshaven, der aus dem weiter bestehenden Unterbezirk Oldenburg hervorging. Somit ergibt sich folgende Untergliederung des NPD-Landesverbandes88: Unterbezirk Braunschweig Unterbezirk Göttingen Unterbezirk Oldenburg Unterbezirk Wilhelmshaven Unterbezirk Osnabrück Unterbezirk Stade Unterbezirk Gifhorn/ Unterbezirk Lüneburg Wolfsburg Unterbezirk Emsland/ Unterbezirk Hannover Grafschaft Bentheim Die Unterbezirke Braunschweig, Oldenburg und Stade verfügen über aktive Kreisbereiche und Stützpunkte. Die Aktivitäten der niedersächsischen NPD konzentrierten sich auf die Teilnahme an den am 10. September stattgefundenen Kommunalwahlen. Der Landesvorsitzende Ulrich EIGENFELD erläuterte die Intentionen der Wahlteilnahme im Niedersachsen-Spiegel, dem Organ des Landesverbandes, das vermutlich aus Kostengründen nur einmal erschien: "Am 10. September kämpfen wir nicht um irgend einen kleinen Achtungserfolg, sondern konkret um den Einzug in kommunale Parlamente. Gerade örtliche Bekanntheit hebt die Propagandamaschinerie auf, uns als anonyme Schreckgespenster darzustellen." (Fehler aus dem Original übernommen) (Niedersachsen-Spiegel, 1. Quartal 2006, S. 1) Die Beteiligung an 25 Gemeindeund fünf Kreistagswahlen zeugt von dem Selbstbewusstsein des niedersächsischen Landesverbandes, der bei den Kommunalwahlen des Jahres 2001 lediglich in drei Regionen unter eigenem Namen kandidiert hatte. Die NPD führte einen langen und intensiven Wahlkampf. 88 Satzungsgemäß gliedert sich der niedersächsische Landesverband in Unterbezirke als kleinste selbständige Organisationseinheiten. Nachgeordnete Ortsbzw. Kreisbereiche umfassen mindestens sieben Mitglieder und sollen durch lokale Veranstaltungen (Infostände und Stammtische) an der Willensbildung vor Ort mitwirken. Stützpunkte mit mindestens drei Mitgliedern bilden die kleinste Einheit der NPD auf Gemeindeebene.
  • Neben "klassischen" autonomen und anarchistidie einen bedeutenden Teil des linksextremistischen schen Gruppierungen gab es in Hessen im BerichtsSpektrums bildeten
LANDESAMT FÜR VERFASSUNGSSCHUTZ * BERICHT 2024 SONSTIGE BEOBACHTUNGSOBJEKTE Neben "klassischen" autonomen und anarchistidie einen bedeutenden Teil des linksextremistischen schen Gruppierungen gab es in Hessen im BerichtsSpektrums bildeten. Die wichtigsten von ihnen sind jahr Organisationen mit parteiähnlichem Charakter, nachstehend aufgeführt. Streben nach Anschluss - "Zwischenstandspapier#2" Um weiterhin Anschluss an die nichtextremistische Darüber hinaus veröffentlichte die IL ein sogenanntes Gesellschaft zu gewinnen, engagierten sich die ILZwischenstandspapier#2, in dem sie ihr bisheriges Ortsgruppen in Hessen im Berichtsjahr unter andeVorgehen evaluierte. Danach bilde die Unterbrerem bei der Kampagne "Abtreibungen legalisieren chung der "gesellschaftlichen Normalität" den Aus- - Jetzt!" Sie mobilisierten zur Teilnahme an Verangangspunkt, "um Risse in den Herrschaftsverhältnisstaltungen und organisierten Vorbereitungstreffen sen zu vertiefen". Hierzu setze man "auf eine Politik sowie eigene Busanreisen, etwa für Demonstrationen der Selbstermächtigung der Ausgebeuteten und in Karlsruhe (Baden-Württemberg) und Berlin am Unterdrückten". 7. Dezember. 104
  • Rechtsextremismus hat. Eskalierend haben zudem die verbal-aggressiven Auftritte des Spitzenkandidaten PASTÖRS gewirkt, der beispielsweise am 25. Juli
116 Rechtsextremismus hat. Eskalierend haben zudem die verbal-aggressiven Auftritte des Spitzenkandidaten PASTÖRS gewirkt, der beispielsweise am 25. Juli im MDR appellierte: "Reihen Sie sich ein und ich verspreche Ihnen, in fünf, zehn oder fünfzehn Jahren machen wir uns wieder frei von diesem Gaunerstaat." NPD Säule 1: "Kampf um die Parlamente" Die Teilnahme an Wahlen spielte im Rahmen der Drei-SäulenStrategie zunächst eine untergeordnete Rolle. Seit dem Wahlerfolg der NPD bei der sächsischen Landtagswahl im September 2004 jedoch hat sich die Gewichtung der Parteistrategie grundlegend geändert. Die NPD ist seither bestrebt, ihren Einfluss in den Entscheinungsgremien, wie Parlamente im Parteijargon auch genannt werden, systematisch auszubauen. Allerdings gestalten sich ihre Wahlchancen in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlich. Noch ist es der NPD nicht gelungen, sich in den westlichen Landesparlamenten zu etablieren. Bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz am 26. März verfehlte sie den angestrebten Einzug in die Landtage mit 0,7 % bzw. 1,2 % der Stimmen deutlich. Mit besonderer Enttäuschung registrierte die Parteiführung, dass die Stimmenzahl in beiden Bundesländern hinter dem Wahlergebnis der REP zurückblieb. Das bei der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus erzielte Ergebnis von 2,6 % der Stimmen reichte ebenfalls nicht aus, um in das Landesparlament zu gelangen. Als Teilerfolg