Verfassungs­schutz Suche

Alle Berichte sind durchsuchbar. Mehr über die Suche erfahren.

Treffer auf 78596 Seiten
"links or rechts" in den Verfassungsschutz Trends
  • unserer Erschaffung." Die Errichtung eines Kalifats - als einzig gültiges Rechtssystem - und die Einführung der Scharia werden als selbsternannte Ziele aufgelistet
Islamismus radikalen Ideologie vertraut, auch nach moderneren Ausdrucksformen. In Niedersachsen sind Strukturen des "Kalifatsstaats" in den Bereichen Göttingen, Osnabrück und Salzgitter festzustellen. Besonders personelle Vernetzungen über Ländergrenzen hinaus können in jüngster Zeit vermehrt beobachtet werden. Ideologisch zeigen sich die Kalifatsstaatsstrukturen nach wie vor nicht deutlich nach außen und sind deshalb kaum wahrnehmbar. Allerdings lassen sich weiterhin Schnittmengen zur salafistischen Ideologie und teilweise Abwanderungsbewegungen jüngerer Anhängerinnen und Anhänger in den Salafismus auch in Niedersachsen beobachten. Die niedersächsische Kalifatsstaatsszene ist zurückliegend sowohl durch die Anwendung und Vorbereitung von Gewalt, als auch aufgrund einer hohen ideologischen Ausstrahlung durch die Ausrichtung von Veranstaltungen und ihrer Internetpräsenz aufgefallen. Ihre Außendarstellung übernehmen sie über die Organisation "Im Auftrag des Islam", hinter der zwar reale Protagonisten, auch aus Niedersachsen, stehen, deren Botschaften aber in erster Linie online verbreitet werden. Auf den einschlägigen Internetseiten werden Gründung, Werdegang und Grundprinzipien der Organisation erklärt. So könne man die Missionsarbeit von "Im Auftrag des Islam" unter den drei Hauptpunkten "Vermittlung des Tauhid, der Sunna und des Kalifats" zusammenfassen, die allesamt auf dem "prophetischen Weg" basieren würden: "Ein Leben im Auftrag des Islam zu leben ist der Sinn unserer Erschaffung." Die Errichtung eines Kalifats - als einzig gültiges Rechtssystem - und die Einführung der Scharia werden als selbsternannte Ziele aufgelistet. Mittlerweile scheinen sich die Protagonisten von "Im Auftrag des Islam" aufgrund religiöser Differenzen von Metin Kaplan abgewandt zu haben. Ob dies Auswirkungen auf die Kalifatsstaatsszene in Deutschland und Niedersachsen haben wird, bleibt abzuwarten. Im Zuge überregionaler Maßnahmen in sechs Bundesländern wurden am 28.06.2022 auch mehrere Objekte in Niedersachsen durchsucht und Schuss-, Stichund Hiebwaffen sowie Datenträger und hohe Bargeldsummen sichergestellt. Anfang November wurde gegen drei Tatverdächtige Anklage wegen des Verstoßes gegen das Vereinigungsverbot erhoben. Hierdurch zeigte sich abermals die strafrechtliche Relevanz der weiterhin bestehenden Kalifatsstaatsstrukturen. 253
  • Republik Iran gegründete "Hizb Allah" die Anwendung der islamischen Rechtsordnung der Scharia.103 Außerdem bestreitet die "Hizb Allah" das Existenzrecht
Islamismus 4.10 Hizb Allah (Partei Gottes) Sitz/Verbreitung Beirut Generalsekretär Hassan Nasrallah Mitglieder/Anhänger: Niedersachsen: 250 Publikation: Al-Ahd (Die Verpflichtung) Medien: Al-Manar (Der Leuchtturm) Kurzportrait/Ziele: Für die schiitische Gemeinschaft fordert die mit Hilfe der Islamischen Republik Iran gegründete "Hizb Allah" die Anwendung der islamischen Rechtsordnung der Scharia.103 Außerdem bestreitet die "Hizb Allah" das Existenzrecht des Staates Israel und bekämpft ihn mit terroristischen Mitteln. In Deutschland pflegen die Anhänger der "Hizb Allah" den organisatorischen und ideologischen Zusammenhalt u. a. in örtlichen Moscheevereinen, die sich in erster Linie durch Spendengelder finanzieren. Grund der Beobachtung/Verfassungsfeindlichkeit Die libanesisch-schiitische Organisation "Hizb Allah" (Partei Gottes) bekämpft mit terroristischen Mitteln den Staat Israel, richtet ihre Propaganda aber auch gegen westliche Institutionen. Mit diesem Bestreben richtet sich die "Hizb Allah" gegen den Gedanken der Völkerverständigung und das friedliche Zusammenleben der Völker (Artikel 9 Abs. 2 und 26 Abs. 1 GG) und wird daher nach SS 3 Abs. 1 Nr. 4 NVerfSchG beobachtet. Im Juli 2013 setzte die Europäische Union den militärischen Arm der "Hizb Allah" (al-muqawama alislamiya - Islamischer Widerstand) auf die Liste der terroristischen Organisationen. Weiterhin verfolgt die "Hizb Allah" durch die Propagierung der Scharia als Grundlage ihres Gesellschaftsmodells Bestrebungen gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung im Sinne des SS 3 Abs. 1 Nr. 1 NVerfSchG. 103 Zur Scharia siehe Kapitel 4.2. 254
  • strafund verwaltungsgerichtlichen Praxis als terroristische Vereinigung gewertet. Diese Rechtsprechung ist im Juli 2019 durch einen Beschluss des Bundesverfassungsgerichts bestätigt worden
  • Rechtmäßigkeit des Verbotes des Hizb Allah-Spendensammelvereines "Farben für Waisenkinder e. V." (FfW), vormals "Waisenkinderprojekt Libanon
  • Jahr 2014 rechtlich festgehalten wurde. Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat hat mit Verfügung vom 26.03.2020 die Vereinigung
