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"kommunistische partei" in den Verfassungsschutz Trends
  • Devrimci Halk Kurtulus Partisi/Cephesi ( Revolutionäre Volksbefreiungspartei-Front ) DKP Deutsche Kommunistische Partei DVU Deutsche Volksunion FAG Finanzausgleichsgesetz GSPC Groupe Salafiste pour
  • Nationaldemokraten KONGRA GEL Kongra Gele Kurdistan (Volkskongress Kurdistans) KPD Kommunistische Partei Deutschland KRMV Koordinationsrat der Muslime in MecklenburgVorpommern KSMC Kameradschaft
  • Linker Block Rostock MAF Mecklenburgische Aktionsfront MLKP Marxistisch-Leninistische Kommunistische Partei MLPD Marxistisch-Leninistische Partei Deutschland NATO North Atlantic Treaty
Abkürzungsverzeichnis ANG Autonome Nationalisten Güstrow CWI Committee for a Worker's International (Komitee für eine Arbeiterinternationale) DHKP-C Devrimci Halk Kurtulus Partisi/Cephesi ( Revolutionäre Volksbefreiungspartei-Front ) DKP Deutsche Kommunistische Partei DVU Deutsche Volksunion FAG Finanzausgleichsgesetz GSPC Groupe Salafiste pour la Predication et le Combat (Salafiya Gruppe für Predigt und Kampf ) HDJ Heimattreue Deutsche Jugend IBR e. V. Islamischer Bund Rostock e. V. IfV e. V. Initiative für Volksaufklärung e. V. IGD Islamische Gemeinschaft Deutschland IZA Islamisches Zentrum Aachen IZM Islamisches Zentrum München JN Junge Nationaldemokraten KONGRA GEL Kongra Gele Kurdistan (Volkskongress Kurdistans) KPD Kommunistische Partei Deutschland KRMV Koordinationsrat der Muslime in MecklenburgVorpommern KSMC Kameradschaft Malchin KTV Kröpeliner-Tor-Vorstadt LiBRo Linker Block Rostock MAF Mecklenburgische Aktionsfront MLKP Marxistisch-Leninistische Kommunistische Partei MLPD Marxistisch-Leninistische Partei Deutschland NATO North Atlantic Treaty Organization (Nordatlantische Vertragsorganisation) NPD Nationaldemokratische Partei Deutschland NSR Nationale Sozialisten Rostock PKK Partiya Karkeren Kurdistan (Arbeiterpartei Kurdistans) RNF Ring Nationaler Frauen SAV Sozialistische Alternative 99
  • wissenschaftliche" Anleitung zum Handeln; daneben, je nach Ausprägung der Partei oder Gruppierung, Rückgriff auch auf Theorien weiterer Ideologen wie Stalin
  • Trotzki, Mao Zedong und andere, * Bekenntnis zur sozialistischen oder kommunistischen Transformation der Gesellschaft mittels eines revolutionären Umsturzes oder langfristiger revolutionärer
  • nach den konkreten Bedingungen - taktisch einzusetzende Kampfform. Linksextremistische Parteien und Gruppierungen lassen sich grob in zwei Hauptströmungen einteilen: * Dogmatische Marxisten
  • Marxisten: In Parteien oder anderen festgefügten Vereinigungen organisiert, verfolgen sie die erklärte Absicht, eine sozialistische bzw. kommunistische Gesellschaftsordnung zu errichten
Linksextremismus Mit diesem Begriff werden Bestrebungen von Personenzusammenschlüssen bezeichnet, für die alle oder einige der folgenden Merkmale charakteristisch sind: * Bekenntnis zum Marxismus-Leninismus als "wissenschaftliche" Anleitung zum Handeln; daneben, je nach Ausprägung der Partei oder Gruppierung, Rückgriff auch auf Theorien weiterer Ideologen wie Stalin, Trotzki, Mao Zedong und andere, * Bekenntnis zur sozialistischen oder kommunistischen Transformation der Gesellschaft mittels eines revolutionären Umsturzes oder langfristiger revolutionärer Veränderungen, * Bekenntnis zur Diktatur des Proletariats oder zu einer herrschaftsfreien (anarchistischen) Gesellschaft, * Bekenntnis zur revolutionären Gewalt als bevorzugte oder - je nach den konkreten Bedingungen - taktisch einzusetzende Kampfform. Linksextremistische Parteien und Gruppierungen lassen sich grob in zwei Hauptströmungen einteilen: * Dogmatische Marxisten-Leninisten und sonstige revolutionäre Marxisten: In Parteien oder anderen festgefügten Vereinigungen organisiert, verfolgen sie die erklärte Absicht, eine sozialistische bzw. kommunistische Gesellschaftsordnung zu errichten, * Autonome, Anarchisten und sonstige Sozialrevolutionäre: In losen Zusammenhängen, seltener in Parteien oder formalen Vereinigungen agierend, streben sie ein herrschaftsfreies, selbstbestimmtes Leben frei von jeglicher staatlicher Autorität an. Parlamentsorientierter Linksextremismus Ein Teil der linksextremistischen Szene in Mecklenburg-Vorpommern bemüht sich, verfassungsfeindliche Ziele durch parlamentarisches Handeln zu verwirklichen. Selbstverständlich gehören dazu auch die Aktivitäten, die auf das Erreichen parlamentarischer Mandate ausgerichtet sind. 107
  • militante gruppe"..............................................................................214 3.2 Parlamentsorientierter Linksextremismus ...................................215 3.2.1 "Deutsche Kommunistische Partei" ..................................................215 3.2.2 "Linksruck"........................................................................................216 3.2.3 "Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands
VE R F ASSU N GSSC HUT Z B E R IC HT B E RL IN 2 0 0 6 IX 2.2 Aktionsorientierter Rechtsextremismus .......................................180 2.2.1 "Anti-Antifa" .....................................................................................180 2.2.2 "Autonome Aktionsgemeinschaften"................................................180 2.2.3 "Blood & Honour".............................................................................181 2.2.4 "Hammerskins"..................................................................................183 2.2.5 "Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren Angehörige e. V." .............................................................184 2.2.6 Kameradschaften ...............................................................................185 2.2.7 "Kameradschaft Spreewacht"............................................................186 2.2.8 Neonazis.............................................................................................187 2.2.9 Rechtsextremistische Musik ..............................................................188 2.2.10 Skinheads ...........................................................................................190 2.2.11 "Vandalen - Ariogermanische Kampfgemeinschaft".......................192 2.3 Diskursorientierter Rechtsextremismus .......................................193 2.3.1 Die "Artgemeinschaft - Germanische Glaubens-Gemeinschaft wesensgemäßer Lebensgestaltung e. V." ..........................................193 2.3.2 "Heimattreue Deutsche Jugend e. V."...............................................195 2.3.3 "Kampfbund Deutscher Sozialisten".................................................197 2.3.4 "Nation & Europa - Deutsche Monatshefte"...................................199 2.3.5 Revisionismus ....................................................................................201 2.3.6 "Verein zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocaust Verfolgten e. V."........................................................202 3 LINKSEXTREMISMUS...............................................................205 3.1 Aktionsorientierter Linksextremismus .........................................205 3.1.1 Autonome...........................................................................................205 3.1.2 "Antifaschistische Linke Berlin".......................................................210 3.1.3 "Kritik & Praxis B3rlin"....................................................................212 3.1.4 "militante gruppe"..............................................................................214 3.2 Parlamentsorientierter Linksextremismus ...................................215 3.2.1 "Deutsche Kommunistische Partei" ..................................................215 3.2.2 "Linksruck"........................................................................................216 3.2.3 "Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands"............................218 3.2.4 "Sozialistische Alternative Voran e. V."...........................................220
