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"links or rechts" in den Verfassungsschutz Trends
  • Ostens geEin weiteres Thema, das die türkische wesen sein. linksextremistische Szene im Allge132
SICHERHEITSGEFÄHRDENDE BESTREBUNGEN VON AUSLÄNDERN verüben sowohl TIKKO als auch HKO terroristische Anschläge und sind in Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften verwickelt. So kam es am 21. Oktober 2015 in der Stadt Tunceli im Rahmen eines Anti-Terror-Einsatzes zu einer Schießerei, bei der drei TIKKO-Mitglieder starben. TKP/ML und MKP agieren in der Türkei vorwiegend im Geheimen. In Europa unterhalten sie offen arbeitende Interessenorganisationen, die ihnen thematisch nahestehen. Diese greifen die von der TKP/ML propagierten Themen auf und unterstützen deren Anhänger und Sympathisanten bei der Durchführung von VeranstalEines der Hauptthemen innerhalb der tungen, Demonstrationen und sonstiTKPM/L-Szene im Jahr 2015 war die gen Aktionen. Verhaftung von sieben ihrer mutmaßlichen Mitglieder aufgrund eines Haftbefehls der Bundesanwaltschaft. Im AKTIVITÄTEN Zuge dieser Exekutivmaßnahme wurde Am 14. Februar 2015 führte die Juauch die Wohnung eines Beschuldigten gendorganisation YDG ("Yeni Demoin Baden-Württemberg durchsucht. kratik Genclik", "Neue Demokratische Bei den Verhafteten soll es sich laut Jugend") in Stuttgart ihre elfte bundesPressemitteilung des Generalbundesweite Konferenz durch. Nach eigenen anwalts beim Bundesgerichtshof um Angaben sollen 24 Delegierte teilgehochrangige Führungskader handeln, nommen haben. Themen sollen unter von denen einer als Teil der TKP/MLanderem die vom "Islamischen Staat" Führungsspitze maßgeblich deren Ak(IS) ausgehenden Gefahren und die tivitäten mitbestimmt haben soll. "dynamische Rolle der Jugend" in der Konfliktregion des Nahen Ostens geEin weiteres Thema, das die türkische wesen sein. linksextremistische Szene im Allge132
  • Linksextremistische Bestrebungen - 74 - Die "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) beteiligte sich 1995 an einer Reihe internationaler Konferenzen, die das Ziel hatten
Linksextremistische Bestrebungen - 74 - Die "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) beteiligte sich 1995 an einer Reihe internationaler Konferenzen, die das Ziel hatten, internationale Beziehungen wieder aufzubauen oder zu stabilisieren. So nahmen DKP-Funktionäre an einem Treffen von 32 sozialistischen/kommunistischen Parteien auf Einladung der griechischen KP (17./18. Juni in Athen), an einem Symposion der KP Britanniens über eine "sozialistische Vision Europas" (31. März bis 2. April in London) und am "5. Forum von Sao Paulo" (Ende Mai in Montevideo) teil 59). Die DKP war ihrerseits Gastgeber einer internationalen Konferenz aus Anlaß des Geburtstages von Lenin (22. April in Stuttgart), zu der Vertreter zahlreicher "Bruderparteien" erschienen. Auch für die orthodoxen Kommunisten der DKP gehört zu den festen Ritualen internationalistischer Kontakte der Besuch von Pressefesten der Zentralorgane der "Bruderparteien". So reisten DKP-Vertreter im September zum Pressefest der "Humanite" nach Paris und der "Avante" nach Lissabon. Zum Pressefest des DKP-Zentralorgans "Unsere Zeit" (UZ) erschienen Vertreter der Kommunistischen Parteien Kubas, Chiles, der Volksrepublik China, Nordkoreas, Vietnams, Japans, Belgiens, Bosniens, Frankreichs, Griechenlands, Großbritanniens, Italiens, Luxemburgs, Polens, der Schweiz, Spaniens, des Iran, der Türkei sowie aus dem kurdischen Siedlungsgebiet; zum Teil präsentierten sie sich mit eigenen Ständen. Auf eine neue Grundlage konnte die DKP ihre Beziehungen zum "Bund der Kommunisten - Bewegung für Jugoslawien" mit einer Delegationsreise nach Belgrad und einem Gegenbesuch der Serben beim UZ-Pressefest stellen 60). Gute Beziehungen unterhielt die DKP weiter zur "Kommunistischen Partei der Russischen Föderation" und zur KP Südafrikas, zu deren Parteitagen im Januar und im April sie Vertreter entsandte61). Herausragende Bedeutung behielt die praktische Solidarität für das CastroRegime auf Kuba (vgl. Kap. IV, Nr. 2.1). Die DKP beschloß, ihre Hilfe bei der Errichtung medinzinischer Einrichtungen auf Kuba in den kommenden Jahren fortzusetzen und beteiligte sich weiter maßgeblich an der Verbringung von Propagandamaterial des Regimes in andere Staaten. Die Herausgabe der deutschsprachigen Fassung des KP-Zentralorgans "Granma" besorgt ein in Kuba lebender früherer Vorsitzender der DKP-gesteuerten "Freundschaftsgesellschaft Bundesrepublik Deutschland (BRD) - Kuba e.V.". - 75 -
  • Linksextremistische Bestrebungen - 75 - 3. Trotzkistische Gruppen Stärker noch als bei den traditionellen Marxisten-Leninisten ehemals prosowjetischer Ausrichtung ist das Element
Linksextremistische Bestrebungen - 75 - 3. Trotzkistische Gruppen Stärker noch als bei den traditionellen Marxisten-Leninisten ehemals prosowjetischer Ausrichtung ist das Element "internationaler Organisierung" bei trotzkistischen Gruppen (vgl. Kap. IV, Nr. 4) ausgeprägt. Sie lehnen im allgemeinen die Vorstellungen Stalins vom "Aufbau des Sozialismus in einem Lande" ab und folgen der Maxime Trotzkis, nach der die Revolution nur in weltweitem Maßstab Erfolg haben könne. Ihre seit 1938 entstandenen internationalen Dachverbände sehen sich daher in der ursprünglichen Tradition der 1919 gegründeten "Kommunistischen Internationale" (Komintern) als "Weltpartei des Proletariats". Trotzkistische Gruppen waren verglichen mit den MarxistenLeninisten prosowjetischer Prägung in Deutschland von jeher wenig erfolgreich; keiner der weltweit feststellbaren fast 20 trotzkistischen Dachverbände hat seinen Sitz in Deutschland. Der traditionsreichste Dachverband mit allerdings weltweit deutlich unter 10.000 Anhängern blieb die "IV. Internationale - Vereinigtes Sekretariat (VS)" mit Sitz in Paris. Sie verfügt noch über mehr als 20 Sektionen und sympathisierende Gruppen. In Deutschland sind ihre Anhänger vor allem in der "Vereinigung für Sozialistische Politik" (VSP) - vormals "Vereinigte Sozialistische Partei" - und im "Revolutionär-Sozialistischen Bund" (RSB) organisiert. Deutsche Trotzkisten nahmen auch an den Trauerfeierlichkeiten für den VS-Führer Ernest MANDEL sowie an einem "Internationalen Sommercamp" in der Nähe von Toulouse (rund 750 Besucher) teil. Größer als das "Vereinigte Sekretariat" ist heute zumindest der in London ansässige Dachverband "International Socialists" (IS). Er verfügt mit mehr als 20 Sektionen über deutlich mehr als 10.000 Anhänger weltweit. Mitglieder seiner deutschen Sektion "Sozialistische Arbeitergruppe" (SAG) sowie der von dieser abgespalteten "Internationalistisch-Sozialistischen Organisation" (ISO) (vgl. Kap. IV, Nr. 4.2) reisten zu dem traditionellen jährlichen IS-Treffen "Marxism '95", an dem im Juli in London rund 7.000 Menschen teil nahmen. Das ebenfalls in London ansässige "Committee for a Worker's International" (CWI) verfügt über rund 40 Sektionen und sympathisierende Gruppen. Die deutsche Sektion "Sozialistische Alternative VORAN" (SAV) beteiligte sich im Sommer mit 40 Delegierten an einer Konferenz des CWI in Gent (Belgien). Andere internationale Dachverbände haben geringeren Umfang, z. B. das "International Committee of the Fourth International" (Sitz Detroit, vier Sektionen, darunter der "Bund Sozialistischer Arbeiter" - BSA) oder die "International Communist League" (ICL, Sitz New York) mit weltweit weniger als - 76 -
  • Linksextremistische Bestrebungen - 76 - 1.000 Anhängern. Ihr ordnet sich in Deutschland die kleine "SpartakistArbeiterpartei Deutschlands" (SpAD) zu. 4. "Marxistisch-Leninistische Partei
Linksextremistische Bestrebungen - 76 - 1.000 Anhängern. Ihr ordnet sich in Deutschland die kleine "SpartakistArbeiterpartei Deutschlands" (SpAD) zu. 4. "Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands"(MLPD) Die "Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands" (MLPD) (vgl. Kap. IV, Nr. 5) beteiligt sich seit Jahren in einem Zusammenschluß von rund 20 maoistisch ausgerichteten Parteien und Gruppen an einer "Neuformierung der internationalen marxistisch-leninistischen und Arbeiterbewegung". Zum Vorsitzenden einer "Joint Coordination Group" - sie bereitet die alle zwei Jahre stattfindenden "Internationalen Konferenzen" dieses Zirkels vor - wurde auf einem Treffen in Haiderabad (Indien) im März der MLPD-Vorsitzende Stefan ENGEL gewählt 62). Zur "Kommunistischen Partei Nepals (Vereinigte MarxistenLeninisten)" - sie stellte 1995 vorübergehend Mitglieder der Regierung des Landes - entsandte die MLPD eine Delegationsreise von ZK-Mitgliedern 63). 5. Sonstige Parteien Stalinistisch ausgerichtete Parteien und Gruppen unternahmen - mit Unterstützung der "Partei der Arbeit Koreas" - einen Vorstoß zum Aufbau eines eigenen internationalen Zusammenschlusses. Sie gründeten auf Einladung der "Bulgarischen Kommunistischen Partei" am 4./5. November in Sofia die "Neue Kommunistische Internationale" (NKI) auf der Grundlage der Satzung der Komintern. Zu dem Kongreß waren Vertreter von ca. 30 weitgehend stalinistisch ausgerichteten Parteien eingeladen worden. U. a. beteiligte sich die 1990 noch in der DDR gegründete "Kommunistische Partei Deutschlands" (KPD). Die "Neue Kommunistische Internationale" (NKI) versteht sich nach Aussagen ihres Generalsekretärs Wladimir SPASOW (Bulgarien) "als Nachfolgerin der III. Internationale, der Internationale von Lenin, Stalin und Dimitroff und des Kominformbüros, welches von 1947 bis 1956 existierte". Ziel sei, die marxistisch-leninistischen Parteien auf der internationalen Ebene zu vereinen. Die NKI sei ein ideologischer und organisatorischer Schlag gegen den Revisionismus aller Schattierungen, gegen den Revisionismus von Tito, Chruschtschow, Breshnew, Gorbatschow, des "Eurokommunismus", Maoismus, Trotzkismus u.a.m., der die kommunistische Weltbewegung wieder in seine Bahn zu ziehen beabsichtigt64). 6. "Antiimperialistischer Widerstand"/Autonome - 77 -
  • Veranstaltung nahmen Aktivisten aus dem türkischen und dem deutschen linksextremistischen bzw. autonomen Spektrum teil. Das aus mehreren deutschen und türkischen
Exekutivmaßnahmen gegen Aktivisten und Unterstützer Zentrales Thema unter den Anhängern der DHKP-C in Deutschland waren nach wie vor die Exekutivmaßnahmen der Strafverfolgungsbehörden gegen Funktionäre: Seit dem 17. März müssen sich fünf führende DHKP-C-Kader wegen des Vorwurfs der Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung vor dem OLG Stuttgart verantworten. Drei von ihnen sollen zwischen 1998 und 2003 zeitweilig in Hessen für die Terrororganisation aktiv gewesen sein. Anlässlich dieses Strafprozesses protestierten am 5. Juli rund 400 Personen in der Stuttgarter Innenstadt. An der Veranstaltung nahmen Aktivisten aus dem türkischen und dem deutschen linksextremistischen bzw. autonomen Spektrum teil. Das aus mehreren deutschen und türkischen Gruppierungen bestehende "Antirepressionsbündnis" setzte sich mit Transparenten, Redebeiträgen, Flugblättern und Sprechchören für eine Abschaffung der Paragrafen 129, 129a und 129b des Strafgesetzbuches (Bildung krimineller bzw. terroristischer Vereinigungen im Inund Ausland) sowie für die "Freiheit für alle politischen Gefangenen" ein. Im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens wegen des Verdachts der Unterstützung und Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung durchsuchten die Sicherheitsbehörden am 5. November mehrere Vereinsräume und Privatwohnungen in Nordrhein-Westfalen. Drei türkische Staatsangehörige