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"links or rechts" in den Verfassungsschutz Trends
  • Frankfurter Flughafens. Die Linksextremisten, die fast alle die "Revolutionäre Gewalt" bejahen und diese als "Gegengewalt" rechtfertigen, haben durch Krawalle
  • außerparlamentarischen Bewegungen". Für den Bereich der "Neuen Linken", d.h. derjenigen Linksextremisten, die nicht dem prosowjetischen Kommunismus zuzurechnen sind, gilt
  • marxistisch-leninistischen und trotzkistischen Gruppen der dogmatischen "Neuen Linken" waren Abnutzungsund' Veränderungsprozessen ausgesetzt, die deren Handlungsfähigkeit weiter herabsetzten. Die undogmatische
  • linksextremistische Szene, die im wesentlichen von den Anhängern anarchistischer "autonomer" Strömungen sowie eines undogmatischen "wissenschaftlichen Sozialismus" gebildet wird, blieb unübersichtlich
  • harten Kern. Bei vielen Organisationen der dogmatischen "Neuen Linken" hielten Stagnation und Abwanderung von Mitgliedern auch 1982 an. Alle Gruppen
  • Berichtsjahr noch weitgehend geschlossene Szene der undogmatischen "Neuen Linken" hat sich im laufenden Jahr unterschiedlich entwickelt: Gemäßigtere Kräfte suchten ihre
2. Die Zahl der organisierten Linksextremisten ist im Berichtsjahr von 63.700 auf 62.000 nur unwesentlich gesunken. Hingegen nahmen die linksextremistischen Aktivitäten weiter zu, vor allem beim "Häuserkampf", beim "Antimilitarismus-" und "Friedenskampf" sowie ben Aktionen gegen den Bau der "Startbahn West" des Frankfurter Flughafens. Die Linksextremisten, die fast alle die "Revolutionäre Gewalt" bejahen und diese als "Gegengewalt" rechtfertigen, haben durch Krawalle und militante Aktionen die öffentliche Sncherheit und Ordnung stärker beeinträchtigt als im Vorjahr. Unvermindert handlungsfähig und zunehmend aggressiv stellen sich dne "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) sowie die "Sozialistische Einheitspartei Westberlins" (SEW) mit ihren Nebenorganisationen dar. Die von diesen orthodoxen, d.h. prosowjetischen, Kommunisten ausgehende Gefahr war weiterhin größer, als ihre Zahl -- etwa 55.000 -- und die von ihnen erlangten Wählerstimmen -- Bundestagswahl 1980: 0,2 % -- ausweisen: Als Teil der "Kommunnstischen Weltbewegung" wird die DKP von regierenden "Bruderparteien", vor allem von der "Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands" (SED) finanziert und unterstützt. Die DKP vertritt wie bisher bedingungslos deren Ziele, wie ihre Kampagne gegen den NATO-Doppelbeschluß und ihr Eintreten für die polnische Militärdiktatur beweisen. Außerdem gelang es den orthodoxen Kommunisten in größerem Umfang als früher, mit nichtextremistischen Gruppen und Personen "Aktionsbündnisse" einzugehen. Dabei spielten die von ihnen beeinflußten Organisationen eine besondere Rolle. . Im laufenden. Jahr blieben Organisationsgefüge, Mitgliederzahlen sowie Agitationsund Aktionsschwerpunkte des orthodoxen Kommunismus und seines Umfeldes im wesentlichen unverändert. Zu ihrem schlechten Wahlergebnis von 0,3 % bei der niedersächsischen Landtagswahl stellte die DKP fest, es "stehe in deutlichem Widerspruch zu der gewachsenen Anerkennung der DKP in außerparlamentarischen Bewegungen". Für den Bereich der "Neuen Linken", d.h. derjenigen Linksextremisten, die nicht dem prosowjetischen Kommunismus zuzurechnen sind, gilt: Die marxistisch-leninistischen und trotzkistischen Gruppen der dogmatischen "Neuen Linken" waren Abnutzungsund' Veränderungsprozessen ausgesetzt, die deren Handlungsfähigkeit weiter herabsetzten. Die undogmatische linksextremistische Szene, die im wesentlichen von den Anhängern anarchistischer "autonomer" Strömungen sowie eines undogmatischen "wissenschaftlichen Sozialismus" gebildet wird, blieb unübersichtlich. Die bereits 1980 mit Hausbesetzungen hervorgetretene "neue Protestwelle" nahm an Militanz zu und breitete sich in allen Teilen der Bundesrepublik Deutschland aus. Ihre Akteure sprachen von einer "existentiellen Revolte" und forderten die Abschaffung von Politik und Staat. "Autonome anarchistisch orientierte Kräfte" stellten bei Krawallen häufig den harten Kern. Bei vielen Organisationen der dogmatischen "Neuen Linken" hielten Stagnation und Abwanderung von Mitgliedern auch 1982 an. Alle Gruppen zeigten zunehmende Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Die im Berichtsjahr noch weitgehend geschlossene Szene der undogmatischen "Neuen Linken" hat sich im laufenden Jahr unterschiedlich entwickelt: Gemäßigtere Kräfte suchten ihre Positionen -- besetzte Häuser, autonome Zentren -- durch Verhandlungen mit dem "System" zu sichern. Militante Gruppen betonten demgegenüber, für die "Autonomen" werde die Anwendung von Gewalt zur "objektiven Notwendigkeit". 6:
  • Bürgerinnen und Bürger zu leisten. die Gefahr eines Rechtsterrorismus keineswegs gebannt. Auf Kosten von Leib Nicht außer Acht zu lassen
  • Deutschland Schutz suzeitig der Linksextremismus, der sein chenden Menschen wollen RechtsextreGewaltpotenzial auf erschreckende misten unsere Gesellschaft spalten und Weise unter
  • Existenz der rechtsextreGipfels in Hamburg offenbarte. Die mistischen Gruppen "Old School Soblinde Zerstörungswut der linksciety" und "Freital", gegen die Ermittextremistischen
  • Hessen im Jahr 2016 dafür, dass Linksextremisten keine verauf 799 Straftaten mit rechtsextremistikannten Weltverbesserer sind, sondern schem Hintergrund. Zugleich ersinnen
  • Repukräften im Rahmen von direkten Aufeiblik neu verpackt, als rechtsextremistisch nandertreffen. Die Statistik zur Politisch zu entlarven und über
  • weist für diesen der Reichsbürgerund SelbstverwalterBereich mehr als 90 linksextremistische bewegung zu informieren. Straftaten im Jahr 2016 aus. Gegen jegliche
  • dessen Gefahren als Euro in die Bekämpfung des Rechtsextremismus und rund 1,2 Millionen Euro
Hessischer Verfassungsschutzbericht 2016 und den daraus gezogenen staatlichen mündige und verantwortungsbewusste und gesellschaftlichen Konsequenzen ist Bürgerinnen und Bürger zu leisten. die Gefahr eines Rechtsterrorismus keineswegs gebannt. Auf Kosten von Leib Nicht außer Acht zu lassen bleibt gleichund Leben der in Deutschland Schutz suzeitig der Linksextremismus, der sein chenden Menschen wollen RechtsextreGewaltpotenzial auf erschreckende misten unsere Gesellschaft spalten und Weise unter dem Deckmantel des Verin ihrem Sinne grundlegend verändern. sammlungsrechts im Rahmen des G20Das zeigt die Existenz der rechtsextreGipfels in Hamburg offenbarte. Die mistischen Gruppen "Old School Soblinde Zerstörungswut der linksciety" und "Freital", gegen die Ermittextremistischen Szene gegenüber Eilungsverfahren laufen bzw. bereits gentum der Hamburger Bürger und die abgeschlossen sind, deutlich. Zudem Brutalität gegenüber den Einsatzkräften stiegen die Zahlen der Politisch Motivierist einmal mehr ein trauriger Beleg ten Kriminalität in Hessen im Jahr 2016 dafür, dass Linksextremisten keine verauf 799 Straftaten mit rechtsextremistikannten Weltverbesserer sind, sondern schem Hintergrund. Zugleich ersinnen eine Gefahr für den Staat und seine BürRechtsextremisten immer wieder neue ger darstellen. Die szeneimmanente Mittel und Wege, um ihre menschenNichtanerkennung des staatlichen Geund demokratiefeindlichen Ziele zu erwaltmonopols zeigte im Jahr 2016 aber reichen. So gilt es, Phänomene wie etwa auch in Hessen in einer niedrigen die Identitäre Bewegung, welche die Hemmschwelle zur Gewaltanwendung, antidemokratischen Ideen der Konservainsbesondere zum Nachteil von Einsatztiven Revolution in der Weimarer Repukräften im Rahmen von direkten Aufeiblik neu verpackt, als rechtsextremistisch nandertreffen. Die Statistik zur Politisch zu entlarven und über die Gefährlichkeit Motivierten Kriminalität weist für diesen der Reichsbürgerund SelbstverwalterBereich mehr als 90 linksextremistische bewegung zu informieren. Straftaten im Jahr 2016 aus. Gegen jegliche Ausprägungen von ExRepressive Maßnahmen sind unabdingtremismus ist neben den Sicherheitsbebar notwendig, um für die Sicherheit der hörden aber auch unsere freiheitlich-deMenschen in Hessen zu sorgen. Darüber mokratische Gesellschaft aufgefordert, hinaus ist die Präventionsarbeit ein zendeutlich Position zu beziehen. Nur so ist traler Bestandteil der Extremismusbeunsere Demokratie zu schützen und die kämpfung. So stellt die Hessische LanSicherheit für die in Hessen lebenden desregierung im Jahr 2017 rund vier Menschen zu gewährleisten. Eine weMillionen Euro für das "Landesprosentliche Aufgabe des Verfassungsgramm Hessen - aktiv für Demokratie schutzes in Hessen ist es, einen substanund gegen Extremismus" zur Verfügung, ziellen Beitrag zu Ihrem Wissen über wobei davon mehr als 1,5 Millionen Extremismus und dessen Gefahren als Euro in die Bekämpfung des Rechtsextremismus und rund 1,2 Millionen Euro
