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""kommunistische partei"" in den Verfassungsschutz Trends
  • Kurdistan, 152 Kommando Katharina Hammerschmidt, 82 Kommunistische Internationale, 121 Kommunistische Partei Chinas, 114 Kommunistische Partei Deutschlands, 106; 113; 115 Kommunistische
  • Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten, 106 Kommunistische Partei Österreichs, 114 Kommunistische Partei Perus
7 - Abkürzungsverzeichnis, Personenund Sachregister - 338 Islamische Avantgarden, 139 Islamische Widerstandsbewegung, 137; 139; 140; 150 J JELZIN, Boris, 170 JF, siehe Direkte Aktion/Mitteldeutschland; 42; 43 JN, siehe Junge Nationaldemokraten; 48; 49; 57; 73 Junge Nationaldemokraten, 48; 57; 73 K K-Gruppen, 90; 106 KABUS, Thilo, 48 KAINDL, Gerhard, 51; 72; 142 Kameradschaftsverbund Mitteldeutschland, 43 KANTHER, Manfred, 34 KAPLAN, Cemaleddin, 145 KARATAS, Dursun, 142; 143 KARATAS-Flügel, 142 KASULKE, Bernd, 36 KBW, siehe Kommunistischer Bund Westdeutschland; 108 KfsV, siehe Komitee für soziale Verteidigung; 120 KGB, 168; 169; 170; 171 KHOMEINI, 147; 149 KINKEL, Klaus, 86 KKK, siehe Ku-Klux-Klan; 38 KLASSE GEGEN KLASSE, 98; 104 Komitee für soziale Verteidigung, 120 KOMKAR, siehe KOMKAR-Verband der Vereine aus Kurdistan; 152 KOMKAR-Verband der Vereine aus Kurdistan, 152 Kommando Katharina Hammerschmidt, 82 Kommunistische Internationale, 121 Kommunistische Partei Chinas, 114 Kommunistische Partei Deutschlands, 106; 113; 115 Kommunistische Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten, 106 Kommunistische Partei Österreichs, 114 Kommunistische Partei Perus, 117
  • Kommunistischer Bund Westdeutschland, 108 KPCh, siehe Kommunistische Partei Chinas; 114 KPD, siehe Kommunistische Partei Deutschlands
  • KPD/M-L, siehe Kommunistische Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten; 106 KPdSU, 105; 119 KPF, siehe Kommunistische Plattform; 111; 112; 113; 114; 123 KPÖ, siehe
  • Kommunistische Partei Österreichs; 114 KSSE, siehe Vereinigung der kurdischen Studenten in Europa e. V.; 152 Ku-Klux-Klan, 38 KÜHNEN
7 - Abkürzungsverzeichnis, Personenund Sachregister - 339 Kommunistische Plattform, 110; 111; 112; 122; 123 Kommunistischer Bund Westdeutschland, 108 KPCh, siehe Kommunistische Partei Chinas; 114 KPD, siehe Kommunistische Partei Deutschlands; 106; 110; 113; 115; 122 KPD/M-L, siehe Kommunistische Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten; 106 KPdSU, 105; 119 KPF, siehe Kommunistische Plattform; 111; 112; 113; 114; 123 KPÖ, siehe Kommunistische Partei Österreichs; 114 KSSE, siehe Vereinigung der kurdischen Studenten in Europa e. V.; 152 Ku-Klux-Klan, 38 KÜHNEN, Michael, 32; 34; 37 Kurdisches Kulturzentrum BOTAN in Berlin e. V., 146; 154; 162 Kurdistan Report, 162 Kurdistan-Front Irak, 152 Kurdistan-Komitees, 154 L LADYGIN, Fedor, 169 Landser, 43; 45; 46 LAUCK, Gary Rex, 41; 42 LENIN, Wladimir I., 112; 117; 119 Leuchtender Pfad, siehe Sendern Luminoso; 117; 142 M Macht & Ehre, 45; 46 MAHLER, Horst, 80 MAHROHN, Heinz, 112 Mao ZEDONG, 117; 121 MARX, Karl, 113; 117; 119; 121 Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands, 116 Marxistische Gruppe, 116 MBR, siehe Sicherheitsministerium der Russischen Föderation; 170 MEINHOF, Ulrike, 80 MfS, siehe Ministerium für Staatssicherheit; 168; 177; 178; 179; 182; 183 MG, siehe Marxistische Gruppe; 116 MHP, siehe Partei der Nationalistischen Bewegung; 144
  • Patriotische Union Kurdistans, 152; 157 PCP, siehe Kommunistische Partei Perus; 117; 118 PDS, siehe Partei des Demokratischen Sozialismus
7 - Abkürzungsverzeichnis, Personenund Sachregister - 341 NRWRep-Ort, 53 NS-Denkzettel, siehe Natur Schutz=Denkzettel; 72; 73 NS-Kampfruf, 41 NSDAP, 33 NSDAP-AO, siehe Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei - Auslandsund Aufbauorganisation; 37; 41; 72 O OCHENSBERGER, Walter, 40 ÖCALAN, Abdullah, 153; 157; 158; 159 * Organisation der Volksmojahedin Iran, 148 P Palästinensischer Islamischer Jihad, 137; 139; 140 Partei der Großen Einheit, 144 Partei der Nationalistischen Bewegung, 144 Partei des Demokratischen Sozialismus, 108; 109; 110; 122 Partei des islamischen Rufs/der Islamischen Mission, 139 Partei Gottes, siehe Hizb Allah; 133; 139 Patriotische Union Kurdistans, 152; 157 PCP, siehe Kommunistische Partei Perus; 117; 118 PDS, siehe Partei des Demokratischen Sozialismus; 108; 109; 110; 111; 112; 113; 114; 115; 117; 122; 123 PFLP, siehe Volksfront für die Befreiung Palästinas; 137; 138; 150 PFLP-GC, siehe Volksfront für die Befreiung Palästinas - Generalkommando; 133; 137; 138; 150 PU, siehe Palästinensischer Islamischer Jihad; 137; 139; 140; 150 PKK, Arbeiterpartei Kurdistans; 132; 133; 134; 142; 146; 147; 150; 152; 153; 154; 155; 156; 157; 158; 159; 160; 161; 162; 163 PLO, siehe Palästinensische Befreiungsorganisation; 134; 137; 138; 139; 140; 150 PMOI, siehe Organisation der Volksmojahedin Iran; 148; 149 POHL, Andreas, 35; 42 Politische Berichte, 108 PRIEM, Arnulf-Winfried, 35; 37; 38 PRIMAKOW, Jewgenij, 169 Proißens Gloria, 45; 46
  • Aktivitäten 33 3.1.5 Die "Massenorganisationen" des KBW 34 3.2 "Kommunistische Partei Deutschlands/Marxi35 sten-Leninisten" (KPD/ML) 3.3 "Kommunistische Partei Deutschlands
