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"links or rechts" in den Verfassungsschutz Trends
  • Bewahrung haben es heute mit dem 'Drachen des eigenen Rechts und der eigenen der Lüge' zu tun: dem 'Imperium Kultur
  • sich der Freundeskreis als "gänzlich Förderer Kontakte zu anderen rechtsunamerikanische Gemeinschaft". Diese extremistischen Organisationen wie Amerika-Ablehnung
Freundeskreis Deutschland e. V. Sitz: Colnrade, Landkreis Oldenburg Mitglieder: 1998 1999 20 20 Publikation: Der Hermann und der Hermannsruf Der Freundeskreis Deutschland e.V. bild betrachtet für den geforderten mit Sitz in Colnrade, Landkreis Oldenkulturellen Kampf gegen die amerikaburg, wurde am 14. September 1996 nische Fremdbestimmung: gegründet. Er beschreibt sich selbst: "Auch unsere Eigenheit ist seit vie"Freundeskreis Deutschland e.V. = len Jahrzehnten bedroht. Nicht vom Basisdemokratische außerparlamen'Imperium Romanum', nein, wir tarische Opposition zur Bewahrung haben es heute mit dem 'Drachen des eigenen Rechts und der eigenen der Lüge' zu tun: dem 'Imperium Kultur. Kurz, der Freiheitsund FrieAmericanum' ... Unser Geisteserbe denswille einfacher Menschen!" wurde durch nicht endende kultu(Undatierte Druckschrift "Freundesrelle Bevormundung und verordnekreis Deutschland e. V. - Das sind tes 'Importdenken' verdrängt: die wir!") Weiterführung des Krieges mit Der Verein, der sich aus Mitgliederanderen Mitteln! Nur noch eine verbeiträgen und Spenden finanziert, folgte Sich-selbstbewußte Mindernutzt einen im Eigentum seines Vorsitheit bewahrt dieses Erbe nach Kräfzenden stehenden alten Bauernhof im ten." Landkreis Diepholz, den er im Rahmen (Der Hermannsruf Nr. 2, Hartung regelmäßiger "Gemeinschaftsdienste" [Januar] 2000) als Vereinsheim "Auehof" umbaut. Er Diesem Verständnis gemäß begreift hat über Funktionäre, Mitglieder und sich der Freundeskreis als "gänzlich Förderer Kontakte zu anderen rechtsunamerikanische Gemeinschaft". Diese extremistischen Organisationen wie Amerika-Ablehnung, in der die "Ideoz.B. der NPD, der DVU, den REP und logie der Globalisierung" gleichgesetzt Ab jetzt ... Bündnis für Deutschland. wird mit "Amerikanisierung", impliDie weltanschaulichen Grundsätze ziert eine grundlegende Gegnerschaft des Vereins, der rund 20 Mitglieder zu den für die freiheitliche demokratiumfasst, sind den unregelmäßig sche Grundordnung konstitutiven Indierscheinenden Vereinspublikationen vidualrechten: wie der Hermann oder Der Hermannsruf zu entnehmen. Bereits die Titel der Publikationen haben einen programmatischen Aussagewert. Hermann der Cherusker symbolisiert eine Epoche der deutschen Geschichte, die vom Freundeskreis Deutschland idealisiert wird. Der Kampf Hermanns gegen die römische Fremdherrschaft wird als Vor77
  • Funter Konsequenz - durch einen dament wird in dem auf rechtsextre"geplanten Ethnozid, die kulturelle mistischen Kategorien wie GefolgAuslöschung". schaft
"Dieser Ideologie liegt das Axiom - drangsale" beschrieben wird. Fremein nicht zu beweisender Grundsatz denfeindliche Akzente enthält insbe- - von der Gleichheit und Einheit der sondere die polemische Ablehnung Menschheit zugrunde. Nach ihm einer multikulturellen Gesellschaft in besteht so etwas wie der universelle verunglimpfender Form: Mensch und darum auch eine ein"Überall - insbesondere in den Balheitliche Geschichte." lungsräumen, den 'multikriminellen ("Globalisierung - Ideologie und Zonen' - streben negative Kräfte, Strategie", Beilage zum 2. Heroft fremden Ursprungs, nach kultumannsruf). rellem und politischem Einfluß." Die Ablehnung der behaupteten ame(Flugblatt des Freundeskreises rikanischen Bevormundung stützt sich Deutschland) auf einen antipluralistischen und völDie weltanschaulich begründete kisch-kollektivistischen Standpunkt. Ablehnung der Prinzipien des demoDer Freundeskreis Deutschland sieht kratischen Verfassungsstaates oriendie Zukunft des deutschen Volkes tiert sich am "Neugermanentum" und bedroht durch die "Entfremdung von der germanischen Götterund der eigenen 'Eigenart' " und - in letzMythenwelt. Dieses ideologische Funter Konsequenz - durch einen dament wird in dem auf rechtsextre"geplanten Ethnozid, die kulturelle mistischen Kategorien wie GefolgAuslöschung". schaft und Führertum basierenden Kennzeichnend für die weltanschauPolitikund Gemeinschaftsverständnis lichen Grundsätze des Freundeskreises deutlich. Die Gruppe betrachtet sich Deutschland ist eine auf völkischem als Gemeinschaft, die die Lücke zwiDenken basierende nationalistische schen den Herrschenden und dem Ausrichtung. Zentrale Kategorie ist Wollen des Volkes schließe: hierbei die "Volksgemeinschaft". Das "Die Stärkung unserer volkseigenen Volk wird als homogene Einheit, als Abwehrkräfte ist für die Zukunft die eine Unterschiede negierende völkiVoraussetzung, dem undemokratische Gemeinschaft gesehen. Forderunschen Treiben Einhalt zu gebieten. gen wie die "Bildung volksbewusster Die Besinnung auf unser Wesen und Persönlichkeiten", die "solidarische die Förderung der inneren Kraft Volksgemeinschaft", die "Gesundung unserer Eigenart sind die Grundlage unseres Volkes" sowie die Schaffung für die Wiedererlangung der geistieiner "natürlichen Ordnung" sind Ausgen und praktischen Souveränität weis dieses völkischen Denkens: unserer Nation. Das erreichen wir "Unser Bekenntnis ist die deutsche durch unsere Brauchtumsarbeit an Nation, gebildet durch unser Volk der Wurzel unseres Volkes." mit all seinen Stämmen ... Die Frei(Undatierte Druckschrift "Freundesheit und Souveränität unseres deutkreis Deutschland e. V. - Das sind schen Volkes zu erhalten und seinen wir!") Fortbestand als Nationalstaat zu sichern, ist oberstes Ziel." (Grundsatzpapier des Freundeskreises Deutschland, September 1996) Der Freundeskreis Deutschland proklamiert einen "kulturellen Widerstand" gegen eine Situation, die als "Volks78
  • Ausübung der Herrschaftsmacht und der Durchführung des islamischen Rechts vertritt." Dieses Kalifat bedeutet nichts anderes als ein totalitär strukturiertes Gemeinwesen
  • Unvereinbarkeit zwischen der islamischen Ratsversammlung und dem demokratischen Rechtsstaat wird aus folgender Beschreibung der HuT ersichtlich: "Die Ratsversammlung im Islam