wertet die NPD, dass sie künftig in vier Bezirksverordnetenversammlungen der Hauptstadt vertreten ist. Zu den Mandatsträgern gehört der Bundesvorsitzende VOIGT. Im Mittelpunkt der Wahlkampfaktivitäten stand die Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern, wo die NPD bereits bei der Bundestagswahl des Jahres 2005 ein überdurchschnittliches Wahlergebnis erzielt hatte. Der Landesverband stellte den aufwändig gestalteten Wahlkampf, in den er nach eigenen Angaben 400.000 Euro investierte, unter das Motto "Arbeit - Familie - Vaterland" und brachte 60.000 Wahlplakate sowie 15.000 Schulhof-CDs zum Einsatz. Die fremdenfeindliche Wahlpropaganda konzentrierte sich auf das Themenfeld Arbeit und Soziales. Das Wahlergebnis von 7,3 % der Stimmen bestätigte die Strategie der NPD. Deren Parolen stießen, wie die Analysen von Wahlforschungsinstituten ausweisen, insbesondere bei jüngeren, mit ihrer sozialen Situation unzufriedenen männlichen Wählern auf Zustimmung. NPD Säule 2: "Kampf um die Straße" Die NPD führt nur noch eine eigenständige überregionale Großdemonstration durch und konzentriert sich ansonsten
  • Rechtsextremismus auf Volksangehörige und ohne ihre nationalen Loyalitätsund Solidaritätsgefühle sei kein Sozialstaat existenzfähig. GANSEL folgert für die Strategie
  • noch gehörig zittern werden." (Jürgen GANSEL: Der Abschied der Linken von der sozialen Frage. Der Nationalismus wird die Schutzmacht
114 Rechtsextremismus auf Volksangehörige und ohne ihre nationalen Loyalitätsund Solidaritätsgefühle sei kein Sozialstaat existenzfähig. GANSEL folgert für die Strategie der NPD, dass "... durch die Nationalisierung der sozialen Frage und die Vision eines solidarischen Volksstaates, in dem die soziale Teilhaberschaft eines jeden Deutschen garantiert ist, dem Nationalismus soviel Zulauf beschert wird, dass die morschen Knochen der Volksund Vaterlandsabwickler noch gehörig zittern werden." (Jürgen GANSEL: Der Abschied der Linken von der sozialen Frage. Der Nationalismus wird die Schutzmacht der kleinen Leute, in: Deutsche Stimme, Nr. 12, Dezember 2006, S. 19) Für GANSEL ist der "Nationalismus eine äußerst moderne Verteidigungshaltung gegen die Zumutungen der Globalisierung, die die Menschen systematisch verarmt, verohnmachtet und entheimatet." (a.a.O.) Aus diesem nationalistischen Selbstverständnis ist das "Konzept der volksraumorientierten Volkswirtschaft" abgeleitet. Mit diesem Schlagwort verbindet sich kein ausformuliertes, in sich geschlossenes und von ökonomischem Fachwissen getragenes Wirtschaftsprogramm. Vielmehr handelt es sich um einen von einer völkisch-kollektivistischen Position aus formulierten Propagandabegriff, wie die Erläuterungen des Konzepts in der Publikationsreihe Profil ausweisen: "[W]ir Nationaldemokraten [setzen] den Globalisierungsfanatikern eine am heimischen Lebensraum der Menschen orientierte, vielseitige und ausgewogene Volkswirtschaft entgegen. Der einzelne Mensch muß in seiner Heimat Arbeit finden und diese Arbeit als etwas Wichtiges, als etwas Höheres begreifen, das den Fortbestand, die Weiterentwicklung seiner Familie, seines Volkes und seiner Nation durch seinen persönlichen Einsatz garantiert." (Fehler aus dem Original übernommen) (Nationaldemokratische Schriftenreihe, Folge 12, S. 23) Die Äußerungen von NPD-Funktionären lassen jede Distanz zum historischen Nationalsozialismus vermissen und sind als Identifikation mit dem NS-Regime zu interpretieren. Dies bedeutet zugleich, dass die Deutung der zentralen Ideologiebegriffe der NPD - Volksgemeinschaft, Nationalismus, raumorientierte Volkswirtschaft - in der Tradition der nationalsozialistischen Weltanschauung erfolgt. Der 60. Jahrestag der
  • Rechtsextremismus 113 auf der Basis einer rassistischen Weltanschauung aufgehoben waren. Der Einzelne hatte sich unter Verlust seiner Individualrechte dem völkischen
  • nicht in die rassistisch definierte Volksgemeinschaft passten, verloren ihre Rechte, wurden ausgegrenzt und verfolgt. In einer im Juni erschienenen "Handreichung
  • Kulturraum weißer Menschen und bestritt farbigen Menschen damit das Recht hier zu leben. Der Parteiideologe Jürgen GANSEL bringt diese Position