  • einen theoriefetischismus, der sich vor allem aus orthodoxen kommunistischen ansätzen speist und mit versatzstücken sozialrevolutionärer konzepte garniert
  • Insbesondere das von der mg vertretene Ziel, eine revolutionäre Partei zu schaffen, lehnt "Clandestino" ab: "hier prallen völlig unterschiedliche verständnisse
  • erfahrungen abgeleitete organisationsmodell als alternative zur notwendigerweise immer hierarchischen parteiform. hier erkennen wir einen unüberbrückbaren bruch zwischen den verschiedenen politischen
  • zwar nicht ausreichend entwickelt darstellt, aber zumindest keine neuen kommunistischen herrschaftsstrukturen auf gesellschaftlicher ebene hervorgebracht hat."131 Die mg antwortete
AK T UE L LE E N TW IC K L UN G E N - L IN K S E X T R E M IS M US 67 "als grundlegenden fehler der mg erkennen wir einen theoriefetischismus, der sich vor allem aus orthodoxen kommunistischen ansätzen speist und mit versatzstücken sozialrevolutionärer konzepte garniert ist."130 Der mg wird vorgeworfen, ein marxistisch-leninistisches Inhaltliche und Politikkonzept zu vertreten, welches mit den Positionen der persönliche Auseinandersetzungen Autonomen nicht vereinbar sei. Insbesondere das von der mg vertretene Ziel, eine revolutionäre Partei zu schaffen, lehnt "Clandestino" ab: "hier prallen völlig unterschiedliche verständnisse von revolutionärer und emanzipatorischer politik aufeinander. der autonome, nicht parteilich strukturierte Widerstand ist eben das aus vielen erfahrungen abgeleitete organisationsmodell als alternative zur notwendigerweise immer hierarchischen parteiform. hier erkennen wir einen unüberbrückbaren bruch zwischen den verschiedenen politischen konzepten. der mg ist hier allerdings der vorwurf der geschichtsblindheit zu machen, während autonome militante politik sich bisher zwar nicht ausreichend entwickelt darstellt, aber zumindest keine neuen kommunistischen herrschaftsstrukturen auf gesellschaftlicher ebene hervorgebracht hat."131 Die mg antwortete darauf mit einem umfangreichen Elaborat. Sie sezierte wie schon in der Vergangenheit den Text ihrer Kritiker und warf "Clandestino" eine "Ignoranz gegenüber der Militanzdebatte"132 vor. Das Wahrnehmungsvermögen von "Clandestino" sei nach einem Zehntel der Debatte auf der Strecke geblieben. In einem verhöhnenden Ton forderte sie: "Schreibt Euch diese Aphorismen bitte ab und pinnt sie Euch übers Bett, damit nicht wieder klar ausgedrückte Positionen unsererseits in Euren Diskussionen wegzurutschen drohen."133 130 "Clandestino": clandestino zu mg. In: "INTERIM" Nr. 635 vom 20.4.2006, S. 21 - 23. 131 Ebenda. 132 "militante gruppe" (mg): clandestino - was wollt Ihr eigentlich? In: "INTERIM" Nr. 636 vom 18.5.2006, S. 6 - 12. 133 Ebenda.
  • Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DK Deutsches Kolleg DKP Deutsche Kommunistische Partei DP Deutsche Partei - Die Freiheitlichen DRF Die Rote Fahne
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS AAI Ansar-al Islam ADHK Konföderation für demokratische Rechte in Europa AfA Antifaschistische Aktion AfA Antifaschistischer Arbeitskreis AFA Antifaschistisches Aktionsbündnis AG G 10-LSA Gesetz zur Ausführung des Artikel 10-Gesetzes im Land Sachsen-Anhalt AIP Antifaschistisches Infoportal ALB Antifaschistische Linke Berlin ATIF Föderation der Arbeiter aus der Türkei in Deutschland e. V. ATIK Konföderation der Arbeiter aus der Türkei in Europa B&H Blood & Honour BGBl. Bundesgesetzblatt BGH Bundesgerichtshof BIR-KAR Plattform für die Einheit der Arbeiter und Freundschaft der Völker BMI Bundesministerium des Innern BRD Bundesrepublik Deutschland BVerfG Bundesverfassungsgericht BVerfSchG Bundesverfassungsschutzgesetz DA Deutsche Akademie DEP Demokratie-Partei DIW Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DK Deutsches Kolleg DKP Deutsche Kommunistische Partei DP Deutsche Partei - Die Freiheitlichen DRF Die Rote Fahne DSZ Druckschriftenund Zeitungsverlag GmbH DVU Deutsche Volksunion 139
  • jeweiligen Vorstände - der WASG Berlin bei und überParteifunktionen nahmen Parteifunktionen auf Landesund Bezirksebene bis hin zur Spitzenkandidatur von Lucy Redler
  • auch Mitglieder der linksextremistischen "Gruppe Arbeitermacht" (GAM), der "Deutschen Kommunistischen Partei" (DKP) - u. a. deren Landesvorsitzender - sowie Mitglieder des militanten
AK T UE L LE E N TW IC K L UN G E N - L IN K S E X T R E M IS M US 81 demokratische Strukturen, eine kämpferische Praxis und eine antikapitalistische und sozialistische Ausrichtung zu führen".159 Mitglieder beider Organisationen traten - veranlasst durch Übernahme von ihre jeweiligen Vorstände - der WASG Berlin bei und überParteifunktionen nahmen Parteifunktionen auf Landesund Bezirksebene bis hin zur Spitzenkandidatur von Lucy Redler, die gleichzeitig Vorstandsmitglied der SAV und der WASG Berlin ist. Bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus und zu den Bezirksverordnetenversammlungen ermöglichten die offenen WahlOffene Wahllisten listen der WASG, dass auch Extremisten für diese kandidieren konnten. Vertreten waren in der Folge neben Aktivisten der SAV auch Mitglieder der linksextremistischen "Gruppe Arbeitermacht" (GAM), der "Deutschen Kommunistischen Partei" (DKP) - u. a. deren Landesvorsitzender - sowie Mitglieder des militanten autonomen Spektrums. Dementsprechend fand die Berliner WASG Unterstützung durch linksextremistische Organisationen. So erklärte die GAM: "Die Gruppe Arbeitermacht unterstützt nicht nur die Kandidatur Unterstützung des der WASG. Es gibt auch drei KandidatInnen der Berliner Wahlantritts WASG, die für eine revolutionäre Ausrichtung eintreten und das Programm von Arbeitermacht unterstützen." 160 Auch die DKP unterstützte den Wahlantritt: "Die DKP wird aber in vielen Kämpfen an der Seite der neuen Linkspartei stehen und ein verlässlicher Bündnispartner sein. [...] Das Abgeordnetenhaus von Berlin braucht eine linke Opposition. Der Vorstand der DKP Berlin ruft daher dazu auf, die Kandidatur der WASG zu unterstützen.161 Innerhalb des autonomen Spektrums blieb die Kandidatur für Bei Autonomen die WASG Berlin umstritten, auch wenn sich einzelne umstritten Autonome auf den Kandidatenlisten der WASG fanden. So 159 Ebenda. 160 Wahlen in Berlin: WASG wählen, Widerstand formieren. Internetauftritt der GAM, Aufruf am 19.10.2006. 161 Das Abgeordnetenhaus braucht eine linke Opposition. Internetauftritt des Berliner DKP-Landesverbands, Aufruf am 5.5.2006.