Inhalt Seite A. Rechtliche Grundlagen 1. Grundgesetz 5 2. Gesetz über den Verfassungsschutz in Baden-Württem- 5 berg 5 3. Gesetz über die Zusammenarbeit des Bundes und der Länder in Angelegenheiten des Verfassungsschutzes 8 B. Verfassungsschutz durch Aufklärung 11 C. Bericht I. Linksextremistische Bestrebungen 13 1. Allgemeiner Überblick 13 1.1 Terrorismus 13 1.2 Linksextreme Gruppierungen 16 2. Deutscher linksextremistischer Terrorismus 17 2.1 "Rote Armee Fraktion" (RAF) und Unterstützerbe17 reich 2.1.1 "Rote Armee Fraktion" (RAF) 17 2.1.2 Unterstützerbereich der RAF 19 2.1.3 Versuchte ,,Basiserweiterung" in Baden-Württem22 berg 2.2 "Revolutionäre Zellen" (RZ) 24 3. Organisation der dogmatischen "Neuen Linken" 28 3.1 "Kommunistischer Bund Westdeutschland" (KBW) 28 3.1.1 Organisation 30 3.1.2 Mitgliederbewegung 31 3.1.3 Publikationswesen 32 3.1.4 Aktivitäten 33 3.1.5 Die "Massenorganisationen" des KBW 34 3.2 "Kommunistische Partei Deutschlands/Marxi35 sten-Leninisten" (KPD/ML) 3.3 "Kommunistische Partei Deutschlands" (KPD) 40
  • Organisationen der "Alten Linken" 47 4.1 "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) 47 4.2 "Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend" (SDAJ) 53 4.3 "Junge Pioniere
3.4 "Kommunistischer Arbeiterbund Deutschlands" 43 (KABD) 3.5 "Kommunistischer Bund" (KB) 45 3.6 "Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD" 45 (AB) 3.7 Aktivitäten trotzkistisch orientierter Organisationen 46 4. Organisationen der "Alten Linken" 47 4.1 "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) 47 4.2 "Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend" (SDAJ) 53 4.3 "Junge Pioniere -- Sozialistische Kinderorgani55 sationen" (JP) 4.4 Von der DKP beeinflußte Organisationen 56 5. Zur Situation an den Hochschulen des Landes 57 5.1 "Marxistischer Studentenbund Spartakus" (MSB) 57 5.2 "Sozialistischer Hochschulbund" (SHB) 57 5.3 "Kommunistische Hochschulgruppe" (KHG) 58 5.4 "Kommunistischer Studentenverband" (KSV) 58 5.5 "Kommunistische Studentengruppen" (KSG) 58 5.6 "Kommunistischer Studentenbund/Marxisten59 Leninisten" (KSB/ML) II. Rechtsextremistische Bestrebungen 62 1. Allgemeiner Überblick 62 2. Neonazismus 64 2.1 Allgemeiner Überblick 64 2.2 Neonazistische Aktionen in Baden-Württemberg 71 2.2.1 "Deutsch-Völkische Gemeinschaft" (DVG) 72 2.2.2 "Kampfgruppe PRIEM e.V." (KGP) 75 2.2.3 "NS-Gruppe Neufeld" > 75 3. "Nationaldemokratische Partei Deutschlands" 76 (NPD) 3.1 "Junge Nationaldemokraten" (JN) 81 4. "National-Freiheitliche Rechte" 83 5. Rechtsextremistische Jugendorganisationen 85
  • zurück. Die übrigen überregional bedeutsamen Organisationen -- vor allem die "Kommunistische Partei Deutschlands" (KPD), die "Kommunistische Partei Deutschlands/Marxi16
Die frühzeitige Erkennung und Bekämpfung terroristischer Planungen und Aktionen durch die Sicherheitsbehörden in Bund und Ländern beansprucht daher weiterhin oberste Priorität. Die von den "Kommandos" und "Zellen" ausgehende unmittelbare Gefährdung der inneren Sicherheit wird erst dann unter Kontrolle gebracht und schließlich beseitigt werden können, wenn die Kräftezufuhr für die handelnden Kader aus dem weiterhin schwer zu umgrenzenden Umfeld durch umfassende, teils sofort wirksame, teils mittelfristig angelegte Maßnahmen unterbrochen sein wird. 1.2 Linksextreme Gruppierungen Die dogmatisch fixierten Gruppierungen der "Neuen Linken" beDie im Bundesgebiet kundeten auch 1978 offen, daß sie dieses Ziel über die gewaltagierenden linksextresame "Zerschlagung des Staatsapparates" und die "soziale Revomen Organisationen lution" ansteuern wollen. Dagegen versuchte die "Deutsche halten an ihrer erklärKommunistische Partei" (DKP) als größte Organisation der"Alten ten Absicht fest, die Linken" mit Parteieigenschaften erneut, dem auch von ihr unverfreiheitliche demokratihohlen angestrebten Ziel, die "Machtund Besitzverhältnisse resche Grundordnung der volutionär umzugestalten", den Anschein der Legalität zu geben. Bundesrepublik Das neue Parteiprogramm von 1978, das die aus dem Jahre 1969 Deutschland zugunsten stammende Grundsatzerklärung abgelöst hat, fordert als Zugeeiner kommunistischen ständnis an die derzeitige Kräftesituation zunächst die "soziale Staatsund GesellWende", die dann in die "antimonopolistische Demokratie" einschaftsordnung zu münden soll, deren Zweck es ist, die Beteiligung der DKP an einer beseitigen. Koalitionsregierung zu ermöglichen. Die errungene Machtbeteiligung soll dann die Voraussetzung für das unveränderte programmatische Kernziel der DKP schaffen: Die Übernahme der staatlichen Macht als Vorbedingung für die "revolutionäre Umwälzung". Die Aktivitäten der DKP im Bundesgebiet wurden 1978 von 46480 Mitgliedern getragen. Obwohl diese-auf parteieigenen Angaben beruhende -- Zahl leicht überhöht ist, konnte die Partei die Zahl ihrer Angehörigen gegenüber 1977 geringfügig erhöhen. In den Grundeinheiten der Partei in Baden-Württemberg sind etwa 3150 Mitglieder organisiert. Die DKP ist damit nach wie vor die stärkste linksextreme Organisation in der Bundesrepublik Deutschland. Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung zeigte sich hiervon freilich -- wie insbesondere die Ergebnisse der Landtagswahlen 1978 belegen -- unbeeindruckt. Im Gegensatz zu den in ihrem personellen Bestand gefestigten Organisationen der "Alten Linken" mußten alle dogmatischen Gruppierungen der "Neuen Linken" trotz der nach wie vor intensiv betriebenen Agitation teilweise erhebliche Mitgliederverluste hinnehmen: - Die Zahl der Mitglieder des "Kommunistischen Bundes Westdeutschland" (KBW), der noch immer stärksten Gruppierung der "Neuen Linken", sank im Bundesgebiet auf etwa 2300. In Baden-Württemberg ging der Mitgliederbestand der Partei von 800 auf rund 450 zurück. Die übrigen überregional bedeutsamen Organisationen -- vor allem die "Kommunistische Partei Deutschlands" (KPD), die "Kommunistische Partei Deutschlands/Marxi16
  • wechselnder Intensität angestrebten Zusammenschluß mehrerer Organisationen zu einer ,,Kommunistischen Partei" haben sich 1978 aus der Sicht der betroffenen Gruppen weiter
