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"links or rechts" in den Verfassungsschutz Trends
  • andere Inhalte, Ziele und Mittel einsetzen wollen. In der linksradikalen Szene haben die Verhaftungen für erhebliche Unruhe gesorgt. Heftig kritisiert
  • Aussagebereitschaft eines ehemaligen RZ-Mitglieds. Die Beiträge in den linksextremistischen Publikationen lassen zumeist erkennen, dass die Aktionen der Revolutionären Zellen/Roten
  • Zora in der linksextremistischen/-autonomen Szene noch immer Zustimmung finden und Aktionsmuster - auch mit Gewaltanwendung - übernommen werden. Die grundsätzliche Bereitschaft
  • Anschlägen des militanten, linksextremistischen/-autonomen Spektrums gegen Einrichtungen und Objekte von Institutionen, wie z.B. BGS, Lufthansa, Ausländerbehörden, Bahn AG, besteht
Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen 2000 182 wegen RZ-Vorwürfen Verhafteten", (Ausg. Nr. 3/Nov. 2000) und in der "Interim" (Nr. 505 v. 29. Juni 2000) fordern Autonome aus Berlin eine politisch offensive Solidarität mit den Inhaftierten. In dem Beitrag "In Gefahr und höchster Not bringt der Mittelweg den Tod" (Anmerkung: Hierbei handelt es sich um den Untertitel eines RZ-Diskussionspapiers aus dem Jahre 1983) fordern die sich als "Einige Autonome" bezeichnenden Verfasser "Solidarität mit den Gefangenen, ob juristisch schuldig oder nicht. ... Mit dieser eigentlich selbstverständlichen Einstellung sollten wir auch auf andere zugehen und von ihnen eine Solidarität einfordern. Wenn diese anderen dann über die Sinnhaftigkeit von Knieschüssen ins Grübeln kommen, können wir uns z.B. über die damalige Arbeit eines Herrn Korbmacher unterhalten und was der Typ alles zu verantworten hat." Die Autoren schlagen die Entwicklung einer offensiven politischen Strategie gegenüber der "BAW-Hetze" vor. Die notwendige politische Debatte dürfe sich nicht auf Antifaund Flüchtlingspolitik beschränken, da es der RZ und Roten Zora im Rahmen ihrer revolutionären Perspektive "um den gesamtgesellschaftlichen Angriff und nicht nur um einzelne besonders herausragende Schweinereien des Staates" gegangen sei. Die stärkste Form der Solidarität sehen sie in der "Fortsetzung des Kampfes, für den die Gefangenen eingefahren sind", wenngleich sie dabei andere Inhalte, Ziele und Mittel einsetzen wollen. In der linksradikalen Szene haben die Verhaftungen für erhebliche Unruhe gesorgt. Heftig kritisiert wird die Aussagebereitschaft eines ehemaligen RZ-Mitglieds. Die Beiträge in den linksextremistischen Publikationen lassen zumeist erkennen, dass die Aktionen der Revolutionären Zellen/Roten Zora in der linksextremistischen/-autonomen Szene noch immer Zustimmung finden und Aktionsmuster - auch mit Gewaltanwendung - übernommen werden. Die grundsätzliche Bereitschaft zu Anschlägen des militanten, linksextremistischen/-autonomen Spektrums gegen Einrichtungen und Objekte von Institutionen, wie z.B. BGS, Lufthansa, Ausländerbehörden, Bahn AG, besteht deshalb weiter fort.
  • Rechtsextremistische Bestrebungen land auf unsere Kosten, ohne dazu berechtigt zu sein? Als Illegale, als abgewiesene Asylbewerber, in endlos verschleppten Asylverfahren
  • unsere Kosten." Agitation gegen den Der demokratisch e Rechtsstaat und seine Repräsentanten demokratischen werden in polemischer und diffamierender Weise angegriffen
  • Rechtsstaat um deren Ansehen zu schmälern u n d d a s Vertrauen in die Politik und die Werteordnung
  • Bundesvorsitzenden SCHLIERER vertretenen Abgrenzungskurs gegenüber anderen rechtsextremistischen Organisationen. Auf dem Programmparteita g a m 11./12. Mai in Künzell
88 Rechtsextremistische Bestrebungen land auf unsere Kosten, ohne dazu berechtigt zu sein? Als Illegale, als abgewiesene Asylbewerber, in endlos verschleppten Asylverfahren ... Alle genießen ihre Menschenrechte auf unsere Kosten." Agitation gegen den Der demokratisch e Rechtsstaat und seine Repräsentanten demokratischen werden in polemischer und diffamierender Weise angegriffen, Rechtsstaat um deren Ansehen zu schmälern u n d d a s Vertrauen in die Politik und die Werteordnung des Grundgesetztes zu erschüttern. So is t die Rede von den "Berliner Korruptionsparteien" 81 und von "unsere(n) führenden Politiker(n)", die sich die "eigenen Taschen" 82 füllten. In einem Beitrag des Parteiorgans "Der Republikaner" wurde unter der Überschrift "Dem 'Tango Korrupti' die Musik abdrehen ..." behauptet, in schönster Eintracht hätten "Politike r quer durch alle Bundestags-Parteien den Staat zum Selbstbedienungsladen gemacht". 83 3.2 Organisation und Entwicklung Die REP hatten im Jahr 2002 einen weiteren Mitgliederrückgang auf etwa 9.000 hinzunehmen (2001: 11.500; 2000: 13.000; 1999: 14.000; 1998: 15.000). Nach w i e vor sind sie in erster Linie eine "West-Partei". In den ostdeutschen Ländern ist die ohnehin geringe Präsenz der Parte i weiter rückläufig. Sie verfügt dort nur noch über höchstens 700 Mitglieder (2001 : rund 1.000). Die Partei trat außerhalb vo n Wahlkämpfe n i n d e r Ö f- fentlichkeit kaum in Erscheinung. An der alljährlichen Aschermittwochsveranstaltung am 13. Februar im bayerischen Geisenhausen (Landkreis Landshut) nahmen rund 600 Personen teil (2001 : rund 800). Kennzeichnend für den anhaltenden Abwärtstrend der REP sind die seit Jahren andauernden innerparteilichen Differen- z e n u m d e n vom REP-Bundesvorsitzenden SCHLIERER vertretenen Abgrenzungskurs gegenüber anderen rechtsextremistischen Organisationen. Auf dem Programmparteita g a m 11./12. Mai in Künzell bei Fulda (Hessen) versuchte eine parteiinterne Opposition eine Resolution einzubringen, die eine personelle und programmatische Erneuerung vorsah. In dem als "Künzeller Resolution" bezeichneten Papier hieß es, der dem Parteitag zur Annahme vorgelegte u n d von der Parteiführung unterstützte Entwurf des neuen Parteiprogramms sei "nicht eine
  • AKTUELLE ENTWICKLUNGEN - LINKSEXTREMISMUS 97 Auf der Suche nach einem gemeinsamen MobilisierungsRückbesinnung auf regionale Themen - thema spielte die Anti-Globalisierung
  • theoretischen Kapitalismuskritik. Konkrete Aktivitäten - wie zum Beispiel die Beteiligung linksextremistischer Akteure an einem Mobilisierungsbündnis für eine Demonstration zur Finanzkrise - sind
  • neben zahlreichen nicht-extremistischen Akteuren auch weite Teile des linksextremistischen autonomen Spektrums beteiligten. Die Kampagne richtete sich zunächst gegen
  • nach der Überwindung der politischen Ordnung gebracht: 141 Neben linksextremistischen Akteuren mobilisierten auch zahlreiche nicht-extremistische Gruppierungen. Vgl. "Überblick
AKTUELLE ENTWICKLUNGEN - LINKSEXTREMISMUS 97 Auf der Suche nach einem gemeinsamen MobilisierungsRückbesinnung auf regionale Themen - thema spielte die Anti-Globalisierung - mit dem G 8-Gipfel Finanzkrise zeigt in Japan im Juli - keine Rolle mehr. Neben der Rücknoch keine besinnung auf regionale Themen wie dem Kampf um Aktivitäten "autonome Freiräume" und dem "Antifaschistischen Kampf" bot die gegenwärtige Krise der Finanzmärkte und deren Auswirkungen Gelegenheit vor allem zur theoretischen Kapitalismuskritik. Konkrete Aktivitäten - wie zum Beispiel die Beteiligung linksextremistischer Akteure an einem Mobilisierungsbündnis für eine Demonstration zur Finanzkrise - sind daraus bisher kaum erwachsen. 141 Vor dem Hintergrund des Prozesses gegen drei mutmaßliche Bundesweite Mitglieder der militanten gruppe (= mg) in Berlin 142 und Antimilitarismuskampagne" im Zusammenhang mit dem Beschluss zur Verlängerung des Bundeswehrmandats für Afghanistan durch den Deutschen Bundestag im September begann stattdessen im Spätsommer des Jahres eine bundesweite "Antimilitarismuskampagne", an der sich neben zahlreichen nicht-extremistischen Akteuren auch weite Teile des linksextremistischen autonomen Spektrums beteiligten. Die Kampagne richtete sich zunächst gegen den Einsatz der Bundeswehr in Krisengebieten. Weitere Ziele der Kampagne waren die Proteste gegen die "Münchner Sicherheitskonferenz" am 6. und 7. Februar 2009 sowie die Feierlichkeiten zum 60. NATO-Jubiläum am 3. und 4. April 2009 in Straßburg (Frankreich), Baden-Baden und Kehl (Baden-Württemberg). In einem unter anderem auf der Internetseite der ALB veröffentlichten Aufruf zur Bildung eines "antikapitalistischen Blocks" anlässlich einer geplanten Demonstration am 4. April 2009 in Straßburg wurde die antimilitaristische Kritik in Zusammenhang mit der Forderung nach der Überwindung der politischen Ordnung gebracht: 141 Neben linksextremistischen Akteuren mobilisierten auch zahlreiche nicht-extremistische Gruppierungen. Vgl. "Überblick", S. 88. 142 Vgl. Aktuelle Entwicklungen "Prozess gegen mutmaßliche Mitglieder der 'militanten gruppe' (mg)", S. 99 - 102.
