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"antifa" in den Verfassungsschutz Trends
  • syndikalistische Gruppen BUSCHMANN, Martha 75 69 BUSSE, Friedhelm 116 "Antifaschismus" 33, 38, 39, 41, 43,71 C antimonopolistische Demokratie
206 Sachwortregister Sachwortregister Brandund Sprengstoffanschläge 77 f.,78, 83, 84, 86 ff., 88 f., 116, 136 f., 138 f., 152, 164 BRAUN, Reiner 44 A Brigate Rosse - PCC (BR-PCC) 79, Action Directe (AD) 87 87 f. AHRENS, Dietmar 29 Brücken-Verlags-GmbH 48 ak-Arbeiterkampf 56 Bruderparteien 50, 55 Aktion deutsche Einheit Bund demokratischer Wissenschaft(AKON) 128 lerinnen und Wissenschaftler e.V. Aktionseinheit 40,41 (BdWi) 75 Aktionsfront Nationaler Sozialisten/ Bund für Soziale Verteidigung 68 Nationale Aktivisten Bund Sozialistischer Arbeiter (ANS/NA) 114 (BSA) 59 Aktionskonferenz gegen NeofaBund Westdeutscher Kommunisten schismus und Rassismus 43 (BWK) 56 ff., 71 AKZENT Handelsgesellschaft mbH Bundeskoordination Unabhängiger & Co. KG 48 Friedensgruppen (BUF) 72 Anarchisten 20, 53, 62, 69, 72 Bündnispolitik 37, 40 Anarcho-kommunistische Bürgerund Bauerninitiative e.V. Gruppen 69 (BBI) 122 Anarcho-syndikalistische Gruppen BUSCHMANN, Martha 75 69 BUSSE, Friedhelm 116 "Antifaschismus" 33, 38, 39, 41, 43,71 C antimonopolistische Demokratie 25 CHRISTOPHERSEN, Thies 122, antimonopolistisches Bündnis 40 135 f. Arbeiterbund für den Wiederaufbau Circulo Espahol de Amigos de der KPD (AB) 58 f. Europa (CEDADE) 136 Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) Computer-Spionage 188 57,84, 151, 155 ff. Arbeitsausschuß gegen Neofaschismus und Rassismus 33, 43 D Arbeitsgemeinschaft Nationaler VerDe Knipselkrant 88 bändeA/ölkischer Bund 124 DECKERT, Günter 132 Autonome 38, 43, 53, 62 ff., 69, DELLWO, Karl-Heinz 82 71, 73 f. Demokratische Fraueninitiative (DFI) Avrupa'da Dev Gene 160 75 Demokratische Front für die Befreiung Palästinas (DFLP) 158 B Demokratischer Frauenbund Berlin beeinflußte Organisationen der (DFB) 75 "Neuen Linken" 20 Der Bismarck-Deutsche 124 beeinflußte Organisationen, orthoDeutsche Alternative (DA) 116 dox-kommunistische 20, 23, 52 Deutsche Bürgerinitiative e.V. (DBI) "Berufsverbote" 41,45 123 BETHGE, Horst 45 Deutsche Bürgerinitative e.V. weltBewegung 112 f., 116 weit 123 BISCHOFF-STAUB, Walter 39 Deutsche Friedensgesellschaft VerBlätter für deutsche und internatioeinigte Kriegsdienstgegnerinnen nale Politik 48 (DFG-VK) 39,75 Bolsevik Partizan (BP) 161 Deutsche Friedens-Union (DFU) BOSSE, Georg Albert 123 38 f., 44 ff., 49, 75
  • Verfolgten des NaziSozialrevolutionäre 20,62 regimes - Bund der AntifaschiSpionage sten in der Bundesrepublik -Computer-Spionage 188 Deutschland
Sachwortregister 211 Sozialistische Einheitspartei Vereinigte Sozialistische Partei Westberlins (SEW) 22 f., 29 f., (VSP) 57 f. 49,75 Vereinigung Demokratischer JuriSozialistische Initiative (Sl) 12 stinnen und Juristen in der BunSozialistischer Hochschulbund desrepublik Deutschland und Ber(SHB) 23, 35, 41 lin (West) e.V. (VDJ) 75 Sozialistischer Jugendverband Karl Vereinigung der neuen Weltsicht in Liebknecht (SJV - Karl LiebEuropa e.V. (AMGT) 163 knecht) 51 Vereinigung der Verfolgten des NaziSozialrevolutionäre 20,62 regimes - Bund der AntifaschiSpionage sten in der Bundesrepublik -Computer-Spionage 188 Deutschland (VVN-BdA) 38, 41, -Militärspionage 188 43,75 - Politische Spionage 184 Verlage, linksextremistische 22, -Wirtschaftsspionage 177,185 47,50 -Wissenschaftsspionage 185 Verlage, rechtsextremistische Ständiger Arbeitsausschuß für Frie110, 128, 134 f. den und internationale VerständiVolksbefreiungsarmee Kurdistans gung 75 (ARGK) 156 STROBL, Dr. Ingrid 88 Volksbewegung für die Republik SWING - autonomes rhein-main Kosovo (LPRK) 167 info 63 Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP) 158 T Volksfront für die Befreiung PaläTAG, Ernst 124 stinas - Generalkommando Tarnorganisationen 75 (PFLP-GC) 159 Terrorakt, Definition 76 Volksfront gegen Reaktion, FaschisTerrorismus, linksextremistischer mus und Krieg (VOLKSFRONT) 75 57,71 Terrorismus, rechtsextremistischer Volkszeitung 40,48 136 Vorfeldorganisationen 32, 39, 45, THADDEN, Adolf von 132 49 f., 52, 75 Treffpunkt Gruppe 34 WG - Verlagsund VertriebsgesellTrotzkisten 53,59,71,72,74 schaft mbH 36,48 trotzkistische Gruppen 52, 59 Tudeh-Partei Iran 166 W TÜRKES, Alparslan 163 Wehrsportgruppe Hoff mann 137 Türkische Kommunistische Partei/ Weltföderation der Wissenschaftler Marxisten-Leninisten (TKP/M-L) (WFW) 75 160 f. Weltfriedensrat (WFR) 75 Weltgewerkschaftsbund U (WGB) 42 Ümmet-i Muhammed Wende zu demokratischem und (Die Nation Mohammeds) 163 sozialem Fortschritt 25 Union Islamischer Studentenvereine Werbungsmethoden 177 in Europa (U.l.S.A.) 164 Westarbeit 49 ff., 51 Unsere Zeit (UZ) 29, 42 Wiking-Jugend e.V. (WJ) 132 ff. Wikinger 134 V Wildcat 63 VARELA GEISS, Pedro 136 Wirtschaftsspionage 177,185 Verband der islamischen Vereine Wissenschaftsspionage 185 und Gemeinden e.V., Köln (ICCB) WITT, Gregor 39 163 Wohlfahrtspartei (RP) 163
