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  • für alle extremistischen Phänomenbereiche zuständig, seit 2010 für Rechtsextremismus, seit
Extremismusprävention Wichtig ist bei all dem Dreierlei: Es braucht eine vertrauensvolle Kommunikation, eine Abstimmung hinsichtlich der Maßnahmen und eine ganzheitliche und nachhaltige Betrachtung der Fälle." 7.6.5 KIP NI-Internetseite Die Internetseite des KIP NI steht allen Nutzerinnen und Nutzern, die sich über das Phänomen des Islamismus und die Islamismusprävention in Niedersachsen informieren wollen, zur Verfügung. Dort erhalten Sie Informationen zu den Themen Islamismus und Radikalisierung, zur Arbeit des Landesprogramms für Islamismusprävention, zu Veranstaltungen und zu Hilfsangeboten. Zudem können über die Internetseite Informationsmaterialien abgerufen und kostenlos bestellt werden. Weitere Informationen zum KIP NI erhalten Sie unter folgenden Kontaktdaten: Internet: www.KIPNI.niedersachsen.de E-Mail: info@KIPNI.niedersachsen.de Neues Niedersächsisches Internetportal für Extremismusprävention im Aufbau Die Angebote und Informationen der beiden niedersächsischen Landesprogramme für Extremismusprävention, des beim MJ angesiedelten Landesprogramms für Demokratie und Menschenrechte sowie des KIP NI, werden künftig auf einer gemeinsamen Internetseite abrufbar sein. Damit wird erstmalig ein zentrales und niedrigschwelliges Portal für Extremismusprävention in Niedersachsen geschaffen. Voraussichtlich wird das Angebot 2025 abrufbar sein. 7.7 Aktion Neustart Das 2010 gegründete Aussteigerprogramm Aktion Neustart unterstützt ausstiegswillige Extremistinnen und Extremisten, die sich von ihrer jeweiligen extremistischen Szene und Ideologie distanzieren wollen. Aktion Neustart ist für alle extremistischen Phänomenbereiche zuständig, seit 2010 für Rechtsextremismus, seit 2016 333
  • RECHTSEXTREMISMUS gen durchzuführen oder öffentlichkeitswirksame politische Aktivitäten zu entfalten. Aufgrund von Wahlabsprachen mit der NPD trat der DVULandesverband
RECHTSEXTREMISMUS gen durchzuführen oder öffentlichkeitswirksame politische Aktivitäten zu entfalten. Aufgrund von Wahlabsprachen mit der NPD trat der DVULandesverband nur in der kreisfreien Stadt Dessau-Roßlau zur Kommunalwahl an. Von den sechs DVU-Kandidaten errang lediglich Manfred FRÜHAUF (Dessau) ein Mandat für den Stadtrat von Dessau-Roßlau. FRÜHAUF verzichtete jedoch zugunsten des DVU-Landesvorsitzenden Ingmar KNOP (Dessau). "Für sieben Jahre ist damit gewährleistet, dass deutsche Politik im DessauRoßlauer-Rathaus eine Stimme hat" so KNOP in einem Artikel der "National-Zeitung" vom Mai. KNOP ist auch Mitglied im Bundesvorstand der DVU. "Exilregierung Deutsches Reich" In Sachsen-Anhalt können der "Exilregierung Deutsches Reich" noch etwa 30 bis 40 Personen zugerechnet werden. Sieben davon bekleiden ein Amt in den zahlreichen "Ministerien". Im Berichtsjahr war ein deutlicher Mitgliederschwund erkennbar. Die für SachsenAnhalt genannten und im Internet veröffentlichen "Meldestellen" existieren nicht mehr. Auch konnten 2007 in Sachsen-Anhalt keine Veranstaltungen der Gruppierung festgestellt werden. Die "Exilregierung" führte - zumeist in Thüringen - weiterhin ihre monatlichen "Kabinetts-/Arbeitssitzungen" durch. Hierfür wurde ausschließlich über das Internet geworben. Im Durchschnitt nahmen etwa 20 bis 30 Personen aus dem gesamten Bundesgebiet teil. Als Leiter der Zusammenkünfte fungierte regelmäßig "Reichskanzler" Norbert SCHITTKE (Hildesheim/Niedersachsen). Da unter den Anwesenden zumeist neue Interessenten waren, stellte der "Reichskanzler" in seinen Ausführungen immer wieder "Arbeit" und Zielsetzungen der "Exilregierung" dar. Dabei wurden auch die neuesten Versionen von Ausweisdokumenten vorgestellt. Hin und wieder übernahm auch "Reichspräsident" Wolfgang BENSCH (Berlin) das Wort. Dabei hielt er Vorträge von eher esoterischem Inhalt. 63
  • Rechtsextremismus einwanderungsund asylfeindliche Inhalte die Themensetzung der Organisation. Nach der Bekanntgabe, dass die JA Niedersachsen mit Wirkung vom 03.09.2018 nunmehr
  • Gedanken der Völkerverständigung (Art. 9 GG) und gegen das Recht auf Asyl (Art. 16a GG). Sie erfüllt damit die Voraussetzungen
Rechtsextremismus einwanderungsund asylfeindliche Inhalte die Themensetzung der Organisation. Nach der Bekanntgabe, dass die JA Niedersachsen mit Wirkung vom 03.09.2018 nunmehr Beobachtungsobjekt des Niedersächsischen Verfassungsschutzes ist, erfolgte im November 2018 die Auflösung des Landesverbandes. Finanzierung Die JA Niedersachsen finanziert sich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden Grund der Beobachtung/Verfassungsfeindlichkeit Die JA Niedersachsen propagiert ein Weltbild, in dem Minderheiten (vor allem Einwanderer, Asylbewerber, Muslime) sowie politische Gegner pauschal abgewertet, diffamiert und verächtlich gemacht werden. Indem sie eine repressive, autoritäre und antipluralistische Zielsetzung vertritt, negiert die JA Niedersachsen zentrale Prinzipien des demokratischen Verfassungsstaates. Das formelle Bekenntnis der JA Niedersachsen zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung kann daher lediglich als taktisch gewertet werden. Vielmehr ist es unter Berücksichtigung aller gesammelten Erkenntnisse wahrscheinlich, dass das demokratische System organisationsintern in Frage gestellt wird. Insgesamt ist festzustellen, dass sich die JA Niedersachsen gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung richtet, insbesondere gegen die Würde des Menschen (Art. 1 GG), gegen den Gleichheitsgrundsatz (Art. 3 GG), gegen die Freiheit des Glaubens und der ungestörten Religionsausübung (Art. 4 GG), gegen den Gedanken der Völkerverständigung (Art. 9 GG) und gegen das Recht auf Asyl (Art. 16a GG). Sie erfüllt damit die Voraussetzungen einer Beobachtung gemäß SS 3 Abs. 1 Nr. 1 NVerfSchG. 88
  • Rechtsextremismus Auflösung des niedersächsischen Landesverbandes Als am 03.09.2018 die Beobachtung der JA Niedersachsen sowie der JA Bremen durch die jeweiligen
  • außerdem verlauten, man wolle die Beobachtung "mit allen rechtlichen Mitteln" anfechten. Letztlich blieb es aber bei der bloßen Ankündigung