  • suchten diese auch die direkte Konfrontation mit anreisenden mutmaßlichen Rechtsextremisten. Linksextremismus In diesem Zusammenhang wurden 12 Personen in Gewahrsam genommen
Saalfeld", die "Autonome Antifa Gruppe Weimar" und "Anarchist Resistance Wartburgkreis" verzeichnet. In einem Beitrag auf der Seite des Erfurter "Infoladens Sabotnik" hieß es: "Alle studentischen Verbindungen verstehen ihre Gemeinschaften als Beitrag zur Herausbildung einer gesellschaftlichen akademischen ,Elite', die im Sinne eines rechtskonservativen Weltbildes tätig ist. Ihre Ideologie beinhaltet die Legitimation der Ungleichheit von Männern und Frauen, Deutschen und MigrantInnen oder akademischer Elite und ungebildeter Masse. In der deutschen Burschenschaft findet sich diese radikalisiert zu einem extrem rückständigen Frauenbild, völkischem Rassismus und Großdeutschem Nationalismus". Autonome beteiligten sich am Protest gegen "Rock für Deutschland" Den von demokratischen Initiativen und Organisatoren angemeldeten Protesten gegen die rechtsextremistische Veranstaltung "Rock für Deutschland" am 6. August in Gera schlossen sich etwa 1.000 (2010 ca. 1.100) Personen an, darunter auch Angehörige der autonomen Szene. Nach einem auf dem Internetportal "Indymedia" eingestellten Beitrag vom 8. August suchten diese auch die direkte Konfrontation mit anreisenden mutmaßlichen Rechtsextremisten. Linksextremismus In diesem Zusammenhang wurden 12 Personen in Gewahrsam genommen, gegen 44 weitere ergingen Platzverweise. Bereits am Vorabend des 6. August hatten sich in Gera etwa 180 Personen zu einer Demonstration unter dem Motto "Diese Stadt hat Nazis satt" versammelt. Nach der Abschlusskundgebung kam es noch zu einer Spontanversammlung. Im Vorfeld hatte auch die autonome Szene zu Protesten mobilisiert und u. a. zu "Chaostagen" in Gera aufgerufen. Teile der Szene kritisierten die von dem demokratischen Bündnis hervorgehobene Gewaltfreiheit und lehnten eine Unterstützung deshalb ab. "Wir erachten es als unmöglich, das RfD nur gewaltfrei zu verhindern, 107
  • EXPO kam es zu zahlreichen Anschlägen, die eine linksextremistische Motivation erkennen ließen. Das Bekennerschreiben zu einer Sachbeschädigung an einer Agentur
  • Mobilisierung nur wenige Störmaßnahmen realisiert werden. Zu vereinzelten, offenbar linksextremistisch motivierten Straftaten kam es u.a. durch Hakenkrallenanschläge auf Bahnverbindungen nach
  • wurde in der breiten Öffentlichkeit, aber auch in den linksorientierten Medien kaum wahrgenommen. Im Rahmen der Nachbereitung wurde von einigen
  • Vernetzung der sich auf unterschiedlichen Themenfeldern engagierenden Gruppen des linken Spektrums "zum Kristallisationspunkt verschiedener emanzipatorischer 'Teilbereichskämpfe' zu machen", gescheitert
  • Thema sei auch in der linksradikalen Szene nur schwer vermittelbar gewesen, da "der böse Feind (...) nicht so klar zu bestimmen
  • Anti-EXPO-Widerstands deutlich gemacht, dass die deutsche Linke derzeit nicht in der Lage ist, selbst bei herausfordernden Großereignissen Partikularinteressen
Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen 2000 174 werden". Durch den Widerstand sollte die Chance eines Großprojektes genutzt werden, um mit den Aktionen "ein nicht übersehbares Signal für die Stillegung des herrschenden Systems zu setzen" (Erklärung des Abschlussplenums des 8. Bundesweiten Anti-EXPO-Treffens vom 5. - 7. Mai 2000 in Hannover). Bereits im Vorfeld der EXPO kam es zu zahlreichen Anschlägen, die eine linksextremistische Motivation erkennen ließen. Das Bekennerschreiben zu einer Sachbeschädigung an einer Agentur eines Versicherungskonzerns endet etwa mit den Parolen: "gegen kapitalismus und patriachat. für eine herrschaftsfreie welt. expo sprengen." Zur Mobilisierung des EXPO-Widerstands wurden insgesamt neun "bundesweite Vernetzungstreffen" in Hannover und in Bielefeld (4. und 6. Treffen) durchgeführt. Außerdem gab es an vielen Orten, mit einem Schwerpunkt in Nordrhein-Westfalen, regionale Informationsveranstaltungen, die überwiegend in Szenetreffs stattfanden. Ein auch im Internet veröffentlichtes "Anti-EXPO-Aktionshandbuch" unter dem Titel "Stören. Blockieren. Sabotieren - ein Handbuch voll pfiffiger Ideen für die ganze Familie" beschrieb mögliche Widerstandsformen wie z. B. Straßenblockaden, Bombendrohungen, Störung von Kommunikationswegen, Kappen von Leitungen, Beschädigung von Ticketautomaten und Verkehrsleittechnik nach dem Motto "Wir sind Sand im Getriebe der EXPO". Neben solchen Anleitungen gab es regelmäßig erscheinende Publikationen, wie z. B. den vom "Büro für mentale Randale" in Recklinghausen herausgegebenen "anti expo Rundbrief", mit dem eine möglichst breite Mobilisierung erreicht werden sollte. Konzeption und Strategie des Anti-EXPO-Widerstands gingen jedoch nicht auf. Die Teilnehmerzahlen und Wirkungen der aus Anlass der EXPO-Eröffnung geplanten Aktionswoche (27. Mai - 4. Juni 2000) entsprachen bei weitem nicht den Vorstellungen der Initiatoren. Dem Aufruf zur "Großdemonstration" am 27. Mai folgten nur etwa 1.000 Personen aus dem gesamten Bundesgebiet. Auch am Eröffnungstag konnten wegen des konsequenten Verhaltens der Polizei und der unzureichenden Mobilisierung nur wenige Störmaßnahmen realisiert werden. Zu vereinzelten, offenbar linksextremistisch motivierten Straftaten kam es u.a. durch Hakenkrallenanschläge auf Bahnverbindungen nach Hannover und unter Beteiligung von EXPOGegnern aus Nordrhein-Westfalen durch Störversuche des Verkehrs mittels in Brand gesetzter Autoreifen an Eisenbahnund Autobahnstrecken in Niedersachsen. Letztlich blieb das Aktionspotenzial aber deutlich hinter den provokanten Ankündigungen zurück. Insgesamt wurden im Begründungszusammenhang mit der EXPO 2000 im Verlaufe der Ausstellungsdauer 369 Straftaten (hiervon 44 Taten außerhalb von Niedersachsen) verübt. Ein Großteil dieser Straftaten bestand aus Farbschmierereien und Sachbeschädigungen an EXPOEinrichtungen. Vereinzelt kam es auch zu anschlagartigen Aktionen vor allem auf Einrichtungen deutscher Konzerne, die an der EXPO-Durchführung beteiligt waren. Der EXPO-Widerstand wurde in der breiten Öffentlichkeit, aber auch in den linksorientierten Medien kaum wahrgenommen. Im Rahmen der Nachbereitung wurde von einigen Beteiligten insoweit selbstkritisch anerkannt, dass der Versuch, die EXPO durch eine Vernetzung der sich auf unterschiedlichen Themenfeldern engagierenden Gruppen des linken Spektrums "zum Kristallisationspunkt verschiedener emanzipatorischer 'Teilbereichskämpfe' zu machen", gescheitert war. Das Thema sei auch in der linksradikalen Szene nur schwer vermittelbar gewesen, da "der böse Feind (...) nicht so klar zu bestimmen" gewesen sei, "schon gar nicht, wenn er sich tarnt hinter einer Fassade aus Menschheitsbeglückung und Ökoverantwortung". Ähnlich wie die Aktionen aus Anlass der EUund Weltwirtschaftsgipfeltreffen 1999 in Köln hat auch die Entwicklung des Anti-EXPO-Widerstands deutlich gemacht, dass die deutsche Linke derzeit nicht in der Lage ist, selbst bei herausfordernden Großereignissen Partikularinteressen
  • Juli auf der Website "Antifa Task Force Jena". Die Linksextremismus Verpflichtung auf absolute Gewaltfreiheit stelle einen Affront gegen die "autonomen
  • legitimieren. Angriffe auf Personen meint man regelmäßig damit rechtfertigen zu können, dass es sich bei den Opfern um "Nazis" gehandelt
  • ohne dass es tatsächliche Anhaltspunkte für eine Zugehörigkeit zum rechtsextremistischen Spektrum gegeben haben muss. Letztlich dient sie nur als Staffage
  • kommt es jedoch auch zu Gewaltausbrüchen zwischen Angehörigen des linksund rechtsextremistischen Spektrums, die jeweils "Vergeltungsaktionen" nach sich ziehen
