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""kommunistische partei"" in den Verfassungsschutz Trends
  • Neuen Linken orientieren sich vorwiegend am Gedankengut der Türkischen Kommunistischen Partei/Marxisten-Leninisten (TKP/ML) und der Türkischen Volksbefreiungspartei/-front (THKP/-C). Trotz
  • Türkei mit revolutionären Mitteln anstreben. 5.2.1 Türkische Kommunistische Partei/Marxisten-Leninisten (TKP/ML) Die gewaltorientierte TKP/ML wurde im Jahre 1972 illegal
Türkei gehe. Im Golfkrieg sah sie ein "klassisches Beispiel des Verteilungskampfes zwischen den armen Ländern der dritten Welt und den reichen Ländern der ersten Welt". Zum kurdischen Neujahrsfest der KOMKAR am 2. März in München erschienen rund 1.500 Besucher aus ganz Bayern. 5 Türkische Gruppen 5.1 Orthodoxe Kommunisten Der Abwärtstrend der orthodox-kommunistischen Organisationen setzte sich auch 1991 fort. Ihre Aktivitäten sind nach dem Umwälzungsprozeß in Osteuropa bundesweit erheblich zurückgegangen; in Bayern haben sie ihre Tätigkeit weitgehend eingestellt. 5.2 Neue Linke einschließlich Sozialrevolutionäre Gruppen Die in Bayern aktiven Vereinigungen der türkischen Neuen Linken orientieren sich vorwiegend am Gedankengut der Türkischen Kommunistischen Partei/Marxisten-Leninisten (TKP/ML) und der Türkischen Volksbefreiungspartei/-front (THKP/-C). Trotz ideologischer Differenzen besteht in den Zielen dahingehend Übereinstimmung, daß beide einen Umsturz in der Türkei mit revolutionären Mitteln anstreben. 5.2.1 Türkische Kommunistische Partei/Marxisten-Leninisten (TKP/ML) Die gewaltorientierte TKP/ML wurde im Jahre 1972 illegal in der Türkei gegründet; im Jahre 1974 fand die Gründungsversammlung für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland statt. Ziel der TKP/ML ist die Beseitigung des politischen Systems der Türkei zugunsten einer kommunistischen Gesellschaftsordnung im Sinne des Marxismus-Leninismus. Ihr militärischer Zweig ist die Türkische Arbeiterund Bauernbefreiungsarmee (TIKKO). Von der konspirativ arbeitenden TKP/ML hat sich infolge ideologischer Differenzen schon vor Jahren die Gruppe "Bolsevik Partizan" abgespalten. Die TKP/ML unterhält in Bayern einige Stützpunkte, so z.B. in Augsburg und Nürnberg. Das "Internationale Büro der TKP/ML" veröffentlichte die erste Ausgabe einer neuen deutschsprachigen Publikation. Nach Angaben der Verfasser sollen die Leser mit der marxistischen, auf den Ideen Mao Zedongs beruhenden Linie der Partei bekanntgemacht werden. Angesichts der Pläne der Imperialisten zu einer neuen Weltordnung sei der Kampf der Kommunisten gegen Imperialismus, Sozialimperialismus und jegliche Reaktion umso sinnvoller und notwendiger. Die TKP/ML komme ihrem Ziel einer "proletarischen Weltordnung" nur näher, wenn die "nationale kommunistische Bewegung" gestärkt werde. Die Erstausgabe befaßte sich mit dem "Scheitern der revisionistischen Linie der Partei der Arbeit Albaniens (PAA)" sowie der "imperialistischen Nahost-Politik und der Kurdenfrage". Den albanischen Kommunisten wurde vorgehal-
  • Alternative (DA) 67 Deutsche Friedens-Union (DFU) 28 Deutsche Kommunistische Partei (DKP) 18 DKP-Hochschulgruppen (DKP-HG) 23 DKP-Info
153 CLASH - Zeitung für Widerstand in Europa 39 Das Freie Forum 76 Der rote Faden 26 Demokratische Front für die Befreiung Palästinas (DFLP) 104 Demokratischer Informationsdienst (DID) 32 Demokratischer Jugendzirkel Regensburg 33 Denk mit! 80 Denk mitl-Verlag 80 Der Scheinwerfer 81 Deutsche Allianz - Vereinigte Rechte (DA) 57 Deutsche Alternative (DA) 67 Deutsche Friedens-Union (DFU) 28 Deutsche Kommunistische Partei (DKP) 18 DKP-Hochschulgruppen (DKP-HG) 23 DKP-Info 24 Deutsche Kulturgemeinschaft (DKG) 77 Deutsche Liga für Volk und Heimat (Deutsche Liga) 64 Deutsche National-Zeitung (DNZ) 61 , 78 Deutsche Reichspartei (DRP) 55 Deutsche Rundschau 65 Deutsche Stimme 55 Deutsche Volksunion (DVU) 59 Deutsche Volksunion e. V. (DVU) 62 Deutsche Wochen-Zeitung (DWZ) 61 , 78 Deutscher Anzeiger (DA) 61 , 79
  • Tudeh-Partei 105 Türkische Arbeiterund Bauernbefreiungsarmee (TIKKO) 97 Türkische Kommunistische Partei/ Marxisten-Leninisten (TKP/ML) 97 Türkische Volksbefreiungspartei/-front (THKP
159 Rote Armee Fraktion (RAF) 112 Rote Brigaden (BR) 115 Rote Fahne 34 Rote Rauchzeichen 24 Roter Pfeil 34 Rotfüchse 34 Rundbrief 24 Samisdat Publishers Ltd. 86 Sieg 86 Skinheads 71 Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend (SDAJ) 25 Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) 40 Sozialistische Zeitung (SoZ) 48 Sozialistisches Magazin (Soz-Magazin) 48 Tudeh-Partei 105 Türkische Arbeiterund Bauernbefreiungsarmee (TIKKO) 97 Türkische Kommunistische Partei/ Marxisten-Leninisten (TKP/ML) 97 Türkische Volksbefreiungspartei/-front (THKP/-C) 100 Union der patriotischen Arbeiter Kurdistans (YKWK) 106 Union der patriotischen Frauen Kurdistans (YJWK) 106 Union der patriotischen Intellektuellen Kurdistans (YRWK) 106 Union der revolutionär-patriotischen Jugend Kurdistans (YCK) 106 Union der Türkisch-Islamischen Kulturvereine e. V. (TIKDB) 102 Union islamischer Studentenvereine in Europa (UJ.S.A.) 105
  • Inhaltsverzeichnis 2.1.2.2.2 "Bund Westdeutscher Kommunisten" (BWK) 38 2.1.2.2.3 "Kommunistische Partei Deutschlands" (KPD) 39 2.1.2.2.4 "Kommunistischer Bund" (KB) 39 2.1.2.2.5 "Gruppe
  • Vorbemerkung 50 2.1.3.2 "Sozialistische Initiative" (Sl) 50 2.1.3.3 "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) 52 2.1.3.4 "Kommunistische Partei Deutschlands
