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  • Unbefugte. (5) Das Landesamt für Verfassungsschutz erteilt, entsprechend den Rechtsvorschriften, auf Anfrage von Behörden, denen die Einstellung von Bewerbern
1. bei der Sicherheitsüberprüfung von Personen, denen im öffentlichen Interesse geheimhaltungsbedürftige Tatsachen, Gegenstände oder Erkenntnisse anvertraut werden, die Zugang dazu erhalten sollen oder ihn sich verschaffen können; 2. bei der Sicherheitsüberprüfung von Personen, die an sicherheitsempfindlichen Stellen von lebensoder verteidigungswichtigen Einrichtungen beschäftigt sind oder werden sollen; 3. bei technischen Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz von im öffentlichen Interesse geheimhaltungsbedüftigen Tatsachen, Gegenständen oder Erkenntnissen gegen die Kenntnisnahme durch Unbefugte. (5) Das Landesamt für Verfassungsschutz erteilt, entsprechend den Rechtsvorschriften, auf Anfrage von Behörden, denen die Einstellung von Bewerbern in den öffentlichen Dienst obliegt, Auskunft aus vorhandenen Unterlagen über Erkenntnisse nach Absatz 1. Die Auskunft ist auf solche gerichtsverwertbare Tatsachen zu beschränken, die Zweifel daran begründen können, daß der Bewerber jederzeit für die freiheitliche demokratische Grundordnung eintreten wird. SS3 Bedienstete (1) Die Mitarbeiter des Landesamtes für Verfassungsschutz haben sich einem Sicherheitsüberprüfungsverfahren zu unterziehen, welches insbesondere auf Tätigkeit für das ehemalige Ministerium für Staatssicherheit oder das Amt für Nationale Sicherheit der DDR überprüft und für das die Behörde des Sonderbeauftragten beim Bundesminister des Innern für den Umgang mit den Akten des MfS/AfNS einbezogen wird. (2) Ehemalige hauptamtliche oder inoffizielle Mitarbeiter des MfS/AfNS, Personen mit Offiziersrang der ehemaligen bewaffneten Organe der DDR und ehemalige hauptamtliche Mitarbeiter der SED dürfen mit Aufgaben des Verfassungsschutzes grundsätzlich nicht befaßt werden. SS4 Grundsatz der Verhältnismäßigkeit (1) Von mehreren möglichen und geeigneten Maßnahmen hat das Landesamt für Verfassungsschutz diejenige zu treffen, die den einzelnen voraussichtlich am wenigsten beeinträchtigt. (2) Eine Maßnahme darf nicht zu einem Nachteil führen, der zu dem erstrebten Erfolg erkennbar außer Verhältnis steht. (3) Eine Maßnahme ist nur solange zulässig, bis ihr Zweck erreicht ist oder sich zeigt, daß er nicht erreicht werden kann.
  • unerläßlich ist und geeignete polizeiliche Hilfe für das bedrohte Rechtsgut nicht rechtzeitig erlangt werden kann. Satz 1 gilt entsprechend für
Die Erhebung ist unzulässig, wenn die Erforschung des Sachverhalts auf andere, den Betroffenen weniger beeinträchtigende Weise möglich ist; eine geringere Beeinträchtigung ist in der Regel anzunehmen, wenn die Information aus allgemein zugänglichen Quellen gewonnen werden kann. SS 4 findet im übrigen Anwendung. (2) Das in einer Wohnung nicht öffentlich gesprochene Wort darf mit technischen Mitteln nur heimlich mitgehört oder aufgezeichnet werden, wenn es im Einzelfall zur Abwehr einer gegenwärtigen gemeinen Gefahr oder einer gegenwärtigen Lebensgefahr für einzelne Personen unerläßlich ist und geeignete polizeiliche Hilfe für das bedrohte Rechtsgut nicht rechtzeitig erlangt werden kann. Satz 1 gilt entsprechend für einen verdeckten Einsatz technischer Mittel zur Anfertigung von Bildaufnahmen und Bildaufzeichnungen. (3) Bei Erhebung nach Absatz 2 und solchen nach Absatz 1, die in ihrer Art und Schwere einer Beschränkung des Brief-, Postund Fernmeldegeheimnisses gleichkommen, wozu insbesondere das Abhören und Aufzeichnen des nicht öffentlich gesprochenen Wortes mit dem verdeckten Einsatz technischer Mittel gehören, ist: 1. der Eingriff nach seiner Beendigung dem Betroffenen mitzuteilen, sobald eine Gefährdung des Zweckes des Eingriffs ausgeschlossen werden kann und 2. die Parlamentarische Kontrollkommission unverzüglich zu unterrichten. Einer Mitteilung gemäß Nummer 1 bedarf es nicht, wenn diese Voraussetzungen auch nach fünf Jahren noch nicht eingetreten ist. Die durch solche Maßnahmen erhobenen Informationen dürfen nur nach SS 7 Abs. 3 des Bundesgesetzes zur Beschränkung des Brief-, Postund Fernmeldegeheimnisses verwendet werden. (4) In den Fällen des Absatzes 1, Nr. 1 und 2 dürfen nachrichtendienstliche Mittel gegen Unbeteiligte nicht gezielt angewandt werden. (5) Die Erhebung nach Absatz 1 und 2 ist in den Fällen des SS 2 Abs. 4 unzulässig. Zweiter Abschnitt Datenschutzrechtliche Bestimmungen SS8 Speicherung, Veränderung und Nutzung personenbezogener Daten (1) Das Landesamt für Verfassungsschutz darf zur Erfüllung seiner Aufgaben personenbezogene Daten in Dateien speichern, verändern und nutzen, wenn: 1. tatsächliche Anhaltspunkte für Bestrebungen oder Tätigkeiten nach SS 2 Abs. 1 vorliegen, 2. dies zur Erforschung und Bewertung von Bestrebungen oder Tätigkeiten nach SS 2 Abs. 1 erforderlich ist oder 3. Aufgaben nach SS 2 Abs. 4 zu erfüllen sind, soweit nicht besondere Bestimmungen gelten. 129
  • Daten oder die Tatsache der Speicherung nach einer Rechtsvorschrift oder ihrem Wesen nach, insbesondere wegen der überwiegenden berechtigten Interessen eines
SS 10 Errichtungsanordnung (1) Für jede automatisierte Datei, in der personenbezogene Daten verarbeitet werden, ist in einer Errichtungsanordnung, die der Zustimmung des Innenministeriums bedarf, festzulegen: 1. Bezeichnung der Datei, 2. Zweck der Datei, 3. Voraussetzungen der Speicherung, Übermittlung und Nutzung (betroffener Personenkreis, Art der Daten), 4. Anlieferung oder Eingabe, 5. Zugangsberechtigung, 6. Überprüfungsfristen, Speicherungsdauer, 7. Protokollierung. (2) Der Landesbeauftragte für den Datenschutz ist vor Erlaß der Errichtungsanordnung anzuhören. Wesentliche Änderungen sind ihm nach Erlaß mitzuteilen. (3) Das Landesamt für Verfassungsschutz hat in angemessenen Abständen die Notwendigkeit der Weiterführung oder Änderung der Dateien zu überprüfen. SS11 Auskunft an den Betroffenen (1) Das Landesamt für Verfassungsschutz erteilt dem Betroffenen über die zu seiner Person gespeicherten Daten auf Antrag unentgeltlich Auskunft, soweit er ein besonderes Interesse an einer Auskunft darlegt. (2) Die Auskunftserteilung unterbleibt, soweit: 1. eine Gefährdung der Aufgabenerfüllung durch die Auskunftserteilung zu besorgen ist; 2. durch die Auskunftserteilung nachrichtendienstliche Zugänge gefährdet sein können oder die Ausforschung des Erkenntnisstandes oder der Arbeitsweise des Landesamt für Verfassungsschutz zu befürchten ist; 3. die Auskunft die öffentliche Sicherheit gefährden oder sonst dem Wohl des Bundes oder eines Landes Nachteile bereiten würde oder 4. die Daten oder die Tatsache der Speicherung nach einer Rechtsvorschrift oder ihrem Wesen nach, insbesondere wegen der überwiegenden berechtigten Interessen eines Dritten, geheimgehalten werden müssen. Die Entscheidung trifft der Leiter des Landesamtes für Verfassungsschutz oder ein von ihm besonders beauftragter Mitarbeiter. (3) Die Auskunftsverpflichtung erstreckt sich nicht auf die Herkunft der Daten und die Empfänger von Übermittlungen. (4) Die Ablehnung der Auskunftserteilung bedarf keiner Begründung, soweit dadurch der Zweck der Auskunftsverweigerung gefährdet würde. Wird die Aus131