"Der Kalif ist derjenige, der die Umma in der Ausübung der Herrschaftsmacht und der Durchführung des islamischen Rechts vertritt." Dieses Kalifat bedeutet nichts anderes als ein totalitär strukturiertes Gemeinwesen, da dem Einzelnen keinerlei Partizipationsoder Kontrollrechte eingeräumt werden. In diesem Zusammenhang ist lediglich von einer beratenden Versammlung die Rede, die ausschließlich konsultative Kompetenzen innehat. Die Unvereinbarkeit zwischen der islamischen Ratsversammlung und dem demokratischen Rechtsstaat wird aus folgender Beschreibung der HuT ersichtlich: "Die Ratsversammlung im Islam Majlis ash-Shura oder Majlis al-Umma -- wird von vielen Muslimen oft mit der Tätigkeit westlicher Parlamente gleichgesetzt. Dass dem nicht so ist, geht bereits aus der Tatsache hervor, dass Parlamente die gesetzgebende Institution im säkularen Staat verkörpern. Sie sind die praktische Umsetzung des Prinzips, dass die Gesetzgebung vom Menschen ausgeht und nicht von Gott. (...) Im Islam geht die Gesetzgebung aber bekanntlich von Gott aus. Das heißt, Er bestimmt nach welchen Gesetzen die Menschen ihr irdisches Leben richten sollen. Al-Shura -- die Beratung im Islam -- hat deswegen keine gesetzgebende, sondern lediglich eine beratende Funktion, und zwar in Dingen, die von Gott grundsätzlich für erlaubt erklärt worden sind." -- 76 Als methodischen Ansatz verfolgt die HuT überwiegend den direkten Kontakt mit potenziellen Sympathisanten durch Vorträge und Diskussionsforen, wobei ein Schwerpunkt im universitären Umfeld festzustellen ist. Wo dies aufgrund von Betätigungsbeschränkungen nicht möglich ist, erfolgt die Ideologievermittlung primär über das Internet. Durch gezielte Themenauswahl und durch einseitige Darstellungen des politischen Zeitgeschehens sollen besonders bei der jüngeren Generationen antiwestliche Ressentiments geschürt werden. So bezog die HuT etwa Stellung zum Ausgang der US-Wahl und bekräftig76 Hier und im Folgenden: Website der HuT vom 3. November 2008; Übernahme wie im Original. 59
  • geln die ideologischen Merkmale der simpelsten zivilisatorischen Nenner Neuen Rechten wider. bedeuten. Die Balkanisierung hingeIn das Konzept des Ethnopluralismus
  • wird. Das die Erhaltung des historisch gewachfür die Neue Rechte charakteristische senen, europäischen EthnopluralisStreben nach einer ethnisch reinen
  • egalitäre Ausrichtung neu"Tatsache ist, daß Türken mit einem rechter Ideologie manifestiert sich in deutschen Paß in der Tasche bleiben
  • Gründer was sie sind. Denn für sie ist Natiodes rechtsextremistischen Thule-Seminalgefühl keine Frage der Papiere, nars, verfassten
  • Rassen vermische. Völkerrecht im Rücken - politische Für die Neue Rechte charakteristiForderungen geltend machen sche geschichtsrevisionistische Akzenkann." te, insbesondere die Relativierung
tität", Forderung nach einem "starken "Das brasilianische Modell würde Staat" sowie Relativierung der natiovöllige ethnisch-kulturelle Verminalsozialistischen Verbrechen - spieschung und Nivellierung auf den geln die ideologischen Merkmale der simpelsten zivilisatorischen Nenner Neuen Rechten wider. bedeuten. Die Balkanisierung hingeIn das Konzept des Ethnopluralismus gen würde eine Überschichtung der gekleidete fremdenfeindliche Akzente Ethnien in Form einer brisanten enthält z. B. der in der Jungen Freiheit Gemengelage bedeuten ... Rassen(Nr. 6, 5. Februar, S. 16) veröffentlichte kriege ... und härteste soziale UnruBeitrag "Ein Volk steht am Scheidehen wären zwangsläufig die Folge weg", in dem die Einführung der Dop... Die vernünftige Alternative zu pelstaatsbürgerschaft als "Austausch dieser Ghettogesellschaft ... wäre des Staatsvolkes" bezeichnet wird. Das die Erhaltung des historisch gewachfür die Neue Rechte charakteristische senen, europäischen EthnopluralisStreben nach einer ethnisch reinen mus: die Erhaltung der Völker und und kulturell homogenen Gesellschaft Volksgruppen möglichst in ihren trasowie die ethnische Definition des ditionellen Siedlungsgebieten und Volkes enthalten fremdenfeindliche Identitäten." Positionen: Die anti-egalitäre Ausrichtung neu"Tatsache ist, daß Türken mit einem rechter Ideologie manifestiert sich in deutschen Paß in der Tasche bleiben, dem von Pierre KREBS, dem Gründer was sie sind. Denn für sie ist Natiodes rechtsextremistischen Thule-Seminalgefühl keine Frage der Papiere, nars, verfassten, in der Jungen Freiheit sondern der Kultur und Religion ... (Nr. 41, 8. Oktober, S. 13) sowie in der Da es sich um die permanente VerDeutschen Stimme (Nr. 9, S. 11) besproänderung des Staatsvolkes handelt, chenen Buchs "Im Kampf um das wird man zweifeln dürfen, ob so Wesen", in dessen Kapitel "Americadem deutschen Volke gedient wird nopolis oder die westliche Besetzung und ob derartige Maßnahmen der Welt" KREBS das "anorganische geeignet sind ... Schaden von ihm Modell der universalen Gleichheitsgeabzuwenden. Die türkischen Absichsellschaft amerikanischen Zuschnitts" ten laufen praktisch auf die Etabliekritisiert; die "multirassische Gesellrung einer türkischen Minderheit in schaft" begehe "Ethnosuizid", indem Deutschland hinaus, die - mit dem sie Völker und Rassen vermische. Völkerrecht im Rücken - politische Für die Neue Rechte charakteristiForderungen geltend machen sche geschichtsrevisionistische Akzenkann." te, insbesondere die Relativierung Im Sinne des Ethnopluralismus propanationalsozialistischer Verbrechen, giert ein in der Jungen Freiheit veröfsind regelmäßig in Beiträgen der Junfentlichter Beitrag "Multiple Identität" gen Freiheit enthalten. Insbesondere (Nr. 34, 20. August, S. 16) die Entwickdie Ausgabe Nr. 21 vom 21. Mai entlung eines europäischen Ethos der hält in dieser Hinsicht Beiträge wie Selbstverpflichtung zur Erhaltung der "Holocaust-Kultur", "selektive Vergankulturellen Vielfalt vor dem Hintergenheits-Überwältigung", "Produkt grund der skizzierten Entwicklung alliierter Umerziehungsstrategie" und Europas zu einer Zuwanderergesell"Zeugnis nachkriegsdeutscher Beflisschaft, zu einem "melting pot" untersenheit zur Selbstbeschränkung" schiedlicher Ethnien: (gemeint ist das Grundgesetz). 81
  • deutschsprachigen Internet aktiv. Das Verbot der HuT wurde 2006 rechtskräftig.74 deutschsprachige Internetseite der "Hizb ut-Tahrir" Die HuT lehnt
dient sein Werk "Die Lebensordnung des Islam" ("Nizam al-Islam"). Zentraler Drehund Angelpunkt der Lehre bildet die Kalifatsideologie: Die Gemeinschaft aller Muslime (Umma) soll unter der Führung eines Kalifen vereint werden. Die HuT wurde aufgrund ihrer extremistisch kompromisslosen Haltung in z Verbots zahlreichen Staaten im Westen und auch in islamisch geprägten Staaten veraktiv boten. Trotz des seit dem 15. Januar 2003 auch durch das Bundesministerium des Innern erlassenen Betätigungsverbots ist die Organisation weiterhin vor allem im deutschsprachigen Internet aktiv. Das Verbot der HuT wurde 2006 rechtskräftig.74 deutschsprachige Internetseite der "Hizb ut-Tahrir" Die HuT lehnt Regierungssysteme in islamisch geprägten Staaten von Nordafrika bis Zentralasien und säkular-demokratische Staatsmodelle in westlichen Ländern gleichermaßen ab. Beide sind nach der Vorstellung der HuT unvereinbar mit der "Islamischen Ordnung". Stattdessen wird ein transnational übergreifendes Staatswesen angestrebt, das seine ideale Ausformung in einem Kalifat nach dem Vorbild der frühen islamischen Imperien findet. Auf der HuT-eigenen Website heißt es hierzu: "Das Kalifat ist ein einzigartiges politisches System, dessen Ideologie der Islam ist und das mit keiner der heutigen muslimischen Regierungen irgendeine Ähnlichkeit aufweist." 75 Für das künftig zu schaffende Staatswesen hat die HuT bereits einen Verfassungsentwurf ausgearbeitet und veröffentlicht, in dem die Kompetenzen des künftigen "Kalifen" bestimmt werden. Im Artikel 24 heißt es: 74 Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 25. Januar 2006 Az.: 6 A 6.05. 75 Hier und im Folgenden: Website der HuT vom 17. März 2008. 58
  • jordanischen "Muslimbruderschaft" hervor. Gründer war der palästinensische Schariatsrichter und Rechtsgelehrte Taqi ad-Din an-NABHANI. Als Grundlage der Organisation