6 Inhaltsverzeichnis 2.1.2.2.2 "Bund Westdeutscher Kommunisten" (BWK) 38 2.1.2.2.3 "Kommunistische Partei Deutschlands" (KPD) 39 2.1.2.2.4 "Kommunistischer Bund" (KB) 39 2.1.2.2.5 "Gruppe K" 40 2.1.2.2.6 "Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands" (MI_PD)..40 2.1.2.2.7 "Marxistische Gruppe" (MG) 41 2.1.2.2.8 "Revolutionäre Kommunisten (BRD)" (RK) 42 2.1.2.2.9 "Rote Garde Berlin" (RG) 43 2.1.2.2.10 "Rote Hilfe e.V." (RH) 43 2.1.2.2.11 "Volksfront gegen Reaktion, Faschismus und Krieg" (Volksfront) 43 2.1.2.2.12 "Vereinigte Sozialistische Partei" (VSP) 44 2.1.2.3 Trotzkistische Parteien und Gruppen 45 2.1.2.3.1 "Bund Sozialistischer Arbeiter" (BSA) 46 2.1.2.3.2 "Gruppe Revolutionäre Sozialistinnen (GRS) 47 2.1.2.3.3 "Internationale Sozialistische Arbeiterorganisation" (ISA) .47 2.1.2.3.4 "Sozialistische Arbeitergruppe" (SAG) 48 2.1.2.3.5 "Spartakist - Arbeiterpartei Deutschlands" (SpAD) 49 2.1.2.4 Ausblick 49 2.1.3 "Orthodoxe" Kommunisten 50 2.1.3.1 Vorbemerkung 50 2.1.3.2 "Sozialistische Initiative" (Sl) 50 2.1.3.3 "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) 52 2.1.3.4 "Kommunistische Partei Deutschlands" (KPD) 53 2.1.3.5 Ausblick 53 2.1.4 "Ständiger Rat Marxistischer Parteien" (SRMP) 54 2.2 Rechtsextremismus 55 2.2.1 Vorbemerkung 55 2.2.2 Neuer Nationalsozialismus (Neonazismus) 56 2.2.2.1 "Gesinnungsgemeinschaft der Neuen Front" (GdNF) 57 2.2.2.2 "Nationale Alternative Berlin" (NA Berlin) 59 2.2.2.3 "Freiheitliche Deutsche Arbeiterpartei" (FAP) 60 2.2.2.4 "Nationalistische Front" (NF) 62 2.2.2.5 "ASGARD-Bund e.V."/"Wotans Volk" 63 2.2.2.6 "Völkischer Freundeskreis" (VFK) 64 2.2.2.7 "Bund Vaterlandstreuer Volksgenossen" (BW) 65 2.2.2.8 "Freiheitspartei" 65
  • Bund Westdeutscher Kommunisten" (BWK) 141 4.1.2.3 "Kommunistische Partei Deutschlands" (KPD) 142 4.1.2.4 "Kommunistischer Bund" (KB) 142 4.1.2.5 "Gruppe
  • Kommunisten 147 4.1.4.1 "Sozialistische Initiative" (Sl) 147 4.1.4.2 "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) 148 4.1.4.3 "Kommunistische Partei Deutschlands
Inhaltsverzeichnis 9 4 Anhang I: Kurzdarstellungen wichtiger extremistischer Organisationen 139 4.1 Linksextremismus 140 4.1.1 Linksextremistisch motiviertes Gewaltpotential 140 4.1.1.1 "Rote Armee Fraktion" (RAF) 140 4.1.1.2 "Revolutionäre Zellen" (RZ) 140 4.1.1.3 Autonome 141 4.1.2 Revolutionär-marxistische Gruppen 141 4.1.2.1 "Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD" (AB) 141 4.1.2.2 "Bund Westdeutscher Kommunisten" (BWK) 141 4.1.2.3 "Kommunistische Partei Deutschlands" (KPD) 142 4.1.2.4 "Kommunistischer Bund" (KB) 142 4.1.2.5 "Gruppe K" 142 4.1.2.6 "Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands" (MLPD) 143 4.1.2.7 "Marxistische Gruppe" (MG) 143 4.1.2.8 "Revolutionäre Kommunisten (BRD)" (RK) 143 4.1.2.9 "Rote Garde Berlin" (RG) 144 4.1.2.10 "Rote Hilfe e.V." (RH) 144 4.1.2.11 "Volksfront gegen Reaktion, Faschismus und Krieg" (Volksfront) 144 4.1.2.12 "Vereinigte Sozialistische Partei" (VSP) 144 4.1.3 Trotzkistische Parteien und Gruppen 145 4.1.3.1 "Bund Sozialistischer Arbeiter" (BSA) 145 4.1.3.2 "Gruppe Revolutionäre Sozialistinnen" (GRS) 145 4.1.3.3 "Internationale Sozialistische Arbeiterorganisation" (ISA) 145 4.1.3.4 "Vereinigung der Arbeitskreise für Arbeitnehmerpolitik und Demokratie" (VAA) 146 4.1.3.5 "Sozialistische Arbeitergruppe" (SAG) 146 4.1.3.6 "Spartakist-Arbeiterpartei Deutschlands" (SpAD) 146 4.1.3.7 "Gruppe Arbeitermacht" (GAM) 147 4.1.3.8 "Gruppe Spartakus" 147 4.1.4 "Orthodoxe" Kommunisten 147 4.1.4.1 "Sozialistische Initiative" (Sl) 147 4.1.4.2 "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) 148 4.1.4.3 "Kommunistische Partei Deutschlands" (KPD) 148 4.1.5 "Ständiger Rat Marxistischer Parteien" (SRMP) 148 4.2 Rechtsextremismus 150 4.2.1 Neuer Nationalsozialismus/Neonazismus 150
  • Arbeiterpartei Kurdistans" (PKK) 159 4.3.3 Türken 159 4.3.3.1 "Türkische Kommunistische Partei/Marxisten-Leninisten" (TKP/M-L) 159 4.3.3.2 "Revolutionäre Kommunistische Partei der Türkei" (TDKP
Inhaltsverzeichnis 11 4.3.1.12 "Hizb AI-Da'Wa Al-Islamia" 158 4.3.1.13 "Palästinensischer Islamischer Jihad" (PIJ) 158 4.3.2 Kurden 159 4.3.2.1 "Arbeiterpartei Kurdistans" (PKK) 159 4.3.3 Türken 159 4.3.3.1 "Türkische Kommunistische Partei/Marxisten-Leninisten" (TKP/M-L) 159 4.3.3.2 "Revolutionäre Kommunistische Partei der Türkei" (TDKP) 159 4.3.3.3 "Türkische Volksbefreiungspartei/-front" (THKP/-C) 160 4.3.3.4 "Devrimci Sol" (Revolutionäre Linke) 160 4.3.3.5 "Avrupa'da Dev Gene" (Revolutionäre Jugend in Europa) 160 4.3.3.6 "Partei der Nationalistischen Arbeit" (MCP) 160 4.3.3.7 "Wohlstandspartei" (RP) 160 4.3.3.8 "Verband der islamischen Vereine und Gemeinden e.V. Köln" (ICCB) 161 4.3.4 Iraner 161 4.3.4.1 "Union islamischer Studentenvereine in Europa" (U.I.S.A.) 161 4.3.4.2 "Organisation der Volksmojahedin Iran" (PMOl) 161 4.3.4.3 "Organisation der Iranischen Studenten in der Bundesrepublik Deutschland und West-Berlin, Sympathisanten der Volksfedayin Guerilla Iran" (O.I.P.F.G.) 162 4.3.4.4 "Rat der Konstitutionellen Monarchie des Iran in der Bundesrepublik Deutschland und West-Berlin" (R.K.M.I.)162 4.3.5 Jugoslawen 162 4.3.5.1 "Kroatischer Nationalrat" ("Hrvatsko Narodno Vijece" - HNV) 162 5 Anhang II: Chronologie 163 5.1 Linksextremismus/Gewaltpotential 164 5.2 Rechtsextremismus 184 5.3 Ausländerextremismus 199