  • kunftserteilung abgelehnt, ist der Betroffene auf die Rechtsgrundlage für das Fehlen der Begründung und darauf hinzuweisen, daß er sich
  • andere der staatlichen Aufsicht unterstehenden juristischen Personen des öffentlichen Rechts sowie sonstige öffentliche Stellen des Landes haben von sich
kunftserteilung abgelehnt, ist der Betroffene auf die Rechtsgrundlage für das Fehlen der Begründung und darauf hinzuweisen, daß er sich an den Landesbeauftragten für den Datenschutz wenden kann. Dem Landesbeauftragten für den Datenschutz ist auf sein Verlangen Auskunft zu erteilen, soweit nicht das Innenministerium im Einzelfall feststellt, daß dadurch die Sicherheit des Bundes oder eines Landes gefährdet würde. Mitteilungen des Landesbeauftragten für den Datenschutz an den Betroffenen dürfen keine Rückschlüsse auf den Kenntnisstand des Landesamtes für Verfassungsschutz zulassen, sofern dieses nicht einer weitergehenden Auskunft zustimmt. Dritter Abschnitt Übermittlungsvorschriften SS12 Informationsübermittlung an das Landesamt für Verfassungsschutz ohne Ersuchen (1) Die Behörden, Gerichte hinsichtlich ihrer Register, Gebietskörperschaften und andere der staatlichen Aufsicht unterstehenden juristischen Personen des öffentlichen Rechts sowie sonstige öffentliche Stellen des Landes haben von sich aus dem Landesamt für Verfassungsschutz die ihnen bei Erfüllung ihrer Aufgaben bekanntgewordenen Informationen zu übermitteln, soweit tatsächliche Anhaltspunkte dafür bestehen, daß die Übermittlung der Informationen, insbesondere über Tatbestände, die in SS 100 a Strafprozeßordnung und in SS 2 des Gesetzes zu Artikel 10 Grundgesetz aufgeführt sind, für die Erfüllung der Aufgaben des Landesamtes für Verfassungsschutz nach SS 2 Abs. 1 oder entsprechender Aufgaben aufgrund eines Gesetzes nach Artikel 73 Nr. 10 Buchst, b oder c des Grundgesetzes erforderlich ist. (2) Das Landesamt für Verfassungsschutz hat die übermittelten Informationen unverzüglich darauf zu überprüfen, ob sie für seine Aufgabenerfüllung erforderlich sind. Ist dies nicht der Fall, sind die Unterlagen unverzüglich zu vernichten. (3) Gesetzliche Übermittlungsverbote bleiben unberührt. SS13 Informationsübermittlung an das Landesamt für Verfassungsschutz auf Ersuchen (1) Die in SS 12 Abs. 1 genannten öffentlichen Stellen haben dem Landesamt für Verfassungsschutz auf dessen Ersuchen die ihnen bei der Erfüllung ihrer Aufgaben bekanntgewordenen Informationen zu übermitteln, wenn tatsächliche Anhaltspunkte dafür bestehen, daß die Übermittlung für die Erfüllung der Aufgaben 132
  • Holocausts und der deutschen Kriegsschuld) = Herabsetzung des demokratischen Rechtsstaats
Verfassungsschutzbericht Land Brandenburg 2002 finanziellen Interessenihres Vorsitzenden einspannen. Dasletzte Glied in der Kette sind die Mitglieder, die Frey als passive Beitragszahler und Konsumenten seiner Produkte braucht. Zugleich sieht sich Frey als Chefstratege und -ideologe der DVU. Nur er bestimmtdie politischen Inhalte und Aktivitäten der Partei. Außerdem nimmt er, selbst auf regionaler Ebene, Einfluss auf Personalentscheidungen, wobei die persönliche Loyalität der Kandidaten mehr gilt als ihre politischen Fähigkeiten. Die Teilnahme an Wahlen gehorcht keinem politischen Kalkül, sondern wird einer strengen Kosten-Nutzen-Analyse unterzogen. Werbesendungen in millionenfacher Auflage dienen im Wahlkampf dazu, Käuferfür die Produkte Freyszu finden. Die DVU will bei Wahlenin erster Linie Prozente machen, damit sie von der Wahlkampfkostenerstattung profitieren kann. An allzu viel Popularität ihrer Kandidatenist ihr nicht ernsthaft gelegen, denn die könnte die Vormachtstellung des Parteivorsitzenden schwächen. Den Abgeordneten ist kaum mehrals eine Marionettenrolle zugedacht. Einepolitische Basisarbeitfindet in der DVU kaumstatt. Innerparteiliches Leben wird damit im Keim erstickt. Die Landesverbände müssen sich ihre Veranstaltungen fast durchweg vonder Parteizentrale in München genehmigenlassen. Ideologische Grundpositionen In ihrem Programm bekennt sich die DVU formalzur freiheitlichen demokratischen Grundordnung. Dieses taktisch begründete Lippenbekenntnis machtsie selber jedoch unglaubwürdig, indem sie durch ihre politische Propaganda unaufgebbare Grundwerte der Verfassungsordnung fortwährend in Fragestellt oder negiert. Die wahre Zielsetzung der DVUerschließt sich am ehesten aus den Verlautbarungen in der Parteizeitung "National-Zeitung/Deutsche Wochenzeitung" (NZ) oder auf der Website derPartei. Die DVU-Propaganda besteht im Kern aus - Ausländerfeindlichkeit - kaum verhohlenem Antisemitismus = revisionistisch-tendenziöser Darstellung der NS-Vergangenheit (insbesondere Relativierung des Holocausts und der deutschen Kriegsschuld) = Herabsetzung des demokratischen Rechtsstaats. 126
  • Rechtsextremismus Reich" gehalten haben. Auf der folgenden Feier am 18. Januar 2003 traten u. a. Wolfgang Juchem,Vorsitzender der revisionistischen
  • sich auch fiktiver Organisationsbezeichnungen wie "Aktionsgemeinschaft Nordbrandenburg" oder "AG rechts hat Vorfahrt". Ähnlich hatte Schulz schon im Jahr 2001 unter
