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"links or rechts" in den Verfassungsschutz Trends
  • Rechtsextremistische Agitation gegen Asylanten Deutschland - Asvlanten-Paradies ASYLANTEN RAUS! der ganzen Welt Notstand durch Asylanten ? Asylanten-die große Gefahr für
Rechtsextremistische Agitation gegen Asylanten Deutschland - Asvlanten-Paradies ASYLANTEN RAUS! der ganzen Welt Notstand durch Asylanten ? Asylanten-die große Gefahr für Deutschland Asylanten-Probleme ungelöst! nur mit der NPD: ASYUNTEN NR DEUTSCHLAND fcjachtSc^^HW&. Y A C J"| I.D .Poatf.Kenpai *PS- n r m r hlandS TflgJ Oiej Deutschland Freie Bahn für Asylanten? Kohls Todsünde am deutschen Voll den Deutschen I Gelobtes Land für Asylanten? k t Deutschland
  • Vorjahren - Referenten aus der UdSSR. 2. "Neue Linke" Auch die Gruppen der "Neuen Linken" betonten wieder ihre "internationalistische" Orientierung. Feste
  • Bindungen zu Linksextremisten im Ausland haben jedoch nur wenige von ihnen. Nur die trotzkistischen Gruppen arbeiten, als nationale Sektionen
  • Partei der Arbeit Albaniens" (PAA). Einige Gruppen der "Neuen Linken" unterhielten Verbindungen zu Mitgliedern palästinensischer Organisationen oder zu Vertretern
Neben dem WFR arbeiteten 1986 weitere "Frontorganisationen" mit Personen oder Organisationen aus der Bundesrepublik Deutschland zusammen; dazu gehören u. a. - die "Internationale Föderation der Widerstandskämpfer" (FIR), in deren Gremien die VVN-BdA durch führende Funktionäre vertreten ist; - die "Internationale Demokratische Frauenföderation" (IDFF), mit der die DFI (vgl. Kap. IV.1.4.6) personell verbunden ist und zusammenarbeitet; - die "Weltföderation der Wissenschaftler" (WFW), in deren zentralen Organen der kommunistisch beeinflußte BdWi mitarbeitet; - die "Internationale Vereinigung Demokratischer Juristen" (IVDJ), der die VDJ (vgl. Kap. IV.1.4.7) als Sektion angeschlossen ist; - die "Christliche Friedenskonferenz" (CFK), die in der Bundesrepublik Deutschland durch einen eigenen "Regionalausschuß" - personell verbunden mit der DFU und der CfA (vgl. Kap. IV. 1.4.2) - vertreten ist; sie führte am 24. Oktober in Hannover eine internationale Veranstaltung zum "UNO-Friedensjahr" durch. DKP-beeinflußte Vereinigungen unterhielten darüber hinaus nach wie vor Kontakte zu "Partnern" im kommunistischen Machtbereich, z.B. zu Verbänden von Widerstandskämpfern und zu "Friedensräten". Zu ihren Veranstaltungen kamen erneut - häufiger noch als in den Vorjahren - Referenten aus der UdSSR. 2. "Neue Linke" Auch die Gruppen der "Neuen Linken" betonten wieder ihre "internationalistische" Orientierung. Feste Bindungen zu Linksextremisten im Ausland haben jedoch nur wenige von ihnen. Nur die trotzkistischen Gruppen arbeiten, als nationale Sektionen der IV. Internationale, meist regelmäßig mit "Bruderorganisationen" im Ausland zusammen. Die beiden Abspaltungen der ehemaligen KPD (vgl. Kap. IV.2.1.5) bemühten sich um Anerkennung durch die "Partei der Arbeit Albaniens" (PAA). Einige Gruppen der "Neuen Linken" unterhielten Verbindungen zu Mitgliedern palästinensischer Organisationen oder zu Vertretern
  • NATIONALISTEN LeA . . . . . . . . LEIPZIGER ANTIFA API . . . . . . . . . ARBEITERKOMMUNISTISCHE PARTEI IRAN LR . . . . . . . . . LINKSRUCK LTTE . . . . . . . LIBERATION TIGERS OF TAMIL EELAM B BK . . . . . . . . . BABBAR KHALSA
  • KOMMUNISTISCHE PARTEI DEUTSCHLANDS KPF . . . . . . . .KOMMUNISTISCHE PLATTFORM DER PARTEI "DIE LINKE." KVPM . . . . . . . KOMMISSION FÜR VERSTÖSSE DER PSYCHIATRIE GEGEN MENSCHENRECHTE
Abkürzungsverzeichnis A L AN . . . . . . . . . AUTONOME NATIONALISTEN LeA . . . . . . . . LEIPZIGER ANTIFA API . . . . . . . . . ARBEITERKOMMUNISTISCHE PARTEI IRAN LR . . . . . . . . . LINKSRUCK LTTE . . . . . . . LIBERATION TIGERS OF TAMIL EELAM B BK . . . . . . . . . BABBAR KHALSA INTERNATIONAL M MB . . . . . . . . . MUSLIMBRUDERSCHAFT D MEK . . . . . . . .VOLKSMODJAHEDIN IRAN-ORGANISATION Da'Wa . . . . . . . HIZB AL DA'WA AL ISLAMIA MF . . . . . . . . . MARXISTISCHES FORUM DKP . . . . . . . . DEUTSCHE KOMMUNISTISCHE PARTEI MG . . . . . . . . . MARXISTISCHE GRUPPE DS . . . . . . . . . DEUTSCHE STIMME MKP . . . . . . . .MAOISTISCHE KOMMUNISTISCHE PARTEI DS-Verlag . . . . DEUTSCHE STIMME VERLAGSGESELLSCHAFT MLKP . . . . . . . MARXISTISCH-LENINISTISCHE KOMMUNISTISCHE mbH PARTEI DSZ-VERLAG DRUCKSCHRIFTENUND ZEITUNGSVERLAG MLPD . . . . . . . MARXISTISCH-LENINISTISCHE PARTEI DEUTSCHGmbH LANDS DVU . . . . . . . DEUTSCHE VOLKSUNION N F NB . . . . . . . . . NATIONALES BÜNDNIS DRESDEN e. V. FAH . . . . . . . . FREIE AKTIVISTEN HOYERSWERDA NJB Dresden . NATIONALES JUGENDBÜNDNIS DRESDEN FAU/IAA . . . . . FREIE ARBEITERINNEN UND ARBEITER UNION NPD . . . . . . . . NATIONALDEMOKRATISCHE PARTEI DEUTSCH- - INTERNATIONALE ARBEITER ASSOZIATION LANDS FIS . . . . . . . . . ISLAMISCHE HEILSFRONT NWRI . . . . . . . NATIONALER WIDERSTANDSRAT IRAN G P GFP . . . . . . . . GESELLSCHAFT FÜR FREIE PUBLIZISTIK e. V. PKK . . . . . . . . ARBEITERPARTEI KURDISTANS GIMF . . . . . . . GLOBALE ISLAMISCHE MEDIEN-FRONT GSPC . . . . . . . SALAFISTISCHE GRUPPE FÜR PREDIGT UND R KAMPF REP . . . . . . . . DIE REPUBLIKANER RH . . . . . . . . . ROTE HILFE e.V. H RNF . . . . . . . . RING NATIONALER FRAUEN HDJ . . . . . . . . HEIMATTREUE DEUTSCHE JUGEND e. V. HNG . . . . . . . . HILFSORGANISATION FÜR NATIONALE UND S POLITISCHE GEFANGENE UND DEREN ANGEHÖSAV . . . . . . . . SOZIALISTISCHE ALTERNATIVE RIGE e. V. HuT . . . . . . . . HIZB UT-TAHRIR AL-ISLAMI SO . . . . . . . . . SCIENTOLOGY-ORGANISATION SSS. . . . . . . . . SKINHEADS SÄCHSISCHE SCHWEIZ I SWR . . . . . . . . russischer Auslandsnachrichtendienst IBDA-C . . . . . . FRONT DER ISLAMISCHEN KÄMPFER DES GROßEN OSTENS T ICCB . . . . . . . KALIFATSSTAAT TKP/ML . . . . . TÜRKISCHE KOMMUNISTISCHE PARTEI / IFIR . . . . . . . . INTERNATIONALE FÖDERATION IRANISCHER MARXISTEN LENINISTEN FLÜCHTLINGSUND IMMIGRANTENRÄTE Y Abkürzungsverzeichnis IGD . . . . . . . . ISLAMISCHE GEMEINSCHAFT IN DEUTSCHLAND e. V. IGMG . . . . . . . ISLAMISCHE GEMEINSCHAFT MILLI GÖRÜS e. V. YEK-KOM . . . . FÖDERATION KURDISCHER VEREINE IN DEUTSCHLAND e. V. IJU . . . . . . . . . ISLAMISCHE JIHAD UNION ISYF . . . . . . . . INTERNATIONAL SIKH YOUTH FEDERATION J JLO . . . . . . . . JUNGE LANDSMANNSCHAFT OSTDEUTSCHLAND JN . . . . . . . . . JUNGE NATIONALDEMOKRATEN K KGK . . . . . . . .VOLKSKONGRESS KURDISTANS KONGRA GEL KURDISCHER VOLKSKONGRESS KPD-OST . . . . . KOMMUNISTISCHE PARTEI DEUTSCHLANDS KPF . . . . . . . .KOMMUNISTISCHE PLATTFORM DER PARTEI "DIE LINKE." KVPM . . . . . . . KOMMISSION FÜR VERSTÖSSE DER PSYCHIATRIE GEGEN MENSCHENRECHTE e. V. 55
  • Weltkrieges vom "Reichsführer SS" herausgegebenen "SS-Leithefte". Mit rechtskräftigem Urteil des Landgerichts Bochum vom 30. Oktober 1991 wurden zwei Herausgeber
Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 1991 Die Schrift verherrlicht im wesentlichen unkritisch und ohne Distanz zum Nationalsozialismus den Einsatz der "Waffen-SS" im 2. Weltkrieg, und veröffentlichte u. a. den Holocaust bezweifelnde Berichte. Als Vorbild für Druck und Aufmachung dienten die während der Zeit des 2. Weltkrieges vom "Reichsführer SS" herausgegebenen "SS-Leithefte". Mit rechtskräftigem Urteil des Landgerichts Bochum vom 30. Oktober 1991 wurden zwei Herausgeber u. a. wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe von 8.000 DM bzw. zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von 1 Jahr und 6 Monaten auf Bewährung verurteilt. Herausgeber der Schrift "Wehr' Dich" (Auflage ca. 4.000) ist ein NS-Anhänger aus Rheda-Wiedenbrück. Die Schrift dient als Kommunikationsorgan der NSGruppierungen um KÜHNEN bzw. KÜSSEL. Darüber hinaus nutzt der Herausgeber, auch Organisator der jährlichen HESSGedenktreffen in Wunsiedel, die Schrift zur bundesweiten Koordination für die Teilnehmer des Treffens und Werbung für die HNG sowie für den FFD. 34
  • rund 600 Personen geschätzt (2010: 600), * Die Zahl türkischer Linksextremisten ( 5.) betrug 140 (2010: 140), * Die Anhängerschaft extremistischer Organisationen iranischer
Sicherheitsgefährdende und extremistische Bestrebungen von Ausländern (ausgenommen islamistische Bestrebungen) Bund: Gesamt-Personenpotenzial im Ausländerextremismus mit dem Anteil der Islamisten 70000 60000 57.350 57.300 57.520 57.420 57.300 58.420 59.470 60.980 62.380 64.490 50000 40000 30000 20000 30.600 30.950 31.800 32.100 32.050 33.170 34.720 36.270 37.470 38.080 10000 0 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Ausländerextremisten davon insgesamt Islamisten - Alle Zahlen sind gerundet - Sie verteilen sich auf die verschiedenen Phänomenbereiche wie folgt: * Die Anhängerschaft der PKK ( 4.) wird auf rund 600 Personen geschätzt (2010: 600), * Die Zahl türkischer Linksextremisten ( 5.) betrug 140 (2010: 140), * Die Anhängerschaft extremistischer Organisationen iranischer Nationalität wird auf 30 (2010: 180) geschätzt. Informationen über iranische Islamisten: ( II.6.3) 76
  • hatten sie ebenfalls in Berlin einen Rechtsanwalt durch Schüsse in die Beine verletzt; im Mai 1981 töteten sie in Frankfurt