  • kann sich der Volksgerechtigkeit entziehen."288 Die "Marxistisch-Leninistische Kommunistische Partei" (MLKP) bezichtigte sich auch 2006 zahlreicher Anschläge
140 VE R F ASSU N GSSC HUT Z B E R IC HT B E RL IN 2 0 0 6 nahm die "Revolutionäre Volksbefreiungsfront" (DHKC)286 die Verantwortung für "Bestrafungsaktionen" gegen Polizisten und Mitarbeiter anderer türkischer Sicherheitsbehörden sowie "Denunzianten", vor allem in Istanbul.287 Die DHKC erklärte zu den Aktionen: "Kein einziger Volksfeind, kein einziger Kontraguerillero kann sich der Volksgerechtigkeit entziehen."288 Die "Marxistisch-Leninistische Kommunistische Partei" (MLKP) bezichtigte sich auch 2006 zahlreicher Anschläge in der Türkei. Exekutivmaßnahmen der türkischen Sicherheitskräfte waren dabei oft Anlass für weitere Gewalttaten seitens der MLKP. Zu den Anschlagszielen zählten nach eigenem Bekunden: Parteibüros der regierenden Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung (AKP) in Istanbul, ein Wahl-Bus der Partei der Nationalistischen Bewegung" (MHP) im zentralanatolischen Malatya, Objekte des Militärs in Istanbul und Izmir, das Fahrzeug eines Armeeangehörigen im südostanatolischen Gaziantep sowie Bankfilialen und Polizeidirektionen. Außerdem wurden immer wieder Bombenattrappen eingesetzt, um ein Gefühl der Unsicherheit zu erzeugen.289. schlägigen Medien zurückzuführen sein dürfte: Zahlreiche Internetseiten sind zwischenzeitlich aufgrund von Manipulationen politischer Gegner oder möglicherweise auch staatlicher Institutionen nicht mehr abrufbar. 286 Die DHKC ist der bewaffnete Arm der "Revolutionären Volksbefreiungspartei-Front" (DHKP-C). 287 Die DHKC bezichtigte sich u. a. der Tötung eines Mitarbeiters türkischer Sicherheitsbehörden am 2. Februar 2006 (vgl. Erklärung der DHKC vom 6.2.2006), der Tötung eines "Denunzianten" am 14. Februar 2006, des Angriffs auf einen Polizisten am 13. Februar 2006 (vgl. Erklärung der DHKC vom 19.2.2006), des bewaffneten Überfalls auf ein Polizeifahrzeug am 18. August 2006 (vgl. "ATILIM", Onlineausgabe vom 4.9.2006. "ATILIM" ist die Zeitschrift der MLKP.). 288 Erklärung der DHKC vom 6.2.2006. 289 Vgl. "ATILIM", Onlineausgabe vom 13.7.2006.
  • Organisation rühmte sich auch, mit der "Kommunistischen Partei der Türkei / Marxisten-Leninisten" (TKP / ML) und der "Arbeiterpartei Kurdistans" (PKK) gemeinschaftlich
AK T UE L LE E N TW IC K L UN G E N - A U S LÄ N D E R E X TR E M I S M U S 141 Die Organisation rühmte sich auch, mit der "Kommunistischen Partei der Türkei / Marxisten-Leninisten" (TKP / ML) und der "Arbeiterpartei Kurdistans" (PKK) gemeinschaftlich Zusammenarbeit Straßenbarrikaden errichtet und den "Angriffen" der Polizei linksextremistischer Organisationen mit Inbrandsetzen der Barrikaden sowie mit Molotowcocktails und Steinwürfen geantwortet zu haben. Zudem erklärte die MLKP: "Mit ihren Bombenanschlägen hat die MLKP alle gewarnt, die sich von dem schmutzigen Krieg etwas erhoffen."290 Insbesondere die Eskalation im Nahen Osten führte in der Konflikt im Nahen Türkei zur Bildung einer geschlossenen Front der LinksOsten extremisten gegen den vermeintlichen US-amerikanischen Imperialismus und dessen Unterstützer in der Gestalt des Staates Israel. Der Konflikt wurde jeweils für die eigene Propaganda instrumentalisiert. So erklärte die der DHKP-C nahe stehende "Front für Rechte und Freiheiten" (HÖC) im Internet: "Unser Volk! Der beste und stärkste Weg, mit dem Volk Palästinas und Libanons solidarisch zu sein, ist, den Kampf gegen die kollaborierende Regierung unseres Landes, die den amerikanischen Imperialismus und den Zionismus unterstützt [ ], zu verstärken. [ ] Israel ist ein zionistischer Staat. Ein Massenmörder. Ein Besetzer. Ein Terrorist." 291 Unter der Überschrift "Nieder mit der zionistischen Aggression und Barbarei!" bezeichnete das internationale Büro der MLKP die Angriffe auf Palästina und den Libanon als die Verwirklichung eines imperialistisch-zionistischen Planes. Die Organisation richtete an die Leser die Botschaft: "Es ist unrealistisch, dass die Zionisten ohne Wissen und Einverständnis der USA an mehreren Fronten Angriffe durchführen. [ ] Um den US-Imperialismus aus dem Mittleren Osten und Israel aus Palästina zu vertreiben, müssen wir unsere militanten Solidaritätsaktionen mit dem 290 Vgl. ebenda. 291 Erklärung Nr. 82 der HÖC vom 20.7.2006.