Rechtsextremismus Reich" gehalten haben. Auf der folgenden Feier am 18. Januar 2003 traten u. a. Wolfgang Juchem,Vorsitzender der revisionistischen Kleinstgruppe "Aktion Freies Deutschland" (AFD), und der frühere stellvertretende NPD-Parteivorsitzende Eisenecker auf. Der NPD-Bezirksverband Brandenburg umfasst fünf Kreisverbände, deren Arbeitsfahigkeit zum Teil unter dem Mangel an verbindlichen Strukturen leidet. Das Parteileben ist damit in hohem Maße von der persönlichen Einsatzbereitschaft einzelner Mitglieder abhängig. Auch das Zusammenspiel zwischen den einzelnen Parteiebenen funktioniert nur mangelhaft. Vielmehr gefallen sich die Kreisverbändein "Eigenbröteleien und Abkapselungen vonder Arbeit des Bezirksund Landesverbandes", wie die NPD-Presse kritisch anmerkt(in: "Zündstoff", Nr. 4/2002). So hob der am 19. Oktober wiedergewählte brandenburgische Bezirksvorsitzende Ronny Reich in seinem Rechenschaftsbericht denn auch hervor, dass es beim "Aufbau von NPD-Strukturen in der Fläche noch viel zu tun gibt" (zit. nach: "Zündstoff", Nr. 4/2002). Die derzeit aktivste Parteigliederung ist mit Abstand der Kreisverband Prignitz-Ruppin. Dessen Vorsitzender Mario Schulz, zugleich Vorsitzender des Landesverbandes Berlin-Brandenbursg, treibt den "Kampf um die Straße" auf die Spitze. Er meldete wie im Vorjahr eine Vielzahl von Demonstrationen in Wittstock an. Dabei trat er nicht immer im Namen der NPD auf, sondern bediente sich auch fiktiver Organisationsbezeichnungen wie "Aktionsgemeinschaft Nordbrandenburg" oder "AG rechts hat Vorfahrt". Ähnlich hatte Schulz schon im Jahr 2001 unter dem Tarnnamen einer "Aktionsgemeinschaft der Anständigen" (AGA) oder einer "Aktionsgemeinschaft für Frieden und Selbstbestimmung" (AGFS) zu Demonstrationen aufgerufen. Damit suggerierte er, dass die von der NPD geschürten Ressentiments die "Volksmeinung" wiedergeben. Bei der Auswahl der Themen knüpft Schulz gern an Klischees und Vorurteile an: "Damals wie heute, Schluß mit dem angloamerikanischen Bombenterror" (15. Februar), "Arbeit statt Profite" (1. Mai), "Schluß mit der Befreiungslüge" (8. Mai), "Rudolf Heß damals wie heute, kapitalistische Kriegstreiber stoppen" (24. August, abgesagt), "Todesstrafe für Kinderschänder" (14. Dezember), "Steuern senken, statt Waffen verschenken" (27. Dezember). Während des Bundestagswahlkampfes sorgte Renald Christopeit, Mitglied des Kreisverbandes, in seiner Eigenschaft als NPD-Wahlkreiskandidat für einen Eklat. Bei einer Kandidatenvorstellung in Perleberg erklärte er sich außerstande, sowohl zur Tötung eines Spätaussiedlers in 123
  • Grundgesetz schreibt also nicht nur Prinzipien des freiheitlichen demokratischen Rechtsstaats fest, sondern trifft auch Vorkehrungen zu seinem Schutz. Diese Verfassung
  • ihren Gegnern gegenüber tolerant. Die Freiheitsrechte - wie beispielsweise das Recht auf freie Meinungsäußerung, Vereinigungsfreiheit, Versammlungsfreiheit, Demonstrationsrecht - stehen auch Personen, Vereinen
I. Einige Informationen zum Verfassungs schütz 1. Verfassungsschutz - Instrument der streitbaren Demokratie Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland und die Verfassung des Freistaats Thüringen garantieren allen Bürgerinnen und Bürgern ein hohes Maß an Freiheit. Nach den Erfahrungen mit der Weimarer Verfassung verpflichtet das Grundgesetz den Staat aber auch dazu, den Kräften entgegenzuwirken, die die freiheitliche demokratische Grundordnung untergraben und letztlich beseitigen wollen, um eine andere Ordnung zu errichten, die nicht von unserer Verfassung getragen ist. Das Grundgesetz schreibt also nicht nur Prinzipien des freiheitlichen demokratischen Rechtsstaats fest, sondern trifft auch Vorkehrungen zu seinem Schutz. Diese Verfassung bekennt sich zur streitbaren Demokratie. Die streitbare Demokratie beschreitet - notwendigerweise - einen schwierigen Weg: Sie ist grundsätzlich auch ihren Gegnern gegenüber tolerant. Die Freiheitsrechte - wie beispielsweise das Recht auf freie Meinungsäußerung, Vereinigungsfreiheit, Versammlungsfreiheit, Demonstrationsrecht - stehen auch Personen, Vereinen und Parteien zu, die den demokratischen Staat beseitigen wollen. Jedoch liefert sich die streitbare Demokratie derartigen Bestrebungen nicht tatenlos aus. So ist beispielsweise nach den Artikeln 9 und 21 des Grundgesetzes das Verbot verfassungswidriger Parteien und Vereine, nach Artikel 18 die Aberkennung von Grundrechten möglich. Daneben sehen das Grundgesetz und die Thüringer Verfassung die Einrichtung von Verfassungsschutzbehörden vor. Dem Bundesverfassungsschutzgesetz entsprechend unterhält der Freistaat Thüringen eine Landesoberbehörde mit dem Namen Thüringer Landesamt für Verfassungsschutz (TLfV).
  • Rechtsextremismus In Brandenburg existieren keine festen JN-Strukturen, auch wenn die Website des IJN-Bundesvorstandes die Existenz eines JN-Landesverbandes
Rechtsextremismus In Brandenburg existieren keine festen JN-Strukturen, auch wenn die Website des IJN-Bundesvorstandes die Existenz eines JN-Landesverbandes Berlin-Brandenburg vorgaukelt. Die wenigen Mitglieder in Brandenburg sind wet über das Landverstreut. Die JN-Mitgliederzeitschrift "Jugend -- wacht" behauptet, dass es "Stützpunkte" der JN in Potsdam, Cottbus, im Einzugsbereich des Spreewaldes und im Landkreis PrignitzRuppin gebe. Immerhin bilden die Aktivisten in Berlin und Brandenburg ein Netzwerk, das "Pfingstausflüge", "Kulturfahrten" oder "Volkstanzveranstaltungen" organisiert. Einige dieser JN-Aktivisten versuchen sich als Ideologen. So forderte der ehemalige Landesvorsitzende Andrew Stelter aus Berlin in "Jugend -- wacht", Nr. 2/2002, eine "raumorientierte Volkswirtschaft", damit das Problem der Arbeitslosigkeit gelöst werde. Inder gleichen Ausgabe der Zeitschrift finden sich Anklänge an die Sprache des Nationalsozialismus: "Als JN'ler stehen wir für einen neuen Typus Mensch, der die Gegenwart der Zukunft L.amidesveriml gestalten wird. Unsere salt " Ieriin - Hrumdenburp Zeitwirdkommen! Prmusch #2 411 11 12481 Berlin 121
  • Hessen, hatte früher als stellvertretender Bundesvorsitzender der in Teilen rechtsextremistischen "Jungen Landsmannschaft Ostpreußen" (JLO) fungiert. Einer der Beisitzer