  • Rudolf-Heß"-Gedenkveranstaltungen 1999 18 1.4.3 "Anti-Antifa" 18 1.5 Sonstige rechtsextremistische Organisationen 19 1.5.1 "Der Stahlhelm-Landesverband Pfalz
-3INHALTSVERZEICHNIS Seite A. Verfassungsschutz Rheinland-Pfalz 1. Allgemeines 7 2. Strukturdaten 7 3. Öffentlichkeitsarbeit 8 4. Aufklärungskampagne "FAIRSTÄNDNIS" 9 B. Verfassungsfeindliche und sicherheitsgefährdende Bestrebungen im Überblick 1. Rechtsextremismus 11 1.1 Rechtsextremistisches Personenpotenzial 11 1.2 Rechtsextremistische Gewalt 12 1.3 Militante Rechtsextremisten (insbesondere rechtsextremistische Skinheads) 13 1.4 Neonazistische Organisationen 15 1.4.1 Überregionale Vernetzung der Neonaziszene 16 1.4.2 "Rudolf-Heß"-Gedenkveranstaltungen 1999 18 1.4.3 "Anti-Antifa" 18 1.5 Sonstige rechtsextremistische Organisationen 19 1.5.1 "Der Stahlhelm-Landesverband Pfalz e.V." 19 1.6 Rechtsextremistische Parteien 20 1.6.1 "Nationaldemokratische Partei Deutschlands" (NPD) 20 "Junge Nationaldemokraten" (JN) 23 1.6.2 "Deutsche Volksunion" (DVU) 25 1.6.3 "PfalzPartei" (PP) 26 1.6.4 "Die Republikaner" (REP) 27 1.7 Auslandskontakte 32
  • Gruppierungen Seite A "Antifa Koblenz" 88 "Arbeiterpartei Kurdistans" (Partiya Karkeren Kurdistan, PKK) 111 B "Bundesstaat Bayern
Gruppierungen Seite A "Antifa Koblenz" 88 "Arbeiterpartei Kurdistans" (Partiya Karkeren Kurdistan, PKK) 111 B "Bundesstaat Bayern" 79 D "Der III. Weg" (auch: "Der 3. Weg" / "Der dritte Weg") 54 "DIE RECHTE" 58 "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) 83 F "Freistaat Preußen" 78 G "Gruppe Freital" 44 H HAMAS ("Islamische Befreiungsbewegung") 103 "Heimatgemeinde Kaiserslautern" 80 "Hizb Allah" ("Partei Gottes") 104 I "Identitäre Bewegung Deutschland" (IBD) 63 "Islamische Gemeinschaft in Deutschland e.V." (IGD) 107 J "Junge Nationalisten" (JN) 52 K "Kalifatsstaat" 105 "Kameradschaft Nationaler Widerstand Zweibrücken" 67 "Kommunalpolitische Vereinigung" (KPV) 45 138
  • Geld gesammelt werden, um anfallende Anwaltsund Prozesskosten der drei "Antifaschisten" zu finanzieren. Ausblick Die Betätigung von gewaltorientierten rheinland-pfälzischen Linksextremisten
Auflagen eingestellt. Mit der "TIME TO ACT"-Kampagne sollte insbesondere durch Solidaritätsveranstaltungen und -aktionen Geld gesammelt werden, um anfallende Anwaltsund Prozesskosten der drei "Antifaschisten" zu finanzieren. Ausblick Die Betätigung von gewaltorientierten rheinland-pfälzischen Linksextremisten wird sich auch weiterhin schwerpunktmäßig auf Aktionen und Kampagnen gegen echte und vermeintliche Rechtsextremisten konzentrieren. Darüber hinaus dürfte das Aktionsfeld "Antirepression", welches durch die Gewaltexzesse im Zusammenhang mit dem G20 Gipfel in Hamburg an Bedeutung gewonnen hat, auch zukünftig bei rheinland-pfälzischen Szeneaktivisten eine Rolle spielen. 90
  • politische Aktionismus der DKP widmet sich den traditionellen Themenfeldern "Antifaschismus", "Antiimperialismus" sowie der Gewerkschafts-, Aktionseinheits-, und Bündnispolitik. Die Partei sieht
- 35 - Klassenkampftheorien. Aus ihrer Sicht bleibt der revolutionäre Bruch mit den kapitalistischen Eigentumsund Machtverhältnissen Voraussetzung dafür, um zu einer sozialistischen Gesellschaftsordnung zu gelangen. Der Sozialismus wird von der Partei als Lösung aller politischen, wirtschaftlichen und ökologischen Probleme propagiert. Höhepunkt der politischen Arbeit der DKP war auch im Jahre 1999 wieder das Pressefest der DKP-Wochenzeitung "Unsere Zeit" (UZ) vom 27. bis 29. August in Dortmund. Die DKP wertete den Verlauf (laut Eigenangaben ca. 40.000 Teilnehmer) als Stärkung der Partei. Der politische Aktionismus der DKP widmet sich den traditionellen Themenfeldern "Antifaschismus", "Antiimperialismus" sowie der Gewerkschafts-, Aktionseinheits-, und Bündnispolitik. Die Partei sieht es als ihre "strategische Aufgabe" an, "einen Beitrag zur Formierung breiter gesellschaftlicher Allianzen zu leisten und in sie klassenkämpferische Positionen einzubringen". Insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen arbeitsund sozialpolitischen Situation hofft die DKP nach wie vor auf eine stärkere Akzeptanz bei den Arbeitnehmern und Ansatzpunkte zur Propagierung ihrer Ideologie. Darüber hinaus agitierte die DKP im Jahre 1999 insbesondere gegen die "NATO-Aggression" in Zusammenhang mit dem Kosovo-Konflikt, führte Veranstaltungen zum 50. Jahrestag der Gründung der ehemaligen DDR durch und setzte ihre Solidaritätsarbeit für das sozialistische Kuba fort. Bei den Europawahlen am 13. Juni 1999 kandidierte die DKP nicht, sondern rief nach kontroversen innerparteilichen Diskussionen und einer Entscheidung des DKP-Parteivorstandes vom 10. Mai 1999 zur Wahl der PDS auf. Trotz des Wahlaufrufes zugunsten der PDS führte die DKP aber einen eigenständigen Wahlkampf.
