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"links or rechts" in den Verfassungsschutz Trends
  • europäischen Netzwerk der MB an und erließ regelmäßig Rechtsgutachten für die in Europa lebenden Muslime. Maßgebliche Aufgabe des ECFR
ISLAMISMUS Council of European Muslims (CEM) | In Europa wurde die streng hierarchisch organisierte MB durch den CEM, einen europäischen Dachverband MB-naher Organisationen mit Sitz in Brüssel (Belgien), vertreten. Bis 2020 hieß der Verband Federation of Islamic Organizations in Europe (FIOE, Föderation islamischer Organisationen in Europa). Eigenen Angaben zufolge vereinigte der CEM Organisationen aus 28 Staaten, darunter viele nationale Dachverbände. European Council for Fatwa and Research (ECFR, Europäischer Rat für Fatwa und Forschung) | Der in Dublin (Irland) ansässige ECFR, der bis 2018 unter dem Vorsitz des MB-Ideologen Yusuf al-Qaradawi stand, gehörte dem europäischen Netzwerk der MB an und erließ regelmäßig Rechtsgutachten für die in Europa lebenden Muslime. Maßgebliche Aufgabe des ECFR war es, sich als religiöse Instanz in Europa zu etablieren. Hierfür veröffentlichte er 2019 die "Euro-Fatwa"-App, mit der die Nutzer die seit 1997 getroffenen ECFR-Fatwas und -Entscheidungen in den Sprachen Arabisch, Englisch, Italienisch und Spanisch thematisch sortiert abrufen konnten. European Council of Imams (Europäischer Rat der Imame) | 2019 trat in Paris (Frankreich) erstmals der Europäische Rat der Imame zusammen. Das Gremium bestand laut eigener Aussage aus rund 50 Mitgliedern aus etwa 20 europäischen Ländern. Darunter befanden sich Personen aus Hessen mit Bezug zum MB-/DMG-Netzwerk. Ziel der Organisation war es unter anderem, die Aktivitäten verschiedener islamischer Organisationen zu koordinieren, als Interessenvertretung zu fungieren, die islamische Präsenz im politischen und gesellschaftlichen Bereich zu fördern sowie die islamische Identität zu festigen. Rat der Imame und Gelehrten e. V. (RIG)/Rat der Imame und Gelehrten in Deutschland (RIGD) | Ähnlich wie der ECFR auf europäischer Ebene erhob der RIGD für Deutschland den Anspruch, als wissenschaftliche Autorität in Fragen der Koranauslegung für hier lebende Muslime zu fungieren. Der RIGD - seit 2004 mit Sitz in Frankfurt am Main - stand sowohl organisatorisch als auch ideologisch der DMG nahe. Fatwa-Ausschuss in Deutschland | Die Mitglieder des 2016 gegründeten Fatwa-Ausschusses in Deutschland waren teilweise Mitglieder des ECFR. Der Fatwa-Ausschuss in Deutschland übernahm die Fatwas des ECFR, übersetzte sie ins Deutsche und veröffentlichte sie auf der eigenen Internetseite sowie in sozialen Medien. Die Fatwas basierten zum Teil auf islamrechtlichen und islamisch-rituellen Vorgaben der Scharia, die nicht mit der freiheitlichen demokratischen Grundordnung zu vereinbaren sind. 244 - Hessischer Verfassungsschutzbericht 2022
  • ideologische Gründe. HUBBARD entwarf VerVerschwörungsschwörungstheorien, in denen er den Rechtsstaat als eine von Großfinantheorien ziers und "Nazi-Psychiatern" gelenkte Scheindemokratie
Die Hetze hat vor allem ideologische Gründe. HUBBARD entwarf VerVerschwörungsschwörungstheorien, in denen er den Rechtsstaat als eine von Großfinantheorien ziers und "Nazi-Psychiatern" gelenkte Scheindemokratie verunglimpfte, in der die Bevölkerung durch "Drogen" unmündig gehalten werde. Vor diesem Hintergrund müssen auch die Anti-Drogen-Kampagnen der SO gesehen werden. In der SO gelten nicht nur Rauschgifte, sondern auch viele Medikamente als "Drogen". Bei den PR-Feldzügen der SO ("Sag nein zu Drogen") wird dies zunächst nicht deutlich. Die politische Stoßrichtung der KVPM erschließt sich erst bei näherer Betrachtung. Sie will im Hinblick auf Psychotherapieangebote und psychologische Gerichtsgutachten generell verunsichern, um den Boden für vermeintliche Lösungsansätze der SO in Medizin und Justiz zu bereiten. weltweite Mit welcher Vehemenz die SO gegen die Psychiatrie vorgehen will, wurde Beseitigung bei einer Scientology-Großveranstaltung im Juni 2007 in Los Angeles deutder Psychiatrie lich. Mehrere tausend Scientologen verfolgten dort die Rede von David MISCAVIGE. Die Veranstaltung wurde aufgezeichnet und als DVD-Präsentation für SO-Mitglieder, nicht jedoch für die Öffentlichkeit produziert. Während dieser Veranstaltung machte das Management unmissverständlich klar, dass sich die SO die "weltweite Beseitigung" der Psychiatrie zum Ziel gesetzt hat und sich im Krieg mit einem ganzen Berufsstand sieht. Das zeigten auf Großbildschirme projizierte Computeranimationen, in denen zum Beispiel eine explodierende Handgranate symbolisch auf die Psychiatrie geworfen wurde, und die militante Sprache. Die mobilen KVPM-Ausstellungen wurden mit Kampfhubschraubern verglichen, die ihre "explosive Ladung" über "Psychiatriefestungen" abwerfen. Als Erfolg feierte das Management, im Jahr 2007 angeblich mehr als 200 Psychiater "geknackt" und "hinter Gitter" gebracht Reaktionen zu haben. Diese Suggestivbotschaften sind dazu gedacht, die Zuhörerschaft auf die KVPMaufzustacheln und Hass zu erzeugen. Das machten auch Reaktionen von Ausstellung ausgewählten Besuchern der KVPM-Ausstellungen deutlich. So wurde eine Frau in einem Interview gezeigt, die aussagte, sie spüre das Bedürfnis, auf einen Psychiater einzuschlagen. Ein anderer KVPM-Unterstützer verglich Psychiater pauschal mit Terroristen, während eine weitere Person propagierte, man müsse es den Psychiatern "mit gleicher Münze heimzahlen". Ein Mann äußerte schließlich: "Jetzt herrscht Krieg". Das Publikum der Veranstaltung, unter dem sich in der ersten Reihe bekannte Hollywoodschau234
  • Scientology-Organisation rechtskräftig und wurde entgegen späterer Behauptungen der SO auch nicht revidiert. In zahlreichen anderen Gerichtsverfahren (Vereinsrecht, Steuerrecht) wurde