Verfassungsschutzbericht Land Brandenburg 2002 "Junge Nationaldemokraten" (IN) Die NPD-Jugendorganisation "Junge Nationaldemokraten" (IN) bildet laut Partei-Satzung einen "integralen Bestandteil der NPD". Die JN beschreiben sich selbst als eine "weltanschauliche-geschlossene Jugendbewegung neuen Typs mit revolutionärer Ausrichtung undstrenger innerorganisatorischer Disziplin, deren Aktivitäten hohe Einsatzund Opferbereitschaft abverlangt wird" (zit. nach Selbstdarstellung auf der Website der NPD, Schreibweise wie im Original). Eine Kaderorganisation, die das "Leitbild des politischen Soldaten" verkörpern und "autonomekonzeptionelle Vorstellungen" will, sind die IN aber schon lange nicht mehr,nicht einmal eine "fest geschlossene, homogene Jugendbewegung". Denn seit die NPD sich zur Neonaziund Skinheadszene hin geöffnet hat, nimmt sie viele junge Mitglieder direkt auf, ohne sie zuvor durch die JN schulen zu lassen. So sind die JN zu einem bloßen Anhängsel der Mutterpartei verkümmert. Gleichwohl erheben sie weiter den Anspruch, "Tatgemeinschaft" und "Keimzelle des neuen Deutschlands zu sein" (zit. nach Website des IJN-Bundesvorstandes). Am 16. November fand in Kirchheim (Hessen) der 31. ordentliche Jahreskongress der JN statt. Die Delegierten wählten Stefan Rochow zum neuen Bundesvorsitzenden. Rochow, zuletzt JN-Landesvorsitzender in Hessen, hatte früher als stellvertretender Bundesvorsitzender der in Teilen rechtsextremistischen "Jungen Landsmannschaft Ostpreußen" (JLO) fungiert. Einer der Beisitzer im JN-Bundesvorstand ist Jens Pakleppa, ein führender JN-Aktivist aus Brandenburg. Auf dem Bundeskongress kündigte Rochow eine "ganzheitliche" politische Arbeit an. Die Organisation solle gestrafft, die politische Schulungsarbeit wieder aufgenommenwerden; daneben will man Jugendlichen verstärkt Angebote für eine "systemalternative Freizeitgestaltung" machen. Die etwa 70 Teilnehmer des Bundeskongresses verabschiedeten eine "Grundsatzerklärung der nationalistischen Jugend" mit dem Titel "Nationalismusist gelebte Solidarität!" Der Nationalismus gilt als "Ordnungssystem"; er solle einen Gegenpol bilden zu dem "die Souveränität der Völker unterdrückenden US-Imperialismus". Derzeit gibt es bei den JN allerdings kaum funktionierende Landesverbände; Reorganisationsbemühungen müssen immer wieder neu ansetzen. 120
  • Einerseits spiegelt dieser Artikel wider, wie sehr sich Rechtsextremisten vom Schlage der NPD geistig und praktisch in der Defensive sehen
Verfassungsschutzbericht Land Brandenburg 2002 Einerseits spiegelt dieser Artikel wider, wie sehr sich Rechtsextremisten vom Schlage der NPD geistig und praktisch in der Defensive sehen; andererseits gibt er zu erkennen, dass die gleichen Leute trotz alledem die kulturelle und politische Machtergreifung anstreben. "Kampf um die Straße" Auch um ihre Mobilisierungsfähigkeit im "Kampf um die Straße" unter Beweis zu stellen, organisierte die NPD im Jahr 2002 etliche Demonstrationen zu unterschiedlichen Anlässen. Wieder ließ sie Neonazis und Skinheads mitmarschieren, ungeachtet der Spannungen im Verhältnis zu führenden Neonazi-Aktivisten (vgl. oben S. 89 PSf.). Dennoch gingen die Zahl der Demonstrationen und die der Teilnehmer insgesamt zurück. Unter dem Motto "Unsere Väter waren keine Verbrecher" protestierte der NPD-Landesverband Nordrhein-Westfalen am 2. Februar in Bielefeld gegen die dort gastierende "Wehrmachtsausstellung". Dem Demonstrationsaufruf waren etwa 1.700 Personen gefolgt, nicht nur NPD-Anhänger, sondern auchparteilose Neonazis. Derstellvertretende NPD-Bundesvorsitzende Holger Apfel appellierte an die Teilnehmer,sich "den Blutzoll der Wehrmachtssoldaten im Kampf um das Reich zum Vorbild zu nehmen". Er polemisierte gegen die Bundesregierung, forderte pauschaldie "Rückkehr der in Deutschland lebenden Ausländer" in ihre Heimatländer und befand zusammenfassend, dass es "Zeit für ein anderes System" sei. Auch ein beteiligter Neonazi äußerte die Hoffnung, dass dieser Staat "bald ein Ende haben möge". An einer weiteren NPD-Kundgebung gegen die "Wehrmachtsausstellung" beteiligten sch am 8. Jun n Leipzig rund 1.100 Personen, unter ihnen auch NPD-Anhänger und -Sym-pathisanten aus Brandenburg. Als Redner traten neben Voigt und Apfel die Altnazis Friedhelm Busse und Herbert Schweiger auf. Geschmälert wurde die Wirkung dieser Demonstration durch die von Christian Worch initiierte Konkurrenzveranstaltung (siehe oben S. 90). Am]. Mairiefde NPD gleich zu sechs Kundgebungen auf die Straße: in Berlin, Dresden, Göttingen, Ludwigshafen, Mannheim und NürnbergFürth. Gemeinsam mit Neonazis und Skinheads wandte sich die Partei gegen die weltweite Wirtschaftsverflechtung. In dem zentralen Flugblatt "Heraus zum 1. Mai" benutzte sie Parolen wie "Arbeit statt Globalisierung" und "Die Wirtschaft hat dem Volk zu dienen". Ausführlich widmete sich das Parteiorgan "Deutsche Stimme" der Rede des Parteivorsitzenden 116
  • dass die politisch Verantwortlichen durch die Erkenntnisse des Verfassungsschutzes rechtzeitig in die Lage versetzt werden, verfassungsfeindliche oder extremistische Bestrebungen abzuwehren
  • seine Gefahren sowie über Fremdenfeindlichkeit und Rassismus als Bestandteile rechtsextremistischer Ideologie aufzuklären. Zu diesem Zweck wurden (insbesondere an Jugendliche) Aufklärungsmaterialien
3. Verfassungsschutz durch Aufklärung Die freiheitliche demokratische Grundordnung kann nicht allein von staatlichen Behörden geschützt werden. Hierzu bedarf es auch der Mithilfe aller Bürgerinnen und Bürger. Die Bedeutung der politischen Auseinandersetzung mit verfassungsfeindlichen Bestrebungen erfordert eine umfangreiche Aufklärung über die Gefahren, die durch den politischen Extremismus drohen. Information und Aufklärung sind für den Bürger erforderlich, um die wahren Absichten extremistischer Bestrebungen erkennen zu können. Es liegt im Interesse jedes Einzelnen, dass die politisch Verantwortlichen durch die Erkenntnisse des Verfassungsschutzes rechtzeitig in die Lage versetzt werden, verfassungsfeindliche oder extremistische Bestrebungen abzuwehren und zu bekämpfen. Die Tätigkeit des Landesamtes für Verfassungsschutz gewährleistet, dass Regierung und Parlament, aber auch die Öffentlichkeit über verfassungsfeindliche Organisationen und Bestrebungen informiert werden. Im Freistaat Thüringen wird Öffentlichkeitsarbeit im Bereich des Verfassungsschutzes sowohl vom Thüringer Innenministerium als auch vom TLfV wahrgenommen. FAIRSTÄNDNIS-Kampagne Vor dem Hintergrund der Zunahme politisch motivierter Gewalttaten gegen Ausländer starteten die Innenministerien von Bund und Ländern 1 992 unter dem Motto "FAIRSTÄNDNIS - Menschenwürde achten - Gegen Fremdenhass" eine bundesweite Aufklärungskampagne gegen Extremismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt. Ziel dieser im Jahr 1 998 fortgeführten Kampagne, an der sich auch das Thüringer Innenministerium beteiligt, ist es, über den Extremismus und seine Gefahren sowie über Fremdenfeindlichkeit und Rassismus als Bestandteile rechtsextremistischer Ideologie aufzuklären. Zu diesem Zweck wurden (insbesondere an Jugendliche) Aufklärungsmaterialien wie z. B. das Schülerheft "basta - Nein zur Gewalt", Poster "Gewalt ist die falsche Wahl" und "Annäherung statt Gewalt", das Computerspiel "Dunkle Schatten" sowie weitere Werbematerialien mit dem Logo der Kampagne verteilt. Wanderausstellung "Demokratie - aber sicher!" Ebenfalls Bestandteil der Aufklärungsarbeit ist die gemeinsame Wanderausstellung der neuen Bundesländer "Demokratie - aber sicher!" geworden. Diese Ausstellung wird bereits seit Januar 1995 vom Thüringer Innenministerium vorwiegend an Schulen gezeigt. Im Juni 1998 wurde sie im Albert-Schweitzer-Gymna-
