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"links or rechts" in den Verfassungsschutz Trends
  • Diese Kontrolle wird - neben entsprechenden innerbehördlichen Maßnahmen und der Rechtsund Fachaufsicht durch das Innenministerium - in erster Linie vom Parlament, aber
den dürfen auch keiner polizeilichen Dienststelle angegliedert werden. Diese organisatorische Trennung von Polizei und Verfassungsschutz soll sicherstellen, daß sich der Verfassungsschutz auch nicht ersatzweise polizeilicher Möglichkeiten bedient, um eigene Aufgaben wahrzunehmen. Erscheint aufgrund der dem Verfassungsschutz vorliegenden Informationen ein polizeiliches Eingreifen erforderlich, so wird die zuständige Polizeidienststelle von den Beobachtungen unterrichtet. Diese entscheidet dann selbständig, ob und welche Maßnahmen zu treffen sind. Diese bewährte Aufteilung der Aufgaben und Zuständigkeiten muß auch künftig so beibehalten werden. 5. Kontrolle Um sicherzustellen, daß die Verfassungsschutzbehörden den ihnen vorgegebenen gesetzlichen Rahmen beachten, wurde eine vielschichtige Kontrolle eingerichtet. Diese Kontrolle wird - neben entsprechenden innerbehördlichen Maßnahmen und der Rechtsund Fachaufsicht durch das Innenministerium - in erster Linie vom Parlament, aber auch von den Gerichten, der Landesbeauftragten für den Datenschutz und der Öffentlichkeit ausgeübt. Die parlamentarische Kontrolle obliegt nach SS 16 Landesverfassungsschutzgesetz dem Ständigen Ausschuß des Landtags von Baden-Württemberg, dem Mitglieder aller Fraktionen angehören. Ihm ist halbjährlich sowie auf Verlangen des Ausschusses und aus besonderem Anlaß zu berichten. Für die Wahrnehmung der spezifischen parlamentarischen Kontrolle über die Durchführung des "Gesetzes zur Beschränkung des Brief-, Postund Fernmeldegeheimnisses" (G 10) ist ein Gremium bestellt, das aus fünf Abgeordneten des Landtags besteht. Über die Zulässigkeit und Notwendigkeit von Beschränkungsmaßnahmen entscheidet eine unabhängige Kommission, die aus drei ebenfalls vom Landtag bestellten Persönlichkeiten besteht. 13
  • Ausstellung mit dem Titel "Biedermänner und Brandstifter - Gewalt von rechts in Baden-Württemberg". Die Ausstellung, die von Mitarbeitern des Landesamts
  • für Verfassungsschutz betreut wird, will Ursachen und Zusammenhänge des Rechtsextremismus aufzeigen und zugleich zum Nachdenken anregen. Mit der gewählten
  • Wunsch Führungen. Die einzelnen Ausstellungsorte und -termine werden rechtzeitig in der örtlichen Presse bekanntgegeben. Kontaktanschriften für Informationen zum Thema Verfassungsschutz
6. Verfassungsschutz durch Aufklärung Der Schutz unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung kann dauerhaft nur durch eine geistig-politische Auseinandersetzung mit dem Extremismus gesichert werden. Dem Verfassungsschutz kommt dabei wesentliche Bedeutung zu. Seine Tätigkeit gewährleistet, daß Regierung und Parlament, aber auch die Bürger über Aktivitäten und Absichten verfassungsfeindlicher Parteien und Organisationen informiert werden. In Baden-Württemberg werden die Aufgaben des Verfassungsschutzes durch Aufklärung vom Landesamt für Verfassungsschutz mit Unterstützung des Referats "Verfassungsschutz" im Innenministerium wahrgenommen. Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit können kostenlos Informationsbroschüren zur Verfügung gestellt (bitte beiliegende Postkarte ausfüllen) und nach Einzelabsprache auch Referenten zu Vorträgen und Diskussionen über Themen des politischen Extremismus und des Verfassungsschutzes angefordert werden. Im Jahr 1994 zeigt das Innenministerium gemeinsam mit dem Landesamt für Verfassungsschutz an wechselnden Standorten in Baden-Württemberg eine Ausstellung mit dem Titel "Biedermänner und Brandstifter - Gewalt von rechts in Baden-Württemberg". Die Ausstellung, die von Mitarbeitern des Landesamts für Verfassungsschutz betreut wird, will Ursachen und Zusammenhänge des Rechtsextremismus aufzeigen und zugleich zum Nachdenken anregen. Mit der gewählten Art der Umsetzung dieses Themas soll vor allem das Interesse junger Menschen geweckt werden. Für Gruppen organisiert das Landesamt für Verfassungsschutz auf Wunsch Führungen. Die einzelnen Ausstellungsorte und -termine werden rechtzeitig in der örtlichen Presse bekanntgegeben. Kontaktanschriften für Informationen zum Thema Verfassungsschutz: Landesamt für Verfassungsschutz Innenministerium Baden-Württemberg B aden-Württemberg - Öffentlichkeitsarbeit - Referat "Verfassungsschutz" Postfach 50 07 00 Postfach 10 24 43 70337 Stuttgart 70020 Stuttgart Tel.: 0711/95 44 00 Tel.: 0711/231-3542 oder-3544 14
  • Phänomenbereich der "Reichsbürger" und "Selbstverwalter", die Bezüge zum Rechtsextremismus aufweisen äußerst gering und im Vergleich zu den Vorjahren auf einem
3.3 Übriges organisationsgebundenes Personenpotenzial Die übrigen organisationsgebundenen Personen verteilen sich auf kleinere Gruppierungen, die nicht öffentlichkeitswirksam in Erscheinung treten. Mit einem Anteil von etwa 2,8 Prozent (knapp 30 Personen) ist die Schnittmenge der Personen aus dem Phänomenbereich der "Reichsbürger" und "Selbstverwalter", die Bezüge zum Rechtsextremismus aufweisen äußerst gering und im Vergleich zu den Vorjahren auf einem gleichbleibenden Niveau. 3.4 Aktivitäten Im Jahr 2023 konnten in der Region Andernach sowie in der Grenzregion zu Luxemburg szenetypische Veranstaltungen festgestellt werden. Diese wurden zuvor im Internet sowie in den sozialen Netzwerken beworben und durch eine im mittleren zweistelligen Bereich liegende Anzahl von Personen besucht. Insbesondere die auf dem Marienstädter Hof in Andernach durchgeführte Veranstaltung, bei der auch ein szenebekannter Vortragsredner auftrat, wurde durch polizeiliche Maßnahmen begleitet und war Gegenstand einer breiten medialen Berichterstattung. Insgesamt wurde 2023 zwar eine Vielzahl szenetypischer Veranstaltungen in Rheinland-Pfalz bekannt. Allerdings wiesen diese zumeist keinen Organisationsbezug auf und entfalteten in aller Regel keine öffentliche Wirkung. 154 C. Verfassungsfeindliche und sicherheitsgefährdende Bestrebungen | Reichsbürger und Selbstverwalter