  • 166 VE R F ASSU
166 VE R F ASSU N GSSC HUT Z B E R IC HT B E RL IN 2 0 0 6 Versierter umschreibt die Gewaltoption ein Vordenker der autonomen Szene: "[...] wo Menschen anfangen die politischen, moralischen, technischen Herrschaftsstrukturen zu sabotieren, zu verändern, ist es ein Schritt zum selbstbestimmten Leben."333 Kommunisten Orthodoxer in der Lehre, strategischer bei der Wahl der thematisierten Politikfelder und organisierter in der Betreuung seiner Anhänger ist der Kommunismus. In unterschiedlichen Ausprägungen strebt er eine klassenlose Gesellschaft an. Dabei fordert er zunächst eine völlige Unterordnung des Individuums unter die revolutionären Ziele und die diese anstrebenden Organisationen. Über Revolutionen, in deren Verlauf das Proletariat die herrschende Elite stürzen solle, und interrevolutionäre Zwischenstufen sei die klassenlose Gesellschaft erreichbar: "1. Der Faschismus ist [...] notwendige Tendenz der kapitalistischen Gesellschaft. 2. Daher gibt es keinen Kampf gegen den Faschismus, es sei denn den Kampf für die Vernichtung des Kapitalismus durch die proletarische Revolution und Diktatur. 3. Denn jeder Aufruf, die Demokratie zu verteidigen, jeder Versuch den Faschismus aufgrund der Demokratie zu bekämpfen, jedes Bündnis mit 'demokratischen' Parteien und Klassen führt zur Zerstörung der proletarischen Bewegung und bahnt dem Faschismus den Weg."334 Von der Ideologie des Kommunismus als klassenloser Gesellschaft ist der real existierende Sozialismus als Übergangsphase vom Kapitalismus zum klassenlosen Gemeinwesen (Kommunismus) zu unterscheiden. Der Begriff des real existierenden Sozialismus stellt keine eigenständige ideologische Variante dar, er beschreibt vielmehr die gesellschaftlichen Gegebenheiten sozialistischer Staaten. Protagonisten derartiger Regime finden sich vor allem in der ehemaligen politischen Elite der DDR, die sich selbst ebenfalls dem Kommunismus zurechnet: 333 Zitiert nach "Geronimo": Feuer und Flamme. Edition ID-Archiv. Berlin 1990, S. 132 f. 334 "Internationale Revolution" Nr. 3/1969 vom Dezember 1969, S. 1, zitiert nach: Internetauftritt "sinistra", Aufruf am 30.3.2007.
  • aller bisherigen Gesellschaftsordnung. Mögen die herrschenden Klassen vor einer kommunistischen Revolution zittern. Die Proletarier haben nichts in ihr zu verlieren
  • zurück 335 Internetauftritt der KPD, Aufruf am 10.9.2002. 336 Parteiprogramm vom 7.10.1999. Internetauftritt der KPD, Aufruf
H IN TE R G R UN D IN F O R M A TIO N E N - ID E O LO G IE N 167 "Kommunist zu sein heißt, [...] für die Einheit und Reinheit des MarxismusLeninismus zu kämpfen und gemäß der Lehren von Marx, Engels, Lenin und Stalin gegen alle Angriffe der bürgerlichen Ideologie und des Revisionismus und Reformismus innerhalb der Arbeiterklasse mit allen Mitteln zu verteidigen und zu vertreten, sich zur proletarischen Revolution, zur Diktatur des Proletariats und zum proletarischen Internationalismus zu bekennen."335 Gemeinsam ist den unterschiedlichen linksextremistischen Bestrebungen, dass sie eine andere gesellschaftliche Ordnung zu errichten trachten. Ferner stimmen sie trotz aller Differenzen in den Zielrichtungen bei der Wahl ihrer Mittel überein: Sie sehen Militanz gegen den Staat und seine gesellschaftliche Ordnung als probates Mittel der politischen Auseinandersetzung an: "Die Kommunisten verschmähen es, ihre Ansichten und Absichten zu verheimlichen. Sie erklären es offen, daß ihre Zwecke nur erreicht werden können durch den gewaltsamen Umsturz aller bisherigen Gesellschaftsordnung. Mögen die herrschenden Klassen vor einer kommunistischen Revolution zittern. Die Proletarier haben nichts in ihr zu verlieren als ihre Ketten. Sie haben eine Welt zu gewinnen. Proletarier aller Länder, vereinigt Euch!"336 1.4 Ausländerextremistische Ideologien Ausländische Organisationen werden als extremistisch bewertet, wenn sie sich gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung richten und die Durchsetzung ihrer Weltanschauung in Deutschland anstreben. Als extremistisch werden aber auch ausländische Organisationen eingestuft, die eine gewaltsame Veränderung der politischen Verhältnisse in den Heimatländern anstreben. Sie gefährden durch Anwendung von Gewalt oder darauf gerichtete Vorbereitungshandlungen auswärtige Belange der Bundesrepublik Deutschland. Ausländische Organisationen werden schließlich als extremistisch bewertet, wenn ihre Tätigkeit gegen das friedliche Zusammenleben der Völker (Art. 21 Abs. 1 GG) gerichtet ist. Organisationen, die sich gegen das friedliche Zusammenleben der Völker richten, bedeuten eine erhebliche Gefahr für die innere Sicherheit. Sie bilden den Nährboden für die Entstehung extremistischer Auffassungen und schüren Hass, der auch vor Anwendung terroristischer Gewaltanwendung nicht zurück 335 Internetauftritt der KPD, Aufruf am 10.9.2002. 336 Parteiprogramm vom 7.10.1999. Internetauftritt der KPD, Aufruf am 17.12.2002.