  • hatten offenbar selbst beim Bundesverband keine Zweifel an einer Rechtmäßigkeit der Beobachtung zugelassen, wie es auch später in einer Pressemitteilung
Rechtsextremismus Auflösung des niedersächsischen Landesverbandes Als am 03.09.2018 die Beobachtung der JA Niedersachsen sowie der JA Bremen durch die jeweiligen Innenressorts bekannt gegeben wurde, reagierte der JA-Bundesverband wenige Stunden später mit einer Pressemitteilung, in der er die Entscheidung zur Beobachtung "als nicht nachvollziehbar" bezeichnete. Gleichzeitig wurde in der Pressemitteilung jedoch angekündigt, zeitnah einen außerordentlichen Bundeskongress abzuhalten, auf dem die Abgliederung bzw. die Auflösung der Landesverbände Niedersachsen und Bremen beschlossen werden sollte.29 Der JA-Bundesverband ließ an diesem Tag außerdem verlauten, man wolle die Beobachtung "mit allen rechtlichen Mitteln" anfechten. Letztlich blieb es aber bei der bloßen Ankündigung. Die über beide Landesverbände mitgeteilten Erkenntnisse und Materialien hatten offenbar selbst beim Bundesverband keine Zweifel an einer Rechtmäßigkeit der Beobachtung zugelassen, wie es auch später in einer Pressemitteilung hieß: "Dem Landesverband Niedersachsen wurden erhebliche und vorsätzliche Verstöße gegen ... die freiheitlich-demokratische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland vorgeworfen und nachgewiesen." (Pressemitteilung des JA-Bundesverbandes vom 04.11.2018) Im Oktober 2018 intensivierten sich die Planungen für die Auflösung des niedersächsischen Landesverbandes und eine Neugründung bzw. Neustrukturierung der Jugendorganisation. Der angekündigte, außerplanmäßige Bundeskongress fand schließlich am 04.11.2018 im Zechensaal in Barsinghausen (Region Hannover) statt. Der einzige inhaltliche Tagesordnungspunkt befasste sich erwartungsgemäß mit der "Abgliederung der JA Niedersachsen". Um die angestrebte Abgliederung bzw. Auflösung durchzusetzen, musste eine Zweidrittelmehrheit unter den etwa 260 Teilnehmenden erreicht wer29 Pressemitteilung des JA-Bundesverbandes vom 03.09.2018. 89
  • Verbreitung ihres salafistischen Gedankenguts nicht mehr zur der Rechtsstaat werden ebenso abgelehnt wie AndersgläubiVerfügung. ge und -denkende. Kinder und Jugendliche
VERFASSUNGSSCHUTZBERICHT 2024 Verbreitung ihres salafistischen Gedankenguts nicht mehr zur der Rechtsstaat werden ebenso abgelehnt wie AndersgläubiVerfügung. ge und -denkende. Kinder und Jugendliche als Zielgruppen salafistischer Gerade auf Kinder und Jugendliche kann der Salafismus Propaganda eine hohe Anziehungskraft ausüben. Für manche von ihnen verkörpert er eine Jugendund Protestbewegung, die sich Salafistische Propaganda-Aktivitäten richten sich immer gegen die Eltern, die Moderne und gegen eine materialistisch stärker auch an Kinder und Jugendliche. Sie werden von empfundene Konsumgesellschaft richtet. Zudem bieten die Salafisten gezielt über Social-Media-Plattformen wie Instazumeist eindeutigen salafistischen Geund Verbote diesen gram, TikTok oder YouTube angesprochen. Darüber hinaus Jugendlichen die Möglichkeit, sich von individuellen Entspielen Messengerdienste wie Telegram oder Discord bei scheidungen und persönlicher Verantwortung zu entlasten. jungen Nutzerinnen und Nutzern ebenfalls eine wichtige Rolle. Weiterhin kann die salafistische Ideologie für Jugendliche Neben gewaltverherrlichender Propaganda versuchen dort identitätsstiftend wirken, ihnen Selbstbewusstsein und auch bekannte salafistische Prediger in jugendaffiner Aufmachung ein Zugehörigkeitssowie Überlegenheitsgefühl gegenüber und mit oftmals vordergründig nicht als extremistisch zu erAußenstehenden vermitteln. Junge muslimische Online-Nutzekennenden Inhalten, Menschen an die salafistische Ideologie rinnen und -Nutzer, die auf der Suche nach persönlicher und heranzuführen. Durch ihre Präsenz auf unterschiedlichen politischer Orientierung sind, können im Internet auf Beiträge Plattformen entfalten diese Prediger eine erhebliche Reichsalafistischer Prediger und Gruppierungen stoßen und sind weite. Auch aufgrund fehlender Altersbeschränkungen seitens dadurch einem hohen Manipulationsrisiko ausgesetzt. Dies der Plattformbetreiber besteht insbesondere bei jungen kann eine Radikalisierung der jeweiligen Person bis hin zu Konsumentinnen und Konsumenten die Gefahr, dass durch deren Rekrutierung für den militanten Jihad zur Folge haben. die Indoktrination mit salafistischem Gedankengut die Basis für eine extremistische Weltanschauung gelegt wird. Neben Jugendlichen richtet sich salafistische Propaganda mittlerweile auch gezielt an Kinder. So finden sich in der salaStatt komplexen religiösen Themen stehen bei salafistischen fistischen Szene Berlins z. B. Angebote für extra auf Mädchen Inhalten auf Social Media-Plattformen heute alltagsbezoim Alter von unter 10 Jahren zugeschnittene Unterrichte über gene Fragen im Vordergrund. Die Bandbreite an Themen Glaubenslehre. ist hierbei groß. Sie reicht von Fragestellungen wie beispielsweise "Bräunen im Solarium?" über "Darf man zum Weihnachtsmarkt gehen?" bis hin zu "Wie steht der Islam zu Freundschaft?" oder "[Ist die] Teilnahme an Demonstrationen erlaubt?". Diese Fragen werden von salafistischen Predigern in kurzen, oftmals nicht länger als eine Minute dauernden Videos beantwortet und auf wenige, klar verständliche Aussagen reduziert. Zudem geht es in solchen Videos häufig um die Unterscheidung zwischen "erlaubt" ("halal") und "verboten" ("haram"). Es wird ein dichotomes Weltbild zwischen "wahr"/ "gläubig" auf der einen Seite und "falsch"/ "ungläubig" auf der anderen Seite vermittelt, das auf eine Polarisierung und Spaltung der Gesellschaft abzielt. Demokratie und 42
  • RECHTSEXTREMISMUS VALENTA (Bernburg, Salzlandkreis; Landesvorsitzender SachsenAnhalt) und Norman BORDIN (München, Landesvorsitzender Bayern) wurden sechs weitere Personen als Beisitzer