wurden festgenommen. Sie werden verdächtigt, Funktionäre der DHKP-C zu sein und als solche Finanzmittel für die Organisation beschafft und weitergeleitet zu haben. Darüber hinaus sollen sie Schulungen und Propagandaveranstaltungen zur Rekrutierung neuer Mitglieder initiiert haben. Zwar hat die DHKP-C seit Ihrem Verbot im Jahre 1998 ihre Aktivitäten in Nachbarländer verlegt, die Exekutivmaßnahmen gegen Funktionäre der Organisation zeigen jedoch, dass ihre Aktivisten Deutschland nach wie vor als Rückzugsraum nutzen. Türkische Kommunistische Partei / Marxisten-Leninisten (TKP/ML) 1972 in der Türkei gegründet, 1994 Spaltung in Partizan und Ostanatolisches Gebietskomitee (DABK - Dogu Anadolu Bölge Gründung: Komitesi), 2003 Umbenennung des DABK in Maoistische Kommunistische Partei (MKP - Maoist Komünist Partisi) Leitung: Funktionärsgruppe Anhänger: In Hessen etwa 210, bundesweit 1.400 Türkische Arbeiterund Bauernbefreiungsarmee (TIKKO - Türkiye Isci-Köylü Kurtulus Ordusu) - tätig für die PartizanTerroristischer Arm: Fraktion, Volksbefreiungsarmee (HKO - Halk Kurtulus Ordusu) - tätig für die MKP Revolutionäre Demokratie für das Volk (Halk Icin Devrimci Medien: Demokrasi), Volkskrieg (Halk Savasi) und Internet-Präsenz ALLGEMEINER AUSLÄNDEREXTREMISMUS 73
  • lange Zeiträume (mitgliedschaftlich) angehört hätten. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. 3.2.2 "KOMMUNISTISCHE PARTEI DER TÜRKEI/MARXISTENLENINISTEN" (TKP/ML) GRÜNDUNG
SICHERHEITSGEFÄHRDENDE BESTREBUNGEN VON AUSLÄNDERN 2015 drei Aktivisten und eine - in Heidelberg geborene - Aktivistin der DHKP-C wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung (DHKP-C) zu Freiheitsstrafen zwischen vier Jahren und neun Monaten sowie sechs Jahren (Az.: 6-2 StE 1/14). Einer der Aktivisten war seit 2008 Leiter des Gebiets Stuttgart gewesen, zwei von ihnen waren aufgrund ihrer Aktivitäten für die DHKP-C vorverurteilt. Die relativ hohen Freiheitsstrafen begründete der Senat u. a. damit, dass es sich bei der DHKP-C um eine zunehmend militant agierende, hochgefährliche Organisation handle, welcher die Angeklagten über sehr lange Zeiträume (mitgliedschaftlich) angehört hätten. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. 3.2.2 "KOMMUNISTISCHE PARTEI DER TÜRKEI/MARXISTENLENINISTEN" (TKP/ML) GRÜNDUNG: 1972 in der Türkei GRÜNDER: Ibrahim KAYPAKKAYA (1949-1973) MITGLIEDER: ca. 315 Baden-Württemberg (2014: ca. 315) ca. 1.300 Deutschland (2014: ca. 1.300) 129
  • KULTURUND ..................... 39 AKTIONSZENTRUM .....104 BEN.............154, LIBERTÄRES ZENTRUM ...104 LINKSRUCK............ 135, 136 SMUS, ER ................ 12 M GEN NSHAFT ......... 74 MAHDJOUB
CHAFT SÜD... KURDISTAN SOLIDARITÄT ... 142, 143, 150 HAMBURG ....................93 CHAFTEN...... KURDISTAN VOLKSHAUS 5, 154, 157, 158 E.V. .............................70 KULTUREN .... 50 TIN ......... 29, 60 L YAVUZ CELIK . 55 LA REUNION, , MURAT ........ 65 ANSCHLAGSPLANUNG ..38 A, IBRAHIM... 76 LAIZISMUS ................ 54, 58 ..................... 62 LANDSER.......................168 EICH LIBERTAD ........................93 ED ................ 35 LIBERTÄRES KULTURUND ..................... 39 AKTIONSZENTRUM .....104 BEN.............154, LIBERTÄRES ZENTRUM ...104 LINKSRUCK............ 135, 136 SMUS, ER ................ 12 M GEN NSHAFT ......... 74 MAHDJOUB, ABDERRAZAK N FÜR ........... 40, 42, 43, 44, 47 E DER MAHLER, HORST ..175, 179, RIE GEGEN 182, 183 NRECHTE E.V. MAILAND, TERRORZELLE IN ................... 187 ... ................................40 TISCHE MAOISTISCHE M.......123, 126, KOMMUNISTISCHE PARTEI ...................................77 TISCHE MÄRTYRER ................ 31, 32 M CLARA MÄRTYRER-KOMMANDOS ................... 127 ....................................32 L 21, 22, 23, MARXISTISCHE GRUPPE....... , 67, 70, 71, 72 ..................131, 138, 139 E.................. 57 MARXISTISCHES FORUM ........... 106, 107 ................. 124, 127, 128 D MARXISTISCHTÄTSVEREIN LENINISTISCHE .................... 77 KOMMUNISTISCHE PARTEI ...................................77 MASSUD, AHMED ............37 245
  • Linksextremistische Bestrebungen - 80 - 21 ) Parlamente will die KPF - im Sinne der marxistisch-leninistischen Doktrin - zur Verbreitung sozialistischer Zielstellungen nstrumentalisieren
Linksextremistische Bestrebungen - 80 - 21 ) Parlamente will die KPF - im Sinne der marxistisch-leninistischen Doktrin - zur Verbreitung sozialistischer Zielstellungen nstrumentalisieren. i 22) "Mitteilungen der KPF der PDS", Heft 11/95 23) "DISPUT", Nr. 9 (1. Maiheft) 24) "offen-siv" - Sozialistisches Monatsblatt der PDS Göttingen und Hannover, Heft 4/94 25) "Barrikade" Nr. 1/95 26) ND und "junge Welt" (jW) vom 8. Juni 1995 27) ND vom 18. Oktober 1995 28) jW vom 20. Oktober 1995 29) DKP-Informationen, Nr. 5/95 vom 27. Mai 1995, S. 5, 7 30) DKP-Informationen, Nr. 8/95 vom 25. September 1995, S. 6 31) 1973 bis 1989 1. Sekretär der Bezirksleitung der SED, 11. November 1989 bis März 1990 Vorsitzender des Ministerrats der DDR, seit Februar 1990 Ehrenvorsitzender der PDS. 32) 1983 bis 1989 Mitglied des Politbüros und Sekretär des ZK der SED, 18. Oktober bis 3. Dezember 1989 Generalsekretär des ZK der SED, 24. Oktober bis 6. Dezember 1989 Vorsitzender des Staatsrats der DDR. 33) 1986 bis 1989 Mitglied des Politbüros des ZK der SED, 1985 bis 1989 Minister für nationale Verteidigung der DDR. 34) 1960 bis 1989 Autor und Moderator der Sendung "Der schwarze Kanal" des DDR-Fernsehens, 1985 der DKP beigetreten. 35) Ermittlungsverfahren gegen weitere 26 Personen waren seit 1993 durch die Staatsanwaltschaft, u. a. wegen Verjährung, eingestellt worden. 36) "antifa-rundschau", Nr. 24/Oktober-Dezember 1995, hrsg. vom Bundesausschuß der VVN-BdA, S. 6 37) ebenda, S. 2 38) DKP-Zentralorgan "Unsere Zeit" (UZ) vom 12. Mai 1995 39) VVN-BdA-Bundessprecher Peter Christian WALTHER in: "PODIUM", Zeitschrift der "Deutschen Friedens-Union" (DFU), Nr. 2/95 40) "antifa-rundschau" Nr. 23/Juli-September 1995, S. 2 41) ebenda, S. 1 42) "antifa-rundschau", Nr. 24/Oktober-Dezember 1995, S. 2 43) Beilage in der Zeitschrift "antifa", hrsg. vom IVVdN, November 1995 44) "Politische Berichte" vom 10. August 1995, S. 14 45) "VORAN", Nr. 174 vom Oktober 1995 - 81 -