Am 19. Dezember 2008 erklärte die HAMAS den Waffenstillstand mit Israel offiziell für beendet. Ab dem 27. Dezember 2008 wurden zahlreiche Stellungen der HAMAS im Gazastreifen von israelischen Kampfflugzeugen bombardiert. Am 28. Dezember 2008 drohte Israel mit einer Bodenoffensive und traf Vorbereitungen für eine längere Militäroperation. Im Dezember 2008 sowie im Januar 2009 kam es anlässlich der israelischen Militäroffensive zu zahlreichen Demonstrationen in Deutschland, so am 2. Januar in Stuttgart, am 3. Januar in Berlin unter dem Motto "Palästina in Berlin" und am 10. Januar in Duisburg unter der Überschrift "Stoppt den Krieg im Gaza", letztere wurde von der "Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs e.V." (IGMG) veranstaltet. Am 8. Januar fanden pro-israelische Bekundungen in Stuttgart, am 11. Januar in Berlin, Frankfurt am Main sowie München und am 24. Januar in Bochum statt. 4.2.3 "An-Nahda" ("Bewegung der Erneuerung") Der tunesische Zweig der "Muslimbruderschaft" (MB), die islamistische Partei "an-Nahda", ist im Jahr 1989 aus der 1981 gegründeten Vorgängerorganisation "Mouvement de la Tendence Islamique" ("Bewegung der islamischen Ausrichtung") hervorgegangen. Die Partei ist seit 1991 in Tunesien verboten. Ihr Führer Raschid al-GHANNOUSHI wurde in Tunesien in Abwesenheit mehrmals zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt und leitet die Partei aus dem Londoner Exil. Aufgrund des Drucks der tunesischen Sicherheitskräfte befinden sich zahlreiche Mitglieder der "an-Nahda" im Ausland. Al-GHANNOUSHI stützt sich in seinen Schriften auf Sayyid QUTB, Hassan al-BANNA und Sayyid Abul Ala al-MAUDUDI. Durch die ägyptische MB beeinflusst, vertritt die "an-Nahda" die Überzeugung, dass die Souveränität im Staat allein Gott zukomme. Daher sei die tunesische Gesellschaft unter den jetzigen Umständen eine atheistische Gesellschaft, die aufgehört habe, islamisch zu sein und nicht nach den islamischen Gesetzen lebe. Die Tatsache, dass al-GHANNOUSHI eine "islamische Demokratie" befürwortet, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die "an-Nahda" die westliche liberale Demokratie ablehnt und eine islamische Verfassung anstrebt. Die "an-Nahda" ist in Baden-Württemberg mit Einzelmitgliedern vertreten. 4.2.4 "Hizb ut-Tahrir" (HuT) Die "Hizb ut-Tahrir" (HuT) ging 1953 aus der jordanischen "Muslimbruderschaft" hervor. Gründer war der palästinensische Schariatsrichter und Rechtsgelehrte Taqi ad-Din an-NABHANI. Als Grundlage der Organisation 57
  • Bund: 7.000 über 7.000 davon über 6.000 militante Linksextremisten Niedersachsen: 670 670 Publikationen Bund: INTERIM, Berlin (zweiwöchentlich) radikal (unregelmäßig) Niedersachsen
Autonome Anhänger 1998 1999 Bund: 7.000 über 7.000 davon über 6.000 militante Linksextremisten Niedersachsen: 670 670 Publikationen Bund: INTERIM, Berlin (zweiwöchentlich) radikal (unregelmäßig) Niedersachsen: RAZZ, Hannover (monatlich) EinSatz!, Göttingen (monatlich) BRAST, Göttingen (monatlich) göttinger Drucksache (wöchentlich) alhambra, Oldenburg (monatlich) NO RESPECT, Oldenburg (unregelmäßig) Revolution Inside, Oldenburg (unregelmäßig) Fight back!, Braunschweig (zweimonatlich) Ideologisch orientiert sich die heutige ("herrschaftsfreie Gesellschaft") und autonome Bewegung an dem anaranarcho-kommunistischen Ideen chistischen undogmatischen Teil der (Ablehnung jeden Privateigentums - studentischen Protestbewegung der "Alles gehört allen") vor allem Kapita60er-Jahre und deren fundamentaler lismusund Imperialismuskritik. EinigKritik an der als materialistisch, impekeit besteht in der Gegnerschaft zum rialistisch und faschistisch bezeichnekapitalistischen System als angeblicher ten Staatsund Gesellschaftsordnung Ursache aller gesellschaftlichen Missder Bundesrepublik Deutschland. Diestände. Erst diese Gegnerschaft zum sen undogmatischen Teil der studentiStaat und zum Kapitalismus wirkt inteschen Protestbewegung kennzeichnegrierend auf die autonome Bewegung, te eine radikale Kritik an dem als büroerst der Widerstand gegen die herrkratisch dargestellten Organisationsschenden gesellschaftlichen Normen verständnis des Marxismus-Leninismus ermöglicht eine Identitätsstiftung. (straffe zentralistische Partei, revolutionäre Avantgarde). Die zentralen Begriffe Spontaneität, Autonomie der Lebensweise und Selbstorganisation der "Unterdrückten" korrespondierten mit dem Gesellschaftsentwurf des Anarchismus: Selbstorganisation des menschlichen Zusammenlebens anstelle staatlicher Ordnung, die Errichtung einer "herrschaftsfreien Gesellschaft". Die Autonomen besitzen keine einheitliche Gesellschaftsutopie. Vorherrschend sind neben anarchistischen 84
  • FAUST "rund 87,5 % der Mitglieder [...] für eine starke Rechte aus NPD und DVU entschieden". Am 29. Dezember unterzeichneten
  • Verschmelzungsparteitags und bei der späteren Urabstimmung.27 Jugendorganisation "Die Junge Rechte" (JR) Im Rahmen ihrer 2009 versuchten Neuformierung hatte die Partei
  • Gründung einer Jugendorganisation namens "Die Junge Rechte" (JR) vollzogen. Zum Vorsitzenden wurde Tony FIEDLER (Hessen) gewählt. Das damalige Bekenntnis, nicht
  • nahezu inaktiv. Dem Bundesvorstand der JR gehört der Thüringer Rechtsextremist Tommy FRENCK29 als Beisitzer an. Der ebenfalls 2009 gegründete
Bei der im Anschluss durchgeführten Urabstimmung hätten sich laut FAUST "rund 87,5 % der Mitglieder [...] für eine starke Rechte aus NPD und DVU entschieden". Am 29. Dezember unterzeichneten die Parteivorsitzenden schließlich den Verschmelzungsvertrag. Noch davor stellten die DVU-Landesverbände Niedersachsen, Berlin, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen beim Landgericht München I einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten während des DVU-Verschmelzungsparteitags und bei der späteren Urabstimmung.27 Jugendorganisation "Die Junge Rechte" (JR) Im Rahmen ihrer 2009 versuchten Neuformierung hatte die Partei die Gründung einer Jugendorganisation namens "Die Junge Rechte" (JR) vollzogen. Zum Vorsitzenden wurde Tony FIEDLER (Hessen) gewählt. Das damalige Bekenntnis, nicht in Konkurrenz zur Jugendorganisation der NPD28 zu stehen, erlangte angesichts der Verschmelzung beider Mutterparteien inzwischen besondere Aktualität. Die JR blieb auch im Berichtszeitraum nahezu inaktiv. Dem Bundesvorstand der JR gehört der Thüringer Rechtsextremist Tommy FRENCK29 als Beisitzer an. Der ebenfalls 2009 gegründete JR-Landesverband Thüringen trat im Berichtszeitraum öffentlich nicht in Erscheinung. Die im vergangenen Jahr angekündigte Gründung zahlreicher Kreisverbände wurde nicht umgesetzt. 