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"links or rechts" in den Verfassungsschutz Trends
  • provokativen Titel "Hier kommt der Schrecken aller linken Spießer und Pauker!". Eine strafrechtliche Relevanz der beiden CDs ist nach Prüfung
  • abrufbar: insgesamt zehn Titel von Frank RENNICKE und der rechtsextremistischen Skinheadband "Noie Werte" aus dem Raum Stuttgart, über ein Dutzend
  • Exemplare der NPD-CD "Hier kommt der Schrecken aller linken Spießer und Pauker!" auf. 227 Zu diesen beiden CDs siehe
3.1.2 "Schulhof-CDs" der NPD Die NPD griff die Strategie des "Projekt Schulhof" schon 2004 erstmals auf und setzte in den Landtagswahlkämpfen in Sachsen 2004 und in SchleswigHolstein 2005 eine eigene kostenlose "Schulhof-CD" mit dem polemischpopulistischen Titel "Schnauze voll? Wahltag ist Zahltag" ein. Nicht zuletzt aufgrund ihres Wahlerfolges in Sachsen, wo Jungwähler weit überdurchschnittlich für die Partei gestimmt hatten, veröffentlichte die NPD schon zur Bundestagswahl am 18. September 2005 eine zweite NPD-"SchulhofCD" mit dem provokativen Titel "Hier kommt der Schrecken aller linken Spießer und Pauker!". Eine strafrechtliche Relevanz der beiden CDs ist nach Prüfung verschiedener Staatsanwaltschaften nicht gegeben.227 Im Zuge des baden-württembergischen Landtagswahlkampfes brachte der NPD-Regionalverband BöblingenStuttgart-Ludwigsburg eine eigene CD heraus. Gerade diese CD ist das klassische Beispiel eines MultimediaPaketes. Auf ihr sind abspielbeziehungsweise abrufbar: insgesamt zehn Titel von Frank RENNICKE und der rechtsextremistischen Skinheadband "Noie Werte" aus dem Raum Stuttgart, über ein Dutzend NPD-Flugblätter, die NPD-Satzung, drei programmatische NPDTexte, ein Unterschriftenformular gegen einen EU-Beitritt der Türkei, zwei Wahlkampfzeitungen, ein NPDAufnahmeantragsformular und ein Video-Wahlkampfspot. Teile der CD wurden auf strafrechtliche Relevanz überprüft und nicht beanstandet. Nach Angaben des Regionalverbands wurde eine "Auflage von zunächst 5.000" CDs hergestellt, die "an Schulen in den Landkreisen Böblingen und Ludwigsburg sowie in der Stadt Stuttgart verteilt werden" sollte. CD und Hülle wurden bewusst unauffällig gestaltet, um "die Tonträger vor Lehrer-Beschlagnahmungen, beziehungsweise -Raub zu schützen".228 Neben dieser neuen, anlassbezogenen und Baden-Württemberg spezifischen CD tauchten im März 2006 in Langenau/Alb-Donau-Kreis und im Juli 2006 in Ellwangen Exemplare der NPD-CD "Hier kommt der Schrecken aller linken Spießer und Pauker!" auf. 227 Zu diesen beiden CDs siehe: Innenministerium Baden-Württemberg (Hrsg.): Verfassungsschutzbericht Baden-Württemberg 2005, S. 126-128. 228 Meldung ""Regionale Schulhof-CD im Umlauf! NPD startet in der Region Stuttgart Jugendaufklärung mit Musik" vom 15. März 2006, Homepage des NPD-Regionalverbands Böblingen-Stuttgart-Ludwigsburg vom 6. April 2006, Übernahme wie im Original. 142
  • Grundprinzipien der freiheitlichen demo kratischen Grundordnung wie Gewaltenteilung, Rechtsstaatsprinzip und Demokratieprinzip missachtenden Regeln zu schaffen und zu regieren. Verfassungsschutzbericht Bayern
26 Entwicklung des politischen Extremismus chend hat bisher kein deutsches Gericht die SO als Religionsgemein schaft angesehen. Im Jahr 2008 lag ein besonders Augenmerk des Verfassungsschutzes Kinder und auf der Vereinnahmung von Kindern und Jugendlichen durch die SO. Im Jugendliche Sinn der Maßnahmenkataloge der Bayerischen Staatsregierung gegen die SO konnte aufgrund von Erkenntnissen des Verfassungsschutzes die Ausbildung von Auszubildenden in zwei Unternehmen, die von beken nenden Scientologen geführt werden, beendet werden. In einem Fall untersagte die zuständige Industrieund Handelskammer die Ausbil dung wegen fehlender persönlicher Eignung, im anderen Fall verzichtete das Unternehmen nach Einleitung eines entsprechenden Verfahrens durch die zuständige Industrieund Handelskammer letztendlich auf die weitere Ausbildung. Die Gefährdung des Wohls der Kinder war Anfang des Jahres Grund für die Schließung der von Scientologen betriebenen Kindertagesstätte "Kinderhäusl e.V." in München. Die SO nutzt überdies den Schüler nachhilfemarkt nach wie vor, um die Studiertechnologie Hubbards weiterverbreiten und letztendlich neue Mitglieder rekrutieren zu wollen. Die SO verfolgt weiterhin das Ziel, eine weltweite scientologische Ge sellschaft nach eigenen, den Grundprinzipien der freiheitlichen demo kratischen Grundordnung wie Gewaltenteilung, Rechtsstaatsprinzip und Demokratieprinzip missachtenden Regeln zu schaffen und zu regieren. Verfassungsschutzbericht Bayern 2008
  • Kalender zur Fußballweltmeisterschaft verunglimpft. Jetzt ist die Boxriege Thema: REchtsExtREmismus
Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 2009 "Natürlich war es richtig, die Steilvorlage aus der Schweiz aufzunehmen. [...] Auftakt eines europaweiten Aufstandes gegen die fortschreitende Überfremdung unserer Länder und gegen die schleichende Machtübernahme durch den Islam" (Quelle: NPD-Homepage) Ein Teil der islamfeindlichen Plakate der NPD Die Parteizeitung 'Deutsche Stimme' ist durchsetzt mit Belegen für die Fremdenfeindlichkeit der NPD. Vor allem die angeblichen Belastungen für die deutschen Sozialsysteme und den Arbeitsmarkt werden thematisiert. Unter Überschrift "Ein milliardenschweres Minus" wird gehetzt: "77,62 Milliarden Euro ist die Summe, welche die Migration die bundesdeutschen Steuerzahler jährlich kostet. [...] Dafür erhält der Steuerzahler im Gegenzug überproportional viele Kriminelle und integrationsunwillige Menschen [...], die sich zudem rapide vermehren." (DS 2/2009, Seite 18) Und in der 'Deutschen Stimme' 7/2009 wird behauptet: "Wir schaffen Arbeit, indem wir die Einwanderung stoppen und ausländische Lohndrücker und Arbeitsplatz-Konkurrenten in ihre Heimatländer zurück führen. Die Massenarbeitslosigkeit ist auch eine direkte Folge der Masseneinwanderung. [...] Ausländer-Rückführung wäre deshalb ein wirksames Arbeitsbeschaffungsprogramm [...], genau so wie eine Fremden-Steuer für Unternehmen, die Ausländer statt Inländer beschäftigen." (DS 7/2009, Seiten 6-7) In der gleichen Ausgabe weinige Seiten vorher polemisiert die NPD: "Jetzt bleibt zu hoffen, dass es nicht die letzte Europawahl war, an der noch keine Vertreter der Türkei mitwählen konnten. Aber wer weiß - vielleicht darf stattdessen ja schon 2014 Israel Vertreter ins europäische Parlament wählen [...]