108 wie es die Aktionen in Dresden in den letzten beiden Jahren erwiesen haben", hieß es in dem entsprechenden Beitrag vom 21. Juli auf der Website "Antifa Task Force Jena". Die Linksextremismus Verpflichtung auf absolute Gewaltfreiheit stelle einen Affront gegen die "autonomen Antifaschist_innen" dar und sei untragbar. Die Verfasser riefen deshalb dazu auf, nach Gera zu fahren, "um den Nazis UND dem deutschen Mob zu zeigen wo der Hammer hängt. Also: Lasst es krachen, lasst es knallen, Deutschland in den Rücken fallen!", hieß es abschließend. Dennoch lag die Beteilung der autonomen Szene offenbar weit unter der des Vorjahres. Damals hatten sich noch etwa 300 Anhänger des autonomen Spektrums den Protesten in Gera angeschlossen. Gewalt als Aktionsmittel Autonomer Gewalt ist ein selbstverständliches Aktionsmittel der Autonomen. Aus ihrer kruden Selbstsicht heraus nehmen sie Handlungen anderer, z. B. des Staats, von Unternehmen oder des politischen Gegners, als Gewalt gegen sich wahr und versuchen damit ihre Aktionsformen als Selbstschutz zu legitimieren. Angriffe auf Personen meint man regelmäßig damit rechtfertigen zu können, dass es sich bei den Opfern um "Nazis" gehandelt habe. Diese Bezeichnung wird dabei zum Teil willkürlich verwendet, ohne dass es tatsächliche Anhaltspunkte für eine Zugehörigkeit zum rechtsextremistischen Spektrum gegeben haben muss. Letztlich dient sie nur als Staffage, um das eigene Handeln möglichst positiv darzustellen. Die Verfolgung der eigenen Straftaten wird wiederum als angebliche Kriminalisierung und Ausdruck eines repressiven Staats wahrgenommen. Gewalttätige Aktionsformen werden taktisch, in Thüringen meist im Zusammenhang mit demonstrativen Aktivitäten, eingesetzt. Dabei spielen Überlegungen zur Haltung möglicher Bündnispartner ebenso eine Rolle wie Stärke und Vorgehensweise eingesetzter Polizeikräfte oder des politischen Gegners. Gelegentlich kommt es jedoch auch zu Gewaltausbrüchen zwischen Angehörigen des linksund rechtsextremistischen Spektrums, die jeweils "Vergeltungsaktionen" nach sich ziehen.
  • Sachbeschädigungen oder Verleumdungskampagnen betroffen. Bei ihren Protestaktionen schließen sich Linksextremisten häufig mit demokratisch-bürgerlichen Organisationen zusammen und versuchen nach Möglichkeit
  • ehemaligen Feuerwache, um darin ein seit einiger Zeit von linken und linksextremistischen Gruppen gefordertes selbstverwaltetes "Antirassistisches Zentrum Bochum" sowie "Wohnraum
  • polizeiliche Räumung führte zu mehreren Demonstrationen der örtlichen linksextremistischen Szene. Seit Oktober versuchten antirassistische Gruppen, die Abschiebung zweier Kurden
  • Flughafen Düsseldorf und in Aachen zu verhindern. Linksextremisten werfen dem Innenministerium NRW vor, mit seiner "Abschiebepolitik über Leichen zu gehen
  • praktisch intervenieren können, die das Handlungsarsenal der legalen Linken um die Möglichkeiten der Sabotage, der Bestrafung, der Gegenwehr
Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen 2000 166 staatlichen Einrichtungen sollen durch Aktionen verhindert oder unterlaufen werden. Dabei sind auch Firmen, die gerne als "Profiteure des Rassismus" bezeichnet werden, von Sachbeschädigungen oder Verleumdungskampagnen betroffen. Bei ihren Protestaktionen schließen sich Linksextremisten häufig mit demokratisch-bürgerlichen Organisationen zusammen und versuchen nach Möglichkeit, die Zielrichtung und Argumentation der Veranstaltungen zu bestimmen. Dies führt dann häufig zu Maximalforderungen, wie z.B. nach einem generellen Abschiebestopp oder Parolen wie "Grenzen auf - Bleiberecht für alle". Anlässlich eines bundesweiten Aktionstages gegen Abschiebung am 1. Juli in Berlin versuchten mehrere hundert Demonstranten u.a. durch Blockadeaktionen auf den Zufahrtswegen den Flughafen Berlin-Schönefeld lahm zu legen. Am 29. Juni hatten Unbekannte bereits einen Hakenkrallenanschlag auf die Bahnstrecke Berlin - Cottbus verübt und hinterließen einen Zettel mit den Parolen "1. juli flughafenblockade in berlin-schoenefeld" und "shut down deportation airport". Ein Beispiel für eine antirassistische Veranstaltung in NRW war u.a. die von der "Frauen Lesbengruppe Echse" aus Bochum organisierte Demonstration am 25. November vor der Frauenabschiebehaftanstalt in Neuss mit ca. 200 Teilnehmerinnen. Auf Transparenten wurde u.a. gefordert: "Das Patriarchat muss weg. Grenzen auf!" und "Stoppt die rassistische Abschiebemaschinerie!". Vom 2. - 6. Dezember besetzten in Bochum ca. 15 Personen das leer stehende Gebäude einer ehemaligen Feuerwache, um darin ein seit einiger Zeit von linken und linksextremistischen Gruppen gefordertes selbstverwaltetes "Antirassistisches Zentrum Bochum" sowie "Wohnraum für Menschen, die selbstbestimmt leben wollen", einzurichten. Die polizeiliche Räumung führte zu mehreren Demonstrationen der örtlichen linksextremistischen Szene. Seit Oktober versuchten antirassistische Gruppen, die Abschiebung zweier Kurden aus dem Wanderkirchenasyl durch demonstrative Aktionen und Mahnwachen u.a. vor der JVA Büren, auf dem Flughafen Düsseldorf und in Aachen zu verhindern. Linksextremisten werfen dem Innenministerium NRW vor, mit seiner "Abschiebepolitik über Leichen zu gehen". Nach Abschiebung der beiden kurdischen Flüchtlinge steigerten sich die Proteste, indem ca. 25 Aktivisten vor allem aus autonomen Zusammenhängen am 14. November in Moers einen Abschiebebus auf dem Weg zum Flughafen Düsseldorf stoppten. Zwei Personen ketteten sich an den Außenspiegeln fest, vier weitere stiegen auf das Fahrzeugdach, während die übrigen Parolen wie "Nazis morden - der Staat schiebt ab" skandierten. Ein Amtsarzt des Kreises Paderborn, der in einem Gutachten die Reisefähigkeit der beiden abgeschobenen Kurden aus dem Wanderkirchenasyl bestätigt hatte, wurde ebenfalls Ziel militanter Antirassisten. Er erhielt anonyme Drohschreiben; in der Nacht zum 28. Januar 2001 verübten Unbekannte einen Farbbeutelanschlag auf sein Wohnhaus. In einem anonymem Schreiben an örtliche Tageszeitungen erklärte sich eine unbekannte Gruppe "Autonome HippokratInnen" in Anlehnung an einen Text der "Revolutionären Zellen" für die Sachbeschädigung verantwortlich: ''Unser Traum von einem funktionierenden Netz autonomer Gruppen in Städten und Regionen ist noch lange nicht ausgeträumt. Wir brauchen mehr denn je wieder Gruppen, die als militante Tendenz von sich aus aktionsfähig sind, die mit den vielfältigen und wunderbaren Methoden der Subversivität Widersprüche forcieren und praktisch intervenieren können, die das Handlungsarsenal der legalen Linken um die Möglichkeiten der Sabotage, der Bestrafung, der Gegenwehr und der Eroberung von Lebensmöglichkeiten erweitern. Es geht uns nach wie vor um die Zersetzung des Fundamentes von Herrschaft, der Ohnmacht." Die Erklärung endet u.a. mit den Parolen "Die Schreibtischtäter und Menschenjäger zur
  • Lage, theoretische Neuansätze zu diskutieren und dem linksextremistischen Spektrum neue Impulse zu verleihen. Im März 2000 zog die AA/BO
  • initiierten Kampagne "Antifa-Offensive 99 - Den rechten Vormarsch stoppen". Es sei nicht gelungen, der Kampagne die gewünschte Öffentlichkeit zu verschaffen
  • handelt, ohne dass konkrete gemeinsame Aktionen erkennbar wären. Antirassismus Linksextremisten agieren unter dem Themenfeld "Antirassismus" weiterhin gegen die angeblich "rassistische
Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen 2000 165 B. faschistische Strukturen zu behindern und zu verdeutlichen, dass faschistisches Engagement ausgesprochen teuer und schmerzhaft sein kann, oder auch um Unterstützer anzusprechen. Die Festnahme von drei mutmaßlichen Mitgliedern der "Revolutionären Zellen" (RZ) am 19. Dezember 1999 in Berlin und Frankfurt a.M. nahmen militante Linksextremisten zum Anlass, unter dem Motto "Militanz ist ein Mittel, kein Programm" über die RZ, die Vergangenheit und die Zukunft von Militanz zu diskutieren. Mit militanten Aktionen, zu denen auch Brand-, Sprengstoffoder Sabotageanschläge zählen können, ist demnach weiterhin insbesondere in den Themenbereichen Antifaschismus, Antirassismus und Anti-Castor zu rechnen. "Politischer Mord" könne dabei das "letzte und unausweichliche Mittel sein, um weiteres Verbrechen zu verhindern, um weiteres Menschenleben zu retten". Bundesweite Organisierung Die einzigen länger bestehenden bundesweiten Vernetzungsansätze im militanten linksextremistischen Spektrum, die 1992 in Wuppertal gegründete "Antifaschistische Aktion/Bundesweite Organisation" (AA/BO) und die seit 1993 bestehenden "Bundesweiten Antifa-Treffen" (BAT), scheinen konzeptionell überholt zu sein. Sowohl zwischen beiden Organisierungen als unter den einzelnen Gruppen gibt es Zerwürfnisse und Richtungsstreitigkeiten über zukünftige Strategien und Wege aus der Stagnation. Ursache dürfte die zunehmende Unverbindlichkeit der Treffen sein, die für die gesamte Szene exemplarisch ist: Absprachen werden nicht eingehalten, Treffen nicht von allen Gruppen inhaltlich vorbereitet, die Arbeit hängt an wenigen Personen. Darüber hinaus wird die Arbeit der AA/BO durch einen seit 1999 schwelenden Streit über den Umgang mit einem angeblichen Vergewaltiger in der bedeutendsten Mitgliedsgruppe "Antifaschistische Aktion Berlin" (AAB) gelähmt, der bisher nicht beigelegt werden konnte. Dies hat zu einer Grundsatzdebatte zum Thema "Sexismus" in weiten Teilen der autonomen Antifaszene und massiver Kritik gegenüber der AA/BO und der AAB geführt, was einige Mitgliedsgruppen zum Austritt veranlasste. Beide Organisationsansätze zeigten sich nicht in der Lage, theoretische Neuansätze zu diskutieren und dem linksextremistischen Spektrum neue Impulse zu verleihen. Im März 2000 zog die AA/BO in einer "Auswertung" kritisch Bilanz zu der von ihr initiierten Kampagne "Antifa-Offensive 99 - Den rechten Vormarsch stoppen". Es sei nicht gelungen, der Kampagne die gewünschte Öffentlichkeit zu verschaffen. Es habe keine wirklich öffentlichkeitswirksamen Großaktionen gegeben und zwischen einzelnen Aktionen sei der Zusammenhang nicht erkennbar gewesen. Auch hätten sich nicht alle Gruppen der AA/BO an der Kampagne beteiligt. Hauptsächlich kleinere Antifagruppen, die sich der Kampagne anschlossen, hätten von der AA/BO-Struktur profitiert. Notgedrungen musste man den "Spagat offene Struktur" eingehen, um zumindest den Kontakt zu einem Teil der Gruppen aufrecht zu erhalten und mit ihnen über die gemeinsame Praxis zu diskutieren. Man habe von den Gruppen aber eher eine Beteiligung an der AA/BO erwartet. Der hierarchischen Struktur der AA/BO stehen aber weiterhin viele Gruppen skeptisch gegenüber. Offensichtlich wird der von der AA/BO in der Vergangenheit zur Verfügung gestellte Rahmen für gemeinsam vorbereitete Aktionen auch von den meisten Mitgliedsgruppen nicht mehr benötigt. Dagegen wird das BAT sowohl in der Öffentlichkeit als auch in der Szene überhaupt nicht mehr wahrgenommen, da es sich hierbei lediglich um ein Diskussionsforum mit ständig wechselnder Beteiligung handelt, ohne dass konkrete gemeinsame Aktionen erkennbar wären. Antirassismus Linksextremisten agieren unter dem Themenfeld "Antirassismus" weiterhin gegen die angeblich "rassistische Politik" des Staates u.a. durch Demonstrationen, Veranstaltungen und öffentlichkeitswirksame - teilweise militante - Aktionen. Nicht akzeptierte Entscheidungen von
  • Jusitizministeriums --------------------------------------------------------------------------------124 7.2.1 Verfahren wegen rechtsextremistischer Aktivitäten -----------------------------------------------------124 7.2.2 Verfahren wegen linksextremistischer Aktivitäten ------------------------------------------------------124 7.3 Zahl der Mitglieder in extremistischen
  • Gruppierungen---------------------------125 7.3.1 Mitgliederzahlen rechtsextremistischer Organisationen und Gruppierungen in NRW ------------125 7.3.2 Mitgliederzahlen linksextremistischer Organisationen und Gruppierungen
5.2 Freiheitsund Demokratiekongress Kurdistans (KADEK); Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und unterstützende Organisationen -----------------------------------86 5.3 Iranische Organisationen-----------------------------------------------------------------------------------------94 5.3.1 Nationaler Widerstandsrat im Iran (NWRI), Volksmodjahedin Iran-Organisation (MEK) --------94 5.3.2 Arbeiterkommunistische Partei Iran (API) -----------------------------------------------------------------96 5.4 Kosovo-Albaner: Volksbewegung von Kosovo (LPK) -----------------------------------------------------98 5.5 Tamilen: Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE)--------------------------------------------------------99 5.6 Sikhs: Babbar Khalsa International (BK), International Sikh Youth Federation (ISYF)-------------100 6 Islamismus--------------------------------------------------------------------------------------------------------102 6.1 Terrornetzwerk um Usama bin Laden (Mujahedin) --------------------------------------------------------102 6.2 Naher Osten -------------------------------------------------------------------------------------------------------105 6.2.1 Irakkrieg---------------------------------------------------------------------------------------------------------105 6.2.2 Nahostkonflikt--------------------------------------------------------------------------------------------------106 6.3 Arabische Islamisten---------------------------------------------------------------------------------------------107 6.3.1 Islamischer Bund Palästina (IBP); Stellvertreter der HAMAS ----------------------------------------107 6.3.2 Hizb Allah ------------------------------------------------------------------------------------------------------108 6.3.3 Hizb ut-Tahrir (HuT)------------------------------------------------------------------------------------------109 6.3.4 Muslimbruderschaft (MB), Islamische Gemeinschaft in Deutschland e.V. (IGD), Islamisches Zentrum Aachen (Bilal-Moschee) e.V. (IZA) ---------------------------------------------110 6.3.5 Islamische Heilsfront (FIS) ----------------------------------------------------------------------------------111 6.3.6 Bewaffnete Islamische Gruppe (GIA)----------------------------------------------------------------------112 6.3.7 Gruppe für Predigt und Kampf (GSPC) -------------------------------------------------------------------112 6.4 Türkische Islamisten ---------------------------------------------------------------------------------------------113 6.4.1 Islamische Gemeinschaft Milli Görüs e.V. (IGMG)-----------------------------------------------------113 6.4.2 Islami Büyük Dogu Akincilar-Cephesi (IBDA-C) -------------------------------------------------------117 6.4.3 Kalifatsstaat-----------------------------------------------------------------------------------------------------117 7 Extremismus in Zahlen-----------------------------------------------------------------------------------------121 7.1 Politisch motivierte Kriminalität-------------------------------------------------------------------------------121 7.1.1 Deliktsqualität --------------------------------------------------------------------------------------------------121 7.1.2 Verteilung nach Phänomenbereichen ----------------------------------------------------------------------121 7.1.3 Extremistische Straftaten -------------------------------------------------------------------------------------123 7.1.4 Internationale Bezüge -----------------------------------------------------------------------------------------123 7.1.5 Themenfelder---------------------------------------------------------------------------------------------------123 7.1.5.1 Gesamtdarstellung ------------------------------------------------------------------------------------123 7.1.5.2 Antisemitische und fremdenfeindliche Straftaten------------------------------------------------123 7.1.5.3 Straftaten zum Themenfeld Islamismus/Fundamentalismus -----------------------------------124 7.2 Bericht des Jusitizministeriums --------------------------------------------------------------------------------124 7.2.1 Verfahren wegen rechtsextremistischer Aktivitäten -----------------------------------------------------124 7.2.2 Verfahren wegen linksextremistischer Aktivitäten ------------------------------------------------------124 7.3 Zahl der Mitglieder in extremistischen Organisationen und Gruppierungen---------------------------125 7.3.1 Mitgliederzahlen rechtsextremistischer Organisationen und Gruppierungen in NRW ------------125 7.3.2 Mitgliederzahlen linksextremistischer Organisationen und Gruppierungen in NRW--------------125 7.3.3 Mitgliederzahl extremistischer Ausländerorganisationen-----------------------------------------------126 7.3.4 Mitgliederzahl islamistischer Organisationen ------------------------------------------------------------126 8 Spionageabwehr -------------------------------------------------------------------------------------------------127 8.1 Überblick ----------------------------------------------------------------------------------------------------------127 8.2 Angriffsziele fremder Nachrichtendienste -------------------------------------------------------------------127 INHALTSVERZEICHNIS V