ben (1985: 18). Regionale Schwerpunkte für Anschlagsaktivitäten der "Revolutionären Zellen" waren Nordrhein-Westfalen (8), Hamburg (2), Niedersachsen (2) und erstmals seit mehreren Jahren wieder Berlin (4). Nachdem die "Revolutionären Zellen" in den ersten Monaten des Jahres zwei Terrorakte im Zusammenhang mit Rassenunruhen in Südafrika und der amerikanischen Militäraktion gegen Ziele in Libyen verübt hatten, leiteten sie am l.Juni mit einem versuchten Sprengstoffanschlag auf das Einwohnermeldezentralamt in Hamburg eine Serie von zehn Anschlägen zum Thema "Asylantenpohtik" ein. Serie von Anschlägen Höhepunkte waren die versuchten bzw. vollendeten Sprengstoff anzur "Asylantenschlage auf das Bundesverwaltungsamt in Köln und das Oberverwalpolitik" tungsgericht in Lüneburg am 31. August, gegen die Ausländerbehörden in Hamm und Hagen am 25. September, gegen die Kölner Lufthansa-Hauptverwaltung am 28. Oktober sowie das am selben Tag in Berlin verübte Attentat ("Knieschußaktion") auf den Leiter der dortigen Ausländerbehörde, der dabei schwer verletzt wurde. Mit der "Knieschußaktion" in Berlin haben die "Revolutionären Zellen" zum drittenmal einen auf Menschen gezielten Anschlag verübt. Im Mai 1978 hatten sie ebenfalls in Berlin einen Rechtsanwalt durch Schüsse in die Beine verletzt; im Mai 1981 töteten sie in Frankfurt den damaligen hessischen Wirtschaftsminister Karry, angeblich hatten sie nur die Absicht, ihn in die Beine zu schießen. Ob sich hier eine neue "Linie" abzeichnet, die von den RZ insgesamt getragen wird, oder ob dieser Anschlag als Aktionsform die Ausnahme bleiben wird, ist derzeit noch nicht abzusehen. Mit den Gewaltakten zur "Asylantenpohtik" halten die "RevolutioRZ verfolgen Konnären Zellen" sich kontinuierlich an das von ihnen im Gegensatz zur zept einer "sozialen Revolution" RAF seit jeher verfolgte Konzept, durch ein Aufgreifen jeweils aktueller, in der breiten Öffentlichkeit diskutierter Problemstellungen Anhänger für ihr Ziel einer "sozialen Revolution" zu gewinnen. Um darüber hinaus nach außen den Eindruck eines koordinierten "Extra"-Ausgabe der Vorgehens zu erwecken, verbreiteten die "Revolutionären Zellen" Schrift "RevolutioEnde Oktober eine "Extra"-Ausgabe ihrer seit 1981 nicht mehr närer Zorn" erschienenen Schrift "Revolutionärer Zorn", in der ihre Erklärungen zu den bislang zur "Asylantenproblematik" durchgeführten Anschlägen propagandistisch zusammengefaßt sind. Auch die autonome RZ-Frauengruppe "Rote Zora" bemühte sich "Rote Zora" will Ein1986, ihren Einfluß auf das insbesondere in der Frauenbewegung fluß auf Protestpoten-
  • Terroristische Aktivitäten sonstiger Gruppen Seit Jahren verüben militante linksextremistische Kleingruppen und Einzeltäter vornehmlich aus dem "Autonomen"-Spektrum in zunehmender Zahl
Hauptanschlagsziele: "Biound Gentechnologie" zielen. Die "Rote Zora" sieht in der Biound Gentechno"Biound Gentechnologie eine entscheidende Schlüsseltechnolologie gie". Von der "Biound Gentechnologie" seien in der Bundesrepublik Deutschland vor allem die Frauen, Ausländer und sozial Schwächeren betroffen. Neben mit frauenspezifischen Bezügen versehenen "Sozialrevolutionären" Begründungsansätzen wiesen die Erklärungen der "Roten Zora" - ebenso wie die der RZ - auch internationalistische Aspekte auf. So soll nach der Behauptung der "Roten Zora" der "westliche Imperialismus" die Errungenschaften der "Biound Gentechnologie" weltweit dazu benutzen, die Länder der Dritten Welt auszubeuten und von sich abhängig zu machen bzw. zu halten. 4. Terroristische Aktivitäten sonstiger Gruppen Seit Jahren verüben militante linksextremistische Kleingruppen und Einzeltäter vornehmlich aus dem "Autonomen"-Spektrum in zunehmender Zahl Brandund Sprengstoff anschlage. Sie lehnen die gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse in der Bundesrepublik Deutschland ab und wollen das "System" gewaltsam verändern. Die von ihnen ausgehende erhebliche Gefahr für die innere Sicherheit zeigt sich in der hohen Zahl ihrer Anschläge und der Höhe des verursachten wirtschaftlichen Schadens. So erreichte Wiederum deutliche 1986 die Zahl der ihnen zuzuordnenden Terrorakte mit 282 durchgeZunahme von Terrorführten oder versuchten Anschlägen (244 Brandanschläge oder akten sonstiger Brandstiftungen; 38 Sprengstoff anschlage) im Vergleich zu den VorGruppen jahren (1984: 116; 1985: 162) eine deutliche Steigerung. Ein weiterer Anschlag konnte im Vorbereitungsstadium verhindert werden. Die zeitlichen Höhepunkte lagen im Mai (32 Anschläge), Juni (41), Oktober (30) und Dezember (31), regional häuften sich die Anschläge solcher Gruppen in Niedersachsen (67), Hamburg (45) und Bayern (44). Terroristische KleinBei der Planung und Vorbereitung ihrer Anschläge orientierten sich gruppen orientierten diese Kleingruppen an den "Revolutionären Zellen" und den milisich an den RZ oder tanten RAF-Anhängern, ohne jedoch deren Konzept vorbehaltlos zu den "Militanten der RAF" übernehmen oder bei der Durchführung ihrer Gewaltaktionen deren Risikobereitschaft zu erreichen. Da nur die wenigsten von ihnen über stabile Organisationsstrukturen oder klare ideologische Vorstellungen verfügen, glichen sie ihre Taterklärungen vielfach auch inhaltlich
  • zumindest was den Anschlag auf das Pentagon betraf. 3.3 Linksextremisten 3.3.1 "Revolutionäre Volksbefreiungspartei/-front" (DHKP/-C) Gründung: 1994 in Damaskus