." (DS 7/2009, Seite 4) Sie schürt die Angst vor der vorgeblichen Islamisierung Deutschlands und erklärt dazu: "Die Facette der psychologischen Kriegsführung basiert auf der Tatsache, daß türkische Regierungskreise im Territorium der Bundesrepublik die zukünftige Westprovinz eines großtürkischen Imperiums sehen; die einzelnen Stadien der Übernahme werden von Ankara aus steuernd begleitet. [...] Deren Vorgehen zeigt, daß die Bundesrepublik von der türkischen Regierung als eine Kolonie angesehen wird, deren fortschreitende Eroberung höchste Priorität hat." (DS 7/2009, Seite 19) Immer wieder beklagt die NPD eine angebliche Überfremdung. Zuvor hatte sie einige Spieler der deutschen Fußballnationalmannschaft in einem Kalender zur Fußballweltmeisterschaft verunglimpft. Jetzt ist die Boxriege Thema: REchtsExtREmismus 25
  • angegriffen wurden. In Heidelberg versuchten etwa 100 mutmaßliche Anhänger linksgerichteter iranischer Oppositionsgruppen, eine Kundgebung der R.K.M.I. zum "81. Jahrestag
Bestrebungen von Ausländern 147 DEH-Partei unabhängigen einheitlich kommunistischen Partei aufrief. Die von der TUDEH-Partei beeinflußte "Organisation iranischer Studenten, Sympathisanten der Organisation der Volksfedayin (Mehrheit)" (O.I.S.) veranstaltete am 6. März in Köln anläßlich des 16. Jahrestages ihrer Gründung eine Festkundgebung, an der etwa 500 Personen teilnahmen. Dabei wurden gegen Ayatollah KHOMEINI und den iranisch-irakischen Krieg gerichtete Flugschriften verteilt. Gemeinsam mit der TUDEH-Partei führte die O.I.S. am 26727. Juni in München eine Hungerstreikaktion durch. Im übrigen beschränkten sich ihre Aktivitäten auf die Herausgabe von Publikationen. TUDEHBULLETIN <w* | Informationsblatt der Tudeh Partei Ir, September 1987 Nr.9 DIE WAHREN ABSICHTEN DER USA IM PERSISCHEN GOLF 3.2.2.3 Der "Rat der konstitutionellen Monarchie des Iran" R.K.M.I. wird zum (R.K.M.I.) entwickelt sich mehr und mehr zu einem SammelbekSammelbecken ken iranischer Monarchisten. Propagandistische Aktivitäten giniranischer Monarchisten gen sowohl vom R.K.M.I. selbst als auch von einzelnen seiner Mitgliedsorganisationen aus. Iranische Monarchisten führten 1987 zahlreiche Demonstrationen durch. Bei einer Kundgebung in Frankfurt/M. kam es dabei zu Handgreiflichkeiten, als Demonstranten von KHOMEINIAnhängern verbal angegriffen wurden. In Heidelberg versuchten etwa 100 mutmaßliche Anhänger linksgerichteter iranischer Oppositionsgruppen, eine Kundgebung der R.K.M.I. zum "81. Jahrestag der Errichtung der Monarchie im Iran" durch Sprechchöre zu stören. Auch in Stuttgart kam es bei einer Demonstration gegen KHOMEINI zu Störversuchen durch regierungstreue Iraner. 4. Iren/Nordiren Irische Nationalisten verübten am 23. März auf dem Gelände des Irische Nationalisten Hauptquartiers der britischen Rheinarmee in Mönchengladbachverüben schweren Rheindahlen einen schweren Bombenanschlag. Der Sprengsatz, Bombenanschlag der in einem nahe dem Offizierskasino abgestellten Pkw versteckt war, hatte eine Sprengkraft von ca. 125 kg TNT. Der Pkw war von einem Mann, der sich mit irischem Paß ausgewiesen hatte, in den Niederlanden erworben und zugelassen worden.
  • Orthodox1.200 3.600 4.800(7.210) kommunistische Gruppen "Neue Linke" 6.150 _ 6.150(8.050) u. sozialrevolutionäre Gruppen Extremnationali10.000 - 10.000(10.000) stische Gruppen Islamisch19.000
  • türkischen extremistischen Vereinigungen organisiert. Die Mitgliedsverluste vollzogen sich im linksextremistischen Spektrum
148 Sicherheitsgefährdende und extremistische In dem Kasino hielten sich zur Tatzeit Angehörige der britischen Rheinarmee und der deutschen Bundeswehr sowie Zivilpersonen auf. 27 deutsche und vier britische Staatsangehörige wurden verletzt; an umliegenden Gebäuden und abgestellten Kraftfahrzeugen entstand erheblicher Sachschaden. Zwanzig Minuten vor der Explosion war bei der "Deutschen Presse-Agentur" (dpa) in Düsseldorf der Anruf einer englischsprechenden Person eingegangen. Der Angestellte, der das Gespräch entgegengenommen hatte, konnte wegen seiner geringen Englischkenntnisse nur das Wort "bomb" verstehen. Am 24. März ging in Dublin/Irland ein Selbstbezichtigungsschreiben der "Irish Republican Army" (IRA) zu dem Anschlag ein. Darin hieß es u. a., es habe die Anordnung bestanden, Opfer unter den Zivilisten zu vermeiden; wegen deren Anwesenheit sei eine Warnung gegeben worden. 5. Türken 5.1 Mitgliederentwicklung KernBeeinflußte Insgesamt organisationen Organisationen 1987(1986) Orthodox1.200 3.600 4.800(7.210) kommunistische Gruppen "Neue Linke" 6.150 _ 6.150(8.050) u. sozialrevolutionäre Gruppen Extremnationali10.000 - 10.000(10.000) stische Gruppen Islamisch19.000 _ 19.000(19.000) extremistische Gruppen Insgesamt 36.350 3.600 39.950(44.260) Von den in der Bundesrepublik Deutschland lebenden rund 1,4 Millionen Türken waren 1987 etwa 40.000 (Vorjahr über 44.000) in türkischen extremistischen Vereinigungen organisiert. Die Mitgliedsverluste vollzogen sich im linksextremistischen Spektrum.