  • Linksextremismus ment, die Linkspartei.PDS-Fraktion im Deutschen Bundestag, Linkspartei.PDS-Fraktionen in den Bundesländern, der Bundesvorstand, Landesund Kreisverbände sowie Einzelpersonen sind
  • neben einer so genannten Startseite der Linkspartei.PDS mit eigenen Homepages vertreten. Auch in Bayern nehmen Kreisverbände und Basisorganisationen das Internet
  • Anspruch. Der Linkspartei.PDS-nahe Jugendverband ['solid] nutzt bundesweit ebenfalls das moderne Kommunikationsmedium. 2.1.3 Plattformen, Arbeitsund Interessengemeinschaften Plattformen, Arbeitsund Interessengemeinschaften sowie
  • innerparteiliche Zusammenschlüsse sind wesentlich für die Bündnisund Integrationspolitik der Linkspartei.PDS. Sie wirken im Rahmen des Statuts in der Partei, können
  • offen vertreten. Sie sind integrale Bestandteile der Bestandteile der Linkspartei.PDS. Die Partei muss sich deshalb die Linkspartei.PDS Tätigkeit der Plattformen
  • Dezember 1989 gegründete KPF der Linkspartei.PDS - ihr sind etwa 1.000 Mitglieder zuzurechnen - ist eine marxistisch-leninistische Organisation. Sie betrachtet
  • gegründeten Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) zusammen. Innerhalb der Linkspartei.PDS ist die KPF die Gruppierung, die sich am deutlichsten zum Bekenntnis
172 Linksextremismus ment, die Linkspartei.PDS-Fraktion im Deutschen Bundestag, Linkspartei.PDS-Fraktionen in den Bundesländern, der Bundesvorstand, Landesund Kreisverbände sowie Einzelpersonen sind neben einer so genannten Startseite der Linkspartei.PDS mit eigenen Homepages vertreten. Auch in Bayern nehmen Kreisverbände und Basisorganisationen das Internet in Anspruch. Der Linkspartei.PDS-nahe Jugendverband ['solid] nutzt bundesweit ebenfalls das moderne Kommunikationsmedium. 2.1.3 Plattformen, Arbeitsund Interessengemeinschaften Plattformen, Arbeitsund Interessengemeinschaften sowie ähnliche innerparteiliche Zusammenschlüsse sind wesentlich für die Bündnisund Integrationspolitik der Linkspartei.PDS. Sie wirken im Rahmen des Statuts in der Partei, können sich eigene Satzungen geben und können Integrale ihre politischen Ziele in der Partei offen vertreten. Sie sind integrale Bestandteile der Bestandteile der Linkspartei.PDS. Die Partei muss sich deshalb die Linkspartei.PDS Tätigkeit der Plattformen, Arbeitsund Interessengemeinschaften wie auch das Wirken der sonstigen innerparteilichen Zusammenschlüsse sowie die Äußerungen ihrer Mitglieder als Gesamtpartei zurechnen lassen. Plattformen sind in der Regel Zusammenschlüsse mit gemeinsamer Ideologie, während Arbeitsund Interessengemeinschaften themenbezogen auf wichtigen Aktionsfeldern tätig werden. 2.1.3.1 Kommunistische Plattform (KPF) Die am 30. Dezember 1989 gegründete KPF der Linkspartei.PDS - ihr sind etwa 1.000 Mitglieder zuzurechnen - ist eine marxistisch-leninistische Organisation. Sie betrachtet die DKP als natürliche Verbündete und arbeitet auch mit der noch in der DDR gegründeten Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) zusammen. Innerhalb der Linkspartei.PDS ist die KPF die Gruppierung, die sich am deutlichsten zum Bekenntnis zum Kommunismus bekennt. Sie strebt die Fortsetzung marxistischer und Marxismus-Lenileninistischer Politik, also die Diktatur des Proletariats, an. In ihren nismus Gründungsthesen betonte sie: "Die revolutionäre Arbeiterbewegung mit dem Wissenschaftlichen Kommunismus, mit dem Marxismus-Leninismus, zu verbinden, aufgrund der marxistisch-leninistischen Analyse der realen Gesellschaftsentwicklung Strategie und Taktik zu bestimmen und Politik zu organisieren - ist vornehmste Aufgabe der Kommunisten und sie bleibt es." Nach einer programmatischen Erklärung vom Februar 1994, verfasst von drei Sprechern der KPF, bildet der Wissenschaftliche Kommunismus, wie er durch Lenin, Luxemburg, Gramsci, Trotzki, Bucharin oder Mao Verfassungsschutzbericht Bayern 2005
  • Vielzahl von teilweise großflächigen Farbschmierereien. Mit sechs (2013: 22) linksextremistisch geprägten Gewalttaten ist im Berichtsjahr ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen
  • insgesamt rd. 680 Personen der linksextremistischen Szene sind unverändert rd. 300 Personen als gewaltbereit zu bewerten. Die linksextremistische Organisation "Avanti
  • Projekt undogmatische Linke" ("Avanti") hat in ihrer Vollversammlung im Oktober das vollständige Aufgehen in die "Interventionistische Linke" (IL), die bundesweit
  • mehr als 20 überwiegend linksextremistischen Gruppierungen gebildet wird, beschlossen. Die bisherigen schleswigholsteinischen Avanti-Ortsgruppen treten bereits öffentlich unter Namen
  • Szenetreffpunkten, zu einer erhöhten Vorsicht bis Verunsicherung der linksextremistischen Szene bei. Seit Mitte September war eine deutliche Unterstützung durch linksextremistische
  • Forderung nach der Aufhebung des PKK-Verbotes trägt die linksextremistische Szene vehement mit. Zu gewaltorientierten Aktionen kam es in diesem
  • jedoch kann wegen der gewaltbefürwortenden Grundhaltung großer Teile der linksextremistischen Szene in Bezug auf diesen Aspekt keine generelle Entwarnung gegeben
Schleswig-Holsteinischer Landtag - 18. Wahlperiode Drucksache 18/ #N!# Deutschland" (AfD) festzustellen. Daneben kam es zu einer Vielzahl von teilweise großflächigen Farbschmierereien. Mit sechs (2013: 22) linksextremistisch geprägten Gewalttaten ist im Berichtsjahr ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. Von insgesamt rd. 680 Personen der linksextremistischen Szene sind unverändert rd. 300 Personen als gewaltbereit zu bewerten. Die linksextremistische Organisation "Avanti - Projekt undogmatische Linke" ("Avanti") hat in ihrer Vollversammlung im Oktober das vollständige Aufgehen in die "Interventionistische Linke" (IL), die bundesweit von mehr als 20 überwiegend linksextremistischen Gruppierungen gebildet wird, beschlossen. Die bisherigen schleswigholsteinischen Avanti-Ortsgruppen treten bereits öffentlich unter Namen und Logo der IL auf. Die Vielzahl an "auswärtigen" Veranstaltungen und das Fehlen konkreter Anlässe von hervorgehobener Bedeutung in Schleswig-Holstein, wie beispielsweise die Landtagsund Bundestagswahlen 2013, können Gründe für den verhaltenen Jahresverlauf darstellen. Darüber hinaus trugen exekutive Maßnahmen der Sicherheitsbehörden wie Hausdurchsuchungen bei Einzelpersonen und an Szenetreffpunkten, zu einer erhöhten Vorsicht bis Verunsicherung der linksextremistischen Szene bei. Seit Mitte September war eine deutliche Unterstützung durch linksextremistische Gruppierungen zum Themenkomplex "Kampfhandlungen in Syrien" und der Kampagne "Solidarität mit Kobane und Rojava" zu beobachten. Es wurden Demonstrationen und Kundgebungen unterstützt; vor allem die autonome Szene organisierte diese gemeinsam mit kurdischen Vereinen und Verbänden. Ebenso wurden in sozialen Netzwerken Spendenaufrufe für Waffenfinanzierungen verbreitet und Geldspenden nach Syrien transferiert. Die Forderung nach der Aufhebung des PKK-Verbotes trägt die linksextremistische Szene vehement mit. Zu gewaltorientierten Aktionen kam es in diesem Zusammenhang in SchleswigHolstein nicht, jedoch kann wegen der gewaltbefürwortenden Grundhaltung großer Teile der linksextremistischen Szene in Bezug auf diesen Aspekt keine generelle Entwarnung gegeben werden. 71
  • Straftaten rechtsextremistische davon Gewalttaten Straftaten 2013 2014 2015 2013 2014 2015 Freistaat Sachsen 1635 1.710 2.234 67 83 201 Landkreis
  • Sächsische Schweiz - 128 114 281 6 3 37 Osterzgebirge Rechtsextremistische Musikszene/ rechtsextremistischen Musikgruppe "A3stus" rechtsextremistische Vertriebe aus Berlin
  • OsterzgeVersandhaus" (Gohrisch, Bad Schandau - birge existieren keine Strukturen der rechtsexLadengeschäft) sind in dem Landkreis gleich tremistischen Musikszene. zwei rechtsextremistische VertriebsunternehAm