  • Bundesverwaltungsgericht erhoben. Das Bundesverwaltungsgericht hat im Verfahren des einstweiligen Rechtsschutzes den Sendebetrieb bis zur Entscheidung in der Hauptsache zugelassen. Eine
Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 2011 ('Stimme Mesopotamiens') mit Sitz in Belgien, der ein ähnliches politisches Programm wie 'ROJ-TV' sendet. Dieser Senderverbund wird als PKK-nah bewertet. Der Betrieb des Senders wurde mit Verfügung vom 19. Juni 2008 vom Bundesministerium des Innern in Deutschland verboten. Die Verbotsverfügung wurde damit begründet, dass der Betrieb des Senders gegen deutsche Strafgesetze verstoße und sich gegen den Gedanken der Völkerverständigung richte. Gegen die Verbotsverfügung wurde Anfechtungsklage beim Bundesverwaltungsgericht erhoben. Das Bundesverwaltungsgericht hat im Verfahren des einstweiligen Rechtsschutzes den Sendebetrieb bis zur Entscheidung in der Hauptsache zugelassen. Eine abschließende Entscheidung konnte bislang nicht ergehen, da das Bundesverwaltungsgericht sich mit der Frage der Vereinbarkeit der Verbotsverfügung mit der europäischen Fernsehrichtlinie an den Europäischen Gerichtshof (EuGH) gewandt und das Verfahren zunächst ausgesetzt hat. Am 22. September 201 1entschied der EUGH, dass der aus Dänemark über Satellit verbreitet kurdische Fernsehsender auch in Deutschland weiter empfangen werden darf. Die Fortführung des Verfahrens in der Hauptsache vor dem Bundesverwaltungsgericht bleibt abzuwarten. Massenorganisationen Neben der CDK hat die PKK in Europa die Bildung sogenannter Massenorganisationen initiiert. Sie sollen bestimmte Personenund Berufsgruppen als weiteres Unterstützungspotential gewinnen, ohne dass aus dem Organisationsnamen unmittelbar eine Verbindung zur PKK hergeleitet werden kann. Folgende Organisationen sind hier bekannt und aktiv: 'Demokratischer Jugendkonföderalismus Kurdistans' ('Komalen Ciwan') 'Föderation der Aleviten Kurdistans' (FEDA, früher: FEK), "Föderation der Yezidischen Vereine Kurdistans' (FKE, früher: YEK), "Islamische Bewegung Kurdistans' (HIK oder KIH), 'Kurdische Frauenbewegung in Europa' (AKKH)', "Union der Student/Innen aus Kurdistan' (YXK). "Föderation kurdischer Vereine in Deutschland' (YEK-KOM) Zur Förderung der kulturellen Belange der kurdischen Bevölkerung in Deutschland wurde am 27. März 1994 die 'Föderation kurdischer Vereine in Deutschland' (YEK-KOM) gegründet. Der Sitz ist Düsseldorf. Gemäß der Vereinssatzung sieht die YEK-KOM ihre Aufgabe in der Pflege der kurdischen Kultur, Sprache und Tradition. Daneben will sie für Völkerverständigung und Freundschaft werben. Nach ihrem Selbstverständnis vertritt YEK-KOM jedoch auchdie politischen Interessen der PKK in Deutschland. So forderte YEK-KOM am 15. Jahrestag des PKK-Verbots dessen Aufhebung. YEK-KOM ist nicht vom Betätigungsverbot gegen die PKK und deren Nachfolgeorganisationen erfasst. Die dem Dachverband angeschlossenen Vereine haben eine Nähe zur PKK als gemeinsame Grundlage. Als Dachorganisation zahlreicher Mitgliedsvereine in der Bundesrepublik Deutschland ist YEK-KOM in die Strukturen der 'Konföderation kurdischer Vereine in Europa' (KON-KURD) eingebunden. YEKKOM finanziert sich durch Mitgliedsbeiträge von Vereinen und durch Spenden. Auf dem 17. Jahreskongress der YEK-KOM am 26./27.Februar 2011 in Dortmund wurde unter Beteiligung von 145 Delegierten ein neuer Vorstand gewählt. Es wurde beschlossen, die Politik der BDP in der Türkei zu unterstützen, die demokratische Autonomie als Modell für die kurdischen Ziele einzusetzen und insbesonderedie Freilassung des kurdischen Volksführers Öcalan zu erwirken. Dabei soll weiterhin auf die Mittel der Gewaltlosigkeit und des Demonstrationsrechts Wert gelegt werden. Es wurde vereinbart, eine Kampagne zur Anerkennung der kurdischen Identität zu starten. Dies korrespondiert mit der Strategie, in der öffentlichen Wahrnehmung in Deutschland gewaltfrei für daspolitische Anliegen der Kurden zu werben. Weiterhin arbeiten YEK-KOM-Funktionäre mit Nachdruck an Kontakten und Zugängen zur deutschen Politik, um die kurdischen Interessen dort vorzubringen. Dies geschieht sowohl auf kommunaler als auch auf Landesund Bundesebene. Schließlich werden auch Kontakte zu Vertretern des Europaparlamentes gepflegt. Des Weiteren versucht die Organisation, Mitglieder in aussichtsreicher Position auf 98 AUSLÄNDEREXTREMISMUS
  • Arten der Gewalttaten mit erwiesener oder zu vermutender rechtsextremistischer Motivation in Deutschland und in Baden-Württemberg im Jahr 1993 * * Zahlen
Arten der Gewalttaten mit erwiesener oder zu vermutender rechtsextremistischer Motivation in Deutschland und in Baden-Württemberg im Jahr 1993 * * Zahlen des LKA Baden-Württemberg ** Die Zahl beinhaltet alle vollendeten und versuchten Tötungsdelikte (in Baden-Württemberg 5 versuchte Tötungsdelikte, im Bundesgebiet 3 vollendete Tötungsdelikte mit 7 Todesopfern sowie 20 versuchte Tötungsdelikte) ***Die Zahl der Landfriedensbrüche wurde 1993 erstmals gesondert erfaßt. Die Tatarten im einzelnen: * Tötungsdelikte 3 In Baden-Württemberg waren 1993 5 versuchte Tötungsdelikte 1992 wurden (1992: 1 vollendetes Tötungsdelikt?) zu verzeichnen. Bundesweit Tötungsversuche kamen bei 3 Gewalttaten 7 Personen ums Leben. Daneben gab es nicht gesondert insgesamt 20 versuchte Tötungsdelikte (1992: 16 Gewalttaten mit 18 ausgewiesen Todesopfern-3). 21
  • Fälle von Körperverletzung mit erwiesener oder zu vermutender rechtsextremistischer Motivation gezählt (1992: 46). Die Zahl hat sich damit im Vergleich