3.2.2 Der Thüringer Landesverband der DVU Die wenigen wahrnehmbaren Aktivitäten des unter der Leitung von Kai-Uwe TRINKAUS stehenden Landesverbands konzentrierten sich auf die erste Jahreshälfte. Es wurden ansatzweise Versuche unternommen, diesen neu zu strukturieren, in der Bundespartei an Gewicht zu gewinnen und sich gegenüber der Thüringer NPD zu etablieren. Eine für das Frühjahr angekündigte "Informationsoffensive" zur Steigerung des Bekanntheitsgrads der Partei kam über eine im Internet als "Aufwärmphase" bezeichnete Flugblattaktion des Kreisverbands Erfurt nicht hinaus. Dabei wurden eigenen Verlautbarungen zufolge am 8. März u. a. ein Werbeblatt "DVU - Dem Volk die Erleuchtung bringen" und Glühlampen vor einem Einkaufszentrum verteilt. Die Annahme, über eine Kooperation mit einzelnen - gegenüber dem Bundesvorsitzenden FAUST kritisch gesinnten - Landesverbänden30 gar Gewicht in der Bundespartei erlangen und sich sodann entsprechend gestärkt als Gegenpol zur Landes-NPD positionieren zu können, verlor nicht zuletzt wegen des überparteilichen Einigungsprozesses jegliche Substanz. Unter der Überschrift "Warum ich einer Fusion zustimme" schrieb der stellvertretende Landesvorsitzende, Marcel LANDGRAF, auf der Website des Kreisverbands Kyffhäuserkreis "Wir werden alles dafür unternehmen, damit es zur Verschmelzung von DVU und NPD kommt." Einzelne Mitglieder bzw. ehemalige Funktionäre arbeiten schon länger mit der NPD 27 Mit Beschluss vom 25. Januar 2011 wurde dem Antrag stattgegeben. Nach Auffassung des Gerichts lägen erhebliche, mit den Anforderungen an demokratische Abstimmungen unvereinbare Mängel vor, die eine nochmalige Urabstimmung innerhalb der DVU erforderlich machten. 28 Siehe Kapitel 3.1.3. 29 Siehe Kapitel 3.2.2.2. 30 Die DVU-Landesverbände Schleswig-Holstein und Niedersachsen. 27
  • Grundrechte in Übereinstimmung mit der islamischen Auffassung als Rechte begreift, die man nicht setzen, sondern lediglich als bereits existierend
  • Damit werden dem Gesetzgeber die legislativen Befugnisse in der Rechtsetzung entzogen, was einer Ablehnung des Demokratieprinzips gleich kommt. Wie Finanzermittlungen
In der Publikation wird Menschen die Fähigkeit abgesprochen, Gesetze zu erlassen: "Das Menschenrechtsgebäude (...) ist (nur) solange stabil, wie man Grundrechte in Übereinstimmung mit der islamischen Auffassung als Rechte begreift, die man nicht setzen, sondern lediglich als bereits existierend (-als von Gott gesetzt, möchte ich erklärend hinzufügen --) erkennen oder auffinden kann." 65 Damit werden dem Gesetzgeber die legislativen Befugnisse in der Rechtsetzung entzogen, was einer Ablehnung des Demokratieprinzips gleich kommt. Wie Finanzermittlungen ergaben, haben sowohl die IGD als auch Funktionäre aus dem Raum Stuttgart vor dem Verbot des "al-Aqsa e.V." durch das Bundesministerium des Innern namhafte Beträge für diesen Verein überwiesen.66 Er widmete sich in Deutschland vor allem dem Sammeln von Spendengeldern, die auch über Hilfseinrichtungen der HAMAS an Hinterbliebene von Selbstmordattentätern weitergeleitet worden waren. 4.2.2 HAMAS ("Harakat al-Muqawama al-Islamiya", "Islamische Widerstandsbewegung") Im nordafrikanischen Maghreb-Raum (Tunesien, Algerien) sowie in den Staaten des Vorderen Orients haben sich Ende der 70erund während der 80er-Jahre neue Gruppierungen gebildet, die aus der MB hervorgegangen sind. Im Jahr 1978 gründete Scheich Ahmad YASSIN die Organisation "Mujamma' al-Islami" ("Islamisches Zentrum"), die sich in ihrer Anfangsphase in erster Linie auf Sozialarbeit konzentrierte und sich bald großer Popularität bei der Bevölkerung des Gaza-Streifens erfreute. Infolge einer gezielten Propaganda konnten die islamistischen Ziele der "Mujamma' alIslami" schnell verbreitet werden. Nach der ersten Intifada ("Aufstand") 1987 bildete sich der militante Ableger "Harakat al-Muqawama al-islamiya" (HAMAS) heraus. Die HAMAS spricht Israel das Existenzrecht ab. Sie erachtet das Staatsgebiet Israels als ursprünglich islamisches Waqf-Land67 im Sinne eines Stiftungsguts, das nicht veräußert werden darf und für das zu 65 "Menschenrecht und Gottesrecht", S. 18. Hobohm zitiert aus: "Der Islam als Alternative" von Murad Hofmann. Übernahme des Textes (einschließlich Klammern und Sonderzeichen) wie im Original. 66 Bundesverwaltungsgericht vom 3. Dezember 2004, Az.: 6 A 10.02. 67 Der arabische Begriff "Waqf" bedeutet "fromme Stiftung". Territorien, die in der islamischen Frühzeit seitens der Muslime gewaltsam erobert wurden, galten von nun an als "Stiftungsgut" im Sinne des Islam. 54
  • militantalismus): ter autonomer Gruppen zu Anschlä"Radikale, linke, gesellschaftsverängen auf Personen des rechtsextremistidernde Politik, die auf die Befreiung schen Spektrums
aber auch Aufrufe zu bundesweiten, (Wieder)Aufbau einer neuen basisin geringerem Maße auch zu internademokratisch organisierten außertionalen Veranstaltungen. parlamentarischen Bewegung sein, Zentrales Thema der in Hannover die auf einem antifaschistischen, monatlich erscheinenden RAZZ - Zeiantisexxistischen und antikapitalistitung für ein radikales Hannover ist - schen Konsens gründet. Die Emanziwie bereits im vergangenen Jahr - die pation von den herrschenden VerEXPO 2000. Die im EXPO-Widerstand hältnissen beginnt im eigenen Kopf engagierte, dem autonomen Spektrum - und nicht an den Wahlurnen der zuzuordnende Anti-EXPO-AG aus Hanbürgerlichen Demokratie. Deshalb: nover verdeutlicht in der Februar-AusErgreift Partei! Organisiert den gabe der RAZZ (Nr. 109) ihre Gegnerrevolutionären Widerstand!" schaft zur EXPO sowie zu den "herr(NO RESPECT Nr. 6, Ausgabe Novemschenden Verhältnissen": ber/Dezember/Januar) "Damit bietet sich die EXPO geradeEbenfalls im ersten Halbjahr erschien zu an für gemeinsame Aktionen die von der Antifaschistischen Aktion aller, die sich gegen Rassismus, PatriOldenburg als "Jugendinfo für Oldenarchat und Kapitalismus einsetzen ... burg und umzu" herausgegebene ZeitFeiern wir mit - auf unsere Art!" schrift Revolution Inside. Die SonderUnter der Überschrift "Herrschaftsausgabe zum 1. Mai beschäftigt sich wechsel: Alles bleibt anders!" stellt die ausschließlich mit dem Themenfeld lediglich in der ersten Jahreshälfte von Antifaschismus und ruft unter dem der Autonomen Antifa Weser/Ems Motto "Den Nazis zeigen, wo der herausgegebene Oldenburger Schrift Hammer hängt" zur Teilnahme an NO RESPECT einen GesellschaftsentDemonstrationen "gegen den Naziaufwurf vor, der die Forderung nach marsch in Bremen und Oldenburg" einem "revolutionären Widerstand" auf. und damit Gewalt als Mittel der politiWeiterhin regelmäßig erschien die schen Auseinandersetzung einschließt. nach dem Aktionsund KommunikaEine theoretische Überhöhung erfährt tionszentrum in Oldenburg benannte dieser systemalternative Entwurf durch bereits in den achtziger Jahren eine Verknüpfung der grundlegenden gegründete Zeitung alhambra, zu autonomen Argumentationsmuster deren Unterstützern nach eigenen Antifaschismus, Kampf gegen patriarAngaben u. a. die Antifaschistische chale Herrschaftsverhältnisse und Aktion Oldenburg, die DKP Oldenburg Kapitalismuskritik im Sinne des so sowie die Oldenburger SDAJ gehören. genannten "triple-oppression-AnsatDen thematischen Schwerpunkt der zes" (die Grundannahme einer dreifaPublikation bildet das Aktionsfeld chen Unterdrückung des Menschen Antifaschismus. So wurden mehrere durch Patriarchat, Rassismus und KapiSelbstbezichtigungsschreiben militantalismus): ter autonomer Gruppen zu Anschlä"Radikale, linke, gesellschaftsverängen auf Personen des rechtsextremistidernde Politik, die auf die Befreiung schen Spektrums veröffentlicht. aller Menschen von jeglichen Unterdrückungsverhältnissen abzielt, findet nicht in den bürgerlichen Parlamenten sondern auf der Straße statt. Langfristiges Ziel muß der 88