sten-Leninisten" (KPD/ML) und der "Kommunistische Bund" (KB) - wurden vom Verlust an personeller Substanz noch stärker getroffen, da ihr Mitgliederbestand gegenüber dem des KBW ohnehin schon immer schwächer war. - Die Aussichten für den in den vergangenen Jahren mit wechselnder Intensität angestrebten Zusammenschluß mehrerer Organisationen zu einer ,,Kommunistischen Partei" haben sich 1978 aus der Sicht der betroffenen Gruppen weiter verschlechtert. Während der KBW und die KPD immerhin noch in der Linientreue gegenüber der Volksrepublik China übereinstimmen, hat die KPD/ML inzwischen mit Peking endgültig gebrochen und sich völlig der ideologischen Position Albaniens untergeordnet. Der "Kommunistische Arbeiterbund Deutschlands" (KABD) blieb zwar maoistisch orientiert, lehnt aber die Politik der neuen chinesischen Führung grundsätzlich ab. Der "Kommunistische Bund" (KB) hielt an seiner Distanz gegenüber Peking und Moskau fest. - Die Lage des organisierten Trotzkismus ist unverändert durch die Existenz einer Vielzahl eigenständiger Vereinigungen gekennzeichnet. Obwohl zwischen diesen -- im Gegensatz zu den chinesisch und albanisch orientierten Parteien-keine grundsätzlichen ideologischen Meinungsverschiedenheiten bestehen, gelang es auch 1978 nicht, dem erklärten Ziel näher zu kommen, im Wege des Zusammenschlusses größere Einheiten zu bilden. Der bereits im Frühjahr 1978 von der "Gruppe Internationale Marxisten" (GIM), der noch immer bedeutendsten trotzkistischen Gruppierung, und der "Kommunistischen Liga" (KL) eingeleitete Vereinigungsprozeß war bis zum Jahresende nicht nennenswert vorangekommen. Die ständige weitere Abspaltung von Fraktionen aus bestehenden Organisationen und deren anschließende Akkumulation in neuen Gruppierungen trug insgesamt eher zu einerweiteren Zersplitterung des trotzkistischen Lagers bei. 2. Deutscher linksextremistischer Terrorismus Hauptträger terroristiTrotz gemeinsamer ideologischer Wurzeln, ist eine gemeinsame scher Aktionen in der Strategie aller drei terroristischen Gruppierungen bislang nicht zuBundesrepublik stande gekommen. Vielmehr unterscheiden sie sich nicht nur in Deutschland sind uneiner Reihe von ideologischen Positionen, etwa in der Frage der verändert die "Rote sogenannten Massenbezogenheit der terroristischen Praxis, sonArmee Fraktion" (RAF), dern auch in der Struktur und im operativen Vorgehen. Diese die im wesentlichen in weithin ideologisch bedingte tatsächliche Aufspaltung der TerroBerlin operierende ristenszene in der Bundesrepublik Deutschland kompliziert zu"Bewegung 2. Juni" gleich auch deren Aufklärung. und die "Revolutionären Zellen" (RZ). 2.1 "Rote Armee Fraktion" (RAF) und Unterstützerbereich 2.7.7 "Rote Armee Fraktion" (RAF) Die "Rote Armee Fraktion" hat sich in den letzten Jahren von ihrem ursprünglich "revolutionären Konzept", mit dem sie durch 17 terroristische Aktionen - gleichsam als Initialzündung - eine Soli-
  • einer Partei" voranzutreiben und dadurch erst den ,,Wiederaufbau der Kommunistischen Partei" in die Wege zu leiten. Andererseits ließ
3. Organisationen der dogmatischen "Neuen Linken" 3.1 "Kommunistischer Bund Westdeutschland" (KBW) Der,.Kommunistische Bund Westdeutschland" (KBW) hat sich in KBWden wenigen Jahren seit seiner Gründung im Juni 1973 zur aktivbedeutendste Organisten, mitgliederund finanzstärksten Organisation im Bereich der sation der dogmatidogmatischen ,,Neuen Linken" entwickelt. Sein Mitgliederbeschen "Neuen Linken". stand im Bundesgebiet betrug Ende 1978 - trotz zahlreicher Austritte als Folge parteiinterner Auseinandersetzungen -- noch immer etwa 2300 Personen (1977: 2500). Mitgliederentwicklung des KBW im Bundesgebi et 1973 1974 1975 1976 1977 1978 900 1700 2000 2500 2500 2300 Der rasche Aufbau der heutigen Partei war um so bemerkenswerter, als an der Konstituierung zunächst lediglich sechs örtlich tätige maoistisch orientierte ,,Zirkel" -- darunter in Baden-Württemberg die ,,Kommunistische Gruppe/Neues Rotes Forum" (KG/NRF) Mannheim - Heidelberg und der ,,Bund Kommunistischer Arbeiter" (BKA) Freiburg -- beteiligt waren. Bis heute hat der KBW zwar an seiner von Anfang an proklamierten Auffassung festgehalten, nur,,Parteiansatz" sein zu wollen, dem -- etwa durch Förderung der Kooperation mit anderen kommunistischen Organisationen -- die Aufgabe gestellt ist, die "Vereinigung der westdeutschen Kommunisten in einer Partei" voranzutreiben und dadurch erst den ,,Wiederaufbau der Kommunistischen Partei" in die Wege zu leiten. Andererseits ließ der KBW nie Zweifel darüber aufkommen, daß er sich als marxistisch-leninistische ,,Avantgarde"-Organisation versteht, die willens und imstande ist, die "westdeutsche Arbeiterklasse" auf der Grundlage ihres Programms zur "sozialen Revolution (zu) führen". Trotz diesem programmatisch-ideologischen Selbstverständnis begreift sich der KBW als politische Partei im Sinne des Parteiengesetzes. Dies dürfte vorrangig taktisch bedingt sein, um in den Genuß des Parteienprivilegs -- insbesondere wegen der gegenüber der Regelung im Vereinsgesetz wesentlich strengeren Voraussetzungen für ein Verbot-zu gelangen. Seit seiner Gründung propagiert der KBW in betont aggressiver Weise die Forderung, den "bürgerlichen Staat" im Wege einer "sozialen Revolution" zu beseitigen. Voraussetzung für den offen angestrebten Umsturz ist danach die "Zerschlagung des Staatsapparates", die den Weg freimacht für die "Eroberung der politischen Macht". In dieser Phase wird es nach Auffassung des KBW notwendig sein, den noch vorhandenen "Widerstand der Ausbeuter" auch unter Anwendung von Gewalt zu brechen. Im Parteiprogramm wird hierzu unzweideutig erklärt: 28