  • sind seit Jahren BestandJN organisierten Vortragsveranstaltung in teil der rechtsextremistischen Vertriebsszene Pirna der Zwickauer Liedermacher FreilichFrei in Sachsen. Das Nationale
  • Auftritten der 1.12.12 Vogtlandkreis Im Vogtlandkreis wurden der rechtsextremisNeonationalsozialisten tischen Szene im Berichtsjahr zwischen 100 und 150 Personen zugerechnet
  • sachsenDie neonationalsozialistische Szene wurde bis weiten Vergleich lag das rechtsextremistische April 2014 von der ehemaligen "Revolutionären Personenpotenzial somit im unteren
  • Bereich. Nationalen Jugend" (RNJ) Vogtland geprägt. Dennoch entfalteten die Rechtsextremisten in Im Februar 2015 wurde die Gründung des sogeder Region
Straftaten rechtsextremistische davon Gewalttaten Straftaten 2013 2014 2015 2013 2014 2015 Freistaat Sachsen 1635 1.710 2.234 67 83 201 Landkreis Sächsische Schweiz - 128 114 281 6 3 37 Osterzgebirge Rechtsextremistische Musikszene/ rechtsextremistischen Musikgruppe "A3stus" rechtsextremistische Vertriebe aus Berlin. Mit "The Store" (Pirna) und dem "Nationalen Im Landkreis Sächsische Schweiz-OsterzgeVersandhaus" (Gohrisch, Bad Schandau - birge existieren keine Strukturen der rechtsexLadengeschäft) sind in dem Landkreis gleich tremistischen Musikszene. zwei rechtsextremistische VertriebsunternehAm 4. Juli 2015 trat im Rahmen einer von den men ansässig. Beide sind seit Jahren BestandJN organisierten Vortragsveranstaltung in teil der rechtsextremistischen Vertriebsszene Pirna der Zwickauer Liedermacher FreilichFrei in Sachsen. Das Nationale Versandhaus hat auf. Außerdem kam es während Anti-AsylAnfang 2015 den Nordsachsen-Versand, Veranstaltungen in verschiedenen Kommunen ursprünglicher Sitz in Eilenburg, übernommen. des Landkreises mehrfach zu Auftritten der 1.12.12 Vogtlandkreis Im Vogtlandkreis wurden der rechtsextremisNeonationalsozialisten tischen Szene im Berichtsjahr zwischen 100 und 150 Personen zugerechnet. Im sachsenDie neonationalsozialistische Szene wurde bis weiten Vergleich lag das rechtsextremistische April 2014 von der ehemaligen "Revolutionären Personenpotenzial somit im unteren Bereich. Nationalen Jugend" (RNJ) Vogtland geprägt. Dennoch entfalteten die Rechtsextremisten in Im Februar 2015 wurde die Gründung des sogeder Region eine Vielzahl von Aktivitäten. Diese nannten Stützpunktes Vogtland der Partei Der wurden oft vor dem Hintergrund der AsyltheIII. Weg bekanntgegeben. Die ehemalige Fühmatik initiiert. rungsperson der RNJ, Rico DÖHLER aus dem Vogtland, übernahm die Leitung dieses Ablegers, welcher über ca. 30 Mitglieder verfügte. 174 | II. Extremismus im Freistaat Sachsen
  • hinaus zu einer Zunahme der auf den Bereich PMK - rechts -. In Auseinandersetzungen mit PKK-SympaHessen gab es im Berichtszeitraum
  • auch deutsche Linksextreber/Flüchtlinge richteten, davon entfiemisten involviert, indem sie Flaschen len 67 auf den Bereich PMK - rechts -. und Feuerwerkskörper
  • Bevölkerung zu Regierungsanhängern auf der einen soschüren. Dabei missbrauchten Rechtswie (links)extremistischen Türken und extremisten das Internet, indem sie etwa
  • Visier von Extremisten | Die Zahl der bundesweit gegen AsylAuch Linksextremisten instrumentalisierund Flüchtlingsunterkünfte gerichteten ten die Themen "Flüchtlinge" und Straftaten betrug
Extremismus in Hessen - Ein Überblick schläge, bei denen etliche Menschen (PMK) - rechts -. In Hessen gab es im ums Leben kamen. Berichtszeitraum 25 (2015: 28) Straftaten, die sich gegen Asylund FlüchtDas nach dem gescheiterten Putsch lingsunterkünfte richteten, davon entfieoffensive und zum Teil provokante Auflen 22 (2015: 25) auf den Bereich PMK treten von Anhängern des türkischen - rechts -. Gegen Asylbewerber/FlüchtStaatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan linge gab es im Berichtsjahr bundesweit und türkischen Nationalisten führte 2.545 Straftaten, davon entfielen 2.417 darüber hinaus zu einer Zunahme der auf den Bereich PMK - rechts -. In Auseinandersetzungen mit PKK-SympaHessen gab es im Berichtszeitraum 72 thisanten. Daran waren im April in FrankStraftaten, die sich gegen Asylbewerfurt am Main auch deutsche Linksextreber/Flüchtlinge richteten, davon entfiemisten involviert, indem sie Flaschen len 67 auf den Bereich PMK - rechts -. und Feuerwerkskörper auf Teilnehmer eines "Friedensmarschs für die Türkei Die Agitation gegen Flüchtlinge und die und die EU" warfen, aus deren Reihen Flüchtlingspolitik bildete ein zentrales heraus immer wieder der türkische naThema des Rechtsextremismus in Hestionalistische "Wolfsgruß" gezeigt wurde. sen. Vor dem Hintergrund ihres rassistischen Weltbilds - gepaart mit NationaHalten diese Entwicklungen in der lismus und Angst vor "kultureller Türkei, die von maßgeblichen ProtagoÜberfremdung" - betrachteten Rechtsnisten nach Deutschland hineinextremisten Flüchtlinge als Feinde und getragen werden, an, wird sich die trainstrumentalisierten dieses Feindbild, ditionell bestehende Polarisation um Ressentiments und Ängste in der zwischen türkischen Nationalisten und teilweise verunsicherten Bevölkerung zu Regierungsanhängern auf der einen soschüren. Dabei missbrauchten Rechtswie (links)extremistischen Türken und extremisten das Internet, indem sie etwa Kurden sowie Regierungsgegnern auf Hasskommentare, Aufrufe zur Gewalt der anderen Seite verstärken. Darüber und Drohungen verbreiteten sowie hinaus sind "Aktionen" von PKK-AnhänPolitiker, Flüchtlingshelfer und Mediengern wahrscheinlich, die sich gegen Türhelfer beschimpften. Diese fremdenken, türkische Einrichtungen und Repräfeindliche Agitation birgt das Risiko, sentanten des türkischen Staats richten dass sich Einzelpersonen und Gruppiekönnen. rungen radikalisieren, was zum Begehen schwerer Straftaten führen kann. Flüchtlinge im Visier von Extremisten | Die Zahl der bundesweit gegen AsylAuch Linksextremisten instrumentalisierund Flüchtlingsunterkünfte gerichteten ten die Themen "Flüchtlinge" und Straftaten betrug im Berichtsjahr 988, "Flüchtlingspolitik", um die Legitimation davon entfielen - ebenso wie im Jahr ihrer traditionellen Themenund Akti2015 - 923 Delikte auf den Phänomenonsfelder "Antirassismus" und "selbstbereich Politisch Motivierte Kriminalität verwaltete Freiräume" zu unterstreichen
  • Gegen den Strom! Aufmucken gegen rechte Zustände! Für eine junge, radikale Offensive von links". Die Teilnehmer betonten ihr "antifaschistisches
  • antikapitalistisches Engagement", das bereits im CD-Projekt "aufmucken gegen rechts" - einer Verteilaktion von antifaschistischen CDs vor Schulen - sowie in anderen
  • Gast der Konferenz sprach sich der auf der Linkspartei.PDS-Liste gewählte Europaabgeordnete Tobias Pflüger für eine Ablehnung des EU-Verfassungsvertrags
  • Neoliberalismus und Militarismus geprägt sei. Die Konferenz forderte die Linkspartei.PDS auf, bei ihrer Ablehnung des Entwurfs zu bleiben. Die Landesmitgliederversammlung
  • Beteiligung an der bundesweiten Kampagne von ['solid] "aufmucken gegen rechts". Mit Presseerklärung vom 15. September bot ['solid] Nürnberg eine kostenlose
  • Tauschaktion die von ['solid] produzierte antifaschistische CD "AufMUCKEn gegen Rechts" an, nachdem an Schulen im Ballungsraum Nürnberg-Fürth-Erlangen
  • Propaganda-CD mit Liedern einschlägig bekannter Bands aus der rechten Szene begonnen hatte. Einen politischen Arbeitsschwerpunkt von ['solid] Bayern stellte