Scientology-Organisation rechtskräftig und wurde entgegen späterer Behauptungen der SO auch nicht revidiert. In zahlreichen anderen Gerichtsverfahren (Vereinsrecht, Steuerrecht) wurde die Religionseigenschaft der SO ebenfalls verneint oder diese Frage von den Gerichten explizit ausgeklammert. Dagegen billigen Gerichte einzelnen Scientologen durchaus den Schutz von Artikel 4 GG als individuelles Abwehrrecht zu. Das Bundesverwaltungsgericht sah es als einen Eingriff in diesen Schutzbereich an, wenn einem Scientology-Mitglied von einer staatlichen Stelle eine vorformulierte Erklärung über angenommene Gefahren der Scientology-Bewegung vorgelegt werde.376 Derartige Entscheidungen erfolgen allerdings vor dem Hintergrund des weit gefassten Schutzbereichs von Artikel 4 GG, der auch religionsfreie oder religionsfeindliche Anschauungen, die so genannte negative Religionsfreiheit, schützt. Das bedeutet nicht, dass damit die SO als Religionsgemeinschaft anerkannt worden wäre. 4. Organisation und Mitgliederbestand Für Außenstehende ist die Organisationsstruktur von Scientology kaum zu durchschauen. Der Teil, der sich "Kirche" nennt und der in der öffentlichen Diskussion durch die SO vehement in den Mittelpunkt gerückt wird, ist nur eine Seite der Organisation. Expansionsbestrebungen in der Wirtschaft sind dagegen oft nicht ohne Weiteres als SO-Aktivitäten erkennbar. Bedeutende, aus Imagegründen behauptete Aktivitäten, wie die angebliche Drogenhilfe der Unterorganisation "Narconon", waren in Baden-Württemberg im Berichtszeitraum nicht feststellbar. Auch die "Applied Scholastics" (ApS)Nachhilfegruppen sind weit davon entfernt, flächendeckend zu agieren. Hinter den Angeboten im Nachhilfebereich steht vor allem der ideologische Anspruch, ein gesamtes gesellschaftliches Segment wie den Bildungsbereich scientologisch zu verändern. Die SO wird hierarchisch vom obersten Management in Los Angeles/Kalifornien geführt. Machtzentrum ist das "Religious Technology Center" (RTC), das Besitzer der Urheberrechte an den Schriften des Gründers Lafayette Ronald HUBBARD ist, und dadurch ideologische Kontrolle ausüben kann. Die Vorgaben der Führung werden an das jeweilige "Kontinentale Verbindungsbüro" weitergeleitet, das sich für Europa in Kopenhagen befindet. Von dort aus werden die Niederlassungen an der Basis kontrolliert. Die paramilitärisch organisierten Kader der "Sea Organization" ("Sea Sea Org-Logo 376 Bundesverwaltungsgericht, Urteil vom 15. Dezember 2005, Az. 7 C 20.04, NJW 2006, S. 1303ff. 227
  • islamistische Bewegungen will die Milli-GörüsBewegung eine auf den Rechtsvorschriften der Scharia beruhende islamische Ordnung realisieren. Da in der früher
  • laizistisch orientierten Türkei das Propagieren eines entsprechenden Konzepts gravierende rechtliche Konsequenzen nach sich gezogen hätte, führte Erbakan neue Begrifflichkeiten
ISLAMISMUS SP als Repräsentantin der Milli-Görüs-Bewegung | Auf politischer Ebene vertritt die von Necmettin Erbakan im Jahr 2001 gegründete SP die Milli-Görüs-Bewegung in der Türkei. Die SP ging aus der verbotenen Fazilet Partisi (FP, Tugendpartei) Erbakans hervor, aus der damals auch die jetzige türkische Regierungspartei Adalet ve Kalkinma Partisi (AKP, Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung - kein Beobachtungsobjekt des Verfassungsschutzes) entstand. Obwohl sich die AKP mit der Zeit von der ursprünglichen Ideologie der MilliGörüs-Bewegung distanzierte, verbinden sie identische konservative Wurzeln mit der SP. Der Einfluss der SP auf die politische Willensbildung in der Türkei ist aufgrund ihres begrenzten Wählerpotenzials sehr gering. Rolle der IAC in der Türkei | Die IAC ist der Bruderschaft der Naqshbandiya zuzuordnen, die im 14. Jahrhundert in Zentralasien entstand. Ihr Gründer, Bahaud-Din Naqshband aus Buchara (heutiges Usbekistan), steht in einer Reihe sogenannter Meister in Zentralasien, die mystische Gemeinschaften gründeten. Die sunnitische Naqshbandiya entwickelte sich in den folgenden Jahrhunderten zur bedeutendsten Bruderschaft und ist heute weltweit verbreitet. Ihr Handeln beruht auf einer religiös geprägten Lebensführung, wobei eine enge emotionale Bindung zwischen Schüler und Meister besteht. Unter anderem mithilfe spezieller Meditationstechniken wird die unmittelbare mystische Gotteserfahrung angestrebt, durch schweigendes Denken an Allah (arab. dhikr) suchen die Gläubigen diesem so nahe wie möglich zu kommen. Obwohl 1925 durch Atatürk verboten, spielte die NaqshbandiyaBruderschaft im religiösen Leben in der Türkei eine bedeutende Rolle. Necmettin Erbakan und das spirituelle Oberhaupt der Bruderschaft, Scheich Mahmud Ustaosmanoglu, der im Juni 2022 in der Türkei verstarb, pflegten engen Kontakt zu dem einflussreichen türkischsunnitischen Naqshbandiya-Scheich Mehmet Zaid Kotku und wurden durch ihn geprägt. IDEOLOGIE/ZIELE Ebenso wie andere islamistische Bewegungen will die Milli-GörüsBewegung eine auf den Rechtsvorschriften der Scharia beruhende islamische Ordnung realisieren. Da in der früher streng laizistisch orientierten Türkei das Propagieren eines entsprechenden Konzepts gravierende rechtliche Konsequenzen nach sich gezogen hätte, führte Erbakan neue Begrifflichkeiten ein. Hessischer Verfassungsschutzbericht 2022 - 253
  • rung in "rechte" Nationalrevolutionäre, Solidaristen, Linksnationalisten und Nationalbolschewisten auch begrifflich zerlegt geworden. Nunmehr wirkten sich auch der zunehmende Einfluß
  • gestellt wurde. Daraus resultierte die heutige schillernde Begriffsbreite "Neue Rechte" als vielfach undifferenziert gebrauchte Richtungsangabe für verschiedene "konservative", "nationale
  • durch ihre intellektuelles Niveau von der antiquierten "Alten Rechten" ab. Das in jüngster Zeit häufiger gebrauchte Stichwort "lntellektualisierung" will
  • Spektrums oder in der direkten geistigen Auseinandersetzung. Die "Neue Rechte" agiert nicht als politische Bewegung und läßt sich wegen ihrer
rung in "rechte" Nationalrevolutionäre, Solidaristen, Linksnationalisten und Nationalbolschewisten auch begrifflich zerlegt geworden. Nunmehr wirkten sich auch der zunehmende Einfluß der französischen "Nouvelle Droite" und die damit verbundene stärkere Diffusion neurechter Ideen aus. Das führte im Zusammenspiel mit einer zeitlich parallel verlaufenden Radikalisierung und "Re-Ideologisierung" von Teilen des etablierten Konservatismus dazu, daß dem völkisch-nationalrevolutionären Flügel ein etatistisch geprägter nationalkonservativer bzw. "konservativ-revolutionärer" Flügel zur Seite gestellt wurde. Daraus resultierte die heutige schillernde Begriffsbreite "Neue Rechte" als vielfach undifferenziert gebrauchte Richtungsangabe für verschiedene "konservative", "nationale" und "nationalrevolutionäre" Strömungen. Entsprechend dieser Zersplitterung gab und gibt es innerhalb des neurechten Spektrums unterschiedliche politische Handlungskonzepte mit unterschiedlichen gesellschaftlichen Adressatengruppen. Es wurden - beeinflußt durch die jeweiligen zeitgeschichtlichen und gesellschaftspolitischen Bedingungen - auch heterogene ideologische Begründungsund Argumentationsmuster entwickelt. Alle Strömungen schöpfen entweder aus dem ebenso vielschichtigen Gedankenfundus der "Konservativen Revolution" bzw. lassen zumindest Anleihen erkennen oder beziehen sich ausdrücklich auf spezifische "konservativrevolutionäre" Bewegungen (Nationalrevolutionäre, Jungkonservative). Untereinander bilden sie ideologische, programmatische und personelle Schnittmengen und grenzen sich gleichermaßen