  • Linksextremistische Bestrebungen - 81 - 46) "Rechenschaftsbericht des Zentralkomitees an den V. Parteitag der MLPD - Entwurf -", S. 13 47) ebenda
Linksextremistische Bestrebungen - 81 - 46) "Rechenschaftsbericht des Zentralkomitees an den V. Parteitag der MLPD - Entwurf -", S. 13 47) ebenda, S. 100 48) "Solidarität International", Ausgabe 1/95 und Sonderausgabe Pfingsten 1995, "lernen und kämpfen" (luk), Nr. 6/95, S. 7 49) "lernen und kämpfen" (luk), Nr. 6/95, S. 66 50) "Die Rote Hilfe" 4/95, S. 13 51) "GEGENSTANDPUNKT" 3/95, S. 145 52) ebenda, S. 161, 163 53) ebenda, S. 163 54) ND vom 24. Juli 1995 55) u. a. PDS-Pressedienst Nr. 30 vom 28. Juli 1995 und Pressedienst Nr. 3 vom 19. Januar 1996 56) PDS-Pressedienst Nr. 47 vom 24. November 1995 57) PDS-Presseidienst Nr. 18 vom 15. Mai und Nr. 51 vom 22. Dezember 1995 58) ND vom 24. Juli 1995 59) UZ vom 26. Mai, 14. April und 13. Oktober 1995 60) u. a. UZ vom 4. August 1995 61) UZ vom 3. Februarund 14. April 1995 62) "Rechenschaftsbericht des Zentralkomitees an den V. Parteitag der MLPD - Entwurf", S. 22 f. 63) "Rote Fahne", Zentralorgan der MLPD, Nr. 15/95 vom 15. April und Nr. 16/95 vom 22. April 1995, jeweils S. 16f. 64) "Die Rote Fahne", Zentralorgan der KPD, Nr. 12/95, S. 8 - 82 -
  • Linksextremistische Bestrebungen - 82 - VII. Übersicht über die genannten und andere erwähnenswerterganisationen O sowie deren wesentliche Presseerzeugnisse Organisation Mitglieder Publikationen - einschl
Linksextremistische Bestrebungen - 82 - VII. Übersicht über die genannten und andere erwähnenswerterganisationen O sowie deren wesentliche Presseerzeugnisse Organisation Mitglieder Publikationen - einschl. Sitz - (z.T. geschätzt) (einschl. Erscheinungsweise und Auflagen - z.T. geschätzt) 1995 (1994) Arbeiterbund für den 200 (200) Kommunistische Arbeiterzeitung Wiederaufbau der KPD (AB) - monatlich - - München - - 3.500 (3.500) - Autonome 6.000 (>5.000) "Szene"-Blätter INTERIM (wöchentlich) SWING (monatlich), CLASH und radikal (unregelmäßig) Bund Westdeutscher Kommunisten - 250 (250) Bundeskonferenz (BWK) - Köln - Deutsche Kommunistische 6.000 (<6.000) Unsere Zeit (UZ) Partei (DKP) - vierzehntäglich - - Essen - - 8.000 (8.000) - Marxistische Blätter - zweimonatlich - - 3.000 (3.000) - Umfeld der DKP: Sozialistische Deutsche 200 (200) position - magazin der SDAJ Arbeiterjugend (SDAJ) - zweimonatlich - - Essen - - 600 (600) - Vereinigung der Verfolgten 8.500 (8.500) antifa-rundschau des Naziregimes - Bund der - unregelmäßig - Antifaschisten (VVN-BdA) - 9.000 (9.000) - - Frankfurt/M. - Marx-Engels-Stiftung e.V. - Wuppertal - Föderation gewaltfreier graswurzelrevolution - Aktionsgruppen (FöGA) FÜR EINE GEWALTFREIE, (Koordinierungsstelle der HERRSCHAFTSLOSE anarchistischen "GraswurzelGESELLSCHAFT bewegung" mit ca. 80 "Gewalt- - monatlich - freien Aktionsgruppen" und - 4.000 (4.000) - "Kollektiven") - 83 -
  • Linksextremistische Bestrebungen - 83 - Organisation Mitglieder Publikationen - einschl. Sitz - (z.T. geschätzt) (einschl. Erscheinungsweise und Auflagen - z.T. geschätzt) 1995 (1994) Freie Arbeiterinnen
Linksextremistische Bestrebungen - 83 - Organisation Mitglieder Publikationen - einschl. Sitz - (z.T. geschätzt) (einschl. Erscheinungsweise und Auflagen - z.T. geschätzt) 1995 (1994) Freie Arbeiterinnen und Arbeiter Union direkte aktion (FAU-IAA) - zweimonatlich - - Frankfurt/M. - - 3.000 (3.000) - Freie Arbeiter-Union/Anarchistische Fanal Partei (FAU/AP) - vierteljährlich - - Heidelberg - Kommunistische Partei Die Rote Fahne Deutschlands (KPD) - monatlich - - Berlin - Marxistische Gruppe (MG) 10.000 (10.000) GEGENSTANDPUNKT - München - - vierteljährlich - - 7.000 (7.000) - (nach eigenen Angaben im Mai 1991 aufgelöst) Marxistisch-Leninistische 2.700 (2.300) Rote Fahne Partei Deutschlands (MLPD) - wöchentlich - - Essen - - 7.500 (7.500) - lernen und kämpfen (luk) - monatlich - - 1.000 (1.000) - MLPD-Nebenorganisation: REBELL - Jugendverband der MLPD MLPD-beeinflußte Organisation: Frauenverband Courage Courage Partei des Demokratischen 121.000 (124.000) DISPUT Sozialismus (PDS) - 2x im Monat - - Berlin - PDS Pressedienst - wöchentlich - Mitteilungen der Kommunistischen Plattform der PDS - monatlich - Rote Hilfe e.V. (RH) 1.500 (>1.000) Die Rote Hilfe - Kiel - - vierteljährlich - - 2.000 (2.000) - - 84 -
  • Linksextremistische Bestrebungen - 84 - Organisation Mitglieder Publikationen - einschl. Sitz - (z.T. geschätzt) (einschl. Erscheinungsweise und Auflagen - z.T. geschätzt) 1995 (1994) Sozialistische Alternative
Linksextremistische Bestrebungen - 84 - Organisation Mitglieder Publikationen - einschl. Sitz - (z.T. geschätzt) (einschl. Erscheinungsweise und Auflagen - z.T. geschätzt) 1995 (1994) Sozialistische Alternative 400 (320) VORAN VORAN (SAV) - monatlich - - Köln - - 1.000 (1.000) - Marxistische Hefte - unregelmäßig - - 500 (500) - SAV-beeinflußte Organisation: Jugend gegen 1.000 (1.100) Rassismus in Europa (JRE) - Köln - Sozialistische Arbeitergruppe (SAG) 200 (250) Klassenkampf - Berlin - - monatlich - - 4.000 (4.000) - Vereinigte Sozialistische 150 (180) Sozialistische Zeitung Partei (VSP) (SoZ) - Köln - - vierzehntäglich - - 2.000 (2.000) - im Juni umbenannt in SoZ-Magazin Vereinigung für Sozialistische - 3x jährlich - Politik (VSP) - 2.000 (2.000) - SoZ-Aktuell - 10x jährlich - - 12.000 (12.000) - - 85 -