  • Parlamentsorientierter Linksextremismus 3.2.1 "Deutsche Kommunistische Partei" ÜBERSICHT Abkürzung DKP Entstehung / Gründung 1968 Mitgliederzahl Bund: ca. 4 200 (2005: deutlich unter
  • Essen Veröffentlichungen "Unsere Zeit" (UZ) (überregional, wöchentlich) Die "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) wurde am 25. September 1968 von früheren Funktionären
  • verbotenen "Kommunistischen Partei Deutschlands" (KPD) gegründet. Der Aufbau einer Parteiorganisation in Berlin begann 1990.425 In einem Leitantrag vom 15. Parteitag
H IN TE R G R UN D IN F O R M A TIO N E N - LIN K S E X T R E M IS M US 215 3.2 Parlamentsorientierter Linksextremismus 3.2.1 "Deutsche Kommunistische Partei" ÜBERSICHT Abkürzung DKP Entstehung / Gründung 1968 Mitgliederzahl Bund: ca. 4 200 (2005: deutlich unter 4 500) Berlin: ca. 100 (2005: ca. 110) Organisationsstruktur Partei Sitz Essen Veröffentlichungen "Unsere Zeit" (UZ) (überregional, wöchentlich) Die "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP) wurde am 25. September 1968 von früheren Funktionären der 1956 verbotenen "Kommunistischen Partei Deutschlands" (KPD) gegründet. Der Aufbau einer Parteiorganisation in Berlin begann 1990.425 In einem Leitantrag vom 15. Parteitag (Juni 2000) hält die Partei am Marxismus-Leninismus fest und bekennt sich zur revolutionären Überwindung der bestehenden Gesellschaftsordnung in Deutschland: "Das Ziel der DKP ist der Sozialismus als erste Stufe auf dem Weg zur klassenlosen Gesellschaft. Sie strebt den grundlegenden Bruch mit den kapitalistischen Eigentumsund Machtverhältnissen an, orientiert auf die Arbeiterklasse als entscheidende gesellschaftsverändernde Kraft. Grundlage 425 Während der Teilung Deutschlands gab es aufgrund von Chruschtschows "DreiStaaten-Theorie" (Deutschland zerfalle in drei Staaten: BRD, DDR, Berlin) in Berlin keinen Landesverband der DKP. Statt dessen gründete sich die "Sozialistische Einheitspartei Westberlins" (SEW), die ebenso wie die DKP massiv durch die DDR unterstützt wurde. Nachfolgerin der SEW wurde 1990 die "Sozialistische Initiative" (SI), welche sich 1991 schon wieder auflöste. Sie propagierte einen Erneuerungsprozess hin zu einem "zutiefst demokratischen Sozialismus" (Leitgedanken für Grundsätze und Ziele der SI. In: Landesamt für Verfassungsschutz Berlin: Verfassungsschutzbericht 1990. Berlin 1991, S. 64). Noch im gleichen Jahr haben "SEWund SIMitglieder, die in der Wandlung der SEW zur SI eine Abkehr von der Klassenpartei sahen, eine DKP-Gruppe Berlin gegründet" (Ebenda, S. 66).
  • überregional, monatlich) Die 1982 in Bochum gegründete "Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands" (MLPD) bekennt sich zur Theorie des Marxismus-Leninismus
  • durch Stalin und Mao Zedong. Sie ist aus dem "Kommunistischen
  • Arbeiterverbund Deutschlands" (KABD)431 hervorgegangen. In Abgrenzung zu anderen kommunistischen Parteien - insbesondere des ehemaligen Warschauer Pakts - versteht sie sich
  • Partei neuen Typs". Die MLPD wirft anderen kommunistischen Parteien vor, den Marxismus-Leninismus verraten zu haben: 431 Der Zusammenschluss besteht
  • seit 1972 aus der "Kommunistischen Partei Deutschlands / Marxisten-Leninisten (Revolutionärer Weg)" und dem "Kommunistischen Arbeiterbund Deutschlands (Marxisten-Leninisten
218 VE R F ASSU N GSSC HUT Z B E R IC HT B E RL IN 2 0 0 6 Personenzusammenschlüssen ist Teil der von Trotzkisten angewendeten "Entrismus"-Strategie mit dem Ziel, größere (nicht-extremistische) Organisationen zu unterwandern, dort Einfluss zu erlangen und sie für eigene Zwecke zu instrumentalisieren. 3.2.3 "Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands" ÜBERSICHT Abkürzung MLPD Entstehung / Gründung 1982 Mitgliederzahl Bund: ca. 2 300 (2005: ca. 2 300) Berlin: ca. 100 (2005: ca. 100) Organisationsstruktur Partei Sitz Gelsenkirchen Veröffentlichungen "Rote Fahne" (überregional, wöchentlich) "Lernen und Kämpfen" (überregional, mehrmals jährlich) "REBELL" (überregional, monatlich) Die 1982 in Bochum gegründete "Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands" (MLPD) bekennt sich zur Theorie des Marxismus-Leninismus in der Interpretation durch Stalin und Mao Zedong. Sie ist aus dem "Kommunistischen Arbeiterverbund Deutschlands" (KABD)431 hervorgegangen. In Abgrenzung zu anderen kommunistischen Parteien - insbesondere des ehemaligen Warschauer Pakts - versteht sie sich als "Partei neuen Typs". Die MLPD wirft anderen kommunistischen Parteien vor, den Marxismus-Leninismus verraten zu haben: 431 Der Zusammenschluss besteht seit 1972 aus der "Kommunistischen Partei Deutschlands / Marxisten-Leninisten (Revolutionärer Weg)" und dem "Kommunistischen Arbeiterbund Deutschlands (Marxisten-Leninisten)".
  • Verrat an den kommunistischen Idealen, die Verbrechen entarteter Elemente an der Spitze der Partei-, Staatsund Wirtschaftsführung in der ehemaligen
  • sich dabei als Vorhut der Arbeiterklasse. Die Ziele der Partei implizieren die Aufhebung wesentlicher Elemente der freiheitlichen demokratischen Grundordnung
  • Sozialismus als Übergangsstadium zur klassenlosen kommunistischen Gesellschaft."433 Der politische Einfluss der Partei ist gering. Zu den Europawahlen 2004 trat
H IN TE R G R UN D IN F O R M A TIO N E N - LIN K S E X T R E M IS M US 219 "Der Verrat an den kommunistischen Idealen, die Verbrechen entarteter Elemente an der Spitze der Partei-, Staatsund Wirtschaftsführung in der ehemaligen DDR, ihre Machtergreifung als neue Bourgeoisie und der moderne Revisionismus haben den Begriff des 'Kommunismus' bei den Werktätigen in Misskredit gebracht." 432 Die MLPD versteht sich dabei als Vorhut der Arbeiterklasse. Die Ziele der Partei implizieren die Aufhebung wesentlicher Elemente der freiheitlichen demokratischen Grundordnung: "Ihr grundlegendes Ziel ist der revolutionäre Sturz der Diktatur des Monopolkapitals und die Errichtung der Diktatur des Proletariats für den Aufbau des Sozialismus als Übergangsstadium zur klassenlosen kommunistischen Gesellschaft."433 Der politische Einfluss der Partei ist gering. Zu den Europawahlen 2004 trat sie nicht an, jedoch beteiligte sie sich mit Landeslisten in allen Bundesländern an der Bundestagswahl 2005. Ihr Interesse, sich am Wahlbündnis von der "Linkspartei.PDS" und der "Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit" (WASG) zu beteiligen, war auf keine Resonanz gestoßen. In Berlin erreichte die MLPD bei der Bundestagswahl 0,1 Prozent der Zweitstimmen (1 290 Stimmen), was auch ihrem bundesweiten Ergebnis entsprach. Im Berliner Wahlkreis 83 (Neukölln) trat die MLPD mit einem Direktkandidaten an, der 0,2 Prozent der Erststimmen erhielt. An den Wahlen zum Abgeordnetenhaus und den Bezirksverordnetenversammlungen im September 2006 beteiligte sie sich nicht. Schwerpunktthemen der Partei sind Arbeit und Soziales. Das von der MLPD ins Leben gerufene und dominierte "Berliner Bündnis Montagsdemo" organisiert regelmäßige Montags-Protestzüge gegen Arbeitsmarktund Sozialreformen und mobilisierte bundesweit zu einem Sternmarsch "gegen die neue Regierung" im November 2005, an dem sich - im Gegensatz zu den von der MLPD zunächst genannten 25 000 Teilnehmern - etwa 4 000 Personen beteiligten. 432 Präambel zum Statut der MLPD. Internetauftritt der MLPD, Aufruf am 19.2.2007. 433 Ebenda.