Rechtsextremismus 113 auf der Basis einer rassistischen Weltanschauung aufgehoben waren. Der Einzelne hatte sich unter Verlust seiner Individualrechte dem völkischen Kollektivwillen zu unterwerfen. Voraussetzung war die Gleichschaltung bzw. die Homogenisierung der Gesellschaft. Minderheiten, die nicht in die rassistisch definierte Volksgemeinschaft passten, verloren ihre Rechte, wurden ausgegrenzt und verfolgt. In einer im Juni erschienenen "Handreichung für die öffentliche Auseinandersetzung" stellt die NPD unter dem Stichwort Volksgemeinschaft selbst einen Bezug zur nationalsozialistischen Vergangenheit her: "Nur weil [die Volksgemeinschaft, d. V.] es etwas schon im Dritten Reich gegeben hat, muß es nicht automatisch schlecht sein. Wir sind keine Partei, die etwas nur deshalb ablehnt, weil es dieses auch schon von 1933 bis 1945 gegeben hat." (Fehler aus dem Original übernommen) (Argumente für Kandidaten & Funktionsträger - Handreichungen für die öffentliche Auseinandersetzung, hrsg. v. NPD-Parteivorstand, Amt für Öffentlichkeitsarbeit, Juni 2006, S. 32) Ein Positionspapier des NPD-Parteivorstands enthält folgende Definition des Begriffs Volksgemeinschaft: "Dieser Gemeinschaftsbegriff leitet sich von der archaischen Familienund Sippengemeinschaft ab und schafft mit Hilfe der besonderen Leistungsfähigkeit des menschlichen Großhirns die komplexeren Urbilder des sozialen Urmodells, die da heißen: Stämme, Stammesverbände, Völker, Nationen, Staaten. Es handelt sich bei der Volksgemeinschaft um soziale Projektionen der Sippengemeinschaft, die auf kulturellen Erkennungsmerkmalen wie Sprache, Glauben, Riten und Traditionen, Ästhetik, Wertesystem und Vererbungsmerkmalen basieren." (Nationaldemokratische Schriftenreihe, Folge 12, S. 21) Geleitet von diesem ideologischen Ansatz erhebt die NPD immer wieder die tagespolitische Forderung nach Rückführung von Ausländern in ihre Heimatländer. Der Spitzenkandidat der NPD in Mecklenburg-Vorpommern Udo PASTÖRS z. B. bezeichnete Europa im Wahlkampf als den Kulturraum weißer Menschen und bestritt farbigen Menschen damit das Recht hier zu leben. Der Parteiideologe Jürgen GANSEL bringt diese Position auf eine theoretische Ebene. Im Parteiorgan Deutsche Stimme forderte er "die Ausgliederung der Ausländer aus den Sozialsystemen". Ohne die Teilnahmebeschränkung
  • Regel von einer aus der Szene zusammengesetzten Linksextremisten aller Richtungen, darunter besonders Anhänger der autonomen / antiimperialistischen Szene, nutzen verstärkt Mailboxen
drückung und ihre Strukturen. Also sonen können nur eingeschränkt als entweder gegen FaschistInnen, de"Gast" Nachrichten lesen. Weitere Zuren Strukturen oder gegen staatliche gangsmöglichkeiten hängen insbesonund wirtschaftliche Einrichtungen, dere vom Grad der aktiven Mitarbeit in die verantwortlich sind für Völkerpolitischen Gruppen ab und sind zumord, Kriegseinsätze, Waffenliefesätzlich mit Paß-Wörtern gesichert. rungen, Abschiebungen oder den Außerdem werden immer häufiger Bau von Atomkraftwerken." Verschlüsselungsprogramme angewen(Aus einem Interview mit einem Verdet. treter der "Autonomen Antifa (M)", Weitere Kommunikationsmöglicherschienen im "Antifa Jugendinfo - keiten nutzen Autonome über SzenePassau", ca. August 1996) zeitschriften mit bundesweiter (z.B. Zur Frage der Gewalt bei der Be"INTERIM", Berlin) oder regionaler kämpfung dieses "imperialistischen (z.B. "RAZZ", Hannover) Verbreitung. Systems" gibt es unterschiedliche AusDarüber hinaus gibt es Info-Telefone, sagen, es überwiegen jedoch eindeutig mit denen aktuelle Informationen gewaltbejahende Positionen: schnell übermittelt werden und zu "Wir denken, daß militante Aktiospontanen Aktionen und Demonstranen ein notwendiges Mittel sind, um tionen mobilisiert wird. In Niedersachin diesem Staat grundsätzliche Versen hatte das Delmenhorster Info-Teleänderungen zu erkämpfen. Mehr fon bundesweite Bedeutung; es hat noch, die Bereitschaft zu militanter allerdings seit einiger Zeit seinen BeAktion ist Voraussetzung, die eigene trieb eingestellt. In Hannover gibt es in Würde zu wahren. Mit militanter einem Jugendzentrum das "Info-TeleAktion meinen wir aber nicht nur fon Kornstraße". die zerstörende Sabotage, sondern Autonome Info-Läden erfüllen als jede Handlung, der eine entschie"Netzknoten" vielfältige Funktionen. dene systemablehnende und Sie sind Anlaufund Kontaktstellen für zugleich menschliche Haltung zuPersonen des autonomen Spektrums. grunde liegt." Die Läden spielen auch bei Planung (Aus einem "Kommunique autonound Vorbereitung von Aktionen und mer Gruppen - Für einen lebendigen Demonstrationen eine wichtige Rolle. und militanten Widerstand gegen Autonome Info-Läden werden bevorden Castor im Wendland ...", erzugt in Räumlichkeiten eingerichtet, schienen in der "INTERIM" Nr. 392 die neben einem Verkaufslokal auch vom 11. 10. 1996) Platz für Treffen und Versammlungen der Szene und sonstiger Gruppen bieten. Die Verkaufsund VersammlungsKommunikationsnetze stätten werden in der Regel von einer aus der Szene zusammengesetzten Linksextremisten aller Richtungen, darunter besonders Anhänger der autonomen / antiimperialistischen Szene, nutzen verstärkt Mailboxen, um die Kommunikation und den Organisierungsprozeß in der Szene voranzubringen. Der Zugang zu den Nachrichten ist hierarchisch geregelt. Den Mailboxbetreibern nicht näher bekannte Per75