  • Deutschland verbotenen "Devrimci Sol" (Dev Sol-Revolutionäre Linke) Leitung: Dursun KARATAS Mitglieder: unter 150 in Baden-Württemberg
  • überwiegend im norddeutschen Raum agierende "Türkische Volksbefreiungspartei/-front - Revolutionäre Linke" (THKP/-C) 100 sehen sich jeweils als die wahre Nachfolgeorganisation
  • linken Studentenbewegung hervorge100 In Baden-Württemberg ist die THKP/-C inaktiv
"Aber der Westen würde es nicht akzeptieren, heißt es immer. Hört endlich damit auf, auf diese Schweine zu hören. Das Land geht verloren, zum Teufel mit dem Westen." Weiter wird den staatlichen türkischen Stellen im Zusammenhang mit dem Kurdenkonflikt Tatenlosigkeit vorgeworfen und bei den hier lebenden türkischen Mitbürgern Fremdenfeindlichkeit geschürt: "Entweder Ihr stoppt dieses Blutvergießen oder wir werden es tun. Amerika und Europa sind es, die es schüren. Iran, Irak, Syrien sind alle dasselbe Übel, der muslimische Türke hat eben keinen Freund." Die Terroranschläge in den USA vom 11. September 2001 wurden zwar innerhalb der Organisation verurteilt und die Opfer bedauert, trotzdem konnten einzelne ADÜTDFAngehörige eine gewisse Genugtuung nicht verhehlen, zumindest was den Anschlag auf das Pentagon betraf. 3.3 Linksextremisten 3.3.1 "Revolutionäre Volksbefreiungspartei/-front" (DHKP/-C) Gründung: 1994 in Damaskus (Syrien) nach Spaltung der 1978 in der Türkei gegründeten, 1983 in Deutschland verbotenen "Devrimci Sol" (Dev Sol-Revolutionäre Linke) Leitung: Dursun KARATAS Mitglieder: unter 150 in Baden-Württemberg (2000: ca. 150) ca. 900 Bund (2000: ca. 900) Publikationen: "DEVRIMCI SOL" "KURTULUS" "VATAN" Die DHKP/-C und die überwiegend im norddeutschen Raum agierende "Türkische Volksbefreiungspartei/-front - Revolutionäre Linke" (THKP/-C) 100 sehen sich jeweils als die wahre Nachfolgeorganisation der aus der linken Studentenbewegung hervorge100 In Baden-Württemberg ist die THKP/-C inaktiv. 131
  • pantürkischen und rechtsextremistischen Ideen war nach wie vor unverkennbar, genauso wie die kompromisslose Gegnerschaft zu "Linken" beziehungsweise Minderheiten. So wird
te eindeutig dominiert. Deshalb steht sie im Hinblick auf Sympathisanten in Konkurrenz mit den Islamisten. Diese Rivalität schlug sich in wechselseitiger Polemik nieder. Das Festhalten an pantürkischen und rechtsextremistischen Ideen war nach wie vor unverkennbar, genauso wie die kompromisslose Gegnerschaft zu "Linken" beziehungsweise Minderheiten. So wird etwa auf der Internet-Homepage des ADÜTDF-Vereins in Göppingen die Sprache der "Idealisten" deutlicher: ",Türkei den Türken!' Wir, die idealistische Jugend, schwören auf den Koran, Allah, Vaterland, Nation, Fahne, Basbug97 und die Waffe, dass wir den Faschismus, Kommunismus, Kapitalismus und jede Art von Imperialismus bis zum letzten Atemzug, Blutstropfen und dem letzten Mann bekämpfen werden. Dabei werden wir alle Hindernisse aus dem Weg räumen. Unser Ziel ist eine nationalistische Türkei und Turanismus98. Wir werden siegen." Selbst wenn die ADÜTDF ihre Attraktivität bei den Anhängern mit kulturellen Veranstaltungen zu steigern suchte, waren ideologische Momente mit volksverhetzendem Charakter zumeist nicht zu übersehen. So zeigten in jüngster Zeit vertriebene Musikaufnahmen, dass es Liedgut gibt, welches ausschließlich zur Diffamierung etwa von Andersdenkenden und "Separatisten" dient: "Meiner Meinung nach ist die Kommunismus-Pest noch nicht ausgerottet, und sie wird nicht so schnell ausgerottet werden... Vor allem in der Türkei, im heiligen Land, nennen sie sich Avantgardisten und Intellektuelle. Diese muss man finden und alle vernichten... Weder ausländische noch inländische Journalisten dürfen in das Gebiet [Südosten der Türkei] hinein. Ganz leise muss man alle beseitigen." 99 In diesem Zusammenhang wird auch "der Westen", den die Sympathisanten der ADÜTDF insbesondere im deutschen Staat wahrnehmen, für seine Haltung gegenüber der Türkei kritisiert: 97 Alparslan Türkes, verstorbener Führer der "Idealisten" beziehungsweise der MHP. 98 Vereinigung aller Turkvölker unter der Führerschaft der "Idealisten". 99 Hier und im Folgenden: Aus der Musikcassette des in MHP-Kreisen sehr bekannten Arif SEN alias Ozan Arif mit dem Titel "Kime Biraktin?" ("Wem hast Du es überlassen?"). 130
  • Insgesamt 255 (1985: 252) Über die Zahl der gegen Linksextremisten ergangenen Durchsuchungen und Beschlagnahmeanordnungen liegen keine exakten Erhebungen vor. Fundstellennachweis