  • Ausland beteiligt gewesen sei und viel zur Arbeit der "linken Bewegung" in der Türkei beigetragen habe. Für die DHKP
  • verschiedenen, teilweise von ihm selbst gegründeten bzw. mitbegründeten linksextremistischen Organisationen, z. B. in der Devrimci Sol. 1980 festgenommen
Die mehrseitige Erklärung schließt mit den Worten: "Der Weg der Revolution in der Türkei ist der Weg unserer Partei. Der Weg unserer Partei ist der Weg der Befreiung unseres Volkes." "Bewaffneter Befreiungskrieg" Ihren "bewaffneten Befreiungskrieg" führte die DHKP-C in den vergangenen Jahren mit zahlreichen Terroranschlägen vor allem in den Großstädten der Türkei gegen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens sowie gegen militärische und andere staatliche Einrichtungen. Im Berichtszeitraum wurde kein Anschlag bekannt. Außerhalb der Türkei beging die DHKP-C seit der 1999 durch ihren damaligen Generalsekretär für Europa abgegebenen Gewaltverzichtserklärung keine terroristischen Akte mehr. Die EU nahm die DHKP-C in die Liste terroristischer Organisationen auf, auch in den USA wird sie in einer entsprechenden Liste geführt. Tod des Generalsekretärs Dursun Karatas, der Gründer und Generalsekretär der DHKP-C, starb infolge einer langjährigen Erkrankung am 11. August in Etten-Leur (Niederlande).6 Er hatte die Organisation seit ihrer Gründung bis zu seinem Tod geleitet. Die DHKP veröffentlichte noch am gleichen Tag eine Erklärung im Internet. Darin hieß es u. a.: "Mit ihm sind wir zu einer Bewegung geworden, die die Geschichte mit HeldenhaftigFesthalten an keiten schmückt, sich über Verrat hinwegsetzt, Umzingelungen überwindet, der ganzen "Unbesiegbarkeit Welt den Beweis für die Unbesiegbarkeit des Sozialismus erbringt und den gnadenlosen des Sozialismus" Angriffen des Imperialismus zum Trotz den antiimperialistischen Kampf und die Fahne des Internationalismus aufrecht hält." Seine Anhänger gedachten Karatas' bei Trauerfeiern in der Türkei und in Europa. Nach Angaben der kurdischen Tageszeitung YÖP kondolierte auch der KONGRA GEL der DHKP-C in einer schriftlichen Erklärung. Er würdigte Karatas als Person, die bis zum Ende am Kampf in der Türkei und im Ausland beteiligt gewesen sei und viel zur Arbeit der "linken Bewegung" in der Türkei beigetragen habe. Für die DHKP-C bedeutet Karatas' Tod einen immensen Verlust, da seine Person als Garant für den Zusammenhalt der Organisation galt. Inwieweit ein Nachfolger diese "Institution" ersetzen kann, ist nicht absehbar. Aufkommenden Unsicherheiten unter den Anhängern über die Zukunft versuchte die DHKP-C in Internet-Erklärungen zu begegnen: "Unsere Kader, SympathisantInnen und unser Volk können gewiss sein: Unsere Organisation übt mit all ihren Führungsorganen ihre Funktionen weiter aus und sie wird anhand seiner Lehren den Kampf fortsetzen. [...] Wir werden auf diesem Weg in seine Fußstapfen treten, die unter jeder Bedingung standhaft und entschlossen waren. Und eines Tages werden wir mit seinen Händen unsere Fahne auf den Burgen der Oligarchie hissen." 6 1953 in Elazig (Türkei) geboren, bekleidete Karatas seit Mitte der siebziger Jahre Führungsfunktionen in verschiedenen, teilweise von ihm selbst gegründeten bzw. mitbegründeten linksextremistischen Organisationen, z. B. in der Devrimci Sol. 1980 festgenommen und in der Türkei zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt, brach er aus dem Gefängnis aus und tauchte im Ländereck Niederlande-Belgien-Deutschland bis zu seinem Tod unter. 72 ALLGEMEINER AUSLÄNDEREXTREMISMUS
  • Öcalan besetzt mit dem Feld des Antisemitismus / Antizionismus ein linksextremistisches Thema, das über die üblichen Programmpunkte des KONGRA GEL hinausreicht
"jüdische Faktor" in den meisten der großen Holdings der Türkei sei unübersehbar. Darüber hinaus versuchten die Juden, den kurdischen Nationalismus zu kontrollieren. Öcalan verstieg sich sogar zu der Behauptung, die Juden seien für die politische Existenz Hitlers verantwortlich: "Die Juden waren es, die in Deutschland Hitler geschaffen haben, das sind historische Fakten." 5 Seine Äußerungen können als Ausdruck eines auf das Kurdentum fixierten sozialistischen Nationalismus gesehen werden, so wie er in vergleichbarer Form nach 1945 im von der Sowjetunion dominierten Osteuropa praktiziert worden war. In der Betrachtungsweise Öcalans werden Juden mit Kapitalismus und Imperialismus, den beiden Hauptfeinden der sozialistisch-kommunistischen Ideologie, gleichgesetzt. Die aktuellen Äußerungen Öcalans können vor dem Hintergrund der Auseinandersetzungen zwischen den HPG und dem türkischen Militär als antizionistische und antiimperialistische Kritik am Staat Israel verstanden werden, der aus seiner Sicht durch Bereitstellung von moderner hochtechnisierter militärischer Ausrüstung die Türkei im Nordirak unterstützt. Darüber hinaus will Öcalan offensichtlich mit der Erklärung der Juden und des Staates Israel zu Feinden der Kurden und damit des KONGRA GEL in den eigenen Reihen gezielt ein antiisraelisches und antisemitisches Klima erzeugen. Öcalan besetzt mit dem Feld des Antisemitismus / Antizionismus ein linksextremistisches Thema, das über die üblichen Programmpunkte des KONGRA GEL hinausreicht und der Erweiterung dessen personeller Basis dienen könnte. Möglicherweise gewinnt die Terrororganisation über diesen "Denkansatz" in der Türkei "Gleichgesinnte" unter den Kurden, da laut Öcalan der türkische Nationalismus zusehends vom "englischen und jüdischen Kapital" genährt werde. Öcalan wiederholte mehrfach seine These, dass der Geist des türkischen Nationalismus von Juden entwickelt worden sei und widersprach dem gegen ihn erhobenen Vorwurf des kurdischen