  • Türkei am 12. September zusammen mit anderen türkischen linksextremistischen Organisationen eine Demonstration mit "Devrimci Isci" führt etwa 2.500 Teilnehmern. "Devrimci
Bestrebungen von Ausländern 151 Juni einen Brandanschlag auf eine Filiale der türkischen Zentralbank in Hamburg. An die Wände des Gebäudes sprühten sie die Parole "Die Märtyrer des Todesfastens sind unsterblich". ÖLÜM ORUCU SEHiTLERI ÖLÜMSÜZDÜR! DiE GEFALLENEN DES TODESFASTENS SlND UNSTERBLICH! PI DEV-GENC Die Gruppe "Devrimci Isci" (Revolutionärer Arbeiter)* organisierte zum Jahrestag der Machtübernahme durch das Militär in der Türkei am 12. September zusammen mit anderen türkischen linksextremistischen Organisationen eine Demonstration mit "Devrimci Isci" führt etwa 2.500 Teilnehmern. "Devrimci Isci" führte vom 21. Oktober Sternmarsch nach Bonn durch bis zum 5. November einen Sternmarsch nach Bonn durch, um gegen Menschenrechtsverletzungen in der Türkei zu protestieren. Im Rahmen der Aktion fanden in mehreren Städten kleinere Demonstrationen statt; in Köln versuchten mehrere Anhänger der Gruppe, gewaltsam in ein Gebäude des Westdeutschen Rundfunks einzudringen. Am 24. Oktober kam es in Hamburg zu einer gewaltsamen AusGewaltsame Auseineinandersetzung zwischen Anhängern von "Avrupa' da Dev andersetzung unter Anhängern der türkiGene" und "Göcmen"-Angehörigen. Zuvor hatten erstere in eischen "Neuen Linnem türkischen Restaurant, in dem "Göcmen"-Angehörige feierken" fordert Todesten, Flugschriften verteilt. Darüber war es zunächst zu einem opfer Wortgefecht gekommen. Im Rahmen der anschließenden gewaltsamen Auseinandersetzung gab ein "Göcmen"-Angehöriger acht Schüsse ab und traf dabei versehentlich ein Mitglied der eigenen Gruppe tödlich. 5.2.3 Orthodoxe Kommunisten Die "Föderation der Arbeitervereine der Türkei in der BundesreFIDEF nach wie vor publik Deutschland e. V." (FIDEF) ist nach wie vor die wichtigste wichtigste Organisation der türkischen türkische orthodox-kommunistisch beeinflußte Organisation in orthodoxen Kommuder Bundesrepublik Deutschland. nisten Der FIDEF-Vorsitzende Hasan ÖZCAN erklärte auf einer Großveranstaltung europäischer Muslime in Rotterdam/Niederlande (20. bis 22. März), die FIDEF stimme mit den islamischen Fundamentalisten in einigen Bereichen überein, z. B. in der Ablehnung der Nahost-Politik der USA und der NATO. * 1986 neben der Gruppe "Göcmen" (Emigrant) aus der von der THKP/-C beeinflußten Organisation "Devrimci Yol" (Revolutionärer Weg) hervorgegangen.
  • Bunöffentlichen Aktividesrepublik Deutschland, die deutsche Sektion der linksextremitäten deutlich zurück stischen, gewaltorientierten und in Sri Lanka verbotenen "Liberation Tigers
154 Sicherheitsgefährdende und extremistische lung in die Bundesrepublik Deutschland unterhielt er Kontakte zu führenden Oppositionellen im Kosovo-Gebiet. Die zunehmenden politischen Spannungen in der jugoslawischen Provinz Kosovo (Anteil der Albaner über 80%) führten am 12. September zu einer Demonstration in Stuttgart. Dort protestierten etwa 300 Anhänger der proalbanischen "Volksbewegung für die Republik Kosovo" (LPRK) gegen die "Unterdrückung des Kosovo-albanischen Volkes durch das Serbo-Regime". Die Kundgebungsteilnehmer forderten u.a. den Rückzug aller Spezialeinheiten der Polizei aus dem Kosovo-Gebiet. 7. Tamilen 7.1 Mitgliederentwicklung KernNebenBeeinflußte Insgesamt organisationen Organisationen Organisationen 1987(1986) 200(200) 200(200) 7.2 Organisationen und Aktionsschwerpunkte LTTE hält sich mit Die wichtigste tamilische "Befreiungs"-Organisation in der Bunöffentlichen Aktividesrepublik Deutschland, die deutsche Sektion der linksextremitäten deutlich zurück stischen, gewaltorientierten und in Sri Lanka verbotenen "Liberation Tigers of Tamil Eelam" (LTTE), hielt sich 1987 mit öffentlichen Aktivitäten deutlich zurück. Der Grund hierfür dürfte in einem durch den Generalbundesanwalt geführten Ermittlungsverfahren gegen LTTE-Mitglieder liegen. Nachdem im Dezember 1986 bundesweit Wohnungen von Mitgliedern und Objekte der LTTE von der Polizei durchsucht worden waren, erhob der GBA am 5. Juli gegen fünf Mitglieder der Organisation, darunter deren Leiter im Bundesgebiet, Anklage wegen Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung (SS 129 StGB). Dem Verfahren liegt eine Reihe von Einzeldelikten zugrunde, die den Verdacht begründen, die LTTE erhebe von den im Bundesgebiet lebenden Tamilen Geldbeiträge für den bewaffneten Kampf in der Heimat und mache Zahlungsunwillige durch Gewaltanwendung gefügig. Die Durchsuchungsergebnisse bestätigten den Verdacht der gewaltsamen Geldeintreibung. Die Agitation der LTTE richtete sich zunächst wie gewohnt gegen die von der singhalesischen Bevölkerungsmehrheit gestellte Regierung Sri Lankas. Nach dem Einmarsch indischer Truppen im tamilischen Teil der Insel änderte sich Mitte Oktober die Zielrichtung. Es begann eine Serie von Kundgebungen und Hungerstreiks in verschiedenen Städten sowie von publizistischen Angriffen der LTTE gegen das Eingreifen der indischen Armee, deren Vorgehen mit der sowjetischen Invasion in Afghanistan verglichen wurde.