  • Rechtsextremismus "Wenn man heute etwas über die jüdischen Organisationen sagt, ihre Politik, die gegen uns gerichtet ist, kritisiert
  • mitwirken und müsse nicht fürchten, dass die Kinder wegen "rechter Eltern" benachteiligt würden. Auch setzten sich die Bürger in diesen
Rechtsextremismus "Wenn man heute etwas über die jüdischen Organisationen sagt, ihre Politik, die gegen uns gerichtet ist, kritisiert, ist das 'Antisemitismus'. (...) Hier wird die Meinungsfreiheit unterdrückt, und es wird deutlich, dass wir ein besetztes Land sind. Und die jüdischen Organisationen sind eine Besatzungsmacht." (in. "Deutsche Stimme", Nr. 6/2002) In der "Deutschen Stimme" wurde die Diskussion um "national befreite Zonen" fortgeführt. Der Begriff der "national befreiten Zonen" geht auf ein 1991 vom "Nationaldemokratischen Hochschulbund e. V." (NHB) veröffentlichtes Konzept "Revolutionärer Weg konkret: Schafft befreite Zonen!" zurück. Darin wurde postuliert, dass durch die "Etablierung einer GEGENMACHT" Freiräume geschaffen werden müssten, "in denen WIR faktisch die Macht ausüben" !. Wie sich die NPD eine Machtübernahme aktuell vorstellt, erläuterte der Leiter des NPD-Arbeitskreises "Volk undStaat", Jürgen Schwab, in Nr. 4/ 2002 der "Deutschen Stimme". Unter dem Titel "Warum nationalbefreite Zonen?" entwarf er das Modell einer autonomen Gegengesellschaft, die sich dem staatlichen Zugriff entziehen und langfristig als Brückenkopf für eine "gesamtpolitische Umgestaltung" dienensolle. Er forderte regionale Schutzräume, in denen "nationale Bürger" unbehelligt leben könnten. Die totalitäre Gesellschaft habe den Staat erobert und führe einen "Vernichtungskampf" nicht nur gegen die Mitglieder der NPD, sondern darüber hinaus gegen einen beträchtlichen Teil der Bevölkerung. Hiergegen böten "nationalbefreite Zonen" -- wie sie sich in "Mitteldeutschland" bereits bildeten -- jenen Schutz, den der Staat nicht gewähre. Im besten Falle seien "nationale Bürger" in ihnensicher vor derstaatlich finanzierten und medial legitimierten "Antifa" und könnten beispielsweise ungestört "nationale Konzerte" veranstalten. Im Berufsleben finde dort keine Diskriminierung mehr statt, man dürfe seine Meinung sagen, politisch mitwirken und müsse nicht fürchten, dass die Kinder wegen "rechter Eltern" benachteiligt würden. Auch setzten sich die Bürger in diesen Zonenerfolgreich gegen "Multikulti-Propaganda" in Kindergarten und Schule zur Wehr. Solche Schutzzonen könnten erst dann aufgelöst werden, wenn ganz Deutschland wieder in eine "befreite Zone" für deutsche Bürger, "die nicht nur Menschen, sondern auch Deutsche" sein wollen, umgewandelt sei. zum Thema "National befreite Zonen" siehe die ausführliche Darstellung auf der Website www.verfassungsschutz-brandenburg.de unter >Bibliothek "Publikationen >Online-Publikationen
  • Rechtsextremismus Als ihrem Kandidaten für den stellvertretenden Bundesvorsitz, dem schleswig-holsteinischen Neonazi und NPD-Landesvorsitzenden Peter Borchert, kein Erfolg beschieden
Rechtsextremismus Als ihrem Kandidaten für den stellvertretenden Bundesvorsitz, dem schleswig-holsteinischen Neonazi und NPD-Landesvorsitzenden Peter Borchert, kein Erfolg beschieden war,brach der frühere RPF-Chef, der im Vorjahr aus der NPD ausgeschlossene Neonazi Steffen Hupka, endgültig mit der Partei. Die NPD sei nicht mehr reformfähig und nicht mehr Bestandteil des "Nationalen Widerstandes" Viele der neonazistisch orientierten NPD-Mitglieder warteten jedoch die weitere Entwicklung der Partei ab. Mit dieser Haltung korrespondierte die im Internet verbreitete Aussage des unabhängigen neonazistischen "Aktionsbüros Norddeutschland", dass eine Zusammenarbeit zwischen "dieser Partei und anderen Kräften des Widerstandes" nur punktuell erfolgen könne, nämlich dort, "wo Parteifunktionäre weiter denken können, als der von ihnen gewählte oder auch nicht gewählte Vorstand". Mit seiner Wiederwahl konnte Voigt seine Stellung innerhalb der Partei festigen. Aus dieser Position heraus gab er im Bemühen, innerparteiliche Gräben zuzuschütten, am 22. Mai zusammen mit Deckert und vier Vorstandsmitgliedern eine "Gemeinsame Erklärung" (siehe: "Deutsche Stimme", Nr. 6/2002) ab. In ihr wird der "Willen zur Aufklärung und Kooperation" bekräftigt und zugleich die Absicht bekundet, unter nicht mehr aufklärbare Sachverhalte -- gemeintsind Finanzquerelen und gegenseitige Unterstellungen -- einen endgültigen Schlussstrich zu ziehen. Voigt kündigte auf dem Parteitag eine offensivere Auseinandersetzung mit der "herrschenden politischen Klasse" in Deutschland an. Die Verwicklungin internationale Kriegseinsätze, der Spendenund Korruptionssumpf, die realen Arbeitslosenzahlen sowie das Zuwanderungsgesetz bezeichnete er als die "größten Fehler und Verbrechen" der Bundesregierung. Bekräftigung der "Drei-Säulen-Strategie" Mit seiner Wiederwahl konnte Voigt auch seine "Drei-Säulen-Strategie" bestätigt sehen. Dieses von ihm entwickelte Konzept bildet weiterhin die Basis der "Strategischen Leitlinien zur politischen Arbeit in der NPD". Unter dem letztgenannten Titel veröffentlichte der Bundesvorstand der NPD wenige Wochen vor der Bundestagswahl am 22. September ein Positionspapier. Hierin versichert die Partei, dass sie ihre Kräfte, ihre operativen Ziele sowie die taktisch-politische Auseinandersetzung um Sachfragen an ihrem Nutzenfür das strategische Fernziel der Partei, die Errichtung einer "neuen politischen Ordnung", messen wolle. Daneben 113
  • Rechen REPUBLIKANER schaftsbericht dafür ein, eine Konkurrenz unter den rechtsextremistischen Par teien zu vermeiden. W o es Hessen soll deutsch