  • objekten. Eine der aktivsten Potsdamer Gruppierungen ist die "Emanzipatorische Antifa Potsdam" (eap). Diese hat sich im Berichtszeitraum für ein Engagement
Autonome Gruppen in Brandenburg 2021 Prenzlau UM PR OPR OHV Neuruppin BAR Bernau Eberswalde HVL Oranienburg MOL Westhavelland Frankfurt (Oder) Potsdam PM Teltow / Stahnsdorf LOS/ Kleinmachnow TF LDS SPN OSL Cottbus EE Forst Finsterwalde Autonome in Brandenburg Mit einem Gesamtpotenzial von etwa 100 Personen ist die autonome Szene Potsdam die größte im Land Brandenburg. In der Landeshauptstadt existieren viele kleinere Gruppierungen, die nur lose zusammenhängende Strukturen aufweisen. Sie treffen sich in unregelmäßigen Abständen in Szenetreffs und -objekten. Eine der aktivsten Potsdamer Gruppierungen ist die "Emanzipatorische Antifa Potsdam" (eap). Diese hat sich im Berichtszeitraum für ein Engagement gegen "Coronaleugner" ausgesprochen. Das Thema wurde allerdings ideologisch instrumentalisiert, um sich gegen den Staat und seine Exekutivorgane, insbesonLinksextremismus 181
  • wurde via Internet zum Besuch eines Gerichtsverfahrens gegen drei "Antifaschisten" Anfang September 2017 in Mainz aufgerufen. Sie wurden beschuldigt
nister verbotenen linksextremistischen Internetplattform "Linksunten Indymedia" unter der Überschrift "Welcome to Hell - Die Geister die ich rief" wie folgt kommentiert: "Ein gutes Resume des G20-Protests, an dem auch wir teilgenommen haben. Wir lassen uns von dieser Repression nicht abschrecken, denn der Protest bleibt weiterhin ein wichtiges Mittel im Kampf gegen die Herrschenden." Antirepression Das Thema "staatliche Repression" hat für Linksextremisten nach wie vor einen hohen Stellenwert. Linksextremisten diffamieren den Staat und seine Einrichtungen, indem sie ihnen fortgesetzt die systematische Unterdrückung politischer Meinungen unterstellen. Autonome empfinden das staatliche System als "strukturelle Gewalt", die es zu bekämpfen gilt. In diesem Themenfeld suchten Teile der Szene einen breiteren gesellschaftlichen Anschluss. So fand am 25. März 2017 in Mainz eine linksextremistisch initiierte "Antirepressionsdemonstration" zum Thema "NEIN zum Polizeistaat! - Gegen die Verschärfung des SS113 StGB!" mit bis zu 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ohne besondere Vorkommnisse statt. Im Hinblick auf die gewalttätigen Ausschreitungen und dem großen Polizeieinsatz während des G20 Gipfels in Hamburg wurde am 8. Juli 2017 in Mainz eine angemeldete Demonstration unter dem Motto "Gegen die Polizeigewalt beim G20-Gipfel" durchgeführt. Während des Aufzugs von rund 30 Personen wurde unter anderem die Parole "BRD Bullenstaat - wir haben euch zum Kotzen satt!" skandiert. Unter dem Slogan "TIME TO ACT - Kampagne gegen Rechtsruck und Repression" wurde via Internet zum Besuch eines Gerichtsverfahrens gegen drei "Antifaschisten" Anfang September 2017 in Mainz aufgerufen. Sie wurden beschuldigt, im Vorfeld der Landtagswahl 2016 mehrere Wahlhelfer der AfD attackiert zu haben. Das Verfahren vor dem Jugendgericht Mainz wurde letztlich gegen 89
  • Rufen bedacht; Sicherheitskräfte mussten ihn vor Übergriffen gewaltorientierter "Antifaschisten" schützen. 3.1 Autonome Autonome zielen im Kern auf die Überwindung
mit 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in der Koblenzer Rhein-Mosel-Halle durch. Dort waren unter anderem Politiker der "Alternative für Deutschland" (AfD), "Front National" (Frankreich) und "Partij voor de Vrijheid" (Partei für die Freiheit) aus den Niederlanden vertreten. Es kam zu zahlreichen Gegenveranstaltungen mit insgesamt ca. 5.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, darunter 200 Szeneangehörige aus Rheinland-Pfalz und den angrenzenden Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Hessen. Rund 60 Aktivisten, zum Teil vermummt, blockierten den Zufahrtsbereich des Tagungsortes der ENF-Fraktion. Um ein Zeichen gegen den aufkommenden Rechtspopulismus zu setzen, war auch der damalige deutsche Bundeswirtschaftsminister und SPD-Chef Sigmar Gabriel nach Koblenz gekommen. Als "Mitverantwortlicher" für die Asylpolitik wurde er lauthals mit "Hau ab, hau ab!" Rufen bedacht; Sicherheitskräfte mussten ihn vor Übergriffen gewaltorientierter "Antifaschisten" schützen. 3.1 Autonome Autonome zielen im Kern auf die Überwindung des "herrschenden Systems" und propagieren ein Leben frei von Zwängen unter Missachtung von Normen und Autoritäten. Sie rechtfertigen eigene Gewalt gegen die "strukturelle Gewalt eines Systems von Zwang, Ausbeutung und Unterdrückung". Sie sind organisationsund hierarchiefeindlich eingestellt und bevorzugen eher strukturlose, informelle Formen der Zusammenarbeit. Hinsichtlich der Mobilisierungsfähigkeit, des Aktionsniveaus und der Gewaltbereitschaft von Autonomen sind regelmäßig Freundschaften und Kennverhältnisse ausschlaggebend, um zielgerichtet Kräfte und Aktionen bündeln und koordinieren zu können. Im Vorfeld zu den Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit in Mainz (3. Oktober 2017) wurden "Aktionsplanungen" des örtlichen gewaltorientierten linksextremistischen Spektrums bekannt, die unter dem Motto "DIESEM DEUTSCH85