Linksextremismus 175 Bayern) an. Er verfügt in Bayern über einen Landesverband mit Ortsgruppen in München, Passau, Regensburg, Nürnberg, Bayreuth, Ingolstadt, Aschaffenburg und Coburg. Im August wurde eine Ortsgruppe in Weißenburg, im Oktober in Würzburg und im Dezember in Bamberg gegründet. Als Organ der bayerischen Jugendorganisation erscheint der Landesmitgliederrundbrief "['ROTFRONT!]". An der 6. Bundesdelegiertenkonferenz des Jugendverbands ['solid] vom Bundesdelegier11. bis 13. März in Frankfurt am Main nahmen nahezu 100 Delegierte tenkonferenz aus 15 Landesverbänden teil. Im Mittelpunkt der Konferenz stand die Neuwahl des achtköpfigen Bundessprecherrats für eine Amtszeit von einem Jahr, dem auch künftig die bayerische Aktivistin Barbara Paech angehört, die zugleich Mitglied in den bayerischen Landesverbänden von ['solid] und der Linkspartei.PDS ist. Die Delegierten verabschiedeten den Leitantrag "Gegen den Strom! Aufmucken gegen rechte Zustände! Für eine junge, radikale Offensive von links". Die Teilnehmer betonten ihr "antifaschistisches und antikapitalistisches Engagement", das bereits im CD-Projekt "aufmucken gegen rechts" - einer Verteilaktion von antifaschistischen CDs vor Schulen - sowie in anderen Beschlüssen zum Ausdruck gekommen war. Einen weiteren Themenschwerpunkt bildete der Verfassungsentwurf der EU. Als Gast der Konferenz sprach sich der auf der Linkspartei.PDS-Liste gewählte Europaabgeordnete Tobias Pflüger für eine Ablehnung des EU-Verfassungsvertrags aus, da dieser von Neoliberalismus und Militarismus geprägt sei. Die Konferenz forderte die Linkspartei.PDS auf, bei ihrer Ablehnung des Entwurfs zu bleiben. Die Landesmitgliederversammlung von ['solid] Bayern fand vom 5. bis Landesmitglieder6. Februar in Nürnberg statt. Zentrale Punkte der Veranstaltung waren versammlung die Neuwahl des Landesvorstands, die Festlegung der Arbeitsschwerpunkte sowie die weitere Beteiligung an der bundesweiten Kampagne von ['solid] "aufmucken gegen rechts". Mit Presseerklärung vom 15. September bot ['solid] Nürnberg eine kostenlose CD-Tauschaktion für die so genannte Schulhof-CD der NPD gegen CD-Tauschaktion die von ['solid] produzierte antifaschistische CD "AufMUCKEn gegen Rechts" an, nachdem an Schulen im Ballungsraum Nürnberg-Fürth-Erlangen die NPD mit der Verteilaktion ihrer Propaganda-CD mit Liedern einschlägig bekannter Bands aus der rechten Szene begonnen hatte. Einen politischen Arbeitsschwerpunkt von ['solid] Bayern stellte auch im Hinblick auf eine kostenlose Bildung die Mitwirkung an Protesten unter dem Motto "Bildet die Rettung!" dar. Anlass war die geplante Einführung von Studiengebühren und Büchergeld an deutschen Schulen und Universitäten. Verfassungsschutzbericht Bayern 2005
  • a.d.AischScheinfeld BadWindsheim, fand am 12. Oktober ein Rockkonzert der rechtsextremistischen Szene statt. Mit knapp 1.000 Teilnehmern aus ganz Deutschland
  • benachbarten Ausland war es seit Jahren das größte rechtsextremistische Konzert in Bayern. Veranstalter war der Oberpfälzer NPD-Funktionär Patrick Schröder
  • auch das rechtsextremistische Internet-Radio/-TV "FSN" betreibt. Patrick Schröder hielt die genaue Veranstaltungsörtlichkeit so lang wie möglich geheim
  • gesamten Bundesgebiet. Die Verwaltungsgemeinschaft Scheinfeld sah keine ausreichenden rechtlichen Gründe, um das Konzert verbieten zu können. Dem Veranstalter wurden jedoch
  • gelingt es den Veranstaltern in Bayern nur noch selten, rechtsextremistische Konzerte durchzuführen. Im Jahr 2013 fanden in Bayern neben
  • Konzert in Scheinfeld keine weiteren rechtsextremistischen Konzerte statt. Im Jahr 2012 waren es noch sechs. 5.3 Rechtsextremistische Vertriebsstrukturen Rechtsextremistische Vertriebe
  • Versandhandel kommerzialisieren die subkulturell geprägte rechtsextremistische Szene. Das Sortiment ist gezielt auf die Bedürfnisse der Anhänger einzelner Szene-Stilrichtungen
  • Subkultur ausgerichtet. Bei der Produktion 94 Verfassungsschutzbericht Bayern 2013 Rechtsextremismus
Eintrittsgeldern in der Regel gerade die Kosten für Saalmiete und Bandgagen decken können. Konzert in In einer Diskothek in Scheinfeld, Landkreis Neustadt a.d.AischScheinfeld BadWindsheim, fand am 12. Oktober ein Rockkonzert der rechtsextremistischen Szene statt. Mit knapp 1.000 Teilnehmern aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland war es seit Jahren das größte rechtsextremistische Konzert in Bayern. Veranstalter war der Oberpfälzer NPD-Funktionär Patrick Schröder, der auch das rechtsextremistische Internet-Radio/-TV "FSN" betreibt. Patrick Schröder hielt die genaue Veranstaltungsörtlichkeit so lang wie möglich geheim, um eine störungsfreie Durchführung zu ermöglichen. Selbst in der Szene kursierten zwei Tage zuvor noch mehrere mögliche Konzertorte im gesamten Bundesgebiet. Die Verwaltungsgemeinschaft Scheinfeld sah keine ausreichenden rechtlichen Gründe, um das Konzert verbieten zu können. Dem Veranstalter wurden jedoch Auflagen erteilt. Die Polizei führte auf dem Anfahrtsweg rund um dasVeranstaltungsgelände und währendder Veranstaltung umfangreiche Kontrollen durch. Dabei kam es zu einer Festnahme wegen gefährlicher Körperverletzung. An einer Kontrollstelle konnteein T-Shirt mit Hakenkreuz und Hitlerbild sichergestellt werden. Aufgrund des intensiven Überwachungsdrucks der Sicherheitsbehörden und des damit verbundenen finanziellen Risikos gelingt es den Veranstaltern in Bayern nur noch selten, rechtsextremistische Konzerte durchzuführen. Im Jahr 2013 fanden in Bayern neben dem Konzert in Scheinfeld keine weiteren rechtsextremistischen Konzerte statt. Im Jahr 2012 waren es noch sechs. 5.3 Rechtsextremistische Vertriebsstrukturen Rechtsextremistische Vertriebe und Versandhandel kommerzialisieren die subkulturell geprägte rechtsextremistische Szene. Das Sortiment ist gezielt auf die Bedürfnisse der Anhänger einzelner Szene-Stilrichtungen wie der Skinhead-, der NS-Hatecoreoder der NS-Black-Metal-Subkultur ausgerichtet. Bei der Produktion 94 Verfassungsschutzbericht Bayern 2013 Rechtsextremismus
  • Antirepression. Für jeden Linksextremisten stehen antifaschistische Aktivitäten im Vordergrund. Wie die Bekämpfung des Rechtsextremismus nutzen sie auch andere gesellschaftliche Reizthemen
  • Anhänger zu finden. Antifaschismus Linksextremisten nutzen den breiten gesellschaftlichen Konsens Ablehnung der gegen den Rechtsextremismus für ihre politischen Ziele
  • allerdings weit über die Bekämpfung des Rechtsextremismus Demokratie hinaus reichen. Antifaschismus im linksextremistischen Sinn beinhaltet auch die Ablehnung der parlamentarischen
  • deutschen Antifaschismus liegen im Widerstand Verfassungsschutzbericht Bayern 2013 151 Linksextremismus
4. Linksextremistische Themenfelder Um ihre politischen und gesellschaftlichen Vorstellungen durchzusetzen, engagieren sich Linksextremisten in verschiedenen politischen undgesellschaftlichen Themenfeldern. Typische Aktionsfelder für Linksextremisten sind Antifaschismus, Antimilitarismus, Antirepression, Antiimperialismus, Antiglobalisierung, Antiatomkraft, Asylpolitik und der Kampf gegen "Sozialabbau" Die wichtigsten waren im Jahr 2013 Antifaschismus, Antimilitarismus und Antirepression. Für jeden Linksextremisten stehen antifaschistische Aktivitäten im Vordergrund. Wie die Bekämpfung des Rechtsextremismus nutzen sie auch andere gesellschaftliche Reizthemen, um innerhalb bürgerlich-demokratischer Protestbewegungen neue Anhänger zu finden. Antifaschismus Linksextremisten nutzen den breiten gesellschaftlichen Konsens Ablehnung der gegen den Rechtsextremismus für ihre politischen Ziele, die allerdings weit über die Bekämpfung des Rechtsextremismus Demokratie hinaus reichen. Antifaschismus im linksextremistischen Sinn beinhaltet auch die Ablehnung der parlamentarischen Demokratie. Ursprünglich bezog sich der Begriff Antifaschismus auf die inneritalienische Opposition gegen die Herrschaft Mussolinis. Die Wurzeln des deutschen Antifaschismus liegen im Widerstand Verfassungsschutzbericht Bayern 2013 151 Linksextremismus
  • Gegner, insbesondere gegen Personen, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren sowie gegen linksextremistische Antifaschisten: Am 30. Mai skandierten mehrere unbekannte Personen
  • Aschaffenburg rechtsextremistische Parolen. Ein 35-Jähriger forderte sie auf, dies zu unterlassen. Daraufhin schlugendie Täter ihn und seinen Begleiter
  • Arbeit nochmals - auch personell - verstärkt. Verfassungsschutzbericht Bayern 2013 81 Rechtsextremismus