Hochspannungsmasten sind bekannt geworden (dabei wurden rd. 200 Strommasten beschädigt oder zerstört); nach Täterschreiben und 2.2 Anklagen: Insgesamt 255 (1985: 252) Über die Zahl der gegen Linksextremisten ergangenen Durchsuchungen und Beschlagnahmeanordnungen liegen keine exakten Erhebungen vor. Fundstellennachweis 1. Einführung in die Politik des 27 "Rote Fahne" vom 8.11. 1986 MSB Spartakus, hrsg. vom 28 "Rote Fahne" vom 7.6. 1986 Bundesvorstand des MSB, 29 "Arbeiterkampf" vom 10.2. Frühjahr 1986, S. 68 1986 2. DKP-Zentralorgan "Unsere 30 "Rundbrief" Nr. 4 der "FöderaZeit" (UZ) vom 20.12. 1985 tion Anarchistischer Gruppen 3. UZ vom 13.12. 1986 in Norddeutschland", Januar 4. UZ vom 9.5. 1986 1986 5. UZ vom 24.1.1986 UZ vom 23.12. 1986 6. UZ vom 25.1.1986 UZ vom 3.7. 1986 7. UZ vom 9.8. 1986 UZ vom 5.4. 1986 8. "Roter Morgen" vom 16. 5. "rote Blätter" Nr. 11, Novem1986 ber 1986, S. 30 9. "Freiraum" Nr. 13, S.7 "Rote Fahne" vom 6.12. 1986 10. "Rote Fahne" vom 25.10. 1986 36. "Sozialpolitische Vorschläge 11. Flugschrift "Autonomer" aus der DKP", hrsg. vom ParteivorFrankfurt/M., September 1986 stand der DKP, 2. Aufl., April 12. "info" Nr. 6, Bremen, Juni 1986 1986, S. 6 13. "Aktion" Nr. 23, S. 31 37 "Beschäftigungsprogramm der 14. UZ vom 20.8. 1986 DKP", hrsg. vom Parteivor15. UZ vom 2.4. 1986 stand der DKP, 3. Aufl., Januar 16. UZ vom 13.12. 1986 1986, S.3 17. "Thesen des 8. Parteitages der 38. UZ vom 14.6. 1986 DKP, Hamburg, 2.-4. Mai 39. UZ-EXTRA "Hände weg vom 1986" ("Thesen"), hrsg. vom Streikrecht", Februar 1986, S. 7 Parteivorstand der DKP, Mai 40. "Roter Morgen" vom 21.2. und 1986, S. 30 21.3.1986 18. UZ vom 8.4. 1986 41. "Rote Fahne" vom 8.3. 1986 19. "radikal" Nr. 132, Juli 1986 42. "ABC junger Kommunistinnen 20. "s'Blättle" Nr. 112, April 1986 und Kommunisten", hrsg. vom 21. Flugblatt autonomer Gruppen, Parteivorstand der DKP,
  • gegen die verfassungsmäßige Ordnung, insbesondere gegen das Demokratieund das Rechtsstaatsprinzip unseres Grundgesetzes und verstieß durch seine Hetze u.a. gegenüber
3.1.2 "Der Kalifatsstaat" (Hilafet Devleti), früher "Verband der islamischen Vereine und Gemeinden e. V." (ICCB) Gründung: 1985 als Abspaltung aus der "Vereinigung der neuen Weltsicht in Europa e.V." (AMGT) hervorgegangen Sitz: Köln Mitglieder: ca. 300 Baden-Württemberg (2000: ca. 300) ca. 1.100 Bund (2000: ca. 1.100) Publikationen: "Ümmet-i Muhammed" (Die Gemeinde Mohammeds, in türkischer Sprache) Die kompromissloseste islamistische Vereinigung auf deutschem Boden war der am 12. Dezember 2001 vom Bundesminister des Innern verbotene "Kalifatsstaat". Die Organisation war mit ca. 300 Anhängern auch in Baden-Württemberg vergleichsweise stark vertreten, befand sich aber dennoch in einem relativ zerrütteten Zustand. Der verbliebene "harte Kern" von Anhängern war dazu übergegangen, sich innerhalb informeller Zirkel zu bewegen, die - zumindest nach außen - ihre Verbindung zum "Kalifatsstaat" verschleierten. Der "Kalifatsstaat" richtete sich in kämpferisch-aggressiver Weise gegen die verfassungsmäßige Ordnung, insbesondere gegen das Demokratieund das Rechtsstaatsprinzip unseres Grundgesetzes und verstieß durch seine Hetze u.a. gegenüber der Türkei und Israel gegen den Gedanken der Völkerverständigung. Seine politische Betätigung zielte - nicht zuletzt wegen der besonderen Aggressivität des Auftretens - auf die Beseitigung wesentlicher Elemente der freiheitlichen demokratischen Grundordnung ab. Namentlich seine auf Umsturz der bestehenden türkischen Staatsordnung gerichtete Zielsetzung gefährdete schließlich auch außenpolitische Belange der Bundesrepublik Deutschland. Das Verbot des "Kalifatsstaats" wurde durch die Streichung des so genannten Religionsprivilegs89 im Vereinsgesetz möglich, die am 8. Dezember 2001 in Kraft getreten war. 89 Bis zu seiner Abschaffung schützte das Religionsprivileg im Vereinsgesetz Religionsgemeinschaften generell vor einem Verbot - auch dann, wenn sie von Extremisten gesteuert oder maßgeblich beeinflusst wurden. 124
  • gesellschaftliche Leben, hinter das die Regeln eines demokratischen Rechtsstaats zurücktreten müssten. Aber auch das am Osmanentum orientierte nationalistische Gedankengut wird
duellen Belangen zu überzeugen. Bei der damit einhergehenden Vermittlung einer besonderen "islamischen Identität" werden die Probleme einer aus ihrer Sicht abzulehnenden "Angleichung" an die "Nichtmuslime" ("Kafir", d.h. "Ungläubige") hervorgehoben. Es sei "der Islam", der das Leben der Jugendlichen "beherrschen" müsse.85 Hier ist der Islam nicht allein als religiöse Leitlinie für das Individuum gemeint, sondern als umfassendes Regelwerk für das gesellschaftliche Leben, hinter das die Regeln eines demokratischen Rechtsstaats zurücktreten müssten. Aber auch das am Osmanentum orientierte nationalistische Gedankengut wird weitergegeben, indem das Bewusstsein gepflegt 86 wird, "Nachkommen von Eroberern" zu sein. Dies entspricht den programmatischen Vorstellungen, die Necmettin ERBAKAN zu "Milli Görüs" als politische Idee entwickelt hat: "Der Glaube, den Sultan Fatih bei der Eroberung Istanbuls in seinem Herzen hatte, ist