  • versucht, mit der Forderung nach "enger Zusammenarbeit mit anderen rechten Kräften" sich den Parteivorsitz zu erobern. Die Republikaner in Thüringen
Auch Schlierer setzte DER Bubis contra Wal" nales Volk? - Seilt- 7 sich in seinem Rechen REPUBLIKANER schaftsbericht dafür ein, eine Konkurrenz unter den rechtsextremistischen Par teien zu vermeiden. W o es Hessen soll deutsch bleiben! das Wahlrecht zulasse, Rol-Grüilbrauchteinei)DenkzetlSDie Republikaner inden I andtag sollten Listenverbindungen mm * UrwurEliäten. eingegangen werden. Dies bedeute aber keine Koope ration mit der DVU. Einen Antrag von 17 Delegier ten, den Ruhsdorfer A b grenzungsbeschluss aufzu heben, lehnte die Mehrheit der Versammelten ab. Pressemitteilungen zu Damit der Löwe wieder Krallen zeigt folge wollen Republikaner Am 7. Februar Republikaner wählen-Die Mtemai eiui Hessen und DVU bei den Land tagswahlen im Jahr 1999 nicht gegeneinander an treten. Bereits Mitte N o vember soll es Absprachen zwischen DVU-Chef Dr. Gerhard Frey und dem Monatliche Publikation der Partei Die Republikaner Republikaner-Vorsitzenden Dr. Rolf Schlierer gegeben haben. Die DVU hofft so, der "ernsten Bedrohung", welche die neue Regie rungskoalition "für den Bestand der deutschen N a t i o n " bedeute, begegnen zu können. Schlierer konnte mit der Abmachung immerhin seinem Stellvertreter und Rivalen Christian Käs die Luft aus dem Segel nehmen. Dieser hatte während des letzten Parteitages versucht, mit der Forderung nach "enger Zusammenarbeit mit anderen rechten Kräften" sich den Parteivorsitz zu erobern. Die Republikaner in Thüringen Die Republikaner gründeten ihren Thüringer Landesverband Anfang 1 9 9 2 , sie werden im Freistaat seit Februar 1995 durch das Landesamt für Verfassungs schutz beobachtet. Der Thüringer Verbund zählt etwa 220 Mitglieder und weist damit eine rückläufige Tendenz auf (1997: 2 6 0 ; 1996: 280). Auch in Thüringen werden die Kritiker des Bundesvorsitzenden Schlierer lau ter, sie verweisen auf die Erfolge der DVU, etwa zur Landtagswahl in Sachsen16
  • muslimischen nur als ein religiöses, sondern Generationen, den sog. rechtschafauch als ein ganzheitliches und fenen Altvorderen (arabisch: "alallumfassendes Regelwerk
VII. ISLAMISMUS/ tionen und Vereinigungen über ISLAMISTISCHER TERRORISMUS unterschiedliche missionarische Bewegungen bis hin zu militanten 1. Allgemeines bzw. terroristischen Strukturen 1.1. Ideologie oder Netzwerken. Die Übergänge Der Begriff "Islamismus" ist eine Form innerhalb dieses Spektrums sodes politischen Extremismus basiewie innerhalb bestimmter Strörend auf einer religiösen Ideologie. mungen sind fließend und müsSich vordergründig einer religiösen sen immer wieder neu bestimmt Sprache sowie religiöser Argumentawerden. tionsmuster bedienend, verfolgt der Islamismus das Ziel einer grundlegenEine der bedeutendsten Strömungen den Veränderung säkularer politischer innerhalb des Islamismus ist bereits Ordnungen und Gesellschaften hin zu seit vielen Jahren der Salafismus. einem islamischen Gottesstaat, dem Salafisten verstehen sich als Versog. Kalifat; seine Anhänger lehnen fechter eines ursprünglichen, unvom Menschen gemachte Gesetze ab verfälschten Islam und versuchen, und schrecken teilweise auch nicht ihre Lebensführung ausschließlich vor dem Einsatz von Gewalt zurück. an den Prinzipien des Koran, dem Vorbild des Propheten Muhammad Islamisten sehen den Islam nicht und den drei ersten muslimischen nur als ein religiöses, sondern Generationen, den sog. rechtschafauch als ein ganzheitliches und fenen Altvorderen (arabisch: "alallumfassendes Regelwerk an, salaf-al-salih"), auszurichten. Ziel und leiten aus der Religion des von Salafisten ist die vollständige Islam gesellschaftspolitische Umgestaltung von Staat, GesellOrdnungen ab. schaft und individueller Lebensführung jedes einzelnen Menschen Diese dürfen nach den Vorstellungen nach "gottgewollten" Grundsätzen. von Islamisten ausschließlich aus WerDas Demokratieprinzip wird kategoten und Normen bestehen, die sich aus risch abgelehnt, "weltliche" Gesetzden Quellen des Islam, dem Koran und gebung strikt negiert. Somit stehen der Sunna ableiten lassen. Derartige Kernelemente der salafistischen Bestrebungen, die einen grundlegenIdeologie im diametralen Widerden Umsturz des hiesigen Staatsund spruch zur freiheitlichen demokratiRechtswesens anstreben, sind mit schen Grundordnung. unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung unvereinbar. Die Verfassungsschutzbehörden unterscheiden zwischen politischem Unter dem Überbegriff Islaund jihadistischem Salafismus. Polimismus werden verschiedene tische und jihadistische Salafisten extremistische Strömungen subteilen zwar dieselben ideologischen sumiert. Diese reichen von poliGrundlagen, unterscheiden sich jetisch legalistischen Organisadoch vornehmlich in der Wahl der Mittel zur Verwirklichung ihrer Ziele. 67
  • Ausländerkriminalität, Wiedergutmachung, Antisemitis-. mus oder das "Märtyrertum der Rechtsextremisten" in der freiheitlich-demokratischen Gesellschaft. Dabei üben die Autoren Zurückhaltung
  • Formulierung extremistischer Positionen. Frey versucht sich selbst als "demokratischer Rechter" darzustellen, auch für die DVU beansprucht er Verfassungsloyalität. Mit diesem
  • gegen ein Kurdistan in Berlin". Auf dem Weg zur rechten Einheitspartei? Die DVU ist nur bedingt bündniswillig und -fähig. Zwar
  • bekennt sie sich öffentlich zu einer Bündnispolitik der rechten Parteien. Wahlbündnisse scheiterten bisher aber an dem Führungsanspruch Freys. Allerdings soll