2.2 Gewaltorientierte rechtsextremistische Szene in Bayern Fremdenfeindlichkeit und Rassismus, verbunden mit Hass und Ablehnung von Demokratie und pluralistischer Gesellschaft, 5 X MR bilden den Nährboden für rechtsextremistische Gewalttaten. Die Pr d "INVASION STOPPEN! HE HEN ARBEITSMARKT N Abwertung und Entmenschlichung von Feindbildern fördern ein SCHÜTZEN } Sinken der Hemmschwelle zur Gewaltanwendung. Derin Teilen der Szene gepflegte Gewaltkult, der mit der Verherrlichung von "kriegerisch-soldatischer Tugend" einhergeht, wirkt sich ebenfalls auf Gewaltbefürwortung und -anwendung aus. Die Mehrzahl der rechtsextremistischen Gewalttaten wird spontan verübt. Häufig erfolgen solche Taten aus einer Situation heraus, in der Rechtsextremisten - einzeln oder in kleinen Gruppen - auf Personen treffen, die den typischen rechtsextremistischen Feindbildern entsprechen. Beispielsweise beschimpften am 19. Mai zwei junge Männer aus Bamberg eine türkische Familie mit Parolen wie "Scheiß Türken" und schlugen diese zu Boden. Einer schwangeren Frau wurde mehrfach in den Bauch geboxt und getreten. Ein weiteres Opfer erlitt einen Schlüsselbeinbruch. Rechtsextremistisch motivierte Gewalt richtet sich darüber hinaus auch gegen den politischen Gegner, insbesondere gegen Personen, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren sowie gegen linksextremistische Antifaschisten: Am 30. Mai skandierten mehrere unbekannte Personen in Aschaffenburg rechtsextremistische Parolen. Ein 35-Jähriger forderte sie auf, dies zu unterlassen. Daraufhin schlugendie Täter ihn und seinen Begleiter zu Boden und traten auf sie ein. Das Bayerische Landesamt für Verfassungsschutz hat die Beobachtung von gewaltorientierten Personen und Gruppen in einem eigenen Referat gebündelt. Es wird damit ein fallbezogener Beobachtungsansatz verfolgt, wobei der Informationsaustausch mit den Polizeibehörden eine besondere Rolle spielt. Außerdem wurde die präventive Arbeit nochmals - auch personell - verstärkt. Verfassungsschutzbericht Bayern 2013 81 Rechtsextremismus
  • Rechtsextremistische Themenfelder und Aktionsformen 3.1 Rechtsextremistische Themenfelder Der Rechtsextremismus tritt in verschiedenen Ausprägungen nationalistischer, rassistischer und antisemitischer Ideologieelemente sowie
  • oder Rasse entscheide über den Wert eines Menschen. Dieses rechtsextremistische Werteverständnis steht in einem fundamentalen Widerspruch zum Grundgesetz, das dieWürde
  • Menschen in den Mittelpunkt stellt. Klassische Rechtsextremisten versuchen, die nationalsozialistische GewaltThemen herrschaft unter Herausstellung angeblich positiver Leistungen zu rechtfertigen, Widerstandskämpfer
  • Energie systematisch den Interessen der Bürger schadet, diskreditiert werden. Rechtsextremisten lehnen die Kernbereiche der freiheitlichen demokratischen Grundordnung ab. Hinzu kommt
  • Interessen der 'Nolksgemeinschaft" zu Lasten der Interessen und Rechte des Einzelnen, die zu einer Aushöhlung der Grundrechte führt (völkischer Kollektivismus
  • Diese Merkmale sind nicht gleichmäßig bei allen Rechtsextremisten zu beobachten. Manchmal sind nur Teilaspekte bestimmend; auch die Intensität
  • freiheitliche demokratische Grundordnung sind unterschiedlich. 84 Verfassungsschutzbericht Bayern 2013 Rechtsextremismus
3. Rechtsextremistische Themenfelder und Aktionsformen 3.1 Rechtsextremistische Themenfelder Der Rechtsextremismus tritt in verschiedenen Ausprägungen nationalistischer, rassistischer und antisemitischer Ideologieelemente sowie in unterschiedlichen, sich daraus herleitenden Ziel- F und morgen fremd im eigenen band! setzungen auf. Dabei herrscht die Auffassung vor, die Zugehörigkeit zu einer Ethnie, Nation oder Rasse entscheide über den Wert eines Menschen. Dieses rechtsextremistische Werteverständnis steht in einem fundamentalen Widerspruch zum Grundgesetz, das dieWürde des Menschen in den Mittelpunkt stellt. Klassische Rechtsextremisten versuchen, die nationalsozialistische GewaltThemen herrschaft unter Herausstellung angeblich positiver Leistungen zu rechtfertigen, Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime zu diffamieren und die Verbrechen des Dritten Reichs zu verschweigen, zu verharmlosen oder sogar zu leugnen (Geschichtsrevisionismus). Zusätzlich verunglimpfen sie den demokratischen Verfassungsstaat und seine Repräsentanten, indem sie beispielsweise Deutschland als Marionettenstaat ausländischer, insbesondere US-amerikanischer, Interessen darstellen. Deutsche Politiker diffamieren sie dabei regelmäßig als korrupte Handlanger ausländischer Interessen. Die eigene Organisation und ihre Vertreter sollen als die alleinigen Wahrer der Interessen des deutschen Volkes dargestellt und der politische Gegner als Verräter, der mit krimineller Energie systematisch den Interessen der Bürger schadet, diskreditiert werden. Rechtsextremisten lehnen die Kernbereiche der freiheitlichen demokratischen Grundordnung ab. Hinzu kommt die pauschale Überbewertung der Interessen der 'Nolksgemeinschaft" zu Lasten der Interessen und Rechte des Einzelnen, die zu einer Aushöhlung der Grundrechte führt (völkischer Kollektivismus). Diese Merkmale sind nicht gleichmäßig bei allen Rechtsextremisten zu beobachten. Manchmal sind nur Teilaspekte bestimmend; auch die Intensität und die Strategie des Kampfs gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung sind unterschiedlich. 84 Verfassungsschutzbericht Bayern 2013 Rechtsextremismus
  • Rechtsextremismus 171 in verschiedenen rechtsextremistischen Zirkeln, Publikationen und Verlagen zu finden ist, wird oft mit dem Begriff "Neue Rechte
  • umschrieben. Hinter dem von der "Neuen Rechten" verfochtenen Konzept des Ethnopluralismus verbirgt sich eine fremdenfeindliche Grundtendenz. Der Ethnopluralismus stellt
  • Ausgehend von einer homogenen Ethnie lehnen Vertreter der "Neuen Rechten" Einwanderung als "volksgemeinschaftsschädlich" ab. 4.15.1 Gesellschaft für freie Publizistik
  • etwa 500 Mitgliedern die größte rechtsextremistische Kulturvereinigung. Ihr gehören vor allem Verleger, Buchhändler, Redakteure und Schriftsteller an. Auf Bundesebene führt
  • Hessen) beteiligte sich u. a. die Leiterin des Deutschen Rechtsbüros, die Rechtsanwältin Gisa PAHL (Hamburg). Die GFP betreibt eine intensive
  • Forum" heraus. 100 Die mit dem Begriff der "Neuen Rechten" bezeichnete ideologische Strömung beruft sich auf die "Konservative Revolution" - eine
  • diesem Begriff den um Theoriebildung bemühten Teil des Rechtsextremismus in seiner Gesamtheit. 101 Andreas MOLAU ist Pressesprecher
Rechtsextremismus 171 in verschiedenen rechtsextremistischen Zirkeln, Publikationen und Verlagen zu finden ist, wird oft mit dem Begriff "Neue Rechte"100 umschrieben. Hinter dem von der "Neuen Rechten" verfochtenen Konzept des Ethnopluralismus verbirgt sich eine fremdenfeindliche Grundtendenz. Der Ethnopluralismus stellt die kulturellen Unterschiede der Menschen in den Vordergrund und propagiert die kulturelle, möglichst aber auch räumliche Trennung ethnischer Gruppen. Ausgehend von einer homogenen Ethnie lehnen Vertreter der "Neuen Rechten" Einwanderung als "volksgemeinschaftsschädlich" ab. 4.15.1 Gesellschaft für freie Publizistik e. V. (GFP) Seit 2005 ist Andreas MOLAU101 Vorsitzender der 1960 gegründeten Gesellschaft für Freie Publizistik e. V. (GFP). Sie ist mit etwa 500 Mitgliedern die größte rechtsextremistische Kulturvereinigung. Ihr gehören vor allem Verleger, Buchhändler, Redakteure und Schriftsteller an. Auf Bundesebene führt die GFP jährlich einen Jahreskongress mit Mitgliederversammlung durch. Aufgrund von erteilten Hausverboten konnte weder der geplante Deutsche Kongress noch die geplante Ersatzveranstaltung am 7. und 8. November durchgeführt werden. Auf Länderebene fanden hingegen kleinere Vortragsveranstaltungen der GFP-Arbeitskreise mit zumeist revisionistischem Charakter statt. In Niedersachsen führte der GFP-Arbeitskreis Südniedersachsen/Nordhessen/Westfalen am 4. Juli im Raum Hannoversch-Münden/Kassel eine Veranstaltung mit dem ehemaligen Vorsitzenden des Vereins zur Rehabilitierung des wegen Bestreitens des Holocaust Verfolgten (VRBHV), Bernhard SCHAUB (Schweiz), und seiner früheren Stellvertreterin, Ursula HAVERBECK-WETZEL (Vlotho), durch. An einer Verlegertagung am 27. Juni in Lippoldsberg (Hessen) beteiligte sich u. a. die Leiterin des Deutschen Rechtsbüros, die Rechtsanwältin Gisa PAHL (Hamburg). Die GFP betreibt eine intensive Internetarbeit. Als Paperprint gibt sie die Kongressbroschüre GFP-Report sowie das vierteljährlich erscheinende GFP-Mitteilungsblatt "Das Freie Forum" heraus. 100 Die mit dem Begriff der "Neuen Rechten" bezeichnete ideologische Strömung beruft sich auf die "Konservative Revolution" - eine intellektuelle Strömung antidemokratischen Denkens in der Weimarer Republik. Der Begriff wird aber nicht einheitlich verwendet. Manche Autoren erfassen mit diesem Begriff den um Theoriebildung bemühten Teil des Rechtsextremismus in seiner Gesamtheit. 101 Andreas MOLAU ist Pressesprecher der DVU und ehemaliger Spitzenkandidat der NDP für die Landtagswahl 2008 in Niedersachsen. Im Oktober ist er aus der NPD ausgetreten.