RECHTSEXTREMISMUS VALENTA (Bernburg, Salzlandkreis; Landesvorsitzender SachsenAnhalt) und Norman BORDIN (München, Landesvorsitzender Bayern) wurden sechs weitere Personen als Beisitzer in den Bundesvorstand gewählt. Mit der Wahl sachsen-anhaltischer Neonazis an die JNBundesspitze ist auch die Bundesgeschäftsstelle von Sachsen nach Sachsen-Anhalt verlegt worden. Diese befindet sich jetzt in den Räumen des JN-Landesverbandes im "Nationalen Zentrum Bernburg" (NZB). Der neue JN-Bundesvorsitzende SCHÄFER hat sich in einem Interview mit der NPD-Parteizeitung "Deutsche Stimme" zum künftigen politischen Kurs seiner Organisation geäußert. Demnach sollen die JN in den nächsten Jahren zu "einer modernen und schlagkräftigen nationalistischen Jugendorganisation" ausgebaut werden. Ideologisch habe man "chauvinistische und altrechte Anfälle" hinter sich gelassen und lebe einen sozialistischen, nationalen und völkischen "Befreiungsnationalismus". Diese Grundsätze wolle man auch der Jugend vermitteln. Ein Schwerpunkt der zukünftigen politischen Arbeit solle zunächst im Bereich der Bildung liegen. Hierzu habe man eigens ein Referat eingerichtet, das einerseits die Kader schulen und andererseits das "Potential angehender Akademiker durch vertiefende Seminare zur allgemeinen Politik" nutzen solle. Dazu werde vor allem der neu geschaffene "Nationale Bildungskreis" (NBK) eingesetzt, der die Schulungsarbeit flächendeckend durchführen solle, um so den "Kampf um die Köpfe, die intellektuelle Aufrüstung der Bewegung" zu verwirklichen. Neben Bildungsarbeit wolle man Angebote schaffen, "die über das eigentlich Politische" hinausgingen, um so den Mitgliedern ein Kameradschaftsgefühl zu vermitteln, das letztlich die starke Mitgliederfluktuation im Parteijugendbereich zu überwinden helfe. Erste Schritte wurden mit den auf der Internetseite des JNBundesvorstandes angekündigten Schulungsmaßnahmen eingeleitet. Am 28. Oktober fand im NZB die erste so genannte Aktivistenschulung mit etwa 30 Personen aus Sachsen-Anhalt und Sachsen statt. Dem Bundesvorstand zufolge war die Schulung "Grundwissen im politischen Kampf, Teil 1" für Aktivisten der JN und für "Kameraden der Freien Kräfte" organisiert worden. Zum "Umgang mit Polizei 59
  • RECHTSEXTREMISMUS dere NPD-Kader und -Abgeordnete an den Wahlkampfveranstaltungen. Als herausragende Ereignisse sind die Wahlkampfveranstaltungen am 7. April
RECHTSEXTREMISMUS dere NPD-Kader und -Abgeordnete an den Wahlkampfveranstaltungen. Als herausragende Ereignisse sind die Wahlkampfveranstaltungen am 7. April in der Stadthalle Burg (Landkreis Jerichower Land) mit 120 Teilnehmern und am 20. April in Wernigerode (Landkreis Harz) mit 70 Teilnehmern zu nennen. Im Vorfeld der Veranstaltung am 7. April hatte die Stadt Burg versucht, die Nutzung der Stadthalle durch die NPD verbieten zu lassen, unterlag aber vor dem Oberverwaltungsgericht Sachsen-Anhalt.25 Wahlkampfunterstützung erfuhr der NPD-Landesverband auch durch die JN und die neonazistische Kameradschaftsszene. So wurde auf den bekannten Internetseiten der Kreisverbände, der JNStützpunkte und des "Nationalen Beobachters" unter dem Motto "Nationale in den Kreistag" zur Teilnahme an der Wahl aufgerufen. Auf den Listen der NPD kandidierten auch Mitglieder der JN. Darunter waren der Neonazi und Leiter des JN-Stützpunktes Sangerhausen Enrico MARX (Sotterhausen, Landkreis Mansfeld-Südharz), der JN-Landesvorsitzende Philipp VALENTA (Bernburg, Salzlandkreis), der JN-Bundesvorsitzende SCHÄFER (Wernigerode) und das Mitglied des JN-Stützpunktes Wernigerode Tobias ANDERS (Wasserleben, Landkreis Harz). SCHÄFER und ANDERS errangen Mandate im Kreistag des Landkreises Harz und VALENTA ein Mandat für den Salzlandkreis. Die bei der Kommunalwahl gewählten NPD-Vertreter gründeten in den Kreistagen der Landkreise Harz, Mansfeld-Südharz, AnhaltBitterfeld, Burgenlandkreis und Salzlandkreis Fraktionen, die eine "bürgernahe und nationale Politik" als ihre Hauptaufgabe bezeichneten. Die zu Landratswahlen angetretenen NPD-Kandidaten Andreas KARL (Billroda, Burgenlandkreis), SCHÄFER und Manfred HORST (Bernburg, Salzlandkreis) erhielten nicht die erforderliche Stimmenzahl. 25 Az.: 4 M 102/07. 52
  • Rechtsextremismus und gegen das Recht auf Gleichheit vor dem Gesetz (Art. 3 GG). Damit ist die Partei verfassungsfeindlich und erfüllt
Rechtsextremismus und gegen das Recht auf Gleichheit vor dem Gesetz (Art. 3 GG). Damit ist die Partei verfassungsfeindlich und erfüllt die Voraussetzungen für eine Beobachtung nach SS 3 Abs. 1 Nr. 1 NVerfSchG. Die NPD ist verfassungsfeindlich Der von den Innenministern und -senatoren der Bundesländer am 03.12.2013 beim Bundesverfassungsgericht (BVerfG) eingereichte Antrag auf Verbot der NPD und ihrer Unterorganisationen wurde am 17.01.2017 vom Zweiten Senat des Gerichts zurückgewiesen (BVerfGE 2 BvB 1/13). In dem Urteil hatte das BVerfG zwar die Verfassungsfeindlichkeit der NPD bestätigt, aber kein Verbot ausgesprochen. In dem Urteil wurde ausgeführt: "Die NPD arbeitet auch planvoll und mit hinreichender Intensität auf die Erreichung ihrer gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung gerichteten Ziele hin. Allerdings fehlt es (derzeit) an konkreten Anhaltspunkten von Gewicht, die es möglich erscheinen lassen, dass dieses Handeln zum Erfolg führt, weshalb der Zweite Senat des Bundesverfassungsgerichtes den zulässigen Antrag des Bundesrates auf Feststellung der Verfassungswidrigkeit und Auflösung der NPD und ihrer Unterorganisationen (Art. 21 Abs. 2 GG) mit heute verkündetem Urteil einstimmig als unbegründet zurückgewiesen hat." In seiner weiteren Urteilsbegründung verwies das Gericht darauf, dass es dem verfassungsändernden Gesetzgeber vorbehalten sei, Sanktionsmöglichkeiten für verfassungsfeindliche Parteien zu schaffen. In Folge dessen beschloss der Bundestag im Sommer 2017 die Änderung von Art. 21 Abs. 3 Grundgesetz (GG) wie folgt: 95
  • Rechtsextremismus "Parteien, die nach ihren Zielen oder dem Verhalten ihrer Anhänger darauf ausgerichtet sind, die freiheitliche demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen
  • anarchokapitalistischen, oligarchischen und migrantischen EU-Zwangsstaates" unterscheiden.33 Mit dem "Recht auf nationalen Dreiklang" als dritte Säule sollen nach dem Willen