  • Mitgliedern erschien die nunmehr auch in Berlin vertretene "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) als der wahre Hort marxistischleninistischer Überzeugungen. Die Anfang
  • Jahres 1990 gegründete "Kommunistische Partei Deutschlands" (KPD) stieß indes unter West-Berliner Kommunisten kaum auf Resonanz und blieb weitgehend
12 Einleitung Einleitung Der erstmals für das Jahr 1990 herausgegebene Jahresbericht des Landesamtes für Verfassungsschutz Berlin (LfV) stieß auf reges Interesse; die gesamte Auflage ist vergriffen. So ist zu hoffen, daß die Informationen, Erläuterungen und Schwerpunktthemen wiederum interessierte Leser finden und zufriedenstellen werden. Bei der Darstellung unterschiedlicher Bereiche des politischen Extremismus folgt der Bericht den Entwicklungslinien der in dieser Szene durch die Einheit Deutschlands ausgelösten Verschiebungen und Verwerfungen. Unvermindert am unmittelbarsten beiroffen waren die Parteien und Gruppierungen des Linksextremismus. Die "Sozialistische Initiative" (Sl), Nachfolgeorganisation der "Sozialistischen Einheitspartei Westberlins" (SEW), war nur als Übergangserscheinung konzipiert worden. Sie löste sich plangetreu zum 30. Juni 1991 auf. Ein Großteil der Sl-Mitglieder wählte als neue politische Heimat die "Partei des Demokratischen Sozialismus" (PDS), unmittelbare Nachfolgerin der Ostund Westberliner Kommunisten historisch gemeinsamen "Mutterpartei" SED. Einigen Sl-Mitgliedern erschien die nunmehr auch in Berlin vertretene "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) als der wahre Hort marxistischleninistischer Überzeugungen. Die Anfang des Jahres 1990 gegründete "Kommunistische Partei Deutschlands" (KPD) stieß indes unter West-Berliner Kommunisten kaum auf Resonanz und blieb weitgehend auf die östlichen Stadtbezirke beschränkt. Erwartungsgemäß nutzte die linksextremistische Terrororganisation "Rote Armee Fraktion" (RAF) die mit dem deutschen Einigungsprozeß einhergehenden wirtschaftlichen und sozialen Probleme als Begründungszusammenhang für ihre Gewalttaten. Das tödliche Attentat auf den "Treuhandanstalf-Manager Dr. ROHWEDDER am 1. April 1991 bestätigte diese "Angriffslinie" des von der RAF praktizierten "antiimperialistischen Kampfes" in tragischer Weise. Ihre Ankündigung, künftig mehr aktuelle Themen, wie Stadtentwicklung, Asylpolitik und Arbeitslosigkeit, aufzugreifen, deutet auf den Versuch der RAF hin, den Anspruch auf revolutionäre
  • ideologische Zerstrittenheit mit dem Ziel des Aufbaus einer "einheitlichen" kommunistische Partei zu überwinden. Das Berliner Erscheinungsbild des organisierten Rechtsextremismus
Einleitung 13 Veränderungen, gerade nach dem Scheitern des "realen Sozialismus", auch gegenüber den eigenen Anhängern durch allgemein plausible Ziele weiter zu legitimieren. Die autonome Szene Berlins erhielt im Laufe des Jahres 1991 u.a. erheblichen Zulauf aus dem Ostteil der Stadt und blieb derart gestärkt weiterhin das bedeutendste Zentrum des militanten Linksextremismus in Deutschland. Wesentliche Aktionsschwerpunkte der Autonomen waren Proteste gegen die angebliche "Umstrukturierung" gewachsener Wohnund Gewerbegegenden, die Olympiabewerbung Berlins und die Verlagerung des Regierungssitzes in die Stadt. Am 12. Juni 1991 wurde der leitende Mitarbeiter der Senatsbauverwaltung Hanno KLEIN mit einer Briefbombe ermordet. Die Taterklärung, die auf dessen Verantwortlichkeiten bei der Stadtplanung Bezug nimmt, wurde von autonomen Kreisen verfaßt. Komplexe wie "Regierungssitz", "Golfkrieg" und "Rassismus/Sexismus" bildeten für die terroristischen "Revolutionären Zellen" (RZ) thematische Anknüpfungspunkte bei zwei spektakulären Anschlägen. Am 15./16. Januar 1991 richtete sich ein Sprengstoffattentat gegen die Siegessäule, mehrere Brandsätze zündeten am 11 ./12. Juni 1991 im Reichstagsgebäude. Von den Gruppen der dogmatischen "Neuen Linken" lösten sich im Jahre 1991 zwei revolutionär-marxistische Zusammenschlüsse auf. Die Trotzkisten, ermutigt durch den Zerfall der von ihnen als "bürokratisch entartet" abgelehnten Regime Ostund Südosteuropas, sahen sich alsbald hinsichtlich ihrer anfänglichen Zuversicht auf gestaltende Einflußchancen in den neuen Bundesländern enttäuscht. Abzuwarten bleibt die Entwicklung eines im April 1991 konstituierten "Ständigen Rates Marxistischer Parteien" (SRMP), in dem sich mehrere Organisationen, überwiegend revolutionär-marxistische, "orthodox"kommunistische und trotzkistische, zusammengefunden haben, um längerfristig ihre ideologische Zerstrittenheit mit dem Ziel des Aufbaus einer "einheitlichen" kommunistische Partei zu überwinden. Das Berliner Erscheinungsbild des organisierten Rechtsextremismus war im Jahre 1991 weitgehend von neonazistischen Gruppierungen bestimmt. Die in früheren Jahren vorhandene größere Einheitlichkeit der Berliner Neonazi-
  • Grundlage der Beobachtung entfallen. 4.1.4.2 "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) Am 20. November 1991 von ehemaligen SEW/SI-Funktionären gegründete "orthodox"-kommunistische
  • Berlin/Brandenburg - (ehemals "Zettel"); Aufl. 300. 4.1.4.3 "Kommunistische Partei Deutschlands" (KPD) Am 31. Januar 1990 in Ost-Berlin für
  • Mitglieder der KPD an. Publikation: "Trotz alledem" - Monatsschrift der "Kommunistischen Partei Deutschlands". 4.1.5 "Ständiger Rat Marxistischer Parteien" (SRMP