  • Frieden", Mitzählung 31,33,39,64,73 wirkung von Linksextremisten in Kämpfende TUDEHies in Westder 38 Berlin 146 Initiative
  • Institut für GesellschaftswissenKernorganisationen der "Neuen schaften beim ZK der Linken" 20 KPdSU 25 Kernorganisationen, orthodoxInstitut für Internationale Politik kommunistische
192 Sachwortregister Gruppe Internationale Marxisten kratischer Juristen (IVDJ) 33, (GIM) 55 71 Internationales Hilfskomitee für H nationale politische Verfolgte HAMADI, Abbas Ali 144 f. und deren Angehörige HAMADI, Mohamad Ali 143 ff. (IHV) 108 Hamburger Liste für AusländerIranische Moslemische Studentenstopp (HLA) 119 Vereinigung Bundesrepublik Hamburger Papiere 24 Deutschland e. V. (MSV) 145 HAULE-FRIMPONG, Eva Irish Republican Army (IRA) Sybille 81 148 HEIDEL, Volker 100,105 HEPP,Odfried 126 J HERTEL, Gerd 30 Jugendbildungsstätte Burg WahrHilfsorganisation für nationale berg 28 politische Gefangene und deren Jugendpolitische Blätter 28 Angehörige e. V. (HNG) 105, Junge Nationaldemokraten 108 (JN) 100,113 f., 116,119,122, Hizb Allah (Partei Gottes) 144 126 Hochschule des Leninschen Junge Pioniere - Sozialistische Komsomol 25 Kinderorganisation (JP) 25, Horizonte 56 30,43,45,51,70 HORNSTEIN, Luitgard 81 HÜBSCHEN, Erhard 114 K Huttenbriefe 119 K-Gruppen53,56,65,71 Kampagne gegen Maßnahmen zur I Fernhaltung von VerfassungsIjzerbedevaart 122 feinden aus dem öffentlichen Illegaler Technologietransfer 174 Dienst 31,40 Initiative "Sportler und SportKampagne gegen die Volkslerinnen für den Frieden", Mitzählung 31,33,39,64,73 wirkung von Linksextremisten in Kämpfende TUDEHies in Westder 38 Berlin 146 Initiative "Weg mit den BerufsverKAPLAN, Cemaleddin 152 boten" 35,40 Karl-Liebknecht-Schule 25 Institut für GesellschaftswissenKernorganisationen der "Neuen schaften beim ZK der Linken" 20 KPdSU 25 Kernorganisationen, orthodoxInstitut für Internationale Politik kommunistische 20,34 und Wirtschaft der DDR KEXEL, Walther 126 (IPW) 51 KLUTH, Christian 81 Institut für Marxistische Studien KNICKREHM, Uwe 32 und Forschungen e.V. KOEHL,Matt 124 (IMSF) 47 Komitee für Frieden, Abrüstung Internationale Arbeiter-Assoziaund Zusammenarbeit tion (IAA) 63 (KFAZ) 32,35,37,71 Internationale Demokratische Kommunalwahlen 49,149 Frauenföderation (IDFF) 71 Kommunistische Partei der SoInternationale Föderation der wjetunion (KPdSU) 23,25,29, Widerstandskämpfer (FIR) 71 36,70,171 Internationale Kommunistische Kommunistische Partei DeutschStrömung (IKS) 56 lands (KPD) Internationale Vereinigung Demo(1956 verboten) 22,24
  • Europa" (ADHK) und in Deutschland die "Föderation für demokratische Rechte in Deutschland" (ADHF). "Marxistisch-Leninistische Kommunistische Partei" (MLKP) Gründung
  • Türkei in Deutschland e. V." (AGIF) vertreten. Das linksextremistische türkische Spektrum präsentierte sich auch im Jahr 2006 aufgrund innerorganisatorischer Differenzen
Publikation: "Özgür Gelecek Yolunda Isci Köylü" (Arbeiter und Bauern auf dem Weg in die freien Zukunft) Der "Partizan"-Flügel wird in Europa von der "Konföderation der Arbeiter aus der Türkei in Europa e. V." (ATIK) und in Deutschland von der "Föderation der Arbeiter aus der Türkei in Deutschland e. V." (ATIF) vertreten; und "Maoistische Kommunistische Partei" (MKP) (bis Ende 2002 "Ostanatolisches Gebietskomitee" - DABK - im schriftlichen Sprachgebrauch früher "TKP(ML)" abgekürzt) Leitung: Funktionärsgruppe Anhänger: ca. 200 in Baden-Württemberg Militärische Teilorgani"Volksbefreiungsarmee" (HKO); sation: verübt in der Türkei Guerillaaktionen Publikation: "Halk Icin Devrimci Demokrasi" (Revolutionäre Demokratie für das Volk) Für die MKP agiert in Europa die "Konföderation für demokratische Rechte in Europa" (ADHK) und in Deutschland die "Föderation für demokratische Rechte in Deutschland" (ADHF). "Marxistisch-Leninistische Kommunistische Partei" (MLKP) Gründung: 1994 (in der Türkei) Anhänger: ca. 240 Baden-Württemberg (2005: ca. 240) ca. 600 Bund (2005: ca. 600) Publikation: "Politikada Atilim" (Der politische Angriff) Die MLKP wird auf europäischer Ebene durch die "Konföderation der unterdrückten Migranten in Europa" (AvEG-Kon) und in Deutschland durch die "Föderation der Arbeiter und Immigranten aus der Türkei in Deutschland e. V." (AGIF) vertreten. Das linksextremistische türkische Spektrum präsentierte sich auch im Jahr 2006 aufgrund innerorganisatorischer Differenzen, Spaltungen und ideolo112
  • Publikationen nutzt die DHKP-C intensive intensiver als andere linksextremistische Migrantenorganisationen das InterNutzung des net für Aufrufe und politische Erklärungen
Ausländerextremismus stellt wurde. Außerdem wurden in diesem Zusammenhang mehrere Personen, unter anderem auch in Baden-Württemberg, festgenommen. Die "Anatolische Föderation e.V." kritisierte den Polizeieinsatz scharf und erhob in mehreren, im Internet veröffentlichten Erklärungen, massive Vorwürfe gegen das Vorgehen der deutschen Sicherheitsbehörden. Finanzierung Die DHKP-C finanziert sich durch Mitgliedsbeiträge, Spendengeldsammlungen, den Verkauf von Publikationen sowie durch Einnahmen aus Musikund anderen Veranstaltungen. Medieneinsatz Neben den regelmäßig erscheinenden Publikationen nutzt die DHKP-C intensive intensiver als andere linksextremistische Migrantenorganisationen das InterNutzung des net für Aufrufe und politische Erklärungen. Sie verfügt über eine mehrInternets sprachige Homepage. Nachdem die Publikation "Ekmek ve Adalet" (Brot und Gerechtigkeit) nach Veröffentlichung der 158. Ausgabe ihr Erscheinen eingestellt hatte, erschien ab dem 22. Mai 2005 für Europa eine neue Zeitschrift mit dem Titel "Yürüyüs" (Marsch). Äußere Aufmachung und inhaltliche Themen unterscheiden die Zeitschrift "Yürüyüs" kaum von der "Ekmek ve Adalet". Schwerpunkt ihrer Berichterstattung ist die Türkei. Neben der Agitation gegen die türkische Regierung und einen möglichen EU-Beitritt der Türkei sowie Berichten über die Gefängnissituation und das "Todesfasten" in der Türkei veröffentlicht sie auch Beiträge über Aktivitäten der "Anatolischen Föderation" in Deutschland und Europa. In ihrer Erstausgabe legte die Publikation, die sich selbst auf dem Weg zur Änderung des Systems sieht, ein klares Bekenntnis zu einem revolutionären Umsturz und der Errichtung einer sozialistischen Gesellschaft in der Türkei ab. Redaktion, Druck und Vertrieb der Publikation "Yürüyüs" befinden sich seit Mitte 2005 in den Niederlanden. 109