  • ungspartei-Front (DHKP-C) Ehemalige Türkische Kommunistische Partei/ Marxisten-Leninisten (TKP/ML) und Maoistische <10 <10 1.300 1.300 Kommunistische Partei
  • Marxistisch-Leninistische Kommunistische Partei (MLKP) <10 <10 600 600 Gesamt: < 280 < 280 16.550117 17.050 Von den meisten dieser Organisationen wird
7 Sonstiger Ausländerextremismus 7.1 Personenpotenzial Die Stärke der in Mecklenburg-Vorpommern agierenden - nicht islamistischen - linksextremistischen Ausländerorganisationen stellt sich im Einzelnen wie folgt dar:117 MV MV Bund Bund 2016 2017 2016 2017 Arbeiterpartei Kurdistans 250 250 14.000 14.500 (PKK) Revolutionäre Volksbefrei<10 <10 650 650 ungspartei-Front (DHKP-C) Ehemalige Türkische Kommunistische Partei/ Marxisten-Leninisten (TKP/ML) und Maoistische <10 <10 1.300 1.300 Kommunistische Partei (MKP) Marxistisch-Leninistische Kommunistische Partei (MLKP) <10 <10 600 600 Gesamt: < 280 < 280 16.550117 17.050 Von den meisten dieser Organisationen wird Deutschland als gesicherter Rückzugsraum betrachtet, jedoch ist die Zahl der Anhänger von DHKP-C, TKP/ML und MLKP - im Gegensatz zur Mitgliederzahl von PKK - im Land Mecklenburg-Vorpommern unbedeutend. 117 Die Gesamtzahl (hier: Bund) der Mitglieder-/Anhängerzahlen von nicht islamistischen - linksextremistischen Ausländerorganisationen weicht von der seitens des Bundesamtes für Verfassungsschutz veröffentlichten Gesamtstatistik insofern ab, als in der o.a. Tabelle ausschließlich die im Land Mecklenburg-Vorpommern agierenden Organisationen berücksichtigt worden sind. -- 118 --
  • Marxistisch-Leninistische Kommunistische Partei" ÜBERSICHT Abkürzung MLKP Entstehung / Gründung 1994 Türkei Mitgliederzahl Bund: ca. 600 (2005: ca. 600) Berlin
  • Stimme der Partei") (überregional, täglich) Ziel der "Marxistisch-Leninistischen Kommunistischen Partei" (MLKP) ist die Errichtung eines kommunistischen Gesellschaftssystems
H IN TE R G R UN D IN F O R M A TIO N E N - A US L Ä N D E R E X T R E M I S M U S 249 4.4.2 "Marxistisch-Leninistische Kommunistische Partei" ÜBERSICHT Abkürzung MLKP Entstehung / Gründung 1994 Türkei Mitgliederzahl Bund: ca. 600 (2005: ca. 600) Berlin: ca. 25 (2005: ca. 25) Organisationsstruktur Türkei: Verbotene Organisation Deutschland: Vereine, MLKP-Verbindungen verschleiert Veröffentlichungen Atlm (Vorstoß) (überregional, täglich) "Partinin Sesi" ("Stimme der Partei") (überregional, täglich) Ziel der "Marxistisch-Leninistischen Kommunistischen Partei" (MLKP) ist die Errichtung eines kommunistischen Gesellschaftssystems in der Türkei auf der Basis der Ideologie des Marxismus-Leninismus. Hierbei versteht sich die Organisation als die authentische Stimme des Proletariats einer gemeinsamen türkisch-kurdischen Nation sowie als Vertreterin nationaler Minderheiten. In der Türkei versucht die MLKP, ihre politischen Ziele auch mit terroristischen Mitteln durchzusetzen. Hierzu bedient sie sich ihres militärischen Arms, der so genannten "Bewaffneten Streitkräfte der Armen und Unterdrückten" (FESK). Bereits seit mehreren Jahren sind die MLKP und ihr zugehörige Organisationen für über drei Viertel der Anschläge linksextremistischer Gruppierungen in der Türkei verantwortlich. In Deutschland agiert die MLKP vor allem auf öffentlichen Veranstaltungen, die sich hauptsächlich auf aktuelle Ereignisse in der Türkei beziehen. Auf Spruchbändern und Flugblättern wird anstelle der Bezeichnung MLKP meist der Begriff "Föderation der Arbeitsimmigranten aus der Türkei in Deutschland e. V. (AGIF) verwendet. Bei der AGÄdegF handelt es sich um einen Dachverband MLKP-orientierter Vereine
  • Kommunistische Partei der Türkei / Marxisten-Leninisten" MKP Partisan ÜBERSICHT Abkürzung TKP / ML (heute: TKP / ML-Partizan bzw. MKP) 1972 Türkei
  • Volk") (zweiwöchentlich) MKP: Halk Savas (Volkskrieg) (monatlich) Flugblätter Die "Kommunistische Partei der Türkei / Marxisten-Leninisten" (TKP / ML) ist seit
  • Namen "Ostanatolisches Gebietskomitee" (DABK) aktiv - ist die "Maoistische Kommunistische Partei" (MKP), deren bewaffnete Einheiten heute als "Volksbefreiungsarmee" (HKO) agieren. Beide
  • staatlichen Ordnung in der Türkei an, um dort ein kommunistisches Gesellschaftssystem zu errichten. Beide Organisationen verüben unabhängig voneinander Anschläge gegen
252 VE R F ASSU N GSSC HUT Z B E R IC HT B E RL IN 2 0 0 6 4.4.4 "Kommunistische Partei der Türkei / Marxisten-Leninisten" MKP Partisan ÜBERSICHT Abkürzung TKP / ML (heute: TKP / ML-Partizan bzw. MKP) 1972 Türkei Entstehung / Gründung Mitgliederzahl Bund: ca. 1 300 (2005: ca. 1 300) Berlin: ca. 95 (2005: ca. 95) Organisationsstruktur Türkei: Verbotene Organisation Deutschland: Vereine, TKP / ML-Partizanbzw. MKPVerbindung verschleiert Veröffentlichungen TKP / ML: Özgür Gelecek Yolunda Isci Köylü (Arbeiter und Bauern auf dem Weg zur freien Zukunft") (überregional, zweiwöchentlich) MKP: "Halk icin Devrimci Demokrasi" ("Revolutionäre Demokratie für das Volk") (zweiwöchentlich) MKP: Halk Savas (Volkskrieg) (monatlich) Flugblätter Die "Kommunistische Partei der Türkei / Marxisten-Leninisten" (TKP / ML) ist seit 1994 in zwei Flügel gespalten. Der "Partizan-Flügel" verfügt über bewaffnete Einheiten, die die Bezeichnung "Arbeiterund Bauernbefreiungsarmee der Türkei (TIKKO) tragen. Der zweite Flügel - bis Dezember 2002 unter dem Namen "Ostanatolisches Gebietskomitee" (DABK) aktiv - ist die "Maoistische Kommunistische Partei" (MKP), deren bewaffnete Einheiten heute als "Volksbefreiungsarmee" (HKO) agieren. Beide Flügel sind marxistisch-leninistisch und sozialrevolutionär beziehungsweise maoistisch orientiert und streben die gewaltsame Beseitigung der staatlichen Ordnung in der Türkei an, um dort ein kommunistisches Gesellschaftssystem zu errichten. Beide Organisationen verüben unabhängig voneinander Anschläge gegen den türkischen Staat und führen einen Guerillakampf gegen die als "faschistisch" bezeichneten Streitkräfte der Türkei.