thematisch, begrifflich und durch ihre intellektuelles Niveau von der antiquierten "Alten Rechten" ab. Das in jüngster Zeit häufiger gebrauchte Stichwort "lntellektualisierung" will auf das gemeinsame Bemühen um intellektuellen Niveaugewinn, erhöhte Diskursfähigkeit sowie auf den Primat politischer Theoriearbeit als Voraussetzung für die Praxis hinweisen. Übereinstimmung besteht letztlich auch in dem allgemein formulierten Ziel einer "nationalen Wiedergeburt" Deutschlands bzw. einer erstrebten "Renationalisierung" deutscher Politik. Hingegen scheiden sich die Ansichten bereits darüber, wie man im Rahmen einer metapolitischen Strategie der geistig-politischen Meinungsführerschaft und der politischen Machtübernahme näherkommen kann: Ob durch geschickte politische Tarnung und Infiltration des demokratisch-konservativen Spektrums oder in der direkten geistigen Auseinandersetzung. Die "Neue Rechte" agiert nicht als politische Bewegung und läßt sich wegen ihrer ideologischen Heterogenität und Strukturlosigkeit keiner Partei oder Organisation idealtypisch zuordnen. Ihr Einfluß ist heute in erster Linie dort ablesbar, wo in Gruppen, Organisationen und anderen politischen Bestrebungszusammenhängen neurechte Denkansätze und Theorieelemente auftauchen. Solche Anzeichen finden sich z.B. bei der NPD/ JN, den " Republikanern ", der DLVH sowie den Projekten "Sache des Volkes", "Thule-Seminar" und "Deutsch-Europäische Studiengesellschaft" (DESG). Weitere Hinweise lieferten Zeitschriften und Theorieorgane wie "Europa Vorn", 107
  • Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) zum Thema "Demokratie ist verletzlich - Rechtsextremismus in Deutschland" begleitend unterstützt. Der Extremismusbericht 2001, der öffentlich über
IV. ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Im Rahmen der präventiven Extremismusbekämpfung hat der Bereich Öffentlichkeitsarbeit der Verfassungsschutzbehörde auch im Jahr 2002 wieder schwerpunktmäßig themenbezogene Vorträge und Fortbildungsveranstaltungen an den unterschiedlichsten Institutionen und Bildungseinrichtungen des Landes durchgeführt. Zudem hat die Verfassungsschutzabteilung die folgende Publikation veröffentlicht: 3/4 Verfassungsschutz Journal 2002 mit dem Thema "Terrorismus - Lebensgefahr für die Demokratie?". Die Homepage der Verfassungsschutzabteilung www.verfassungsschutz-mv.de wurde rege besucht. Darüber hinaus wurde die Wanderausstellung des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) zum Thema "Demokratie ist verletzlich - Rechtsextremismus in Deutschland" begleitend unterstützt. Der Extremismusbericht 2001, der öffentlich über die Lage im Arbeitsbereich des politischen Extremismus berichtet, wurde erneut gemeinsam mit dem Landeskriminalamt erstellt. Publikationen können bei der Verfassungsschutzabteilung (auch über die E-Mail-Adresse info@verfassungsschutz-mv.de) oder über die Pressestelle des Innenministeriums bestellt werden. Extremismusbericht 2002 42
  • Inhalt und Diktion der Selbstbezichtigung gegen die Urheberschaft der linksterroristischen Revolutionären Zellen (RZ) sprechen und auch wesentliche Merkmale typischer
Militärpolizei eingesetzt und 13 Wortführerinnen fristlos entlassen. Ausbeutung und Gewalt gegen Frauen seien "Bestandteil des patriarchalen Herrschaftssystems, ohne das der Imperialismus in den 3 Kontinenten und hier nicht begriffen werden kann". Die "Rote Zora" betrachte ihren Kampf als "praktischen Anti-Imperialismus", indem sie versuche, "den reibungslosen Ablauf der Kapitalstrategien hier zu behindern, in Solidarität mit allen Kämpfen gegen Ausbeutung und Unterdrückung". Das Schreiben endete mit den Parolen "Für eine starke internationale Frauenbefreiungsbewegung!" und "Kampf dem imperialistisch-patriarchalen System!". |ln der Nacht zum 28. Juli detonierte vor einem Firmengebäude in München ein Sprengsatz. Der durch die Explosion entstandene Sachschaden wird auf 20.000 DM geschätzt. In einem bei einer Münchner Zeitungsredaktion und einer Nachrichtenagentur in Bonn eingegangenen Selbstbezichtigungsschreiben wandte sich eine Gruppierung mit der Bezeichnung "Revolutionäre Zellen" gegen die. "reaktionäre Firmenpolitik", die "die Spaltung unter den Arbeitern" durch "Qualifizierung, Degradierung und Flexibilisierung" vorantreibe und "die lang erkämpften Siege der Arbeiterbewegung" untergrabe. Das Schreiben endete mit den Parolen "Kampf dem kapitalistischen Schweinesystem!" und "Solidarität mit allen kämpfenden Genossen!". Da Inhalt und Diktion der Selbstbezichtigung gegen die Urheberschaft der linksterroristischen Revolutionären Zellen (RZ) sprechen und auch wesentliche Merkmale typischer RZ-Bekennungen wie z.B. der RZ-Stern fehlten, dürfte es sich bei den Tätern um eine RZ-Nachahmergruppe gehandelt haben. Am 13. August wurden auf einem Lagerplatz in Eslarn, Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab, drei Holzstapel in Brand gesetzt. Dadurch entstand ein Schaden von über 50.000 DM. Ein auf dem Firmengelände sichergestellter Brandsatz, der nicht gezündet hatte, entsprach in Zusammensetzung und Aufbau einer in der militanten autonomen Schrift "radikal" (Nr. 132) abgedruckten Anleitung. Die geschädigte Firma war mit Rodungsarbeiten auf dem Gelände der WAW beauftragt. Unbekannte Täter legten in der Nacht zum 1. November in Schwandorf in zwei Telefonzellen Feuer. Eine Zelle wurde durch den Brand völlig zerstört. Wegen der Nähe der Anschlagsziele zur WAW ist ein politisches Tatmotiv nicht auszuschließen. In der Nacht zum 12. November detonierte am Wohnhaus des Bürgermeisters in Pottenstein, Landkreis Bayreuth, ein Sprengkörper. Dadurch entstand ein Sachschaden von über 100.000 DM. In unmittelbarer Nähe des Tatorts wurde die Schmierschrift "Hände weg von den Wassern" festgestellt. Als Urheber des Anschlags kommen demnach Gegner des in Pottenstein geplanten Anschlusses an eine Fernwasserversorgung in Betracht, zumal dieses Vorhaben am vorangegangenen Abend Gegenstand einer Bürgerversammlung gewesen war. Bei einem Brandanschlag auf eine im Landkreis Schwandorf in der Nähe des WAW-Geländes errichtete Wetterhütte des Deutschen Wetterdienstes wurde Anfang Dezember 1987 die gesamte Station einschließlich der darin untergebrachten Meßgeräte zerstört. Der Schaden beträgt etwa 3.000 DM. 178
  • Gewaltfrage" ausgelöst, anderseits sahen viele Stimmen aus dem linksextremistischen Spektrum die Proteste als eindeutigen und großen