  • Mitgliedsvereinen manifestiert. Rechtsextremistische und antisemitische Tendenzen sowie dogmatische Feindschaft in Bezug auf die "Linke" und nicht-türkische Minderheiten prägen unverändert
Ausländerextremismus Hareket Partisi", MHP) betrachtet, deren politische Ziele sie teilt und unterstützt. Oberstes Ziel der extremen Nationalisten, die sich selbst als "Idealisten" (ülkücü) bezeichnen und sich als die wahren türkischen Patrioübersteigerter ten verstehen, ist eine von äußeren Einflüssen unabhängige, starke, selbstNationalismus bewusste türkische Nation. In der "türkisch-islamischen Synthese"207 wird dem ethnisch definierten Türkentum die sunnitische Variante der islamischen Religion als untrennbarer kultureller Aspekt zugeordnet. Das Emblem der Organisation, welches die Silhouette einer Moschee mit Halbmond und Stern aufweist, symbolisiert diese religiöse Komponente, die sich auch in entsprechenden Unterrichtsinhalten in den Mitgliedsvereinen manifestiert. Rechtsextremistische und antisemitische Tendenzen sowie dogmatische Feindschaft in Bezug auf die "Linke" und nicht-türkische Minderheiten prägen unverändert die Ideologie der Bewegung. Alle Organisationen der "Ülkcü"-Bewegung sind auf den "Führer" (basbug), Verehrung Ex-Oberst Alparslan TÜRKES, ausgerichtet, der 1969 die MHP gründete des "Führers" und dessen Biografie auf allen Internetseiten der Bewegung einschließlich der ADÜTDF zu finden ist. Die von TÜRKES formulierte "Neun-LichterDoktrin" mit den wesentlichen Komponenten "Nationalismus" (milliyetcilik), "Idealismus" (ülkücülük) und "Ethik" (ahlakcilik), bei der es sich um die Weiterentwicklung einer Doktrin des als maßgeblicher Ideologe der Bewegung geltenden Nihal ATSIZ handelt, stellt die programmatische Basis für die Bewegung dar. Seit dem Tod des MHPGründers TÜRKES im Jahr 1997 wird die Partei von Devlet BAHCELI geführt. Devlet BAHCELI Die Verbundenheit zum "Führer" kommt im "Eid des Idealisten" (ülkücü yemini) zum Ausdruck, in dem unter Berufung auf Allah, Koran, Vaterland und Fahne mit dem "Kampf für die nationalistische Türkei und Turan208 bis zum letzten Atemzug und bis zum letzten Blutstropfen" insbesondere der auf dem Schlachtfeld auszutragende Kampf beschworen wird. 207 Bereits in den 1960er-Jahren in akademischen Kreisen entwickeltes Konzept einer Verknüpfung vorislamischer türkischer mit islamischen und nationalen Elementen, wobei die nationale Komponente vorherrscht. 208 Vgl. Fußnote 206. 105
  • verdeutlichen, etwaige Strafen zu vermeiden und Ämter an ihrem rechtmäßigen Handeln zu hindern. Dieses Vorgehen ist auch unter dem Begriff
  • verfasst ein anderer Teil mitunter umfangreiche Schriftstücke, Pamphlete oder "Rechtsgutachten". Im Berichtsjahr beteiligten sich Szeneangehörige vermehrt an Demonstrationen gegen
REICHSBÜRGER UND SELBSTVERWALTER Weise zum Ausdruck: verbale Äußerungen gegenüber Polizisten und anderen Behördenmitarbeitern, Flucht vor polizeilichen Personenkontrollen, Widerstand gegen gerichtlich angeordnete Zwangsvollstreckungen oder die Rückgabe von amtlichen Identitätsnachweisen. Das Gros der Reichsbürger und Selbstverwalter wendet sich aber mit schriftlichen Eingaben an Behörden und deren Mitarbeiter, um die eigene Weltsicht argumentativ zu verdeutlichen, etwaige Strafen zu vermeiden und Ämter an ihrem rechtmäßigen Handeln zu hindern. Dieses Vorgehen ist auch unter dem Begriff paper terrorism bekannt. Der hohe Grad der Heterogenität der Szene spiegelt sich auch in der Art und in dem Umfang solcher Eingaben wider. Während ein Teil der Szene auf Vordrucke aus dem Internet zurückgreift, verfasst ein anderer Teil mitunter umfangreiche Schriftstücke, Pamphlete oder "Rechtsgutachten". Im Berichtsjahr beteiligten sich Szeneangehörige vermehrt an Demonstrationen gegen die staatlichen "Corona-Maßnahmen"; auch nahm die Zahl entsprechender szenetypischer Schreiben zu. In einigen Fällen verschärfte sich der Tonfall solcher Schreiben. Dabei erstreckte sich das Ausdrucksspektrum von aggressiveren Äußerungen über Gewaltbis hin zu konkreten Todesdrohungen. So war im Berichtsjahr weiterhin die bereits in der Vergangenheit beobachtete gewachsene Radikalität in Teilen der Szene wahrzunehmen. Das galt ebenso für die anhaltend hohe Bereitschaft, die Souveränität und das Gewaltmonopol des Staates in Frage zu stellen. Verschwörungsnarrative wirken häufig als "Brandbeschleuniger" und können Radikalisierungsprozesse von Gruppierungen und Einzelpersonen begünstigen. Zudem sind Verschwörungsnarrative aus Sicht ihrer Anhänger dazu geeignet, selbst schwerste (Gewalt-)Straftaten zu legitimieren. Entsprechende Erklärungsmuster fanden sich auch in Schreiben wieder, mit denen sich Reichsbürger und Selbstverwalter an Behörden, Amtsträger oder Mandatsträger wandten, zum Beispiel: "Nichteinlassung Gegen folgende nichtige Verwaltungsakte mit Datum [...] Zu allererst bin ich nicht die oben aufgeführte [juristische] Person. [...} Zusammenfassend als Resümee 1. ich, die natürliche Person [...] weise alle - ungültigen - Forderungen aus dem besagten Schreiben zurück und lasse mich auf nichts ein. Hessischer Verfassungsschutzbericht 2022 - 161