  • über von der Strafkammer des Landgerichts die linksradikale Szene hinausgeht". Lüneburg mit der Zustimmung der GeMan müsse versuchen, "die Öffentlichneralstaatsanwaltschaft
"Laden-Gruppe" geleitet. Beispielhaft - das Bild des von einem RAF-Komsind das Unabhängige Jugendzentrum mando gesprengten Neubaus der Kornstraße in Hannover und der BuchJVA Weiterstadt mit dem Zusatz: laden Rote Straße in Göttingen zu nenHier wurde das Sprengstoffgesetz nen. "berücksichtigt", - das Bild einer Gruppe z.T. vermummter Gewalttäter, die ein PolizeifahrVerfahren gegen die "Autonome zeug umstürzen, mit dem Zusatz: Antifa (M)" DemonstrantInnen "berücksichtigen" die Straßenverkehrsordnung. Vor der 1. großen Strafkammer des Bemerkenswert war auch die ProLandgerichts Lüneburg war 1996 ein zeßvorbereitung der "AA(M)", die im Verfahren gegen 17 mutmaßliche MitBemühen, die Einstellung des Verfahglieder der Autonomen Antifa (M) rens zu erreichen, sowohl auf massive wegen des Verdachts der MitgliedÖffentlichkeitsarbeit als auch auf schaft in einer kriminellen Vereinigung bündnispolitische Bemühungen bis ins und anderer Straftaten anhängig. Diebürgerliche Spektrum setzte. Vertreter ses Verfahren wurde gegen Auflagen der "AA(M)" betonen, daß eine Öfam 12. 07. vorläufig und am 16. 09. fentlichkeit notwendig sei, "die über von der Strafkammer des Landgerichts die linksradikale Szene hinausgeht". Lüneburg mit der Zustimmung der GeMan müsse versuchen, "die Öffentlichneralstaatsanwaltschaft in Celle endkeit immer wieder als Druckmittel oder gültig eingestellt. Jeder Angeklagte gar Kontrolle zu benutzen". Erfolgreizahlte eine Geldauflage von 3.000 DM cher Ausdruck dieser Strategie war die (Gesamtsumme: 51.000 DM) zugunsten überregionale Veröffentlichung der der KZ-Gedenkstätte "Mittelbau Dora" "Göttinger Resolution zur Unterstütin Nordhausen. Die endgültige Einstelzung der 17 Angeklagten im Verfahren lung erfolgte, nachdem die Angeklaggegen die Autonome Antifa (M)". ten erklärt hatten, die Bestimmungen Insgesamt läßt sich nach der Verfahdes Versammlungsrechts zukünftig zu renseinstellung bisher eine positive Re"berücksichtigen". Die Strafkammer aktion auf die deutlich gewordene hat diese Formulierung i.S. der urWahrnehmung des gesetzlichen Aufsprünglich geforderten Erklärung vertrages von Staatsanwaltschaft und Postanden, daß die Angeklagten diese lizei zur Strafverfolgung festzustellen. Vorschriften künftig beachten und einVergleicht man z.B. die Internetseihalten werden. ten der AA (M) der Jahre 1996 und In ihrer Agitation machte sich die 1997, so fällt in der aktuellen Ausgabe "Autonome Antifa (M)" die mögliche die Betonung des "legalen" Konzeptes "Interpretationsbreite" des Wortes auf: "berücksichtigen" zunutze. Die ZeitDie Autonome Antifa (M) gründete schrift "EinSatz", ein Sprachrohr der sich 1990 aus der niedergehenden Gruppe, bezeichnete die Lüneburger Autonomen Bewegung mit einem Richter als "Gesetzesmarionetten". Zur Illustration der Interpretation des Wortes "berücksichtigen" veröffentlichte sie u.a. - das Bild eines "Schwarzen Blockes" mit dem Zusatz: Hier wurde das Versammlungsgesetz "berücksichtigt", 77
  • Delegitimierung des Staates, den Reichsbürgern und Selbstverwaltern und dem Rechtsextremismus verschwimmen. Mitunter tragen einzelne Personen ihre Radikalisierung
eines "Nürnberg 2.0" findet immer häufiger das Veröffentlichen von E-Mail-Adressen, Telefonnummern und weiteren Daten von Personen des öffentlichen Lebens, das sogenannte Doxxing, statt. Die ernsthaften Folgen von Doxxing wie Gewaltandrohungen, finanzielle Verluste, berufliche Probleme bis hin zu körperlicher Gewalt werden bewusst in Kauf genommen. Beispielsweise veröffentlichte Timm Kellner im Rahmen seiner Streitigkeiten mit der Stadt Blomberg die Telefonnummer und E-Mail-Adresse des Bürgermeisters von Blomberg, was diverse Drohmails und Hassanrufe zur Folge hatte. Die Schwelle, die Delegitimierer bereit sind für ihre ideologischen Ansichten zu überschreiten, scheint weiter zu sinken. So kam es auch zu realweltlichen Straftaten. Bei Versammlungen der Delegitimierer-Szene kam es wiederholt zu Auseinandersetzungen mit der Polizei, wie beispielsweise im September 2023 in Wuppertal. Bei einer Versammlung im September in Köln kam es zu Tritten aus der Menge der Delegitimierer gegen Gegendemonstranten. Bei einzelnen Anhängern der Szene in Nordrhein-Westfalen führt die Systemfeindschaft sogar zu Umsturzplänen. Beispielhaft ist hier die Gruppierung um Thomas O. aus Rheinland-Pfalz zu nennen. Im Rahmen des Ermittlungsverfahrens des Generalbundesanwalts in Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden aus Rheinland-Pfalz konnten Personen aus Nordrhein-Westfalen ermittelt werden, die entweder Kontakt zu Hauptbeschuldigten hatten, an Treffen der Gruppierung teilnahmen oder sich sogar organisatorisch in die Tatplanung eingebracht haben. Das