  • Teilnehmern aus Baden-Württemberg und Bayern) durch. 3.2 "Kommunistische Partei Deutschlands/MarxistenLeninisten" (KPD/ML) KPD/ML - Die am 31. Dezember 1968 auf Initiative
so mußten 1978 auch die "Soldatenund Reservistenkomitees" feststellen, daß eine weitere personelle und organisatorische Stärkung gegenwärtig nicht zu erreichen ist. Die sieben in Baden-Württemberg bestehenden SRK-Bezirksverbände konnten die Mitgliederzahlen ihrer örtlichen Stützpunkte nicht weiter erhöhen. Die Bemühungen um die Erfüllung der den "Komitees" vom Strukturelle Gliederung des KBW-Regionalver- c Nebenund beeinflußte Organisationen bandes Süd Regionalleitung KJB/ Komitee Ständiger Ausschuß KJV gg. SS218 Bezirke in Bezirke in Bezirke ir Bezirke in Bezirksverbände in BadenBadenBadenBadenBaden-Württemberg WürttemWürttemWürttemWürttemWürttemberg berg^^ berg^^ berg berg KonstanzSüdschwarzwald Mittlerer KonstanzKonstanzOberrhein/ SüdSüdschwarzUlmBodensee Nordschw. schwarzwaid wald wald Mittlerer Oberrhein/ Nordschwarzwald Mittlerer UlmUlmNeckar Bodensee Mittlerer Neckar RheinMittlerer Mittlerer Mittlerer NeckarOberrhein/ Oberrhein* Oberrhein/ Pfalz Nordschw. Nordschw. Nordschwarzwald wald wald Mittlerer Neckar Rhein-NeckarPfalz RheinRheinRheinNeckarNeckarNeckarPfalz Pfalz Pfalz KBW gestellten Aufgabe, "Polizei, stehendes Heer, bewaffnete Geheimund Spitzelorganisationen zu zerschlagen" und die "bewaffnete Volksmacht" aufzubauen, blieben erfolglos. Größere Veranstaltungen führten die "Soldatenund Reservistenkomitees" lediglich im Zusammenhang mit den vom 26. bis 31. Dezember 1978veranstalteten,,Musiktagen" in Berlin, Mainz und München (mit 200 Teilnehmern aus Baden-Württemberg und Bayern) durch. 3.2 "Kommunistische Partei Deutschlands/MarxistenLeninisten" (KPD/ML) KPD/ML - Die am 31. Dezember 1968 auf Initiative des ehemaligen Funktiomilitante Kadergruppe närs der,,alten" KPD und heutigen Parteivorsitzenden Ernst AUST mit albanischer Ausin Hamburg gegründete KPD/ML-die älteste Gruppe der,, Neuen richtung. Linken" -- bekennt sich zu den Lehren von MARX, ENGELS, LENIN und STALIN, seit 1978 jedoch nur noch eingeschränkt zu den theoretischen Grundsätzen und Positionen MAO TSE-TUNGS. Die bereits im Jahre 1977 sich abzeichnende Belastung der Beziehungen zur Volksrepublik China unter der Führung von HUA KUO-FENG führte 1978 zum völligen Bruch und gleichzeitig zu einer bedingungslosen Anlehnung der KPD/ML an die "Partei der Arbeit Albaniens" (PAA). Ausschlaggebend für den grundsätzli35 chen Kurswechsel der KPD/ML dürfte letztlich der Entzug jegli-
  • Ortsleitungen (Parteikomitees) O KPD-Stützpunkte * KPD/ML-Ortsgruppen 3.3 "Kommunistische Partei Deutschlands" (KPD) Die KPD ist im Juli
KPD und KPD/ML in BadenWürttemberg Q KPD-Ortsleitungen (Parteikomitees) O KPD-Stützpunkte * KPD/ML-Ortsgruppen 3.3 "Kommunistische Partei Deutschlands" (KPD) Die KPD ist im Juli 1971 aus der von ehemaligen Funktionärendes Die "neue" KPD - "Sozialistischen Deutschen Studentenbundes" (SDS) gegründenach Peking orientierte ten "KPD-Aufbauorganisation" (KPD/AO) hervorgegangen. Sie Kaderpartei. erhebt seit Beginn ihrer Tätigkeit den Anspruch, "die Partei in der Bundesrepublik Deutschland und in West-Berlin" zu sein, deren grundlegendes Ziel es ist, im Bundesgebiet sowie - nach der erwarteten Wiedervereinigung -- in ganz Deutschland die "klassenlose, kommunistische Gesellschaft" einzuführen. Dies setzt - so bekennt die KPD freimütig - zunächst die Auslösung der "proletarischen Revolution" voraus, um dann über die "Diktatur des Proletariats" in den Besitz des staatlichen Gewaltmonopols zu gelangen. Die Partei verhehlt dabei nicht, daß die von ihr angestrebte Umwälzung auch nach ihrer Vorstellung nur mit Gewalt möglich ist. In ihrem Programm erklärt sie hierzu: "Die Ablösung des bürgerlichen Staates durch den proletarischen ist ohne Gewalt nicht möglich." Die KPD gehört zu den maoistisch-orientierten Parteien in der Bundesrepublik Deutschland. Im Gegensatz zu der im Jahre 1956 verbotenen "alten" KPD bekennt sie sich zum Marxismus-Leninismus chinesischer Prägung und lehnt jede Zusammenarbeit mit deutschen und ausländischen orthodox-kommunistischen Par40
  • teien, etwa der,,Deutschen Kommunistischen Partei" (DKP) und der "Kommunistischen Partei der Sowjetunion" (KPdSU), ab. Die stattdessen seit Jahren enger
teien, etwa der,,Deutschen Kommunistischen Partei" (DKP) und der "Kommunistischen Partei der Sowjetunion" (KPdSU), ab. Die stattdessen seit Jahren enger werdende politische Anlehnung der KPD an die chinesische Führung wurde insbesondere dadurch erneut unterstrichen, daß im Juni 1978 eine Delegation des Zentralkomitees (ZK) bei ihrem Besuch der Volksrepublik China sogar vom Vorsitzenden der KP Chinas, HUA KUO-FENG, empfangen wurde. Der Delegation gehörten unter anderen der KPD-Vorsitzende Christian SEMLER und der Vorsitzende des Regionalkomitees Baden-Württemberg, Dr. Dietrich KREIDT, Stuttgart, an. Organisatorisch ist die KPD seit Jahren in sechs Regionalkomitees gegliedert, denen 18 Ortsleitungen und etwa 60 Zellen angePublikationen der "Neuen Linken", insbesondere der KPD und ihrer Nebenorganisationen T "I.IHWIM'JWP.ÜI.i.i.nii * KPD Stahlarbeiter im Streik * * PS . " * < Hfifi m Mir werden "Wir Ulanian *fairnhlt.l' durchha"' . " * < - . <,*"'"' 1 St*!" "b * i i i w e * um! 16 Ij^B^Mjjfc. AtKSÖLkmmx um awa "m iMTEamisiTi wm, vtmm BKB t * SS" *--**IT1 --1 i " ' a 3 | schlossen sind. Die zentralen Führungsgremien der Partei, das Zentralkomitee und das Politbüro, befinden sich in Köln. Zur Durchsetzung ihrer Politik bedient sich die Partei folgender 41 ebenfalls überregional tätiger Nebenund Hilfsorganisationen:
  • agierende Funktiohin selbständigen Organisationen "Kommunistischer Arbeiternärsgruppe bund/Marxisten-Leninisten" - KAB/ML - und "Kommunistische Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten (Revolutionärer Weg)" - KPD/ML (RW) - gegründet. Der KABD läßt
Das bereits gewohnte Bild der öffentlichen Veranstaltungen, Kundgebungen und Demonstrationen machte wiederum einen nicht unwesentlichen Teil der Partei-Aktivitäten aus. Anlaß hierzu boten etwa der 10. Jahrestag der Besetzung der CSSR durch die Streitkräfte der Warschauer-Pakt-Staaten, der 40. Jahrestag des Münchner Abkommens und der Besuch des sowjetischen Parteichefs BRESCHNEW in der Bundesrepublik Deutschland. Die 1. Mai-Veranstaltung der KPD in S t u t t g a r t besuchten immerhin noch rund 500 Personen. An den Versammlungen, die von der KPD und der von ihr beeinflußten "Vereinigung Kultur und Volk" zum 10. Jahrestag der Besetzung der CSSR in Karlsruhe, M a n n h e i m , S t u t t g a r t und Tübingen durchgeführt oder mitgetragen wurden, nahmen insgesamt etwa 600 Personen teil. Im Vergleich zu früheren Jahren hat die KPD unverkennbar an Wirkung eingebüßt. Ansätze für einen erneuten politischen Aufschwung sind gegenwärtig nicht erkennbar. 3.4 "Kommunistischer Arbeiterbund Deutschlands" (KABD) KABDDer maoistisch orientierte, der derzeitigen politischen Führung maoistisch ausgerichteder Volksrepublik China jedoch distanziert gegenüberstehende te, besonders konspiraKABD wurde im August 1972 durch Zusammenschluß der bis dativ agierende Funktiohin selbständigen Organisationen "Kommunistischer Arbeiternärsgruppe bund/Marxisten-Leninisten" - KAB/ML - und "Kommunistische Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten (Revolutionärer Weg)" - KPD/ML (RW) - gegründet. Der KABD läßt sich vom Marxismus-Leninismus und - unbeschadet seiner Kritik an der neuen chinesischen Führung-von den Ideen MAO TSE-TUNGs leiten und sieht sich als "politische Vorhutorganisation der deutschen Arbeiterklasse", deren "grundlegendes Ziel" der "Sturz des kapitalistischen Ausbeuterund Unterdrückersystems" und die "Errichtung der Diktatur des Proletariats" ist. Bundesweit verfügt der KABD über etwa 400 Mitglieder (1977: 500), die überwiegend im südund südwestdeutschen Raum sowie in Nordrhein-Westfalen organisiert sind. Dem Landesverband Baden-Württemberg, dem mehrere Ortsgruppen unterstehen, gehören etwa 80 Personen an. Schwerpunktmäßig tritt die Organisation in S t u t t g a r t , Ulm, Heilbronn, Reutlingen und Böblingen auf. Die Führungsgremien des KABD befinden sich in Haan (Nordrhein-Westfalen), das Zentralorgan "Rote Fahne", das vierzehntägig erscheint, wird nach wie vor im Verlag "Neuer Weg" in S t u t t g a r t herausgegeben. Der KABD, dessen Jugendorganisation "Revolutionärer Jugendverband Deutschlands" (RJVD) und die ihm eng verbundenen "Kommunistischen Studentengruppen" (KSG) gehörten auch 1978 zu den am konspirativsten auftretenden Organisationen der "Neuen Linken" im Bundesgebiet. Nahezu alle von diesen Vereinigungen verbreiteten Publikationen enthielten ein falsches Impressum. Die Gruppen hielten ferner an der Praxis fest, die personelle Zusammensetzung der zentralen und regionalen Führungs43 gremien geheim zu halten. Diese Verhaltensweise war - neben
  • festgestellt worden. 4. Organisationen der "Alten Linken" 4.1 "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) DKPUnmittelbar nach dem Verbot der "Kommunistischen Partei "Feste
Sonstige trotzkistische Vereinigungen Der 1974 gegründete trotzkistische "Spartacusbund", der noch im Jahre 1976 an den Landtagswahlen in Baden-Württemberg teilgenommen hatte, hat zwischenzeitlich seine Tätigkeit im Bundesgebiet fast völlig eingestellt. Die Ursachen dafür waren unüberbrückbare politische Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Organisation, die zunächst zur Abspaltung von Fraktionen führten, deren Anhänger sich schließlich in neuen Vereinigungen und Gruppierungen zusammenschlossen. Aus einer dieser Fraktionen entstand 1978 die "Kommunistische Liga" (KL), die bisher in Baden-Württemberg nur in K a r l s r u h e mit ersten Flugblattaktionen in Erscheinung trat. Der in mehreren Bundesländern tätige " B u n d Sozialistischer Arbeiter" (BSA) und dessen Jugendgruppe,.Sozialistischer Jugend- b u n d " (SJB), die zusammen etwa 150-200 Mitgliederzählen, waren 1978 in Baden-Württemberg nicht mehr aktiv. Die früheren Stützpunkte in R e u t l i n g e n und S t u t t g a r t dürften aufgelöst sein. Neu Fuß fassen in Baden-Württemberg will dagegen die trotzkistische "Sozialistische Arbeitergruppe" (SAG). Nach Hinweisen in ihrem Zentralorgan "Sozialistische Arbeiterzeitung" (SAZ) verfügt s i e - v o n Zellen im norddeutschen Raum abgesehen - auch über Kontaktstellen im Raum M a n n h e i m / L u d w i g s h a - f e n / H e i d e l b e r g und in H e i l b r o n n . Außer der gelegentlichen Verteilung des Zentralorgans sind jedoch bis Ende 1978 keine weiteren Aktivitäten dieser Organisation im Lande festgestellt worden. 4. Organisationen der "Alten Linken" 4.1 "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) DKPUnmittelbar nach dem Verbot der "Kommunistischen Partei "Feste Verbundenheit" Deutschlands" (KPD) durch das Bundesverfassungsgericht am mit der Sowjetunion 17. August 1956 begann derauf die Illegalität vorbereitete "Appaund der DDR. rat" der " a l t e n " KPD mit der verdeckten Arbeit, die in den folgenden Jahren in enger Einbindung in die Direktiven aus Ost-Berlin weitergeführt wurde. Mit Beginn des Jahres 1967 glaubte die sich 47 in der DDR aufhaltende Führung der illegalen Partei einen für sie
  • ablehnend auf die zunehmende Diskussion um die Neugründung einer Kommunistischen Partei. Um so überraschender war es, daß man im September