Pflastersteinen, Flaschen und Molotow-Cocktails beworfen. An den Ausschreitungen waren auch Personen aus Baden-Württemberg beteiligt. Ein mit Beamten besetztes Polizeifahrzeug wurde massiv angegriffen und beschädigt. Nach verstärktem Kräfteeinsatz der Polizei und dem Auffahren von Wasserwerfern beruhigte sich die Lage am späteren Abend. Die Folgeveranstaltungen der nächsten Tage verliefen weitestgehend friedlich. Den länger vor Ort bleibenden Demonstrationsteilnehmern standen drei "Internationale Aktionscamps" zur Verfügung. Um den G8-Gipfel nachhaltig zu stören, waren im Vorfeld so genannte Massenblockaden, aber auch dezentrale Blockadekonzepte diskutiert worden. Letztendlich wurde das propagierte Konzept der Massenblockaden des Bündnisses "Block G8" umgesetzt, das im Vorfeld bereits bundesweite "Aktionstrainings" durchgeführt hatte. Der Plan, am 6. Juni 2007 den Militärflughafen Rostock-Laage abzuriegeln, um eine reibungslose Ankunft der Gipfelteilnehmer zu verhindern, konnte lediglich in Ansätzen realisiert werden. Zu einer wirkungsvollen "Massenblockade" drangen am Morgen des 6. Juni 2007 bis zu 9.000 Personen über Feldwege und angrenzende Waldgebiete in die Sicherheitszone vor. Zwei Hauptzufahrtswege nach Heiligendamm wurden zumindest vorübergehend blockiert. Ferner gelang es Hunderten von Aktivisten, bevor sie von der Polizei zurückgedrängt wurden, bis an den eigentlichen Sicherheitszaun vorzudringen. Diese Aktivitäten verliefen - bis auf gewalttätige Einzelaktionen - weitgehend friedlich. Nachdem einzelne Blockadepunkte nachts von mehreren hundert Demonstranten besetzt gehalten worden waren, wurden die Aktionen am 7. Juni 2007 mit mehreren tausend Teilnehmern ebenfalls meist friedlich fortgesetzt. Allerdings kam es an einer Stelle zu massiven Ausschreitungen. Aus der Menge heraus wurden Polizeibeamte mit Steinen beworfen. Am Vormittag des 8. Juni 2007 wurden die letzten Blockaden beendet. Ein für den 7. Juni 2007 geplanter "Sternmarsch" nach Heiligendamm wurde am 6. Juni 2007 vom Bundesverfassungsgericht verboten. Die Abschlusskundgebung "Den Protest gegen ungerechte Globalisierung in die Welt tragen, denn eine andere Welt ist möglich!" am 8. Juni 2007 in Rostock schließlich verlief mit etwa 5.000 Personen wiederum friedlich. Vor dem Hintergrund der gewaltsamen Ausschreitungen bei der Großdemonstration am 2. Juni 2007 fiel die Bewertung der Anti-G8-Proteste durch die Teilnehmer selbst unterschiedlich aus. Einerseits wurde eine heftige Debatte über die "Gewaltfrage" ausgelöst, anderseits sahen viele Stimmen aus dem linksextremistischen Spektrum die Proteste als eindeutigen und großen 212
  • Linksextremismus hungskraft" sei "enorm gewachsen". Gleichwohl musste der Parteivorsitzende einräumen, dass die "bislang ausgeprägt positive Mitgliederentwicklung seit dem VII. Parteitag335
  • dass der MLPD die Anerkennung innerhalb der übrigen deutschen "Linken" selbst zum 25-jährigen Jubiläum größtenteils versagt geblieben
  • eine Solidaritätsorganisation, die politisch Verfolgte aus dem linken Spektrum unterstützt. Sie konzentriert sich auf politisch Verfolgte aus der BRD, bezieht
  • anderen Ländern ein. Unsere Unterstützung gilt allen, die als Linke wegen ihres Handelns, z.B. wegen presserechtlicher Verantwortlichkeit für staatsverunglimpfende Schriften
Linksextremismus hungskraft" sei "enorm gewachsen". Gleichwohl musste der Parteivorsitzende einräumen, dass die "bislang ausgeprägt positive Mitgliederentwicklung seit dem VII. Parteitag335 im letzten Quartal 2006 in eine Stagnation übergegangen" 336 sei. Allerdings bezeichnete er in einem weiteren Interview vom Dezember 2007 diese Stagnation als bereits wieder überwunden.337 Deutlich wurde in der Rückschau auf die Feierlichkeiten allerdings auch, dass der MLPD die Anerkennung innerhalb der übrigen deutschen "Linken" selbst zum 25-jährigen Jubiläum größtenteils versagt geblieben ist. Die breite Mobilisierung zu den Festlichkeiten konnte kaum mehr als die eigene Klientel auf den Plan rufen. 4.5 "Rote Hilfe e.V." (RH) Gründung: 1975 Sitz: Dortmund Geschäftsstelle: Göttingen Mitglieder: ca. 300 Baden-Württemberg (2006: ca. 300) ca. 4.300 Bund (2006: ca. 4.300) Publikation: "Die Rote Hilfe" Die erstmals 1924 in der Weimarer Republik unter Federführung der "Kommunistischen Partei Deutschlands" (KPD) gegründete "Rote Hilfe e.V." hatte sich im "Dritten Reich" aufgelöst und im Jahre 1975 mit Sitz der Geschäftsstelle in Göttingen wieder neu gegründet. Einer Selbstdarstellung im Internet zufolge definiert sich die "Rote Hilfe e.V." als "eine Solidaritätsorganisation, die politisch Verfolgte aus dem linken Spektrum unterstützt. Sie konzentriert sich auf politisch Verfolgte aus der BRD, bezieht aber auch nach Kräften Verfolgte aus anderen Ländern ein. Unsere Unterstützung gilt allen, die als Linke wegen ihres Handelns, z.B. wegen presserechtlicher Verantwortlichkeit für staatsverunglimpfende Schriften, wegen Teilnahme an spontanen Streiks, wegen Widerstand gegen polizeiliche Übergriffe oder wegen Unterstützung der Zusammenlegungsforderung für politische Gefangene ihren Arbeitsplatz verlieren, vor Gericht gestellt, verurteilt werden. Ebenso denen, die in einem anderen Staat verfolgt werden und denen hier politisches Asyl verweigert wird." 338 335 Der Parteitag fand im Frühjahr 2004 in Magdeburg statt. 336 Interview mit dem Parteivorsitzenden ENGEL vom 20. Juni 2007, in: RF Nr. 25 vom 22. Juni 2007, S. 19. 337 "Rote Fahne News" vom 12. Dezember 2007. 338 Internetauswertung vom 9. November 2007; Übernahme wie im Original. 207
  • Linksextremismus stellten, ihrer Familien und der Auszubildenden aus der Automobilund Zuliefererindustrie" und sollte "ein Beitrag sein, den Kampf um unsere
Linksextremismus stellten, ihrer Familien und der Auszubildenden aus der Automobilund Zuliefererindustrie" und sollte "ein Beitrag sein, den Kampf um unsere Interessen und unsere Zukunft zu stärken".330 Der Teilnehmerkreis der Veranstaltung bestand nach Parteiangaben aus 660 Personen und 50 internationalen Gästen aus 17 Ländern und dürfte dem weitläufigen marxistisch-leninistischen Spektrum angehört haben. Mit dieser Veranstaltung, bei der die MLPD nach außen hin nicht erkennbar als Partei auftrat, gelang es den Organisatoren gegenüber dem letzten "Automobilarbeiterratschlag" im Jahr 2005, ein deutlich höheres Teilnehmerpotenzial zu mobilisieren. Das von der MLPD selbst als das "größte selbstorganisierte Jugendfestival" 331 bezeichnete Pfingstjugendtreffen vom 26. bis 27. Mai 2007 in Gelsenkirchen lockte in diesem Jahr angeblich über 18.000 Besucher an. Das letzte Pfingstjugendtreffen im Jahr 2005 besuchten nach MLPD-Angaben rund 24.000 Teilnehmer, wobei für den diesjährigen Besucherrückgang vermutlich die schlechten Wetterverhältnisse mitverantwortlich waren. Die insgesamt regelmäßig hohen Zahlen sind auch hier auf die Teilnahme vieler internationaler Gäste und Angehöriger diverser