Einen Schwerpunkt der Aktivitäten dieser Partei bildet die Veröffentlichung von Zeitungen und Büchern. Von großer Bedeutung sind dabei die Deutsche Nationalzeitung (DNZj und die Deutsche Wochenzeitung (DWZ), die der Verleger und Parteivorsitzende Frey in Personalunion herausgibt. In diesen Blättern finden sich vorrangig Themen wie Ausländerkriminalität, Wiedergutmachung, Antisemitis-. mus oder das "Märtyrertum der Rechtsextremisten" in der freiheitlich-demokratischen Gesellschaft. Dabei üben die Autoren Zurückhaltung bei der Formulierung extremistischer Positionen. Frey versucht sich selbst als "demokratischer Rechter" darzustellen, auch für die DVU beansprucht er Verfassungsloyalität. Mit diesem propagandistischen Geschick und dem flächendeckenden Einsatz von Werbeträgern gelang der DVU auch der Erfolg bei den Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt. DVU-Großveranstaltung in Passau Dem jährlichen Rhythmus folgend, veranstaltete der Bundesvorstand der DVU am 26. September, einen Tag vor der Bundestagswahl, in der Passauer Nibelungenhalle eine Großkundgebung. Vor 3.800 Teilnehmern sprachen Dr. Gerhard Frey, Franz Schönhuber sowie der französische Europaabgeordnete Yvan Blot von der Front National (FN). Frey äußerte sich zu den Themen "Kampf für ein deutsches Deutschland" und "Wir wehren uns gegen ein Kurdistan in Berlin". Auf dem Weg zur rechten Einheitspartei? Die DVU ist nur bedingt bündniswillig und -fähig. Zwar bekennt sie sich öffentlich zu einer Bündnispolitik der rechten Parteien. Wahlbündnisse scheiterten bisher aber an dem Führungsanspruch Freys. Allerdings soll es Mitte November Absprachen zwischen dem DVU-Chef und dem REP-Vorsitzenden Dr. Rolf Schlierer gegeben haben. Pressemitteilungen zufolge wollen die Republikaner und die DVU bei den Landtagswahlen 1 999 nicht gegeneinander antreten. Bei der Wahl in Hessen am 7. Februar werde die DVU nicht kandidieren. Dafür soll - bei Verzicht der Republikaner - die DVU für die Wahl zum Bremer Landesparlament am 6. Juni eigene Kandidaten aufstellen. In Thüringen gab es bereits am 10. Januar in Zella-Mehlis Gespräche zwischen REP, DVU, NPD und dem FranzSchönniNber-Freundeskreis. Die Initiative ging von Kurt Hoppe, einem ehemaligen Republikaner, jetzt DVU, aus. Die Teilnehmer der Veranstaltung konnten sich darauf einigen, "dass nur gemeinsam etwas erreicht werden kann". Kommen DVU und REP zusammen? 19
  • anhaltend des IZH ein ausgewiesener islamihohe Gefährdungslage für Deutschscher Rechtsgelehrter sein muss, der land bzw. deutsche Interessen im vom iranischen
Innerhalb der schiitischen Gemein2.4. Prognose schaften in Deutschland dient das 1962 gegründete "Islamische ZenDie Anschläge im abgelaufenen trum Hamburg" (IZH) als MultipliJahr verdeutlichten abermals, kator schiitisch-islamistischen Gedass Europa sowie die Bundesredankenguts. Neben der iranischen publik Deutschland unverändert Botschaft ist das IZH die wichim Zielspektrum islamistischer tigste offizielle Vertretung Irans in Terroristen stehen. Deutschland und gleichzeitig eines seiner bedeutendsten PropagandaNach einvernehmlicher Bewertung zentren in Europa. Die enge Anbinder Sicherheitsbehörden des Bundung des IZH an die Führung Irans des und der Länder besteht bereits zeigt sich u.a. darin, dass der Leiter seit mehreren Jahren eine anhaltend des IZH ein ausgewiesener islamihohe Gefährdungslage für Deutschscher Rechtsgelehrter sein muss, der land bzw. deutsche Interessen im vom iranischen Außenministerium Ausland. Dies bedeutet, dass es bestimmt wird und als Vertreter des grundsätzlich jederzeit zu gefähriranischen "Revolutionsführers" in dungsrelevanten Ereignissen bis Zentraleuropa gilt. Iran versucht auf hin zu terroristischen Anschlägen diesem Weg, Schiiten aller Nationaliin Deutschland und gegen deutsche täten an sich zu binden und die geZiele im Ausland kommen kann. sellschaftlichen, politischen und religiösen Grundwerte der Iranischen Nicht zuletzt aufgrund seiner BeRevolution in Europa zu verbreiten. teiligung an militärischen Einsätzen und Operationen in mehrheitlich Im Rahmen eines vereinsrechtlichen muslimischen Ländern in Asien und Ermittlungsverfahrens des BundesAfrika steht Deutschland weiterhin ministeriums des Innern und für Heiim Blickfeld global-jihadistischer mat (BMI) gegen das IZH und desTerrororganisationen wie dem IS sen Teilorganisationen wurden am und AQ. Da der hohe Verfolgungs16. November 2023 in sieben Bundesdruck und die regelmäßigen Verlusländern insgesamt 54 Objekte durchte auf Führungsebene die operativen sucht. Das Saarland war von den Fähigkeiten der TerrororganisatioExekutivmaßnahmen nicht betroffen. nen im Ausland stark beschränken, Das IZH steht im Verdacht, sich gegen sind allerdings komplexe Anschlädie verfassungsmäßige Ordnung und ge unter Verwendung von Kriegsgegen den Gedanken der Völkerverwaffen und Sprengmitteln weniger ständigung zu richten und damit die wahrscheinlich als sog. "Low-ProVerbotsgründe nach Artikel 9 Absatz file"-Attentate unter Verwendung 2 des Grundgesetzes und SS 3 Absatz einfach zu beschaffender Tatmittel 1 des Vereinsgesetzes zu erfüllen. Zuauf "weiche Ziele", wie ungeschützdem gehen die Sicherheitsbehörden te Orte des öffentlichen Lebens mit dem Verdacht nach, dass das IZH die vielen Menschen. in Deutschland verbotenen Aktivitäten der libanesischen Terrororganisation Die größte Gefahr für die Sicher"Hizb Allah" unterstützt. heitslage in Deutschland und damit 77
  • polemisierten gegen die "deutschlandfeindliche Regierung", die Ungleichbehandlung von Rechts und Links sowie gegen die "systembeherrschte" Presse. In den drei Diskussionsforen
  • ging es um die Themen "Nationalistische Wirtschaftspolitik heute!", "Rechtskampf in der BRD" und "Einheit der Rechten - Trugbild oder ZuFaltblatt
r Nationaldemokraten die festgefügte Ordnung einer Parteiorganisation mit "jugendlich-krafvollem" neonazistischen Mobilisierungspotenzial verbinden. Die NPD wird weiterhin Gemeinschaftserlebnisse - Großveranstaltungen und Aufmärsche - bieten und bisherige Größenordnungen der Mobilisierung möglichst noch steigern. Bundesweite Veranstaltungen Am 10./11. Januar führte die NPD ihren Bundesparteitag mit etwa 300 Anwesenden, darunter 1 73 Delegierte, in Stavenhagen/Mecklenburg-Vorpommern durch. In seinem politisch-organisatorischen Lagebericht führte Vo/c/fden politischen Aufschwung, den die Partei feststellen konnte, auf die Kundgebungen in München und Leipzig im Jahre 1997 zurück. Die finanzielle Situation der Partei bezeichnete Voigt als zufriedenstellend. Der Bundesvorstand arbeite ausgesprochen wirtschaftlich und gehe mit den Parteigeldern sehr gewissenhaft um. Als Gastredner trat Manfred Roeder ani. Er referierte unter dem Titel "Roeders Antwort an Rühe". In der Presse ist Roeder mit der Aussage zitiert worden, dass die politischen Verhältnisse in Deutschland möglicherweise mit Gewaltanwendung geändert werden müssten. Unter dem Motto "Organisierter Wille bedeutet Macht" veranstaltete die NPD am 7. Februar in Verbindung mit ihrem Bundeswahlkongress den "Tag des Nationalen Widerstands". Etwa 4.000 Personen versammelten sich in der Nibelungenhalle in Passau/Bayern; der größte Teil entstammte der Skinheadund Neonaziszene. Aus Thüringen waren ca. 140 ORGANISIERTER WILLE bis 1 50 Personen in drei Bussen angeBEDEUTET MACHT reist. Die beiden hiesigen Infotelefone Nationales Infotelefon (NIT) Mitteldeutschland und Deutschlandsturm hatten zur Teilnahme aufgerufen. Während des "Parteifestes" traten Holger Apfel, Udo Voigt, Manfred Roeder und Jürgen Rieger als Redner auf. Sie polemisierten gegen die "deutschlandfeindliche Regierung", die Ungleichbehandlung von Rechts und Links sowie gegen die "systembeherrschte" Presse. In den drei Diskussionsforen ging es um die Themen "Nationalistische Wirtschaftspolitik heute!", "Rechtskampf in der BRD" und "Einheit der Rechten - Trugbild oder ZuFaltblatt zum "Parteifest" der NPD kunftsvision?" in Passau 23