  • Recht des Volkes, die Staatsgewalt in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt
  • Rechtsprechung auszuüben und die Volksvertretung in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl zu wählen; 2. die Bindung der Gesetzgebung
  • Ordnung und die Bindung der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung an Gesetz und Recht; 3. das Recht auf Bildung
  • oder in ihrer Gesamtheit von erheblicher Bedeutung für die Rechtsordnung sind, durch mehr als zwei Beteiligte, die auf längere oder
  • geregelt. (6) Das Landesamt für Verfassungsschutz erteilt, entsprechend den Rechtsvorschriften, auf Anfrage von Behörden, denen die Einstellung von Bewerbern
1. das Recht des Volkes, die Staatsgewalt in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung auszuüben und die Volksvertretung in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl zu wählen; 2. die Bindung der Gesetzgebung an die verfassungsmäßige Ordnung und die Bindung der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung an Gesetz und Recht; 3. das Recht auf Bildung und Ausübung einer parlamentarischen Opposition; 4. die Ablösbarkeit der Regierung und ihre Verantwortlichkeit gegenüber der Volksvertretung; 5. die Unabhängigkeit der Gerichte; 6. der Ausschluss jeder Gewaltund Willkürherrschaft und 7. die im Grundgesetz konkretisierten Menschenrechte. (4) Organisierte Kriminalität ist die von Gewinnoder Machtstreben bestimmte planmäßige Begehung von Straftaten, die einzeln oder in ihrer Gesamtheit von erheblicher Bedeutung für die Rechtsordnung sind, durch mehr als zwei Beteiligte, die auf längere oder unbestimmte Dauer arbeitsteilig 1. unter Verwendung gewerblicher oder geschäftsähnlicher Strukturen oder 2. unter Anwendung von Gewalt oder durch entsprechende Drohung oder 3. unter Einflussnahme auf Politik, Verwaltung, Justiz, Medien oder Wirtschaft tätig werden. (5) Das Landesamt für Verfassungsschutz wirkt auf Ersuchen der öffentlichen Stellen mit: 1. bei Sicherheitsüberprüfungen von Personen nach den Bestimmungen des Thüringer Sicherheitsüberprüfungsgesetzes; 2. bei technischen Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz von im öffentlichen Interesse geheimhaltungsbedürftigen Tatsachen, Gegenständen oder Erkenntnissen gegen die Kenntnisnahme durch Unbefugte. ThürVSG Die Befugnisse des Landesamtes für Verfassungsschutz bei der Mitwirkung nach Satz 1 Nr. 1 sind im Thüringer Sicherheitsüberprüfungsgesetz geregelt. (6) Das Landesamt für Verfassungsschutz erteilt, entsprechend den Rechtsvorschriften, auf Anfrage von Behörden, denen die Einstellung von Bewerbern in den öffentlichen Dienst obliegt, Auskunft aus vorhandenen Unterlagen über Erkenntnisse nach Absatz 1. Die Auskunft ist auf solche gerichtsverwertbaren Tatsachen zu beschränken, die Zweifel daran begründen können, dass der Bewerber jederzeit für die freiheitliche demokratische Grundordnung eintreten wird. 177
  • handelt sich hierbei um die Nachfolgestruktur der trotzkistischen Gruppe "Linksruck", die aus der 1963 gegründeten "Sozialistischen Arbeitergruppe" (SAG) hervorgegangen
  • Netzwerks eine "Strategie für eine klassenkämpferische und antikapitalistische LINKE". Dort heißt es unter anderem: "Die Arbeiterklasse kann dem Kapitalismus
  • diesem Hintergrund wirkt das marx21 Netzwerk darauf hin, DIE LINKE. zu einem Instrument für den Klassenkampf zu entwickeln." Als publizistische
  • wird. In Bayern verfügt marx21 über eine Unterstützergruppe. 6.1.5 Linksjugend ['solid] Landesverband Bayern Die Mitglieder der 1999 gegründeten Linksjugend ['solid
  • Programm sieht die Abschaffung des 166 Verfassungsschutzbericht Bayern 2014 Linksextremismus
munistischen Partei Kubas (PCC) sowie zum Kommunistischen Jugendverband Kubas (UJC). In Bayern existieren Regionalgruppen in Weißenburg und Kitzingen. 6.1.4 marx21 Das trotzkistische Netzwerk marx21 ist die deutsche Sektion des Dachverbandes "International Socialist Tendency" (IST) mit Sitz in London. Es handelt sich hierbei um die Nachfolgestruktur der trotzkistischen Gruppe "Linksruck", die aus der 1963 gegründeten "Sozialistischen Arbeitergruppe" (SAG) hervorgegangen ist. marx21 fordert die Überwindung des nach seiner Ansicht nicht zähmbaren Kapitalismus. Die unterdrückten Klassen sollen sich den gesellschaftlichen Reichtum kollektiv aneignen und die Produktionsmittel ihrer Kontrolle unterstellen. Der Koordinierungskreis von marx21 veröffentlichte auf der Homepage des Netzwerks eine "Strategie für eine klassenkämpferische und antikapitalistische LINKE". Dort heißt es unter anderem: "Die Arbeiterklasse kann dem Kapitalismus ein Ende bereiten, wenn sie durch Solidarität ihre kollektive Stärke zur Geltung bringt. Vor diesem Hintergrund wirkt das marx21 Netzwerk darauf hin, DIE LINKE. zu einem Instrument für den Klassenkampf zu entwickeln." Als publizistische Plattform dient dem Netzwerk das gleichnamige Magazin "marx21", das seit Februar 2013 deutschlandweit auch an Kiosken angeboten wird. In Bayern verfügt marx21 über eine Unterstützergruppe. 6.1.5 Linksjugend ['solid] Landesverband Bayern Die Mitglieder der 1999 gegründeten Linksjugend ['solid] bezeichnen sich in ihrem Programm selbst als "SozialistInnen, KommunistInnen, AnarchistInnen". Sie beziehen sich darin unter anderem "positiv auf die emanzipatorischen Traditionen des Kommunismus". Das Programm sieht die Abschaffung des 166 Verfassungsschutzbericht Bayern 2014 Linksextremismus
  • Rechtsextremistische Bestrebungen sowohl organisatorisch als auch politisch zu einem lähmungsähnlichen Zustand geführt haben und die JN NRW in die politische
  • geschätzt Die DVU, mitgliederstärkste Partei im rechtsextremistischen Parteienspektrum, wird seit ihrer Gründung vom Bundesvorsitzenden Dr. Gerhard FREY autokratisch geführt
  • National-Zeitung/Deutsch e Wochen-Zeitung" (NZ), der auflagenstärksten rechtsextremistischen Publikation in Deutschland. 2.1 Zielsetzung und Methode
  • ihren verfassungsfeindlichen Bestrebungen i m Wesentlichen die typischen rechtsextremistischen Agitati
76 Rechtsextremistische Bestrebungen sowohl organisatorisch als auch politisch zu einem lähmungsähnlichen Zustand geführt haben und die JN NRW in die politische Bedeutungslosigkeit haben absinken lassen." ("Schwarze Fahne" Nr. 1/02, S. 3) Au f d e m a m 16. November in Kirchheim bei Bad Hersfeld (Hessen) durchgeführte n 31. ordentlichen Bundeskongress wurde der hessische JN-Landesvorsitzende Stefan ROCHOW zum neuen JN-Bundesvorsitzenden gewählt. 2. "Deutsch e Volksunion" (DVU) gegründet: 1987 * Sitz: München Bundesvorsitzender: Dr. Gerhard FREY Mitglieder: c a . 13.000 (2001: knapp 15.000) Publikation: "National-Zeitung/ Deutsch e Wochen-Zeitung" (NZ) Auflage: 44.000 **, wöchentlich * DV U e . V. 1971 a l s Verein gegründet, 19 8 7 a l s Parte i konstituiert , 19 8 7 - 1991 " DV U - L i s te D " ** geschätzt Die DVU, mitgliederstärkste Partei im rechtsextremistischen Parteienspektrum, wird seit ihrer Gründung vom Bundesvorsitzenden Dr. Gerhard FREY autokratisch geführt u n d weitestgehend finanziert. 49 FREY ist Inhaber der "DSZ - Druckschriftenund Zeitungsverlag GmbH" (DSZ-Verlag) und Herausgeber der wöchentlich erscheinenden "National-Zeitung/Deutsch e Wochen-Zeitung" (NZ), der auflagenstärksten rechtsextremistischen Publikation in Deutschland. 2.1 Zielsetzung und Methode Die DV U greift mit ihren verfassungsfeindlichen Bestrebungen i m Wesentlichen die typischen rechtsextremistischen Agitati-