  • Islam zur s Gesetz Entfaltung" bringe und "seinen rechtlichen Geltungsbereich" abdecke. Weiter führte er aus: "Durch den Ausschluss jeder anderen
  • sowohl das Konzept wie auch die Anwendbarkeit des islamischen Rechts vom Erbe verschiedener Einflüsse befreit, das sich dort angesammelt
  • Monotheisten (wie Christen und Juden) lebten gemäß dem islamischen Recht als nichtmuslimische Schutzbefohlene ("Dhimmi")54 als Untertanen eines islamischen Staates
  • eingeschränktem Rechtsstatus: 53 "Das islamische Recht", a.a.O. S. 16; Übernahme wie im Original. 54 Der arabische Begriff "Dhimma
charia Scharia (also Koran und Sunna) den wahren Sinn des Gesetzes im Islam zur s Gesetz Entfaltung" bringe und "seinen rechtlichen Geltungsbereich" abdecke. Weiter führte er aus: "Durch den Ausschluss jeder anderen gesetzgebenden Gewalt außer der Scharia wird sowohl das Konzept wie auch die Anwendbarkeit des islamischen Rechts vom Erbe verschiedener Einflüsse befreit, das sich dort angesammelt hat. Wir haben es einzig und allein mit dem zu tun, was alle Muslime für das Wort Gottes halten, nämlich dem Koran, und mit dessen menschlicher Deutung durch den Propheten, die uns in Form der Sunna überliefert worden ist. In anderen Worten, wir haben es mit Offenbarung und Prophetentum zu tun." Demzufolge ist Gott der alleinige Gesetzgeber. Die "säkularistische Kultur, eine Kultur, die ihrerseits ihre Ursprünge in dem angeblichen Ausspruch Christi habe 'Gib dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist'", wird als Widerspruch zur Unterwerfung unter den Göttlichen Willen, "wie er sich im Göttlichen Gesetz widerspiegelt", dargestellt: "(...) Man kann keine Teilhaber daherbringen, die Gottes Autorität mit Ihm teilen. Das ist für einen Muslim die unverzeihlichste aller Arten von Versäumnis religiöser Pflichten. So muss jede Form von Gesetz durch den Göttlichen Willen sanktioniert sein, einschließlich des Gesetzes, das durch menschliches Tätigwerden entstanden ist, vorausgesetzt es befindet sich innerhalb der göttlich vorgeschriebenen Grenzen." 53 Der"Dhimma-Vertrag" ("Aqd adh-Dhimma") wird von Dr. Said RAMADAN zur staatsrechtlich korrekten Vorgehensweise erklärt. Monotheisten (wie Christen und Juden) lebten gemäß dem islamischen Recht als nichtmuslimische Schutzbefohlene ("Dhimmi")54 als Untertanen eines islamischen Staates mit eingeschränktem Rechtsstatus: 53 "Das islamische Recht", a.a.O. S. 16; Übernahme wie im Original. 54 Der arabische Begriff "Dhimma" hat die Bedeutung von "Schutzvertrag", "Sicherheit", "Garantie". 50
  • Exemplarisch sei hier die Amputation der rechten Hand bei Diebstahl sowie des linken Fußes im Wiederholungsfalle genannt. 52 Siehe
westlichen Welt. Überdies ist seine Familie eng mit dem politischen Islam verbunden. In seiner im Jahr 2004 veröffentlichten Doktorarbeit stellte Dr. RAMADAN seinen Großvater Hassan al-BANNA, den Gründer der MB, als einen der zeitgenössischen Reformer innerhalb des Islam dar. Die an der Universität Genf angefertigte erste Fassung der Dissertation war wegen ihrer apologetischen Tendenz abgelehnt worden. Dr. RAMADAN werden Kontakte zur internationalen islamistischen Extremismusszene vorgeworfen, daher wurde ihm 2004 die Einreise in die USA verweigert. Er wollte dort einer Lehrtätigkeit an einer Universität nachgehen. In der Frage der Steinigung von Ehebrecherinnen plädiert Dr. RAMADAN für ein Moratorium, also für eine Aussetzung der Todesstrafe, jedoch nicht für deren konsequente Abschaffung.50 Dabei stellt er die grundsätzliche Legalität schariatsrechtlicher Vorgaben in Bezug auf dieses Hadd-Delikt51 nicht in Frage. Einen Höhepunkt des Treffens in Berlin bildete die Verleihung des "Dr. Said RAMADAN Friedenspreises für Dialog und Völkerverständigung", der von Dr. Tariq RAMADAN, dem Sohn von Dr. Said RAMADAN, verliehen wurde. Dabei wurde deutlich, wie nahe die IGD ideologisch nach wie vor der "Muslimbruderschaft" steht. Bei Dr. Said RAMADAN handelt es sich um den Schwiegersohn des Gründers der MB Hassan al-BANNA und den ersten Präsidenten der IGD von 1958 bis 1968. Er wird als Gründer diverser islamischer Zentren in Europa angesehen, zum Beispiel in Genf und München. Öffentlich negieren Funktionäre der IGD eine Verbindung zur MB. Es liegen aber Aussagen von Personen vor, die sich zu ihrer Zugehörigkeit zur Bewegung der MB bekennen. Wichtigstes Werk von Dr. Said RAMADAN ist "Das islamische Recht", das von der "Muslimischen Studentenvereinigung" (MSV)52 in den 90er-Jahren neu aufgelegt wurde. Amena elZAYAT, die Schwester des IGD-Vorsitzenden, rezensierte diese Publikation. Bereits die Einleitung enthält Aussagen, die dem säkularen Rechtsstaat und der Gewaltenteilung grundsätzlich entgegen gerichtet sind. Der Verfasser erklärte, dass "nur die 50 Internetauswertung vom 6. November 2008, Dr. RAMADAN betonte seine Aussage in der französischen Fernsehsendung "100 Minutes pour convaincre" (100 Minuten um zu überzeugen). 51 Arabisch: Hadd = Grenze. Dabei handelt es sich um im sakralen Recht vorgegebene Straftatbestände, die gegen die Rechte Gottes (Huquq Allah) verstoßen. Die im Koran vorgeschriebene Bestrafung der Delikte (Unzucht, Weinkonsum, Diebstahl) hat offiziellen Charakter und wird in der Öffentlichkeit vollzogen. Exemplarisch sei hier die Amputation der rechten Hand bei Diebstahl sowie des linken Fußes im Wiederholungsfalle genannt. 52 Siehe S. 53. 49
  • Pflicht jedes einzelnen Muslims erklärte und damit nach islamischem Recht zum fard 'ain33 machte. Eine Differenzierung zwischen einem "inneren
  • Umständen." 34 Al-BANNA beruft sich auf die schriftlichen Rechtsquellen - Koran und Hadith - und auf die Meinungen von Islamgelehrten
Jahrzehnten unter anderem von Said RAMADAN und Sayyid QUTB weiterentwickelt. Al-BANNA, der als Vordenker des Islamismus gilt, schrieb in seinem "SendVordenker des schreiben über den Jihad" Folgendes: Islamismus "Der Jihad ist eine notwendige Pflicht, die Gott jedem Muslim auferlegt hat, der man nicht entkommen kann und aus der es keinen Ausweg gibt. Gott hat dem Jihad eine große Bedeutung beigemessen und machte den Lohn für die Mujahidin und die Märtyrer reichlich." 32 Bemerkenswert ist, dass al-BANNA den Jihad zur Pflicht jedes einzelnen Muslims erklärte und damit nach islamischem Recht zum fard 'ain33 machte. Eine Differenzierung zwischen einem "inneren" und "äußeren Jihad" gibt es bei al-BANNA nicht. Für ihn bedeutet Jihad ausschließlich militärische Auseinandersetzung: "(...) Die Verse des Korans und die Hadithe des großartigen Gesandten (Gott segne ihn und schenke ihm Heil!) sind voll von diesen noblen Idealen und sie rufen die Leute klar und deutlich zum Jihad, zum Kampf, zum Militärdienst und zur Stärkung der Verteidigungsmittel auf. Der Kampf soll auf alle Arten stattfinden, auf dem Land, auf dem Meer und anderswo, in allen Fällen und unter allen Umständen." 34 Al-BANNA beruft sich auf die schriftlichen Rechtsquellen - Koran und Hadith - und auf die Meinungen von Islamgelehrten, die sich mit dem Jihad beschäftigt haben35, und führte unter anderem aus: "Schlage sie [sc. die Verse] im heiligen Koran nach, damit du siehst, wie Gott die Muslime zu Vor32 Hassan al-BANNA, Majmu'at ar-rasa'il al-imam ash-shahid, Alexandria 2002, S. 263. 33 Es wird zwischen "fard 'ain" und "fard kifaya" unterschieden. "Fard 'ain" bedeutet eine Pflicht, die von jedem einzelnen Muslim ausgeübt werden muss und von der man nur in Ausnahmefällen befreit werden kann. "Fard kifaya" ist eine Pflicht, von der man befreit werden kann, wenn genügend andere Muslime diese Pflicht erfüllen, so dass die islamische Umma nicht darauf angewiesen ist, dass jeder Einzelne an der Pflichterfüllung teilnimmt. Es ist umstritten, ob der Jihad generell "fard 'ain" oder "fard kifaya" ist und unter welchen Bedingungen er "fard 'ain" oder "fard kifaya" ist. 34 Hassan al-BANNA, Majmu'at ar-rasa'il al-imam ash-shahid, Alexandria 2002, S. 263. 35 Ebd., S. 263-280. 43
