Parteifunktionäre: "Bewegungen muß man initiieren"108. Zu diesem Zweck formulieren oder übernehmen Kommunisten Forderungen, die auch von Demokraten vertreten werden
Gesellschaft werden""1. Die SEW erläuterte die Perspektiven kommunistischer Bündnisarbeit: "Sozialistische Perspektive heißt nicht nur, realistische Tagesforderungen dialektisch
Konsequent" hrsg. vom SEW-Parteivorstand, Nr. 1/ 1985). Zur Verwirklichung ihrer Ziele streben die orthodoxen Kommunisten vor allem zwei Bündnisformen
Obwohl die Kommunisten vorgeben, in "Bündnissen" keinen Führungsanspruch zu stellen, halten sie sich als Marxisten-Leninisten dennoch zur Führung berufen
einzige Partei" in der Bundesrepublik Deutschland verfüge die DKP über eine "wissenschaftliche Weltanschauung", die "Theorie von Marx, Engels und Lenin
werde "nicht demokratisch entschieden"116. "Deutsche VolksEin wichtiges Forum kommunistischer Bündnispolitik blieb die zeitung/die tat" ist "Deutsche Volkszeitung/die
Redaktionsmitgliedern sind mindestens 12 Kommunisten. Die Kommunisten zogen 1985 eine außergewöhnlich positive Bilanz ihrer Bündnispolitik: "Stärke und Einfluß
gelungen, die von allen Gegnern betriebene politische Isolierung unserer Partei zu durchbrechen. Die uns umgebende Barriere des Antikommunismus ist durchlässiger
allen wichtigen außerparlamentarischen Bewegungen spielten und spielen wir Kommunisten eine initiierende, orientierende und organisierende Rolle. Viele politische Forderungen, die ursprünglich
vertreten wurden, sind inzwischen Bestandteil der Positionen anderer Parteien, von Gewerkschaften und breiten Massenbewegungen
Thesen zum 8. Parteitag der DKP", UZ-Eigenbeilage vom 28. Juni 1985). "Die Bereitschaft, mit uns Kommunisten gemeinsam in Aktion
Aktionseinheit" mit Sozialdemokraten Ein vorrangiges Ziel der moskauorientierten Kommunisten blieb gemeinsames Handeln mit Sozialdemokraten, das "Kernstück der Aktionseinheit
Aufwind. Der DKP-Vorsitzende Mies stellte fest, die Partei sei "in der Aktionseinheit und in demokratischen Bündnissen ein beachteter
Gefühl miterleben zu können. Der Parteivorstand der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands legt gemeinsam mit dem Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands
Abrüstung und Entspannung dieselben Gedanken wie der Führer der KommunistischenPartei der Sowjetunion. Das - und man muß es wissen
nicht genutzt würden"122. Die "Mauer zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten" sei trotz der "sogenannten Unvereinbarkeitsbeschlüsse" an "vielen Teilen durchbrochen
gleimit Kommunisten chen Formulierungen wie der kommunistische Studentenverband selbst - als "strategisches Kraftzentrum der Studentenbewegung"129. Der SHB will mit seinen
integrationistische Dominanz" zugunsten einer Stärkung der "Linkskräfte" in der Partei zurückdrängen. Dazu forderte er die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit allen
ihnen zu bleiben und in ihnen um jeden Preis kommunistische Arbeit zu leisten" (Lenin, Werke, Band 31, Berlin
Gewerkschaften schließlich in Werkzeuge ("Transmissionsriemen") kommunistischer Politik umzuwandeln. Unmißverständlich erklärte die DKP, die Partei brauche "Kämpfer, die bereit und fähig
Kommunisten wollen in den Gewerkschaften die "Erkenntnis" Kommunisten mesverbreiten, "daß Arbeiterinteressen nur im Klassenkampf durchgesen gewerkschaftlicher Bildungsarbeit setzt werden können
Partei fest, die Gewerkschaften hätten sich "deutlich ver"gewachsene Bereitändert", es gebe eine "gewachsene Bereitschaft zur Zusammenarschaft zur Zusambeit. Kommunistinnen
Bündnissen mit Kommunisten137. Mitglieder und Funktionäre der DKP beteiligten sich - entspreDKP beteiligte sich chend den Weisungen der Parteiführung - in großer
Oktober. Der DKP-Vorsitzende reihte sich mit weiteren Parteifunktionären in die DGB-Demonstration am 19. Oktober in Dortmund
verbreiten. Die Berichterstattung über die Aktionswoche in der kommunisti63