  • Privateigentums an Produktionsmitteln vor. Die Linksjugend ['solid] solidarisiert sich mit dem kommunistischen System in Kuba und fordert die Aufhebung aller
  • Ingolstadt, München, Nürnberg, Weiden, Weißenburg und Würzburg. 6.1.6 DIE LINKE. Sozialistisch-demokratischerStudierendenverband (DIE LINKE.SDS) Landesverband Bayern Der 2007 gegründete Studierendenverband
  • LINKE.SDS ist laut Statut eine "Arbeitsgemeinschaft mit Sonderstatus der Linksjugend ['solid] mit eigener Mitgliedschaft und Organisation". DIE LINKE.SDS orientiert sich
  • Selbstverständnis für Außerparlamentarismus, Systemüberwindung und die Zusammenarbeit mit anderen Linksextremisten. Der Landesverband Bayern von DIE LINKE.SDS wurde am 30. Januar
  • Zusammenhang mit dem Aktionsfeld Antimilitarismus beteiligte sich DIE LINKE.SDS an den Protesten gegen die Münchner Verfassungsschutzbericht Bayern 2014 167 Linksextremismus
Privateigentums an Produktionsmitteln vor. Die Linksjugend ['solid] solidarisiert sich mit dem kommunistischen System in Kuba und fordert die Aufhebung aller Blockaden und Sanktionen. Sie beteiligte sich an der revolutionären 1. Mai-Demonstration in Mai-Demonstration Nürnberg und an den Protesten gegen die Münchner Sicherheitskonferenz. Im Themenfeld Antimilitarismus tritt sie mit Aktionen gegen die Bundeswehr in Erscheinung. So organisierte sie am 15. März in Passau eine Versammlung mit dem Thema "Kein Werben fürs Sterben - Bundeswehr raus aus den Schulen". Der Landesverband verfügt in Bayern über Ortsgruppen in Augsburg, Bamberg, Bayreuth-Kulmbach, Coburg-Kronach-Lichtenfels, Hof, Ingolstadt, München, Nürnberg, Weiden, Weißenburg und Würzburg. 6.1.6 DIE LINKE. Sozialistisch-demokratischerStudierendenverband (DIE LINKE.SDS) Landesverband Bayern Der 2007 gegründete Studierendenverband DIE LINKE.SDS ist laut Statut eine "Arbeitsgemeinschaft mit Sonderstatus der Linksjugend ['solid] mit eigener Mitgliedschaft und Organisation". DIE LINKE.SDS orientiert sich ideologisch an der Lehre von Marx und plädiert in ihrem Selbstverständnis für Außerparlamentarismus, Systemüberwindung und die Zusammenarbeit mit anderen Linksextremisten. Der Landesverband Bayern von DIE LINKE.SDS wurde am 30. Januar 2010 in Regensburg gegründet und verfügt über Ortsgruppen in Augsburg, Bamberg, Eichstätt, Erlangen, Ingolstadt, München, Nürnberg, Passau, Regensburg, Würzburg und Coburg. Im Zusammenhang mit dem Aktionsfeld Antimilitarismus beteiligte sich DIE LINKE.SDS an den Protesten gegen die Münchner Verfassungsschutzbericht Bayern 2014 167 Linksextremismus
  • verstießen durch ihre fortgesetzte Leugnung des Holocaust gegen geltendes Recht. Es wurden erhebliche Vermögenswerte und umfangreiches Beweismaterial beschlagnahmt. Die Vermögensbeschlagnahme
  • befand. In beiden Vereinen waren die meisten rechtsextremistischen Holocaustleugner zusammengeschlossen. Beide Verbote sind inzwischen rechtskräftig. Berliner Die Berliner Zelle
  • Zahlreiche Die Isolation von Horst Mahler nahm in der rechtsextreVerfahren gegen mistischen Szene weiter zu. Mahler setzte seine Strategie
  • gegen das Urteil von zehn Monaten Haft ohne Bewährung Rechtsmittel ein. Weitere Verfahren sind gegen ihn anhängig. Fehlende Solidarität Mahler
78 VERFASSUNGSSCHUTZBERI CHT BERLIN 2008 Bundesinnenminister verbietet VRBHV und Collegium Humanum Fortgesetzte Am 7. Mai verbot das Bundesministerium des Innern die Leugnung des beiden bundesweit organisierten Vereine VRBHV und Holocausts "Collegium Humanum" (CH) sowie die Teilorganisation des CH, der "Bauernhilfe e. V.". Beide Vereine richteten sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung der Bundesrepublik Deutschland und verstießen durch ihre fortgesetzte Leugnung des Holocaust gegen geltendes Recht. Es wurden erhebliche Vermögenswerte und umfangreiches Beweismaterial beschlagnahmt. Die Vermögensbeschlagnahme umfasst das Seminargebäude des CH in Vlotho (NordrheinWestfalen), das sich zuletzt im Eigentum der "Bauernhilfe e. V." befand. In beiden Vereinen waren die meisten rechtsextremistischen Holocaustleugner zusammengeschlossen. Beide Verbote sind inzwischen rechtskräftig. Berliner Die Berliner Zelle des 2003 gegründeten VRBHV war VRBHV-Zelle bereits durch den Wegzug ihres Initiators und früheren bereits geschwächt Vorsitzenden Horst Mahler nach Bayern sowie eine mehrmonatige Haftstrafe Mahlers im Jahr 2007/2008 deutlich geschwächt. Die Berliner Holocaustleugner, denen es vor Ort an einem charismatischen Koordinator mangelte, konzentrierten sich danach auf Veranstaltungen im "Collegium Humanum" in Vlotho (NRW), das als "Logistikzentrum" der diskursorientierten Szene mit bundesweiter Wirkung fungierte. Zahlreiche Die Isolation von Horst Mahler nahm in der rechtsextreVerfahren gegen mistischen Szene weiter zu. Mahler setzte seine Strategie der Horst Mahler bewussten öffentlichen strafbewehrten Provokationen fort und erntete dafür weitgehend Unverständnis. Er wurde 2008 erneut verurteilt, weil er in einem Interview im Jahr 2007 den ehemaligen stellvertretenen Vorsitzenden des Zentralrats der Juden, Michel Friedman, mit "Heil Hitler" begrüßt hatte. Er legte gegen das Urteil von zehn Monaten Haft ohne Bewährung Rechtsmittel ein. Weitere Verfahren sind gegen ihn anhängig. Fehlende Solidarität Mahler bemängelte öffentlich die fehlende Solidarität bei seinem Revisionsverfahren in Potsdam, zu dem kaum Sym-
  • Verfolgungsdruck hält an Gefahren durch Produktion, Vertrieb und Konzertveranstaltungen rechtsrechtsextremistische extremistischer Musik bergen die Gefahr, Jugendliche durch Musik aggressive Texte
  • integrative Gemeinschaftserlebnisse zu ideologisieren und für die rechtsextremistische Szene zu rekrutieren. Zudem werden in diesem Bereich der rechtsextremistischen Szene regelmäßig
  • Brandenburg). Das Gelände wurde durch ein langjähriges Mitglied der rechtsextremistischen Musikszene Berlins konspirativ für einen nicht existenten "Hausverein Berlin Lichtenberg
76 VERFASSUNGSSCHUTZBERI CHT BERLIN 2008 Anspruch, das demokratische System der Bundesrepublik überwinden zu wollen, deutlich: "In absehbarer Zeit wird ein marodierender fremdenstaatlicher Konstrukt, der mit einer bewussten Manipulation und Gleichschaltung unser Volk über Jahrzehnte indoktrinierte, zerbrechen und das Volk wird nach Lösungen suchen. Gesetz des Falls, es bildet sich in naher Zukunft keine ernstzunehmende Opposition gegen die volksfeindliche Plutokratie, wird unser Volk und die ganze europäische Hochkultur unweigerlich aussterben. Um das zu verhindern brauchen wir eine handlungsfähige Widerstandsbewegung. Wir brauchen Dich! [...] Widerstand jetzt!" Verfolgungsdruck hält an Gefahren durch Produktion, Vertrieb und Konzertveranstaltungen rechtsrechtsextremistische extremistischer Musik bergen die Gefahr, Jugendliche durch Musik aggressive Texte und integrative Gemeinschaftserlebnisse zu ideologisieren und für die rechtsextremistische Szene zu rekrutieren. Zudem werden in diesem Bereich der rechtsextremistischen Szene regelmäßig Straftaten begangen. Die Sicherheitsbehörden halten daher seit Jahren den Repressionsdruck gegen das Musiknetzwerk in Berlin hoch. Konzert verhindert Am 30. April bemerkte die Polizei Vorbereitungen für ein Konzert in Elisenau (Brandenburg). Das Gelände wurde durch ein langjähriges Mitglied der rechtsextremistischen Musikszene Berlins konspirativ für einen nicht existenten "Hausverein Berlin Lichtenberg" angemietet. Die Polizei untersagte die Durchführung der Veranstaltung und etwaiger Ersatzveranstaltungen, erteilte Platzverweise und sorgte für den Abtransport der Musikanlage. VortragsDieselbe Person beabsichtigte am 27. April in Petershagen veranstaltung (Brandenburg) eine Vortragsveranstaltung durchzuführen. verboten Die Polizei verbot diese, nachdem auch auf mehrmalige Nachfragen hin keine Angaben zum Inhalt der Veranstaltung gemacht wurden. Daraufhin demonstrierten die anwesenden 350 Personen "Gegen Polizeiwillkür und für Meinungsfreiheit". Neben zahlreichen Angehörigen von "Hammerskins", "Vandalen", "Freien Kräften" und DVU nahm daran ein 2008 in den Bundesvorstand der NPD gewählter