Islamismus Mit Schreiben vom 20.09.2019 hat das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz gemäß SS 129b Absatz 1 Satz 3 StGB dem Generalbundesanwalt die generelle Ermächtigung zur Verfolgung bereits begangener und zukünftiger Straftaten durch Mitglieder der Vereinigung "Hizb Allah" erteilt. Die "Hizb Allah" wurde bereits in der Vergangenheit in der strafund verwaltungsgerichtlichen Praxis als terroristische Vereinigung gewertet. Diese Rechtsprechung ist im Juli 2019 durch einen Beschluss des Bundesverfassungsgerichts bestätigt worden, in dem die Rechtmäßigkeit des Verbotes des Hizb Allah-Spendensammelvereines "Farben für Waisenkinder e. V." (FfW), vormals "Waisenkinderprojekt Libanon e. V." (WKP), aus dem Jahr 2014 rechtlich festgehalten wurde. Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat hat mit Verfügung vom 26.03.2020 die Vereinigung "Hizb Allah" im Geltungsbereich des Vereinsgesetzes (VereinsG) mit einem Betätigungsverbot gem. SS 3 Abs. 1 Satz 1 Var. 1 und 3, SS 14 Abs. 1 Satz 1 Var. 1 i.V.m. SS 15 Abs. 1 Satz 1 und SS 18 Satz 2 des VereinsG belegt. Das Verbot wurde am 30.04.2020 bekannt gemacht. Ab diesem Zeitpunkt gelten entsprechende Betätigungshandlungen für die Hizb Allah als Straftat nach dem VereinsG. Am 17.03.2022 wurde der in Bremen ansässige Verein "AL-Mustafa Gemeinschaft e.V." (AMG) verboten und das Vermögen des Vereins, der der Terrororganisation "Hizb Allah" nahesteht, beschlagnahmt. Das Verbot begründete sich durch das Handeln des Vereins gegen den Gedanken der Völkerverständigung, indem er zum Hass gegen Angehörige anderer Religionen aufrief. Er lehnte zentrale Elemente der bestehenden völkerrechtlichen Ordnung ab und rief zu deren Bekämpfung auf. Außerdem propagierte und förderte er aktiv Gewalt oder vergleichbar schwerwiegende völkerrechtswidrige Handlungen wie den Terrorismus gegen den Staat Israel. Die in dem Zusammenhang des Vereinsverbots durchgeführten Durchsuchungen fanden auch in Niedersachsen statt. Sowohl der erste als auch der zweite Vereinsvorsitzende, gegen die sich das Verbot als Vertretungsberechtigte des Vereins richtete, sind in Niedersachsen im Umland von Bremen wohnhaft gemeldet. Ebenfalls am 17.03.2022 wurde der Verein "Fatime Versammlung e.V." bzw. das "Imam-Mahdi-Zentrum" in Münster (Nordrhein-Westfalen) verboten. Der Moscheeverein habe die libanesische 255
  • Antigentrifizierung 256, 274 Bayerisches Handlungskonzept gegen Antiglobalisierung 256, 270 Rechtsextremismus 3233 Antiimperialismus 114, 123, 127, Bayerisches Netzwerk für Prävention
Anhang Verfassungsschutzbericht Bayern 2024 STICHWORTREGISTER A Antisemitismus 30, 46, 5861, 98, Adil Düzen 120123, 143, 151154, 161, 184, 215 ("Gerechte Ordnung") 68 Antiziganismus 158 Advanced Persistent Threat 319 Artikel 10Gesetz 24 Aktion, direkte 240, 271 Assists ("Beistände") 287 AlIntiqad ("Die Kritik"), AttentäterFanszene 171 (Publikation) 104 Auditing 290, 292 AlManar ("Der Leuchtturm"), (Fernsehsender) 61, 104 B Alsalaf alsalih ("Die frommen Backyard Bloods 330 Altvorderen") 7980 Bandidos MC 328, 331334 Alternative Schulen Batil Düzen (Reichsbürger) 227 ("Nichtige Ordnung") 6869 Anarchismus 234, 270271 Bayerische Informationsstelle gegen Anarchisten 268, 270271 Extremismus (BIGE) 2729, Antifaschismus 50, 246, 250251, 3335, 149 272, 274 Bayerisches Aussteigerprogramm 28 Antigentrifizierung 256, 274 Bayerisches Handlungskonzept gegen Antiglobalisierung 256, 270 Rechtsextremismus 3233 Antiimperialismus 114, 123, 127, Bayerisches Netzwerk für Prävention 238, 251 und Deradikalisierung Antiinstitutionalismus 270 gegen Salafismus 3132 Antimilitarismus 127, 238, 253254, Bayerisches 274 Sicherheitsüberprüfungsgesetz 22 Antirassismus 250, 274 Bayerisches Verfassungs Antirepression 253, 274 schutzgesetz 18, 26 345
  • Grundrechte vor Gericht (Art. 103 GG) und des Rechtsstaatsprinzips (Art. 20 Abs. 3 GG) - durch die Anwendung eines
214 Scientology-Organisation (SO) Kommt es zu einer Untersuchung, so wird die Schuld eines Ver dächtigen - unter Verstoß gegen die im Grundgesetz konkretisierten Prinzipien der Menschenwürde (Art. 1 Abs. 1 GG), der Grundrechte vor Gericht (Art. 103 GG) und des Rechtsstaatsprinzips (Art. 20 Abs. 3 GG) - durch die Anwendung eines sog. E-Meters 209) festgestellt: "In der Angelegenheit mit niedriger Moral überlegen wir uns die am ehesten wahrscheinlichen Verdächtigen und bestellen sie zu uns. Wir fragen sie, weshalb sie so reden, wie sie reden. Und überhaupt, was ist verkehrt? Wir rufen sie nacheinander herein. Wir verwenden das E-Meter. 'Was hast Du uns getan?'. Und man sortiert es aus. Für uns in Scientology ist Untersuchen eine hohe Kunst. Es ist wie Auditing. Wenn jemand nicht bereit ist, einen E-Meter-Test zu machen, dann wissen Sie, dass er schuldig ist ...". 4. Auftreten in der Öffentlichkeit Broschüren und Die SO wirbt für ihre Dianetik-Kurse mit Publikationen, Broschüren Internet-Angebote und Flugblättern, die sie in Fußgängerzonen deutscher Großstädte verteilt. Darüber hinaus nutzt sie das Internet zur Selbstdarstellung und Werbung. Die Organisation bietet umfangreiche und technisch aufwendig gestaltete Seiten im World Wide Web 210) mehrsprachig an, die Angaben über ihre politischen Ziele, Teilorganisationen und aktuelle Publikationen enthalten. Daneben werben Scientologen, darunter ca. 600 deutsche Mitglieder, für die Organisation mit eigenen Internetseiten, auf denen sie sich zu den Zielen der SO bekennen. Aufrufe und Anweisungen zur Gestaltung einer solchen Web-Seite sowie Bestellformulare für eine Diskette mit entsprechender Software sind in Publikationen der SO enthalten 211). Herabsetzung des Zur systematischen Herabsetzung des Ansehens der Bundesrepublik Ansehens der Deutschland hat die SO die Seite "Religious Freedom Alert: Germany Bundesrepublik 1999" eingerichtet. Maßnahmen staatlicher Stellen werden dort als Deutschland "Ethnische Säuberung" und "Religiöse Apartheid" verunglimpft. Keine Resonanz in Als größere Veranstaltung unter freiem Himmel mit rund 1.000 Teil der Öffentlichkeit nehmern, die überwiegend aus dem Ausland angereist waren, führte die SO-Teilorganisation "Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte e. V., Bundesleitung" (KVPM) 212) am 7. Au gust 1999 eine Pro testkundgebung gegen den "XI. Kongress der Weltvereinigung für Psychiatrie (WPA)" in Hamburg durch. Die Öffentlichkeit nahm kaum Anteil.