MLPD-naher Organisationen und Gruppierungen zurückzuführen. Das Programm des Pfingstjugendtreffens beinhaltete unter anderem einen "antifaschistischen Erfahrungsaustausch" 332, dessen wichtigstes Ergebnis die "breit getragene Ablehnung des Antikommunismus" gewesen sei, sowie eine "Zukunftsdemonstration" durch die Gelsenkirchener Innenstadt mit angeblich rund 5.000 Teilnehmern, auf der der Parteivorsitzende Stefan ENGEL eine Rede hielt. Das in diesem Jahr herausragende Ereignis für die MLPD war ihr 25-jähriges Jubiläum, das die Partei in der Zeit vom 2. bis 5. August 2007 an verschiedenen Orten des Ruhrgebiets beging. Die Feierlichkeiten endeten mit einer "Internationalen Gedenkfeier" im ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald und wurden insgesamt als triumphaler Erfolg gewertet. Höhepunkt war die Veranstaltung am 4. August 2007 in der Duisburger RheinRuhr-Halle, die der Parteivorsitzende in seinem am 20. Juni 2007, dem 25. Gründungstag der MLPD, veröffentlichten Interview schon vorab als "zweifellos die größte und wohl auch bedeutendste Einzelveranstaltung der 330 Internetauswertung vom 22. Januar 2007. 331 Hier und im Folgenden: Internetauswertung der "Roten Fahne News" vom 25. April 2007. 332 Hier und im Folgenden: Internetauswertung vom 4. Juni 2007 (Fettdruck im Original). 205
  • Umgekehrt erklären linksextremistische Strukturen, wie etwa die "Antifaschistische Linke Berlin" (ALB), einer der langlebigsten und wichtigsten autonomen Zusammenschlüsse bundesweit, dass
  • Akzeptanz "unterschiedBündnispolitik licher Aktionsformen" im "Kampf gegen rechts" dazu gehört, bedeutet in der Konsequenz auch die Duldung von Strafund Gewalttaten
genheit wiederholt eindeutig bekannt hat. Umgekehrt erklären linksextremistische Strukturen, wie etwa die "Antifaschistische Linke Berlin" (ALB), einer der langlebigsten und wichtigsten autonomen Zusammenschlüsse bundesweit, dass "Antifaschismus für uns wie die VVN-BdA ein Bündnisprojekt" ist, und dass politisches Engagement in diesem Sinne auch das bedeute, "was viele von Euch mit auf den Weg gegeben haben, für uns, im Hier und Heute eine grundlegende Kritik am kapitalistischen System zu formulieren" 319. Das Interesse aus der autonomen Szene an einem Zusammenwirken mit der VVN-BdA ist offenbar auch dem überzeugenden Vorbild der kommunistischen Widerstandskämpfer zu verdanken, deren Authentizität als politisch Verfolgte und ehemalige KZ-Insassen geeignet war, unter anderem bei Auftritten an Schulen vor allem bei jungen Menschen nachhaltige Wirkung zu erzielen und die aus ihrer politischen "Aufklärungsarbeit" abzuleitenden "Einsichten und Überzeugungen" 320 zu vermitteln. So hieß es in einem Beitrag zur Jubiläumsschrift: "Ihr [der ehemaligen Widerstandskämpfer] lebenslanger Einsatz, ihr gelebter Antifaschismus, ihre politische und persönliche Integrität machten einen Großteil des Ansehens und der Anziehungskraft der VVN auch auf Autonome Antifas aus." 321 Mit dem fortschreitenden Verlust der kommunistischen Widerstandskämpfer verliert die VVN-BdA zunehmend ihr größtes politisches Kapital. Als zu ihrem Selbstverständnis gehörend betonte die VVN-BdA bei gleicher Gelegenheit erneut ihre "Scharnierfunktion zwischen gelegentlich auseinanderstrebenden Partnern", womit ihre bündnispolitischen Bemühungen sowohl in das demokratische wie das extremistische Lager hinein elegant umschrieben sind. Ihre Aufgabe sehe sie darin, "einen Rahmen zu schaffen, in dem unterschiedliche Aktionsformen Platz finden, in dem 'Kein Fuß breit den Faschisten' und 'Bunt statt Braun' nicht als Gegensätze, sondern als zwei Teile eines Ganzen verstanden werden." 322 Mit der Schaffung möglichst breiter Bündnisse, die bis weit in das bürgerliche Lager Schlüsselrolle hineinreichen, realisiert die VVN-BdA die althergebrachten Grundsätze der kommunistischer Bündnispolitik. Dass für sie die Akzeptanz "unterschiedBündnispolitik licher Aktionsformen" im "Kampf gegen rechts" dazu gehört, bedeutet in der Konsequenz auch die Duldung von Strafund Gewalttaten. Praktiziert wird Bündnispolitik nach wie vor anlässlich von Protestveranstaltungen gegen "Nazi-Aufmärsche". Dieser Form des "antifaschistischen 319 Ebd., S. 74. 320 Ebd., S. 57. 321 Ebd., S. 54. 322 Ebd., S. 72f. 202
  • LINKE auf allen Ebenen fortsetzen und weiterentwickeln" zu wollen316, denn eine "Bündelung" linker Kräfte sei für eine durchsetzungsfähige Politik unverzichtbar.317
  • Letztendlich sei der Gründungsparteitag der Partei "DIE LINKE." "ein Markstein für die gesamte Linke". 4.3 "Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes
  • jungen Welt" - ein bedeutendes Druckerzeugnis im linksextremistischen Bereich - handelt es sich um eine vom Verlag "8. Mai GmbH" (Berlin) herausgegebene
LINKE auf allen Ebenen fortsetzen und weiterentwickeln" zu wollen316, denn eine "Bündelung" linker Kräfte sei für eine durchsetzungsfähige Politik unverzichtbar.317 Letztendlich sei der Gründungsparteitag der Partei "DIE LINKE." "ein Markstein für die gesamte Linke". 4.3 "Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten" (VVN-BdA) Gründung: 1947 Sitz: Berlin Publikationen: "antifa. Magazin für antifaschistische Politik und Kultur" "AntiFa Nachrichten" Die "Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der AntifaschistinFeier des nen und Antifaschisten" (VVN-BdA) konnte 2007 auf ihr 60-jähriges Beste60-jährigen hen zurückblicken. Als ihr offizielles Gründungsdatum gibt sie den 15. bis Bestehens 17. März 1947 an, die Tagung der "1. Interzonalen Länderkonferenz der VVN". Die VVN-BdA bestreitet den massiven kommunistischen Einfluss in der Entstehungsphase wie auch ihre langjährige Ausrichtung auf Ideologie und Politik der SED beziehungsweise KPD/DKP nicht mehr. Dass diese auch organisatorisch und finanziell enge Bindung mit den Umbrüchen der Jahre 1989/90 zwangsläufig gelöst wurde, änderte trotz des nach außen demonstrierten Pluralismus innerhalb der VVN-BdA nichts daran, dass Theorie und Praxis ihres Verständnisses von "Antifaschismus", ihrem zentralen Agitationsfeld, in unübersehbarer Kontinuität zur orthodox-kommunistischen Faschismusdoktrin stehen. Dieser zufolge beruhen "Faschismus" und "bürgerliche Demokratie" als Herrschaftsformen des "Kapitals" auf der gleichen ökonomischen Grundlage, nämlich dem Kapitalismus. Folglich ist die Gefahr einer neuerlichen "faschistischen" Entwicklung auch in der Gegenwart so lange nicht endgültig gebannt, wie eben diese sozio-ökonomische Basis nicht grundlegend verändert ist. Vor einem Übergang zum "Faschismus" ergreift das "System" eine Reihe von repressiven Maßnahmen. Diese Vorstufe des "autoritären Staates" muss nicht zwangsläufig in einen neuen "Faschismus" münden, zeigt aber die bedrohliche Tendenz an, die es frühzeitig zu bekämpfen gilt. 316 "junge Welt" Nr. 143 vom 22. Juni 2007, S. 8. Bei der "jungen Welt" - ein bedeutendes Druckerzeugnis im linksextremistischen Bereich - handelt es sich um eine vom Verlag "8. Mai GmbH" (Berlin) herausgegebene Tageszeitung. Sie pflegt eine traditionskommunistische Ausrichtung und propagiert die Errichtung einer sozialistischen Gesellschaft. 317 UZ Nr. 25 vom 22. Juni 2007, S. 2. 200