zeigt, welche grundsätzliche Gewaltbereitschaft bei Teilen der zusammengeschrumpften Delegitimierer-Szene vorhanden ist. Bewertung, Tendenzen, Ausblick Ein Großteil der Delegitimierer-Szene agiert nur noch virtuell, insbesondere auf Telegram. Ein radikalisierter "harter Kern" gibt mittlerweile die Richtung vor und sorgt dafür, dass Grenzen zwischen der Verfassungsschutzrelevanten Delegitimierung des Staates, den Reichsbürgern und Selbstverwaltern und dem Rechtsextremismus verschwimmen. Mitunter tragen einzelne Personen ihre Radikalisierung bis in den realen Raum, wodurch es zu Straftaten und Einschüchterungen kommen kann. Der Phänomenbereich ist geprägt durch virtuelle Kommunikation, in der sich Echokammern bilden und die Teilnehmer sich in ihren Feindbildern und ihrer Gewaltbefürwortung bestätigen und anstacheln. Insofern geht von der Szene der Delegitimierer eine abstrakte Gefährdung der öffentlichen Sicherheit aus, die sich insbesondere bei allein handelnden Tätern konkretisieren kann. demoKratIefeIndlIche und/oder sIcherheItsgefährdende delegItImIerung des staates 157 Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen 2023
  • Organisationen und Parteien des dogmatischen Linksextremismus traten im Berichtszeitraum außenwirksam kaum in Erscheinung. Im Wesentlichen veranstalteten sie Mitgliedertreffen und interne
104 Die Organisationen und Parteien des dogmatischen Linksextremismus traten im Berichtszeitraum außenwirksam kaum in Erscheinung. Im Wesentlichen veranstalteten sie Mitgliedertreffen und interne Schulungen. Darüber hinaus beteiligten sie sich an Protestveranstaltungen gegen Versammlungen der NPD. Im Rahmen eines "Landesaktionstages" führte der Landesverband Mecklenburg-Vorpommern der DKP am 26. September 2015 in Schwerin eine friedlich verlaufende "Friedensdemonstration" unter dem Motto "Nein zum Krieg - gegen deutsche Kriegseinsätze" durch. Unter den nach DKP-Angaben 50 Teilnehmern waren auch Angehörige von "Rotfuchs" und der SDAJ, die ihrer "Ablehnung der Militarisierung der deutschen Außenpolitik und im besonderen der kriegstreiberischen Rolle Deutschlands gegenüber Russland und der Ukraine" Ausdruck verleihen wollten. 104 Internetseite "Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands", abgerufen am 19.01.2016 95
  • Rechtsextremismus 107 12.09.2000 Blood & Honour -Division Bundesministerium Deutschland des Innern mit Jugendorganisation White Youth 02.04.2001 Skinheads Sächsische Schweiz Sächsisches
Rechtsextremismus 107 12.09.2000 Blood & Honour -Division Bundesministerium Deutschland des Innern mit Jugendorganisation White Youth 02.04.2001 Skinheads Sächsische Schweiz Sächsisches (SSS) mit Skinheads Sächsische Staatsministerium Schweiz - Aufbauorganisationen des Innern und Nationaler Widerstand Pirna 07.03.2003 Bündnis nationaler Sozialisten Innenministerium des für Lübeck Landes Schleswig-Holstein 19.12.2003 Fränkische Aktionsfront Bayerisches Staatsministerium des Innern 07.03.2005 Kameradschaft Tor Innensenator des "Mädelgruppe" der Landes Berlin Kameradschaft Tor 07.03.2005 Berliner Alternative Süd-Ost Innensenator des (BASO) Landes Berlin 06.04.2005 Kameradschaft Hauptvolk mit Innenministerium des Untergruppierung "Sturm 27" Landes Brandenburg 04.07.2005 Alternative Nationale Strausberger Innenministerium des DArt Piercing und Tattoo Offensive Landes Brandenburg (ANSDAPO) 04.07.2006 Schutzbund Deutschland Innenministerium des Landes Brandenburg
  • Rechtsextremismus Verbote neonazistischer Vereinigungen Verbotsverfügung Vereinigung Verbotsbehörde 26.11.1992 Nationalistische Front (NF) Bundesministerium des Innern 08.12. 1992 Deutsche Alternative (DA) Bundesministerium
106 Rechtsextremismus Verbote neonazistischer Vereinigungen Verbotsverfügung Vereinigung Verbotsbehörde 26.11.1992 Nationalistische Front (NF) Bundesministerium des Innern 08.12. 1992 Deutsche Alternative (DA) Bundesministerium des Innern 18.12.1992 Deutscher Niedersächsisches Kameradschaftsbund (DKB) Innenministerium 21.12.1992 Nationale Offensive (NO) Bundesministerium des Innern 07.06.1993 Nationaler Block (NB) Bayerisches Staatsministerium des Innern 08.07.1993 Heimattreue Vereinigung Innenministerium Deutschlands (HVD) des Landes Baden-Württemberg 25.08.1993 Freundeskreis Freiheit für Innenministerium Deutschland (FFD) des Landes Nordrhein-Westfalen 10. 11.1994 Wiking Jugend e.V. (WJ) Bundesministerium des Innern (auf Initiative des Niedersächsischen Innenministeriums) 24.02.1995 Freiheitliche Deutsche Bundesministerium Arbeiterpartei (FAP) des Innern (auf Initiative des Niedersächsischen Innenministeriums) 24.02.1995 Nationale Liste (NL) Behörde für Inneres Hamburg 05.05.1995 Direkte Aktion/MittelInnenministerium des deutschland (JF) Landes Brandenburg 22.07.1996 Skinheads Allgäu Bayerisches Staatsministerium des Innern 14.08.1997 Kameradschaft Oberhavel Innenministerium des Landes Brandenburg 09.02.1998 Heide-Heim e.V. und HeideNiedersächsisches heim e.V. Innenministerium 10.08.2000 Hamburger Sturm Behörde für Inneres Hamburg