148 4. - Anhang I: Kurzdarstellungen - "Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes Westberlin - Verband der Antifaschisten" (VNN Westberlin/Verband der Antifaschisten). Mit der Beendigung der Finanzierung der SEW durch die "Sozialistische Einheitspartei Deutschlands" (SED) Anfang 1990 mußte die SEW ihrerseits die Finanzierung ihrer Nebenorganisationen einstellen, was zu einer erheblichen Reduzierung der Aktivitäten der Nebenorganisationen führte und Diskussionen um den politischen Standpunkt in diesen Organisationen auslöste. Im Jahr 1991 konnte keine Beeinflussung der politischen Tätigkeiten dieser Organisationen durch die Sl festgestellt werden. Mit der Auflösung der Sl ist die Grundlage der Beobachtung entfallen. 4.1.4.2 "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) Am 20. November 1991 von ehemaligen SEW/SI-Funktionären gegründete "orthodox"-kommunistische Kernorganisation. Der DKP-Bezirksorganisation Berlin/Brandenburg gehören derzeit ca. 50 Mitglieder an. Publikation: "Kommunistische Korrespondenz" - Zeitung der DKP-Berlin/Brandenburg - (ehemals "Zettel"); Aufl. 300. 4.1.4.3 "Kommunistische Partei Deutschlands" (KPD) Am 31. Januar 1990 in Ost-Berlin für das Gebiet der ehemaligen DDR u wiedergegründete orthodox"-kommuntstische Kernorganisation mit gesamtdeutschem Anspruch. In Ost-Berlin gehören ca. 40 Mitglieder der KPD an. Publikation: "Trotz alledem" - Monatsschrift der "Kommunistischen Partei Deutschlands". 4.1.5 "Ständiger Rat Marxistischer Parteien" (SRMP) Am 21. April 1991 konstituierten sich in Berlin vier marxistisch-orientierte Organisationen bzw. Parteien zum SRMP.
  • Kommunalpolitisches Forum" bei der GNN drucken. 2.1.2.2.3 "Kommunistische Partei Deutschlands" (KPD) Die KPD, die sich als die einzige Verfechterin eines
2. - Politischer Extremismus - 39 Über seine Medienfirma "Gesellschaft für Nachrichtenerfassung und Nachrichtenverbreitung, Verlagsgesellschaft Politische Berichte m.b.H." (GNN) stellt der BWK seit Jahren publizistische Serviceleistungen für Linksextremisten zur Verfügung. Zu den Nutzern gehören u.a. die "Arbeiterpartei Kurdistans" (PKK) - "Kurdistan-Rundbrief" - und das RAFUmfeld - "Angehörigen Info" -. Neuerdings läßt auch die PDS ihr "Kommunalpolitisches Forum" bei der GNN drucken. 2.1.2.2.3 "Kommunistische Partei Deutschlands" (KPD) Die KPD, die sich als die einzige Verfechterin eines unverfälschten MarxismusLeninismus und somit als legitime Nachfolgerin der 1933 verbotenen KPD Ernst THÄLMANNs verstanden hatte, besteht faktisch nicht mehr. Nach wie vor gibt es drei Gruppierungen, die die 1986 vollzogene Fusion mit der trotzkistischen "Gruppe Internationale Marxisten" (GIM) zur "Vereinigten Sozialistischen Partei" (VSP) nicht akzeptiert haben. Diese Gruppen mit Sitz in Berlin, Gelsenkirchen bzw. Stuttgart haben bundesweit unter 100 Anhänger; in Berlin verfügen sie über kaum mehr als insgesamt etwa 30 Angehörige. Neben der monatlichen Herausgabe jeweils eigener Zentralorgane ("Roter Morgen", "Roter Blitz") entfalten sie keine nennenswerten Aktivitäten. Die KPD mit Sitz in Gelsenkirchen gehört als Mitgliedsorganisation dem Zusammenschluß "Ständiger Rat Marxistischer Parteien" (SRMP) an. 2.1.2.2.4 "Kommunistischer Bund" (KB) Der 1971 in Hamburg gegründete KB konnte seine Zerstrittenheit um die Aufgaben revolutionärer Marxisten im vereinigten Deutschland nicht überwinden. Auf seinem 4. Kongreß am 20. April 1991 in Hamburg beschlossen die etwa 180 Mitglieder einer sich unversöhnlich gegenüberstehenden Mehrheitsund Minderheitsfraktion die Auflösung des KB. Der KB, zuletzt noch etwa 350 Mitglieder, war beweglicher als die meisten anderen revolutionär-marxistischen Gruppen und vermochte sich immer wieder in gesellschaftliche Protestbewegungen einzuschalten. KB-Anhänger
  • verschiedenen Ländern, darunter die auch in Deutschland tätige "Türkische Kommunistische Partei/Marxisten-Leninisten" (TKP/M-L) sowie die durch ihre Gewalttaten gefürchtete "Kommunistische Partei
42 2. - Politischer Extremismus - Organisation und auf die berufliche Existenz der Befürworter unserer Sache nötigen uns dazu, die Marxistische Gruppe aufzulösen. Die Erklärung vom 20. Mai 1991, veröffentlicht in der letzten Ausgabe der MGPublikation "MSZ - Marxistische Streitund Zeitschrift", läßt erkennen, daß mit der Auflösung der MG kein Abrücken von ihren verfassungsfeindlichen Zielen verbunden ist: Nein, wir nehmen nichts zurück von der kommunistischen Kritik, die wir verbreitet und immer vertreten haben ... Wir geben nicht auf, weii wir wegen mangelnder Nachfrage nach kommunistischer Kritik an unseren Ansichten Zweifel bekommen hätten. Wir geben auch nicht auf, weil die Welt den Kommunismus für tot erklärt. Wir lösen uns auf, weil uns der freiheitliche demokratische Rechtsstaat mit seinem Verfolgungswahn keine Wahl läßt. Und der staatlichen Fahndung Märtyrer anzubieten, ist uns zu blöd. Gegenwärtig spricht vieles dafür, daß es sich bei der Auflösung tatsächlich um eine strategische Umgruppierung zum Schutze der Mitglieder und zur Desorientierung der Verfassungsschutzbehörden handelt. Nahezu überall, wo die MG zuvor aktiv war, sind weiterhin konspirative Bestrebungen erkennbar, den Zusammenhalt des Organisationskerns zu erhalten. 2.1.2.2.8 "Revolutionäre Kommunisten (BRD)" (RK) Die stalinistisch geprägte Gruppe "Revolutionäre Kommunisten (BRD)" (RK) führte bis Ende 1990 die Bezeichnung "Sympathisanten der Revolutionären Kommunisten (BRD)". Sie wird von deutschen und ausländischen - zumeist jugendlichen - Anhängern der 1984 entstandenen "Revolutionary Internationalist Movement" (RIM) mit Sitz in London getragen. Die RIM vereint als Dachverband derzeit 19 maoistische Parteien und Zusammenschlüsse aus verschiedenen Ländern, darunter die auch in Deutschland tätige "Türkische Kommunistische Partei/Marxisten-Leninisten" (TKP/M-L) sowie die durch ihre Gewalttaten gefürchtete "Kommunistische Partei Perus" (PCP), besser bekannt unter der Bezeichnung "Sendero Luminoso" (Leuchtender Pfad). Besonders die PCP wird in RK-Flugschriften als beispielhaft für den "revolutionären Kampf" verherrlicht. Die hauptsächlich in Berlin aktive Gruppierung, die hier ihre Anhängerschaft seit 1989 von etwa 15 auf bis zu ca. 100 Personen steigern konnte, ruft dazu