  • liegt die Zielsetzung dieser Gruppen überwiegend in der Durchsetzung linksextremistischer, separatistischer oder nationalistischer bzw. rassistischer Vorstellungen, die regelmäßig auf radikale
Extremismus mit Auslandsbezug Vielzahl von Gruppierungen unterschiedlicher Organisationsstruktur und Größe. Im Unterschied zum Islamismus liegt die Zielsetzung dieser Gruppen überwiegend in der Durchsetzung linksextremistischer, separatistischer oder nationalistischer bzw. rassistischer Vorstellungen, die regelmäßig auf radikale Veränderungen der politischen Verhältnisse in den Heimatregionen abzielen. Die Situation im Herkunftsland und dortige aktuelle Entwicklungen erweisen sich dabei regelmäßig sowohl als richtungsweisend für die Intensität des Aktionismus als auch für den Grad des Militanzniveaus in Deutschland. Extremistische türkische und kurdische Gruppierungen bilden in Niedersachsen den Schwerpunkt der Beobachtung. Die in Deutschland agierenden Gruppierungen werden i. d. R. durch extremistische Ideologien und damit verbundene politisch-strategische Vorgaben aus dem Heimatland gesteuert. Deutschland wird dabei in erster Linie als sicherer Rückzugsraum betrachtet, in dem Geld gesammelt, rekrutiert, mobilisiert und propagiert werden kann und von dem aus gewaltsame Aktionen im Bezugsland vorbereitet werden können. In Abhängigkeit der Entwicklung im Heimatland ist gelegentlich auch mit gewalttätigen Aktionen in Deutschland zu rechnen. Die Propaganda für die jeweilige politische Vorstellung und Mobilisierungsaktionen, etwa für Demonstrationen, gehen Hand in Hand und werden überwiegend über das Internet verbreitet. Soziale Netzwerke und Messenger-Dienste dienen darüber hinaus der Gewinnung neuer Sympathisierender und Mitglieder. Auch Konflikte zwischen den widerstreitenden ideologischen Gruppierungen treten in Deutschland auf und werden sowohl durch Propaganda als auch durch Gewalttaten sichtbar. 5.3 Aktuelle Entwicklungen im Extremismus mit Auslandsbezug Schwerpunkt der Beobachtung beim Extremismus mit Auslandsbezug in Niedersachsen bleibt auch im Jahr 2022 die "Arbeiterpartei Kurdistans" (PKK). Wie bereits in den Vorjahren wurden die großen Reizthemen, wie die Sorge um den Gesundheitszustand des in der Türkei lebenslang inhaftierten PKK-Führers Abdullah Öcalan und das 267
  • Linksextremistische Bestrebungen 143 "Die Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) erstrebt die Umwälzung der kapitalistischen Produktionsund Lebensweise in der Bundesrepublik
  • Jugendverband "['solid]" - der Name steht für "sozialiJugendverband stisch, links und demokratisch" - wurde am 25. März vom Par"['solid]" teivorstand formell
Linksextremistische Bestrebungen 143 "Die Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) erstrebt die Umwälzung der kapitalistischen Produktionsund Lebensweise in der Bundesrepublik und den Aufbau einer sozialistischen Gesellschaft ... Das strategische Ziel der Politik der PDS ergibt sich aus der wissenschaftlichen Analyse der kapitalistischen Gesellschaft vor allem durch Marx, Engels, Lenin und viele andere Theoretiker der Arbeiterbewegung ... Entsprechend ihrem Selbstverständnis als Interessenvertreterin der Arbeiterklasse ... erstrebt sie eine möglichst große Anzahl vo n Abgeordneten im Bundestag, um die Tribüne des Bundestages dafür zu nutzen, die profitorientierte, unsoziale, Gewaltund Kriegspolitik der Regierenden zu entlarven ..." (Antragsheft zum 7. Parteitag der PDS am 16./17. März 2002 i n Rostock) Auch ein KPF-Vertreter aus Hannover unterstrich, die parlamentarischen Mandate seien nicht allein Mitte l z u r Vergrößerung des politischen Einflusses, sondern einzig und allein Mitte l z u r Vorbereitung der gesellschaftlichen Umwälzung. Die revolutionäre Hoffnung in der sozialistischen Bewegung liege nicht in der Mandatsgewinnung, sondern vielmehr in der "Mobilisationsfähigkeit" der Massen. 41 Der Jugendverband "['solid]" - der Name steht für "sozialiJugendverband stisch, links und demokratisch" - wurde am 25. März vom Par"['solid]" teivorstand formell als Jugendorganisation bei der PDS anerkannt. 42 Der Verband verfügt - eigenen Angaben zufolge - ü b e r rund 1.300 Mitglieder 43 und über Strukturen in fast allen Bundesländern, die jedoch unterschiedlich s tark gefestigt sind. Die PDS unterstützt "['solid]" laut ihrer Jahresfinanzplanung mit 80.000 EUR. 44 Innerhalb des Jugendverbandes gibt es wie in der PDS unKommunistische Poterschiedlich e Strömungen, so auch kommunistisch e Positionen: sitionen im In einem im Internet veröffentlichten Leitantrag der LandesJugendverband vollversammlung von "['solid]"-Niedersachsen vo m 13./14. April in Braunschweig hieß es u. a.: "... für unsere Politik stellt der vo n Karl Marx u n d Friedrich Engels begründete wissenschaftliche Sozialismus die Grundlage dar ... ['solid] Niedersachsen stellt sich, als kritisch-solidarischer Partner der PDS, dem Trend der Verbürgerlichung und des Reformismus entgegen und wird weiterhin die antikapitalistischen Bericht 2002
  • Fördergeldern, so zum Beispiel für Maßnahmen zur Bekämpfung des Rechtsextremismus