  • Hammerskins " wurden hingegen nicht registriert. Örtlicher Schwerpunkt der rechtsextremistischen Hamburger Skin-Szene sind unverändert die ineinander übergehenden Stadtteile Bramfeld, Farmsen
1.2.2) angegeben. "Sektionen" existieren u.a. in Frankreich und den USA, in Deutschland - etwa seit 1994 - in Bayern, Berlin, Brandenburg und Sachsen mit jeweils rund 30 Mitgliedern. Die deutschen "Sektionen" unterhalten lockere gegenseitige Kontakte. Seit 1995 tritt besonders die Berliner "Sektion" aktiv hervor. Sie organisierte drei Konzerte in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Abgesehen von einzelnen Mitgliedern der " Sektion " Sachsen traten die übrigen bislang nicht öffentlich in Erscheinung. Nach - bisher unbestätigten - Meldungen soll ein bekannter Hamburger Skinhead die hiesige " Blood & Honour "- Sektion leiten. 1.7.4 Situation in H a m b u r g Abweichend von Auftriebstendenzen in einigen anderen Bundesländern setzte sich der personelle und aktionistische Niedergang der Hamburger Skinheadszene fort. Sie wird auf etwa 40 Personen geschätzt, die überwiegend dem weiteren Umfeld der ehemaligen verbotenen "Nationalen Liste" (NL) zuzurechnen sind. Sie entziehen sich - mit wenigen Ausnahmen - einer kontinuierlichen "politischen" Arbeit. Allerdings ließ sich ein erheblicher Teil zu bestimmten Veranstaltungen und Aktionen, so zu einer Wahlkampfveranstaltung der DLVH am 2. März in Ulzburg (SchleswigHolstein), die mit einem Konzert des "nationalen Barden" Frank RENNICKE kombiniert war, mobilisieren. Auch der alljährliche "Rudolf-Hess-Marsch" stößt auf Interesse. Die - trotz zum Teil aufwendiger Anreisen - enorme Anziehungskraft von inund ausländischen Skinhead-Konzerten wurde durch relativ hohe Besucherzahlen auch aus Hamburg bestätigt. Hamburger Kontakte zu " Hammerskins " wurden hingegen nicht registriert. Örtlicher Schwerpunkt der rechtsextremistischen Hamburger Skin-Szene sind unverändert die ineinander übergehenden Stadtteile Bramfeld, Farmsen-Berne und Rahlstedt im Bezirksamtsbereich Wandsbek. Innerhalb dieses bis zu 30 Skinheads zählenden Umfeldes haben ehemalige NL-Mitglieder gewisse Anleitungsund Führungsfunktionen. Bei ihren politischen Aktivitäten versuchen die ehemaligen Bramfelder NL-Anhänger auch speziell auf Skins ausgerichtete Aktionen und Treffen durchzuführen, um das Umfeld fester anzubinden, zu aktivieren und zu vergrößern. Nach Schließung ihres Trefflokals am 14.12.95 ebbte die Resonanz jedoch merklich ab. Das ehemalige führende Bramfelder NL-Mitglied Thorsten BARTHEL gibt die aus dem "Bramfelder Sturm" hervorgegange Publikation "Hamburger Sturm" heraus, deren größter Abnehmerkreis in der hiesigen Skinszene zu finden ist. Der Herausgeber bezeichnet sie als "Sprachrohr der nationalen Jugend" und als "Rundbrief an seinen "Kameradenund Freundeskreis". Seit Oktober 1995 wurde die "Patriotische Jugend" aus Henstedt-Ulzburg als Mitherausgeberin des "Bramfelder Sturms" angege123
  • jedoch verboten wurde, beteiligten sich Personen aus dem gesamten linksextremen Spektrum von gewaltfreien Initiativen bis hin zu militanten autonomen Gruppierungen
Der Aktionsrahmen und ein Aufrufvorschlag für die "Herbstaktionen" waren von der "Anti-AKW-Bewegung" in Zusammenarbeit mit Oberpfälzer Bürgerinitiativen erarbeitet und beschlossen worden. Die Bundeskonferenz (Buko) der "Anti-AKW-Bewegung" vom 16. bis 18. Januar 1987 im Kommunikationszentrum (KOMM) in Nürnberg hatte bei der Vorbereitung der "Herbstaktionen" eine initiierende und koordinierende Funktion. An dieser Konferenz, die ursprünglich im Herbst 1986 in Regensburg stattfinden sollte, damals jedoch verboten wurde, beteiligten sich Personen aus dem gesamten linksextremen Spektrum von gewaltfreien Initiativen bis hin zu militanten autonomen Gruppierungen. Der offiziellen Buko ging am Freitag abend (16. Januar) eine Debatte über die Neufassung der "Anti-Terror-Gesetze" voraus. Am Samstagvormittag (17. Januar) fand eine weitere Veranstaltung zum Thema "Die neuen Anti-Terror-Gesetze und ihre Anwendung auf die Anti-AKW-Bewegung" in Nürnberg statt. Bei einem abschließenden Demonstrationszug zum KOMM bildeten unter den bis zu 1.500 Teilnehmern etwa 100 mit Sturmkappen vermummte Personen einen festen Block. Die Buko selbst begann dann am Samstag mittag mit der Bildung von mehreren Arbeitsgruppen, die sich mit der Beratung von Themen wie "Kriminalisierung", "Strukturen in der Anti-AKW-Bewegung" und "Verhältnis des außerparlamentarischen Anti-AKW-Kampfes zur Bundestagswahl" befaßten. Über dem Eingang zum KOMM war ein Plakat mit der Aufschrift "Gemeinsam im Kampf für die Zusammenlegung der Gefangenen der RAF" angebracht. Darüber befand sich eine schwarze Fahne mit einem fünfzackigen roten Stern, dem Zeichen der "Anarcho-Syndikalisten". Im Eingangsraum des KOMM war ein Transparent gespannt, das die Aufschrift trug: "Den Sprung von der spontanen Bewegung zur revolutionären Kraft einleiten. Die militante Debatte organisieren und durchsetzen." Im Zusammenhang mit der Buko wurden im KOMM zahlreiche Flugblätter und Broschüren verbreitet, darunter auch terroristisches Schriftgut wie z.B. die Untergrundzeitschrift "Zusammen kämpfen -- Zeitung für die antiimperialistische Front in Westeuropa" Nr. 8 vom Oktober 1986, die Selbstbezichtungsschreiben zu dem Mord der RAF an Dr. von Braunmühl sowie zu Anschlägen der Militanten der RAF enthält. In einem Beitrag der ebenfalls im KOMM festgestellten Zeitschrift "graswurzelrevolution" heißt es: "Ich habe mich als gewaltfreier Anarchist am Aufbau einer der zur Zeit entstehenden .Sägefisch'-Gruppen beteiligt. Wir haben einen Hochspannungsmasten umgesägt. Ich verstehe diese Aktion als gewaltfrei." Das zunächst vom Verwaltungsgericht Ansbach und vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Korrektur eines behördlichen Verbots unter Auflagen zugelassene Treffen der Buko im KOMM wurde in der Nacht zum Sonntag (18. Januar) vom Verwaltungsgericht Ansbach wieder untersagt, weil die Veranstalter eine Reihe von Auflagen nicht erfüllt hatten. So lehnten die Veranstalter die namentliche Benennung der Leiter der Arbeitsgruppen ab. Einige dieser Gruppen befaßten sich unter der Bezeichnung "Schraube" bzw. "Säge" mit dem "Lösen" bzw. "Umsägen" von Strommasten, einer Form des "Widerstandes", dem die militante Anti-Atombewegung besondere Bedeutung beimißt. Nach Bekanntgabe des endgültigen Verbots durch den VGH am Sonntagmorgen wurde die Buko durch den Veranstalter beendet. 85