Milli Görüs selbst. Unsere Nation hat tausend Jahre die Welt beherrscht. Milli Görüs ist das Medikament [für] alle unsere Probleme.87 Bei einer solchen Betonung des Zwecks des politischen und sozialen Handelns der IGMG zeigt sich, dass die in islamistischen Kreisen verbreitete Vorstellung von der liberalen Gesellschaft als einem die Gemeinschaft bedrohenden Element immer noch gepflegt wird. Dem Christentum, mit dem angeblich ein Dialog unterhalten wird, will man als gefestigt und stark begegnen, um nicht selbst beeinflusst zu werden, sondern um seinerseits beeinflussen zu können. Wie konkret die Vorstellungen im Zusammenhang mit einer Einflussnahme sind, bewiesen IGMG-Funktionäre bei einer Veranstaltung am 4. Juni 2001 in Neu-UIm mit über 1000 Teilnehmern, darunter viele aus Baden-Württemberg. Im Mittelpunkt der Erörterung stand die Frage der deutschen Staatsbürgerschaft. In fünf Jahren, so ein IGMGFunktionär, gebe es 11 Millionen Muslime in Deutschland und in weiteren fünf Jahren habe man bereits die Einwohnerzahl der ehemaligen DDR erreicht. Wenn man drei Millionen Erwachsene für die IGMG gewinnen könne, sei es kein Problem, eine Partei zu gründen und ins Parlament in Berlin einzuziehen. Voraussetzung hierfür sei aber die deutsche Staatsbürgerschaft. Die hier geltenden Gesetze böten mehr Freiraum als die 85 "Milli Gazete" vom 17. November 2000. 86 "Milli Gazete" vom 16. November 2000. 87 Aus der Homepage von Necmettin ERBAKAN (Stand: 16. Januar 2001). 121
  • Entwicklung der Zahl der Mitgliedschaf in rechtsextremistischen Organisationen von 1 - ohne Abzug für Mehrfachmitgliedschaften
Entwicklung der Zahl der Mitgliedschaf in rechtsextremistischen Organisationen von 1 - ohne Abzug für Mehrfachmitgliedschaften - 25 000 -- 22 300 22100 218 21300 20 750 20 000
  • Entwicklung der rechtsextremistischen
Entwicklung der rechtsextremistischen P von 1977-1986* tu o
  • Periodische rechtsextremistische Publikationen im Vergleich 1 Periodische Publikationen Erscheinungs1985 weise Zahl Einzelauflage Jahresauflage Z Neonazistische Schriften monatlich
Periodische rechtsextremistische Publikationen im Vergleich 1 Periodische Publikationen Erscheinungs1985 weise Zahl Einzelauflage Jahresauflage Z Neonazistische Schriften monatlich 3 2.800 33.600 zweimonatlich 6 6.150 36.900 vierteljährlich* 4 7.950 31.800 13 16.900 102.300 "Nationaldemokratische" monatlich 5 105.700 1.268.400 Schriften zweimonatlich 6 8.500 51.000 vierteljährlich* 8 6.200 29.600 19 120.400 1.349.000 "National-freiheitliche" wöchentlich 1 25.000 1.300.000 Schriften zweimonatlich 1 100 400 2 25.100 1.300.400 Schriften sonstiger monatlich
  • keinen Zweifel an der Demokratiefeindlichkeit der Verantwortlichen offen. Islamistischen Rechtsvorstellungen ist die pakistanische Strömung "Pasban-e Khatm-e Nabuwwat
in arabischer Sprache - insbesondere in universitären Kreisen. Außerdem bringt sie Druckerzeugnisse wie die Zeitschrift "explizit" (Untertitel: "Das politische Magazin für ein islamisches Bewusstsein") in deutscher Sprache heraus. Deren Inhalte lassen keinen Zweifel an der Demokratiefeindlichkeit der Verantwortlichen offen. Islamistischen Rechtsvorstellungen ist die pakistanische Strömung "Pasban-e Khatm-e Nabuwwat" (PKN) verpflichtet, die auch in Baden-Württemberg tätig ist. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine angeblich vom "wahren Glauben abweichende" Gruppierung namens "Ahmadiyya Muslim Djama'at", die ihrem Selbstverständnis zufolge islamisch ist, durch massive Propaganda am Praktizieren ihrer Form des Islam zu hindern. Allerdings hat sich der Stützpunkt der PKN in Heilbronn aufgelöst, nachdem der dortige Funktionär mit dem Gesetz in Konflikt geraten war und die Organisation die Aufmerksamkeit der Sicherheitsbehörden auf sich gezogen hatte. 2.2 Organisationen aus dem schiitischen Bereich In Deutschland sind seit Jahren auch Organisationen aus dem Bereich des schiitischen Islam aktiv. Zu nennen sind hier als Vertreter des politischen Islam insbesondere die "Gruppen des libanesischen Widerstands" (Amal) und die "Hizb Allah" ("Partei Gottes"). Beide Organisationen spielen eine nennenswerte Rolle in der libanesischen Politik, wobei insbesondere die bedeutendere "Hizb Allah" darauf verweist, mit ihrem militärischen Arm "Al-muqawama al-islamiya" ("Islamischer Widerstand") die wichtigste politische und militärische Kraft im Süden Libanons zu sein. Seit einigen Jahren sucht die Organisation ihre politischen Ziele auf differenzierte Weise zu erreichen. Ein starkes soziales Engagement in der schiitischen Bevölkerung soll die Akzeptanz und die Basis der Anhängerschaft erweitern. Der gleichzeitig geführte bewaffnete Kampf wird bisher ausdrücklich auf das Heimatland beschränkt, während man im Ausland die auch parlamentarisch wirkende Partei vom Geruch der "Terrororganisation" zu befreien sucht. Nach Auffassung des religiösen Führers der "Hizb Allah", Muhammad Husayn FADLALLAH, sind die terroristischen Angriffe in den USA mit der Scharia, der islamischen Glaubensund Lebensordnung, nicht vereinbar. Die "Ursache für Untaten" seien vielmehr in persönlichen Motiven, nicht in religiösen Überzeugungen, die Täter vorgäben, zu suchen. Ob die feinen Unterscheidungen des Vordenkers bei Anhängern nachvollzogen werden, ist fraglich, wenn andererseits der politische Führer der "Hizb Allah", Hasan 112