  • Propaganda von Rechtsextremisten treten seit einigen Neue Jahren sozialund wirtschaftspolitischeThemen mehr und mehr Themenfelder in den Vordergrund. Durch Verknüpfung sozialer
  • Problemfelder mit rechtsextremistischen Theorie-Elementen wollen Rechtsextremisten aus den Sorgen der Bevölkerung Kapital schlagen. Teile des rechtsextremistischen Spektrums propagieren einen
  • Hintergrund steigender Asylbewerberzahlen agitieren Fü a a u; Lu) Rechtsextremisten vermehrt gegen die Einrichtung neuer Fr r u, SAGEN NEIN
  • betreiben Kampagnen im Internet. Zudem gewinnt in der rechtsextremistischen Szene die Islamfeindlichkeit an Bedeutung. Rechtsextremisten lehnen den Islam bzw. Muslime
  • undeutsch" ab und sprechen ihnen das Recht als gleichwertige Menschen ab. Sie unterstellen ihnen eine pauschale Minderwertigkeit und fordern beispielsweise
  • Bedrohung der Inneren Sicherheit dargestellt. Ein weiteres Themenfeld, das Rechtsextremisten in den letzten Jahren verstärkt besetzt haben, ist der Umwelt
  • völkischen Bewegung gestellt. Demzufolge Verfassungsschutzbericht Bayern 2013 85 Rechtsextremismus
In der Propaganda von Rechtsextremisten treten seit einigen Neue Jahren sozialund wirtschaftspolitischeThemen mehr und mehr Themenfelder in den Vordergrund. Durch Verknüpfung sozialer Problemfelder mit rechtsextremistischen Theorie-Elementen wollen Rechtsextremisten aus den Sorgen der Bevölkerung Kapital schlagen. Teile des rechtsextremistischen Spektrums propagieren einen "Vvolksbezogenen Sozialismus" mit dem Ziel, in sozialistisch orientierte Wählerschichten einzudringen. UL) Vor dem Hintergrund steigender Asylbewerberzahlen agitieren Fü a a u; Lu) Rechtsextremisten vermehrt gegen die Einrichtung neuer Fr r u, SAGEN NEIN! Asylbewerberunterkünfte. Dabei versuchen sie, Ängste in der n4(a TESTRT Bevölkerung vor angeblicher Überfremdung und Steigerung der Kriminalität vor Ort zu schüren und sich selbst als die einzige politische Kraft darzustellen, die diese Sorgen ernst nimmt. Dazu verteilen sie Flugblätter, ergreifen das Wort in öffentlichen Versammlungen und betreiben Kampagnen im Internet. Zudem gewinnt in der rechtsextremistischen Szene die Islamfeindlichkeit an Bedeutung. Rechtsextremisten lehnen den Islam bzw. Muslime als "undeutsch" ab und sprechen ihnen das Recht als gleichwertige Menschen ab. Sie unterstellen ihnen eine pauschale Minderwertigkeit und fordern beispielsweise, Muslimen bestimmte Grundrechte gar nicht oder nur eingeschränkt zuzugestehen. Auf diese Weise versuchen sie - z.B. bei Diskussionen um den Bau von Moscheen - Ängste vor Überfremdung zu weckenoder Vorurteile gegenüber Muslimen und dem Islam zu schaffen bzw. zu verstärken. Muslime werden pauschal als Bedrohung der Inneren Sicherheit dargestellt. Ein weiteres Themenfeld, das Rechtsextremisten in den letzten Jahren verstärkt besetzt haben, ist der Umwelt-, NaturundTierschutz. Umweltschutz wird als "Heimatschutz" interpretiert und in den Kontext der völkischen Bewegung gestellt. Demzufolge Verfassungsschutzbericht Bayern 2013 85 Rechtsextremismus
  • äußerte beziehung gewaltbereiter Linksextremissich dazu ein Aktivist der linksextremistischen ten rechtfertigte und eine Abgrenzung von KAMPAGNE 129EV In einem Interview
  • zwischen 2010 übernahm das Bündnis diesen Konsens Staat und Linken eine Debatte über Blockaden für die folgenden Jahre und distanzierte
  • nicht unbedingt Die von Linksextremisten beabsichtigte Verdem klassisch linken Spektrum zuzuordnen schiebung der politischen Parameter im Rahsind, sind Blockaden
  • vordergründig Bewusstsein als auch das Erkennen der eigenen gegen Rechtsextremisten, sondern vor allem Handlungsoptionen zu fördern." gegen Institutionen des demokratischen
  • Rechtsstaates, die als faschistisch bezeichnet Mittlerweile ist nicht nur ein Diskurs in Gang werden. Insofern vermittelt der Aufruf die gekommen
  • sich bei Blockaden um typisch linksextremistische Position, die die "berechtigten" Widerstand handelt. LinksextBundesrepublik Deutschland als faschistisch remisten sind inzwischen
Mit dieser Fragestellung lässt sich aber - vor "Nazifrei - Dresden stellt sich quer" einen allem im Rahmen von Bündnissen - auch Druck sogenannten "Aktionskonsens", der die Einauf die Demokratie ausüben. Deutlich äußerte beziehung gewaltbereiter Linksextremissich dazu ein Aktivist der linksextremistischen ten rechtfertigte und eine Abgrenzung von KAMPAGNE 129EV In einem Interview der Szenegewaltsamen Aktionsformen ausschloss. Trotz zeitschrift "Underdog'. So stellt er fest, dass gewalttätiger Ausschreitungen am 13. Februar infolge der Auseinandersetzung zwischen 2010 übernahm das Bündnis diesen Konsens Staat und Linken eine Debatte über Blockaden für die folgenden Jahre und distanzierte sich als legales politisches Mittel entbrannt sei: nicht von Strafund Gewalttaten. "(...} für viele Menschen, die nicht unbedingt Die von Linksextremisten beabsichtigte Verdem klassisch linken Spektrum zuzuordnen schiebung der politischen Parameter im Rahsind, sind Blockaden so erst zum persönlichen men von "antifaschistischen" Demonstrationen Protestund Widerstandshandeln geworden." und Blockaden oder sogar In der öffentlichen Meinung zeigte sich an folgendem BeiDie Aktionsform Blockade besitzt somit eine spiel: In Leipzig rief das in seiner Gesamtheit Brückenfunktion sowie eine meinungsund nicht extremistische Bündnis "Rassismus akzeptanzbildende Funktion. Diese Funktion tötet! Leipzig" zu einer Demonstration gegen skizziert eine Dresdner Protagonistin. Sie stellt LEGIDA'" am 12. Januar 2015 auf. So wird u.a. fest: festgestellt: "(...) ob völkisch oder national, Deutschland ist uns scheiß egal. Wer Deutsch"Am Ende hat das Konzept der Massenblockade land liebt, den/die können wir nur hassen!" in Dresden dazu geführt, sowohl das politische Der Aufruf richtet sich nicht vordergründig Bewusstsein als auch das Erkennen der eigenen gegen Rechtsextremisten, sondern vor allem Handlungsoptionen zu fördern." gegen Institutionen des demokratischen Rechtsstaates, die als faschistisch bezeichnet Mittlerweile ist nicht nur ein Diskurs in Gang werden. Insofern vermittelt der Aufruf die gekommen, ob es sich bei Blockaden um typisch linksextremistische Position, die die "berechtigten" Widerstand handelt. LinksextBundesrepublik Deutschland als faschistisch remisten sind inzwischen zum Teil akzeptierte brandmarkt. Deshalb richte sich der Protest - Partner etablierter Institutionen geworden. so der Aufruf - nicht nur gegen den "bürgerInsofern deutet sich eine Verschiebung der lichen Rassismus, sondern auch gegen den in politischen Parameter an. Denn unter dem Behörden und Medien verorteten Rassismus'. Mantel des "berechtigten Widerstandes" stelZiel des Protestes sei es, "deutschnationale len ausnahmslos alle beteiligten Kräfte und rassistische Räume zu verunmöglichen zunehmend das Gewaltmonopol des Staates in und Rassistinnen in ihre Schranken zu weisen". Frage. Diese Entwicklung zeigte sich in Sachsen bereits 2010. So schloss das in seiner GesamtDas hier für Leipzig angeführte Beiheit nicht extremistische Aktionsbündnis spiel ist ein weiterer Beleg dafür, dass =A(r) Ungehorsam! Disobedience! a.a.D, S. 84 Il. Extremismus im Freistaat Sachsen | 231
  • schon seit mehreren Jahren auch umzusetzen. intensive Kontakte ostsächsischer Linksextremisten - vor allem der Anrtra Lausitz - zur Ostsachsen "Antifa" in Nordböhmen
  • autonome Szene verfügte in Ostsachsen anstaltungen und Aktionen gegen Rechtsextzwar über Strukturen; in der Öffentlichkeit remisten durchgeführt. zeigten diese jedoch
  • eine geringe eigenAm 18. Januar 2014 beteiligten sich Linksextreständige Präsenz. Sie beschränkten sich auf misten aus Ostsachsen in Liberec (Tschechische
  • Veranstaltungen der NPD. In Zittau wurde ein Transparent der linksextremistischen Anrtra Lausitz mitgeführt. Vor allem die geringen Teilnenmerzahlen
  • Aktivitäten unterstrichen die personelle Schwäche der Linksextremisten in Ostsachsen. Auch die nur wenigen ÖffentlichkeitswirksaNeben der Anrra Lausitz existieren
  • Region men linksextremistischen Aktionen sind damit des Weiteren die ANTIFASCHISTISCHE AKTION GÖRLITZ erklärlich. Die Akteure setzten stärker
  • linksextremistische AUTONOMAL-VERSAND Teilnahme an Aktionen in Dresden. Dies zeigte in Zittau (Landkreis Görlitz). Der Versand versich beispielsweise in einer
  • dennoch bereits seit Jahgab es im Berichtsjahr keine aktive linksren eine feste Struktur mit kontinuierlicher extremistische Szene. Demzufolge
  • politischer Arbeit, die in der Region über eine linksextremistische Personenpotenzial im 222 | Il. Extremismus im Freistaat Sachsen