4 * Landfriedensbruch 1992 wurde der Tatbestand des LandIn Baden-Württemberg war 1993 1 Landfriedensbruch4 zu verfriedensbruchs noch zeichnen. Bundesweit kam es zu 93 derartigen Delikten. nicht gesondert erfaßt. * Körperverletzung In Baden-Württemberg wurden 1993 50 Fälle von Körperverletzung mit erwiesener oder zu vermutender rechtsextremistischer Motivation gezählt (1992: 46). Die Zahl hat sich damit im Vergleich zu 1992 nur geringfügig verändert. Im Bundesgebiet waren 899 Körperverletzungsdelikte zu verzeichnen (1992: 758). Beispiele aus Baden-Württemberg: * In Neckarsulm klopften in den frühen Morgenstunden des 25. Januar 1993 unbekannte Täter an die Tür des Wachmanns einer Asylbewerberunterkunft und schütteten ihm eine Lauge ins Gesicht. Er mußte im Krankenhaus stationär behandelt werden. * Am 8. Juli 1993 überfielen drei Skinheads in Emmendingen ein Mädchen, das sich auf dem Nachhauseweg befand, warfen es zu Boden und schnitten ihm mit einer Rasierklinge ein Hakenkreuz in den Oberschenkel. * Fünf bis sechs mit Messern und Holzknüppeln bewaffnete Überfall auf Jugendliche überfielen am 13. November 1993 in Pforzheim drei Asylbewerber Asylbewerber in einer Telefonzelle. Einem von ihnen wurde ein Messer an den Hals gesetzt, während ein zweiter durch Schläge mit einem Holzknüppel Blutergüsse am Rücken und an den Oberarmen erlitt. Die Täter flüchteten unerkannt. * Sachbeschädigungen mit Gewaltanwendung Bei Sachbeschädigungen mit Gewaltanwendung hat sich die Zahl in Baden-Württemberg um fast 60 % von 152 (1992) auf 63 Fälle (1993) reduziert. Bundesweit ist mit 903 gegenüber 1.152 solchen Delikten im Jahr 1992 ein Rückgang von 21,6 % zu verzeichnen. 23
  • wurde der Kontakt zwischen Abdullah Öcalan und seinen Rechtsanwälten durch die türkischen Behörden unterbunden. Dieses Kontaktverbot wurde vom Vorsitzenden
Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 2011 vorgegangene KONGRA-GEL ('Volkskongress [Kurdistan]') setzt dementsprechend seine offizielle Linie des Gewaltverzichts in Westeuropa fort. Nach wie vor ist das zentrale Anliegen die Forderung nach erweiterter kultureller und politischer Eigenständigkeit der Kurden in der Türkei; gleichzeitig sind Themenwie beispielsweise die aktuellen Haftbedingungen Abdullah Öcalans oder Kampfhandlungen in den kurdischen Siedlungsgebieten im Nordirak Auslöser für Protestaktionen und Demonstrationen, die nicht nur in Deutschland, sondernteilweise auch europaweit durchgeführt wurden. Seit dem 26. November 1993 ist die PKK in Deutschland vom Bundesministerium des Innern mit einem Betätigungsverbot belegt. Sitz Nord-Irak ] Europavertretung wenige weisungsberechtigte Funktionäre mit wechselnden Aufenthaltsorten/CDK 'Koordinasyon Civata Ekolojik -- Demokratik a Kurd Li Ewropa' Vorsitz Remzi Kartal Höchstes Entscheidungsorgan Generalversammlung Mitglieder Bund NRW 2011 ca. 13.000 ca. 2.200 2010 ca. 11.500 ca. 2.000 Publikationen 'Serxwebun' (Unabhängigkeit), erscheint monatlich; 'Sterka Ciwan' (Stern der Jugend), erscheint monatlich; 'Newaya Jin' (Erlebnisse der Frauen), erscheint monatlich; 'Kurdistan-Report', Auflage bis 15.000; Tageszeitung 'Yeni ÖzgürPolitika' Medien 'ROJ-Gruppe' mit Sitz in Brüssel mit den Fernsehsendern 'ROJ-TV' mit dänischer Sendelizenz und 'MMC TV', Sendelizenzgeber unbekannt, sowie dem Radiosender 'Denge Mezopotamya'; 'NEWROZ TV' mit Sitz in Stockholm (Schweden) Internet Zahlreiche Internetauftritte über mehrere Server Aktuell Von dem aus der 'Arbeiterpartei Kurdistans' (PKK) hervorgegangenen 'Volkskongress Kurdistan' (KONGRA-GEL) gehen in Westeuropa weiterhin keine offen gewalttätigen Aktionen aus. Vielmehr bemüht er sich durch entsprechende Propaganda um die politische Anerkennung seiner Forderungen. Thematische Bezugspunkte, die Auslöser für entsprechende Propagandaaktionen gewesen sind, waren im Jahr 2011 unter anderem folgende Ereignisse: " Ende Juli 2011 wurde der Kontakt zwischen Abdullah Öcalan und seinen Rechtsanwälten durch die türkischen Behörden unterbunden. Dieses Kontaktverbot wurde vom Vorsitzenden des KCK-Exekutivrats unter anderem wie folgt kommentiert: "Unser sensibelster Punkt ist unser Führer, der größte Angriff uns gegenüber kann nur die Isolation unseres Führers sein." "e In der türkisch-irakischen Grenzregion kam esseit April 2011 zu wiederholten und intensivierten Kampfhandlungen. Nachdem am 18. Oktober 2011 bei Aktionen der PKKin der Türkei mehr als 30 Soldaten getötet worden waren, startete das türkische Militär eine Bodenund Luftoffensive. Neben der fortbestehenden Isolation Abdullah Öcalans wurde ab diesem Zeitpunkt bei Veranstaltungen auch diese erneute Eskalation thematisiert. " Bei militärischen Maßnahmen türkischer Luftstreitkräfte im Grenzgebiet zwischen dem Irak und der Türkei wurden in der Nacht auf den 29. Dezember 2011 35 Zivilpersonen getötet. Als Folge dieser Auseinandersetzungen kam es zur Anmeldung von -- sowohl prokurdischen als auch protürkischen -- Protestveranstaltungen, bei denen es teilweise gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen den protestierenden Gruppen gab. 94 'USLÄNDEREXTREMISMUS
  • unterschätzende Gefahr aus. So mussten auch im Jahr 2023 Rechtsansprüche gegenüber Szeneangehörigen nicht selten mittels Zwangsvollstreckung und unter Einsatz polizeilicher
Der Zulauf im "Reichsbürger"-Spektrum hat sich 2023 weiter fortgesetzt. Ähnlich wie in anderen Phänomenbereichen ist auch die Szene der "Reichsbürger" und "Selbstverwalter" einem stetigen Wandel unterworfen. Lässt sich der Anstieg des Personenpotenzials im Jahr 2022 noch als Reaktion auf die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie deuten, so dürften für 2023 insbesondere der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die damit einhergehenden Herausforderungen im Energieund Wirtschaftssektor mit ursächlich gewesen sein. Die hieraus resultierende allgemeine, teilweise übersteigerte Unzufriedenheit mit dem Staat und seinen Repräsentantinnen und Repräsentanten dürfte zur Motivlage beigetragen haben. Entgrenzung zwischen extremistischen Szenen Von der Szene der "Reichsbürger" und "Selbstverwalter" geht weiterhin eine nicht zu unterschätzende Gefahr aus. So mussten auch im Jahr 2023 Rechtsansprüche gegenüber Szeneangehörigen nicht selten mittels Zwangsvollstreckung und unter Einsatz polizeilicher Spezialeinheiten durchgesetzt werden. Dass sich das Gewaltpotenzial der Reichsbürgerbewegung nicht mehr nur gegen Behörden und deren Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, sondern gegen den Staat als solchen richtet, verdeutlichen die Ereignisse um die Gruppierung um Heinrich XIII. Prinz R., deren erklärtes Ziel die Beseitigung der staatlichen Ordnung und die Etablierung eines wie auch immer gearteten "eigenen" Systems war. 149