  • beziehungsweise ihre Relativierung durch den Vorbehalt der Gültigkeit islamischer Rechtsund Moralvorstellungen. Zwar bekennen sich häufig auch hier lebende arabische Islamisten
  • noch starke Beachtung als "großer Reformer". Es sei "das Recht der zeitgenössischen Muslim-Generation, Zugang zu den Schriften" zu haben
Intensiv widmen sich islamistische Aktivisten der Geldbeschaffung. Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass sie sich hierbei auch Vereinigungen mit humanitärem Charakter bedienen. Ohne Zweifel wird in sozialer Absicht für Notleidende oder für Hinterbliebene von "Djihad-Kämpfern", beispielsweise in Tschetschenien, gesammelt, desgleichen auch für "politische Gefangene" in Israel. Ob allerdings die Gesamtheit der Spenden ausschließlich in dem behaupteten humanitären Sinne verwendet wird, entzieht sich letztendlich jeglicher Nachprüfung. Von aktuellen Ereignissen unabhängig ist die generelle Ablehnung westlicher Prinzipien und Werte beziehungsweise ihre Relativierung durch den Vorbehalt der Gültigkeit islamischer Rechtsund Moralvorstellungen. Zwar bekennen sich häufig auch hier lebende arabische Islamisten öffentlich zur Verfassung der Bundesrepublik Deutschland, sie bieten jedoch zugleich weiterhin Schriften wichtiger radikaler Denker wie des pakistanischen Aktivisten Abul A'la MAWDUDI zum Verkauf an, für den Demokratie und Islam unvereinbar sind. Auch die Schriften und Lehren von Professor Dr. Yusuf AL-QUARADAWI werden in den Zirkeln von Muslimbrüdern gelesen und geschätzt. Dieser hatte sich im Mai 2001 - anlässlich einer Debatte zu Selbstmordanschlägen in Israel - wie folgt geäußert: "Diese Operationen sind die höchste Form des Djihad nach dem Willen Gottes und ein Typus des Terrorismus, der gemäß der shari'a erlaubt ist." Mit einem Koranvers versucht er, seinen Kommentar zu belegen und führt weiter aus, dass man Vorbereitungen treffen müsse, um "Furcht unter seinen Feinden und den Feinden Gottes zu verbreiten". Überdies sei der Begriff "Selbstmordanschläge" unkorrekt, statt dessen müsse man von "heldenhaften Unternehmungen zum Martyrium" sprechen. Der Gründer und Vordenker der "Muslimbruderschaft" (MB), Hasan Al-Banna67, findet immer noch starke Beachtung als "großer Reformer". Es sei "das Recht der zeitgenössischen Muslim-Generation, Zugang zu den Schriften" zu haben. Dieser Zugang "zeigt uns [d.h. den Muslimen]", dass letztlich "nur der Islam die Menschheit vor sich selbst 67 Al-Banna hat kein ausformuliertes Werk hinterlassen, nach seinem Tod wurden jedoch Sammlungen und Zusammenfassungen seiner Ausführungen veröffentlicht. 110
  • Zeitungen bekennen sich dagegen zur sozialen Marktwirtschaft. 5. Umweltpolitik Rechtsextremisten greifen im Umweltbereich populäre Forderungen anderer auf. Dabei gelangen
wie die Neonazis, die den "Kampf gegen Kapitalismus und Kommunismus"1 aufnehmen wollen. Die "national-freiheitlichen Zeitungen bekennen sich dagegen zur sozialen Marktwirtschaft. 5. Umweltpolitik Rechtsextremisten greifen im Umweltbereich populäre Forderungen anderer auf. Dabei gelangen sie mitunter zu unterschiedlichen StandUnterschiedliche punkten, wie z. B. in der Frage der zivilen und militärischen Nutzung Standpunkte zur der Atomenergie. Während die "National-Freiheitlichen" die AtomAtomenergie energie mangels realistischer Alternativen auf absehbare Zeit für unverzichtbar halten, lehnen Neonazis diese Energiequelle ab. Für den in Kanada lebenden deutschen NS-Propagandisten Ernst Zündel (47) ist dabei ein wesentliches Argument, "daß diese atomaren Erfindungen praktisch ein Monopol der Juden" ("Samisdat-Rundbrief" Nr. 75, S. 2) gewesen seien. Die bayerischen "Nationaldemokraten" verabschiedeten auf ihrem Landesparteitag im Mai 1986 einen Antrag, in dem es u. a. heißt: "Es ist klar, daß ein... sofortiger Ausstieg (aus der Kernenergie) schon aus technischen Gründen nicht möglich ist. Alle weiterführenden Atomprojekte, wie z.B. die WA A in Wackersdorf, sollen aber sofort eingestellt werden." (DSt6/86,S.4) In einem aktuellen Flugblatt "Lebensschutz statt Strahlentod" fordern die "Jungen Nationaldemokraten" (JN): - "KEINE ATOMENERGIE! Keine WAA Wackersdorf! - Förderung umweltfreundlicher und natürlicher Technologien zur autarken Energieversorgung."