künftig verhindern oder zumindest stören. herausgehobene Stellung verfügt. Die GruppieDer Stellenwert und die Akzeptanz, welche die rung mobilisierte in den vergangenen Jahren linksextremistische Antifa RDL auch außerhalb auf ihrer Internetseite auch zu überregionalen der Region besitzt, werden davon abhängen, Aktionen und sogar zu Veranstaltungen im ob es Ihr künftig gelingt, diese Zielstellung Ausland. So gibt es schon seit mehreren Jahren auch umzusetzen. intensive Kontakte ostsächsischer Linksextremisten - vor allem der Anrtra Lausitz - zur Ostsachsen "Antifa" in Nordböhmen (Tschechische Republik). Es wurden regelmäßig gemeinsame VerDie autonome Szene verfügte in Ostsachsen anstaltungen und Aktionen gegen Rechtsextzwar über Strukturen; in der Öffentlichkeit remisten durchgeführt. zeigten diese jedoch nur eine geringe eigenAm 18. Januar 2014 beteiligten sich Linksextreständige Präsenz. Sie beschränkten sich auf misten aus Ostsachsen in Liberec (Tschechische Gegenveranstaltungen zu regional begrenzten Republik) an einem "Aktionstag" in Gedenken Aktionen, welche ihrerseits durch nichtextan einen getöteten tschechischen Antifaschisremistische Veranstalter organisiert worden ten. In diesem Zusammenhang fanden ein Konwaren und bei denen sie dann eigene Posizert sowie eine unangemeldete Demonstration tionen zum Ausdruck bringen konnten. So Statt, bei der ein Transparent der AntIFA-Lausitz 228 beteiligten sich jeweils etwa zehn Personen am mitgeführt wurde". 6. August 2014 in Zittau und Bautzen an Aktionen gegen Veranstaltungen der NPD. In Zittau wurde ein Transparent der linksextremistischen Anrtra Lausitz mitgeführt. Vor allem die geringen Teilnenmerzahlen bei den Aktivitäten unterstrichen die personelle Schwäche der Linksextremisten in Ostsachsen. Auch die nur wenigen ÖffentlichkeitswirksaNeben der Anrra Lausitz existieren in der Region men linksextremistischen Aktionen sind damit des Weiteren die ANTIFASCHISTISCHE AKTION GÖRLITZ erklärlich. Die Akteure setzten stärker auf die und der linksextremistische AUTONOMAL-VERSAND Teilnahme an Aktionen in Dresden. Dies zeigte in Zittau (Landkreis Görlitz). Der Versand versich beispielsweise in einer kontinuierlichen fügt über Kontakte zur regionalen und überreMobilisierung zu den Aktivitäten anlässlich des gionalen autonomen Szene. Jahrestages der Bombardierung Dresdens im Zweiten Weltkrieg. Nordsachsen Trotz der geringen personellen Stärke gibt es In den Landkreisen Leipzig und Nordsachsen mit der Antra Lausitz dennoch bereits seit Jahgab es im Berichtsjahr keine aktive linksren eine feste Struktur mit kontinuierlicher extremistische Szene. Demzufolge war das politischer Arbeit, die in der Region über eine linksextremistische Personenpotenzial im 222 | Il. Extremismus im Freistaat Sachsen
  • sich in Deutschland seit Anfang der 90er Jahre zwei rechtsextremistische Skinhead-Zusammenschlüsse etablieren: "Blood & Honour" 331 und die "Hammerskins
  • Aktionsformen dem Stil autonomer Linksextremisten anzunähern. Von den traditionellen "Kameradschaften" grenzen sich neu entstandene rechtsextremistische Personenzusammenschlüsse durch einen niedrigschwelligen Zugang
  • Diese Entwicklung erklärt sich aus einer Art "Gegenwehr" zur linken "Antifa" und als Reaktion auf vermeintlichen oder tatsächlichen staatlichen Repressionsdruck
  • Bezeichnung für diese Rechtsextremisten modernen Typs, die von Außenstehenden und teilweise auch von Szeneangehörigen, kaum von Linksautonomen zu unterscheiden sind
  • Aktuelle Entwicklungen "'Netzwerk "Freie Kräfte' dominiert den Berliner Rechtsextremismus
184 Verfassungsschutzbericht Berlin 2010 Umgekehrt haben zahlreiche Gewalttaten von Skinheads keinen politischen Hintergrund. 330 Rechtsextremistische Skinheads sind zum großen Teil organisationsfeindlich eingestellt und lehnen eine Einbindung in feste (Partei)-Strukturen ab. Versuche rechtsextremistischer Parteien, das Skinhead-Potential dauerhaft an sich zu binden (z. B. durch die "Aktionsfront Nationaler Sozialisten" Anfang der 80er Jahre, die "Freiheitliche Deutsche Arbeiterpartei" (FAP) Mitte der 80er Jahre oder die "Nationale Alternative" Anfang der 90er Jahre), scheiterten. Den jüngsten Versuch machte die NPD mit ihrem "Drei-SäulenKonzept". Im Gegensatz zu den Parteien, die von den rechtsextremistischen Skinheads überwiegend als szenefremd wahrgenommen werden, konnten sich in Deutschland seit Anfang der 90er Jahre zwei rechtsextremistische Skinhead-Zusammenschlüsse etablieren: "Blood & Honour" 331 und die "Hammerskins". 4.2.3 "Autonome Nationalisten" Seit 2002 ist innerhalb des Netzwerks "Freie Kräfte" in Berlin die Tendenz zu beobachten, sich hinsichtlich Habitus, Organisationsund Aktionsformen dem Stil autonomer Linksextremisten anzunähern. Von den traditionellen "Kameradschaften" grenzen sich neu entstandene rechtsextremistische Personenzusammenschlüsse durch einen niedrigschwelligen Zugang, ein jugendnäheres Erscheinungsbild und ein aggressiveres Auftreten in der Öffentlichkeit ab. Diese Entwicklung erklärt sich aus einer Art "Gegenwehr" zur linken "Antifa" und als Reaktion auf vermeintlichen oder tatsächlichen staatlichen Repressionsdruck. Als Bezeichnung für diese Rechtsextremisten modernen Typs, die von Außenstehenden und teilweise auch von Szeneangehörigen, kaum von Linksautonomen zu unterscheiden sind, hat sich der Begriff "Autonome Nationalisten" durchgesetzt. Auf Eigennamen wird meist verzichtet, stattdessen werden unterschiedlichste "Labels" wie "Freie Kräfte Berlin" oder "Nationaler Widerstand Berlin " verwendet. 332 Den "Autonomen Nationalisten" zugerechnet werden Personen, die sich auf der Grundlage neonazistischer (vorzugsweise nationalrevolutionärer und kapitalismuskritischer) Ideologiefragmente in informellen und teilweise konspirativen Gruppenstrukturen vernetzen, die spontan mobilisierbar und situativ handlungsfähig sind. Die eher losen Zusammenschlüsse dienen dem Zweck der Durchführung politischer Aktionen im öffentlichen Raum, 330 Vgl. ebenda, S. 37 - 42. 331 "Blood & Honour" wurde 2000 vom Bundesminister des Innern in Deutschland verboten. 332 Vgl. Aktuelle Entwicklungen "'Netzwerk "Freie Kräfte' dominiert den Berliner Rechtsextremismus", S. 67 ff.
  • Rechtsextremismus stellt wurden, richteten sich auch gegen Inhaber rechtsextremistischer Vertriebe und kommerzielle Anbieter rechtsextremistischer Musik. Diese Durchsuchungen und Beschlagnahmungen schränkten
  • Vorjahr zeigt aber die nach wie vor herausraMedum im Rechtsgende Bedeutung der Musik als identitätsstiftendes Medium extremismus im gesamten Rechtsextremismus
  • vertreiben und damit auch einen geringeren Umsatz verzeichnen. 4.7.7 Rechtsextremistische Musik in Niedersachsen Die Anzahl niedersächsischer rechtsextremistischer Musikbands ist gegenüber
  • Hannover) finden in ganz Deutschland große Beachtung in der rechtsextremistischen Musikszene. - Gigi/Stahlgewitter Nach der Messerattacke gegen den Passauer Polizeidirektor Alois
  • Braunen Stadtmusikanten" zunächst über die Internetseite des rechtsextremistischen Musikvertriebs PC-Records (Chemnitz/Sachsen) den Titel "Lebt denn der alte Mannichl noch
  • Melodie eines bekannten Schlagers und präsentierte dazu einen rechtsextremistischen Text
114 Rechtsextremismus stellt wurden, richteten sich auch gegen Inhaber rechtsextremistischer Vertriebe und kommerzielle Anbieter rechtsextremistischer Musik. Diese Durchsuchungen und Beschlagnahmungen schränkten die Liefermöglichkeiten der überwiegend über das Internet agierenden Vertriebe stark ein, wodurch es zu Verunsicherungen bei den Käufern gekommen ist. Musik als idenDie nahezu unverändert hohe Anzahl an Vertrieben im titätsstiftendes Vergleich zum Vorjahr zeigt aber die nach wie vor herausraMedum im Rechtsgende Bedeutung der Musik als identitätsstiftendes Medium extremismus im gesamten Rechtsextremismus. Wichtige deutsche Vertriebe sind Front Records, PC Records (beide Sachsen), der WB Versand (Thüringen) und der Wikinger Versand (Bayern). 4.7.6 Niedersächsische Vertriebe In Niedersachsen sind elf Vertriebe ansässig: Adler-Versand (Diekholzen), Der Versand (Bovenden), EOK-Versand (Bockenem), Hatecore Lüneburg (Lüneburg), Max H8 (Cremlingen), Multiplex Musica (Hannover), Nordic Flame (Seevetal), Ragnarök (Seesen), Streetwear Tostedt (Tostedt), Unsere Musik.de (Hollenstedt) und Das Zeughaus (Lingen/Ems). Sie spielen in der Szene eine eher untergeordnete Rolle, weil sie Produktionen weniger namhafter Musikbands vertreiben und damit auch einen geringeren Umsatz verzeichnen. 4.7.7 Rechtsextremistische Musik in Niedersachsen Die Anzahl niedersächsischer rechtsextremistischer Musikbands ist gegenüber dem Vorjahr mit sieben Musikgruppen konstant geblieben Die niedersächsischen Bands "Gigi/Stahlgewitter" (Meppen), "Cherusker" (Osnabrück) und "Nordfront" (Hannover) finden in ganz Deutschland große Beachtung in der rechtsextremistischen Musikszene. - Gigi/Stahlgewitter Nach der Messerattacke gegen den Passauer Polizeidirektor Alois Mannichl veröffentlichte Daniel GIESE, der Kopf der Band "Stahlgewitter", mit seinem Projekt "Gigi und die Braunen Stadtmusikanten" zunächst über die Internetseite des rechtsextremistischen Musikvertriebs PC-Records (Chemnitz/Sachsen) den Titel "Lebt denn der alte Mannichl noch". Für das lediglich im MP3-Format angebotene Lied nutzte Daniel GIESE zum wiederholten Male die Melodie eines bekannten Schlagers und präsentierte dazu einen rechtsextremistischen Text:
  • Rechtsterrorismus Ereignisse und Entwicklungen im Berichtszeitraum Das Beispiel des Attentäters von Christchurch Menschenverachtung spielt im Rechtsextremismus eine wesentliche Rolle
  • Motivation und Rechtfertigung für schwere Gewalttaten. Einen ausführlichen Einblick in solche Vorstellungen liefern Bekennerschreiben wie zum Beispiel das "Manifest