  • konnten sowohl ideologische als auch personelle Bezüge zum Rechtsextremismus sowie zum Phänomenbereich "Verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates" festgestellt werden. Insofern konkretisiert
Den Angehörigen der Gruppierung war dabei stets bewusst, dass ein solches Vorhaben nur durch die Anwendung massiver Gewalt und unter Inkaufnahme von Menschenleben zu verwirklichen wäre. Die Gruppierung steht zudem beispielhaft für ein relativ neues Phänomen, das insbesondere seit dem Aufkommen des Protestgeschehens im Zuge der Corona-Pandemie zu beobachten ist: Wenngleich ein überwiegender Teil der Gruppierung um Heinrich XIII. Prinz R. dem "Reichsbürger"-Spektrum zugerechnet werden kann, so konnten sowohl ideologische als auch personelle Bezüge zum Rechtsextremismus sowie zum Phänomenbereich "Verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates" festgestellt werden. Insofern konkretisiert sich hier ein Entgrenzungsprozess zwischen verschiedenen Szenen und Milieus, wobei gemeinsam geteilte Verschwörungsfantasien einen Ankerpunkt bilden und damit die phänomenübergreifende Kooperation begünstigen. Krisenhafte Situationen wie der Krieg gegen die Ukraine, die Energiekrise oder der Krieg in Nahost und die hieraus resultierenden gesellschaftlichen Herausforderungen dürften als Katalysator wirken und diesen Trend noch verstärken (vgl. auch Verfassungsschutzbericht 2022, Seite 54 f.). Die Affinität zu Waffen innerhalb der Szene der "Reichsbürger" und "Selbstverwalter" ist unverändert hoch. Im Berichtsjahr konnten durch die Waffenbehörden zahlreichen "Reichsbürgern" die waffenrechtlichen Erlaubnisse entzogen und/oder Waffenverbote ausgesprochen werden. 150 C. Verfassungsfeindliche und sicherheitsgefährdende Bestrebungen | Reichsbürger und Selbstverwalter
  • Teilnehmern. Während dieser Veranstaltung, bei der die rechtsextremistischen Skinbands "Triebtäter" aus Mutlangen und "Skrewdriver" aus Großbritannien auftraten, wurden wiederholt Nazi
2.3.1 "Kreuzritter für Deutschland" (KFD) Gründung: 1991 Sitz: Stuttgart Mitglieder: ca. 50 (stark schwankend) Publikation: "Die Burg" Als bislang einziger längerfristiger Personenzusammenschluß im Skinheadbereich treten in Baden-Württemberg die "Kreuzritter für Deutschland" (KFD) auf. Gleichwohl sind auch in dieser Organisation, abgesehen von einer deutlichen Ausrichtung auf den Vorsitzenden als treibende Kraft, keine festgefügten Strukturen erkennbar. Die "Kreuzritter" sind über ihren regionalen Wirkungskreis hinaus bundesweit und z.T. sogar im benachbarten Ausland bekannteinziger längerfristiger geworden. Sie rekrutieren sich vorwiegend aus Skinheads und agieZusammenschluß ren überwiegend in dieser "Szene". Ihre Aktivitäten erstrecken sich von Skinheads auf die Durchführung von Veranstaltungen, den Verkauf ihrer Publikation "Die Burg" und von Fanclub-Artikeln sowie das Verteilen von Flugschriften. So veranstaltete die Gruppe beispielsweise am 10. Juli 1993 in Waiblingen anläßlich ihres zweijährigen Bestehens ein sogenanntes "Doitsches Grillfest" mit ca. 200 Teilnehmern. Während dieser Veranstaltung, bei der die rechtsextremistischen Skinbands "Triebtäter" aus Mutlangen und "Skrewdriver" aus Großbritannien auftraten, wurden wiederholt Nazi-Parolen wie "Sieg heil" und "Deutschland den Deutschen - Ausländer raus" skandiert und der Hitler-Gruß gezeigt. Fünf Mitglieder der "Triebtäter" wurden in anderem Zusammenhang vom Landgericht Stuttgart am 14. März 1994 u.a. wegen Verbreitens von Propagandamaterial verfassungswidriger Organisationen zu Haftstrafen zwischen sechs und zehn Monaten verurteilt, die zur Bewährung ausgesetzt worden sind. 31
  • wieder auch durch Gewalttaten ihrer Funktionäre in Erscheinung. Bei rechtsextremistischen Skinheads, zu denen enge Verbindungen bestehen, fanden sich wiederholt FAPEmbleme
Die FAP bekämpft die freiheitliche demokratische Grundordnung und tritt offen für den Nationalsozialismus ein. Dies zeigt sich besonders in ihrer rassistischen und antisemitischen Hetze sowie dem Bekenntnis ihrer Funktionäre zu HITLER und HESS, aber auch in Aussagen wie dieser: Unkenntnis zum "Nationale Idee und Sozialismus gehören für uns von der Nationalsozialismus FAP zusammen. Sie bilden eine untrennbare Einheit auf dem Weg der völligen Neugestaltung unseres Landes nach dem Vorbild der Ordnung, die ihre Effektivität bereits bewiesen hat." Darüber hinaus wird die Wesensverwandtschaft mit der NSDAP auch deutlich durch die Verwendung von SA-ähnlichen Uniformen und Fahnen oder nationalsozialistischen Grußformen. Daneben tritt die FAP immer wieder auch durch Gewalttaten ihrer Funktionäre in Erscheinung. Bei rechtsextremistischen Skinheads, zu denen enge Verbindungen bestehen, fanden sich wiederholt FAPEmbleme und -Mitgliedsausweise. Am 14. August 1993 war die FAP in Fulda maßgeblich am "Aufmarsch" neonationalsozialistischer Gruppen zum Gedenken an den Todestag von Rudolf HESS beteiligt. Am 16. September 1993 beantragte die Bundesregierung beim Bundesverfassungsgericht das Verbot der FAP, da die Partei mit Verbotsantrag aggressiv-kämpferischen Mitteln die Beseitigung der freiheitlichen demokratischen Grundordnung anstrebe. Daß die Partei im Falle eines Verbots ihre Aktivitäten dennoch fortzusetzen gedenkt, wird aus einer Äußerung des FAP-Vorsitzenden BUSSE auf einer Arbeitstagung am 5.September 1993 deutlich: "Sollte unsere Partei jedoch tatsächlich verboten werden, geht der politische Kampf erst richtig los". In Baden-Württemberg konnte die FAP nie die Bedeutung erlangen, die sie in mehreren anderen Bundesländern hatte. Der 1986 gegründete FAP-Landesverband Baden-Württemberg blieb weitgehend inaktiv, die Zahl der hiesigen FAP-Anhänger schrumpfte seit 1988 auf wenige Personen zusammen. 34
  • Westfalen einer der mitgliederstärksten Verbände der NPD ist. 26 RECHTSEXTREMISMUS
Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 2011 "Jetzt ist die Katze aus dem Sack. Bedingungslos stellen sich Strache, Dewinter und Co. hinter die israelischen Ultras [...] Mit solchen Leuten kann es keine Zusammenarbeit geben" (DS 01/2010, Seiten 1 und 2). Ergebnisse der NPD bei Wahlen im Berichtsjahr 2011 bleiben hinter den Erwartungen zurück Das Jahr 2011 sollte nach dem Willen der NPD-Spitze -- wie schon das Jahr 2009 - ein "Superwahljahr" werden. Der seit der "Kemna-Affäre" (Unterschlagung von Parteigeldern und Abgabe falscher Rechenschaftsberichte durch den ehemaligen NPD-Bundesschatzmeister Erwin Kemna) deutlich angeschlagene ehemalige Parteivorsitzende Udo Voigt war auf Erfolge der NPD bei Wahlen angewiesen, um seine Autorität in der Partei wiederherzustellen. Die Erwartungen für 2011 waren in der gesamten Partei allgemein hoch. So äußerte der 2010 zum stellvertretenden NPD-Vorsitzenden gewählte ehemalige DVU-Vorsitzende Matthias Faust in einem Interview mit der 'Deutschen Stimme', er gehe davon aus, dass die NPD ab 2011 in zwei weiteren deutschen Landtagen vertreten sein werde. Dabei rechnete die NPD bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt schonfast sicher mit einem Einzug in Fraktionsstärke und in Bremen glaubte sie, durch eine Besonderheit im Bremer Wahlrecht (separate 5%-Hürde für Bremerhaven), mit einem einzelnen Abgeordneten in die Bremer Bürgerschaft einziehen zu können. Bei den übrigen Landtagswahlen hoffte sie wenigstens auf das Überspringen der für die Wahlkampfkostenerstattung wichtigen 1%-Hürde. Damit wäre sie - neben Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern - in insgesamt vier Landtagen vertreten gewesen. Bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt am 20. März 2011 verfehlte die NPD dann aber mit 4,6% der Stimmen den schon sicher geglaubten Einzug in den Magdeburger Landtag. Das Ergebnis war für die gesamte Partei ein Schock. In ersten Reaktionen wurde eine Medienkampagne kurz vor der Wahl gegen den Landesvorsitzenden für das Scheitern verantwortlich gemacht. In Bremen bzw. Bremerhaven wurde der Einzug in die Bremer Bürgerschaft dagegen deutlich verfehlt. Aber auch bei den Wahlen in Hamburg und Baden-Württemberg erreichte die NPD mit 0,9% vielmehr 0,97% ihr Wahlziel (Wahlkampfkostenerstattung) nicht. Lediglich in Rheinland-Pfalz gelang ihr mit 1,1% knapp der Sprung über die 1%-Hürde. Damit blieben die Ergebnisse durchweg deutlich hinter den Erwartungen zurück. Bei der für die NPD wichtigen Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern gelang der NPD mit 6,0% (- 1,3%) allerdings der Wiedereinzug in den Schweriner Landtag. Dasist auch für den innerparteilichen Diskurs in der NPD ein wichtiges Signal. So sind mit den Fraktionen in Sachsen und MecklenburgVorpommern zwei unterschiedliche Strömungen innerhalb der Partei erfolgreich. Das dürfte auch in Zukunft den Streit über den "richtigen Weg" weiter anfachen. November 2011 - Holger Apfel löst Udo Voigt als NPD-Parteivorsitzender ab Die anhaltende Diskussion um den "richtigen Kurs" der Partei bzw. die zahlreichen unerwarteten Wahlniederlagen führten innerhalb der NPD zu einer Führungskrise. Am 12. und 13. November fand in Neuruppin ein außerordentlicher NPD-Bundesparteitag statt. Wichtigster Tagesordnungspunkt war die Wahl des (neuen) Parteivorsitzenden. Bei der Abstimmung erhielt Udo Voigt 85 (40,28%) Delegiertenstimmen und sein Herausforderer Holger Apfel 126 (59,72%). Damit hatte sich der langjährige "Kronprinz" gegen seinen politischen Ziehvater durchgesetzt. Bei den Stellvertreterwahlen fiel der saarländische Landesvorsitzende Frank Franz unerwartet durch, obwohl er den Delegierten durch den neuen Vorsitzenden zur Wahl empfohlen wurde. Sein Reformbestreben ging vielen Delegierten dann wohl doch zu weit. Vertreter aus NRW gehören dem Parteipräsidium der NPD nicht mehr an. Claus Cremer verfehlte bei der Wahl zu den Beisitzern die nötigen Stimmen. Er gehört lediglich dem NPD-Parteivorstand kraft Amtes (als NPD-Landesvorsitzender) - ohne gesonderten Aufgabenbereich - an. Ihm fehlt es sowohl auf Bundeswie auch auf Landesebene an politischem Durchsetzungsvermögen, obwohl der NPDLandesverband Nordrhein-Westfalen einer der mitgliederstärksten Verbände der NPD ist. 26 RECHTSEXTREMISMUS
  • Linksextremismus Finanzierung Finanzierung von Aktionen und Kampagnen durch Spenden sowie Solidaritätsveranstaltungen, keine Mitgliedsbeiträge außer bei der FAU Kurzportrait / Ziele
  • holen. Für Niedersachsen sind dabei vor allem die Interventionistische Linke (IL) und das Bündnis "... ums Ganze! Kommunistisches Bündnis" (uG) relevant
Linksextremismus Finanzierung Finanzierung von Aktionen und Kampagnen durch Spenden sowie Solidaritätsveranstaltungen, keine Mitgliedsbeiträge außer bei der FAU Kurzportrait / Ziele Das Ziel autonomer Gruppierungen ist es, den Staat und seine Institutionen auch gewaltsam abzuschaffen und durch eine "herrschaftsfreie Gesellschaft" zu ersetzen. Die autonome Bewegung kennt dabei keine mit kommunistischen Organisationen vergleichbare einheitliche Ideologie. Ihr Weltbild setzt sich vielmehr aus kommunistischen und anarchistischen Elementen zusammen. Die verschiedenen Gruppen der autonomen Bewegung finden sich über Aktionsund Themenfelder zusammen, die sich zu einem erheblichen Teil an aktuellen politischen Ereignissen und Problemfeldern orientieren. Diese Vorgehensweise soll dazu beitragen, den autonomen Widerstand öffentlich besser zu vermitteln, um so gesamtgesellschaftlich anschlussfähiger zu werden. Gegenwärtig sind vor allem die Themenfelder "Antifaschismus", "Antirepression" und "Antirassismus" für das autonome Spektrum in Niedersachsen von Bedeutung. Die autonome Szene sieht sich seit mehreren Jahren mit der Problematik konfrontiert, dass sie aufgrund interner Streitigkeiten und einer oftmals brüchigen Vernetzung nur unzureichend agieren kann. Um diesem Umstand etwas entgegenzusetzen, haben sich bundesweit sogenannte postautonome Zusammenhänge etabliert, die mit langfristigen Bündnisstrukturen versuchen, die Autonomen aus der auch von ihnen selbst beklagten Krise zu holen. Für Niedersachsen sind dabei vor allem die Interventionistische Linke (IL) und das Bündnis "... ums Ganze! Kommunistisches Bündnis" (uG) relevant. Die Postautonomen Schon seit Jahren leidet die autonome Szene sowohl bundesweit als auch in Niedersachsen unter internen Streitigkeiten und einer hohen Fluktuation. So existieren autonome Gruppierungen zumeist nur für kürzere Zeiträume, ihre Akteure wirken oft nur kurzfristig mit. Teile der autonomen Szene reflektieren diese Missstände schon seit längerem und versuchen daher, für konkrete Projekte Gruppenstrukturen und Netzwerke aufzubauen. Diese oftmals als postautonom bezeichneten Gruppierungen verstehen sich nach wie vor als Auto144