  • werde nicht zu erreichen sein, die "Neukonstituierung" der,,Deutschen Kommunistischen Partei" (DKP) beschloß, deren organisatoriDeutsche Kommunistische iFestveran staltung 60JAHRE ftwatth
und die unverändert weiter erhobene Forderung nach Wiederzulassung der KPD günstigen Trend in der öffentlichen Meinung der Bundesrepublik Deutschland feststellen zu können. Sie reagierte daher offiziell zunächst noch ablehnend auf die zunehmende Diskussion um die Neugründung einer Kommunistischen Partei. Um so überraschender war es, daß man im September 1968, vor allem wohl aufgrund der bei führenden Funktionären inzwischen gereiften Erkenntnis, die Aufhebung des Verbots der KPD werde nicht zu erreichen sein, die "Neukonstituierung" der,,Deutschen Kommunistischen Partei" (DKP) beschloß, deren organisatoriDeutsche Kommunistische iFestveran staltung 60JAHRE ftwatth;,. ^ÜRE " K P D * 10 JAHRE scher Aufbau in den Bundesländern rasch in Angriff genommen wurde. Die orthodox-kommunistisch ausgerichtete DKP konnte sich seitdem - nicht zuletzt aufgrund der zum Zeitpunkt ihrer Gründung noch vorhandenen "Kaderreserve" aus der "illegalen" Zeit - zur mitgliederund finanzstärksten linksextremen Organisation in der Bundesrepublik Deutschland entwickeln, die von Düsseldorf aus vom Parteivorstand und dessen Präsidium straff geführt wird. In wenigen Jahren konnte sie im Bundesgebiet 12 Bezirksorganisationen bilden, die in zahlreiche Kreisorganisationen untergliedert sind, denen wiederum mit den Wohngebiets-, Betriebsund Hochschulgruppen die eigentlichen Grundeinheiten der DKP unterstehen. Nach eigenen Angaben zählte die Partei im Bundesgebiet zum Zeitpunkt des Parteitages im Oktober 1978 46480 Mitglieder, das sind 4027 mehr als im Jahre 1976. Allein im Jahre 48
  • auch sehr energisch die eurokommunistischen Bestrebungen in Südund westeuropäischen kommunistischen Parteien. Dennoch mußte auch die DKP zur Kenntnis nehmen, daß
Grundgesetzes". Sorgsam vermied sie hingegen ein eindeutiges Bekenntnis zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung in der Bundesrepublik Deutschland. Das im Oktober 1978 auf dem 5. DKP-Parteitag in Mannheim verabschiedete neue Parteiprogramm, das die aus dem Jahre 1969 stammende Grundsatzerklärung abgelöst hat, hält an der verfassungsfeindlichen Zielsetzung der DKP unverändert fest. Danach versteht sich die DKP weiterhin als "revolutionäre Partei", deren Ziel es ist, über die "Errichtung der politischen Macht durch die Arbeiterklasse" den Sozialismus einzuführen. Dies erfordereso bekennt die Partei unverhohlen - zunächst die "grundlegende Umgestaltung" und die "revolutionäre Überwindung der Machtund Besitzverhältnisse" in einem "harten Klassenkampf". Die DKP räumt ein, daß sie zumindest solange auf Bündnispartner angewiesen sei, wie die angeblich notwendige "Wende zu demokratischem und sozialem Fortschritt" noch nicht zur,.antimonopolistischen Demokratie" geführt habe. Diese Phase bezeichnet sie als die "Periode grundlegender Umgestaltungen", in der sodann eine von ihr mitgetragene Koalitionsregierung gebildet werden könne. Diese Regierung hätte - so die DKP-den "Einfluß neonazistischer und militaristischer Kräfte" in Armee, Polizei, Justiz und im Verwaltungsapparat sowie in den Massenmedien auszuschalten. Bezeichnenderweise vermeidet die Partei eine präzisere Umschreibung dessen, was sie unter "neonazistischen und militaristischen Kräften" verstanden wissen will. Damit ist einer willkürlichen Auslegung nach dem naheliegenden Muster der "Länder des realen Sozialismus" von vorneherein Raum gelassen worden. Daß die DKP nach Festigung ihres politischen Einflusses bei der Entmachtung ihrer Gegner jedenfalls nicht zögerlich zu verfahren gedächte, belegt etwa der Passus im Programm, wonach der Bundestag von "jeglicher großkapitalistischer Einflußnahme" zu "befreien" sei. Die "feste Verbundenheit" der DKP mit der Sowjetunion und der DDR ist weiterhin ungebrochen: "Entscheidender Prüfstein für jeden Kommunisten" - so heißt es auch im neuen Programm - "ist die Haltung zur Sowjetunion." Mit dem Bekenntnis zur "Geschlossenheit der kommunistischen Weltbewegung" kritisiert die Partei überdies auch sehr energisch die eurokommunistischen Bestrebungen in Südund westeuropäischen kommunistischen Parteien. Dennoch mußte auch die DKP zur Kenntnis nehmen, daß in einigen ihrer Grundeinheiten die starre Bindung an die Sowjetunion mißbilligt wird. Auf dem Parteitag in Mannheim wurden immerhin vier von DKP-Grundeinheiten vorgelegte Anträge deshalb nicht berücksichtigt, weil sie --so ein Funktionär --geeignet waren, das "positive Verhältnis zur Sowjetunion abzuschwächen". Zur Finanzierung ihrer umfangreichen Parteiarbeit konnte die DKP auch im Jahre 1978 wieder auf erhebliche finanzielle Mittel zurückgreifen, deren Höhe mindestens den 1977 erzielten Einnahmen entsprach. Im Rechenschaftsbericht für das Jahr 1977 hatte die Partei zwar insgesamt lediglich 13348000 DM an Einnahmen nachgewiesen. Nach gesicherten Erkenntnissen mußte jedoch 52
  • arbeitet jedoch seit seiner Konstituierung eng mit der "Deutschen Kommunistischen Partei" (DKP) zusammen. Er bekennt sich