Rechtsextremismus "Parteien, die nach ihren Zielen oder dem Verhalten ihrer Anhänger darauf ausgerichtet sind, die freiheitliche demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen oder zu beseitigen oder den Bestand der Bundesrepublik zu gefährden, sind von staatlicher Finanzierung ausgeschlossen." Am 19.07.2019 reichten die drei Verfassungsorgane Bundesrat, Bundestag und Bundesregierung den Antrag auf Ausschluss der NPD von der Parteienfinanzierung beim BVerfG ein. In dem Antrag wird ausführlich begründet, dass die Partei die parlamentarische Demokratie verachtet und ihren Zielen und dem Verhalten ihrer Anhänger nach darauf ausgerichtet ist, die freiheitliche demokratische Grundordnung zu beseitigen. Nach einem Ausschluss von der Parteienfinanzierung würde dann auch die steuerliche Begünstigung der NPD entfallen. Sollte der Antrag erfolgreich sein, würde die Partei über sechs Jahre von der Staatsfinanzierung ausgeschlossen werden. Anfang 2019 legte die NPD die Druckfassung ihrer Kommentierung zum aktuellen Parteiprogramm unter der Überschrift "Was wir wollen" vor. Die Kommentierung war vom Parteivorstand im September 2018 beschlossen worden. In der Broschüre werden "die programmatischen Alleinstellungsmerkmale" der Partei benannt, die an drei "weltanschaulichen Säulen" festgemacht werden.32 Als erste Säule bezeichnet der Begriff "Nationaldemokratie" die Zusammenführung ("Synthese") der angeblich gegensätzlichen Konstrukte von Nation und Demokratie im Sinne eines volksgemeinschaftlichen Denkens. Die zweite Säule umfasst ein "lebensrichtiges Menschenbild", mit dem die Partei das ihrer Meinung nach bestehende "Dogma von der Gleichartigkeit der Menschen" ablehnt. Sie befürwortet stattdessen, "alle wissenschaftlichen Erkenntnisse über den Menschen als Grundlage politischer Entscheidungen" heranzuziehen. Nach Auffassung der NPD würden sich diese "wissenschaftlichen Erkenntnisse" grundlegend von den "inhumanen oder irrationalen Glaubensgrundsätzen" eines "anarchokapitalistischen, oligarchischen und migrantischen EU-Zwangsstaates" unterscheiden.33 Mit dem "Recht auf nationalen Dreiklang" als dritte Säule sollen nach dem Willen 32 Vgl. NPD-Parteivorstand: "Was wir wollen. Kommentierung des Parteiprogramms", Berlin 2018, S. 9f.; siehe auch das Interview mit dem stellvertretenden Bundesvorsitzenden Ronny Zasowk in derselben Broschüre, S. 186-187. 33 Vgl. NPD-Parteivorstand: "Was wir wollen. Kommentierung des Parteiprogramms", Berlin 2018, Seite 10, 13. 96
  • Rechtsextremismus der NPD "alle Völker der Welt ihre nationale Identität frei ausüben dürfen, ihre nationale Souveränität bewahren können
Rechtsextremismus der NPD "alle Völker der Welt ihre nationale Identität frei ausüben dürfen, ihre nationale Souveränität bewahren können und in nationaler Souveränität ihre Menschen beschützen dürfen."34 Diese drei ideologischen Säulen werden in der Programmatik der NPD zur "Anerkennung und Achtung der natürlichen Unterschiedlichkeit der Menschen" verbunden, wie es in der Broschüre heißt, auch um damit die "natürliche Ungleichartigkeit aller Menschen" zu begründen.35 Im Ergebnis dieses "nationaldemokratischen Dreiklangs" versteht sich die NPD "als Interessenvertretung der ethnischen Deutschen, als eine politische Partei im Sinne des Art. 21 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik, die sich für alle Deutschen und ihre Menschenund Bürgerechte einsetzt". Der Parteivorstand vertritt dabei die Ansicht, dass "ethnisch" auch durch den Begriff "völkisch" ersetzt werden könnte.36 Darüber hinaus wird die Forderung aufgestellt, "Rahmenbedingungen für eine freie und wirklichkeitsgetreue Geschichtsschreibung zu schaffen". Damit wäre nach Auffassung der NPD "einem Schuldkult, wie ihn die politische Klasse der Bundesrepublik Deutschland betreibt, ... die Grundlage entzogen". 37 Mit der positiven Bezugnahme auf den historischen Nationalsozialismus wie auch auf geschichtsrevisionistische Standpunkte gehen nicht selten antisemitische Positionen einher, die in der NPD tief verwurzelt sind. So wurde Anfang Oktober 2019 die Parteizentrale in Berlin von der Polizei durchsucht, nachdem mehrere Personen antisemitische und fremdenfeindliche Parolen sowie "Sieg Heil" gerufen hatten. Aktivitäten der NPD Zur Durchsetzung ihrer Ziele verfolgt die NPD unverändert die 1996 entwickelte "Drei-Säulen-Strategie" ("Kampf um die Straße, Kampf um die Köpfe, Kampf um die Parlamente"). Der "Kampf um die Köpfe" umfasst neben der Schulung von Mitgliedern auch den Kampf 34 Vgl. ebd., Seite 10. 35 Vgl. ebd., Seite 11. 36 Vgl. ebd., Seite 17. 37 Vgl. ebd., Seite 136. 97
  • RECHTSEXTREMISMUS nem Baseballschläger nieder. Zuvor hatte der Täter seinen Hund auf das Opfer gehetzt und es mit ausländerfeindlichen Parolen beleidigt
RECHTSEXTREMISMUS nem Baseballschläger nieder. Zuvor hatte der Täter seinen Hund auf das Opfer gehetzt und es mit ausländerfeindlichen Parolen beleidigt. Antisemitische Delikte verringerten sich im Berichtsjahr von 54 auf 46 Straftaten. Sie stehen dennoch im Blickfeld der Sicherheitsbehörden. Neben den bereits genannten Vorfällen sind nachfolgende Straftaten mit antisemitischer Motivation als exemplarisch einzustufen: Der Heimatverein "Glücksburger Heide" in Jessen (Landkreis Wittenberg) erhielt am 3. April einen Brief mit antisemitischem Inhalt und mehreren Hakenkreuzdarstellungen. In dem Schreiben wird gefordert, das Berliner Holocaust-Mahnmal zu einem "deutschen Ehrenund Heldengedenkplatz" umzugestalten. Zudem wird zur Wachsamkeit gegenüber der "Judenmafia" aufgerufen. Der Adressat solle möglichst viele Kopien des Schreibens fertigen und diese verbreiten "bis ein von Deutschem Geist getriebener Befreiungssturm die Judenmafia hinwegfegt". Als Absender des Schreibens ist eine "Freie Aktion Deutsche Rose"5 angegeben. Der Poststempel weist auf das Briefzentrum 97 (Würzburg/Bayern) hin. Am 20. April wurden in Dessau in Nähe einer Mahnund Gedenkstätte der Schriftzug "Zyklon B, Ihr glaubt den Lügnern! Dummes Deutsches Volk!" und weitere Schmierereien festgestellt. Im Zusammenhang mit einer Körperverletzung am 28. April in Lutherstadt Eisleben (Landkreis Mansfeld-Südharz) äußerte der Beschuldigte in seiner Vernehmung "...ich werde wieder Buchenwald aufmachen und mich als Heizer bewerben, dann würde Deutschland bald wieder den Deutschen gehören". Das jüdische Denkmal "Die göttlichen Gebotstafeln" von Josef BZDOK wurde in Magdeburg am 28. April von Unbekannten mit 5 Die "Freie Aktion Deutsche Rose" ist den Verfassungsschutzbehörden seit 2006 bekannt. Unter diesem Pseudonym wurden seit dieser Zeit ausschließlich antisemitische Briefe in mehrere Bundesländer verschickt. 9