  • damit den Kampf gegen Terror und Extremismus von rechts und links als besondere Schwerpunkte der Landespolitik. Diese Ausführungen hätten gleichermaßen
  • Regierung und Bevölkerung ist. Ein Nachrichtendienst in einem demokratischen Rechtsstaat hat nichts gemeinsam mit den geheimnisumwitterten, furchterregenden Repressionsapparaten der Diktaturen
  • entwickelte sich schon lange vorher. Klaus Stern weist zu Recht in seinem Aufsatz über "Die wehrhafte Demokratie nach dem Grundgesetz
Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 1991 1 Vorwort Am 7. Juli 1976 - vor 16 Jahren - führte Ministerpräsident Heinz Kühn in einer Regierungserklärung aus: "Die Landesregierung hält die Gewährleistung der Freiheit in diesem Lande, die Sicherung des Staates in seiner verfassungsmäßigen Ordnung für wichtigste Ziele ihrer Politik, weil menschenwürdiges Leben und verantwortungsbewußte Gestaltung der Zukunft nur auf der Grundlage eines Gemeinwesens möglich sind, das nach den Grundsätzen unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung gestaltet ist." Er kennzeichnete damit den Kampf gegen Terror und Extremismus von rechts und links als besondere Schwerpunkte der Landespolitik. Diese Ausführungen hätten gleichermaßen von jeder Regierung unseres Landes gemacht werden können, denn bei allen unterschiedlichen politischen Auffassungen waren sich in diesem Punkte alle demokratische Verantwortung Tragende einig. So stand für sie auch nie in Frage, dem Verfassungsschutz, der Institution, der - neben anderen - grundgesetzlich der Schutz der freiheitlichen demokratischen Grundordnung aufgegeben ist, den ihm gebührenden Platz einzuräumen. Der Verfassungsschutz ist ein Nachrichtendienst, dessen Aufgabe die Information von Parlament, Regierung und Bevölkerung ist. Ein Nachrichtendienst in einem demokratischen Rechtsstaat hat nichts gemeinsam mit den geheimnisumwitterten, furchterregenden Repressionsapparaten der Diktaturen. Er besitzt keinerlei exekutive Befugnis, kann keine Durchsuchung oder Verhaftung vornehmen, er hat einen gesetzlich streng limitierten Auftrag, unterliegt der Kontrolle von Parlament, Rechnungshof und Datenschutzbeauftragten, er unterrichtet die Öffentlichkeit über die wesentlichen Ergebnisse seiner Arbeit. Er war auch nie ein Kind des Kalten Krieges, wie es heute manche Kritiker dieser Institution meinen. Er ist vielmehr hervorgegangen aus den traumatischen Erfahrungen mit Weimar, der Erkenntnis, daß auch die Demokratie sich ihrer Feinde erwehren muß. Diese Erkenntnis brach sich nicht erst nach dem Zusammenbruch des nationalsozialistischen Gewaltsystems Bahn, sie entwickelte sich schon lange vorher. Klaus Stern weist zu Recht in seinem Aufsatz über "Die wehrhafte Demokratie nach dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland" darauf hin, daß vor allem Wissenschaftler in der E- migration sich eingehend mit der Frage der Verteidigung der Demokratie beschäftigt haben. Hier sei verwiesen auf Karl Loewenstein und Karl Mannheim, der 4
  • Exemplare), greifen Tagesthemen auf und ordnen sie langjährig entwickelten rechtsextremistischen Feindbildern zu. Beherrschendes Thema der Wochenzeitungen ist eine rassistisch gefärbte
Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 1991 demokratischen Lagers auf eine breitere Basis zu stellen, um damit Voraussetzungen für eine Fortschreibung der Grundlagen des Nationalismus zu schaffen, den die Herausgeber für reformbedürftig halten. Änderungen könnten nur durch eine nationale Revolution erfolgen, d.h. durch einen "nationalrevolutionären Dritten Weg", der die "sterilen Haßschablonen des Kapitalismus/Liberalismus und Kommunismus/Marxismus" hinter sich lasse. 2.3 "National-freiheitliche" Organisationen Zielsetzung Die "national-freiheitlichen" Organisationen, die im wesentlichen durch die Deutsche Volksunion (DVU) einschließlich der Deutschen Volksunion e.V. mit ihren Aktionsgemeinschaften verkörpert werden, erheben keinen ideologischen Anspruch im Sinne einer festgefügten Weltanschauung. Die Wochenzeitungen ihres Bundesvorsitzenden Dr. FREY, - "Deutsche National-Zeitung" (DNZ) - "Deutsche Wochen-Zeitung/Deutscher Anzeiger" (DWZ/DA) (Gesamtauflage über 100.000 Exemplare), greifen Tagesthemen auf und ordnen sie langjährig entwickelten rechtsextremistischen Feindbildern zu. Beherrschendes Thema der Wochenzeitungen ist eine rassistisch gefärbte Agitation gegen Ausländer, insbesondere gegen Asylbewerber. So heißt es etwa, Spitzenpolitikern der etablierten Parteien schwebe eine völlige Veränderung der Bevölkerung in Deutschland vor. Künftig solle es sich nicht mehr um ein homogenes deutsches Volk handeln, sondern um Menschen aller möglichen Kulturkreise und Rassen (DWZ/DA vom 23. August). Die Zustimmung zu einer Politik, die Deutschland "entdeutschen" wolle, schwinde jedoch rapide (DWZ/DA vom 6. September). Nicht wenige der Asylbewerber seien Zigeuner, die nicht aus politischen, sondern aus strafrechtlichen Gründen verfolgt würden (DNZ vom 5. Juli). Bemerkenswert an den Presseartikeln ist die subtile Agitationsmethodik. Die Verfasser stellen, ohne die verfassungsfeindlichen Zielsetzungen der DVU unmittelbar offen darzulegen, die politischen Inhalte der DVU - rassistisch motivierte Ausländerfeindlichkeit - als positiv dar. 2.3.1 Deutsche Volksunion e.V. (DVU) Organisation Die DVU wurde 1971 in München als Auffangbecken für ehemalige NPDAnhänger gegründet. Nach ihrer Satzung haben die Mitglieder außer der Zahlung monatlicher Beiträge keine weiteren Verpflichtungen. Sie versteht sich im Gegensatz zur Wahlgemeinschaft Deutsche Volksunion als überparteiliche Vereinigung. Die von der DVI geschaffenen Aktionsgemeinschaften sind integrierte Bestandteile der DVU. Ihre Veröffentlichungen erscheinen fast ausschließlich in den "nationalfreiheitlichen" Wochenzeitungen von Dr. FREY. Der Beitritt zu einer Aktionsgemeinschaft begründet kraft Satzung gleichzeitig die Mitgliedschaft in der DVU. Aktionsgemeinschaften 13