  • Personen, darunter ca. 100 Gewaltorientierte. Wichtigstes Aktionsfeld ist der "Antifaschismus" geblieben, d.h. die vordergründige Bekämpfung echter oder vermeintlicher rechtsextremistischer
1. Überblick und Entwicklung 2017 Linksextremisten streben danach, die freiheitliche demokratische Grundordnung abzuschaffen und durch eine sozialistische, kommunistische oder anarchistische Gesellschaft zu ersetzen. Während revolutionär-marxistisch ausgerichtete Parteien/Organisationen auf traditionelle Konzepte eines langfristig betriebenen Klassenkampfes setzen, ist das Selbstverständnis von Anarchisten von der Vorstellung eines freien, selbstbestimmten Lebens in "herrschaftsfreien Räumen" geprägt; entsprechend wird jede Form staatlicher und gesellschaftlicher Normen abgelehnt. Linksextremisten versuchen durch den Anschluss an nichtextremistische Pro100 Jahre sind vergangen, seittestbewegungen und die Mitwirkung dem die große Sozialistische Okan gesamtgesellschaftlichen Prozessen toberrevolution die Welt veränihre systemüberwindenden Ziele zu inderte, doch wenig ist geblieben strumentalisieren und in ihrem Sinne von ihren Errungenschaften. zu beeinflussen. Die unterschiedlichen Aktionsformen von Linksextremisten "Eine Revolution ist möglich", Unsere Zeit 23. März 2018 reichen von offener Agitation bis hin zu massiver Gewaltanwendung als zentraler Bestandteil ihres Kampfes gegen "staatliche Repression". In Rheinland-Pfalz haben sich Strukturen und Erscheinungsbild des Linksextremismus gegenüber den Vorjahren nicht wesentlich verändert. Das linksextremistische Potenzial umfasste Ende 2017 weiterhin etwa 500 Personen, darunter ca. 100 Gewaltorientierte. Wichtigstes Aktionsfeld ist der "Antifaschismus" geblieben, d.h. die vordergründige Bekämpfung echter oder vermeintlicher rechtsextremistischer und rechtspopulistischer Strukturen; die Szene differenziert dabei nicht. Ziele von Protestaktionen waren vor allem öffentliche Veranstaltungen der Partei "Alternative für Deutschland" (AfD) und deren Anhängerschaft, die nach linksextremistischen Verständnis als die wesentlichen Stimmungsmacher gegen Flüchtlinge in Deutschland gesehen werden. 82
  • Hilfe e.V. (RH) 160, 162 Proliferation 240, 245 Roten Antifaschistischen Aktion Leipzig (RAAL) 169 Publikationen 108, 175, 222 ROUHS Manfred
348 Sachwortregister Partinin Sesi (Stimme der Partei) 202 Republikanischer Hochschulverband (RHV) 86 Partizan 200, 201 Revisionismus 102, 103 Patriotische Union Kurdistans (PUK) 225 Revisionisten 103 PATRUSCHEW Nikolaj 231 Revolutionär-Sozialistische Bund (RSB) 160 PDS International 147 Revolutionäre Plattform - Aufbruch 2000 (RPF) 70 PDS-Pressedienst 147 Revolutionäre Volksbefreiungs183, 195 partei-Front (DHKP-C) 196, 221, 222 Personeller Geheimschutz 247 Revolutionären Zellen (RZ) 138 Personenpotenzial 27, 121, 184, Revolutionärer Weg 157 PETZOLD Winfried 58, 59, 61, 72 RICHTER Karl 110, 112 PIERCE Dr. William 106 ROGLER Christian 260 PKK 137, 181, 184, 185, 188, 189, 190 191, 192, 193, 194, 201, 221, 223 Roland Faksimile - Roland Versand KG 111 POLTAWTSCHENKO Georgij 230 ROßMÜLLER Sascha 69, 76, 77, 260, 273 Pour le Merite-Verlag 109 Rote Fahne 157 PRAXENTHALER Michael 64 Rote Hilfe e.V. (RH) 160, 162 Proliferation 240, 245 Roten Antifaschistischen Aktion Leipzig (RAAL) 169 Publikationen 108, 175, 222 ROUHS Manfred 101 PÜHSE Jens 69 RPF 70, 71 O S Sachsen Stimme 58, 59, 61, 62, 68, 93 Qhods (Jerusalem) 215, 225, 276 Salafiyya-Gruppe für die Mission 210 und den Kampf (Groupe salafiste 222 pour la Predication et le Combat GSPC) R SANDER Dr. Hans-Dietrich 101 R.O.T.K.Ä.P.C.H.E.N. 162 SCHEERER Germar 103 ,104 RABE Friedrich 151 Schleswig-Holstein 75, 86, 94, 153 RADJAVI Maryam 217 SCHLIERER Dr. Rolf 26, 86, 90, 91, 92, 115 RADJAVI Massoud 216 SCHÖNHUBER Franz 57, 68, 70, 94, 109, 259 RAZZ 127 SCHUMANN Michael 271 REBELL 157 SCHWAB Jürgen 65, 98, 112 Refah Partisi (- RP -, Wohlfahrtspartei) 206 SCHWERDT Frank 69 RENNICKE Frank 46, 93 Scientology-Organisation (SO) 252 REP 26, 27, 28, 55, 86, 87, 88 SDAJ 142, 162 89, 90, 91, 92, 94, 96, 98 SEIFERT Frederick 263 Republikanische Jugend (RJ) 86, 93 Serxwebun (Unabhängigkeit) 188 Republikanischer Bund der Frauen (RBF) 86 Signal Das europäische Magazin 101, 117 Republikanischer Bund der öffentlich Bediensteten (RepBB) 86 Skingirl-Freundeskreis Deutschland (SFD) 40, 43