  • Rechtsextremismus len überzeugen, wenn unsere Demonstrationsteilnehmer mit gewalttätigen Chaoten beim G8-Gipfel gleichgesetzt werden. Wir können auch schlecht linke Krawallmacher
  • Block' auftreten, der nicht nur so aussieht wie sein linkes Gegenstück, sondern diesem auch in seinem Gebaren in nichts nachsteht
Rechtsextremismus len überzeugen, wenn unsere Demonstrationsteilnehmer mit gewalttätigen Chaoten beim G8-Gipfel gleichgesetzt werden. Wir können auch schlecht linke Krawallmacher anprangern und zugleich mit einem 'Schwarzen Block' auftreten, der nicht nur so aussieht wie sein linkes Gegenstück, sondern diesem auch in seinem Gebaren in nichts nachsteht. Vertreter des 'Schwarzen Blocks' sind für die breite Masse unseres Volkes keine Sympathieträger und können auch nicht glaubhaft mit ihrem Aussehen und Verhalten eine neue Ordnung vertreten, die deutsche Werte einfordert. (...) Wer eine Demonstration mit einem Faschingsball verwechselt, soll ihr lieber fernbleiben. (...) Wir wenden uns (...) nicht grundsätzlich gegen schwarze Kleidung, Sonnenbrille und Mütze - zumindest solange, wie eben nicht Hunderte gleichgekleidete Teilnehmer mit Anglizismen gespickten Transparenten einen gemeinsamen Block bilden und noch 'geistreiche' Sprüche absondern, die (...) auf keine politische Demonstration gehören. (...) Wir müssen den Kreislauf der Stigmatisierung durchbrechen und dürfen nicht länger zulassen, dass Demonstrationen zur Eigendarstellung einzelner Teilnehmer beziehungsweise Gruppen missbraucht werden (...)! Hoch die schwarzen Fahnen der Wut, nieder die schwarzen Kappen der Vermummung!" 231 In einer zweiten "Erklärung" vom 10. September 2007, einer Reaktion auf teils wütende Reaktionen von Seiten "Autonomer Nationalisten" auf die erste, hielt das NPD-Präsidium seine Kritik ausdrücklich aufrecht und konkretisierte sie ("Entgegen allen Unterstellungen richtet sich die [ursprüngliche] Erklärung [vom 15. August] nicht gegen politische Inhalte, sondern gegen eine Erscheinungsbeziehungsweise Aktionsform!"), betonte aber darüber hinaus das Festhalten am "'Volksfront'-Gedanken" gegenüber den übrigen Neonazis, am "Schulterschluss mit allen parteiunabhängigen Nationalisten, die ihrerseits zu einer konstruktiv-partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit der NPD bereit" seien.232 Doch schon kurz darauf schlug zumindest der NPD-Bundesvorsitzende Udo VOIGT wieder versöhnlichere Töne 231 DS Nr. 09/07 vom September 2007, Artikel "Unsere Fahnen sind schwarz - unsere Blöcke nicht! Erklärung des NPD-Parteipräsidiums", S. 13; Übernahme wie im Original. 232 Text "Erklärung: Unsere Fahnen sind schwarz - unsere Blöcke nicht" auf der Homepage der BundesNPD vom 16. November 2007. 151
  • ihrem Hang zur Militanz geschuldet, dass von anderen Rechtsextremisten (auch Neonazis!) teils heftige Kritik an ihnen geübt wird. Besonderes Aufsehen
"Autonome Nationalisten" - szeneintern umstritten und quantitativ bislang marginal Folgerichtig ist es weniger ideologischen Differenzen, sondern dem äußeren Erscheinungsbild der "Autonomen Nationalisten" und ihrem Hang zur Militanz geschuldet, dass von anderen Rechtsextremisten (auch Neonazis!) teils heftige Kritik an ihnen geübt wird. Besonderes Aufsehen erregte eine offiKritik von zielle "Erklärung des NPD-Parteipräsidiums" mit dem Titel "Unsere Fahnen Seiten der NPD sind schwarz - unsere Blöcke nicht!" vom 15. August 2007, die von der Partei sowohl über das Internet230 als auch über die Parteizeitung "Deutsche Stimme" veröffentlicht wurde. In ihr wurden diese Kritikpunkte am "Schwarzen Block" (und damit an den "Autonomen Nationalisten") zusammengefasst: "Als Unterzeichner dieses Aufrufs sprechen wir uns in aller Deutlichkeit gegen derartige anarchistische Erscheinungsformen aus, da aus diesem Verhalten keine Erneuerung sichtbar ist, sondern nur die Gefahr der Provokation als Selbstzweck im Sinne eines Systems, das ständig danach sucht, nationalen Demonstrationsveranstaltern das Leben schwer zu machen. Nach der Devise 'Qualität statt Quantität' stellen wir fest, dass wir - auch auf die Gefahr künftig geringerer Teilnehmerzahlen hin - nicht bereit sind, uns diesem politischen Zeitgeistphänomen anzupassen. (...) um glaubwürdig zu agieren, müssen wir zunächst einmal selber überzeugend wirken. Das können wir aber nicht, wenn wir die Optik, Sprache (Anglizismen), Parolen und Inhalte des Gegners kopieren. (...) Das auf außenstehende Betrachter beängstigende und damit abstoßende Äußere ist nach unserer Auffassung kein Ausdruck revolutionären Handelns, denn revolutionär ist nicht der, der dieses Wort immer gern im Munde führt, fast schon bewundernd das Auftreten der antifaschistischen Steigbügelhalter des Systems nachzuahmen versucht und damit selber zum Teil des Systems wird (...). Der 'Schwarze Block' erweckt bei außenstehenden Beobachtern den Eindruck grundsätzlicher Gewaltbereitschaft. (...) wir können die Menschen nicht von unserem politischen Wol230 So auch auf der Homepage des NPD-Landesverbandes Baden-Württemberg vom 15. November 2007. 150
  • Linksextremismus Damit beharrte die DKP auf PositioStreit zwischen "Bewahrern" und nen, die die Bruderpartei SED (später "Erneuerern" ging quer durch
  • Versuche der NeuBezirksvorstand aber keine Mehrheit. formierung einer "Radikalen Linken" Am 17. September traten HENNECKE geprägt vom Trauma des Verlustes
Linksextremismus Damit beharrte die DKP auf PositioStreit zwischen "Bewahrern" und nen, die die Bruderpartei SED (später "Erneuerern" ging quer durch alle PDS) in dieser Eindeutigkeit bereits Gruppierungen. längst nicht mehr öffentlich zu formulieren wagte. Die DKP blieb immer Der Bezirksvorsitzende Hans-Jörg mehr hinter den Reformbemühungen HENNECKE zählte bis Ende 1988 anderer kommunistischer Parteien noch zu den "Traditionalisten". Noch zurück und hinkte am Jahresende ideoim Rechenschaftsbericht des Bezirkslogisch hinter allen anderen her. vorstandes am 19./20. November 1988 hatte er betont, daß in Niedersachsen Die "Erneuerer" vermochten aus keine "zwei Linien" existieren. Später der Starre der Parteiführung indessen unterstützte er eine vermittelnde Posikeine Vorteile zu ziehen. Sie blieben tion: Das Diskussionsbedürfnis in Teinach erstem Reformschwung im Somlen der Partei sei legitim und verständmer hinter ihren Erwartungen zurück. lich, da nach wie vor eine gewisse Kluft Auch sie sind