  • Tarrant ausdrücklich in eine Reihe mit anderen international bekannten Rechtsterroristen. Lek\iXe[\i\dj\'\iY\'eOljjkmfdLJ
  • Menschen ermordete. Ideologisch bezieht er sich auf zwei rechtsextremistische Diskussionsstränge. Zum einen macht er sich das Glaubensbekenntnis der rechtsextremistischen
  • eXeek\e "14 Words" des US-amerikanischen Rechtsterroristen David Eden Lane: "We must secure the existence of our people
  • Ideologie beteiligen sollten. In Deutschland verbreiteten Rechtsextremisten diesen Slogan verstärkt seit den 1990er Jahren auch hierzulande. Der zweite Diskussionsstrang
  • Manifest" rekurriert auf Ideen der "Neuen Rechten". Der Titel des Textes "The Great Replacement" heißt übersetzt "Der große Austausch
  • Austausch gezielt vorantreiben würden. Dieses Narrativ wird beispielweise 124 RECHTSEXTREMISMUS Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen
Rechtsterrorismus Ereignisse und Entwicklungen im Berichtszeitraum Das Beispiel des Attentäters von Christchurch Menschenverachtung spielt im Rechtsextremismus eine wesentliche Rolle als Motivation und Rechtfertigung für schwere Gewalttaten. Einen ausführlichen Einblick in solche Vorstellungen liefern Bekennerschreiben wie zum Beispiel das "Manifest" des Attentäters Brenton Tarrant. Dieser erschoss in Christchurch (Neuseeland) im April 2019 über 70 Menschen bei einem Anschlag auf zwei Moscheen. Das 74-seitige "Manifest" enthält eine Vielzahl an fremdenund muslimfeindlichen Äußerungen. Er bezieht sich dabei immer wieder auf die Situation in Europa, insbesondere auf die starke Flüchtlingsmigration seit 2015. Zudem betont der Autor seine Gewaltbereitschaft. So stellt sich Tarrant ausdrücklich in eine Reihe mit anderen international bekannten Rechtsterroristen. Lek\iXe[\i\dj\'\iY\'eOljjkmfdLJ$8d\i'bXe\i;pcXeeIff]#[\i)'(,e\le8]ifamerikaner während einer Bibelstunde in einer Kirche in Charleston erschoss und vom Norweger Anders Behring Breivik, der 2011 bei einem Doppelanschlag in Oslo und Utoya 77 Menschen ermordete. Ideologisch bezieht er sich auf zwei rechtsextremistische Diskussionsstränge. Zum einen macht er sich das Glaubensbekenntnis der rechtsextremistischen US-amerikanischen "White Supremacy"-Szene zu eigen, die die Überlegenheit der weißen Rasse progX^'\ik%KXiiXekq'k'\ikXl]['\j\cYjk^\jk\cck\=iX^\UNXjn'ccjk;l6E#['\jf^\eXeek\e "14 Words" des US-amerikanischen Rechtsterroristen David Eden Lane: "We must secure the existence of our people, and a future for White children." Mit diesem Motto n'i[jl^^\i'\ik#[Xjj\'eUIXjj\ebXdg]EjkXkkOe[\#Xe[\dj'Z_['\8e_EURe^\i['\j\i Ideologie beteiligen sollten. In Deutschland verbreiteten Rechtsextremisten diesen Slogan verstärkt seit den 1990er Jahren auch hierzulande. Der zweite Diskussionsstrang in dem "Manifest" rekurriert auf Ideen der "Neuen Rechten". Der Titel des Textes "The Great Replacement" heißt übersetzt "Der große Austausch". So nannte die Identitäre Bewegung in Deutschland eine 2015 gestartete Kampagne, in der sie behauptet, dass die Entwicklung "einer schrittweisen Verdrängung der einheimischen Bevölkerung zugunsten Fremder und zumeist muslimischer Einwandei\iEjkXkkOe[\eni[\%M\ijZ_nile^jk_ i\k'jZ_Y\_Xlgk\kj'\#[Xjj['\gfc'k'jZ_\e Eliten diesen Austausch gezielt vorantreiben würden. Dieses Narrativ wird beispielweise 124 RECHTSEXTREMISMUS Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen 2018
  • Linksextremistische Bestrebungen und Verdachtsfälle, Kap. II, Nr. 1.2, und Kap. IV, Nr. 1). Die derzeit in einigen rechtsextremistischen Zirkeln diskutierte
  • russischen Gesinnungsgenossen dient letztlich ebenfalls der Bewahrung eines tradierten rechtsextremistischen Wertekanons. Man betrachtet die Zusammenarbeit mit Russland inzwischen als unverzichtbar
  • Veranstaltungen mit internationaler Beteiligung Nachfolgend werden einige von deutschen Rechtsextremisten organisierte Veranstaltungen mit ausländischer Beteiligung aufgeführt: # Am 16. Februar
  • organisierte die rechtsextremistische Szene unter maßgeblicher Mitwirkung des Landesverbandes Sachsen / Niederschlesien der "Jungen
RECHTSEXTREMISTISCHE BESTREBUNGEN UND VERDACHTSFÄLLE VIII. Internationale Verbindungen Eine grenzübergreifende Kooperation von Rechtsextremisten findet nicht nur bei öffentlichen Kundgebungen und Gedenkfeiern statt, sondern z.B. auch im Rahmen von Vortragsveranstaltungen. Nach wie vor kommen Gleichgesinnte aus europäischen Ländern zusammen, um für gemeinsame Ziele zu demonstrieren. Sie treffen sich aber auch, wenn es gilt, aktuelle politische Entwicklungsprozesse zu bewerten. Erwartungsgemäß hat die rechtsextremistische Parteienszene die Diskussion über eine "Islamisierung Europas" in vielen Ländern weiter angefacht. Das systematische Schüren von Ängsten dient auch dem Zweck, bei den anstehenden Wahlen zum Europäischen Parlament Zustimmung aus dem bürgerlichen Lager zu erhalten. Auf mehreren Veranstaltungen, so etwa in Österreich und Belgien, wurde versucht, die Öffentlichkeit auf das Szenario eines angeblich drohenden Kulturkampfes einzustimmen. Der für den 20. September 2008 in Köln angekündigte "Anti-Islamisierungskongress", zu dem sich Vertreter rechtsextremistischer und rechtspopulistischer Organisationen aus sieben Ländern angesagt hatten, musste jedoch nach einer Vielzahl von Protestaktionen vorzeitig abgebrochen werden (vgl. Linksextremistische Bestrebungen und Verdachtsfälle, Kap. II, Nr. 1.2, und Kap. IV, Nr. 1). Die derzeit in einigen rechtsextremistischen Zirkeln diskutierte Option eines engeren Schulterschlusses mit russischen Gesinnungsgenossen dient letztlich ebenfalls der Bewahrung eines tradierten rechtsextremistischen Wertekanons. Man betrachtet die Zusammenarbeit mit Russland inzwischen als unverzichtbar für das Überleben des Kontinents und der weißen Rasse. 1. Veranstaltungen mit internationaler Beteiligung Nachfolgend werden einige von deutschen Rechtsextremisten organisierte Veranstaltungen mit ausländischer Beteiligung aufgeführt: # Am 16. Februar 2008 organisierte die rechtsextremistische Szene unter maßgeblicher Mitwirkung des Landesverbandes Sachsen / Niederschlesien der "Jungen 131
  • Anti-Faschismus", das traditionelle Aktionsfeld linksextremistischer Zusammenschlüsse, zielt nur vordergründig auf die Bekämpfung rechtsextremistischer Bestrebungen. Eigentliche Stoßrichtung ist letztlich
  • Demonstrationen und Aufmärschen von Rechtsextremisten. Die in diesem Zusammenhang nicht selten angewendete Gewalt wird im linksextremistischen Lager durchaus als legitim
  • gewaltbereite Linksextremisten - auch aus Schleswig-Holstein - , in Kleingruppen polizeiliche Absperrungen zu durchbrechen, um zu den Teilnehmern der rechtsextremistischen Veranstaltung
  • genannte Recherchearbeit. Ihr Ziel ist es, Aktivitäten von Rechtsextremisten bzw. vermeintlichen Rechtsextremisten aufzudecken sowie Strukturen und Einzelpersonen öffentlich zu machen
Drucksache 16/1358 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 16. Wahlperiode Dessen ungeachtet war das Thema "Anti-Globalisierung" im Berichtsjahr wegen des geplanten G-8-Gipfels in Heiligendamm das Hauptaktionsfeld auch schleswigholsteinischer Linksextremisten (siehe dazu unter Nr. III 2). 4.2 "Anti-Faschismus" Der "Anti-Faschismus", das traditionelle Aktionsfeld linksextremistischer Zusammenschlüsse, zielt nur vordergründig auf die Bekämpfung rechtsextremistischer Bestrebungen. Eigentliche Stoßrichtung ist letztlich die freiheitlich verfasste demokratische Gesellschaftsordnung als "kapitalistisches System", in dem der Faschismus angeblich seine Wurzeln hat. Dementsprechend erklärten Szene-Angehörige im Internet: "Konsequenter Antifaschismus muss sich also notwendig in Gegnerschaft zu dieser Gesellschaft und ihrem Staat begeben, wenn er die faschistischen Tendenzen konsequent bekämpfen will. Das heißt, dass ernst gemeinter Antifaschismus revolutionär, also auf die grundlegende Überwindung der bestehenden Verhältnisse gerichtet sein muss. (...) Mit revolutionären AntifaschistInnen ist also aus gutem Grund kein Staat zu machen." Ein Schwerpunkt des "antifaschistischen Kampfes" war im Berichtsjahr bundesweit wiederum die Bekämpfung rechtsextremistischer Veranstaltungen, insbesondere die Verhinderung oder massive Behinderung von Demonstrationen und Aufmärschen von Rechtsextremisten. Die in diesem Zusammenhang nicht selten angewendete Gewalt wird im linksextremistischen Lager durchaus als legitim und auch als geeignetes Mittel angesehen. So kam es z. B. am 14. Oktober in Hamburg zu gewalttätigen Ausschreitungen gegen eine Kundgebung der "Nationaldemokratischen Partei Deutschlands" (NPD), die unter dem Motto "Nationale Arbeitsplätze statt internationaler Profite" durchgeführt wurde. Dabei versuchten gewaltbereite Linksextremisten - auch aus Schleswig-Holstein - , in Kleingruppen polizeiliche Absperrungen zu durchbrechen, um zu den Teilnehmern der rechtsextremistischen Veranstaltung zu gelangen. Im weiteren Verlauf wurden Kleinfeuer gelegt, Müllund Glascontainer umgeworfen und Einsatzkräfte der Polizei mit Steinen und Flaschen beworfen. Teil des "antifaschistischen Kampfes" war auch wieder die so genannte Recherchearbeit. Ihr Ziel ist es, Aktivitäten von Rechtsextremisten bzw. vermeintlichen Rechtsextremisten aufzudecken sowie Strukturen und Einzelpersonen öffentlich zu machen 68