  • Treue Siehe D.S.T. Deutschland e. V. Siehe ADHF Deutsche Kommunistische Partei Siehe DKP Föderation kurdischer Vereine in Deutschland Deutsche Stimme
282 VE R F ASSU N GSSC HUT Z B E R IC HT B E RL IN 2 0 0 5 Berliner Arbeitskreis für Donaldson, Ian Stuart 182, 188 Sicherheitsbevollmächtigte 154 Drei-Säulen-Konzept 178 f, 191 Berliner Sicherheitsüberprüfungsgesetz Siehe DRP 176 BSÜG DS 176 Bewachungsverordnung 158 DTP 136 Bewaffnete Streitkräfte der Armen und DVU 2 f, 11, 13, 15 ff, 21, 29, 33, 77, 173, Unterdrückten Siehe FESK 175 f, 179, 200 Bewegung der freien Jugend Kurdistans Siehe TECAK E Bewegung des Islamischen Widerstands Ehrenbund Rudel 173 Siehe HAMAS Einbürgerungsverfahren 156, 269 Bin Ladin, Usama 95, 100 ff, 104, 171, Einige Linke mit Geschichte - (elmg) 66, 68 222 ff El-Motassadeq, Mounir 90, 108, 110 f Blood & Honour Siehe B & H EMUG 238 BND 264 Erbakan, Mehmet Sabri 241 BSÜG 149 f, 153 ff, 257, 269 Erbakan, Necmettin 91, 118, 121 ff, 238 ff Bundestagswahl 12, 14, 16, 24 f, 175, 178, Erdogan, Recep Tayyip 239, 241 219, 221 Ersoy, Arif 124 Bundesverfassungsgericht 162, 179, 234 Europäische Moscheebauund Unterstützungsgemeinschaft e. V. Siehe C EMUG CDK 134, 248 Christophersen, Thies 201 F Clandestino 66, 67, 68 F.e.l.S. 58, 60, 72 ff Committee for a Workers International 220 Faschismus 164 ff, 206, 251 Faurisson, Robert 52 D Fazilet Partisi Siehe FP D.S.T. 41 ff, 189 f FESK 249 DABK 252 FKB 22, 29 f, 36, 40, 180 f Darkazanli, Mamoun 108, 111 Föderation der Arbeiter aus der Türkei in Dehoust, Peter 200 Deutschland e. V. Siehe ATIF Demokratische Union des kurdischen Volkes Föderation der ArbeitsimmigrantInnen aus Siehe YDK der Türkei in Deutschland Siehe AGIF Der Gegenangriff 198 Föderation für demokratische Rechte in Deutsch, Stolz, Treue Siehe D.S.T. Deutschland e. V. Siehe ADHF Deutsche Kommunistische Partei Siehe DKP Föderation kurdischer Vereine in Deutschland Deutsche Stimme Siehe DS Siehe YEK-KOM Deutsche Volksunion Siehe DVU FP 239 Deutsche Liga für Volk und Heimat Siehe Freie Kräfte Berlin Siehe FKB DLVH Freiheitliche demokratische Grundordnung Deutsche Reichspartei Siehe DRP 162, 167, 260, 268 f, 271 f DHJ 195 Freiheitliche Deutsche Arbeiterpartei 191 DHKC 140, 143, 250 f Freiheitsund Demokratiekongress DHKP 140 ff, 250 f Kurdistans Siehe KADEK DHKP-C 140 ff, 250 f Freiheitsfalken Kurdistans Siehe TAK Die Heimattreue Jugend - Bund für Umwelt, Freiheitspartei der Frauen Kurdistans Siehe Mitwelt und Heimat e. V. Siehe DHJ PAJK Die Lunikoff-Verschwörung 41, 43, 190, 192 Frey, Dr. Gerhard 173 ff, 200 DKP 81, 215 f Front für Rechte und Freiheiten Siehe HÖC DLVH 200 Funkenflug 195 f
  • Kleist, Peter 201 Maoistische Kommunistische Partei Siehe KNO 38 MKP Koma Komalen Ciwanen Demokratik a Märkischer Heimatschutz - Sektion Berlin Kurdistan
  • Marxismus-Leninismus 164, 167 f, 215, 218, Kommunistische Partei der 249 Türkei / Marxisten-Leninisten Siehe Marxistisch-Leninistische Kommunistische TKP/ML Partei
  • Siehe MLKP Kommunistische Partei Deutschlands Siehe Marxistisch-Leninistische Partei KPD Deutschlands Siehe MLPD Kommunistischer Arbeiterverbund Mayday 71 ff Deutschlands Siehe
  • Kühnen, Michael 198 MKP 252 f Kurdische Demokratische Partei Siehe KDP MLKP 140 ff, 249 Kurdischer Verein für eine Demokratische
284 VE R F ASSU N GSSC HUT Z B E R IC HT B E RL IN 2 0 0 5 Kameradschaft Spreewacht Siehe KSW Libertad! 62 Kameradschaft Tor Berlin Siehe KTB Lichtenberg 35 41 Kameradschaften 180 f, 185 ff Linksradikalen & Autonomen Bündnis Berlin Kampfbund Deutscher Sozialisten Siehe Siehe LAB KDS Linksruck 55, 57, 60, 80, 216 f, 220 Kaplan, Cemaleddin 233 f LoT 8, 41 ff, 46, 190 Kaplan, Metin 233 f Luftsicherheitsgesetz 157 KDP 224 KDS 32 f, 52, 197 ff M KJB 248 Macht & Ehre 190 KKK 91, 137, 247 Mahler, Horst 47 ff, 202 f, 232 Kleist, Peter 201 Maoistische Kommunistische Partei Siehe KNO 38 MKP Koma Komalen Ciwanen Demokratik a Märkischer Heimatschutz - Sektion Berlin Kurdistan Siehe KOMALEN CIWAN Siehe MHS KOMALEN CIWAN 91, 131, 139, 247 Märkischer Kulturtag 197 Kommunismus 166, 212 f, 219 Marxismus-Leninismus 164, 167 f, 215, 218, Kommunistische Partei der 249 Türkei / Marxisten-Leninisten Siehe Marxistisch-Leninistische Kommunistische TKP/ML Partei Siehe MLKP Kommunistische Partei Deutschlands Siehe Marxistisch-Leninistische Partei KPD Deutschlands Siehe MLPD Kommunistischer Arbeiterverbund Mayday 71 ff Deutschlands Siehe KABD MB 87, 169, 171, 226, 243 ff Konföderation der Arbeiter aus der Türkei in MEI 144, 254 Europa Siehe ATIK Meier, Silvio 