  • Spektrums gegenüber anderen Phänomenbereichen. Hervorzuheben sind hier insbesondere der Rechtsextremismus sowie die "Verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates". Die Gruppierung um Heinrich
4. AUSBLICK Vor dem Hintergrund der weiteren weltpolitischen Entwicklungen und deren Auswirkungen auf Deutschland und Rheinland-Pfalz ist auch zukünftig mit einer weiteren Zunahme des "Reichsbürger"-Spektrums zu rechnen. Einzelpersonen aber auch Organisationen aus der "Reichsbürger"-Szene dürften weiterhin bestrebt sein, bestehende und zukünftige Krisensituationen für die eigene Agitation und Propaganda zu nutzen. Wie bereits im Rahmen der Corona-Pandemie beobachtet werden konnte, erweist sich hier die ideologische Heterogenität als vermeintliche Stärke, die es der Szene erlaubt, schnell auf aktuelle Ereignisse zu reagieren und sich sowohl agitatorisch als auch propagandistisch entsprechend anzupassen. Ein besonderes Gefährdungspotenzial erwächst hierbei aus der Anschlussfähigkeit des "Reichsbürger"-Spektrums gegenüber anderen Phänomenbereichen. Hervorzuheben sind hier insbesondere der Rechtsextremismus sowie die "Verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates". Die Gruppierung um Heinrich XIII. Prinz R. steht hierbei exemplarisch für die Bildung einer neuen gewaltorientierten Mischszene. Dass der angestrebte "Umsturz" auch unter Anwendung massiver Gewalt herbeigeführt werden sollte, zeigt das weiterhin hohe Gewaltpotenzial innerhalb der Szene. Verstärkt wird dieses Gefährdungspotenzial durch die innerhalb der "Reichsbürger"-Bewegung ungebrochen hohe Affinität zu Schusswaffen. Die konsequente Entwaffnung von Szeneangehörigen ist und bleibt daher ein vordringliches Ziel der Sicherheitsbehörden in Rheinland-Pfalz. 155
  • Darüber hinaus vertritt sie die üblichen Positionen rechtsextremistischer Organisationen
In ihrer Publikation "Freiheitlicher Kampfruf, Nr. 1/93, legte die Gruppe die neue Ausrichtung ihrer Arbeit dar. Sie verstehe sich jetzt hauptsächlich als eine "Kameradschaft", die "verbandsübergreifende Schulungsund Fortbildungsarbeit" durchführe. Dies geschehe in Form von "Schulungen und kameradschaftlichen Treffen bei Vorträgen, Gedenkfeiern und Lagern".Insgesamt konnte die Gruppierung ihren Einfluß nicht weiter ausdehnen. 3.2.3 "Nordische Jugend" (NJ) Gründung: 1992 Sitz: Sinsheim Mitglieder: ca. 20 (1992: ca. 10) Publikation: "Der Landsknecht" Die "Nordische Jugend" (NJ) wurde zunächst als "NationalGesinnter Jugend-Verband" (N.G.J.V.) gegründet. In einer Informationsbroschüre beschreibt sich die Vereinigung selbst als "eine Gruppe heimattreuer Jugendlicher, die sich zu einer starken und disziplinierten Organisation zusammengeschlossen hat", um "die Heimat zu schützen und zu bewahren". Eigenen Angaben in ihrer Publikation "Der Landsknecht" zufolge ist sie "auf dem Prinzip von Führung Führerprinzip und Gefolgschaft" aufgebaut und bekennt sich zum "Deutschen Reich in den Grenzen von 1937". Darüber hinaus vertritt sie die üblichen Positionen rechtsextremistischer Organisationen. 38
  • Rechtsextremismus mit dem Verein "Ein Prozent e. V."70 zu konstatieren, die beide dem extremistischen Spektrum der Neuen Rechten zugeordnet
  • sogenannte Kanalinfo auf YouTube. 72 Zum Begriff "Mosaik-Rechte" siehe auch Kapitel 3.7 "Junge Alternative Niedersachsen". 73 Der Verlag "Antaios
Rechtsextremismus mit dem Verein "Ein Prozent e. V."70 zu konstatieren, die beide dem extremistischen Spektrum der Neuen Rechten zugeordnet werden. Das "COMPACT-Magazin" mit neuem Sitz in Stößen (Sachsen-Anhalt) wendet sich permanent gegen die Regierung und staatliche Institutionen, greift verschwörungstheoretische, antisemitische und geschichtsrevisionistische Inhalte auf und präsentiert sich seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine als Sprachrohr russischer Propaganda und Desinformation. Der Verein "Ein Prozent e. V." mit Sitz in Görlitz (Sachsen) ist ein einflussreicher Akteur im politischen Vorfeld der AfD. Der Verein vertritt ausländer-, migrantenund muslimfeindliche Positionen und verbreitet fortwährend die Verschwörungstheorie des "Großen Austauschs". Darüber hinaus wurde im Jahr 2024 der YouTube-Kanal "Idearium" gegründet, der sich "als innerparteiliche Plattform" begreift, "um strategische Fragen zu diskutieren, neuen Ideen Raum zu geben und konstruktive Kräfte in der AfD, die ihre Entwicklung fördern und voranbringen wollen, zusammenzubringen."71 Das auf dem Kanal ausgestrahlte Format "MOSAIK"72 wird von einer niedersächsischen AfD-Politikerin moderiert und dient dazu, mit dem neurechten politischen Vorfeld ins Gespräch zu kommen. Ferner konnte die niedersächsische Teilnahme beim "Sommerfest" des Verlags "Antaios e. K."73 am 13.07.2024 in Schnellroda (Sachsen-Anhalt) festgestellt werden. Der Verlag steht dem formell aufgelösten, aber lediglich neustrukturierten "Institut für Staatspolitik" (IfS)74 nahe. Beide haben ihren Sitz in Schnellroda und sind dem ebenfalls dort wohnhaften Publizisten und neurechten Vordenker Götz Kubitschek eng verbunden. 70 Der Verein "Ein Prozent e. V." ist Beobachtungsobjekt des Bundesamtes für Verfassungsschutz. 71 Vgl. die sogenannte Kanalinfo auf YouTube. 72 Zum Begriff "Mosaik-Rechte" siehe auch Kapitel 3.7 "Junge Alternative Niedersachsen". 73 Der Verlag "Antaios e. K." ist Beobachtungsobjekt des Bundesamtes für Verfassungsschutz. 74 Das "Institut für Staatspolitik" (IfS) ist Beobachtungsobjekt des Bundesamtes für Verfassungsschutz sowie des Verfassungsschutzes in Sachsen-Anhalt. Im Mai 2024 wurde durch Götz Kubitschek die Auflösung des IfS und auch des "Vereins für Staatspolitik" bekanntgegeben. Im Rahmen der Neustrukturierung entstanden die "Menschenpark Veranstaltungs UG" und die "Metapolitik Verlags UG". 128