  • politischen Extremismus - und in Sachsen-Anhalt insbesondere vom Rechtsextremismus - ausgehen, unverzichtbar. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verfassungsschutzabteilung danke ich deshalb
VORWORT Der beste Schutz für unsere Verfassung sind Bürgerinnen und Bürger, die sich in und gegenüber den demokratischen Institutionen, in Parteien, Gewerkschaften, Bürgerinitiativen, Verbänden und Selbstverwaltungsorganisationen in großer Zahl für ihre Interessen und für unsere demokratische Gesellschaft engagieren. Wer die Kraft solidarischen Handelns kennen gelernt hat, ist immun gegen Führerkult und Herrenmenschenideologie. Gleichwohl ist die Arbeit des Verfassungsschutzes gerade in Anbetracht der Gefahren, die vom politischen Extremismus - und in Sachsen-Anhalt insbesondere vom Rechtsextremismus - ausgehen, unverzichtbar. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verfassungsschutzabteilung danke ich deshalb an dieser Stelle ausdrücklich für ihre im Jahr 2007 geleistete Arbeit. Magdeburg, im Juni 2008 Holger Hövelmann Minister des Innern II
  • Universe Lernen und Kämpfen (LuK) Lies! P Linksjugend ['solid] Palästinensische Gemeinschaft in Deutsch"LTTE Headoffice" land e.V. (PGD) "LTTE International
  • Marxistische Blätter Köln im Rat der Stadt Köln Marxistische Linke - ökologisch, emanzipatoPro Köln e.V. risch, feministisch, integrativ
L Oldschool Society (OSS) OT-Universe Lernen und Kämpfen (LuK) Lies! P Linksjugend ['solid] Palästinensische Gemeinschaft in Deutsch"LTTE Headoffice" land e.V. (PGD) "LTTE International Organisation" Palestinian Return Center (PCR) M Partei der demokratischen Union (PYD) "pathivu.com" MAKKS Damage politischer Salafismus marx21 PRO KÖLN - Informationen der Fraktion pro Marxistische Blätter Köln im Rat der Stadt Köln Marxistische Linke - ökologisch, emanzipatoPro Köln e.V. risch, feministisch, integrativ (ML) Pro NRW "Mednuce" PRO NRW - Informationen der BürgerbeweMillatu Ibrahim gung pro NRW Milli Görüs-Bewegung MLPD R Moscheegemeinschaft Darul Arqam Rebell "Mülheim für AUF" Revolutionäre Volksbefreiungsfront (Devrimci Muhacirun (Auswanderer) Halk Kurtulus Cephesi - DHK-C) Mujahidin-Bewegung in Afghanistan Revolutionäre Volksbefreiungspartei (Devrimci Muslimbruderschaft Halk Kurtulus Partisi - DHK-P) Muslimisches Hilfswerk (MHW) Revolutionäre Volksbefreiungspartei/-Front N (Devrimci Halk Kurtulus Partisi-Cephesi - DHKP-C) National Sozialistische Hacker Crew Revolutionärer Weg Nationaldemokratische Partei Deutschlands Rote Fahne (RF) (NPD) Rotfüchse Nationale Revolution "Newaya Jin (Erlebnisse der Frauen)" S Nordkaukasische Separatisten-Bewegung Saadet Partisi (SP) (NKSB), Kaukasische Emirat Sag nein zu Drogen "NUCE TV" Scharia-Polizei (Shariah Police) "NV AUF geht's" Scientology Kirche Berlin e.V. O Scientology Kirche Deutschland e.V. Scientology Organisation (SO) Oidoxie Scientology News Organisation für Frieden und Hilfe "Serxwebun (Unabhängigkeit)" 222 BestreBungen und OrganisatiOnen Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen 2014
  • organisatorische Vorkehrungen zu rechnen, die den Geheimschutz verbessern. Als Rechtsgrundlagen dienen die Verschlusssachenanweisung (VSA) für den Freistaat Thüringen
  • richtet sich an Landesbehörden und landesunmittelbare öffentlich-rechtliche Einrichtungen, die mit Verschlusssachen befasst sind und somit Vorkehrungen zu deren Schutz
herigen Zustimmung des Betroffenen ebenso wie der gegebenenfalls einzubeziehenden Person (Ehegatte oder Lebenspartner). Das TLfV wurde im Jahr 2005 in 228 Fällen als mitwirkende Behörde an Sicherheitsüberprüfungen beteiligt und hat sein Votum gegenüber dem Geheimschutzbeauftragten der einleitenden Dienststelle abgegeben. Im Einzelnen wurden folgende Überprüfungen durchgeführt: Sicherheitsüberprüfung Sicherheitsüberprüfung Sicherheitsüberprüfung Ü1 Ü2 Ü3 2005 116 77 35 2004 115 62 28 2003 107 45 37 2002 186 61 35 2001 147 45 25 3. Materieller Geheimschutz Der materielle Geheimschutz betrifft die Entwicklung, Planung und Durchführung technischer Maßnahmen, die dem Schutz geheimhaltungsbedürftigen Materials vor Entwendung oder Kenntnisnahme durch Unbefugte dienen. Zu technischen Sicherheitsmaßnahmen sind auch organisatorische Vorkehrungen zu rechnen, die den Geheimschutz verbessern. Als Rechtsgrundlagen dienen die Verschlusssachenanweisung (VSA) für den Freistaat Thüringen von 1999 (Thüringer Staatsanzeiger, S. 2716 ff.), sowie sie ergänzende Richtlinien. Die VSA richtet sich an Landesbehörden und landesunmittelbare öffentlich-rechtliche Einrichtungen, die mit Verschlusssachen befasst sind und somit Vorkehrungen zu deren Schutz zu treffen haben. Darüber hinaus betrifft sie Personen, die Zugang zu Verschlusssachen erhalten oder eine Tätigkeit ausüben, die ihnen den Zugang zu Verschlusssachen eröffnet und bei der sie bestimmte Schutzvorkehrungen zu beachten haben. Entsprechend der Schutzbedürftigkeit der Verschlusssache nehmen die herausgebenden Stellen die erforderliche Einstufung in einen der in SS 4 Abs. 2 ThürSÜG bestimmten Geheimhaltungsgrade vor: "VS-NUR FÜR DEN DIENSTGEBRAUCH", "VS-VERTRAULICH", "GEHEIM" oder "STRENG GEHEIM". Aus der jeweiligen Einstufung ergeben sich die notwendigen personellen und materiellen Sicherheitsvorkehrungen. In Hinsicht auf den materiellen Geheimschutz enthält die VSA eine Reihe von Vorschriften, welche die Herstellung, Kennzeichnung und Vervielfältigung von Verschlusssachen, den Zugang zu Verschlusssachen, die Dienstpflichten zum Schutze von Verschlusssachen, die Aufbewahrung, Verwaltung und Mitnahme außerhalb des Dienstgebäudes sowie Maßnahmen bei Verletzung von Geheimschutzvorschriften betreffen. Das TLfV informiert sicherheitsempfindliche Behörden, Einrichtungen und Unternehmen über technische Sicherheitsmaßnahmen wie Alarmsysteme oder Stahlschränke ("Verwahrgelasse"). Es berät sie unter anderem auch über den Umgang mit Verschlusssachen und sichere Organisationsabläufe. Daneben erteilt das TLfV den ersuchenden Behörden technische Sicherheitsempfehlungen, die zugleich Aspekte der Wirtschaftlichkeit berücksichtigen. 134