  • Selbstbestimmtheit, widerspricht oder nicht. Vorreiter autonomer Organisierung ist die "Antifaschistische Aktion/Bundesweite Organisation" (AA/BO), in der sich mehrere autonome Einzelgruppen
73 Die Diskussion, wie weit Gewalt gehen darf, teilt die Szene. Die Bandbreite reicht hier von Ablehnung über Sympathie bis zur verbalen Unterstützung terroristischer Strukturen. Die allgemeine Situation der autonomen Szene war im Berichtszeitraum erneut geprägt von Organisationsund Strukturdebatten. Die hierzu entbrannte Diskussion um die Frage nach der Zukunft der Autonomenbewegung war Grundlage für einen "Autonomie-Kongreß", der Ostern 1995 in Berlin stattfand. Ziel des Kongresses war es, der gegenwärtig unter den Autonomen vorhandenen Tendenz zur Aufsplittung und Zerstrittenheit entgegenzuwirken und eine Standortbestimmung autonomer Politik zu erreichen. Im Vorfeld wurden zahlreiche sogenannte Vorbereitungstreffen durchgeführt, um eine gemeinsame Marschrichtung für die Durchführung des Kongresses zu erreichen. Daß Autonome aus Sachsen-Anhalt am Kongreßteilgenommen haben, kann aus ihrem Engagementin der Vorbereitungsphase geschlossen werden. So fand das sogenannte "Erste bundesweite Vorbereitungstreffen" bereits vom 27. bis 29. Mai 1994 in Halle statt. Darüber hinaus trafen sich im März 1995 in Dessau Autonome ausschließlich aus den neuen Bundesländern, um ihrerseits Vorbereitungen zu treffen. Grund hierfür waren Differenzen zwischen "West-" und "Ostautonomen'". Letztere kritisieren die Dominanz der westdeutschen Autonomen und fordern einen eigenen Weg zur Entwicklung einer autonomen Kultur. Gemeinsam ist den Autonomen aller Regionen die Uneinigkeit darüber, ob eine verbindliche Organisierung innerhalb der autonomen Szene dem Grundgedanken autonomer Politik, nämlich der Selbstbestimmtheit, widerspricht oder nicht. Vorreiter autonomer Organisierung ist die "Antifaschistische Aktion/Bundesweite Organisation" (AA/BO), in der sich mehrere autonome Einzelgruppen zu einer festen Struktur, einer Art Dachverband zusammengeschlossen haben. Auch von Autonomen aus Sachsen-Anhalt sind nn der Vergangenheit Bemühungen bekanntgeworden, in der AA/BO mitzuwirken.
  • Darstellung zu diesem Thema. Die im Rahmen einer ANTI-ANTIFA-Kampagne verfaßte Schrift kann somit als Urfassung der im "Umbruch
55 Damit spricht er diejenigen "Nationalisten" an, die dem politischen Gegner oder den Sicherheitsbehörden nicht aufgefallen sind und fährt fort: "Es muß hier eine sinnvolle Arbeitsteilung stattfinden: bekannte Aktivisten sollten die Dinge erledigen, die nach wie vor notwendig und sinnvoll sind und sie zwangsläufig auch bekannt machen ... Die anderen aber sollten sich von den bekannten rechten Gruppierungen fernhalten, der geringste Kontakt kann schaden. Sie sollten jede Zuordnung zum nationalen Spektrum unmöglich machen, also nicht durch Haarschnitt, Kleidung, Aufnäher usw. erkennbar sein ... Junge Kameraden und Kameradinnen, die vor der Berufswahl stehen ... sollten eine Ausbildung bei Bundeswehr oder Polizei in Erwägung ziehen, mit dem Ziel, snch in besonders qualifizierten Spezialeinheiten das nötige Wissen und Können anzueignen."% Hier wird keine gänzlich neue Strategie der Neonazis beschrieben. Ein bereits im Januar 1994 anläßlich der Hausdurchsuchungbei einem bekannten Rechtsextremisten in Berlin sichergestelltes "Manifest des revolutionären Befreiungskampfes" beinhaltet unter der Überschrift "Zur Strategie" eine nahezu wortgleiche Darstellung zu diesem Thema. Die im Rahmen einer ANTI-ANTIFA-Kampagne verfaßte Schrift kann somit als Urfassung der im "Umbruch" veröffentlichten Strategieerläuterungen angesehen werden. Gleichwohl wird mit der Veröffentlichung im "Umbruch' der Versuch deutlich, militante rechtsextremistische Aktionen zu rechtfertigen. In der August/September-Ausgabe greift HUPKA in scharfer Form den Staat, dessen Vertreter und Institutionen an. So behauptet er, daß vom gegenwärtigen staatlichen System eine Gefahr für die "deutsche Volkssubstanz" und "Volksgemeinschaft" ausgeht. Das müsse jedem Bürger bewußt gemacht werden: "Grundlegende Veränderungen werden nur durch einen Bewußtseinswandel in großen Teilen des Volkes erreicht. Dem einfachen 34 Umbruch Nr 7195
  • können im Weiteren folgen und gelten szeneintern als bewährte antifaschistische Mittel. Grundsätzlich nutzt die autonome Szene Camps, Festivals und ähnliche