  • Richtungsstreit haben sich drei Strömungen innerhalb der NPD positioniert. RECHTSEXTREMISMUS
Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 2011 "1. Globalisierung (Angst vor Verlust des bisherigen Lebensstandards), 2. Islamisierung (Angst vor Verlust des bisherigen Lebensstils), 3. Gesellschaftlicher Verfall (Angst vor Isolation)." (DS 02/2010, Seite 17) Frontalangriff gegen das System Bei der Wahl der Mittel wird eine gewisse "Kreativität" gefordert, man schließt aber auch einen "Frontalangriff' gegen das System nicht aus. In einem Gespräch mit dem scheidenden Geschäftsführer des 'Deutsche Stimme-Verlages' heißt es: "Frage: Die Wortergreifungsstrategie im nationalen Lager sind sehr unterschiedlich -- vom Frontalangriff gegen das System bis zur Veränderung durch Mitarbeit [...] Welche Strategie ist die Richtige? O.: Alle Strategien, die zum Erfolg führen, sind richtig. Das 'Allheilmittel' ist mir leider nicht bekannt und deshalb soll und muß das nationale Lagerviele verschiedene Wege gehen und ausprobieren. Wir müssen hier beweglich und kreativ sein und notfalls auch mit dem Teufel zusammenarbeiten, solange er nicht aus Jerusalem kommt." (DS 01/2010, Seite 3) Die NPD führt sich als "Anwalt" der sozial Benachteiligten auf Inhaltlich versucht sich die NPD als Anwalt der tatsächlich oder subjektiv sozial Benachteiligten zu gerieren. Hierbei greift sie teilweise auch auf örtliche Konflikte (zum Beispiel um Sexualstraftäter in Essen und Heinsberg) zurück, um sich in Diskussionen und die öffentliche Wahrnehmung zu drängen. In Sachsen sieht sich die NPD als "soziale Heimatpartei", wie in einem Positionspapier der SachsenNPD("Der sächsische Weg') erläutert wurde. In einem Interview mit dem Vorsitzenden der NPDFraktion im sächsischen Landtag erklärt dieser: "Der Schwerpunkt liegt auch künftig auf der Sozialpolitik. Wir werden weiter als Anwaltall jener auftreten, die fernab von Arbeitslosigkeit, Abwanderung und Überfremdung eine lebenswerte Zukunft einfordern." (DS 10/2009, Seite 3) In einem Interview mit einem Mitglied des NPD-Parteipräsidiums heißt es weiter: "Die NPD ist die Schutzmacht aller Deutschen, die [...] vom sozialen Abstieg bedroht sind. [...]* Die Volksgemeinschaft sei eine Schutzgemeinschaft. "Weil das Gros unserer sozial abgehängten Landsleute für eine aktive Opposition gegen das System (noch) nicht zu mobilisieren ist, muß die NPD das Augenmerk zuerst auf diejenigen richten, die wirtschaftlich noch etwas zu verlieren haben. [...] Entscheidend ist die glaubwürdige Positionierung der NPD als Schutzmacht der 'kleinen Leute' [...]. Das ist der Weg zum Ziel". (DS 04/2010, Seite 8) Es zeigt sich allerdings ein Unterschied, je nachdem, ob die NPD als Fraktion in einem Landtag vertreten ist oder nicht. Der zunächst als "sächsischer Weg" bezeichnete Versuch, in der Außendarstellung der NPD einen moderateren Ton anzuschlagen, hat zum Teil zu scharfer Ablehnung in anderen Teilen der NPD und der Neonazi-Szene geführt. Diese Diskussion mündete in einen grundsätzlichen Richtungsstreit in der NPD, der zum Teil auch öffentlich ausgetragen wurde undletztendlich den langjährigen NPD-Vorsitzenden Udo Voigt sein Amt kostete. Richtungsstreit in der NPD im Jahr 2011 In dem innerparteilichen Richtungsstreit haben sich drei Strömungen innerhalb der NPD positioniert. RECHTSEXTREMISMUS 23
  • Beschuldigten im NSU-Ermittlungsverfahren. Offenbar befürchtet die NPD zu Recht, dass ein Verbot deutlich wahrscheinlicher wird, wenn sich Kontakte
  • allem auf die Ängste der Menschen setzt: 22 RECHTSEXTREMISMUS
Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 2011 "Zur 'Reconquista' der Heimat müssen alle beitragen! Die DS im Gespräch mit dem bayerischen Schulungsund Organisationsleiter [...] über 'Radio FSN', die freie Szene und die Partei Frage: Themenwechsel - Sie arbeiten zurzeit einen Leitfaden für die künftige Zusammenarbeit zwischen Partei und sogenannten 'Freien Kräften' aus. Was wird drinstehen, und woran hapert es Ihrer Meinung nach? Antwort:[...] Der parlamentarische und der außerparlamentarische Arm haben beide Vorund Nachteile, nur in der idealen Kombination kann hier der größtmögliche Erfolg erzielt werden. [| Im Jugendbereich haben hier die Freien Kräfte natürlich mehr Möglichkeiten, während der Durchschnittswähler natürlich von der NPD angesprochen werden muß." (DS 06/2011, Seite 3) Dabei begreift sich die NPD als "Speerspitze des Nationalen Widerstandes" (DS 08/2009, Seite 18). Dieser Begriff findet sich in der von Neonazis auf Demonstrationen skandierten Parole "Hier marschiert der Nationale Widerstand!" wieder. Die NPD und ihre Beziehung zum 'Nationalsozialistischen Untergrund' (NSU) Die Versuche der NPD-Führung, sich vom NSU zu distanzieren, wirken vor dem Hintergrund eines drohenden NPD-Verbotes eher taktisch motiviert. Zumindest gehören ehemalige NPD-Funktionäre zu den Beschuldigten im NSU-Ermittlungsverfahren. Offenbar befürchtet die NPD zu Recht, dass ein Verbot deutlich wahrscheinlicher wird, wenn sich Kontakte bzw. eine Unterstützung des NSU durch Parteifunktionäre nachweisen lassen. Die Strategie der NPD Zur Durchsetzung ihrer Ziele hat die NPD das sogenannte "4-Säulen-Konzept" entwickelt. Sie versteht darunter den Kampf um die Straße, den Kampf um die Parlamente, den Kampf um die Köpfe und den Kampf um den organisierten Willen. Nachdem Ende der 1990er Jahre der Kampf um die Straße (Demonstrationen) im Vordergrund gestanden hatte, gewann in den letzten Jahren der Kampf um die Parlamente für die NPD an Bedeutung. Der wiederholte Einzug in zwei Landesparlamente ist für die Partei in zweierlei Hinsicht bedeutsam: Zum einen nutzt die NPD die Fraktionen als Sprachrohr, zum anderen ist sie existenziell auf die Gelder aus der staatlichen Parteienfinanzierung