  • Mitteln aufzuklären. Das ThürVSG erlaubt es deswegen unter strengen rechtlichen Voraussetzungen, Informationen auch verdeckt zu erheben. In der Palette
  • darüber hinaus aus den anderen Beobachtungsbereichen - vor allem dem Rechtsund Ausländerextremismus sowie der Spionageabwehr - gewonnen. 4. Zusammenarbeit mit anderen Behörden
Rockerkriminalität Das Phänomen der Rockergruppierungen rückte in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus der Beobachtung des TLfV. Rockergruppierungen sind Zusammenschlüsse mehrerer Personen mit streng hierarchischem Aufbau, engen persönlichen Bindungen der Gruppenmitglieder untereinander sowie selbstgeschaffenen strengen Regeln und Satzungen. So genannte "Outlaws Motorcycle Gangs" (OMGs) und ihre kriminellen Mitglieder stellen eine ernstzunehmende und an Bedeutung gewinnende Erscheinung der Kriminalität dar. Die "Gangs" versuchen verstärkt, Einfluss auf verschiedene Kriminalitätsund Wirtschaftsbereiche zu gewinnen und pflegen enge Kontakte zu anderen Gruppierungen, die zum Teil der OK zuzurechnen sind. OMGs grenzen sich - auch äußerlich erkennbar - bewusst von anderen Motorradclubs (MC's) sowie den Normen und Wertvorstellungen der Gesellschaft ab. OMGs gründen vor allem im Gaststättenund Vergnügungsgewerbe sowie im Securitybereich Unternehmen, betreiben aber auch Motorradund Customizergeschäfte ("Veredelung" von Motorrädern). Mitglieder von OMGs fallen immer wieder durch kriminelle Handlungen auf. Dazu zählen u.a. der Handel mit Betäubungsmitteln, die Förderung der Prostitution und die Erpressung von "Schutzgeld". 3. Einsatz nachrichtendienstlicher Mittel Das organisierte kriminelle Milieu ist durch Konspiration und Abschottung gekennzeichnet; es stellt daher an die Ermittlungsführung höchste Anforderungen. Da die Täter im Verborgenen agieren, ist es unmöglich, ihre Strukturen allein mit offenen Mitteln aufzuklären. Das ThürVSG erlaubt es deswegen unter strengen rechtlichen Voraussetzungen, Informationen auch verdeckt zu erheben. In der Palette der nachrichtendienstlichen Mittel stellt der Einsatz eines V-Manns das ergiebigste Instrument dar, befindet er sich doch in der Lage, wertvolle Erkenntnisse aus dem Innern der Strukturen beizusteuern. Zugleich ist es unerlässlich, auf weitere nachrichtendienstliche Mittel zurückzugreifen. So bedient sich das TLfV auch der Observation. Die längerfristige Beobachtung verdächtiger Personen ermöglicht es, ein Bewegungsbild zu erstellen. Es kann in der Folge als weiterer Ermittlungsansatz dienen. Wertvolle Ermittlungsansätze resultieren jedoch auch aus der Analyse offen zugänglicher Quellen. Erkenntnisse, die sich auf die OK beziehen, wurden darüber hinaus aus den anderen Beobachtungsbereichen - vor allem dem Rechtsund Ausländerextremismus sowie der Spionageabwehr - gewonnen. 4. Zusammenarbeit mit anderen Behörden Es bedarf größtmöglicher Anstrengungen aller mit der Bekämpfung der OK befassten und sonstiger öffentlichen Stellen, um deren Ausweitung entgegenzuwirken. Zu diesem Zweck wurden in Thüringen förmliche und nichtförmliche Verbindungen aufgebaut. Eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit aller beteiligten Aufgabenträger ist für die Bekämpfung der OK in ganz besonderem Maße erforderlich. Unter der Federführung der Schwerpunktstaatsanwaltschaft für OK in Gera beraten sich das TLfV, das Thüringer Landeskriminalamt (TLKA), der Bundesgrenzschutz, der Zoll und die Steuerfahndungsbehörden, um eine effektive Zusammenarbeit zu gewährleisten und sich gegenseitig zu informieren. Ebenso tauscht das TLfV mit dem TLKA regelmäßig Erkenntnisse aus. Größere Ermittlungskomplexe des TLfV werden mit den Staatsanwaltschaften abgestimmt, um Maßnahmen zu koordinieren. 127
  • Rechtsextremismus Kameradschaftsführer übernahmen im Landesvorstand und in den Kreisverbänden die Führungsfunktionen und setzen seitdem unter dem Schutz des Parteienprivilegs ihre
  • Landesverband Nordrhein-Westfalen, von dem die Partei "Die Rechte" dominiert wird, veränderte den Charakter der Partei, die bei ihrer Gründung
  • Programm der ehemaligen DVU zur Grundlage genommen hatte.39 "Die Rechte" steht seitdem hinsichtlich ihrer Ideologie, ihrer Aktivitäten und der führenden
  • Gründung der Partei hatte der Bundesvorsitzende Worch "Die Rechte" als "weniger radikal als die NPD", aber "radikaler als die REPs
Rechtsextremismus Kameradschaftsführer übernahmen im Landesvorstand und in den Kreisverbänden die Führungsfunktionen und setzen seitdem unter dem Schutz des Parteienprivilegs ihre bisherigen Aktivitäten fort. Zudem traten der Partei vereinzelt NPD-Mitglieder bei. Auch in Niedersachsen kommen der Großteil der Führungsebene und ein relevanter Teil der Mitglieder aus der neonazistischen Szene. Die Nutzung des Parteienprivilegs, vor allem die Anmeldung und Durchführung öffentlichkeitswirksamer Aktivitäten zur Verbreitung neonazistischer Propaganda, erfolgt in Niedersachsen uneinheitlich. Neben dem Landesverband tritt nur noch der in 2019 neu gegründete Kreisverband Braunschweig/Hildesheim öffentlich in Erscheinung und fällt mit Demonstrationen, Kundgebungen und sonstigen Aktionen auf. Den Schwerpunkt dieser Aktivitäten bildet die fremdenfeindliche Agitation gegen die Asylund Flüchtlingspolitik, die vermeintliche Islamisierung Deutschlands sowie die angeblich politisch gewollte Volksvermischung. Hinzu kommt die Kritik an vermeintlich staatlicher Repression zum Nachteil der Partei und ihrer Anhänger. Vom Kreisverband Verden gingen im Jahr 2019 keine Aktivitäten aus. Finanzierung Mitgliedsbeiträge, Spenden, Einnahmen aus Veranstaltungen Grund der Beobachtung/Verfassungsfeindlichkeit Der Einfluss führender Neonazis im Bundesvorstand sowie im Landesverband Nordrhein-Westfalen, von dem die Partei "Die Rechte" dominiert wird, veränderte den Charakter der Partei, die bei ihrer Gründung das nach eigenem Bekunden "sprachlich wie inhaltlich modernisierte und ergänzte" frühere Programm der ehemaligen DVU zur Grundlage genommen hatte.39 "Die Rechte" steht seitdem hinsichtlich ihrer Ideologie, ihrer Aktivitäten und der führenden Personen in der Kontinuität der verbotenen neonazistischen Kameradschaften. Ihre Agitation ist von Demokratieund Fremdenfeindlichkeit und der Verherrlichung des Nationalsozialismus bestimmt. 39 Bei der Gründung der Partei hatte der Bundesvorsitzende Worch "Die Rechte" als "weniger radikal als die NPD", aber "radikaler als die REPs und die PRO-Bewegung" beschrieben (Internetseite von Christian Worch). 105