mit soll die Bearbeitung der verfassungsschutzrelevanten Formen des Antisemitismus intensiviert werden. Antisemitische Bestrebungen von Extremisten werden dort zusammengeführt und dokumentiert. Außerdem erstellt die Dokumentationsund Koordinierungsstelle anlassbezogen Analysen und Lagebilder, die unter anderem in die Präventionsarbeit einfließen. Präventionsagentur gegen Extremismus: Ministerium des Innern und für Sport Rheinland-Pfalz Schillerplatz 3-5 55116 Mainz Tel.: 06131/16-3773 Fax: 06131/16-17-3773 E-Mail: praeventionsagentur@mdi.rlp.de Homepage: gegen-extremismus.rlp.de 1.2 Kommunale Kriminalprävention Die Leitstelle Kriminalprävention im Ministerium des Innern und für Sport wurde 1997 auf Beschluss des Ministerrats eingerichtet. Sie vernetzt und unterstützt die gewaltund kriminalpräventive Arbeit der rheinland-pfälzischen Kommunen. Zudem fungiert sie als Geschäftsstelle des Landespräventionsrates Rheinland-Pfalz. Zu den Aufgaben der Leitstelle Kriminalprävention gehören unter anderem die Betreuung und Beratung der kriminalpräventiven Gremien in den Kommunen, die Durchführung von Veranstaltungen wie dem Landespräventionstag, Fachtagungen, Informationsveranstaltungen, sowie landesweite Präventionskampagnen und -projekte. Die Leitstelle "Kriminalprävention" fördert zudem kriminalpräventive Projekte durch die Bewilligung von Fördergeldern, so zum Beispiel für Maßnahmen zur Bekämpfung des Rechtsextremismus. 23
  • Linksextremistische Bestrebungen und sie gemeinsam an einem neuen Typus vo n Partei arbeiten, einer Partei, die weder kommunistisch noch sozialdemokratisch
142 Linksextremistische Bestrebungen und sie gemeinsam an einem neuen Typus vo n Partei arbeiten, einer Partei, die weder kommunistisch noch sozialdemokratisch, sondern originär sozialistisch ist." ("DISPUT", Heft 11 vo m November 2002) KPF und Zusammenschlüsse kommunistisch orientierter Mitglieder "Marxistisches und Sympathisanten in der PDS, wie die KPF und das "MarForum der PDS" xistisch e Forum der PDS", fühlen sich nach w i e vor der marxistisch-leninistischen Ideologie verpflichtet und arbeiten eng zusammen. 38 I m Referat des Sprecherrates der KPF zur 11. Bundeskonferenz am 7. September in Berlin hieß es u. a.: "Der Streit über den gewesenen Sozialismus und einen zukünftigen Sozialismus ist unumgänglich. Dabei darf die Überzeugung nicht in Frage gestellt werden, dass die Menschheitsprobleme im Rahmen des Profitmechanismus nicht nur nicht zu lösen sind; dieser Mechanismus erzeugt diese Probleme! Nur wenige Menschen sehen heute d i e Unumgänglichkeit gesellschaftlicher Umwälzungen, und daher ist die Situation ... subjektiv so wenig reif für eine elementare gesellschaftliche Änderung wie sie es objektiv täglich mehr wird." 39 ("Mitteilungen der KPF", Heft Nr. 10 vom Oktober 2002) Ein Aktivist des "Marxistischen Forums der PDS" betonte in klassischer Diktion, eine marxistische Partei bleibe eine revolutionäre Vorhutpartei, die sich zu Lenin bekenne, der mit Marx und Engels zu den revolutionären Führern der Arbeiterklasse gehöre. Eine marxistische Partei bewahre Erfahrungen und Traditionen des revolutionären Kampfes und entwickele die wissenschaftlichen Grundlagen der sozialistischen Bewegung. 40 Zum programmatischen Selbstverständnis wurde in einem gemeinsamen Antrag von Mitgliedern des "Marxistischen Forums Sachsen" sowie der jeweiligen KPF aus Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen an den Wahlparteita g i n Rostock u . a. ausgeführt:
  • Entscheidung des Gerichtes ist das Verbot rechtskräftig. Festnahme eines Funktionärs aus Hannover in Nürnberg Am 22.12.2022 nahmen Beamte des Landeskriminalamtes
Extremismus mit Auslandsbezug fest: "Ihr haltet Erdogan den Rücken frei" und "Defend Rojava". Täterhinweise liegen bislang noch nicht vor. Bundesverwaltungsgericht bestätigt Verbot von Teilorganisationen der PKK Das Bundesverwaltungsgericht hat das Verbot zweier kurdischer Firmen als Teilorganisationen der PKK mit Urteil vom 16.01.2022 bestätigt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Mezopotamien Verlag und Vertrieb GmbH und die MIR Multimedia GmbH personell, finanziell und organisatorisch mit der verbotenen PKK verflochten waren. Das Bundesministerium des Inneren und für Heimat (BMI) hatte beide Einrichtungen mit Verfügung vom 01.02.2019 verboten und aufgelöst. Die Geschäftstätigkeit des Mezopotamien Verlages war nach Überzeugung des Gerichtes auf den Vertrieb von PKK-Propagandamaterial ausgerichtet gewesen. Dies belegten eine Vielzahl von entsprechenden Büchern, Zeitschriften und Devotionalien. Zudem habe der Verlag finanzielle Zuschüsse von der Europaführung der PKK erhalten und sei dieser rechenschaftspflichtig gewesen. Etwas anders beurteilte das Gericht die MIR Multimedia GmbH, die Künstlerinnen und Künstler vermittelte und Tonträger verkaufte. Deren Geschäftstätigkeit sei nicht "PKK-spezifisch gewesen". Allerdings habe sie mit ihren Einnahmen PKK-Veranstaltungen gesponsert. Die Mezopotamien Verlag und Vertrieb GmbH und die MIR Multimedia GmbH hatten dieselbe Firmenanschrift in Neuss (NRW) sowie denselben Geschäftsführer und Alleingesellschafter. Dieses war nach Überzeugung des Gerichtes ein höherer Kader der PKK. Das Bundesverwaltungsgericht folgte im Wesentlichen der Einschätzung des BMI. Mit der Entscheidung des Gerichtes ist das Verbot rechtskräftig. Festnahme eines Funktionärs aus Hannover in Nürnberg Am 22.12.2022 nahmen Beamte des Landeskriminalamtes Bayern den ehemaligen Co-Vorsitzenden der KON-MED aus Hannover aufgrund eines Haftbefehls des Oberlandesgerichts München in Nürnberg fest. Die Generalstaatsanwaltschaft München führt ein Ermittlungsverfahren nach SSSS 129a, 129b StGB wegen mutmaßlicher Mitgliedschaft in oder Unterstützung der PKK gegen den 284