40, 77 Konföderation für demokratische Rechte in MEK 92, 144 ff, 253 f Europa Siehe ADHK Menschenrechtszentrum für KONGRA-GEL 91, 126 ff, 133 ff, 246 f ExiliranerInnen e. V. Siehe MEI Kontrollverfahren 257 Mevlana Moschee e. V. 124 Konzerte 182, 188, 190, 192 mg 66 f, 70, 214 Koordination der Demokratischen MHP 140 Gesellschaft Kurdistans Siehe CDK MHS 7, 37 KP 71, 208, 210, 212 f militante gruppe Siehe mg KPD 167, 215, 218 militante Plattform 66 Kritik & Praxis B3rlin Siehe KP Militanz 167, 172, 205 ff KSW 41, 46, 186 f Militanzdebatte 57, 66 ff, 214 KTB 185 Milli Gazete 91, 118 f, 122 ff, 238 ff Kühnen, Michael 198 MKP 252 f Kurdische Demokratische Partei Siehe KDP MLKP 140 ff, 249 Kurdischer Verein für eine Demokratische MLPD 218 f Gesellschaft Siehe NAVENDA KURD MSC 97 f, 104, 106 Kutan, Recai 239 Muhacirin-Moschee 235 Mujahidin 170, 222, 225 L Muslimbruderschaft Siehe MB LAB 58 Landser 22, 24, 42, 76, 189 f, 192 N Landtagswahlen 175 N & E 199, 200 Langener Erklärung 198 Nachrichtendienstliches Informationssystem Legalresidenturen 147 Siehe NADIS Legion of Thor Siehe LoT
  • Revolutionäre Volksbefreiungspartei-Front" 095 (DHKP-C) 4. "Türkische Kommunistische Partei/Marxisten098 Leninisten" (TKP/ML) 5. "Liberation Tigers of Tamil Eelam" (LTTE
2. "Arbeiterpartei Kurdistans" (Partiya 87 Karkeren Kurdistan, kurz: PKK) 0 3. "Revolutionäre Volksbefreiungspartei-Front" 095 (DHKP-C) 4. "Türkische Kommunistische Partei/Marxisten098 Leninisten" (TKP/ML) 5. "Liberation Tigers of Tamil Eelam" (LTTE) 099 V. Elektronische Medien 102 VI. Spionageabwehr 106 1. Auftrag, allgemeine Lage und Methodik 106 2. Aktivitäten der Spionageabwehr 109 2.1 Spionage 109 2.2 Proliferation 111 2.3 Wirtschaftsspionage/Wirtschaftsschutz 114 2.4 Sicherheitspartnerschaft 115 VII. Geheimschutz/Sabotageschutz 118 1. Geheimschutz 118 2. IT-Geheimschutz/IT-Sicherheit 120 3. Sabotageschutz 121 C. Anhang Rechtliche Grundlagen 122 Grundgesetz (Auszug) Landesverfassungsschutzgesetz 123 (LVerfSchG) vom 6. Juli 1998 (GVBl. S. 184) zuletzt geändert durch Artikel 5 des Gesetzes vom 20. Dezember 2011 (GVBl. S. 427) 9
  • geht es um die Ablehnung oder Bekämpfung von Bewegungen, Parteien oder Systemen, welchen die vorgenannten Eigenschaften des Faschismus eigen sind
  • kann also nicht mit der Befürwortung z. B. einer kommunistischen Diktatur einhergehen. Das Aktionsfeld "Anti-Faschismus" der Linksextremisten hingegen
Drucksache 18/ #N!# Schleswig-Holsteinischer Landtag - 18. Wahlperiode schiedenen Vorstellungen zu einem einheitlichen Gebilde zusammenzufassen bzw. zu koordinieren. Insofern dürften die schwierigeren Diskussionen, vor allem über Detailfragen, mit ungewissem Ausgang noch vor der IL liegen. 5 Aktionsfelder 5.1 "Anti-Faschismus" Unter Faschismus versteht man gemeinhin eine Gesellschaftsform, welche durch ein Führerprinzip (totalitär), ausgeprägten Nationalismus, Antidemokratismus sowie den Einsatz von Terror und Gewalt zur Durchsetzung der politischen Ideen gekennzeichnet ist. Beim Antifaschismus nach demokratischem Verständnis geht es um die Ablehnung oder Bekämpfung von Bewegungen, Parteien oder Systemen, welchen die vorgenannten Eigenschaften des Faschismus eigen sind. Der Ausgangspunkt ist hierbei das Bekenntnis zu den Normen und Regeln des demokratischen Verfassungsstaates, die in Demokratieprinzip und Konstitutionalismus, Individualismus und Menschenrechten, Pluralismus und Volkssouveränität bestehen. Ein demokratisches Verständnis von Antifaschismus kann also nicht mit der Befürwortung z. B. einer kommunistischen Diktatur einhergehen. Das Aktionsfeld "Anti-Faschismus" der Linksextremisten hingegen ist geprägt von der kommunistischen Faschismus-Definition, nach der Faschismus dem kapitalistischen System immanent sei. Den "Anti-Faschismus" in diesem Sinne kennzeichnet die grundsätzliche Gegnerschaft zur kapitalistischen Gesellschaftsordnung. Die parlamentarische Demokratie diene hier lediglich als taktisches Zugeständnis an die Arbeiter. Im Hintergrund bleibe nach wie vor die eigentliche Macht des Kapitals als herrschende Klasse bestehen. Mit der Abschaffung des kapitalistischen Systems soll das Ziel einhergehen, den demokratischen Verfassungsstaat zu überwinden. Der Faschismus gilt in dieser Perspektive als eine logische Folge von Krisen im Kapitalismus und als Mittel des Kapitals zur Absicherung politischer Dominanz. Demnach besteht ein unmittelbarer Zusammenhang von Faschismus und Kapitalismus. Im linksextremistisch geprägten Antifaschismus geht es nicht um die Erhaltung der De82