  • animieren, es ihren Vorgängern gleich zu tun. Noch nicht rechtskräftig ist die am 19. Juni 2008 durch das Oberlandesgericht Celle
Seit Mai 2006 publizierte eine deutsche Sektion der "Global Islamic Media Front" (GIMF) über einen derartigen Web-Blog deutsche Übersetzungen von Texten aus dem Umfeld der islamistischen Terrorszene. Neben der Erstellung von ideologischen Abhandlungen und Indoktrinationsschriften hatten es sich die Autoren dieser Blogs zur Aufgabe gemacht, bereits vorhandenes Video-, Bildund Audiomaterial in aufwändig gestalteten FlashAnimationen zu verarbeiten. Sehr häufig wurde auch digitales Material, das aus anderen Quellen stammt, aus seinem ursprünglichen Bedeutungszusammenhang herausgerissen und für propagandistische Zwecke der Jihadisten verwendet. Nach der Verurteilung des in Wien identifizierten Hauptakteurs der deutschsprachigen GIMF am 12. März 200829 hat sich mittlerweile eine große Anzahl von weiteren Anbietern darauf spezialisiert, relevante Beiträge ins Deutsche beziehungsweise Türkische zu übersetzen. Darüber hinaus gibt es eine mittlerweile unüberschaubare Anzahl von so genannten Unterstützerseiten für die Sache der Mujahedin. Auf ihnen wird im Internet kursierendes Material systematisch gesammelt und geordnet. Auf diese Weise kann sich beispielsweise jeder Interessierte über die Geschichten der im Jihad gefallenen "Märtyrer" und deren Motivation für Selbstmordattentate informieren. Auch bieten einige dieser Seiten den Anhängern des globalen Jihadismus die Möglichkeit, Geldspenden für die Kämpfer und die Hinterbliebenen der Märtyrerfamilien zu sammeln. Die Rekrutierung von potenziellen Mujahedin erfolgt in der Regel über bestimmte Internetseiten, die für den weltweiten Jihad Werbung betreiben. Die Verehrung und Pflege des Märtyrerwesens spielt eine herausragende Rolle. Hunderte von Märtyrerlebensläufen finden in der islamistischen Szene Verbreitung und sollen dazu dienen, die Schrecken des Todes herunterzuspielen und andere dazu zu animieren, es ihren Vorgängern gleich zu tun. Noch nicht rechtskräftig ist die am 19. Juni 2008 durch das Oberlandesgericht Celle ausgesprochene Verurteilung30 eines in Niedersachsen lebenden Irakers zu drei Jahren Haft ohne Bewährung wegen des Verdachts der WerInternetaktivisten bung um Mitglieder und Unterstützer für die "al-Qaida" im Internet. Dieser vor Gericht hatte in einem islamistischen Chatroom Verlautbarungen der "al-Qaida" in Echtzeit eingespielt und zum Download bereitgestellt. Das Verfahren gilt als Pilotverfahren in der Bundesrepublik für die Strafbarkeit von Internetaktivitäten im Zusammenhang mit der Verbreitung terroristischer Botschaften. 29 Landgericht für Strafsachen Wien, GZ 443 Hv 1/08h-288; am 27. August 2008 durch den Obersten Gerichtshof aufgehoben und an das Landgericht für Strafsachen Wien zurückverwiesen, GZ 13 Os 83/08t. 30 Az.: 2 StE 5/07. 39
  • äußeren Rahmens und ihrer konkreten Lebensumstände erfüllt sein. Salafitische "Rechtsgutachten", die eine religiöse Rechtfertigung für solche strategische Neuorientierungen bereithalten, sind
Zusammenfassend lässt sich für den Jihadismus in Baden-Württemberg feststellen, dass sich vom islamistischen Terrorismus inspiriertes Gedankengut in steigendem Maß der Verbreitung erfreut. Auch verschwimmen zunehmend die Grenzen zwischen gemäßigtem und militantem Salafismus, was zum einen auf die gemeinsame Akzeptanz religiös legitimierter Gewaltanwendung zurückgeführt werden kann. Zum anderen wirkt sich in diesem Kontext die lose und hierarchiearme Struktur salafitischer Netzwerke negativ aus, da einzelne Personen oder kleinere Gruppen ideologisch mit einem Grundstock salafitischer Wertevorstellungen gerüstet stets zu der Überzeugung gelangen können, dass Gewalt anzuwenden ist, sollten aus ihrer Sicht die Bedingungen hierfür durch eine Neubewertung des äußeren Rahmens und ihrer konkreten Lebensumstände erfüllt sein. Salafitische "Rechtsgutachten", die eine religiöse Rechtfertigung für solche strategische Neuorientierungen bereithalten, sind mittlerweile unschwer zu beschaffen. Solche in der Öffentlichkeit als "Selbstradikalisierung" wahrgenommenen Prozesse haben jedoch in der Regel immer einen längeren Vorlauf, wobei sie nach derzeitigem Erkenntnisstand den Gipfel eines Radikalisierungsprozesses darstellen, der sich zuvor in einem salafitischen Milieu vollzogen hat. Als Nährboden solcher Prozesse können sowohl einzelne Vereine als auch private Zirkel eine Rolle spielen. Die sich als weiterer Schwerpunkt abzeichnende Tendenz, einschlägige Primärquellen in kommentierten Fassungen ins Deutsche zu übertragen, begünstigt diese Entwicklung noch weiter. 3. Jihadistische Tendenzen 3.1 "Al-Jama'a al-Islamiya" und "al-Jihad al-Islami" Der "al-Jihad al-Islami" ("Der islamische Jihad") und die "al-Jama'a al-Islamiya" ("Die islamische Gemeinschaft") sind militante Abspaltungen der "Muslimbruderschaft" (MB) in Ägypten. Viele Mitglieder sagten sich in den 70er-Jahren von der MB los, da ihnen diese nicht militant genug war. Beide Gruppierungen begannen als Dachorganisationen für militante Studentengruppen, später rekrutierten sie auch Angehörige der unteren Einkommensschichten und weniger Gebildete. Sowohl die "al-Jama'a al-Islamiya" als auch der "al-Jihad al-Islami" bestehen aus einem losen Verbund von Zellen und Gruppen (Jama'at). Beide Gruppierungen sind daher keine hierarchischen Organisationen im klassischen Sinne. Die personellen Verflechtungen der beiden Gruppierungen sind vielfältig. Sie teilen dieselbe jihadistische Ideologie. Bei einer Vielzahl von Gewalttaten in den 90er-Jahren kooperierten die "al-Jama'a al-Islamiya" und der "al-Jihad al-Islami". 32
  • äußeren Rahmens und ihrer konkreten Lebensumstände erfüllt sein. Salafitische "Rechtsgutachten", die eine religiöse Rechtfertigung für solche strategische Neuorientierungen bereithalten, sind