  • LINKSEXTREMISMUS
FUR LINKSEXTREMISMUS 105
  • kurdischen Autonomiebestrebungen, einem einander abgrenzten und bald einen Niederklassischen linksextremistischen Thema. Verschiegang erlebten. [...] Damit hatte sie 1986 Erfolg, dene hessische
LANDESAMT FÜR VERFASSUNGSSCHUTZ * BERICHT 2024 "100 Jahre Rote Hilfe" Die RH Hessen solidarisierte sich auch im Berichtsjahr Namen 'Rote Hilfe', die sich politisch stark gegenmit den kurdischen Autonomiebestrebungen, einem einander abgrenzten und bald einen Niederklassischen linksextremistischen Thema. Verschiegang erlebten. [...] Damit hatte sie 1986 Erfolg, dene hessische Ortsgruppen der RH machten auf als sie sich in Rote Hilfe e. V. umbenannte und Strafprozesse von Personen aufmerksam, die unter den Ausgangspunkt der heutigen strömungsanderem im Zusammenhang mit dem auslandsbezoübergreifenden Solidaritätsorganisation bildete. genen Extremismus standen. Die Ausstellung zeichnet die komplexe Geschichte der Roten Hilfe(n) und deren SolidariIhr hundertjähriges Jubiläum beging die RH über das tätspraxis nach." gesamte Berichtsjahr hinweg bundesweit in vielfältiger Weise, unter anderem mit einer Eröffnungsgala, Den Dokumentarfilm "Solidarität verbindet - 100 Jahre einer Wanderausstellung, einem Dokumentarfilm Rote Hilfe" zeigte die Ortsgruppe Wiesbaden im sowie Vorträgen und "Veranstaltungen zu Geschichte Oktober in Wiesbaden. und Gegenwart". Die RH-Ortsgruppen beteiligten sich mit verschiedenen Aktivitäten. So zeigte die Ortsgruppe Frankfurt am Main im autonomen Szenetreff Klapperfeld eine Ausstellung über die Entstehung der RH. Auf ihrer Homepage hieß es: "Die Rote-Hilfe-Arbeit ist nicht ohne Brüche verlaufen: Die Rote Hilfe Deutschlands der Weimarer Republik, die zu einer der größten Massenorganisationen der Arbeiter*innenbewegung herangewachsen war, wurde 1933 von den Nazis in die Illegalität getrieben und schließlich blutig zerschlagen. Erst zu Beginn der 1970er-Jahre entstanden wieder erste Gruppen unter dem 106
  • bild. Ideengeschichtlich hat es z. T. gegen den demokratischen Rechtsstaat stark differierende Denkansätze mit Bundesrepublik Deutschland. Zu dieunterschiedlichen Einstellungen
Graswurzelrevolution Im Gegensatz z.B. zu orthodox kommunistischen Organisationen verfügen Für die in der anarchistischen Graswuranarchistische Zusammenschlüsse, so zelrevolution zusammengeschlossenen auch die Gruppen der GraswurzelrevoGruppen ist der "massenhafte zivile lution, über kein geschlossenes WeltUngehorsam" die "spezifische Waffe" bild. Ideengeschichtlich hat es z. T. gegen den demokratischen Rechtsstaat stark differierende Denkansätze mit Bundesrepublik Deutschland. Zu dieunterschiedlichen Einstellungen zur sem zivilen Ungehorsam gehören nach Frage der Gewalt, der revolutionären ihrer Ansicht "Boykottaktionen, masUmwälzung und der Gestaltung des senhafter Bruch von Gesetzen, Sabokünftigen gesellschaftlichen Zusamtage, Massenstreiks bis zum Generalmenlebens gegeben. Als mehr oder streik, Kriegsdienstverweigerung mit weniger kennzeichnend für alle anardem Ziel der Zersetzung der Machtzenchistischen Strömungen können foltren, insbesondere der bewaffneten gende Ziele gelten: die Schaffung einer Streitkräfte"[28]. Statt des "Zwangsapherrschaftsfreien Gesellschaft; die Beparates Staat", dem vorgeworfen wird, seitigung jedweden überflüssigen in"sämtliche Lebensbereiche zum Gestitutionellen Überbaus; eine emanzigenstand seiner Eingriffe" zu machen pierte "libertäre" Gesellschaft, die die und der "zu bürokratisch-industriellen Bedürfnisse ihrer Mitglieder ohne Formen der Massenvernichtung fähig" Staat zufriedenstellt; internationaler sei, wollen die Anhänger der GraswurZusammenschluß Gleichgesinnter anzelrevolution "Eigentumsmonopole stelle der aufgelösten Nationalstaaund Nationalstaaten durch die Selbstten.[29] Aus diesen Zielsetzungen ergibt organisation der Gesellschaft und fösich eine prinzipielle Ablehnung des deralistische Organisationen ersetzen." Systems der parlamentarischen DemoEin der Graswurzelbewegung zuzukratie. rechnender Autor äußerte sich in der Die Gruppen der GraswurzelrevoluZeitschrift "anti atom aktuell - Zeitung tion arbeiten seit 1980 in der "Föderafür die sofortige Stillegung aller Atomtion Gewaltfreier Aktionsgruppen" anlagen" (Nr. 67, Februar 1996) zur (FöGA) zusammen, als KoordinierungsGewaltfrage im Zusammenhang mit und Informationsstelle betreiben sie den Castor-Transporten wie folgt: die Graswurzelwerkstatt in Köln. Die "Ich habe absolut nichts gegen Akvon ihnen herausgegebene Zeitschrift tionen, die verdeckt vorbereitet "graswurzelrevolution - monatszeiund/oder durchgeführt werden. (. . .) tung für eine gewaltfreie, herrschaftsDaß sich Menschen, die z. B. bei lose gesellschaft" hat ihren RedakNacht und Nebel den Dannenberger tionssitz in Oldenburg, der Verlag Verladekran beschädigt haben, sehr befindet sich in Bremen. Diese Zeitgründlich vor polizeilichen Ermittschrift wird seit 1996 auch über das Inlungen schützen müssen, ist ja wohl ternet verbreitet; anfangs geschah das selbstverständlich." über einen Rechner der Universität [28] Alle Zitate aus:Thesen über Staatlichkeit und [29] vgl. Diefenbacher, Hans (Hrsg.): Anarchismus. Anarchie heute, veröffentlicht im Internet Zur Geschichte und Idee der herrschaftsfreien 1996. Gesellschaft. Darmstadt 1996, S. 10 f. 89
  • auch "die nicht nur bei den Versuchsfelvon anderen Linksextremisten frequendern ansetzt, sondern ebenfalls die tierte - Verbundsystem "comlink" geIndustrie
Oldenburg, inzwischen wird das - auch "die nicht nur bei den Versuchsfelvon anderen Linksextremisten frequendern ansetzt, sondern ebenfalls die tierte - Verbundsystem "comlink" geIndustrie ... in den Blick rückt. Wie nutzt. kann der ländliche Widerstand auf Neben den Themen "Antimilitarisden Feldern mit einem städtischen mus" und "Anti-AKW" (besonders Widerstand an den Konzernzentra"Anti-CASTOR") ist die "Anti-Gentechlen ... verbunden werden? Wie könnik-Kampagne" ein wesentliches Aknen die 'TäterInnen' benannt und tionsfeld sogenannter gewaltfreier öffentlich gemacht werden, und Anarchisten der Graswurzelrevolution. zwar so, daß sie um ihren Ruf und Ihre gleichnamige Zeitschrift veröffentum ihre Umsätze fürchten müssen?" lichte in der September-Ausgabe einen Die Zeitschrift "graswurzelrevolution" Artikel zu den "Perspektiven einer rasetzte sich bereits früher mit Fragen dikalen Anti-Gentechnik-Bewegung" des Kampfes gegen Gentechnik ausund kündigte einen "heißen Gentecheinander. So veröffentlichte sie in nik-Herbst" an. Ausdrücklich begrüßt der Ausgabe Nr. 207/April 1996 eine der Autor dieses Beitrages, daß sich der Übersichtskarte "Widerstand gegen Widerstand gegen FreisetzungsversuGentechnik - Ein Überblick über Freiche gentechnisch veränderter Organissetzungen gentechnisch veränderter men nicht auf "legale" Protestformen Organismen in Deutschland". beschränke, sondern sich auch "direkAus dem Kampf gegen die "staatliter gewaltfreier Aktionen" - gemeint che Repression" abgeleitete Aktionssind Ackerbesetzungen und die Zerfelder der RH sind Antifaschismus, störung von Versuchsfeldern - beAntirassismus, Antimilitarismus, Antidiene. Nach dem Motto "Irgendwo kapitalismus und Antiimperialismus. Im wird es schon klappen" - so der Autor Mittelpunkt der antiimperialistischen weiter - beantrage die GentechnikPolitik der RH steht dabei die UnterIndustrie zahlreiche Versuchsflächen. stützung der PKK. Prozeßkostenhilfe Durch den Widerstand von Gentechwurde 1996 in erster Linie autonomen nik-Gegnern seien die Versuche in Gruppen zuteil. Die Selbsteinschätzung Hohlstedt (Thüringen) und Oberboyen und die Aktionsfelder bringen die Ab(Niedersachsen) inzwischen gestoppt lehnung des als repressiv bewerteten worden. Ähnlich sehe es bei den Verpolitischen Systems der Bundesrepublik suchsflächen der Hoechst-Tochter Deutschland zum Ausdruck. "AgrEvo" aus (Rapsversuche in Gaußig/ Sachsen, Bockelwitz/Sachsen, Bottmersdorf/Sachsen-Anhalt, Schönfeld/ Brandenburg, Johannisdorf/SchleswigHolstein, Wippingen/Baden-Württemberg): "Hier liegen Berichte über Besetzungen und/oder Zerstörungen nur von einem Teil der Standorte vor." Ein Problem der Anti-GentechnikBewegung, klagt der Autor, sei der fehlende "Kristallisationspunkt" und die unzureichende "Vernetzung" der örtlichen Initiativen. Außerdem mangele es an einer Strategie, 90
  • Vergleicht man die Zahl der Straftaten mit linksextremistischem Hintergrund im Jahr 1999 (52) mit den Angaben des Vorjahres
121 Vergleicht man die Zahl der Straftaten mit linksextremistischem Hintergrund im Jahr 1999 (52) mit den Angaben des Vorjahres (126), so ergibt sich ein starker Rückgang um 58,7 Prozent. Der überproportionale Anstieg im Jahr 1998 war auf die 75 Straftaten zurückzufühLinksextremismus ren, die anlässlich der Antifa-Demonstration am 14. März im Raum Saalfeld verübt wurden. Mit den im Jahr 1999 registrierten 52 Straftaten ist etwa das Niveau der Vorjahre wieder erreicht (1997: 53 Fälle, 1996: 59 Fälle, 1995: 24 Fälle). Die Verdreifachung der Fälle von "Schmierereien mit politischem Inhalt" dürfte auf die gestiegene Artikulationsfreudigkeit der Autonomen anlässlich der Europaund Landtagswahl zurückzuführen sein. Zu 22 Straftaten konnten 117 Tatverdächtige ermittelt werden, davon 11 weibliche (9,4 Prozent). Zum Zeitpunkt der Tatausführung befanden sich 95 Prozent der Tatverdächtigen im Alter von 17 bis 21 Jahren.