Nationalismus. Über seine Anwälte gab Öcalan eine Erklärung ab, die am 3. Oktober in ROJ-TV ausgestrahlt wurde. Darin hieß es u. a: "Hitler hatte eine Armee, Macht und Geld. Vor diesem Hintergrund betrieb er NationaVergleich mit Hitler lismus. Ich hingegen vertrete das arme kurdische Volk. Ich bin schon immer für Demokratie und Freiheit eingetreten. Der Geist des Nationalismus wurde von Juden ins Leben gerufen und weiterentwickelt. Auch den Hitler-Nationalismus haben Juden entwickelt, der am Ende jedoch gegen sie angewandt wurde. Auch den kurdischen Nationalismus haben Israelis erfunden." Finanzierung Zur Finanzierung der Propaganda, des Parteiapparates und der Aufrechterhaltung der Guerillaeinheiten benötigt der KONGRA GEL erhebliche Geldsummen. Diese werden durch Mitgliedsbeiträge, Einnahmen aus Veranstaltungen und den Verkauf von Publi"Spenden"-Kampagne kationen erbracht, vor allem aber durch die jährliche "Spendenkampagne" bei Kurden und kurdischen Firmen. Sie bringt mehrere Millionen Euro ein. Der KONGRA GEL erwartet von den "Spendern" pro Jahr ungefähr die Abgabe eines Monatseinkommens. 5 Diese Aussagen fügen sich in frühere Erklärungen Öcalans ein. Insbesondere in den neunziger Jahren hatte er durch judenfeindliche und antizionistische Ansichten Aufsehen erregt. 68 ALLGEMEINER AUSLÄNDEREXTREMISMUS
  • Brandsätze gegen Fahrzeuge mutmaßlicher türkischer Nationalisten. Anhänger der türkischen linksextremistischen Marxistisch-Leninistischen Kommunistischen Partei (MLKP) setzten aus Solidarität einen türkischen
als Zellen und arbeiten unter Geheimhaltung. Sie können Entscheidungen zu Aktionen im Sinne der aktuellen Perspektive und Politik der Organisation aus eigenem Antrieb treffen und sie operieren autonom." Ganz im Sinne dieser ursprünglich in der Türkei ausgesprochenen Aufforderung verübten kurdische Jugendliche Brandanschläge auf türkische Geschäfte und Einrichtungen in Hamburg und auf ein zum Teil von türkischen Studenten bewohntes Brandanschläge Mehrfamilienhaus in Bochum (Nordrhein-Westfalen). In Stuttgart warfen kurdische Demonstranten Brandsätze gegen Fahrzeuge mutmaßlicher türkischer Nationalisten. Anhänger der türkischen linksextremistischen Marxistisch-Leninistischen Kommunistischen Partei (MLKP) setzten aus Solidarität einen türkischen nationalistischen Verein in Brand. In Hessen organisierten mehrere, der YEK-KOM zuzurechnende Vereine Protestveranstaltungen. In Gießen nahmen am 22. Oktober etwa 200 Personen an einer KundgeProtestveranstaltungen bung unter dem Motto "Gegen Folterung von Öcalan, Freiheit für Öcalan, Frieden in in Hessen Kurdistan" teil. In Darmstadt beteiligten sich am gleichen Tag rund 250 Personen an einer Demonstration. Am 25. Oktober versammelten sich rund 300 Kurden in Frankfurt am Main. Etwa 30 türkische Jugendliche störten die friedlich verlaufene Demonstration. Eine Solidaritätskundgebung gab es auch mit rund 150 Kurden in Kassel, die mit Parolen wie "Freiheit für Öcalan - Frieden in Kurdistan" durch die Stadt marschierten. Im November stellte die türkische Regierung Hafterleichterungen für Abdullah Öcalan in Aussicht. Es muss abgewartet werden, wie sich der KONGRA GEL hierzu positionieren wird. Newroz-Feiern Besondere Präsenz in der Öffentlichkeit zeigten die Anhänger des KONGRA GEL bei ihrer jährlichen Feier des kurdischen Neujahrsund Frühlingsfestes (Newroz), das die YEK-KOM am 22. März mit vier dezentralen Veranstaltungen in Frankfurt am Main, Hamburg, Essen (Nordrhein-Westfalen) und Berlin beging.4 Angaben der KONGRA GEL nahen Tageszeitung YÖP zufolge nahmen an den Feiern insgesamt bis zu 50.000 Personen teil, wobei die Verantwortlichen die Zahlen in der Regel übertreiben, um in der öffentlichen Wahrnehmung die Bedeutung der Terrororganisation zu überhöhen. Für den süddeutschen Raum fand das Newroz-Fest in der Ballsporthalle in Frankfurt am Main-Höchst statt. Das Programm bestand u. a. aus Filmvorführungen. Vor rund 6.500 Teilnehmern wurde eine Ansprache des Vorsitzenden des Exekutivrates des KONGRA GEL, Murat Karayilan, gezeigt sowie eine Grußbotschaft des PKK-Führers Öcalan verlesen. Weiterhin wurden Aufnahmen aus den Kampfgebieten mit Krieg verherrlichenden Szenen vorgeführt, worauf die Zuschauer insgesamt sehr emotional, aber friedlich reagierten. 4 Die Feier geht auf die Legende eines kurdischen Schmiedes zurück, der am Anfang des 7. Jahrhunderts in der Nacht des Frühlingsbeginns einen Tyrannen erschlagen haben soll. Der KONGRA GEL stilisiert das Newroz-Fest daher in jedem Jahr zum Zeichen des kurdischen "Freiheitskampfes" und benutzt es für sein Ansinnen, bei den Kurden in Deutschland das Interesse für die Organisation wachzuhalten. ALLGEMEINER AUSLÄNDEREXTREMISMUS 65
  • vereinzelte Beteiligung von Personen aus dem deutschen linksextremistischen Spektrum zurückzuführen sein. In Kassel nahmen am 1. März rund 150 Personen
Strafe zu erteilen. [...] Um die Führer des kurdenfeindlichen, barbarischen, grausamen Regimes, diejenigen, die sie unterstützen und ihnen die Möglichkeit bieten, in der SpraBekenntnis zur Gewalt che, die sie verstehen, zu schlagen, zu zerstückeln und zu vernichten, wenden wir jede Art von Wegen und Methoden an, [...] werden sie anwenden." 