  • Zusammenschluß der Mehrheitsfraktionen der "Kommunistischen Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten" (KPD) und der "Gruppe Internationale Marxisten" (GIM), seinerzeitge deutsche Sektion des internationalen trotzkistischen
44 2. - Politischer Extremismus - von Angehörigen des "Bundes Westdeutscher Kommunisten" (BWK), die in den Führungsgremien der "Volksfront" dominant vertreten sind. In ihrem "antifaschistischen Kampf" setzt die Volksfront vor allem auf die Wirkung ihrer Publikationen. So erscheint 14täglich überregional die Zeitung "Antifaschistische Nachrichten", vierteljährlich das Mitteilungsblatt "Volksecho" und das monatlich vom Berliner Volksfront-Landesverband herausgegebene "frontblatt - zeitung gegen reaktion, faschismus und krieg". Den Schwerpunkt in der politischen Aktion bildet ihre Bündnispolitik. Von der Berliner Volksfront gehen zur Zeit kaum Aktivitäten aus. im Jahre 1991 wurden lediglich vereinzelt Flugschriften herausgegeben. Außerdem nahmen ihre Mitglieder an Demonstrationen und organisationsübergreifenden Treffen teil. Von autonomen "Antifa-Gruppen" werden die Volksfront-Mitglieder in Berlin inzwischen als Schreibtischpropagandisten und antifaschistische Führungsclique abqualifiziert. 2.1.2.2.12 "Vereinigte Sozialistische Partei" (VSP) Bei der 1986 als Zusammenschluß der Mehrheitsfraktionen der "Kommunistischen Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten" (KPD) und der "Gruppe Internationale Marxisten" (GIM), seinerzeitge deutsche Sektion des internationalen trotzkistischen Dachverbandes "IV. Internationale (Vereinigtes Sekretariat)", gegründeten VSP deuten sich Spaltungserscheinungen an. Die etwa 300 Mitglieder (davon ca. 150 Trotzkisten) haben sich in ein revolutionär-marxistisches sowie in ein trotzkistisches Lager gespalten. Eine "trotzkistische Plattform in der VSP" tritt inzwischen für eine Neugründung einer gesamtdeutschen Sektion der "IV. Internationale" ein. Die VSP ist in Berlin nur im Westteil mit einer Ortsgruppe (OG) vertreten, der unter 20 Mitglieder angehören. Eine 1990 begonnene bundesweite Spendenkampagne zur Sicherung der bisherigen Erscheinungsweise des 14tägig erscheinenden Organs der VSP - "SoZ - Sozialistische Zeitung" - mit dem Spendenziel von 90.000,-DM wurde im April 1991 mit erreichten ca. 63.000,-DM deutlich unterschritten. Mitte Mai wurde zu einer neuen Spendenkampagne aufgerufen, die bis Dezember 1991 etwa 39.000,DM erbrachte.
  • Zusammenschluß sowohl revolutionär-marxistischer und trotzkistischer als auch "orthodox"-kommunistischer Parteien und Gruppen im "Ständigen Rat Marxistischer Parteien" (SRMP) könnte
2. - Politischer Extremismus - 49 Die Leitung der Sl soll ihre Mitglieder und Sympathisanten in Deutschland aufgefordert haben, der SAG beizutreten. 2.1.2.3.5 "Spartakist-Arbeiterpartei Deutschlands" (SpAD) Die SpAD, deutsche Sektion der "Internationalen Kommunistischen Liga (Vierte Internationalisten)" (IKL), gehörte im Jahre 1991 zu den in Berlin aktivsten linksextremistischen Organisationen. Neben ihrem überregional monatlich erscheinenden Organ "Spartakist" gab sie zahlreiche Flugschriften zu aktuellen Themen heraus. In ihrem Stützpunkt in Berlin-Wedding führte die SpAD monatlich mehrmals Diskussionsveranstaltungen zu aktuellen Themen mit bis zu 30 Teilnehmern sowie vom August bis Oktober 1991 eine Schulungsreihe mit der Bezeichnung "ABC des Marxismus" durch. Derartige Schulungen begreift die SpAD als Beitrag für den von ihr angestrebten "Aufbau einer revolutionären Partei". Auch über ihre Tarnorganisationen "Komitee zur Verteidigung der Antifaschisten von Moabit" und "Komitee für soziale Verteidigung" (KfsV) versucht die SpAD, politischen Einfluß zu gewinnen. 2.1.2.4 Ausblick Mit dem KB und der MG haben sich zwei weitere Organisationen der revolutionären Linken aus der Nach-68er-Zeit aufgelöst. Weitere Organisationen, wie der AB und die VSP, sind durch innere Fraktionskämpfe gelähmt und spaltungsgefährdet. Bei den Trotzkisten ist ein leichter Aufwärtstrend zu erkennen, allerdings haben sich ihre Hoffnungen hinsichtlich ihrer Ausbreitung auf die neuen Bundesländer bisher nur begrenzt erfüllt. Der Zusammenschluß sowohl revolutionär-marxistischer und trotzkistischer als auch "orthodox"-kommunistischer Parteien und Gruppen im "Ständigen Rat Marxistischer Parteien" (SRMP) könnte dagegen der Beginn eines Neuformierungsprozesses zur Überwindung der Krise des kommunistischen Lagers nach dem Untergang des "realen Sozialismus" sein. Es bleibt abzuwarten, ob dieser neuerliche Versuch der Konzentration der Kräfte erfolgreich sein wird oder nicht.