Zusammenfassend lässt sich für den Jihadismus in Baden-Württemberg feststellen, dass sich vom islamistischen Terrorismus inspiriertes Gedankengut in steigendem Maß der Verbreitung erfreut. Auch verschwimmen zunehmend die Grenzen zwischen gemäßigtem und militantem Salafismus, was zum einen auf die gemeinsame Akzeptanz religiös legitimierter Gewaltanwendung zurückgeführt werden kann. Zum anderen wirkt sich in diesem Kontext die lose und hierarchiearme Struktur salafitischer Netzwerke negativ aus, da einzelne Personen oder kleinere Gruppen ideologisch mit einem Grundstock salafitischer Wertevorstellungen gerüstet stets zu der Überzeugung gelangen können, dass Gewalt anzuwenden ist, sollten aus ihrer Sicht die Bedingungen hierfür durch eine Neubewertung des äußeren Rahmens und ihrer konkreten Lebensumstände erfüllt sein. Salafitische "Rechtsgutachten", die eine religiöse Rechtfertigung für solche strategische Neuorientierungen bereithalten, sind mittlerweile unschwer zu beschaffen. Solche in der Öffentlichkeit als "Selbstradikalisierung" wahrgenommenen Prozesse haben jedoch in der Regel immer einen längeren Vorlauf, wobei sie nach derzeitigem Erkenntnisstand den Gipfel eines Radikalisierungsprozesses darstellen, der sich zuvor in einem salafitischen Milieu vollzogen hat. Als Nährboden solcher Prozesse können sowohl einzelne Vereine als auch private Zirkel eine Rolle spielen. Die sich als weiterer Schwerpunkt abzeichnende Tendenz, einschlägige Primärquellen in kommentierten Fassungen ins Deutsche zu übertragen, begünstigt diese Entwicklung noch weiter. 3. Jihadistische Tendenzen 3.1 "Al-Jama'a al-Islamiya" und "al-Jihad al-Islami" Der "al-Jihad al-Islami" ("Der islamische Jihad") und die "al-Jama'a al-Islamiya" ("Die islamische Gemeinschaft") sind militante Abspaltungen der "Muslimbruderschaft" (MB) in Ägypten. Viele Mitglieder sagten sich in den 70er-Jahren von der MB los, da ihnen diese nicht militant genug war. Beide Gruppierungen begannen als Dachorganisationen für militante Studentengruppen, später rekrutierten sie auch Angehörige der unteren Einkommensschichten und weniger Gebildete. Sowohl die "al-Jama'a al-Islamiya" als auch der "al-Jihad al-Islami" bestehen aus einem losen Verbund von Zellen und Gruppen (Jama'at). Beide Gruppierungen sind daher keine hierarchischen Organisationen im klassischen Sinne. Die personellen Verflechtungen der beiden Gruppierungen sind vielfältig. Sie teilen dieselbe jihadistische Ideologie. Bei einer Vielzahl von Gewalttaten in den 90er-Jahren kooperierten die "al-Jama'a al-Islamiya" und der "al-Jihad al-Islami". 32
  • Jahre Frustration und Perspekschen und Umwelt ... solche Technotivlosigkeit der 'linken' und emanzilogien, wie die Atomoder Gentechpatorischen Bewegung haben Spunologie, fördert
  • Atomenergie bereits seit Oktober 1998 für Mitte des bewerten linksextremistische KernJahres geplanten Großdemonstration, kraftgegner einhellig als nicht glaubweil weder über
wir Zusammenarbeit" in der Zeitung " ... daß es mit Rot-Grün noch nicht ANTI ATOM AKTUELL, führen aus: einmal einen Einstieg in den Atom- " Für uns schließt der Kampf gegen ausstieg geben wird ... Deshalb sei die Atomindustrie auch die herrder außerparlamentarische Widerschenden gesellschaftlichen und stand notwendiger denn je." politischen Verhältnisse mit ein, auf Ungeachtet dieses Appells hat die deren Grundlage die Atomindustrie Fokussierung des Anti-Kernkraftund politisch Verantwortliche ihr Widerstandes auf die Castor-Transpormenschenverachtendes Treiben te Konsequenzen für die Kampagnenorganisieren." fähigkeit in Zeiten, in denen wie 1999 (ANTI ATOM AKTUELL Nr. 98, keine Transporte erfolgen, und für die Februar, S. 42 ff) Verfolgung systemüberwindender ZielIn einem Artikel zum Aktionstag am setzungen. In der Zeitschrift ANTI 27. Februar am Baugelände der PilotATOM AKTUELL wurde selbstkritisch konditionierungsanlage in Gorleben ausgeführt: unter dem Titel "PKK statt PKA - Offe"Wir haben eine neue politische ne Grenzen ...", der mit "Einige BraunSituation und müssen jetzt quasi schweiger Atomkraftgegner" untereine neue Bewegung aufbauen, schrieben ist, heißt es in derselben denn die 'alte' Bewegung war fast Zeitschrift ebenso unmissverständlich: nur noch 'Anti-Castor-Bewegung' "Wir sehen, daß der Kapitalismus und diese ist in den letzten Monamit seiner Profitlogik und verantten arg zusammengeschmolzen ... wortungslosem Umgang mit MenZehn Jahre Frustration und Perspekschen und Umwelt ... solche Technotivlosigkeit der 'linken' und emanzilogien, wie die Atomoder Gentechpatorischen Bewegung haben Spunologie, fördert. Daher ist es innerren hinterlassen. Konkrete Aktiohalb der Anti-Atom-Bewegung nen, soweit sie überhaupt noch wichtig, sich dem Primat der Ökonozustandekommen, beziehen sich nur mie zu widersetzen und sich kritisch noch auf Einzelpunkte ..." mit unserer Scheindemokratie aus"ANTI ATOM AKTUELL Nr. 105, einanderzusetzen." Oktober, S. 57) (ANTI ATOM AKTUELL Nr. 99, März, Die mangelhafte MobilisierungsfähigS. 30 ff) keit in Zeiten ohne Castor-Transport Den von der Bundesregierung angedokumentiert sich in der Absage einer strebten Ausstieg aus der Atomenergie bereits seit Oktober 1998 für Mitte des bewerten linksextremistische KernJahres geplanten Großdemonstration, kraftgegner einhellig als nicht glaubweil weder über den Zeitpunkt noch haft. In einer zur Frühjahrskonferenz den Veranstaltungsort Einigkeit erzielt der Anti-AKW-Bewegung vom 09. bis werden konnte. In unmittelbarem 11. April in Heidelberg u.a. im InterZusammenhang mit dem Ausbleiben net veröffentlichten Presseerklärung eines Castor-Transportes steht ferner wird festgestellt, der Rückgang von Straftaten gegen Anlagen der Deutschen Bahn AG. 1999 wurden lediglich zwei Anschläge in Niedersachsen registriert: auf Niederspannungsmasten an der Verbindungsstraße zwischen Drangstedt, Kreis Cuxhaven, und Alfstedt, Kreis Roten109
  • Tradition der sich auf die die verschiedene Strömungen linksLehren von Marx und Lenin berufentheoretischen Denkens repräsentiert den kommunistischen Arbeiterbewe(Strömungspartei
betrachtet auch die AMS die ArbeiterGesellschaft, die sich gegen die klasse als Subjekt eines auf den UmUnterdrückung und die Macht des sturz der bestehenden GesellschaftsKapitals zur Wehr setzen ... Unser ordnung zielenden revolutionären Ziel ist ... der Sturz des kapitalistiProzesses: schen Systems." "Wir setzen uns ein für ... den Der Bezirksvorstand der DKP Niedergemeinsamen Kampf der fortschrittsachsen bewertet die Zusammenarbeit lichen Student-Innen mit der Arbeimit der AMS ebenfalls als einen wichtiter-Innen-klasse und ihren Organisagen Schritt, um die Partei gegenüber tionen sowie weiteren Schichten der jungen Menschen zu profilieren. Kommunistische Plattform der PDS (KPF) Mitglieder 1998 1999 Bund: 2.000 2.000 Niedersachsen: 25 25 Publikationen Bund: Mitteilungen der KPF der PDS (monatlich) Niedersachsen: offen-siv (zweimonatlich, anlassbezogene Sonderausgaben) Die Partei des Demokratischen SozialisIn ideologischer Hinsicht stellt sich mus (PDS) versteht sich als eine Partei, die KPF in die Tradition der sich auf die die verschiedene Strömungen linksLehren von Marx und Lenin berufentheoretischen Denkens repräsentiert den kommunistischen Arbeiterbewe(Strömungspartei). Satzungsgemäß gung der Weimarer Republik. Dies können innerhalb der PDS eigenstänschließt die dogmatisierte Orientiedige Zusammenschlüsse gebildet werrung an einem Fortschrittsmodell ein, den, vorausgesetzt diese unterstützen das eine revolutionäre Abfolge geselldie Programmatik der Gesamtpartei. schaftlicher Formationen auf einem Ein solcher Zusammenschluss ist die am ständig höheren Entwicklungsniveau 30. 12. 1989 gegründete KPF, die für bis hin zur Realisierung eines sozialistisich beansprucht, die sozialistische schen bzw. kommunistischen GesellIdentität der PDS zu wahren und schaftsmodells als höchster Stufe der etwaigen Reformbestrebungen in Entwicklung behauptet. Das gesellRichtung auf eine Sozialdemokratisieschaftliche und politische System der rung der Mutterpartei entgegenzuwirBundesrepublik Deutschland wird in ken. Inzwischen verfügt die KPF in fast dieser Sichtweise in seiner Bedeutung allen Bundesländern über eigene auf eine gesellschaftliche DurchgangsOrganisationseinheiten. formation reduziert; das heißt, die KPF weist der verfassungsmäßigen Ordnung der Bundesrepublik Deutschland keinen Wert an sich zu, sondern betrachtet sie lediglich als Basis ihres 115