3 In mehreren türkischen Städten, darunter in Istanbul, kam es zu Protesten von KONGRA GEL-Sympathisanten, in deren Folge Fahrzeuge bzw. öffentliche Gebäude in Brand gesetzt wurden. Mit öffentlichen Aufrufen versuchte auch die Jugendorganisation Eskalation in der Türkei des KONGRA GEL, die Vereinigung der demokratischen Jugendlichen in Kurdistan (KOMALEN CIWAN - Koma Komalen Ciwanen Demokratik a Kurdistan), ihre Anhänger zu emotionalisieren: "Wird es hier [Türkei / Nordkurdistan] zu einer Brandstätte, so wird es auch dort [Europa] zu einer Brandstätte werden. Dieser Krieg wird kein Krieg sein, der nur auf dem Boden Kurdistans zu erleben sein wird. [...] Die Stimme der Jugend Kurdistans, die sagt, 'jetzt reicht es', sollte [...] die Metropolen Europas in die Hölle verwandeln." Reaktionen in Europa und in Deutschland Vor dem Hintergrund der Doppelstrategie des KONGRA GEL (militantes Vorgehen in der Türkei, friedliche Proteste im Ausland) rief die Konföderation kurdischer Vereine in Europa (KON-KURD) alle Anhänger und vor allem die örtlichen, dem KONGRA GEL nahe stehenden Vereine zu Protestkundgebungen auf. Vor allem an den Wochenenden des 23. und 24. Februar sowie des 1. und 2. März fanden aus Protest gegen die türkische Bodenoffensive in zahlreichen europäischen bzw. deutschen Großstädten Kundgebungen mit zum Teil mehreren hundert Teilnehmern statt. Ende April rief die KON-KURD in einer Erklärung im Internet zum Boykott des Tourismus in der Türkei auf. In der Verlautbarung hieß es, dass die Türkei mit den Einnahmen aus dieser Branche den Krieg gegen das kurdische Volk finanziere. Ein Drittel des gesamten türkischen Staatshaushaltes werde, so die KON-KURD, gegen die Kurden eingesetzt. Der Boykottaufruf endete mit dem Appell: "Reisen Sie nicht in die Türkei, beteiligen Sie sich nicht mit Ihren Steuern am Krieg gegen das kurdische Volk!" Reaktionen in Hessen In Frankfurt am Main führte ein YEK-KOM-Verein am 23. Februar und am 1. März jeweils eine Demonstration in der Innenstadt durch, an der sich rund 250 bzw. 450 Kurden friedlich beteiligten. Am 1. März passierten die Teilnehmer das türkische Generalkonsulat, dabei kritisierten sie in mehreren Redebeiträgen das Vorgehen der Türkei im Nordirak, skandierten Öcalan-Parolen und zeigten themenbezogene Transparente. Dass "Die Internationale", das Kampflied der sozialistisch-kommunistischen "Arbeiterbewegung" gesungen wurde, dürfte vor allem auf die vereinzelte Beteiligung von Personen aus dem deutschen linksextremistischen Spektrum zurückzuführen sein. In Kassel nahmen am 1. März rund 150 Personen an einer vom dortigen YEK-KOMKonflikte zwischen Kurden Verein organisierten Kundgebung teil. Die Teilnehmer führten Fahnen mit dem und Türken in Kassel Konterfei Öcalans mit sich. Auf Transparenten stand u. a. "Schluss mit Krieg und Ver- 3 Internetauftritt der TAK. ALLGEMEINER AUSLÄNDEREXTREMISMUS 63
  • Yekitiya Komalen Kurd li Elmanya) und der linksextremistischen türkischen Organisation Föderation der Arbeiter aus der Türkei in Deutschland
Von der PKK zum KONGRA GEL: Entwicklungen und Ideologie Die ursprünglich marxistisch-leninistische PKK, die heute unter der Bezeichnung KONGRA GEL agiert, wurde im November 1978 in der Türkei gegründet. Gründungsmitglied war Abdullah Öcalan, der später als Generalsekretär bis zu seiner Festnahme im Februar 1999 in Kenia und seiner Verurteilung in der Türkei bis November 2003 an der Spitze der PKK stand. Auch wenn er, bedingt durch seine Haft, seine Leitungsfunktionen nicht wahrnehmen kann, gilt er für seine Anhänger als der unangefochtene Anführer. Diesen Personenkult macht sich der KONGRA GEL propagandistisch mit dem Ziel zunutze, seine Mitglieder auf seine politische Linie einzuschwören und auch emotional an sich zu binden. Der KONGRA GEL strebt einen Verbund kurdischer Siedlungsgebiete in der Türkei, in Syrien, im Iran und im Irak nach dem von ihm verkündeten Prinzip des "Demokratischen Konföderalismus Kurdistans" an. Laut der Vision der Organisation soll in diesem Gebilde die Entscheidungsbasis beim "Volk" liegen, wobei der KONGRA GEL als legislatives Organ den höchsten "demokratischen Volkswillen" vertreten soll. Auf Grund der ausgeprägt autoritären Führung des KONGRA GEL im Stile einer typisch sozialistisch-kommunistischen Kaderorganisation ist das eigenständige Handeln einzelner Organisationsteile nur bedingt möglich. Die festgelegten Regeln und Strategien gelten als ungeschriebenes Gesetz. Die KCK ist das übergeordnete Führungsgremium, dessen nomineller Führer nach wie vor Öcalan ist. Tatsächlich nimmt diese Aufgabe allerdings dessen designierter Nachfolger, Murat Karayilan, als Vorsitzender des Exekutivrates der KCK wahr. Seit dem 26. November 1993 ist die PKK in Deutschland mit einem Betätigungsverbot belegt. Dem unterliegen auch der KADEK und der KONGRA-GEL als ihre Nachfolgeorganisationen. Das Verbot erstreckt sich weiter auf den politischen Arm, die Nationale Befreiungsfront Kurdistans (ERNK - Eniya Rizgaiya Netewa Kurdistan), die heute unter der Bezeichnung Koordination der kurdisch-demokratischen Gesellschaft (CDK - Koordinasyona Civita Demokratik a Kurd) auftritt. Nachdem der Rat der Europäischen Union 2002 die PKK als terroristische Organisation bewertet hatte, beschloss er 2004, auch die beiden Nachfolgeorganisationen in die sogenannte "EU-Terrorliste" aufzunehmen. Weitere Demonstrationen fanden am 2. August in Kassel (35 Teilnehmer), Gießen (60 Teilnehmer) und Frankfurt am Main (120 Teilnehmer) statt. Während der VeranstalWeitere Demonstrationen tung in Frankfurt am Main zeigten KONGRA GEL-Anhänger ROJ-TV-Poster und verlasen in Gießen Botschaften der Föderation kurdischer Vereine in Deutschland e. V. (YEK-KOM - Yekitiya Komalen Kurd li Elmanya) und der linksextremistischen türkischen Organisation Föderation der Arbeiter aus der Türkei in Deutschland e. V. (ATIF - Almanya Türkiyeli Isciler Federasyonu). Die Veranstaltungen verliefen weitgehend störungsfrei, und die Anhänger der Terrororganisation zeigten sich gegenüber der Polizei kooperativ. Auflagen seitens der ALLGEMEINER AUSLÄNDEREXTREMISMUS 61
  • Rechtsextremistische Bestrebungen - 94 - Die Straftaten verteilen sich auf folgende Tatarten: 1994 1995 Versuchte Tötungsdelikte 8 8 Sprengstoffanschläge 1 0 Brandanschläge1