  • Nachfolgeorganisation der "Sozialistischen Einheitspartei Westberlins" (SEW), dauerhaft eine eigenständige kommunistische Partei fortzuführen, warben sowohl die SED-Nachfolgepartei "Partei des Demokratischen
  • bislang nur in den westlichen Bundesländern existente - "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) um die persönlich in ihren ideologischen Positionen und organisatorischen
  • ehemaligen SED-Mitgliedern in Ost-Berlin gegründete "Kommunistische Partei Deutschlands" (KPD) stieß unter West-Berliner Kommunisten kaum auf Resonanz
50 2. - Politischer Extremismus - 2.1.3 "Orthodoxe" Kommunisten 2.1.3.1 Vorbemerkung Die Situation "orthodoxer" Kommunisten und ihrer Parteien stand im Jahre 1991 weiterhin unter den für sie schockähnlichen Eindrücken des Zusammenbruchs der "sozialistischen Staatengemeinschaft" in Ostund Südosteuropa. Im Zuge dieser Prozesse, die einen erneuten dramatischen Höhepunkt mit dem Zerfall der Sowjetunion erreichten, verloren diejenigen Kommunisten, die - zumindest bis zur Reformpolitik GORBATSCHOWS - bedingungslos dem marxistisch-leninistischen Weltbild in der jeweiligen gültigen Interpretation durch die KPdSU bzw. - bis zuletzt - den ideologischen Vorgaben der "Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands" (SED) gefolgt waren, insbesondere die DDR als ihr "realsozialistisches" Vorbild für die von ihnen auch in "Westberlin" angestrebte "sozialistische Entwicklung". Nach dem zunächst erklärten und später vollzogenen Verzicht der "Sozialistischen Initiative" (Sl), der Nachfolgeorganisation der "Sozialistischen Einheitspartei Westberlins" (SEW), dauerhaft eine eigenständige kommunistische Partei fortzuführen, warben sowohl die SED-Nachfolgepartei "Partei des Demokratischen Sozialismus" (PDS) als auch die - bislang nur in den westlichen Bundesländern existente - "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) um die persönlich in ihren ideologischen Positionen und organisatorischen Zuordnungen verunsicherten früheren SEW-/SI-Mitglieder. Die Anfang 1990 von ehemaligen SED-Mitgliedern in Ost-Berlin gegründete "Kommunistische Partei Deutschlands" (KPD) stieß unter West-Berliner Kommunisten kaum auf Resonanz und blieb weitgehend auf die östlichen Stadtbezirke beschränkt. Eine Zusammenarbeit von PDS, DKP und KPD oder Teilen ihrer Organisationen kam über die gemeinsame Mitarbeit im "Ständigen Rat Marxistischer Parteien" (SRMP) nicht hinaus. 2.1.3.2 "Sozialistische Initiative" (Sl) Die Sl verstand sich als eine Nachfolgeorganisation der orthodoxkommunistischen SEW. Während ihres kurzen Bestehens seit Umbenennung
  • revolutionär-marxistischen Organisationen. 2.1.3.3 "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) Der Aufbau eines Berliner Landesverbandes der DKP, einer Partei, deren Tätigkeit
52 2. - Politischer Extremismus - mit, die PDS im Westteil Berlins habe 434 Mitglieder. In dieser Zahl sind etwa 100 PDS-Mitglieder enthalten, die zuvor in dem zur früheren DDR gehörenden jetzigen Berliner Ortsteil West-Staaken organisiert waren. Dazu im Vergleich zahlenmäßig gering blieb die Abwanderung zu Berliner Gliederungen der DKP und der KPD bzw. zu revolutionär-marxistischen Organisationen. 2.1.3.3 "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) Der Aufbau eines Berliner Landesverbandes der DKP, einer Partei, deren Tätigkeit als formal selbständiger SED-Ableger in der Bundesrepublik Deutschland bis dahin aufgrund der früheren östlichen Drei-Staaten-Theorie Berlin (West) aussparte, vollzog sich bereits seit 1990 auf Initiative führender SEW/SI-Funktionäre. Dieser Personenkreis, der sich als Vertreter der "reinen Lehre" betrachtete, sah in der Wandlung der SEW zur Si eine Abkehr von der Klassenpartei marxistisch-leninistischen Zuschnitts. Am 20. November 1991 fand die konstituierende Mitgliederversammlung des Bezirks Berlin/Brandenburg der DKP statt. Die Bezirksorganisation wird durch einen aus sieben Personen bestehenden Vorstand repräsentiert. Gemeinsam mit einer für diesen neuen Parteibezirk gebildeten Gliederung ihrer Jugendorganisation "Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend" (SDAJ) verfügt die DKP Berlin/Brandenburg über ca. 50 Mitglieder. Im Jahre 1991 war die hiesige DKP weitgehend mit dem Aufbau der Bezirksorganisation beschäftigt. Bereits Anfang des Jahres begannen die Vorarbeiten für eine Parteizeitung, die seit Oktober 1991 unter dem Titel "Kommunistische Korrespondenz - Zeitung der DKP Berlin/Brandenburg" erscheint. Vereinzelt brachte die DKP Flugblätter zu tagespolitischen Themen heraus. So verteilte sie Flugschriften, in denen man den Putsch reformfeindlicher Kräfte gegen den sowjetischen Staatsund Parteichef Michail GORBATSCHOW mit den Worten begrüßte, die Absetzung werde zu einer erkennbaren Konsolidierung der Lage in der UdSSR führen und die sozialistische Perspektive des Landes sichern. Ferner nahm die DKP Berlin/Brandenburg u.a. als beobachtende Organisation an den Sitzungen und Aktionen des "Ständigen Rates Marxistischer Parteien" (SMRP) teil.