katen. Das Aktionsniveau der linksextremistischen Szene gegen die AfD verbleibt in Brandenburg weiterhin auf hohem Niveau. Die Kampagnen "Nationalismus ist keine Alternative" (NIKA) und "Kein Raum der AfD" mobilisierten 2021 gegen Vermieter von Räumlichkeiten für AfD-Parteitage, sowie Unternehmen, welche der Partei die entsprechende Logistik zur Verfügung stellten.249 Diese Form der politischen Intervention wurde durch die Schaffung des Meldeportals "Verpetz die AfD" seit 2020 sogar noch intensiviert. Mehrere brandenburgische Unternehmen sind mittlerweile auf der Homepage des Bündnisses "Kein Raum der AfD" gelistet. In anderen Bundesländern lässt sich zunehmend eine Personalisierung der Gewalt gegen Funktionäre der AfD festmachen. Richteten sich die Angriffe in der Vergangenheit primär gegen ihre Büros oder Geschäftsstellen, so zielen diese in jüngster Zeit auch zunehmend auf die Privatsphäre von AfD-Mitgliedern oder -unterstützern ab. Dieser Trend ist vor allem in Ballungsräumen mit starker linksextremistischer Szene zu beobachten und in diesem Ausmaß noch nicht in Brandenburg zu konstatieren. Einen weiteren Handlungsschwerpunkt stellen Outing-Aktionen zur aggressiven Diskreditierung und Einschüchterung von tatsächlichen oder vermeintlichen Rechtsextremisten dar. Dabei werden persönliche Daten der Akteure in Erfahrung gebracht und in Form von Flugblättern, Plakaten oder Internetartikeln veröffentlicht. Ziel solcher Aktionen ist, den politischen Gegner einzuschüchtern, bloßzustellen und zur Aufgabe zu bewegen. Beleidigungen beziehungsweise Bedrohungen bis hin zu Körperverletzungen können im Weiteren folgen und gelten szeneintern als bewährte antifaschistische Mittel. Grundsätzlich nutzt die autonome Szene Camps, Festivals und ähnliche Veranstaltungen, um sich zu vernetzen und das Aktionsniveau hoch zu halten. Allerdings wurde 2021 aufgrund der Pandemie von zahlreichen Veranstaltungen abgesehen. Bis auf wenige Demonstrationen und Gegenveranstaltungen agierte die Szene im öffentlichen Raum eher zurückhaltend. Um dennoch die Kontakte untereinander nicht zu verlieren, wurden unzählige Internetauftritte eingerichtet und öffentliche Aufrufe publiziert. Die linksextremistische Szene nutzte die Pandemie, um sich im Hintergrund noch besser als bisher zu vernetzen. 249 Vgl. beispielhaft Homepage "Kein Raum der AfD": "Schluss mit dem Zirkus! Den AfD Landesparteitag platzen lassen!", 09.06.2021 (letzter Zugriff am 25.02.2022). 184 Verfassungsschutzbericht des Landes Brandenburg 2021
  • Konto von Autonomen. Aktionsschwerpunkt ist der Themenbereich "Antifaschismus". Das autonome Aktionspotential beläuft sich bundesweit auf mehr als 6.000 Personen
- 76 - 2.2 Terrorismus und sonstiger militanter Linksextremismus 2.2.1 "Rote Armee Fraktion" (RAF) Terrorgruppe mit dem Ziel der Zerschlagung des "Imperialismus", insbesondere der Beseitigung des angeblich faschistischen und imperialistischen Staatsund Gesellschaftssystems der Bundesrepublik Deutschland; erklärte 1998 ihre Auflösung. 2.2.2 "Antiimperialistische Zelle" (AIZ) Terroristische Gruppierung, die von 1992 bis 1995 mehrere Anschläge beging, sich an militanten/bewaffneten Aktionen der RAF aus früheren Jahren orientierte und zur Erreichung ihrer politischen Ziele auch den Tod Unbeteiligter billigend in Kauf nahm. Zwei Gruppenangehörige wurden 1999 zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. 2.2.3 "Revolutionäre Zellen" (RZ) / "Rote Zora" Linksextremistisch-terroristische Gruppierungen, die nach dem Zellenprinzip strukturiert aus einer "legalen" Existenz operierten. Von 1973 bis 1995 verübten RZ/"Rote Zora" im Rahmen ihres "bewaffneten antiimperialistischen" und "sozialrevolutionären" Kampfes Anschläge und Gewalttaten; 1999 kam es zu Festnahmen mehrerer Gruppenangehöriger. 2.2.4 Autonome Örtliche meist lose strukturierte Zusammenschlüsse ohne einheitliches ideologisches Konzept; zumeist folgen sie diffusen anarchistischen, bisweilen auch revolutionär-marxistischen Vorstellungen. 1999 ging der größte Teil der linksextremistisch motivierten Gewalttaten auf das Konto von Autonomen. Aktionsschwerpunkt ist der Themenbereich "Antifaschismus". Das autonome Aktionspotential beläuft sich bundesweit auf mehr als 6.000 Personen, in Rheinland-Pfalz ca. 130. 3. AUSLÄNDEREXTREMISMUS29 3.1 Türken 3.1.1 "Revolutionäre Volksbefreiungspartei - Front" (DHKP-C) Die "Revolutionäre Volksbefreiungspartei - Front" (DHKP-C) entstand im März 1994 als Ersatzorganisation der bereits seit 1983 vom Bundesmini29 Die unter Nr. 3.1 bis 3.5 genannten Organisationen/Gruppen, bei denen keine Mitgliederzahlen gesondert aufgeführt sind, verfügen in Rheinland-Pfalz jeweils nur über einzelne Mitglieder/Anhänger.