  • nicht ausgeschlossen werden. Mit Solidaritätsaktionen und Resonanzstraftaten von deutschen Linksextremisten ist ebenfalls zu rechnen. Grundsätzlich ist dabei in Deutschland
Extremismus mit Auslandsbezug In Abhängigkeit von der Situation im Heimatland bewegt sich in der Bundesrepublik Deutschland sowohl das Risiko gewalttätiger Auseinandersetzungen mit nationalistischen/rechtsextremistischen Türken als auch das Risiko gewalttätiger Angriffe von PKK-Anhängerinnen und -Anhängern auf türkische Einrichtungen. Wird es 2023 weitere militärische Offensiven der türkischen Armee in Nordsyrien und im Nordirak geben, so muss auch mit weiteren Demonstrationen und Aktionen gerechnet werden. Insbesondere beim Aufeinandertreffen von Personen aus dem (nationalistischen) türkischen und Personen aus dem kurdisch-stämmigen Lager kann es aufgrund der hohen Emotionalisierung zu gewaltsamen Auseinandersetzungen kommen. Auch Besetzungsaktionen, Brandanschläge und Sachbeschädigungen an Gebäuden türkischer Einrichtungen können lageabhängig nicht ausgeschlossen werden. Mit Solidaritätsaktionen und Resonanzstraftaten von deutschen Linksextremisten ist ebenfalls zu rechnen. Grundsätzlich ist dabei in Deutschland von einem friedlichen Protestverlauf auszugehen, denn die PKK propagiert die Beibehaltung einer friedlichen Linie in Europa. Vor diesem Hintergrund bedürfen die aktuellen Entwicklungen insbesondere hinsichtlich einer möglichen weitergehenden Tendenz zur Anwendung von Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung auch weiterhin der intensiven nachrichtendienstlichen Beobachtung. 5.5 Ülkücü-Bewegung Sitz/Verbreitung Türkei Gründung/ Mitte des 20. Jahrhunderts Bestehen seit Mitglieder/Anhänger Niedersachsen: 700 286
  • Linksextremistische Bestrebungen 141 "dass es sich bei diesem Transformationsprojekt nicht um eine Anpassung an das gegenwärtige System
Linksextremistische Bestrebungen 141 "dass es sich bei diesem Transformationsprojekt nicht um eine Anpassung an das gegenwärtige System bzw. u m e i n h a r- monisches Hineinwachsen in eine andere Gesellschaft handelt, sondern um das Bemühen, in einem langfristigen Entwicklungsprozess unsere Vorstellungen gegen die Herrschenden durchzusetzen. Das ist ein Prozess, der mit vielen Brüchen und dramatischen Auseinandersetzungen verbunden sein wird. Dabei gehen wir davon aus, dass trotz kapitalistischer Grundstruktur wichtige Schritte zu sozialer Gleichheit ... und Breschen für Emanzipation ... in die Profitdominanz geschlagen werden können, um so Wege über die bürgerliche Gesellschaft hinaus zu eröffnen. Ein solches Transformationsprojekt ist demnach als ein Gegenprojekt zur gegenwärtigen Entwicklung zu begreifen." ("PDS-Pressedienst" Nr. 19 vo m 10. Mai 2002) 2.2 Extremistische Strukturen in der Partei Die PDS bekennt sich nach w i e vor dazu, dass auch o ffen extremistische Kräfte 36 basierend auf einer Art "Gründungskompromiss" 37 in der Partei politisch wirken können. Sie hält demnach weiter an der PDS hält an "Kommunistischen Plattform der PDS" "Kommunistischer (KPF) als Bestandteil der Parte i fest. Wie Plattform der PDS" bisher entsendet die KPF nach einem fest festgelegten Schlüssel Delegierte z u d e n Parteitagen. Sahra WAGENKNECHT, Mitglied des Bundeskoordinierungsrates der KPF, wurde auf dem Parteitag in Gera mit über 70 % d e r Stimmen erneut in den Bundesvorstand gewählt. Der neu gewählte Bundesgeschäftsführer und ehemalige Bundestagsabgeordnete d e r P D S U we HIKSCH erklärte i n e i- nem Interview u . a.: "Meine Grundüberzeugung lautet: Die PDS wird nur dann ein Erfolgsprojekt, wenn sie vo n d e r Kommunistischen Plattform auf der einen Seite bis zu den sogenannte n Reformern reicht Bericht 2002
  • Linksextremistische Bestrebungen "Keinen Frieden Nach Aussage von Gabriele ZIMMER auf dem Parteitag bemit der jetzigen deute d i e Formel
140 Linksextremistische Bestrebungen "Keinen Frieden Nach Aussage von Gabriele ZIMMER auf dem Parteitag bemit der jetzigen deute d i e Formel der "gestaltenden Opposition" nichts andeGesellschaft !" res, als dass die PDS alle Möglichkeite n u n d Formen demokratischer Politik - vom Protest auf der Straße bis zum Mitregieren - nutzen müsse, um die Gesellschaft z u verändern. Das von der PDS angestrebte "Sozialistische" liege nicht in den vorhandenen Strukturen; es gehe eben nicht darum, sich so einfach in das Gefüge einzuordnen, mitzumachen und sich dort anzupassen. "Wir kämpfen darum, dass ein soziales Bündnis entsteht, ein solidarisches Bündnis, [dann] garantiert das zugleich, dass wir nicht unsere n Frieden mit der jetzigen Gesellschaft machen." ("DISPUT", Heft Nr. 10 vom Oktober 2002) Systemüberwindung Ein neu gewähltes Mitglied des Parteivorstands - zugleich auch Mitglied des Landesvorstands Mecklenburg-Vorpommern - erklärte unmissverständlich im Zusammenhang mit der strategischen Debatte 31 in der PDS u. a.: "Vielleicht kommen wir dann in den nächsten vier Jahren der Antwort auf die Frage etwas näher, w i e d i e Ausübung von Regierungsgewalt durch die PDS in einem kapitalistischen System und die Rolle als gesellschaftliche Opposition mit dem Ziel der Überwindung dieses Systems zusammengehen können." 32 ("Neues Deutschland" vo m 1. November 2002) Demokratischer Das Konzept einer "gestaltenden Opposition" - mit dem Sozialismus als Ziel der Systemüberwindung - wird in einer Studie der Part"transformatorieistiftung "Rosa-Luxemburg" entwickelt. 33 In einer Anlage zu der sches Projekt" Studie 34 wird zum Ziel eines "demokratischen Sozialismus" betont, dass Schritte z u r Umsetzung von Visionen vo m Atem des Widerstandes berührt sein müssten, wenn sie in eine andere Gesellschaft führen sollten. Die PDS dürfe sich nicht in das Gewohnte fügen, sondern m ü s s e e s verbessern s owie nach und nach - gewiss nicht ohne "tiefe Brüche" - zugunsten des Ungewohnte n verlassen. Dies sei der Grundgedanke d e s d e- mokratischen Sozialismus als transformatorisches Projekt. 35 Schon auf einer Sitzung der Programmkommission der PDS a m 1. Februar, protokolliert von deren Sekretär, war klargestellt worden,