  • Politischer Extremismus - 53 2.1.3.4 "Kommunistische Partei Deutschlands" (KPD) Die KPD wurde kurz nach Öffnung der innerdeutschen Grenzen am 31. Januar
  • ihre Verankerung in der Arbeiterklasse durch eine gesamtdeutsche kommunistische Partei abzusichern, als ihr erklärtes Ziel sieht. Zur Dokumentation ihrer Eigenständigkeit
  • Listen zu kandidieren. Der zeitweilig angestrebte Zusammenschluß der neugegründeten "Kommunistischen Partei Deutschlands" (KPD) mit der "Deutschen
2. - Politischer Extremismus - 53 2.1.3.4 "Kommunistische Partei Deutschlands" (KPD) Die KPD wurde kurz nach Öffnung der innerdeutschen Grenzen am 31. Januar 1990 in Ost-Berlin von ehemaligen SED-Mitgliedern als Konsequenz aus ihrer Distanzierung zur stalinistischen Vergangenheit der SED und dem dadurch erfolgten Mißbrauch der kommunistischen Ideale gegründet. Lt. KPD-Statut von Ende September 1990 versteht sie sich als marxistisch-leninistische Partei mit gesamtdeutschem Anspruch und als unmittelbare Nachfolgerin jener KPD, die 1946 in der SED aufgegangen war. Im Jahre 1991 war die KPD im wesentlichen mit dem Aufbau der Parteiorganisation beschäftigt. Zudem beteiligte sie sich an einzelnen Aktionen anderer Gruppierungen; u.a. rief sie Ende 1991 zur Teilnahme an der traditionellen Demonstration am 12. Januar 1992 in Berlin aus Anlaß des Jahrestages der Ermordung Rosa LUXEMBURGS und Karl LIEBKNECHTS auf. Die KPD gehört zu den Gründungsmitgliedern des "Ständigen Rates Marxistischer Parteien" (SMRP) und verfügt in Berlin über etwa 40 Mitglieder. Als Publikation gibt sie die Monatsschrift "Trotz alledem!" heraus. 2.1.3.5 Ausblick Erwartungsgemäß haben sich die meisten SEW/SI-Mitglieder in der PDS neu organisiert. Dennoch hat die DKP Bezirksorganisation Berlin/Brandenburg ihren Mitgliederbestand von 12 Personen zur Gründungszeit 1990 auf gegenwärtig ca. 50 Mitglieder erhöhen können. Nach eigenen Angaben würden darüber hinaus etwa 100 weitere Personen mit der DKP sympathisieren. Zur Attraktivität der Berliner DKP bleibt die Entwicklung der PDS abzuwarten. Sollte der Mitgliederrückgang der PDS anhalten oder sollten sich in der PDS Spaltungstendenzen verstärken, wird die DKP auf einen Zulauf von PDS-enttäuschten Altkommunisten zählen dürfen, zumal sie die Verbreitung und Weiterentwicklung der marxistischen Theorie und ihre Verankerung in der Arbeiterklasse durch eine gesamtdeutsche kommunistische Partei abzusichern, als ihr erklärtes Ziel sieht. Zur Dokumentation ihrer Eigenständigkeit beabsichtigt die DKP, bei den Berliner Bezirksverordnetenversammlungen im Mai 1992 mit eigenen (offenen ) Listen zu kandidieren. Der zeitweilig angestrebte Zusammenschluß der neugegründeten "Kommunistischen Partei Deutschlands" (KPD) mit der "Deutschen
  • Politischer Extremismus - Kommunistischen Partei" (DKP) wurde wegen ideologischer Differenzen zurückgestellt. Derzeit sieht die KPD eine Möglichkeit zur Herstellung der Aktionseinheit
  • Mitgliedern am 31. Januar 1990 in Berlin wiedergegründeten "Kommunistischen Partei Deutschland" (KPD), der "Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands" (USPD
  • Arbeiterbundes für den Wiederaufbau der KPD" (AB) sowie die "Kommunistische Partei Deutschlands" (KPD) - Sitz Gelsenkirchen -, dem SRMP angeschlossen
  • beobachtende Organisationen nehmen die Bezirksorganisation Berlin/Brandenburg der "Deutschen Kommunistischen Partei" (DKP), der "Bund Westdeutscher Kommunisten" (BWK) und die "Gruppe Revolutionäre
54 2. - Politischer Extremismus - Kommunistischen Partei" (DKP) wurde wegen ideologischer Differenzen zurückgestellt. Derzeit sieht die KPD eine Möglichkeit zur Herstellung der Aktionseinheit aller Kommunisten in Deutschland in der Mitarbeit im "Ständigen Rat Marxistischer Parteien" (SRMP). Für "orthodoxe" Kommunisten bietet der Zusammenschluß mit revolutionärmarxistischen und trotzkistischen Parteien im SRMP am ehesten die Chance, innerhalb des kommunistischen Lagers mittelfristig wieder an politischem Selbstbewußtsein und Einfluß zu gewinnen. 2.1.4 "Ständiger Rat Marxistischer Parteien" (SRMP) Am 21. April 1991 konstituierten sich in Berlin vier marxistisch-orientierte Organisationen bzw. Parteien zum SRMP. Ziel des Zusammenschlusses ist nach der erklärten Absicht seiner Gründer, zur Bildung einer einheitlichen revolutionären Klassenpartei beizutragen. Die beteiligten Parteien wollen unter Wahrung ihrer Eigenständigkeit solidarisch zusammenarbeiten. Neben den Gründungsorganisationen, der revolutionär-marxistischen Partei "Die Nelken", der von ehemaligen SED-Mitgliedern am 31. Januar 1990 in Berlin wiedergegründeten "Kommunistischen Partei Deutschland" (KPD), der "Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands" (USPD) und der "Kommunistischen Plattform (Berlin) in der PDS" haben sich als Mitgliedsorganisation auch zwei stalinistische Gruppen, nämlich eine Fraktion innerhalb des "Arbeiterbundes für den Wiederaufbau der KPD" (AB) sowie die "Kommunistische Partei Deutschlands" (KPD) - Sitz Gelsenkirchen -, dem SRMP angeschlossen. Als sog. beobachtende Organisationen nehmen die Bezirksorganisation Berlin/Brandenburg der "Deutschen Kommunistischen Partei" (DKP), der "Bund Westdeutscher Kommunisten" (BWK) und die "Gruppe Revolutionäre Sozialistinnen" (GRS) an den Sitzungen des SRMP teil. Außer einem Aufzug unter dem Motto "Demokratie statt Annexion" am 3. Oktober 1991 auf dem Alexanderplatz, an dem etwa 100 Personen teilnahmen, waren bisher keine nennenswerten Aktivitäten des SRMP feststellbar.