  • deutsches Radio und Fernsehen (ARF) kämpft gegen eine behauptete "linke bis linksradikale Tendenz" von Rundfunkund Fernsehsendungen an, in denen gegen
Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 1991 Die im Vorjahr traten die sechs Aktionsgemeinschaften mit eigenständigen Aktionen kaum an die Öffentlichkeit: - Die Volksbewegung für Generalamnestie (VOGA) will den Gedanken einer Generalamnestie für bisher ungesühnte NS-Verbrechen verbreiten. - Die Aktion Oder-Neiße (AKON) agitiert vor allem in ostpolitischen Fragen. So lehnt sie die Ostverträge, soweit sie über eine Gewaltverzichtserklärung hinausgehen, als "null und nichtig" ab. - Die Initiative für Ausländerbegrenzung (I.f.A.) betrachtet die "Bewahrung des deutschen Charakters von Deutschland" als Grundvoraussetzung des "Weiterlebens unseres Volkes" und wendet sich gegen den Mißbrauch des Asylrechts durch "Wirtschaftsflüchtlinge". - Die Aktion deutsches Radio und Fernsehen (ARF) kämpft gegen eine behauptete "linke bis linksradikale Tendenz" von Rundfunkund Fernsehsendungen an, in denen gegen die "Lebenrechte und Lebensinteressen des deutschen Volkes" agitiert werde. - Der Ehrenbund Rudel - Gemeinschaft zum Schutz der Frontsoldaten wendet sich gegen die "Verleumdung des deutschen Soldaten" und will dessen Ansehen und Ehre unter strafrechtlichen Schutz gestellt wissen. - Der Deutsche Schutzbund für Volk und Kultur versteht sich als "überparteiliche Vereinigung verantwortungsbewußter Deutscher" und fordert insbesondere den Schutz des deutschen Volkstums, der deutschen Sprache und Kultur sowie die Erhaltung der Deutschen Mark. 2.3.2 Deutsche Volksunion (DVU) Organisation Sitz: München Mitglieder: 21.500 alte Länder (1990: 22.000) 2.500 neue Länder unter 5.000 NRW (1990: 5.500) 14
  • Ende 1989 planmäßig beobachtet. Die Anhaltspunkte für den Verdacht rechtsextremistischer Bestrebungen zeigen sich u. a. in einer nationalistischen und betont
Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 1991 Der 1984 gegründete REP-Landesverband NRW wird seit Ende 1989 planmäßig beobachtet. Die Anhaltspunkte für den Verdacht rechtsextremistischer Bestrebungen zeigen sich u. a. in einer nationalistischen und betont feindseligen Haltung gegenüber Ausländern, insbesondere Asylbewerbern, in Diffamierungen von Repräsentanten des parlamentarischen Systems und ihrer Parteien und durch mangelnde Distanz zu den Ereignissen im Dritten Reich. 20
  • richteten. 2.6 Neonazistische Organisationen Zielsetzung Die Neonazis unter den Rechtsextremisten fordern die Errichtung einer Staatsform und einer "Volksgemeinschaft
Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 1991 Der im Vergleich zu 1989 (ca. 3 500) erhebliche Mitgliederschwund ist u. a. begründet: - in internen Auseinandersetzungen - in Enttäuschung bei den Mitgliedern, die ihre hochgesteckten Erwartungen bei der Landtagswahl NRW 1990, aber auch bei der Bundestagswahl nicht erfüllt sahen - in der Abwanderung von Funktionären und Mitgliedern zur "Deutschen Liga". REP-Landesmitgliederversammlung Die Landesmitgliederversammlung am 7. September 1991 in Gummersbach (als Ersatz für den am 7. Juli 1991 geplanten Landesparteitag) mit ca. 200 Teilnehmern führte zu einer Radikalisierung des Parteiprogramms. Zur Ergänzung des Programms beschlossen die Anwesenden die Annahme eines Strategiepapiers "Erziehungspolitische Leitgedanken", in dem es unter der Überschrift "Die Republikaner - eine patriotische Befreiungsbewegung" heißt: "Die Republikaner in NRW betrachten sich nicht als eine Protest-, sondern als eine Befreiungsbewegung im Geiste der Humanität und der Aufklärung. Wir wollen unser Land befreien von den immer unverhüllter auftretenden Mächten des organisierten Verbrechens, der Geschichtslügner, der Drogenverführung, dem neuen atlantischen Imperialismus, dem Geist der Selbsterniedrigung, dem Kulturund Werteverfall, der weltweiten Vermassung und Entwurzelung durch Völkerwanderung, der massiven Manipulation und Desinformation durch die Medien, der Bespitzelung und Verleumdung." Aktivitäten Die Propagandaschwerpunkte der "Republikaner" werden deutlich an folgenden öffentlichen Aktionen: - Am 3. August 1991 veranstaltete der Kreisverband Düsseldorf eine Demonstration "gegen das illegale Roma-Lager in Düsseldorf" - Am 8. September 1991 störten REP-Mitglieder eine öffentliche Feierstunde des "Bundes der Vertriebenen" in Siegburg und verteilten Flugblätter, die sich gegen den "Verzicht auf die deutschen Ostgebiete" und den "Verrat an Deutschland" richteten. 2.6 Neonazistische Organisationen Zielsetzung Die Neonazis unter den Rechtsextremisten fordern die Errichtung einer Staatsform und einer "Volksgemeinschaft", die dem Programm der historischen NSDAP von 1920 entsprechen. Sie propagieren einen totalitären Staat auf der Grundlage des Eliteund des Führerprinzips, der die eigene Rasse als höherwertig gegenüber anderen einschätzt und daher das deutsche Volk vor rassisch "minderwertigen" Ausländern und insbesondere vor einer "Volksvermischung" bewahren will. Neonazis streben danach, nach Wiederzulassung der NSDAP - gegebenenfalls in ei21
  • HITLER-Jugend". Wenngleich die Jugendlichen oft weniger von der rechtsextremistischen Ideologie und Propaganda als vielmehr von der erwarteten Kameradschaft
Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 1991 Die WJ ist eine nach dem Führer-Prinzip geleitete Organisation. Mit ihrer völkischnationalistischen "Nordland-Ideologie" empfindet sie sich in der Tradition der ehemaligen "HITLER-Jugend". Wenngleich die Jugendlichen oft weniger von der rechtsextremistischen Ideologie und Propaganda als vielmehr von der erwarteten Kameradschaft, den Sportund Freizeitangeboten sowie der Zeltund Lagerfeuerromantik angezogen werden, setzen die "Führer" diese Lockmittel bewußt ein, um Heranwachsende politisch zu indoktrinieren. Entwicklung 1991 Während sich die Kontakte zur FAP abgeschwächt haben, bemüht sich die WJ um eine verstärkte Zusammenarbeit mit der NF. Auch zur NPD ist eine Annäherung erkennbar. Publikationsorgan der WJ ist die vierteljährlich erscheinende Schrift "Wikinger" in einer geschätzten Auflage von 500 Exemplaren. Neben Berichten über die Arbeit in den einzelnen WJ-"Gauen" und Veranstaltungen der WJ werden in dem Organ u. a. Artikel veröffentlicht, in denen häufig der Nationalsozialismus und dessen Leitfiguren idealisiert werden. Außerdem wird die Erhaltung der rassischen und völkischen Eigenarten propagiert und der Zuzug "fremdrassiger" Ausländer in die Bundesrepublik Deutschland verurteilt. 31
  • werden konnte. Außerdem war eine zunehmende Unterstützung durch türkische linksextremistische Organisationen festzustellen. Dabei dürfte es sich weniger um eine Zusammenarbeit
Ausländerextremismus schwerpunkte in Baden-Württemberg waren dabei Stuttgart, Mannheim, Heilbronn, Freiburg im Breisgau und Ulm, die gleichzeitig auch den fünf KONGRA-GEL-Gebieten ihren Namen geben. Das Gebiet Heilbronn entstand im Sommer 2006, nachdem es als Teilgebiet des Gebiets Mannheim abgetrennt und verselbstständigt wurde. Landesweit konnten 2006 wieder etwa 700 Personen zu dem Kreis gerechnet werden, der sich aktiv für den KONGRA-GEL beziehungsweise die ihm nahe stehenden Organisationen engagiert. Für besondere Anlässe lassen sich jedoch in Baden-Württemberg mehrere Tausend Kurden mobilisieren, die vorwiegend über die dem KONGRA-GEL nahe stehenden örtlichen Kurdenvereine erreicht werden. Öffentlichkeitswirksame Aktionen werden grundsätzlich im Namen dieser Vereine angemeldet und verlaufen weitgehend friedlich. In letzter Zeit konnten jedoch zunehmend Rangeleien bis hin zu Handgreiflichkeiten am Rand von Veranstaltungen beobachtet werden. Diese entstanden meist nach Provokationen national eingestellter türkischer Personen. Die aktuellen Ereignisse 2006 in der Türkei und in Deutschland führten in Baden-Württemberg dazu, dass der seit Jahren rückläufige Trend bei der Zahl der aktiven Anhänger und sonstigen Teilnehmer bei Veranstaltungen gestoppt werden konnte. Außerdem war eine zunehmende Unterstützung durch türkische linksextremistische Organisationen festzustellen. Dabei dürfte es sich weniger um eine Zusammenarbeit mit dem verbotenen KONGRA-GEL, als um eine Solidarisierung mit den türkischen Kurden im Allgemeinen handeln. Aktionen wegen 20-tägiger Einzelhaftstrafe für ÖCALAN Das beherrschende Thema im Januar 2006 war die 20-tägige Einzelhaftstrafe für ÖCALAN. Medienmeldungen zufolge hatte ein türkisches Gericht diese Einzelhaft als Disziplinarmaßnahme verhängt, weil er beim Besuch seiner Anwälte am 30. November 2005 Parteipropaganda betrieben haben soll. Das Präsidium des Exekutivrats des "Koma Komalen Kurdistan" KKK-Logo (KKK)187 bezeichnete ÖCALANs aktuelle Haftsituation als Gipfel der gegen ihn gerichteten "Vernichtungspolitik".188 In einer Erklärung des gegen angebliche Komitees "Freiheit für ÖCALAN" wurde die "Isolation innerhalb der Isola"Vernichtungstion" als "neues Angriffskonzept des türkischen Staates" bezeichnet.189 Die politik" 187 Deutsch "Union der kurdischen Gemeinschaften" oder "Gemeinschaft der Kommunen in Kurdistan", von ÖCALAN am 20. März 2005 proklamiertes politisches Konzept des "Demokratischen Konföderalismus" mit einer Art Verfassung für die von den Kurden besiedelten Gebiete. 188 Internetmeldung der Nachrichtenagentur Firat (ANF) vom 11. Januar 2006, Arbeitsübersetzung des Bundesamts für Verfassungsschutz (BfV). 189 Internetmeldung der Nachrichtenagentur Firat (ANF) vom 12. Januar 2006, Arbeitsübersetzung des BfV. 97
  • Jahr 1991 - im Zusammenhang mit der Ausländerund Asyl(rechts)debatte - im Zusammenhang mit der Schaffung "Autonomer Zentren" besonders in Erscheinung
  • begann im Herbst 1991 eine von Teilen der "Neuen Linken" unterstützte Kampagne. Unter dem Motto "Kampagne 92" sollen 1992 zahlreiche
  • vertritt damit die bisher als "orthodoxkommunistisch" bezeichnete Richtung des Linksextremismus
Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 1991 - im Zusammenhang mit der Ausländerund Asyl(rechts)debatte - im Zusammenhang mit der Schaffung "Autonomer Zentren" besonders in Erscheinung getreten. Vor dem Hintergrund bedeutender politischer Ereignisse im Jahre 1992, wie der Einführung des EG-Binnenmarktes, der UNO-Umweltkonferenz, dem Weltwirtschaftsgipfel (WWG) in München und den "Jubelfeiern zur 500jährigen Kolonialisierung der Völker Lateinamerikas" begann im Herbst 1991 eine von Teilen der "Neuen Linken" unterstützte Kampagne. Unter dem Motto "Kampagne 92" sollen 1992 zahlreiche regionale und überregionale Demonstrationen und Aktionen durchgeführt werden. 3.2 Deutsche Kommunistische Partei (DKP) und Nebenorganisationen 3.2.1 DKP Organisation Sitz des Parteivorstandes: Essen Mitglieder: unter 8.000 Bund (1990: 11.000) 2.800 NRW (1990: 4.000) Alle politischen Veränderungen - insbesondere in Osteuropa - ignorierend hält die 1968 gegründete DKP unbeirrbar an den entscheidenden Punkten ihrer marxistisch-leninistischen Zielsetzung fest. Sie vertritt damit die bisher als "orthodoxkommunistisch" bezeichnete Richtung des Linksextremismus. 36

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