  • Rechtsextremismus Im Parteiprogramm fordert "Die Rechte" zur "Wahrung der Deutschen Identität" auf. Demnach gelte es, "übermäßige fremde Einflüsse
  • beziehungsweise einer 'Europäischen Union' aufzulösen." Hiermit richtet sich "Die Rechte" insbesondere gegen die im Grundgesetz verbrieften Menschenrechte
  • sowie gegen das Recht auf Gleichheit vor dem Gesetz (Art. 3 GG). Damit ist die Partei verfassungsfeindlich und erfüllt
  • Forderungen zur Dortmunder Kommunalwahl 2014", mit dem "Die Rechte" symbolisch an das 25 PunkteProgramm der NSDAP anknüpft, bekennt sie sich
  • gerät, muss sich auf Hilfe verlassen können. Die Rechte will eine starke Volksgemeinschaft, in der keiner allein gelassen wird
Rechtsextremismus Im Parteiprogramm fordert "Die Rechte" zur "Wahrung der Deutschen Identität" auf. Demnach gelte es, "übermäßige fremde Einflüsse" wie "die Amerikanisierung" zurückzudrängen und einen europäischen Verbund zu schaffen, "in dem jedes Volk nach seiner eigenen, natürlich gewachsenen Ordnung leben kann". Die Partei folgert, dass "alle Anstrengungen für die Bewahrung des deutschen Charakters unseres Vaterlands" sinnlos würden, "wenn es Politikern im Bund mit der Meinungsindustrie gelänge, Deutschland in einem Vielvölkerstaat beziehungsweise einer 'Europäischen Union' aufzulösen." Hiermit richtet sich "Die Rechte" insbesondere gegen die im Grundgesetz verbrieften Menschenrechte (Art. 1 GG) sowie gegen das Recht auf Gleichheit vor dem Gesetz (Art. 3 GG). Damit ist die Partei verfassungsfeindlich und erfüllt die Voraussetzungen für eine Beobachtung nach SS 3 Abs. 1 Nr. 1 NVerfSchG. Im Wahlprogramm "25 Forderungen zur Dortmunder Kommunalwahl 2014", mit dem "Die Rechte" symbolisch an das 25 PunkteProgramm der NSDAP anknüpft, bekennt sie sich unter Punkt 19 eindeutig zur Volksgemeinschaft: "Eine Gesellschaft, welche die Schwächsten alleine lässt, ist zum Scheitern verurteilt - jeder Volksgenosse, der unverschuldet in Not gerät, muss sich auf Hilfe verlassen können. Die Rechte will eine starke Volksgemeinschaft, in der keiner allein gelassen wird." Im Kapitel "Kriminalität und Überfremdung" werden Migranten pauschal als kriminell bezeichnet, um sie auf diese Weise aus der Gesellschaft ausgrenzen zu können. In der Flüchtlingsdebatte wird ein "sofortiger Einwanderungsstopp" von "Asyltouristen" und "Sozialschmarotzern aus EU-Staaten" gefordert. Exemplarisch für die Glorifizierung des Nationalsozialismus und die Relativierung der NS-Verbrechen ist eine Mahnwache unter dem Motto "Vergesst niemals Dresden 1945" samt der hierbei mitgeführten Transparente mit der Aufschrift "1. Mai - seit '33 arbeitsfrei" und der Bezeichnung der Waffen-SS als "erste europäische Befreiungsarmee". Mit ihrem Bekenntnis zur Volksgemeinschaft, das die Mitglieder auf dem 8. Bundesparteitag am 28.10.2017 beschlossen haben, wird der neonazistische Charakter der Partei unterstrichen. Hieran zeigt 106
  • Rechtsextremismus sich auch, dass die Partei an ideologische Elemente des historischen Nationalsozialismus anknüpft und sich damit unverhohlen gegen die freiheitliche
  • verbessern. Am 19.03.2019 hat der Bundesverband der Partei "Die Rechte" auf seiner Internetpräsenz das 25-Punkte umfassende Wahlprogramm zur Europawahl
  • holen. f In der Innenpolitik versteht sich "Die Rechte" vor allem als die "Abschiebepartei Nr. 1", die die Grenzen schließen
Rechtsextremismus sich auch, dass die Partei an ideologische Elemente des historischen Nationalsozialismus anknüpft und sich damit unverhohlen gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung stellt. Darüber hinaus hat der Bundesvorstand in seiner Veröffentlichung vom 31.12.2018 das Ziel unterstrichen, die Voraussetzungen, die für eine nachhaltige Revolution im Sinne einer Revolution des Geistes notwendig sind, zu verbessern. Am 19.03.2019 hat der Bundesverband der Partei "Die Rechte" auf seiner Internetpräsenz das 25-Punkte umfassende Wahlprogramm zur Europawahl veröffentlicht, das nach eigenen Angaben in enger Abstimmung mit den Mitgliedern erarbeitet worden sein soll. Ein gesonderter Parteitag zur Verabschiedung des Wahlprogramms hat offensichtlich nicht stattgefunden. Folgende Forderungen bzw. Positionen wurden aufgestellt: f Neben der übergeordneten Kernforderung, den Volksverhetzungsparagraphen abzuschaffen, verlangt die Partei im Themenfeld der Europaund Außenpolitik eine Volksabstimmung mit dem Ziel, die Europäische Union zu verlassen (DEXIT jetzt!). Hierbei werden auch altbekannte und klassische Vorurteile gegenüber der EU und ihren Institutionen geäußert (Deutschland als "Zahlmeister"). Weiterhin wird ein Austritt aus der NATO gefordert und stattdessen ein Bündnis mit Russland als wichtigem strategischem Partner angestrebt ("Völkerfreundschaft mit Russland"). f Der Erhalt und Schutz des deutschen Heimatlandes spielt ebenfalls eine zentrale Rolle. Daher fordert die Partei die Schaffung einer neuen Armee (Bildung eines Volksheeres) und die Wiedereinführung der Wehrpflicht. Der europäische Kontinent wird in diesem Zusammenhang auch als "Bollwerk der weißen Rasse" beschrieben. f Das Ziel, die Wiederherstellung Großdeutschlands in seinen angestammten Grenzen, dürfe nicht aufgegeben werden. Daher seien ehemalige deutsche Gebiete auf diplomatischem Wege wieder "heim ins Reich" zu holen. f In der Innenpolitik versteht sich "Die Rechte" vor allem als die "Abschiebepartei Nr. 1", die die Grenzen schließen und somit die 107