  • Linksextremistische Bestrebungen Entsprechend wandte sich der "Bundesausschuss" gegen den Besuch des amerikanischen Präsidenten am 22./23. Mai in Berlin. Gemeinsam
138 Linksextremistische Bestrebungen Entsprechend wandte sich der "Bundesausschuss" gegen den Besuch des amerikanischen Präsidenten am 22./23. Mai in Berlin. Gemeinsam mit dem "Deutschen Friedensrat" Nachfolger des ehemaligen "Friedensrates der DDR" sowie mit anderen Organisationen organisierte er das Bündnis "Achse des Friedens". 27 An den Demonstrationen des Bündnisses am 21. und 22. Mai beteiligten sich j eweils bis zu 20.000 Personen. Auf dem "9. Friedenspolitischen Ratschlag" des "Bundesausschusses" am 7./8. Dezember in Kassel kündigte n d i e Veranstalte r f ü r d en Fall einer militärischen Intervention im Irak vielfältige Aktionen an. In einem Aufruf wurde den USA unterstellt, sie beabsichtigte n weder einen "Antiterror-Kampf" noch die Beseitigung von Massenvernichtungswaffen oder die Herstellung von Demokratie und Menschenrechte n . E s gehe ihnen vielmehr um die Durchsetzung geostrategischer und wirtschaftlicher Interessen in einer der energiereichsten (Öl-) Regionen der Welt. 2. "Partei des Demokratischen Sozialismus" (PDS) gegründet: 1989/90 (Umbenennung SED in PDS) Sitz: Berlin Parteivorsitzende: Gabriele ZIMMER Mitglieder: rund 78.000 (2001 : rund 84.000), davo n i n d e n westlichen Ländern ca. 4.800 (2001: ca. 4.000) Publikationen (Auswahl): "DISPUT", monatlich; "PDS-Pressedienst", wöchentlich; "Mitteilunge n d e r Kommunistisch e n Plattform der PDS", monatlich; "Marxistisch e s Forum", unregelmäßig; "PDS International", unregelmäßig Das Abschneiden der PDS bei der Bundestagswahl am 22. September 28 hat die innerparteilich e Kontroverse um Frage n von
  • Linksextremistische Bestrebungen 135 te n Vertretern der Gliederunge n u nd d e r korporativ angeschlossenen Organisationen zusammensetzt. Ferner wählte
Linksextremistische Bestrebungen 135 te n Vertretern der Gliederunge n u nd d e r korporativ angeschlossenen Organisationen zusammensetzt. Ferner wählte der Kongress 13 Personen in einen geschäftsführenden Vorstand, aus dem zwe i gleichberechtigte Vorsitzende bestimmt wurden. Der Bundeskongress beriet und beschloss sämtlich e 17 vorgelegten Anträge, u. a. zum Schulterschluss mit der "Antikriegsbewegung", zur Unterstützung des seit 1990 jährlich durchgeführten "Workcamps Junger Antifas in Weimar/Buchenwald", zur "antifaschistischen" Interpretation des Grundgesetzes und damit die Umdeutung im orthodox-kommunistischen Sinn sowie zur Verleihung der Ehrenmitgliedschaft des Verbandes an den in den USA wegen Mordes an einem Poliziste n verurteilten Mumia Abu Jamal. Funktionäre werteten die Fusion als "historisches Ereignis" und als "Wiedervereinigung" der 1947 gegründeten "Vereinigung der Verfolgte n d e s Naziregimes" (VVN). 22 Die VVN-BdA stellte sich in Presseerklärungen als bundesweit mitgliederstärkste u n d größte "antifaschistische" Organisation dar: Positionen des bürgerlichen "Antifaschismus" waren in der Außendarstellung jedoch nur noch vereinzelt festzustellen. Tatsächlich dominieren in der Vereinigung nach w i e vor Anhänger und Sympathisanten des traditionellen orthodox-kommunistischen "Antifaschismus". Aktive Mitglieder aus der "Partei des demokratischen Sozialismus" (PDS) und der "Deutschen Kommunistischen Partei" (DKP) sowie diesen nahe stehende Personen blieben in den Gremien und Gliederungen politisch tonangebend, in den zentralen Führungsorganen verstärkte sich der PDS-Einfluss. Mitglieder der in Landesvereinigunge n gegliederten VVNBdA können natürlich e Personen und Vereine sein. Zu letzteren zählen u. a. Lagergemeinschafte n u n d Komitees ehemaliger KZ-Häftlinge , kommunistische Traditionsvereine wie die "Kämpfer und Freunde der Spanischen Republik 19 3 6 - 1945" (KFSR) und der "Verband Deutscher in der Resistance, in den Streitkräften der Antihitlerkoalition und der 'Bewegung Freies Deutschland'" (DRAFD), aber auch Basisgruppen, die autonomen und gewaltbereiten Antifa-Gruppen gleichen, sowie der militante Zusammenschluss "R.O.T.K.Ä.P.C.H.E.N. im und beim BdA". Die VVN-BdA lehnt unverändert d e n gegen alle Formen des Extremismus gerichtete n Konsens des Grundgesetzes ab. Sie benutzte "Antifaschismus" weiterhin als Vorwand, die EinBericht 2002
  • Linksextremistische Bestrebungen 133 der DKP für die nächsten Jahre festgelegt werden sollten, wurde zur Überarbeitung an den Parteivorstand zurückverwiesen
  • Globalisierung internationale Solidarität und Zusammenarbeit der Parteien der marxistischen Linken." 19 Die DKP hat erhebliche Schwierigkeiten, ihre Finanzierung ausgeglich