  • AKTUELLE ENTWICKLUNGEN - RECHTSEXTREMISMUS 75 aus Berlin namens "Second Class Citizen" stamme. Da die Texte nicht verständlich sind, kann der mutmaßlich
  • Second Class rechtsextremistische Hintergrund nur aus dem Musiklabel Citizen" und der positiven Besprechung durch den Szene-Musikverkauf geschlossen werden. Inhaltlich
  • laut Booklet und Liedtiteln - um die in der rechtsextremistischen Musikszene in den letzten Jahren zunehmend thematisierte staatliche Repression. Tonträger-Veröffentlichungen
  • dezidiert davon, mit der CD Rekrutierungsbemühungen Nachwuchs für eine rechtsextremistische "Widerstandsbewegung" rekrutieren zu wollen. Sie machen damit ihren
AKTUELLE ENTWICKLUNGEN - RECHTSEXTREMISMUS 75 aus Berlin namens "Second Class Citizen" stamme. Da die Texte nicht verständlich sind, kann der mutmaßlich "Second Class rechtsextremistische Hintergrund nur aus dem Musiklabel Citizen" und der positiven Besprechung durch den Szene-Musikverkauf geschlossen werden. Inhaltlich geht es - laut Booklet und Liedtiteln - um die in der rechtsextremistischen Musikszene in den letzten Jahren zunehmend thematisierte staatliche Repression. Tonträger-Veröffentlichungen Berliner Bands 12 10 10 8 7 7 6 6 5 5 5 5 4 3 3 2 2 2 2 2 2 1 1 1 0 0 19 19 19 19 19 19 19 90 91 92 93 94 95 96 19 19 19 20 20 20 20 97 98 99 00 01 02 03 20 20 20 20 20 04 05 06 07 08 Die übrigen Berliner Musikgruppen gaben im Dezember "Berlin-Brandenburggemeinsam mit Bands aus dem benachbarten Bundesland Sampler 2" einen "Berlin-Brandenburg-Sampler 2" heraus. Den strategischen Anspruch des Samplers, Ideologie auf emotional ansprechende Weise ("seelische Kraft" und "authentische Wirkung") an deutsche "Volksgenossen" zu transportieren, machen die Herausgeber in einem Vorwort deutlich: "Gute politische Musik soll Gedanken transportieren, Kritiken artikulieren, seelische Kraft verkörpern und authentische Wirkung auf unsere Volksgenossen erzeugen. [...] Musik ist dabei ein Teil unseres Protests. Aber nicht der Einzige." Die Herausgeber sprechen dezidiert davon, mit der CD Rekrutierungsbemühungen Nachwuchs für eine rechtsextremistische "Widerstandsbewegung" rekrutieren zu wollen. Sie machen damit ihren
  • Rechtsextremismus Schaffung einer "eurasisch-negroiden Mischrasse". Nach Überzeugung Hennigs seien Rassen durch härteste Auslese entstanden und Ausdruck der Naturgesetze
  • propagierten gemeinsamen "Widerstands"und "Rückeroberungskampfes" pflegt sie Kontakte zu Rechtsextremisten im gesamten Bundesgebiet. Durch ihre Beteiligung an Aktivitäten anderer Rechtsextremisten
  • international bedeutsamen Sammlungsbewegung 2014 kaum näher kommen. Auch Hamburger Rechtsextremisten sind in der EA organisiert. Im Verlauf
Rechtsextremismus Schaffung einer "eurasisch-negroiden Mischrasse". Nach Überzeugung Hennigs seien Rassen durch härteste Auslese entstanden und Ausdruck der Naturgesetze. Die EA zeigt sich aber nicht nur verbal aggressiv, ihre Anhänger beschäftigen sich auch intensiv mit dem Gedanken eines möglichen Bürgerkriegs in Deutschland und den dazu notwendigen Vorkehrungen. Im Juli 2014 wurde im Internet ein Interview des deutschen Landesleiters veröffentlicht, in dem dieser seinen Werdegang und seine Beteiligung an der Sprengung von Strommasten in Südtirol in den 1960er Jahren als erfolgreiches Mittel gegen "Überfremdung" beschrieb und erklärte: "Masseneinwanderung" und "Überfremdung" könne wie "in Südtirol" auch hier "Einhalt" geboten werden. Im Rahmen des von der EA propagierten gemeinsamen "Widerstands"und "Rückeroberungskampfes" pflegt sie Kontakte zu Rechtsextremisten im gesamten Bundesgebiet. Durch ihre Beteiligung an Aktivitäten anderer Rechtsextremisten und durch intensive Eigenwerbung versucht sie sich als "Dachverband aller volksund heimattreuen Kräfte" und führende Bewegung aller "nationalen Kräfte" Deutschlands zu etablieren. So nahmen "Mitstreiter der EA" am "Europakongress" der JN am 22.03.2014 in Kirchheim (Thüringen) teil und forderten dazu auf, "Teil" der EA zu werden. Darüber hinaus beteiligten sich Angehörige der EA an dem von der Partei "Der "III. Weg" ausgerichteten "Heldengedenken" am 15.11.2014 in Wunsiedel (Bayern). 2014 führte sie zudem in einigen Städten Mahnwachen vor US-Einrichtungen durch, an denen sich jedoch jeweils maximal zehn EA-Anhänger beteiligten. Insgesamt konnte die EA ihrem selbstgesteckten Ziel einer national und international bedeutsamen Sammlungsbewegung 2014 kaum näher kommen. Auch Hamburger Rechtsextremisten sind in der EA organisiert. Im Verlauf der von der EA vorgenommenen Neubesetzung von Gebietsund Organisationsleiterstellen wurde im Juli berichtet, dass auch Hamburg "neu besetzt" worden sei und die Betreuung von Anhängern in Schleswig-Holstein mit übernommen habe. Am 27.09.2014 führte die EA in Hamburg eine Mahnwache vor dem US-Generalkonsulat durch. An der von Rigolf Hennig unter dem Tenor "Syrische Kurden sollen an Friedensverhandlungen beteiligt werden!" angemeldeten Aktion beteiligten sich jedoch nur zwei Personen, einschließlich Hennig. 176
  • Verlag bietet Bücher, Tonträger und Videos mit teilweise rechtsextremistischem Inhalt an. Im Jahre 1998 erlangte er u.a. durch Artikel
  • Verlag produzierte CD "Riefenstahl" einen - auch über die rechtsextremistischen Szene hinausgehenden - Bekanntheitsgrad. Auffällig ist, dass der Verlag die derzeit erfolgreiche
  • Internet vertreten. Symanek dürfte sich den Zielen seines rechtsextremistischen Kundenkreises verpflichtet sehen. Über seinen Verlag VAWS vertreibt
  • Symanek darzustellen, dass inund ausländische Geheimdienste zur Bekämpfung des Rechtsextremismus in Deutschland manipulierend und steuernd zusammenwirken
Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen 2000 142 2.6.4 Verlag und Agentur Werner Symanek (VAWS) Inhaber Werner Symanek Sitz Duisburg Publikationen VAWS Report Der Verlag bietet Bücher, Tonträger und Videos mit teilweise rechtsextremistischem Inhalt an. Im Jahre 1998 erlangte er u.a. durch Artikel in mehreren Musik-Fachzeitschriften über die vom Verlag produzierte CD "Riefenstahl" einen - auch über die rechtsextremistischen Szene hinausgehenden - Bekanntheitsgrad. Auffällig ist, dass der Verlag die derzeit erfolgreiche DarkWave Musik in sein Programm aufgenommen hat. Ende 1997/Anfang 1998 verlegte Symanek seine Wohnund Geschäftsräume von Bingen/Rheinland-Pfalz zunächst nach Mülheim an der Ruhr. Nach massiven Protesten politischer Gegner wurden die Räume von Symanek Mitte Juni 1998 geräumt. Als derzeitige Kontaktadresse wird ein Postfach in Duisburg in Verbindung mit einem Telefonanschluss aus Mülheim/Oberhausen genannt. Der Verlag scheint sich zur Zeit in finanziellen Schwierigkeiten zu befinden. Der Ausgabe Oktober 2000 der vom Verlag herausgegebenen Publikation ist ein vorgedruckter Überweisungsträger "Solidaritätsspende" beigefügt. Nach eigener Darstellung ist VAWS auch im Internet vertreten. Symanek dürfte sich den Zielen seines rechtsextremistischen Kundenkreises verpflichtet sehen. Über seinen Verlag VAWS vertreibt er u.a. die Publikation "Unabhängige Nachrichten" (UN), mit deren hauptverantwortlichen Herausgebern er eng zusammen arbeitet. Ferner ist Symanek Herausgeber und Verfasser eines Buches mit dem Titel "Unter falscher Flagge". In dem Buch versucht Symanek darzustellen, dass inund ausländische Geheimdienste zur Bekämpfung des Rechtsextremismus in Deutschland manipulierend und steuernd zusammenwirken.