zielte darauf ab, eine angebliche "Interessenidentität" und "Aktionseinheit" von Kommunisten und Gewerkschaftern zu konstruieren. In einer Sonderausgabe
Mies, die Partei habe die Aktionswoche "nicht nur miterlebt", sondern auch "mitgestaltet"138. Unterstützung erfuhr die kommunistische Gewerkschaftsarbeit wiederum durch
Pflicht eines jeden Revolutioüberragende Aufnärs"139. Dabei bekräftigte die Partei: gabe" "Revolutionärer Friedenspolitik ist ihre antimonopolistische und antiimperialistische Orientierung eingeschrieben
6/1985). Bei der Propagierung einer "antiimperialistischen Friedenspolitik" sehen Kommunisten weltweite Erfolge: Die KPdSU resümierte, die "führende Stellung der Kommunisten
antiimperialistische Positionen bezog"140. Auch die DKP sah die "kommunistische Politik" erfolgreich; dies zeige u. a. die "Entwicklung der Diskussion
Auswechslung ihres Agitationsund Aktionsschwerpunktes rung des Weltraums" folgte die Partei den Vorgaben von KPdSU
KPdSU auf einer Beratung in Prag auch die nichtregierenden kommunistischenParteien - darunter die DKP und die SEW - auf die neue
Realismus" gegen die "Weltraummilitarisierung". Die "Neuorientierung" des kommunistischen "Friedenskampfes" fand bereits wenig später ihren Niederschlag in Verlautbarungen und Aktionslosungen
Druck auf die USA ausüben". Die Prager Beratung der kommunistischenParteien (vom 4. bis 6. Dezember 1984) führte
Mittel zur Sammlung dieser Kräfte sehen die Kommunisten in dem am 6. August 1985 veröffentlichten Aufruf der Naturwissenschaftler "Wir warnen
sich gegen eine erneute thematische "Einengung" des Protestes. Der Parteivorsitzende Mies bezeichnete die "Weiterentwicklung der Friedensbewegung" als das "wichtigste Anliegen
Partei": "Dabei sollte jetzt eine schwerpunktmäßige Orientierung auf den Kampf gegen die Militarisierung des Weltraums, auf eine zielstrebige Aktionsorientierung
Friedensbewegung" selbst blieben orthodoxe Kommunisten auch 1985 nur eine Minderheit; die weit überwiegende Mehrheit der Anhänger dieser Bewegung identifizierte sich
durchsetzen. Im bundesweiten "Koordinierungsausschuß der Friedensbewegung" (KA) blieben orthodoxe Kommunisten durch die SDAJ, mehrere DKP-beeinflußte Organisationen und Mitglieder
diesem Gremium offiziell nicht angehört, regelmäßig einen Referenten ihres Parteivorstandes. Kommunisten wirkten auch wieder besonders aktiv in den Arbeitsgruppen
unfriedliche Aktionsformen: "Das sicherste Mittel bei öffentlichen Naziveranstaltungen sind Kommunisten empTrillerpfeifen, Hupen, Rasseln - alles was Krach macht. (...) fehlen unfriedliche Wenn
eine der erfolgreichsten Etappen des Wirkens der Partei"145 - versuchten orthodoxe Kommunisten für "breite antifaschistische Bündnisse" zu werben und aufzuzeigen
hatten sich nicht nur zahlreiche kommunistische Funktionäre, sondern auch Gewerkschaftsfunktionäre und Mitglieder demokratischer Parteien mit ihrer Unterschrift angeschlossen. Im Rückblick
koordinierte auch 1985 Proteste gegen die Fernhaltung moskautreuer Kommunisten aus dem öffentlichen
Zwei Drittel der Mitglieder des zentralen "Arbeitsaus"Berufsverbote" für Kommunisten, schusses" der Initiative (Sprecher: Horst Bethge, Mitglied des Direkfür
erzielt worden. Sepp Mayer (Mitglied des Sekretariats des DKP-Parteivorstandes) ergänzte, der "bereits angeknackste Konsens der Großen Parteien" sei "weiter
unserem Land werden" (vgl. "praxis", Zeitschrift des DKP-Parteivorstandes, Nr. 4/1981). Wichtigste DKP-beeinflußte "antiimperialistische" Bündnisorganisationen blieben das "Antiimperialistische Solidaritätskomitee
aufrief. Herausragendes Thema der Solidaritätsarbeit war für die orthodoxen Kommunisten nach wie vor die "Revolution" in Nicaragua. Im März übergaben
Südafrikas sahen die orthodoxen Kommunisten als Beistand für die "KommunistischePartei Südafrikas" und "den Befreiungskampf des African National Congress" sowie