Linksextremistische Bestrebungen 133 der DKP für die nächsten Jahre festgelegt werden sollten, wurde zur Überarbeitung an den Parteivorstand zurückverwiesen. 16 In Proteste n gegen die "kapitalistische Globalisierung" glaubte die DKP Ansätze für eine revolutionäre Bewegung ausmachen zu können. Der Parteivorsitzende STEHR nahm deshalb am "Europäischen Sozialforum" (ESF) vo m 6 . b i s 10. November in Florenz teil. 17 Das vo n d e r globalisierungskritischen Bewegung getragene Ereignis war wesentlich durch d i e i talienische "Bruderpartei" der DKP ausgerichte t worden. Der Pflege der Parteibeziehungen diente auch e i n e von der DKP organisierte "Internationale Konferenz" am 29. und 30. Juni in Berlin, auf der 33 kommunistische Parteien und Gruppen aus 31 Ländern vertreten waren. 18 Die Teilnehmer konnten sich jedoch a u f keinen verbindlichen Beschluss zur Koordinierung internationaler kommunistischer Ziele einigen. Es wurde lediglich folgende gemeinsame Erklärung unterzeichnet: "Herausforderung annehmen: Gegen kapitalistische Globalisierung internationale Solidarität und Zusammenarbeit der Parteien der marxistischen Linken." 19 Die DKP hat erhebliche Schwierigkeiten, ihre Finanzierung ausgeglich e n z u gestalten. In ihrem Rechenschaftsberich t gem. SS 23 Parteiengesetz wies sie für das Jahr 2001 Einnahmen in Höhe von fast 1,3 Mio. m aus, darunte r 716.000 m Spenden. Regelmäßig ruft die DKP ihre Mitglieder zur Beitragsehrlichkeit und größerer Opferbereitschaft zugunsten der Partei auf. Eine Spendenkampagne für das in wirtschaftliche Schwierigkeite n geratene Zentralorgan "Unsere Zeit" (UZ) erbrachte binnen wenige r Wochen Spenden und Darlehenszusagen in Höhe von 56.200 m. 20 Die von der DKP als "Unser Wertpapier" apostrophierte wöchentliche Publikation war aufgrund eines kontinuierlichen Abonnentenrückganges in ihrem weiteren Erscheinen bedroht. Mit der DKP eng verbunden ist weiterhin die "Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend" (SDAJ), die als ehemalige "Kaderreserve" über rund 350 Mitglieder verfügt. Die auf dem 16. Bundeskongress der SDAJ am 20./21. April in Essen neugewählte Bundesvorsitzende Tina SANDERS erklärte d i e Stärkung und Vergrößerung der Organisation zu einem ihrer wichtigsten Ziele. 21 Bericht 2002
  • seit der Corona-Pandemie die Konfrontationen zwischen nationalistischen und linksextremistischen türkischstämmigen Personen bzw. PKK-Sympathisierenden ins Internet. Das zeigt sich
Extremismus mit Auslandsbezug ausgerichtet, insbesondere sein Todestag am 4. April wird in den Vereinen gewürdigt. Seit Jahren wird deutlich, dass der beschriebene Aktionismus zwar vordergründig kulturell und religiös geprägt ist; es schwingt in der Regel aber eine Überhöhung des türkischen Nationalismus mit, z. B. durch die Ausgestaltung der Räumlichkeiten mit Flaggen und Symbolen sowie durch die ausgewählte Musik. Veranstaltungen dieser Art zeigen, dass die der "Ülkücü-Bewegung" zuzurechnenden Vereine zwar bemüht sind, sich nach außen als sozial und engagiert darzustellen. Sie versuchen aber auch, unter Außerachtlassung demokratischer Grundprinzipien, das Wohl und den Schutz der kulturellen und religiösen Werte beizubehalten, nationalistische Werte hervorzuheben und die Anhänger, insbesondere die Jugendlichen, an sich zu binden und im Sinne der "Ülkücü"-Ideologie zu sozialisieren. Im Internet wird die ganze Bandbreite der Bewegung und ihrer Anhängerinnen und Anhänger offenbar - häufig in drastischen Bildern und Worten. Viele der meist jugendlichen Anhängerinnen und Anhänger bekräftigen in ihrer Selbstdarstellung über das Internet eine rassistische, kulturelle und mitunter auch religiöse Überlegenheit. Das Vorgehen der türkischen Armee in den kurdisch besiedelten Gebieten in Nordsyrien und im Nordirak - in den letzten Jahren gab es mehrere beachtliche Offensiven - wertete die "Ülkücü-Bewegung" positiv, da dadurch die Autonomiegebiete an der türkischen Südgrenze beseitigt würden und sie somit nicht mehr die Souveränität und Integrität des türkischen Staates bedrohen könnten. Entsprechend gab es immer wieder Spannungen zwischen den Anhängerinnen und Anhängern der "Ülkücü-Bewegung" und der PKK. Oft verlagern sich seit der Corona-Pandemie die Konfrontationen zwischen nationalistischen und linksextremistischen türkischstämmigen Personen bzw. PKK-Sympathisierenden ins Internet. Das zeigt sich auch auf den Social Media-Accounts des Niedersächsischen Verfassungsschutzes bei Instagram und Twitter. Auf Info-Beiträge zur "Ülkücü-Bewegung" und zur PKK reagierte die 292
  • gesamten Bundesgebiet mit Spannungen zwischen der PKK-Anhängerschaft, linksextremistischen Türken und der "Ülkücü"-Anhängerschaft gerechnet werden. Rund um die türkischen
Extremismus mit Auslandsbezug jeweilige Gegenseite mit abschätzigen und teilweise herablassenden Kommentaren. Bewertung, Tendenzen, Ausblick Die politischen Entwicklungen in der Türkei sind für die "Ülkücü-Bewegung" in der Bundesrepublik Deutschland wichtiger Impulsgeber. Eine ausgeprägte nationalistische Ausrichtung der Vereine in Deutschland, die gerade seit der politischen Allianz zwischen AKP und MHP bei der Anhängerschaft zugenommen hat, verstärkt dabei eine Abkehr von Integration. Auch die aktuelle innenpolitische und wirtschaftlich sehr problematische Lage in der Türkei führt bislang nicht zu einer nennenswerten Abkehr der "Ülkücü"-Anhängerschaft von der türkischen Regierung. Bisher zeigen die Appelle der Vereine, Provokationen nicht in Gewalt ausarten zu lassen, überwiegend ihre Wirkung. Von den Dachverbänden sind auch weiterhin keine unfriedlichen Aufrufe zu erwarten, man bleibt um die Außendarstellung einer legalen positiven Vereinsarbeit bemüht. Als Träger der extremistischen Ideologie fördern aber auch die Vereine die grundsätzliche Bereitschaft einzelner Anhängerinnen und Anhänger, Gewalt und Provokationen gegen die vermeintlichen Feinde spontan auszuleben. Vor dem Hintergrund andauernder militärischer Einsätze der Türkei gegen die PKK und auch verstärkt durch die Parlamentsund Präsidentschaftswahlen in der Türkei im Mai 2023, muss weiterhin im gesamten Bundesgebiet mit Spannungen zwischen der PKK-Anhängerschaft, linksextremistischen Türken und der "Ülkücü"-Anhängerschaft gerechnet werden. Rund um die türkischen Parlamentsund Präsidentschaftswahlen wird seitens der widerstreitenden Szenen eine verstärkte propagandistische und aggressive Agitation - nicht nur im Vorfeld der Wahlen, sondern wahrscheinlich auch längere Zeit danach - sowohl in der analogen als auch in der digitalen Welt erfolgen. 293