  • Tonträgern. Konzerte sind als Gemeinschaftserlebnisse geeignet, Jugendliche an den Rechtsextremismus heranzuführen. In Berlin war das Musiknetzwerk aufgrund staatlicher Repression
  • diesen Gegebenheiten war die Entlassung des ehemaligen Sängers der rechtsextremistischen Band "Landser", Michael "Lunikoff" Regener, am 27. Februar im rechtsextremistischen
  • beiden übrigen Bandmitglieder sagten sich von der rechtsextremistischen Szene los und wurden zu Bewährungsstrafen verurteilt. Vgl. Senatsverwaltung für Inneres Berlin
72 VERFASSUNGSSCHUTZBERI CHT BERLIN 2008 und Hammerskins (=). Ziel dieses Musiknetzwerks ist neben der Verfolgung kommerzieller Interessen - der Ideologie und Ideologietransport über das Medium Musik. Dies geschieht Kommerz durch die Organisation von Veranstaltungen und Konzerten sowie die Veröffentlichung und den Vertrieb von Tonträgern. Konzerte sind als Gemeinschaftserlebnisse geeignet, Jugendliche an den Rechtsextremismus heranzuführen. In Berlin war das Musiknetzwerk aufgrund staatlicher Repression in den vergangenen Jahren nur wenig aktiv. Hiervon zeugen eine geringe Tonträgerproduktion und wenige in Berlin erfolgreich durchgeführte Konzerte. In anderen Bundesländern und im Ausland nehmen Berliner Bands regelmäßig Konzertauftritte wahr. "Landser"-Sänger Unter diesen Gegebenheiten war die Entlassung des ehemaligen Sängers der rechtsextremistischen Band "Landser", Michael "Lunikoff" Regener, am 27. Februar im rechtsextremistischen Musiknetzwerk Berlins das herausragende Ereignis im Jahr 2008. Im Dezember 2003 hatte das Berliner Kammergericht die Musikgruppe "Landser" als kriminelle Vereinigung eingestuft und Regener als "Rädelsführer" zu drei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt. 117 Bereits vor seiner Verurteilung galt er im Berliner Musiknetzwerk als unangefochtene Autorität. Während der Haft steigerte sich dies zu einem mitunter auch szeneintern kritisch kommentierten, regelrechten "Kultstatus". CD "Heilfroh" Mit einer neuen CD und zwei gut besuchten Konzerten seiner 2004 gegründeten Band "Die Lunikoff-Verschwörung" nutzte "Lunikoff" 2008 seine szeneinterne Popularität und knüpfte an frühere Erfolge an. Ende Juli brachte seine Band eine CD mit dem Titel "Heilfroh" heraus. Der erste Wortteil "Heil" erinnert aufgrund der gewählten Schrift-Type an das Dritte Reich und weckt so Assoziationen mit "Heil Hitler" oder "Sieg Heil". 117 Die beiden übrigen Bandmitglieder sagten sich von der rechtsextremistischen Szene los und wurden zu Bewährungsstrafen verurteilt. Vgl. Senatsverwaltung für Inneres Berlin: Verfassungsschutzbericht 2004. Berlin 2005, S. 35 ff.
  • Gericht verurteilte den Täter zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe. Die rechtsextremistische Szene versucht entgegen der Ermittlungsergebnisse die Tat als politisch motiviert
  • Migrationshintergrund hat und das Opfer ein vermeintlicher Sympathisant der rechtsextremistischen Szene war. In diesem Sinne stellt die Szene das Opfer
  • gemeinsamen Webseite der Kreisverbände Aachen und Heinsberg von 'Die Rechte' bekam der "Trauermarsch" eine eigene Rubrik, was dessen Bedeutung unterstreicht
  • wird deutlich, dass die beiden Kreisverbände der Partei 'Die Rechte' dazu dienen, die Aktivitäten der KAL ungebrochen fortzusetzen. Fazit
  • mehr. Um das Parteienprivileg nicht zu gefährden, wird 'Die Rechte' einige parteitypische Aktivitäten aufnehmen und beispielsweise bei anstehenden Wahlen antreten
  • Parteienkonkurrenz im Rechtsextremismus in Nordrhein-Westfalen verschärfen wird. Darüber hinaus ist bereits zum gegenwärtigen Zeitpunkt festzustellen, dass sich vereinzelt Mitglieder
  • Partei 'Die Rechte' zuwenden. Dies lässt sich an den RechtsextRemismus
Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen 2013 In den letzten Jahren führten Mitglieder der KAL einen sogenannten "Trauermarsch" in Stolberg durch. Der Hintergrund ist eine Auseinandersetzung im Jahr 2008, bei der das Opfer durch einen Messerstich getötet wurde. Das Gericht verurteilte den Täter zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe. Die rechtsextremistische Szene versucht entgegen der Ermittlungsergebnisse die Tat als politisch motiviert darzustellen. Es wird darauf hingewiesen, dass der Täter einen Migrationshintergrund hat und das Opfer ein vermeintlicher Sympathisant der rechtsextremistischen Szene war. In diesem Sinne stellt die Szene das Opfer als "Märtyrer der Bewegung" dar. Für den April 2013 hatte ein ehemaliges Mitglied der KAL, Erstplatzierter auf der Landesliste der Partei für die Bundestagswahl, eine Demonstration angemeldet. Auf der gemeinsamen Webseite der Kreisverbände Aachen und Heinsberg von 'Die Rechte' bekam der "Trauermarsch" eine eigene Rubrik, was dessen Bedeutung unterstreicht. Auch hier wird deutlich, dass die beiden Kreisverbände der Partei 'Die Rechte' dazu dienen, die Aktivitäten der KAL ungebrochen fortzusetzen. Fazit und Ausblick Der nordrhein-westfälische Landesverband und die Mehrzahl seiner Kreisverbände stellten sowohl in ideologischer und personeller Hinsicht als auch bezüglich seiner Aktivitäten eine Weiterführung der verbotenen Kameradschaften dar. Der Landesverband NRW wird von den verbotenen Kameradschaftsstrukturen dominiert. So sind der Landesvorstand und die Kreisvorstände Dortmund und Hamm nahezu identisch mit den Führungsstrukturen der ehemaligen Kameradschaften Dortmund und Hamm. Die bislang von den Mitgliedern der verbotenen Kameradschaften organisierten Veranstaltungen werden geschützt durch das Parteienprivileg als "Parteiveranstaltungen" durchgeführt. Da der Landesverband Nordrhein-Westfalen auch innerhalb der Gesamtpartei eine inhaltlich und personell dominierende Rolle einnimmt, ist von einer zunehmenden, von NRW ausgehenden, Radikalisierung der Partei auszugehen. Die alten DVU-Kader, die die Partei ursprünglich in erster Linie auffangen wollte, spielen schon jetzt innerhalb der Partei so gut wie keine Rolle mehr. Um das Parteienprivileg nicht zu gefährden, wird 'Die Rechte' einige parteitypische Aktivitäten aufnehmen und beispielsweise bei anstehenden Wahlen antreten, was die Parteienkonkurrenz im Rechtsextremismus in Nordrhein-Westfalen verschärfen wird. Darüber hinaus ist bereits zum gegenwärtigen Zeitpunkt festzustellen, dass sich vereinzelt Mitglieder der NPD der Partei 'Die Rechte' zuwenden. Dies lässt sich an den RechtsextRemismus 157

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