  • Verbotsverfahren gegen die Partei minderte deren Attraktivität im rechtsextremistischen Spektrum: Die Vorsichtigen nahmen Abstand, und die Scharfmacherfanden, die Partei gebe
Verfassungsschutzbericht Land Brandenburg 2002 Um Konsolidierung bemüht Der Mitgliederbestand der NPD bröckelt. Auch das Verbotsverfahren gegen die Partei minderte deren Attraktivität im rechtsextremistischen Spektrum: Die Vorsichtigen nahmen Abstand, und die Scharfmacherfanden, die Partei gebe sich zu moderat. Die Abgrenzung der Partei gegen bestimmte Neonazi-Aktivisten (vgl. oben S. 89 ff.) bewirkt, dass actionorientierte Interessenten aus der einschlägigen Jugendszene sich seltener als noch vor wenigen Jahren dauerhaft an die NPD binden. In dieser durchaus kritischen Lage hielt die NPD am 16./17. März in Königslutter (Niedersachsen) ihren 29. Bundesparteitag ab, den sie, um sich selber Mut zu machen, mit dem Motto "Deutschland wir kommen" versah. Er stand ganz im Zeichen des Bemühens, ein nach außen geschlossenes Erscheinungsbild zu bieten. Die Delegierten bestätigten mit deutlicher Mehrheit den bisherigen Bundesvorsitzenden Udo Voigt in seiner Funktion. Dem neuen Bundesvorstand gehört kein exponierter Kritiker Voigts mehr an. Funktionäre, die in der Vergangenheit Gegenpositionen zu Voigt bezogen hatten, etwa der frühere Vizevorsitzende Dr. Hans-Günter Eisenecker, sind aus diesem Gremium ausgeschieden. Unter Berufung auf sein Mandat als NPDProzessbevollmächtigter zeigte sich auch Horst Mahler nicht gewillt, Parteifunktionen zu übernehmen; er bevorzugtees, als "graue Eminenz" der Partei zu gelten, und versuchtein dieser Rolle, sich durch eigenwillige Vorstöße neben dem oder mitunter gar gegen den Bundesvorsitzenden zu profilieren. Zu den 19 Mitgliedern des jetzigen Bundesvorstandes gehört Karola Nachtigall, die ehemals dem NPD-Landesverband Berlin-Brandenburg vorstand. Voigts einziger Gegenkandidat, der einstige Parteivorsitzende Günter Deckert, scheiterte mit seinem Versuch, sich durch eine harsche Abrechnung mit der Parteiführung als Verkörperung eines Neuanfangs zu empfehlen. Seine Anhängerblieben in einer klaren Minderheitsposition. Ganz im Abseits fanden sich die Sympathisanten der -- bereits am 12. Januar förmlich aufgelösten -- "Revolutionären Plattform" (RPF) wieder, die einen offen neonazistischen Kurs der Partei befürworteten. Schon im Vorfeld des Parteitages war bei einem Strategietreffen am 9. März in Friedersdorf (Landkreis Dahme-Spreewald) klar geworden, dass die innerparteilichen Oppositionskräfte weder über ein klares politisches Konzept noch über die dafür notwendigen personellen Alternativen verfügen und vonihnen keine strategischen Impulse mehr zu erwarten sind. 112
  • Zusammentreffen der Teilnehmer der NPD-Kundgebung mit den 5.000 linken Gegendemonstranten. Aus Thüringen waren NPD-Mitglieder und Neonazis, die sich
  • statt. An dem Aufmarsch beteiligten sich ca. 3.000 Rechtsextremisten. Die Zahl der Gegendemonstranten belief sich auf ca. 2.000 Personen, darunter
  • Veranstaltung kam es zu Auseinandersetzungen zwischen rechten und linken Gruppierungen und zahlreichen vorläufigen Festnahmen. Tagung des Bundesvorstandes
Veranstaltungsteilnehmern. Ein Großaufgebot von Beamten verhinderte ein Zusammentreffen der Teilnehmer der NPD-Kundgebung mit den 5.000 linken Gegendemonstranten. Aus Thüringen waren NPD-Mitglieder und Neonazis, die sich Thüringer Heimatschutz (THS) nennen, mit drei Bussen zum Veranstaltungsort angereist. Das Zusammengehen von Neonazis und NPD zeigt erneut, dass es keine Berührungsängste zwischen den etablierten Nationaldemokraten und gewaltbereiten Neonazis gibt. Großdemonstration in Rostock Am 19. September fand im Rostocker Stadtteil Dierkow eine Großdemonstration der NPD statt. An dem Aufmarsch beteiligten sich ca. 3.000 Rechtsextremisten. Die Zahl der Gegendemonstranten belief sich auf ca. 2.000 Personen, darunter etwa 400 Autonome. Unter den Teilnehmern befanden sich auch Thüringer Sympathisanten. Die NPD hatte im Vorfeld bundesweit Kontaktadressen bekanntgegeben, über die Busfahrtgemeinschaften organisiert wurden. Für Thüringer Demonstranten standen Busse ab Gotha und Jena/Saalfeld zur Verfügung. Als Redner der Großkundgebung traten Udo Voigt, Christian Worch, Manfred Roeder, Torsten Kowalski und Peter Stöckicht auf. Sie forderten die NPD-Anhänger auf, am 27. September die Wahllokale aufzusuchen. Worch erklärte, die Verantwortlichen für die Ausschreitungen 1992 in Rostock-Lichtenhagen seien in Bonn zu suchen und sprach von einer Entladung "gerechten Volkszorns". Stöckicht verlangte, die SS müsse wie die Wehrmacht anerkannt werden. Am Rande der NPD-Veranstaltung kam es zu Auseinandersetzungen zwischen rechten und linken Gruppierungen und zahlreichen vorläufigen Festnahmen. Tagung des Bundesvorstandes der NPD in Crossen/Thüringen Am 31. Oktober/1. November tagte der NPD-Vorstand turnusgemäß in Crossen an der Elster (bei Gera). Der Parteivorsitzende Udo Voigt bewertete die Ergebnisse der Bundestagswahl positiv. Bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern sei die Partei mit 1,1 % der Stimmen erstmals seit 10 Jahren wieder in den Genuss der staatlichen Parteifinanzierung gekommen. Die Strategie, hier einen reinen Jungund Erstwählerwahlkampf zu führen, habe sich ausgezahlt. Etwa 15% der Erstwähler stimmten für die NPD. In drei bis fünf Jahren will die Partei sich als Jugendpartei und als Partei des sozialen Fortschritts durchgesetzt haben. Den Ausführungen Voigts ließ sich ein Hinweis auf die ideologische Kurskorrektur der NPD-Führung entnehmen. Sie bemüht sich - mit ihrem Konzept des nationalen Sozialismus - zum einen um frühere SEDoder PDS-Mitglieder, zum 25

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