Betrieb und Partei, aber auch wegen mangelnder Selbstdisziplin zu wenig genutzt würden. 4. Jugend-, Kinderund Studentenarbeit Kommunisten verfolgten wiederum
lenken und zu verstärken. Die Parteigliederungen wurden angewiesen, die Arbeit der kommunistischen Jugend-, Kinderund Studentenorganisationen zu unterstützen. 4.1 Jugend
hochpolitischer Beitrag zur Stärkung unserer Partei"171. 4.3 Studenten Träger kommunistischer Aktivitäten an Hochschulen und Universitäten sind
Studentenbund Spartakus" (MSB). "Starke DKP-Hochschulgruppen" sind für die Partei das "unverzichtbare Bindeglied zwischen Arbeiterklasse und Intelligenz" 172. Sie sollen
verbreiten177. Sein Leiter Dr. Heinz Jung (Mitglied des DKP-Parteivorstandes), dessen Stellvertreter und die Mehrzahl der übrigen festen Mitarbeiter sind
wissenschaftlichen Beirats des IMSF" sind Kommunisten, darunter die Mitglieder des DKP-Parteivorstandes Prof. Josef Schleifstein und Dr. Robert Steigerwaldm. Unter
Buchhandlungen Die DKP ist bestrebt, die Wirkung ihrer "parteieigenen Medien" ständig zu verbessern. Zur Bedeutung der "marxistischen Literatur", für
revolutionären Kampf". ("UZ-Magazin Literatur", Oktober 1985, S. 23) Kommunisten unDie 11 "sozialistischen und demokratischen Verlage" und die etwa terhalten
zusammengeschlossen haben, bieten Material für alle "Kampffelder" der orthodoxen Kommunisten. Als "sozialistische, bewußtseinsfördernde und bildende Kraft" sieht sich der "Verlag
Bücher führender DKP-Funktionäre zur Strategie und Taktik der Partei sowie grundsätzliche Literatur zum "Marxismus-Leninismus". Zielgruppe des "Weltkreis-Verlages
mitentschieden"186. In ihrem "Kampf um demokratische Medien" drängten Kommunisten insbesondere auf die Schaffung einer "einheitlichen" und "schlagKommunisten suchen kräftigen
gewerkschaftliche Organisationsgrad und nicht zuletzt der organisatorische Vormarsch . .. (der) Partei in diesen Anstalten"187. Zu den "kulturellen Kernbereichen" zählt
Bildungswesen. Die Partei, in der nach eigenen Angaben "viele Lehrer und Intellektuelle organisiert"188 sind, will die Erfahrung nutzen, "daß
verantwortliche Redakteure in der kommunistischen Bildungsarbeit tätig sind. Die DKP forderte ihre Mitglieder auf, "die parteieigenen Medien zu stärken
Rahmen der "Kulturarbeit" der orthodoxen Kommunisten waren wiederum zahlreiche DKP-nahe Verlage und Firmen tätig, deren Ausstrahlung auch über
konnte für ihre Parteiund "Bündnisarbeit" wiederum auf eine große Zahl kommunistischer und "fortschrittlicher" Künstler, auf Songund Agitationsgruppen und auf Mitglieder
Verbandes "Arbeiterfotografie" zurückgreifen. Öffentliche Kritik übte die Partei am "Werkkreis Literatur der Arbeitswelt", dem sie vorwarf, seine "anarchische Literaturproduktion" bedeute
Prozent der Kinos" erreicht worden192. Zur Unterstützung der kommunistischen "Kulturarbeit" durch die DDR vgl. Kap. V 2. 6. Teilnahme
Ziffer 1.4.5) bei der Europawahl 1984 hatte die Partei versucht, für beide Landtagswahlen ähnliche Wahlbündnisse aufzubauen. Wäh85
Genossen", aber auch der Werbung von Personen, die der kommunistischenPartei bereits nahestehen. Die DKP schrieb dazu: "Eine der wichtigsten
oftmals nur noch eines Anstoßes zur Bereitschaft, Mitglied unserer Partei zu werden."("praxis" Nr. 4/85) In umgekehrter Richtung entsandten auch
Linke" 1. Politischer Standort und Entwicklung Neben den moskauorientierten Kommunisten strebt seit Jahren eine große Zahl weiterer linkextremistischer Gruppen nach
orthodox-kommunistischer Positionen orientieren sie sich an unterschiedlichen Ideologien und verfolgen verschiedene politische Strategien und Taktiken: Marxistisch-leninistische Parteien
Diktatur des Proletariats" eine sozialistische wollen "Diktatur und schließlich kommunistische Gesellschaft errichten. "Bürokratides Proletariats", sche Entartungen" wie in den Ländern
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