  • Autonome Strukturen 126 3.4.1 Autonome in Bayern 126 3.4.2 Antifaschistische Aktion/Bundesweite Organisation (AA/BO) 127 3.4.3 Informationelle Vernetzung 129 3.5 Autonome
6 Inhaltsverzeichnis 2. Marxisten-Leninisten und andere revolutionäre Marxisten 80 2.1 Überblick 80 2.2 Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) 80 2.2.1 Ideologische Ausrichtung 81 2.2.2 Organisation 94 2.2.2.1 Bundesweite Gliederung 94 2.2.2.2 Landesverband Bayern 97 2.2.3 Plattformen und Arbeitsgemeinschaften 98 2.2.3.1 Kommunistische Plattform (KPF) 99 2.2.3.2 Arbeitsgemeinschaft Junge Genossinnen in und bei der PDS 102 2.2.3.3 Marxistisches Forum 104 2.2.4 Teilnahme an Wahlen 106 2.2.5 Zusammenarbeit mit inund ausländischen Linksextremisten 107 2.2.5.1 Kommunistischer Internationalismus 107 2.2.5.2 Inländische Zusammenarbeit 110 2.3 Deutsche Kommunistische Partei (DKP) 112 2.3.1 Ideologische Ausrichtung 112 2.3.2 Organisation 116 2.3.3 Teilnahme an Wahlen 117 2.3.4 Umfeld der DKP 117 2.4 Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD) .. 118 2.5 Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD (AB) .... 119 3. Autonome 120 3.1 Überblick 120 3.2 Ideologische Ausrichtung 121 3.3 Aktionsthemen 123 3.4 Autonome Strukturen 126 3.4.1 Autonome in Bayern 126 3.4.2 Antifaschistische Aktion/Bundesweite Organisation (AA/BO) 127 3.4.3 Informationelle Vernetzung 129 3.5 Autonome Publikationen ' 130 3.6 Aktivitäten autonomer Gruppen in Bayern 131 3.6.1 Autonome München 131 3.6.2 Autonome Nürnberg 133 3.6.3 Autonome Passau 137 3.7 Entwicklungstendenzen 139 4. Bündnisse gegen Rassismus 139
  • leiden unter Mitgliederschwund und Inaktivität. Auch die stagnierende Anti-AntifaKampagne fand nicht den von ihren Initiatoren erhofften Widerhall. Unverminderter Aufmerksamkeit
20 Rechtsextremismus Teilnahme an Bei den Landtagswahlen am 24. März gelang den REP der WiederWahlen einzug in den Stuttgarter Landtag. Damit konnten die REP ihren Niedergang teilweise aufhalten und ihre Führungsrolle im rechtsextremistischen Spektrum neben der Deutschen Volksunion (DVU) behaupten. Die DVU scheiterte in Schleswig-Holstein knapp an der Fünf-Prozent-Hürde und ist seitdem in keinem Landesparlament mehr vertreten. Die übrigen rechtsextremistischen Parteien erzielten die gewohnten marginalen Ergebnisse. In den öffentlichen Verlautbarungen der REP haben Aussagen mit erkennbar extremistischer Zielsetzung 1996 quantitativ weiter abgenommen. Die REP-Bundesführung lehnt eine Zusammenarbeit mit Sündnispolitik anderen Rechtsextremisten ab, konnte aber die Teilnahme einzelner Funktionäre an "Runden Tischen" nicht verhindern. Aufmerksamer Beobachtung bedarf das Engagement von Neonazis bei der Jugendorganisation der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD). Die Bemühungen der NPD und der Deutschen Liga für Volk und Heimat (DLVH) um ein Bündnis des "rechten Lagers" blieben ohne nennenswerten Erfolg, zumal der DVU-Vorsitzende Dr. Gerhard Frey trotz der Teilnahme von DVU-Mitgliedern an "Runden Tischen" nach wie vor kein Interesse an einer rechtsextremistischen Allianz hat. Außerdem sind nach den jüngsten Wahlerfolgen der REP die Chancen für eine Einigung des rechtsextremistischen Spektrums erheblich gesunken. Insbesondere die Bestrebungen der "Runden Tische" haben Rückschläge erfahren. Stagnation Der organisierte Neonazismus ist in Bayern mit der Auflösung eines leonazistischer Allgäuer Skinhead-Vereins weitgehend zerschlagen. Ebenso zeigen Projekte die sonstigen Exekutivmaßnahmen Wirkung. So ist es dem neonazistischen Spektrum in Bayern bisher nicht gelungen, durch Bildung strukturloser Zusammenschlüsse auf regionaler Ebene ("Kameradschaften") staatlichem Druck auszuweichen und neue schlagkräftige Organisationsformen zu finden. Die "Kameradschaften" leiden unter Mitgliederschwund und Inaktivität. Auch die stagnierende Anti-AntifaKampagne fand nicht den von ihren Initiatoren erhofften Widerhall. Unverminderter Aufmerksamkeit bedarf die fortschreitende Nutzung nformationelle neuer Nachrichtenund Informationssysteme durch Rechtsextremi/ernetzung sten. Mit der zunehmenden Akzeptanz moderner Kommunikationsmittel (z.B. Mailboxen, Info-Telefone, Internet) rückt das rechtsextremistische Spektrum, insbesondere die neonazistische Szene, dem Ziel einer informationellen Vernetzung näher. Obwohl innerhalb dieser
  • Peter Dehoust zahlreiche Skinheads und Anhänger der militanten "Anti-Antifa Ostthüringen", die bereits aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes als Neonazis erkennbar
Rechtsextremismus 25 Unter dem Motto "Der deutschen Jugend eine Zukunft" organisierte Weitere der NPD-Landesverband Thüringen am 9. März eine Kundgebung in Kontakte zu Sonneberg/Thüringen. Daran beteiligten sich rund 90 Personen, Rechtsextremisten überwiegend Mitglieder und Anhänger der NPD, der REP und der NPD-Jugendorganisation Junge Nationaldemokraten (JN). Das Mitglied des JN-Landesvorstands Bayern Klaus Beier erklärte, die Veranstaltung sei die erste gemeinsame Aktion von NPD und REP in Thüringen. Demonstrationen dieser Art in anderen Städten Thüringens würden folgen. Weitere Redner waren der stellvertretende REP-Landesvorsitzende von Thüringen Lutz Diener, der JN-Bundesvorsitzende Holger Apfel und das NPD-Bundesvorstandsmitglied Wolfgang Nahrath, ehemals langjähriger Vorsitzender der 1994 verbotenen neonazistischen Wiking-Jugend e.V. (WJ). Auf Einladung des REP-Landesverbands Thüringen und nach bundesweiter Mobilisierung durch Nationale Info-Telefone (NIT) fand am 4. Mai in Neuhaus am Rennweg/Thüringen eine Gedenkveranstaltung aus Anlaß des ersten Todestages von Sandro Weilkes statt. Dieser war am 6. Mai 1995 bei Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen getötet worden. Unter