inzwischen von der verzwischen den politischen Forderungen breiteten Agonie des Kommunismus der DKP nach Demokratisierung der ergriffen. Ihre bislang unausgereiften Gesellschaft und dem Innenleben der Visionen eines modernisierten SoziaPartei bestehe. lismus - mit Meinungspluralismus zur "sozialistischen Umwälzung" - sind Für diesen Kurs fand sich im ebenso wie andere Versuche der NeuBezirksvorstand aber keine Mehrheit. formierung einer "Radikalen Linken" Am 17. September traten HENNECKE geprägt vom Trauma des Verlustes der und sein Vertreter Hans-Joachim marxistischen Grundorientierung, MÜLLER von ihren Ämtern zurück. In weshalb sie mit allen Mitteln an der einer gemeinsamen Erklärung brachFiktion einer "sozialistischen DDR" ten sie zum Ausdruck, daß sie im festhalten und gegen alle EinigungsabBezirksvorstand keine Voraussetzunsichten protestieren. gen für die notwendige grundlegende Erneuerung der DKP Niedersachsen Viele Mitglieder resignierten angesähen. sichts der anhaltenden Unbeweglichkeit der Parteiführung und verließen Das DKP-Präsidium in Düsseldorf die Partei, andere zogen sich abwarbewertete die Rücktritte als Beleg für tend zurück. Der ehemals breitgefäein fragwürdiges Demokratieverständcherte Aktionismus ging erheblich nis und als "Verschärfung der Lage der zurück. Am Ende des Jahres sind der Partei". Die Bezirksorganisation gab DKP bundesweit nur noch ungefähr sich bis zu Neuwahlen im Jahre 1990 22.000 Mitglieder zuzurechnen. Diese eine kommissarische Leitung. Zahl dürfte sich 1990 weiter erheblich "Erneuerer" gerieten wie auf Bundesvermindern. ebene unter verstärkten Druck und verließen zum Teil verbittert die Partei. Dadurch gingen der DKP in Niedersachsen 14 der 1986 errungenen 17 DKP in Niedersachsen Ratssitze in Kommunalvertretungen Von der Krise der DKP war von verloren. Von den knapp 2.600 MitglieAnfang an auch die Bezirksorganisadern wandten sich im Verlaufe des Jahtion Niedersachsen betroffen. Der res 1989 mehr als 800 von der Partei ab. 20
  • Heß begraben liegt, stattfinden konnte. Zwar hatte der Hamburger Rechtsanwalt und Neonazi Jürgen RIEGER, der mittlerweile Mitglied im NPD-Bundesvorstand
germächten und ihren bundesdeutschen Vasallen wollen wir zeigen, dass Rudolf Heß lebt und dass seine Ermordung ihn zum Mythos gemacht hat. Der NPD-Landesvorstand fordert seine Mitgliedschaft auf, Rudolf Heß ein ehrendes Andenken zu bewahren: Es gilt, seiner nicht nur heute zu gedenken, sondern der Jugend stets seine Vorbildfunktion vor Augen zu führen und Aufklärungsarbeit gegen das heute verordnete offizielle Geschichtsbild zu leisten! Insbesondere ruft der NPD-Landesvorstand seine Mitgliedschaft dazu auf, die Rudolf-Heß-Stadt Wunsiedel auch über das Jahr verteilt aufzusuchen, damit die letzte Ruhestätte des Friedensfliegers auch weiterhin eine Wallfahrtsstätte des anständigen Deutschlands bleibt." 211 Zudem kommt in einer hier nicht zitierten Passage dieser "Stellungnahme" Frustration darüber zum Ausdruck, dass wie schon in den beiden vorangegangenen Jahren auch 2007 kein zentraler "Rudolf-Heß-Gedenkmarsch" im bayerischen Wunsiedel, wo Heß begraben liegt, stattfinden konnte. Zwar hatte der Hamburger Rechtsanwalt und Neonazi Jürgen RIEGER, der mittlerweile Mitglied im NPD-Bundesvorstand ist, schon vor geraumer Zeit bis einschließlich 2010 jährliche Gedenkveranstaltungen um den 17. August herum in Wunsiedel angemeldet. Daraufhin konnte die Neonaziszene in "Rudolf-Heßden Jahren 2001 bis 2004 zentrale "Rudolf-Heß-Gedenkmärsche" in dieser Gedenkmärsche" Stadt durchführen. Die Zahl der Demonstrationsteilnehmer stieg dabei laut Polizeiangaben von rund 900 (2001) auf circa 3.800 (2004). Doch auch 2007 bestätigte das Bundesverfassungsgericht ein entsprechendes Versammlungsverbot des Landratsamtes Wunsiedel. So musste die Szene zum wiederholten Male auf kleinere, dezentrale Veranstaltungen ausweichen. An diesen bundesweit nur noch acht Ersatzveranstaltungen nahmen wie an den zehn des Vorjahres insgesamt rund 1.200 Personen teil. Dies entspricht einer Stagnation auf niedrigem Niveau, wenn man sich die Teilnehmerzahl des letzten zentralen "Rudolf-Heß-Gedenkmarsches" vor Augen hält. Etwas größere Kundgebungen fanden am 18. August 2007 im bayerischen Gräfenberg mit etwa 260 Teilnehmern und in Jena mit etwa 380 Teilnehmern statt. Eine weitere Demonstration, die mit circa 250 Teilnehmern auch noch zu den größeren Veranstaltungen zählte, wurde ebenfalls am 18. August in Friedrichshafen unter dem Motto "Gegen Faschismus und Intoleranz! Mei211 Text "Rudolf Heß - Märtyrer des Friedens. Zum 20. Todestag des Friedensfliegers", Homepage des NPDLandesverbandes Baden-Württemberg vom 8. Oktober 2007; Übernahme wie im Original. 138
  • Rechtsextremismus Atmosphäre aus Gewaltbereitschaft und Gewaltverherrlichung, aus Hass, Wut, Zorn, Rachephantasien, Verachtung sowie Mitleidund Gnadenlosigkeit verströmen, ohne dabei jedoch
Rechtsextremismus Atmosphäre aus Gewaltbereitschaft und Gewaltverherrlichung, aus Hass, Wut, Zorn, Rachephantasien, Verachtung sowie Mitleidund Gnadenlosigkeit verströmen, ohne dabei jedoch zu konkreten Gewalttaten aufzurufen, manchmal sogar ohne die Objekte dieses Hasses, dieser Wut, allzu explizit zu benennen. Ein geradezu idealtypisches Beispiel dafür lieferte die hessisch-schleswig-holsteinische Skinheadband "Hauptkampflinie" auf dem CD-Sampler "Drei für Deutschland", auf dem auch "White Voice" mit Titeln vertreten ist. Das Lied "Nacht der langen Messer" hört sich in weiten Passagen an wie eine Todesdrohung, deren Adressaten aber im gesamten Liedtext anonym bleiben: "Hauptkampflinie": "Nacht der langen Messer" von dem CD-Sampler "Drei für Deutschland" "Du zeigst keine Spur von Verantwortung für das, was du so machst. Doch ich sehe deine Unsicherheit, wenn du im Fernsehen lachst. Und ich kenne auch den Grund, warum dir der Arsch auf Grundeis geht: In deinen Träumen siehst du schon, wie der Henker dir die Schlinge um den Hals legt. Einst kommt die Nacht der langen Messer, einst kommt die Nacht der langen Messer, einst kommt die Nacht der langen Messer. Und jeder zahlt dann seinen Preis. Einst kommt die Nacht der langen Messer, einst kommt die Nacht der langen Messer, einst kommt die Nacht der langen Messer. Und jeder zahlt für seinen Scheiß. Du lebst doch von geborgter Zeit, vertraust nur noch auf dein Glück. Doch der Hund, den du tagtäglich trittst, der schlägt irgendwann zurück. Mit Polizei und Soldaten erkaufst du dir noch Sicherheit. Na gut, dann liegen ja genug Granaten für den Tag X bereit! [Refrain] Dein Urteil steht schon lange fest, du brauchst dir keine Hoffnung machen! 133
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