  • versteht sich als Arbeit im Kampf gegen staatliche Rechtsund Hafthilfeorganisation in Repression. (. . .) So ist wohl die der Tradition einer gleichnamigen
Rote Hilfe e.V. (RH) Sitz Bund: Kiel 1995 1996 Mitglieder: 1.400 2.300 Publikation: Die Rote Hilfe (Auflage 3.000 Exemplare vierteljährlich) Die Rote Hilfe e.V. (bis 1986 Rote Hilfe dern leistet auf ihre Weise politische Deutschland - RHD) versteht sich als Arbeit im Kampf gegen staatliche Rechtsund Hafthilfeorganisation in Repression. (. . .) So ist wohl die der Tradition einer gleichnamigen, wichtigste Aufgabe der Roten Hilfe kommunistisch dominierten Gruppiedie konkrete finanzielle Unterstütrung der Weimarer Republik. Eigenen zung bei Anklagen und Prozessen. Angaben zufolge hatte die RH Mitte Unsere Mitgliedsbeiträge verwen1996 bundesweit etwa 2.300 Mitglieden wir zum allergrößten Teil für die der, die in ca. 30 Ortsund RegionalÜbernahme von Prozeßund Angruppen bzw. über Kontaktadressen waltskosten." organisiert sind. Zur RH gehören u.a. Aus dem Kampf gegen die "staatliche sogenannte Knast-Gruppen sowie auRepression" abgeleitete Aktionsfelder tonome Gruppen. Bis Mitte der achtzider RH sind Antifaschismus, Antirassisger Jahre war die RH stark von der ehemus, Antimilitarismus, Antikapitalismaligen KPD/ML beeinflußt. mus und Antiimperialismus. Im MittelDer Bundesvorstand der RH hat seipunkt der antiimperialistischen Politik nen Sitz in Kiel. In Niedersachsen exider RH steht dabei die Unterstützung stieren Ortsgruppen in Braunschweig, der PKK. Prozeßkostenhilfe wurde Göttingen, Harburg-Land und Lin1996 in erster Linie autonomen Grupgen/Nordhorn. Kontaktadressen gibt pen zuteil. Die Selbsteinschätzung und es in Hannover und Wolfsburg. Organ die Aktionsfelder bringen die Ablehder RH ist die Mitgliederzeitung "Rote nung des als repressiv bewerteten poliHilfe", die vierteljährlich in einer Auftischen Systems der Bundesrepublik lage von 3.000 Exemplaren herausgeDeutschland zum Ausdruck. geben wird. Die RH verbindet mit ihrem Engagement den Kampf gegen "staatliche Repression". Der Bundesvorstand äußerte sich hierzu in der 1996 herausgegebenen Jubiläumsschrift wie folgt: "Die Rote Hilfe wird auch in Zukunft (. . .) denjenigen unsere Solidarität entgegenbringen und sie nach Kräften unterstützen, die für ihre politische Arbeit und Überzeugung von Repression betroffen sind. Dies sind Grundsätze, die auch in Zukunft unsere Politik prägen werden. Die Rote Hilfe ist dabei nicht unpolitisch, son91
  • Deutsche!" in Bremen bekannt geworden war, führten Anhänger der rechten Szene, vorwiegend NPD-Mitglieder und Sympathisanten, in den Morgenstunden
  • Personen wegen Teilnahme an einer nichtangemeldeten Demonstration vorläufig fest. Rechtsextremismus
auch dem NPD-Bundesvorstand an. Der Parteitag war von besonderer Brisanz, da durch die Neuwahlen die strukturellen Mängel im Landesverband, vor allem der personellen Besetzung, beseitigt werden sollten. Unter den geladenen Gästen waren u. a. Udo Voigt (NPDParteivorsitzender) und dessen Stellvertreter Dr. Hans-Günter Eisenecker. Unangemeldete NPD-Demonstration am 1. Mai in Gera Nachdem das Verbot der bundesweiten zentralen NPD-Großdemonstration unter dem Motto: "Arbeit zuerst für Deutsche!" in Bremen bekannt geworden war, führten Anhänger der rechten Szene, vorwiegend NPD-Mitglieder und Sympathisanten, in den Morgenstunden des 1. Mai einen unangemeldeten Demonstrationszug durch Gera durch. Die Personen versammelten sich am Hauptbahnhof und marschierten in Richtung Stadtzentrum. Sie führten Trommeln, Transparente und Fahnen mit sich. Es wurden in Sprechchören Worte wie "Widerstand", "Freiheit" und "Arbeit für Deutsche" skandiert. Innerhalb weniger Minuten beendete die Polizei den Aufzug, sie nahm insgesamt 57 Personen wegen Teilnahme an einer nichtangemeldeten Demonstration vorläufig fest. Rechtsextremismus 40
  • werden. Die Arbeiterpartei Kurdistans, die PKK, ist die größte linksextremistische Organisation. Obwohl seit 1993 in der Bundesrepublik
AusländerDeutschland mit einem Betätigungsverbot belegt, hat sich die Zahl ihrer extremismus Mitglieder wiederum erhöht. Den Sicherheitsbehörden ist es auch aufgrund zahlreicher Strafverfahren gelungen, ein sehr deutliches Bild über Überblick die Organisation und Arbeitsweise, aber auch über das Personal der PKK Der Begriff Ausländerextremismus bezu gewinnen. Ob der von dem Vorsitzeichnet Bestrebungen von Ausländern zenden ÖCALAN mehrfach angekünin der Bundesrepublik Deutschland, die digte friedliche Politikkurs tatsächlich durch Anwendung von Gewalt oder von den Aktivisten der Partei auf darauf gerichtete VorbereitungshandDauer beachtet wird, bleibt abzuwarlungen auswärtige Belange der Bunten. desrepublik gefährden. Er erfaßt aber auch Bestrebungen von ausländischen Organisationen, die unmittelbar gegen die Prinzipien der freiheitlichen demokratischen Grundordnung - wie z.B. die Menschenwürde - oder gegen den Gedanken der Völkerverständigung bzw. das friedliche Zusammenleben der Völker gerichtet sind. Ausländerextremismus stellt für die Verfassungsschutzbehörden eine äußerst vielschichtige und komplizierte Thematik dar, weil sich Ursachen, Motive, Ziele und Ideologien oft nur schwer erschließen. Sie sind - anders als bei Erscheinungsformen des deutschen Extremismus - in der Regel nicht Reaktion auf die hiesigen gesellschaftlichen Verhältnisse, sondern stellen eine spiegelbildliche bzw. Fernwirkung von Konflikten im jeweiligen Heimatland dar. Ungeachtet der gestiegenen Zahl ausländischer Extremisten ist ihr Anteil an der Gesamtzahl der ausländischen Wohnbevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland weiterhin gering. Die islamistisch-extremistischen Gruppen verfügten auch 1996 über die größte Anhängerschaft und können zu einem Bedrohungspotential für westliche Demokratien werden. Die Arbeiterpartei Kurdistans, die PKK, ist die größte linksextremistische Organisation. Obwohl seit 1993 in der Bundesrepublik 98

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