  • nunmal nicht die meine. Da eigenen Angaben auch andere linksexein Totalitarismustheoretiker den tremistische Gruppierungen und Persomännlichen Spitzenplatz der Euronen
sein fünfjähriges Bestehen feierte, nur noch zweimonatlich veröffentlicht. Aufgegriffen werden fast ausschließlich Themen mit überregionaler Bedeutung. Kennzeichnend für die meisten Beiträge der Zeitschrift ist eine bejahende Haltung gegenüber dem Gesellschaftssystem der DDR und ein bereits an der Diktion ablesbarer doktrinärer Marxismus-Leninismus. So formulierte das Redaktionsmitglied Frank FLEGEL sein Missfallen über die Nominierung des Wahlkampfleiters und führenden Theoretikers der PDS Andre BRIE auf Platz 2 der PDS-Bundesliste zur Wahl zum Europäischen Parlament: "Einen Totalitarismustheoretiker kann ich nicht als meinen Repräsentanten ansehen. Er repräsentiert die Ideologie des Klassenfeindes - und Neben der DKP unterstützten nach die ist nunmal nicht die meine. Da eigenen Angaben auch andere linksexein Totalitarismustheoretiker den tremistische Gruppierungen und Persomännlichen Spitzenplatz der Euronen wie die KPD sowie Teile der PDS pawahlliste der PDS zugeschanzt die Redaktion der offen-siv bei der bekam, ist die Wahl der PDS für Organisation der Konferenz. Die Konmich nicht möglich." ferenz hatte die "Verteidigung des (offen-siv Heft 3, S. 51) revolutionären Erbes der DDR" zum Besondere Aktivitäten entfaltete die Ziel: Redaktion der offen-siv mit der Durch"Ohne die 1989/90 vollendete Konführung einer Tagung "50 Jahre DDR - terrevolution würden wir in diesem Für Frieden und Sozialismus - KonfeJahr den 50. Jahrestag der Grünrenz zur Verteidigung des revoludung der DDR feiern". tionären Erbes" am 20. und 21. Ein weiteres Ziel der Konferenz war es November in Berlin. Die Wahl des Verzu vermitteln, anstaltungsortes ist vor allem auf die "daß die DDR die größte Errungenenge Verbindung der Redaktion zur schaft der revolutionären deutschen Zeitschrift Rotfuchs der stalinistischen Arbeiterbewegung und die Existenz DKP-Gruppe Berlin Nord-Ost sowie zu des 'Warschauer Paktes' der wesentdem dieser Gruppe angehörenden verliche Garant der Abwesenheit von antwortlichen Redakteur Dr. Klaus Weltkriegen und Kriegen in Europa STEINIGER und dessen Frau, der ehewährend der ersten 45 Jahre nach maligen stellvertretenden DKP-Parteidem Ende des deutschen Faschismus vorsitzenden Bruni STEINIGER zurückwar. Damit soll klar gemacht werzuführen. den, daß die sogenannte 'Wende' 1989/1990 kein 'Niedergang' ... des Sozialismus war, sondern eine gezielte konterrevolutionäre Zer117
  • Verschmelzung mit der DVU.11 Hinsichtlich der Aufnahme anderer rechtsextremistischer Organisationen gibt sich die NPD ebenfalls offen, auch wenn derartige Projekte
  • eines stellvertretenden Vorsitzenden inne hat und zudem das "Amt Recht" betreut. 3.1.2.2 Kreisverbände Mit der Gründung des Kreisverbands Schmalkalden-Meiningen
ist die Verschmelzung mit der DVU.11 Hinsichtlich der Aufnahme anderer rechtsextremistischer Organisationen gibt sich die NPD ebenfalls offen, auch wenn derartige Projekte derzeit nicht auf der Tagungsordnung stehen. 3.1.2 Der Thüringer Landesverband der NPD 3.1.2.1 Entwicklung des Landesverbands Im Zuge des gegen die NPD im Jahr 2001 angestrengten Verbotsverfahrens schränkte der unter der Leitung des ehemaligen Neonazis Frank SCHWERDT stehende Landesverband die hier bereits üblichen gemeinsamen Aktivitäten mit Neonazis ein und verlor daraufhin bedeutende Anteile seines neonazistischen Personenpotenzials. Erst nach Einstellung des Verbotsverfahren im Jahr 2003 wurde die offensichtlich aus rein taktischen Gründen gekappte Kooperation fortgesetzt und damit ein Aufwärtstrend des Landesverbands eingeleitet. Im Jahr 2007 zählte er nach einer öffentlichkeitswirksam inszenierten Werbekampagne mit 550 Mitgliedern so viele wie nie zuvor. Innerparteiliche Grabenund Positionskämpfe um die Parteiführung sowie Parteiausschlussverfahren schwächten den Landesverband bereits im Jahr darauf. Mitgliederverlust und eine erheblich beeinträchtigte Aktionsund Mobilisierungsfähigkeit waren die wesentlichen Folgen. Die bei den Landtagsund Bundestagswahlen im Jahr 2009 erlittenen Niederlagen dämpften den Enthusiasmus der Mitglieder und Unterstützer nochmals deutlich. Im Berichtszeitraum sank die Mitgliederzahl weiter auf etwa 350. Auf Bundesebene erlangt der Thüringer Landesverband über seinen Vorsitzenden Frank SCHWERDT sowie den bundesweit bekannten Neonazi Thorsten HEISE12 Bedeutung. Beide gehören dem Bundesvorstand an, wobei SCHWERDT die Funktion eines stellvertretenden Vorsitzenden inne hat und zudem das "Amt Recht" betreut. 3.1.2.2 Kreisverbände Mit der Gründung des Kreisverbands Schmalkalden-Meiningen/Suhl und den bereits bestehenden Strukturen Altenburger Land, Eichsfeld, Erfurt/Sömmerda, Gera, Gotha, Greiz, Hildburghausen, Ilmkreis, Jena/Saale-Holzland-Kreis, Kyffhäuserkreis, Nordhausen, Saale-OrlaKreis, Saalfeld-Rudolstadt/Sonneberg, Unstrut-Hainich-Kreis, Wartburgkreis sowie Weimar/Weimarer Land verfügte der Landesverband über insgesamt 17 Untergliederungen (2009: 16). Einem hiesigen NPD-Kreisverband gehören im Durchschnitt etwa 20 Mitglieder an. Hinsichtlich der entfalteten Aktivitäten waren auch im Berichtsjahr deutliche Unterschiede erkennbar. Während die Untergliederungen Erfurt/Sömmerda, Gotha, Wartburgkreis, Weimar/Weimarer Land, Greiz, Nordhausen und Kyffhäuserkreis bestrebt waren, ihre Parteiarbeit kontinuierlich öffentlichkeitsund medienwirksam zu gestalten, traten die Kreisverbände Hildburghausen, Ilmkreis, Saalfeld-Rudolstadt/Sonneberg, Unstrut-Hainich-Kreis, Jena/Saale-Holzland-Kreis und Schmalkalden-Meiningen/Suhl nach außen hin praktisch gar nicht in Erscheinung. Welche Aktivitäten von einem Kreisverband ausgehen und wie hoch deren Anziehungskraft auf Gesinnungsgenossen ist, hängt wesentlich vom Engagement der Funktionäre und dem einzelner Aktivisten ab. Die Mehrzahl der NPD-Mitglieder jedenfalls scheint weder willens 11 Siehe die Kapitel 3.1.1.1 und 3.2.1. 12 Siehe auch Kapitel 4.4.1. 17

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