  • Baden-Württemberg aufgetreten und ist für seine Nähe zu rechtsextremistischen und antijüdischen Positionen bekannt. Im Jahr 2000 hatte
ner Ausbildungseinrichtungen in verschiedenen Krisengebieten könnten es mehrere Zehntausend gewesen sein. Auch die Zahl der mit einer entsprechenden Ausbildung nach Deutschland eingereisten oder zurückgekehrten Mudjahedin kann bisher nur grob geschätzt werden. Sie dürfte mehr als hundert betragen. Die persönlichen Kontakte, auf denen das inzwischen nahezu globale Netzwerk der "multinationalen Mudjahedin" beruht, wurden vor allem in der Ausbildungszeit und immer wiederkehrenden Aufenthalten in den Ausbildungseinrichtungen geknüpft. Auch nach Baden-Württemberg führen einzelne Verbindungen. Es handelt sich hierbei um Personen, die nicht nur als Sympathisanten, sondern als (frühere) Aktivisten das Netzwerk der Mudjahedin logistisch - sei es durch Beherbergung, Sammlung von Geldern oder vorübergehende Hilfe für rekonvaleszente Kämpfer - unterstützen. Es ist davon auszugehen, dass es sich bei den zeitweise hier lebenden männlichen Angehörigen des Netzwerks zumeist um Veteranen handelt, also um Mudjahedin mit Kampferfahrung, die sich jetzt auf andere Weise für ihre gleich gebliebenen Ziele einsetzen. Im Rahmen der Berichterstattung zu den Anschlägen in den USA und der Bekämpfung des internationalen Terrorismus ergaben sich Hinweise zu einer Organisation in der Schweiz namens "al-Taqwa" beziehungsweise "Nada Management Organisation". Einer der Verantwortlichen ist Ghaleb HIMMAT, der im internationalen Netzwerk der Islamisten eine Schlüsselrolle spielt. Er gilt überdies als eine wichtige Persönlichkeit innerhalb der IGD. Im Vorstand der "Taqwa" soll auch ein Schweizer Muslim namens Ahmad HUBER66 vertreten sein. Er war in der Vergangenheit schon als Redner in Baden-Württemberg aufgetreten und ist für seine Nähe zu rechtsextremistischen und antijüdischen Positionen bekannt. Im Jahr 2000 hatte er auf einer Veranstaltung der "Nationaldemokratischen Partei Deutschlands" (NPD) seine diesbezüglichen Thesen vorgetragen. Sein Einsatz richtet sich "gegen die Zionisten" und den "gottlosen American Way of Life". Das World Trade Center galt für ihn als die "Türme des Antichrist". Über einen Sitz im Verwaltungsrat der Genfer Filiale der "International Islamic Charitable Organization" (IICO) mit Hauptsitz in Kuwait sollen Verbindungen in den Staat am Golf bestehen. Auch im finanziellen Bereich der IICO sollen Spendengelder u.a. über die Dubai Islamic Bank geflossen sein. Sie wurde bereits 1999 vom amerikanischen Außenminis66 Vgl. Teil C Kap. 5., S. 46 f. 108
  • verfolgt ihre Interessen in der deutschen Ge60 Islamisches Rechtssystem
des staatliche Handeln islamischen Gesetzen unterworfen werden soll. Ihr Ziel, das sie mit fanatischem Eifer verfolgen, ist die Errichtung eines "Gottesstaats". Gesellschaftssysteme der westlichen Welt lehnen sie in prinzipiellen Bereichen ab. Die in Deutschland agierenden islamistischen Organisationen versuchen zumeist, die in ihren Augen zu sehr vom "Westen" abhängigen Regierungssysteme in ihren jeweiligen Heimatländern durch ein auf der Scharia60 basierendes islamistisches Staatsgefüge zu ersetzen. Zum Teil streben sie offen die Weltherrschaft des Islam an. Inzwischen existieren aber auch Organisationen, die nicht mehr ausschließlich oder vorrangig auf gesellschaftspolitische Veränderungen im Herkunftsland ihrer Mitglieder und Anhänger zielen, sondern die zunehmend versuchen, islamistische Positionen zumindest am Rand des gesellschaftlichen Lebens der Bundesrepublik Deutschland durchzusetzen. Das bedeutet: Die islamistische Szene in Deutschland ist keineswegs homogen. Organisationsformen, Betätigungsfelder und Aktionsverhalten dieser Gruppierungen sind vielmehr breit gefächert und entsprechend schwierig zu überschauen. Viele dieser islamistischen Organisationen, die auch in Baden-Württemberg mit Stützpunkten und Aktivisten vertreten sind, haben ihren Ursprung in Ländern Nordafrikas und des Nahen Ostens. Teilweise haben islamistische Aktivisten die deutsche Staatsbürgerschaft erlangt. Andere sichern gelegentlich ihr Aufenthaltsrecht über eine Ehe mit einer deutschen Frau ab. Dieses wird noch verstärkt, wenn ein gemeinsames Kind aus der Ehe hervorgeht. Außerdem erlangen sie auf diesem Weg die uneingeschränkte Reisefreiheit, die für mögliche extremistische oder gar terroristische Aktionen unerlässlich ist. So gab der mutmaßliche Finanzchef der von Osama Bin LADIN geführten Organisation Al Qa'ida nach seiner 1998 bei München erfolgten Festnahme an, er suche dringend eine deutsche Frau, obwohl er in Khartoum/Sudan bereits verheiratet war. Die bedeutendste islamistische Organisation in Deutschland ist die seit 1960 bestehende "Islamische Gemeinschaft in Deutschland e.V." (IGD), die in Stuttgart eine Zweigstelle unterhält. Auch zu einer Moschee in Karlsruhe bestehen Kontakte. Ihre ideologische Heimat hat die IGD bei der 1928 in Ägypten gegründeten, international tätigen "Muslimbruderschaft" (MB), die in Baden-Württemberg ungefähr über 190 Mitglieder (2000: ca. 190) verfügt. Sie verfolgt ihre Interessen in der deutschen Ge60 Islamisches Rechtssystem. 104

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