durchzusetzen, in anderen bleibt trotz des Einflusses der Partei noch Raum für politisches Eigenleben. Zu diesen von der DKP beeinflußten Organisationen zählen bei unterschiedlicher Intensität der Einflußnahme unter anderen: - Die "Deutsche Friedensunion" (DFU) - Die "Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten" (VVN-BdA) - Das "Komitee für Frieden, Abrüstung und Zusammenarbeit" (KFAZ) - Die "Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte Kriegsdienstgegner" (DFG-VK) 5. Zur Situation an den Hochschulen des Landes Linksextreme StudenDie zahlreichen linksextremen Studentengruppen haben ihre Agitengruppen setzen ihre tation an den Hochschulen des Landes auch im Jahre 1978 fortgeAgitation unvermindert setzt. Nach wie vor stehen sie untereinander in einem teilweise fort. mit Schärfe geführten Wettbewerb um die Gunst der Studenten. Politische Gemeinsamkeiten sind allenfalls bei der von allen Organisationen gleichermaßen betriebenen Kampagne gegen die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse in der Bundesrepublik Deutschland festzustellen. Die gemäßigten Hochschulgruppen stehen dabei im Mittelpunkt kommunistischer Angriffe. Folgende linksextreme Vereinigungen sind an den baden-württembergischen Hochschulen besonders aktiv: 5.1 "Marxistischer Studentenbund Spartakus" (MSB) Der MSB Spartakus ist der stärkste überregional tätige Studentenverband, der an fast allen Hochschulen in der Bundesrepublik Deutschland mit eigenen Gruppen vertreten ist. Geführt wird die Vereinigung vom Bundesvorstand in Bonn. Sie war im Mai 1971 durch Zusammenschluß von etwa 40 bereits seit 1969 arbeitenden Gruppen der "Assoziation Marxistischer Studenten - Spartakus" (AMS Spartakus) gegründet worden. Der MSB Spartakus ist zwar formal organisatorisch unabhängig, arbeitet jedoch seit seiner Konstituierung eng mit der "Deutschen Kommunistischen Partei" (DKP) zusammen. Er bekennt sich - wie die DKP - zum Marxismus-Leninismus und setzt sich offen für die "sozialistische Revolution" ein. Die enge Verbundenheit mit der DKP wird auch dadurch dokumentiert, daß zahlreiche Mitglieder dieses orthodox-kommunistischen Studentenverbandes gleichzeitig der Partei angehören und in dieserteilweise auch herausgehobene Funktionen ausüben. So ist die Bundesvorsitzende des MSB Spartakus auch Mitglied des Parteivorstands der DKP. 5.2 "Sozialistischer Hochschulbund" (SHB) Der SHB ist einer der mitgliederstärksten Studentenverbände in 57 der Bundesrepublik Deutschland. Seine zahlreichen örtlichen
  • gespalten, die sich eng an die ihnen jeweils verbundene Kommunistische Partei (DKP, KPD, KBW, KPD/ML) anlehnen. Den zahlreichen dogmatisch fixierten
glieder der Studentengruppe in die nunmehr direkt an den Hochschulen agierende "Rote Garde" zu überführen. Die ,,Rote Garde" unterstützt vorbehaltlos das Ziel der KPD/ML, die freiheitliche demokratische Grundordnung in der Bundesrepublik Deutschland durch einen revolutionären Umsturz zu beseitigen. Proteste gegen Universitätsgesetze Im Jahre 1978 war in Baden-Württemberg das am I.Januar 1978 in Kraft getretene "Gesetz über die Universitäten im Lande Baden-Württemberg" (Universitätsgesetz) Gegenstand massiver Protestaktionen. Das Gesetz war im Anschluß an das vom Deutschen Bundestag beschlossene Hochschulrahmengesetz am 22. September 1977 vom Landtag von Baden-Württemberg verabschiedet worden. Die vor allem von linksextremen Hochschulgruppen ausgehende scharfe Kritik an diesem Gesetz entzündete sich in erster Linie an den Vorschriften über die Mitwirkung der Studenten. Unbeschadet ihrer Kritik am Universitätsgesetz haben sich verschiedene linksextreme Hochschulgruppen gleichwohl an den Wahlen zum Großen Senat im Jahre 1978 beteiligt, allerdings - wie sich zeigte - in der Absicht, entweder die Arbeit des AStA durch Untätigkeit ihrer Funktionäre lahmzulegen oder zumindest zu verhindern, daß Angehörige gemäßigter Studentengruppen in diesen Gremien Funktionen übernehmen können. Die an den 9 Universitäten des Landes im Jahre 1978 durchgeführten Wahlen zum Großen Senat zeigen, daß der organisierte Linksextremismus seine Stellung und seinen Einfluß an den Hochschulen des Landes nicht verstärken konnte. Nach wie vor ist er-trotz Übereinstimmung in den langfristigen Zielen des Kampfes gegen unsere Staatsund Verfassungsordnung -- in mehrere ideologisch verfeindete Gruppen gespalten, die sich eng an die ihnen jeweils verbundene Kommunistische Partei (DKP, KPD, KBW, KPD/ML) anlehnen. Den zahlreichen dogmatisch fixierten linksextremen Hochschulgruppen war zudem in den beiden vergangenen Jahren in den Zusammenschlüssen der sogenannten undogmatischen Neuen Linken eine ernsthafte Konkurrenz erwachsen mit der Folge, daß die kommunistischen Studentengruppen bei den Studentenparlamentswahlen des Jahres 1977 teilweise erhebliche Stimmenverluste hinnehmen mußten. Aber auch 1978 konnten sie ihren Stimmenanteil nicht erhöhen, obwohl die Mehrzahl der undogmatischen Gruppierungen inzwischen ihre Tätigkeit wieder eingestellt beziehungsweise sich aufgelöst und deshalb an den Wahlen zum Großen Senat, etwa an den Universitäten Freiburg und H e i d e l b e r g , nicht mehr teilgenommen hat. Von allen linksextremen Hochschulgruppen vermochte sich weiterhin der MSB Spartakus, der an 8 von 9 Universitäten ausschließlich in Form von Listenverbindungen - zumeist vom SHB und "Unorganisierten" mitgetragen - auftrat, am besten zu behaupten. Diese "Bündnislisten" errangen 28 der insgesamt 116 zu vergebenden Mandate (9 ASten mit 116 Mitgliedern). Die in früheren Jahren überaus einflußreiche KBW-Studentenorganisa60
  • auch zu gewalttätigen Ausschreitungen gegen Ordnungskräfte. Die orthodoxund national-kommunistischen Parteien Griechenlands, Italiens, Spaniens und der Türkei sowie