  • sowie die erst 1984 in die PLO aufgenommene "Palästinensische Kommunistische Partei" (PKP) in Berlin bisher nicht in Erscheinung getreten
2. - Politischer Extremismus - 103 Etwa 13.000 Angehörige verschiedener arabischer Staaten sowie etwa 10.000 - zum Teil illegal aufhältliche - Palästinenser leben derzeit in Berlin. Der Anteil in extremistischen bzw. in extremistisch beeinflußten Organisationen und Gruppen in Berlin ist weiterhin sehr gering. Das extremistische Kernpotential unter den Arabern und Palästinensern in Berlin umfaßte im Jahre 1991 nach hiesiger Schätzung etwa 300 Personen. 2.4.3.1 PLO-Mitgliedsorganisationen Etwa 180 dieser 300 Personen gehörten PLO-Mitgliedsorganisationen bzw. aus diesen hervorgegangenen Splittergruppen an. Von den neun Mitgliedsorganisationen der PLO, die im Jahre 1964 als Dachverband aller Palästinenser-Organisationen gegründet worden war und in ihrem Programm, der "Palästinensischen National-Charta", die Vernichtung des Staates Israel als strategisches Ziel verankert hat, waren sechs mit Gliederungen (Gruppen, Zellen, Stützpunkte, Einzelmitglieder) in Berlin vertreten. Es handelt sich um "AI FATAH" "Volksfront für die Befreiung Palästinas" (PFLP) "Demokratische Front für die Befreiung Palästinas" (DFLP) "Volksfront für die Befreiung Palästinas-Generalkommando" (PFLP-GC) "Palästinensische Volkskampffront" (PPSF) "AL SAIQA" Von den restlichen drei Organisationen sind die "Palästinensische Befreiungsfront" (PLF) sowie die erst 1984 in die PLO aufgenommene "Palästinensische Kommunistische Partei" (PKP) in Berlin bisher nicht in Erscheinung getreten; die von Irak gesteuerte Palästinenser-Organisation "Arabische Befreiungsfront" (ALF) zählte nicht zu den Beobachtungsobjekten
  • Jahre 1991 in Berlin Aktivitäten entwickelten, zählen "Türkische Kommunistische Partei/Marxisten-Leninisten" (TKP/M-L), "Revolutionäre Kommunistische Partei der Türkei" (TDKP), "Türkische Volksbefreiungspartei/-front
108 2. - Politischer Extremismus - 2.4.4.1 Linksextremisten Zu den gewaltorientierten Organisationen der türkischen Neuen Linken, die im Jahre 1991 in Berlin Aktivitäten entwickelten, zählen "Türkische Kommunistische Partei/Marxisten-Leninisten" (TKP/M-L), "Revolutionäre Kommunistische Partei der Türkei" (TDKP), "Türkische Volksbefreiungspartei/-front" (THKP/-C), "Devrimci Yol" ("Revolutionärer Weg") und die verbotene Türken-Organisation "Devrimci Sol" ("Revolutionäre Linke"), die seit ihrem Verbot auch die Tarnbezeichnung "Avrupa'da Dev Gene" ("Revolutionäre Jugend in Europa") benutzt. Diesen Organisationen bzw. Gruppen wurden in Berlin etwa 150 Personen (aktiver Kern) zugerechnet. Die in Berlin bestehende Gruppe der TKP/M-L mit etwa 50 aktiven Mitgliedern und nach hiesiger Schätzung weiteren 100 Anhängern entwickelte im Jahre 1991 zahlreiche Aktivitäten, in deren Verlauf es auch zu Gewalthandlungen, u.a. gegen die Polizei, kam. Beispielhaft hierfür waren folgende öffentliche Veranstaltungen 1991 in Berlin: Am 8. Oktober 1991 fand eine Solidaritätsdemonstration der "Revolutionären Kommunisten (BRD)" (RK) für den des Totschlags angeklagten türkischen Staatsbürger Ayhan ÖZTÜRK statt. Aus der Mitte der etwa 400 Teilnehmer, darunter auch mehrere Anhänger und Mitglieder der TKP/M-L, warfen einzelne Randalierer u.a. Steine auf Polizeibeamte und das Gerichtsgebäude. Am Rande eines Trauermarsches am 16. November 1991 aus Anlaß des Todes von Mete EKSI vom Adenauerplatz in Berlin-Charlottenburg zum Rathaus Schöneberg versuchten insbesondere die Anhänger der TKP/M-L zum Teil mit gewaltsamen Aktionen auf die eigenen Belange aufmerksam zu machen. Etwa 20 ihrer Anhänger waren während der
  • Anhang I: Kurzdarstellungen - 4.1.2.3 "Kommunistische Partei Deutschlands" (KPD) 1968 als "Kommunistische Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten" (KPD/M-L) gegründet, 1980 in KPD umbenannt
142 4. - Anhang I: Kurzdarstellungen - 4.1.2.3 "Kommunistische Partei Deutschlands" (KPD) 1968 als "Kommunistische Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten" (KPD/M-L) gegründet, 1980 in KPD umbenannt. 1986 Fusion der Mehrheitsfraktion mit der trotzkistischen "Gruppe Internationale Marxisten" (GIM) zur "Vereinigten Sozialistischen Partei" (VSP). Verblieben sind Splittergruppen, von denen jede für sich den bisherigen Parteinamen beansprucht und die insgesamt etwa 70, in Berlin etwa 30, Mitglieder umfassen. Organe: "Roter Morgen", mtl., "Roter Blitz", mtl., Aufl.: jeweils 200 bis 300. 4.1.2.4 "Kommunistischer Bund" (KB) Der 1971 gegründete KB hat sich auf seinem letzten Kongreß am 20. April 1991 aufgelöst. Eine Minderheitsfraktion gründete am 7. Juli 1991 die "Gruppe K". Das bisherige KB-Organ "ak-Arbeiterkampf" wird von ehemaligen KBMitgliedern beider Fraktionen weiterhin unter dem Titel "ak" herausgegeben. 4.1.2.5 "Gruppe K" Die aus einer Minderheitsfraktion des im April 1991 aufgelösten "Kommunistischen Bundes" (KB) hervorgegangene Gruppe mit etwa 80 Mitgliedern wurde am 7. Juli 1991 in Dortmund formell gegründet. Sie hält ideologisch am Ziel des Kommunismus fest. Ein Hauptzweck der Organisation liegt nach eigenem Bekunden in den Bereichen der Analyse sowie der Theorieund Strategieentwicklung. Publikation: "ak" (früher "Arbeiterkampf"), 4wö. 4.1.2.6 "Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands" (MLPD) Die 1982 in Bochum gegründete, aus dem "Kommunistischen Arbeiterbund Deutschlands" (KABD) hervorgegangene MLPD bekennt sich zur Theorie des Marxismus-Leninismus in seiner Interpretation durch MAO ZEDONG. In der

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