den rund 250 Teilnehmern befanden sich neben etwa 50 REP-Angehörigen und dem DLVH-Bundesvorstandsmitglied Peter Dehoust zahlreiche Skinheads und Anhänger der militanten "Anti-Antifa Ostthüringen", die bereits aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes als Neonazis erkennbar waren. Als Redner traten das damalige REP-Bundespräsidiumsmitglied Otmar Wallner sowie die stellvertretenden REP-Landesvorsitzenden von Thüringen Lutz Diener und Dr. Heinz Schneider auf. Im Verlauf der Veranstaltung nahm die Polizei zwölf Personen - u.a. wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen - vorläufig fest. In einem Rundschreiben vom 18. April erklärte Dr. Schlierer, die Hoffnungen derjenigen, die noch bis kurz vor den Landtagswahlen am 24. März alles daran gesetzt hätten, eine "Vereinte Rechte" aus der Taufe zu heben, seien endgültig geplatzt. Der Kurs der Partei folge den Vorstandsbeschlüssen vom 18. Juni 1995 bzw. 25. März 1996. Wer meine, sich an "Runden Tischen" beteiligen zu müssen, solle der Partei den Rücken kehren. Inzwischen gehen die REP zunehmend geOrdnungsmaßgen Parteimitglieder vor, die sich extremistisch äußern oder den Abnahmen gegen grenzungskurs gegen andere rechtsextremistische Parteien verlassen. Parteimitglieder So entband der REP-Bundesvorstand Ende Oktober den Beisitzer im Bundesvorstand Otmar Wallner seiner Parteifunktionen und ordnete
  • Arbeiterpartei Kurdistans PUK Patriotische Union Kurdistans RAAL Rote Antifaschistische Aktion Leipzig RBF Republikanischer Bund der Frauen REP Die Republikaner RepBB
Abkürzungsverzeichnis 341 KPD Kommunistische Partei Deutschlands KPF Kommunistische Plattform der PDS LPK Volksbewegung von Kosovo LR Linksruck-Netzwerk LTTE Liberation Tigers of Tamil Eelam MB Muslimbruderschaft MEK Volksmodjahedin Iran-Organisation MES Marx-Engels-Stiftung e. V. MHP Partei der Nationalistischen Bewegung MLKP Marxistisch-Leninistische Kommunistische Partei MLPD Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands MNA Ungarische Nationale Front NAPO Nationale Außerparlamentarische Opposition NHB Nationaldemokratischer Hochschulbund NIT Nachrichten-Informationen-Theorie NIT Nationale Info-Telefone NLA Nationale Befreiungsarmee NPD Nationaldemokratische Partei Deutschlands NSDAP/AO Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei/Auslandsund Aufbauorganisation NWRI Nationaler Widerstandsrat Iran NZ National-Zeitung/Deutsche Wochen-Zeitung PDS Partei des Demokratischen Sozialismus PKK Arbeiterpartei Kurdistans PUK Patriotische Union Kurdistans RAAL Rote Antifaschistische Aktion Leipzig RBF Republikanischer Bund der Frauen REP Die Republikaner RepBB Republikanischer Bund der öffentlich Bediensteten RH Rote Hilfe e. V. RHV Republikanischer Hochschulverband RJ Republikanische Jugend RP Refah Partisi (Wohlfahrtspartei) RPF Revolutionäre Plattform - Aufbruch 2000 RSB Revolutionär-Sozialistischer Bund RZ Revolutionäre Zellen SAG Sozialistische Arbeitergruppe SAV Sozialistische Alternative Voran SDAJ Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend SFD Skingirl-Freundeskreis Deutschland Bericht 2000
  • verschleiern. Beispiele hierfür schaff unserer sind der sogenannte Antifaschismus und die AntikernkraftbeweDemokratie gung. Durch gewandte Agitation ist es Linksextremisten teilweise
78 Linksextremismus Nachlassende Durch geschickte Wahl ihrer Aktionsfelder und Themen versuchen AbwehrbereitLinksextremisten, ihre wahren Ziele zu verschleiern. Beispiele hierfür schaff unserer sind der sogenannte Antifaschismus und die AntikernkraftbeweDemokratie gung. Durch gewandte Agitation ist es Linksextremisten teilweise gegegenüber lungen, den bisherigen Konsens aller Demokraten in der Ablehnung Linksextremisten jedweden politischen Extremismus zu durchbrechen. Indizien für eine Aufweichung dieser klaren Grenzziehung sind öffentliche Diskussionen über eine mögliche Beteiligung von Linksextremisten an Koalitionsregierungen und das Zusammenwirken demokratischer Gruppierungen mit Linksextremisten bei einzelnen Protestthemen wie z.B. in der Antikernkraftbewegung. Linksextremistische Positionen werden dadurch nicht als solche erkannt. Dies schwächt die Wehrhaftigkeit unserer Demokratie gegenüber linksextremistischen Entwicklungen. Mailboxen und Für ihre Agitation verwenden Linksextremisten seit mehreren Jahren internet - in letzter Zeit verstärkt - die modernen Kommunikationsmöglichkeiten wie Mailboxen, das Mailbox-System "Spinnennetz" und das internationale Informationssystem Internet. 1.2 Entwicklung in Bayern Die Zahl der linksextremistischen und linksextremistisch beeinflußten Parteien und Gruppierungen ist konstant geblieben, die Gesamtzahl Leichte Mitgliederder Mitglieder hat im Vergleich zum Vorjahr leicht zugenommen. Die zunahme Partei des Demokratischen Sozialismus Landesverband Bayern (PDS LV Bayern) konnte ihre Mitgliederzahl halten. Sie ist in Bayern wie auch in anderen westlichen Bundesländern ein Sammelbecken für Marxisten-Leninisten und andere revolutionäre Marxisten. Die Mitgliederzahl der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) blieb gleich. Zurückgegangen ist die Zahl der Anhänger autonomer Gruppen, die aber dennoch eine der bedeutendsten und gewalttätigsten Strömungen des Linksextremismus darstellen. Sie werden von anderen linksextremistischen Gruppen wie der PDS zunehmend als Partner für Aktionen akzeptiert. Zentrale Agitationsthemen der Linksextremisten waren Neonazismus/Faschismus, Asylund Abschiebeproblematik, Rassismus, Arbeitslosigkeit, Sozialabbau und Transport von abgebrannten Brennelementen aus Kernkraftwerken in Castor-Behältern. Vor allem gewaltbereite Autonome versuchten Einfluß in der Antikernkraftbewegung zu gewinnen. Der Kampf gegen die vermeintlichen