  • Rechtsextremismus Festung Europa verteidigen will, um die angeblich schleichende Islamisierung Europas zu stoppen. Meterhohe Minarette und Großmoscheen sollen in Europa
  • für Volksabstimmung, Souveränität und Heimatschutz" fordert die Partei "Die Rechte" Volksentscheide auf allen politischen Ebenen und damit die Stärkung
  • Berichtszeitraum Die meisten öffentlichkeitswirksamen Aktionen der Partei "Die Rechte" gingen vom Landesverband Nordrhein-Westfalen und dessen Kreisverbänden aus. Darüber hinaus
  • Aktivitäten festzustellen. In Nordrhein-Westfalen übernahm die Partei "Die Rechte" unter dem Schutz des Parteienprivilegs die zuvor von den verbotenen
Rechtsextremismus Festung Europa verteidigen will, um die angeblich schleichende Islamisierung Europas zu stoppen. Meterhohe Minarette und Großmoscheen sollen in Europa nicht entstehen dürfen. f Weiterhin fordert die Partei eine Volksabstimmung über die Wiedereinführung der Todesstrafe bei Mord, extremen Fällen von Vergewaltigung, Drogenhandel sowie Hochund Landesverrat. Mit der Einführung von Volksgerichten sollen vor allem "Volksverräter" auf die Anklagebank gebracht werden. Auch das Verbreiten von sogenannten Fake News ("Lügenpresse") soll unter Strafe gestellt werden. f Im Bereich der Wirtschaftspolitik fordert die Partei u. a. die Verstaatlichung von Großkonzernen und die Kontrolle über Schlüsselindustrien. Die Arbeitnehmerfreizügigkeit in der EU sei abzuschaffen, um Lohndumping effektiv zu bekämpfen. Darüber hinaus sei Zeitund Leiharbeit zu verbieten. f Bildungsund gesellschaftspolitisch setzt die Partei auf den traditionellen Familienbegriff und fordert u. a. ein Ende der "Gender-Ideologie" und der "Frühsexualisierung" von Kindern. Traditionelle Volksund Familiengemeinschaften seien dagegen zu befürworten und mit der Zahlung von Betreuungsgeld zu fördern. f Entsprechend ihres Namenszusatzes "Partei für Volksabstimmung, Souveränität und Heimatschutz" fordert die Partei "Die Rechte" Volksentscheide auf allen politischen Ebenen und damit die Stärkung von direktdemokratischen Entscheidungen. f Abschließend fordert sie die Einführung eines deutschen Nationalfeiertags, der jährlich am 20. April stattfinden soll. Als Begründung beruft sich die Partei auf die Befreiung der Stadt Augsburg im Jahr 1919. Ereignisse und Entwicklungen im Berichtszeitraum Die meisten öffentlichkeitswirksamen Aktionen der Partei "Die Rechte" gingen vom Landesverband Nordrhein-Westfalen und dessen Kreisverbänden aus. Darüber hinaus sind von den Landesverbänden Baden-Württemberg und Bremen vermehrt parteipolitische Aktivitäten festzustellen. In Nordrhein-Westfalen übernahm die Partei "Die Rechte" unter dem Schutz des Parteienprivilegs die zuvor von den verbotenen Kameradschaften veranstalteten Aktionen. 108
  • oder in ihrer Gesamtheit von erheblicher Bedeutung für die Rechtsordnung sind, durch mehr als zwei Beteiligte, die auf längere oder
  • nachrichtendienstlichen Mitteln - sammelt, sich abzeichnende Tendenzen, Entwicklungen und Zusammenhänge rechtzeitig erkennt und Beobachtungskonzepte für die Zukunft entwirft. Im Ergebnis führt
VII. Organisierte Kriminalität (OK) 1. Aufgaben des Verfassungsschutzes Durch das Gesetz zur Änderung des Polizeiund Sicherheitsrechts vom 28. Juni 2002 wurde dem Thüringer Landesamt für Verfassungsschutz (TLfV) die Aufgabe übertragen, Bestrebungen und Tätigkeiten der OK im Geltungsbereich des Grundgesetzes zu beobachten. Thüringen gehört neben Bayern, dem Saarland, Hessen und Sachsen zu den Bundesländern, die den gesetzlichen Auftrag des Verfassungsschutzes auf dieses Beobachtungsfeld erweitert haben. Unter OK ist gemäß SS 2 Abs. 4 des Thüringer Verfassungsschutzgesetzes (ThürVSG) die von Gewinnund Machtstreben bestimmte planmäßige Begehung von Straftaten zu verstehen, die einzeln oder in ihrer Gesamtheit von erheblicher Bedeutung für die Rechtsordnung sind, durch mehr als zwei Beteiligte, die auf längere oder unbestimmte Dauer arbeitsteilig 1. unter Verwendung gewerblicher oder geschäftsähnlicher Strukturen oder 2. unter Anwendung von Gewalt oder durch entsprechende Drohung oder 3. unter Einflussnahme auf Politik, Verwaltung, Justiz, Medien oder Wirtschaft tätig werden. Dem TLfV obliegt es in einem besonderen Maße, die freiheitliche demokratische Grundordnung als hohes Gut unserer Verfassung zu bewahren und zu schützen. Weil auch die OK unsere Verfassung bedroht, ist der Verfassungsschutz verpflichtet, frühzeitig auf Gefahren, die von der OK ausgehen, zu verweisen. Somit stellt der Verfassungsschutz auch in Bezug auf die OK ein "Frühwarnsystem" zum Schutz der freiheitlichen demokratischen Grundordnung dar. Dieser originären Aufgabe kommt der Verfassungsschutz insofern nach, als er bereits im Vorfeld Informationen auf dem Gebiet der OK aus unterschiedlichen Quellen - auch mit nachrichtendienstlichen Mitteln - sammelt, sich abzeichnende Tendenzen, Entwicklungen und Zusammenhänge rechtzeitig erkennt und Beobachtungskonzepte für die Zukunft entwirft. Im Ergebnis führt die dem TLfV zugewiesene Aufgabe dazu, dass neben die polizeiliche Sicherheitsgewährleistung, die gefahrenabwehrend und überwiegend strafverfolgend ausgerichtet ist, auch eine nachrichtendienstliche Sicherheitsgewährleistung hinzutritt. Für die Zukunft gilt es, den folgenden Problemfeldern eine besondere Aufmerksamkeit zu widmen, um bestimmte Tendenzen frühzeitig zu erkennen: * Bildung und Etablierung krimineller Organisationen * Entstehung und Herausbildung bestimmter geografischer und deliktischer Brennpunkte * Auseinandersetzungen innerhalb und zwischen verschiedenen kriminellen Gruppierungen vor dem Hintergrund der Einflussnahme, des Machterhalts und der damit verbundenen Gewinnsicherung und -maximierung 2. Aktuelle Beobachtungsschwerpunkte Die Schwerpunkte der Ermittlungsarbeit lagen im Berichtszeitraum im Bereich der Rotlichtszene, der asiatischen organisierten Kriminalität sowie der Rockerkriminalität. Erkenntnisse 125

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