Prozentuale Aufgliederung der extremistischen Ausländervereinigungen in Baden-Württemberg "alien" vermehrt gegen die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse in den jeweiligen Heimatländern. Die Machtkämpfe im Iran, die Unruhen in der Türkei sowie die Lage im Nahen Osten, insbesondere die Friedensverhandlungen zwischen Ägypten und Israel, boten den maoistischen und Sozialrevolutionären iranischen, den rechtsund linksextremistischen türkischen Vereinigungen sowie den arabisch-palästinensischen Gruppen hinreichende Ansatzpunkte für eine militante Agitation. Dabei gingen sicherheitsgefährdende Bestrebungen überwiegend von maoistisch und sozialrevolutionär orientierten Ausländern -- in der Mehrzahl von Studenten -- aus. Die immer wieder propagierte und praktizierte Solidarität mit gleichgesinnten deutschen Extremisten führte nicht nur zu gegenseitigen Unterstützungsaktionen in der Form gemeinsamer Veranstaltungen oder Protestaktionen, sondern auch zu gewalttätigen Ausschreitungen gegen Ordnungskräfte. Die orthodoxund national-kommunistischen Parteien Griechenlands, Italiens, Spaniens und der Türkei sowie die von ihnen beeinflußten mitgliederstarken Betreuungsorganisationen nutzten vor allem die durch die unverändert angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt und durch Integrationsprobleme bedingten Schwierigkeiten ihrer Landsleute in der Bundesrepublik Deutschland propagandistisch aus. Die organisatorische und politische Tätigkeit ausländischer rechtsextremistischer Vereinigungen zeigte eine unterschiedliche Entwicklung. An Bedeutung weiter zugenommen haben vor 89 allem die Organisationen der türkischen Rechtsextremisten. Dies
  • für den Aufbau von Fachschaften 61 M Marxistisch-Leninistische Kommunistische Partei Griechen97 lands (ML-KKE) Marxistischer Studentenbund Spartakus
. Seite Kommunistischer Arbeiterbund/Marxisten-Leninisten (KAB/ML) 43 Kommunistischer Bund (KGB) 17, 45 Kommunistischer Bund Westdeutschland (KBW) 16f., 28ff., 36, 58, 60f., 92 Kommunistischer Jugendbund (KJB) 34 Kommunistischer Jugendverband Deutschlands (KJVD) 42 Kommunistischer Studentenbund/Marxisten-Leninisten 38, 59f. (KSB/ML) Kommunistischer Studentenverband (KSV) 42, 58 Kroatische Republikanische Partei (HRS) 98 Kroatischer Nationalrat (HNV) 98ff. Kroatisches National-Komitee (HNO) 98 L Liga gegen den Imperialismus 42 Liste für den Aufbau von Fachschaften 61 M Marxistisch-Leninistische Kommunistische Partei Griechen97 lands (ML-KKE) Marxistischer Studentenbund Spartakus (MSB) 53, 57, 60 N Nahostkomitee 92 Nahost-Mittelostkomitee 92 National-Freiheitliche Rechte 62, 83f. Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) 34, 62f., 66, 75, 76ff., 86f. Naturpolitische Volkspartei (NPV) 63 NS-Gruppen 64ff. NS-Gruppe Neufeld 75f. NSDAP-Auslandsund Aufbauorganisation (NSDAP-AO) 64 O Organisation griechischer Marxisten-Leninisten (OEML) 97
  • Kommunistischen Bund Westdeutschland" (KBW) und von der "Kommunistischen Partei Deutschlands" (KPD) getragenen "Nahost"-, "Nahost-Mittelost"und "Palästina-Komitees" an Bedeutung
sehen Perspektiven angehören, nicht nur organisatorisch straffer zu erfassen, sondern auch politisch auf die Parole "Ablehnung jeglicher Friedensverhandlungen mit Israel" festzulegen. Als Sprachrohr der ideologischen Linie der PLO trat zunehmend der bereits im Mai 1977 gegründete "Palästinensische Studentenverband" (PSV) hervor, der inzwischen in den Universitätsstädten Heidelberg, Karlsruhe, Tübingen, Freiburg und Konstanz organisatorisch Fuß fassen konnte und öffentlich vor allem durch Flugblattaktionen und das Verteilen von Publikationen auf sich aufmerksam machte. Der PSV Heidelberg löste sich freilich schon im Mai 1978 wieder auf, da es den Funktionären nicht gelungen war, die palästinensischen Studenten im Raum Heidelberg politisch zu aktivieren. Mit dem "Palästinensischen Studentenverband" (PSV) arbeiten "General-Union Arabischer Studenten in der Bundesrepublik Deutschland und West-Berlin" (GUAS) sowie die ihr angehörenden "Arabischen Studentenvereine" (ASV) an den Universitäten in Heidelberg, S t u t t g a r t und Freiburg eng zusammen. Die politische Aktivität der Hilfsorganisationen des "Palästinensischen Widerstandes" gewann durch die stärkere Zusammenarbeit mit den vom "Kommunistischen Bund Westdeutschland" (KBW) und von der "Kommunistischen Partei Deutschlands" (KPD) getragenen "Nahost"-, "Nahost-Mittelost"und "Palästina-Komitees" an Bedeutung. Die an den Universitäten Karlsruhe, Heidelberg, S t u t t g a r t und Freiburg bestehenden Komitees intensivierten ihre Versuche, deutsche Studenten, Arbeiter und Praktikanten sowie andere Gruppen zu beeinflussen und für die "Palästinensische Sache" zu gewinnen. Im Rahmen bundesweiter Aktionen traten sie mehrfach mit sogenannten "Solidaritätsveranstaltungen" an die Öffentlichkeit. So führte am 11. Februar 1978 das "Nahost-Komitee" Heidelberg mit dem "Palästinensischen Studentenverband" eine Solidaritätsveranstaltung unter dem Motto ,,13 Jahre Kampf für das Selbstbestimmungsrecht des palästinensischen Volkes" in H eidelberg durch. Als Vertreter der PLO sprach Dr. AL FRANGI, der betonte, daß die Parole für die Befreiung Palästinas "Kampf" heiße. Dasselbe Komitee veranstaltete zusammen mit anderen ausländischen und deutschen linksextremen Vereinigungen am 24. Mai 1978 in Mannheim eine öffentliche Veranstaltung, an der etwa 600 Personen teilnahmen. Im Aufruf zu dieser Veranstaltung wurde die Bundesregierung zur sofortigen Anerkennung der PLO und zur Einstellung der Unterstützung Israels aufgefordert. Wie bereits seit einigen Jahren bei den palästinensischen Studenten, so versuchen Dr. AL FRANGI und andere PLOund FATAHFunktionäre nunmehr auch bei den palästinensischen Arbeitern in der Bundesrepublik Deutschland mehr Einfluß zu gewinnen. Sie fordern zu konstruktiver Arbeit im Sinne des "Palästinensischen Widerstands" und zur Gründung weiterer "Palästinensischer Arbeitervereine" auf. Diese sollen die politischen Interessen der 1972 durch den Bundesminister des Innern verbotenen "Gene92

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