Rechtsextremistische Bestrebungen - 94 - Die Straftaten verteilen sich auf folgende Tatarten: 1994 1995 Versuchte Tötungsdelikte 8 8 Sprengstoffanschläge 1 0 Brandanschläge1) 2) 80 37 Körperverletzungen 494 372 Landfriedensbrüche 27 20 Sachbeschädigungen mit 250 103 Gewaltanwendung Gewalttaten insgesamt 860 540 Nötigungen/Bedrohungen 548 327 Verbreiten/Verwenden 834 547 von Propagandamitteln Volksverhetzung, 1.249 1.054 Aufstachelung zum Rassenhaß u. a. Straftaten Sonstige Straftaten insgesamt 2.631 1.928 Straftaten gesamt 3.491 2.468 1) Umfaßt Brandstiftungen und alle Sachbeschädigungen unter Einsatz von Brandmitteln. 2) In Esslingen (Baden-Württemberg) nahm die Polizei am 30. Juni einen 25jährigen Arbeitslosen fest, der verdächtig ist, seit 1986 zahlreiche Brandanschläge im Raum Baden-Württemberg verübt zu haben. Nach seinem Geständnis hat er von April bis Juni in Esslingen vier Brandanschläge aus Haß gegen Ausländer verübt. Diese Haßgefühle hätten sich bei ihm Mitte 1994 entwickelt, als er von ausländischen Staatsangehörigen überfallen und beraubt worden sei. Die ihm vor diesem Zeitpunkt zur Last gelegten Taten, darunter ein am 16. März 1994 in Stuttgart verübter Brandanschlag auf ein von zahlreichen Ausländern bewohntes fünfstöckiges Wohnund Geschäftshaus, bei dem sieben Menschen ums Leben kamen und weitere 16 verletzt wurden, soll er dagegen aufgrund eines pyromanischen Triebs begangen haben. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart erhob im Januar 1996 beim Landgericht Stuttgart Anklage u. a. wegen Mordes und versuchten Mordes. - 95 -
  • Rechtsextremistische Bestrebungen - 96 - Die Straftaten verteilen sich auf folgende Tatarten: 1994 1995 Versuchte Tötungsdelikte 1 0 Sprengstoffanschläge 0 0 Brandanschläge1
Rechtsextremistische Bestrebungen - 96 - Die Straftaten verteilen sich auf folgende Tatarten: 1994 1995 Versuchte Tötungsdelikte 1 0 Sprengstoffanschläge 0 0 Brandanschläge1) 1 1 Körperverletzungen 3 9 Landfriedensbrüche 0 0 Sachbeschädigungen mit 36 17 Gewaltanwendung Gewalttaten insgesamt 41 27 Nötigungen/Bedrohungen 74 25 Verbreiten/Verwenden 244 191 von Propagandamitteln Volksverhetzung, Aufstachelung zum Rassenhaß, Beleidigung, Sachbeschädigung ohne erhebliche 1.007 912 Gewaltanwendung u. a. Straftaten Sonstige Straftaten insgesamt 1.325 1.128 Straftaten gesamt 1.366 1.155 Ein Beispiel für Straftaten mit antisemitischem Hintergrund ist die Versendung antisemitischer Hetzschriften, die auch 1995 in großer Zahl erfolgte. Ein besonders krasses Exemplar ist die an Repräsentanten des öffentlichen Lebens, Behörden und an Privatpersonen verschickte Druckschrift "Deutsches Manifest" (vgl. Kap. III, Nr. 1.1). Bislang konnten 250 Exemplare der Schrift sichergestellt werden. In dem Pamphlet werden auf rund 80 Seiten das nationalsozialistische Führerprinzip verherrlicht und das Parteiprogramm sowie die Rassenlehre der NSDAP als heute noch gültige Grundlage für die Lösung politischer Fragen propagiert. An zahllosen Stellen des Textes wird zum Haß insbesondere gegen die jüdische Bevölkerung aufgestachelt und zu Gewaltmaßnahmen aufgefordert. Darüber hinaus wird an mehreren Stellen die systematische Massenvernichtung von Juden in der Zeit des Dritten Reiches in Abrede gestellt. Die Staatsanwaltschaft beim Landgericht Dortmund erhob am 23. Oktober Anklage gegen den 69jährigen mutmaßlichen Verfasser der 1) Umfaßt Brandstiftungen und alle Sachbeschädigungen unter Einsatz von Brandmitteln. - 97 -
  • einem unversöhnlichen Hass gegenüber. Der Tod des Generalsekretärs der linksextremistischen Revolutionären Volksbefreiungs-Front (DHKP-C) bedeutete für die Organisation einen
Organisation die für sie notwendigen Einnahmen zur Finanzierung ihres Guerillakrieges in der Türkei. Nach wie vor machte der KONGRA GEL dabei seinen AlleinvertretungsKonflikte zwischen anspruch für alle Kurden geltend. Bei Demonstrationen des KONGRA GEL kam es imkurdischen und türkischen mer wieder zu Auseinandersetzungen mit Anhängern der türkisch-nationalistischen Extremisten Grauen Wölfe. Beide Lager stehen sich in einem unversöhnlichen Hass gegenüber. Der Tod des Generalsekretärs der linksextremistischen Revolutionären Volksbefreiungs-Front (DHKP-C) bedeutete für die Organisation einen schweren Rückschlag. In der Folge äußerte sich deren provisorische Führung verstärkt im Internet, um die DHKP-C im Umbruch Anhänger und Sympathisanten zu beruhigen und weiterhin auf ihre Ziele einzuschwören. Staatliche Exekutivmaßnahmen gegen Funktionäre der DHKP-C und die Strafverfolgung blieben ein wichtiges Agitationsfeld für die Organisation. Der Nationale Widerstandsrat Iran (NWRI) war wie in den vergangenen Jahren vor allem propagandistisch aktiv. Seine Aktionen dienten nach wie vor dem Ziel, die StreiVerstärkte Propaganda chung der Mutterorganisation Volksmodjahedin Iran (MEK) von der EU-Liste terroristides NWRI scher Organisationen zu erreichen. Dafür warb der NWRI in der Öffentlichkeit und versuchte, Politiker und Personen des öffentlichen Lebens für seine Zwecke zu instrumentalisieren. Von den Regierungstruppen auf Sri Lanka zunehmend in die Defensive gedrängt führten die marxistisch-leninistisch ausgerichteten Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE) ihren LTTE auf dem Rückzug erbitterten und blutigen Guerillakrieg im Heimatland fort. Deutschland gilt angesichts großer Verluste der LTTE mehr denn je als bedeutender Rückzugsund Finanzierungsraum. Wie in der Vergangenheit gelang es der Organisation, eine große Zahl ihrer Anhänger und Sympathisanten für die Teilnahme bei öffentlichkeitswirksamen, vor allem überregionalen Veranstaltungen in der Bundesrepublik zu mobilisieren und auf ihre Ziele einzustimmen. ALLGEMEINER AUSLÄNDEREXTREMISMUS 57

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