  • seinerzeit federführend an der Erarbeitung des Landesprogramms gegen Rechtsextremismus - für Demokratie und Menschenrechte (heute: "Landesprogramm für Demokratie und Menschenrechte") mitgearbeitet
Extremismusprävention 6.1 Extremismusprävention Für eine effiziente und nachhaltige Sicherheitspolitik müssen Repression und Prävention Hand in Hand gehen. Aus diesem Bewusstsein heraus hat der Niedersächsische Verfassungsschutz 2014 den phänomenübergreifenden Fachbereich Extremismusprävention eingerichtet. Er umfasst eine Vielzahl von Angeboten, von der Informationsvermittlung über Extremismusphänomene und Radikalisierung, das Engagement im Rahmen der Niedersächsischen Landesprogramme für Extremismusprävention, die Präventionsberatung für Fachkräfte bis hin zum Ausstiegsangebot aus dem Extremismus. Da sich die extremistischen Szenen ständig wandeln, werden die Präventionsangebote des Niedersächsischen Verfassungsschutzes stetig an die aktuellen Entwicklungen angepasst. Sie sind zudem zielgruppenorientiert und niedrigschwellig erreichbar. Dies stellt sicher, dass alle Bürgerinnen und Bürger Zugang zu den Angeboten haben, um sich zu informieren, Ansprechpartner bei konkreten Fragen zu finden und ggf. sogar selbst Hilfe zu erhalten, z. B. beim Ausstieg aus der extremistischen Szene. Extremismusprävention ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, die ausschließlich im Zusammenwirken von Staat und Zivilgesellschaft bewältigt werden kann. Der Niedersächsische Verfassungsschutz ist daher Kooperationspartner innerhalb eines Netzwerkes von unterschiedlichen Präventionsakteuren in Niedersachsen sowie auf Bundesebene. Damit trägt er zu einer gelingenden und ganzheitlich angelegten Extremismusprävention für Niedersachsen bei. Deshalb ist er gemeinsam mit dem Landeskriminalamt Niedersachsen (LKA NI) geschäftsführend im Landesprogramm für Islamismusprävention "Kompetenzforum Islamismusprävention Niedersachsen" (KIP NI) tätig und hat seinerzeit federführend an der Erarbeitung des Landesprogramms gegen Rechtsextremismus - für Demokratie und Menschenrechte (heute: "Landesprogramm für Demokratie und Menschenrechte") mitgearbeitet. 296
  • Linksextremistische Bestrebungen Die DKP konnte erstmalig seit Jahren einen Zuwachs an Mitgliedern registrieren. Gleichwohl wurde die Partei mit erheblichen Schwierigkeite
132 Linksextremistische Bestrebungen Die DKP konnte erstmalig seit Jahren einen Zuwachs an Mitgliedern registrieren. Gleichwohl wurde die Partei mit erheblichen Schwierigkeite n konfrontiert: Das Zentralorgan "Unsere Zeit" (UZ) geriet in wirtschaftliche Schwierigkeiten; innerparteiliche Spannungen zwischen den östlichen und westlichen Parteigliederungen traten immer deutlicher hervor. Ideologisch hielt die Partei an ihrer orthodox marxistischleninistischen Ausrichtung fest. Zur Teilnahme der DKP an der Bundestagswahl 2002 erklärte der Parteivorstand: "Unser Land braucht eine Kommunistische Partei, die festhält am sozialistischen Ziel, die den grundlegenden Bruch mit den kapitalistischen Eigentumsund Machtverhältnissen anstrebt, die sich auf die Arbeiterklasse als entscheidende gesellschaftsverändernde Kraft orientiert und die ihr theoretisches Fundament in der schöpferischen Anwendung und Weiterentwicklung der Theorie von Marx, Engels und Lenin für die heutigen Kampfbedingungen hat. Eine solche Partei ist die DKP." ("DKP Informationen" Nr. 01 / 0 2 - Februar 2002, S. 30) Das wichtigste Ereignis für die DKP war ihr 16. Parteitag am 30. November/1. Dezember in Düsseldorf. Er fand erstmals ohne nennenswerte internationale Beteiligung von "Bruderparteien" statt. 13 Die ca. 200 Delegierten bestätigten Heinz STEHR als Parteivorsitzenden sowie Rolf PRIEMER und Nina HAGER als stellvertretende Vorsitzende. 14 Bis auf HAGER kommt keines der 35 Mitglieder des Parteivorstandes aus den neuen Bundesländern. Die Delegierte n konnten sich nicht darauf einigen, den Entwurf eines neuen Parteiprogramms das alte s tammt aus dem Jahr 19 7 8 z u verabschieden. 15 Dem vom Parteivorstand verantworteten Entwurf war bereits im Vorfeld des Parteitage s e i n von den ostdeutschen Parteigliederungen eingebrachter ebenfalls nich t verabschiedeter "Verbesserungsvorschlag" entgegengestellt worden. Dieser weist entgege n d e r vo m Vorstand vertretenen Parteilinie offen stalinistische und die DDR verklärende Inhalte auf. Selbst die von Gremien der Partei entworfene "Handlungsorientierung 2003/2004", mit der die politischen Ziele

📬 Newsletter abonnieren

Maximal einmal pro Monat informieren wir über Neuigkeiten bei Verfassungsschutzberichte.de, wie neue Analysen oder neue Berichte.

Kein Spam. Jederzeit abbestellbar.