angewiesen. Dass das erweiterte ursprüngliche "3-Säulen-Konzept" nicht bloße Theorie, sondern Grundlage für die Strategie der NPD ist, zeigen diverse Hinweise in der 'Deutschen Stimme', unter anderem ein Interview mit dem ehemaligen Parteivorsitzenden Udo Voigt über die künftige Strategie der NPD: "Die vierte Säule in unserem strategischen Vier-Säulen-Konzept hat durch den Wähler Bestätigung erhalten. Der Kampf um den organisierten Willen konnte im Superwahljahr 2009 bei allen Wahlen für uns entschieden werden." (DS 02/2010, Seiten 3/4) Anhaltspunkte dafür, dass unter dem neuen Parteivorsitzenden Holger Apfel dieses Konzept aufgegeben werden soll, gibt es nicht. Bestimmte Themen als "Türöffner" für extremistische Ideologie der NPD Bereits 2010 hat es in Vorbereitung auf den außerordentlichen Bundesparteitag der NPD in Bamberg eine umfangreiche Strategiediskussion gegeben, deren Inhalte in der DS veröffentlicht wurden. In einer Serie von Artikeln ging die Partei der Frage nach, wie sie ihre Position im politischen Wettkampf gestalten müsse, um die angestrebten Erfolge auch tatsächlich erringen zu können. Sie kommt dabei zu dem Schluss, drei Themenfelder seien prädestiniert, als gesellschaftliche "Türöffner" der nationalen Opposition zu fungieren. Dabei fällt auf, dass die NPD mit den genannten Themen vor allem auf die Ängste der Menschen setzt: 22 RECHTSEXTREMISMUS
  • deren idealistische Arbeitskraft unbezahlbar ist." (DS 06/2010, Seite 3) RECHTSEXTREMISMUS
Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 2011 "Die Alliierten haben sich keinen Gefallen getan. Im Mai 1941 flog Rudolf Heß nach England [..:] Die Empörung über die Behandlung und die Sympathie, ja man kann fast sagen die Verehrung, die Heß entgegengebracht wird, ist europäisch [...] kann ich mir wahrlich schlechtere Vorbilder und Idole vorstellen. Kraft tankt man an Beispielen. Heß scheint so eines zu sein." (DS 05/2011, Seite 23) In der "Deutschen Stimme' 08/2009 posiert der ehemalige NPD-Vorsitzende Udo Voigt vor einem Plakat, auf dem "Freiheit für Erich Priebke!" verlangt wird. Ihren Gipfel findet die Unterstützung deseinschlägig verurteilten Kriegsverbrechers Priebke in einem Parteitagsbeschluss, der das Bedauern ausdrückt, dass diese "vorbildliche Persönlichkeit" "aus formalen Gründen" nicht als Kandidat der NPD für das Amt des Bundespräsidenten bestimmt werden könne. Der'Ring Nationaler Frauen' (RNF) bemühte das bekannte Motiv des Autobahnbaus durch das nationalsozialistische Regime: "Als der deutsche Sozialstaat noch funktionierte: Autobahn in den Dreißigern [...]." (RNF Berlin, DS 04/2009, Seite 19). An anderer Stelle wurden die sozialen "Errungenschaften" des 3. Reiches gepriesen, ohne dieses Regime allerdings explizit zu benennen: "Ja zu Deutschland -- ja zum Reich! Zur Reichsgründung vor 140 Jahre / Immerwährende Aktualität der Reichsidee Um den Fortbestand des Volkskörpers Es blieb dem 20. Jahrhundert und der "Volksgemeinschaft" der dreißiger und vierziger Jahre vorbehalten, sozialpolitisch zu vollenden, wofür Bismarck den Weg gebahnt hatte." (DS 02/2011, Seite 22) NPD sieht sich als Teil einer gemeinsamen Bewegung In ihrem politischen Kampffür ein anderes System sieht sich die NPD selbst als "parlamentarischen Arm" des "Nationalen Widerstandes" (DS, 02/2009, Seite 16), als Teil einer gemeinsamen Bewegung von Neonazis und NPD. Deutlich wird dies auch an Zitaten aus Interviews mit zwei führenden Aktivisten der Neonazi-Szene, die in der 'Deutschen Stimme' abgedruckt wurden: "Der nationale Widerstand hat einen parlamentarischen und einen außerparlamentarischen Arm. Die Partei verfügt über wirkungsvolle Sprachrohre in den Parlamenten und kann vom Staat erhebliche finanzielle Ressourcen durch Mandate und Wahlkampfkostenrückerstattung schöpfen. Die "Freien" hingegen verfügen über eine außerordentlich aktivistische Szene, deren idealistische Arbeitskraft unbezahlbar ist." (DS 06/2010, Seite 3) RECHTSEXTREMISMUS 21
  • Polizei diffamieren. Im Zusammenhang mit einem vermutlich linksextremistisch motivierten Brandanschlag auf mehrere Fahrzeuge eines Landtagsabgeordneten der "Republikaner" in Tübingen
Dies wird im Parteiorgan "DER REPUBLIKANER", Ausgabe 10/93, nochmals in ähnlicher Weise wiederholt. Unter der Überschrift "Im Namen der BECKSTEINS, BIRZELEs und SCHNOORs..." heißt es dort: "Tatsache ist, die vorgenannten Herren wollen uns nach ihren eigenen Aussagen ächten. Was heißt dies? Wir sollen zu Vogelfreien erklärt werden. Was bedeutet dies? Nichts anderes als ein mögliches Alibi für Fanatiker oder geistig Beschränkte, uns zu töten." Auch der Fraktionsvorsitzende der "Republikaner" im Landtag von Baden-Württemberg beteiligte sich an den Verunglimpfungen von Politikern demokratischer Parteien. So schrieb er im Parteiorgan "DER REPUBLIKANER", Ausgabe 3/92: "Es sind immer die gleichen Typen, die den politischen Gegner erst mit Worten und dann mit Gewalt als Ungeziefer bekämpfen. Ob in Bautzen oder Buchenwald, der menschenvernichtende Terror des Sozialismus kündigt sich stets verbal an. Dieter SPORI hat sich in diese unheilvolle Tradition nahtlos eingereiht." Der Fraktionsvorsitzende der "Republikaner" im Landtag Diffamierung scheute sich nicht davor, auch die Polizei des Landes pauschal zu der Polizei diffamieren. Im Zusammenhang mit einem vermutlich linksextremistisch motivierten Brandanschlag auf mehrere Fahrzeuge eines Landtagsabgeordneten der "Republikaner" in Tübingen am 21. Juli 1993 behauptete der Fraktionsvorsitzende, offensichtlich müsse es erst "Tote bei den Republikanern geben, bevor die Verantwortlichen den Schutz von Abgeordneten und Angehörigen einer demokratischen legitimierten Partei sicherstellen". Wie das Verwaltungsgericht Stuttgart in seinem Beschluß vom 10. August 1993 (Az.: 4 K 2339/93) bestätigte, wurde hiermit der Vorwurf eines vorsätzlichen Verstosses gegen die der Polizei obliegenden Ermittlungsund Schutzpflichten erhoben. Auch am parteiinternen Demokratieverständnis der "Republikaner" bestehen erhebliche Zweifel. Bezeichnend ist der Umstand, daß die Landesvorstände der Partei sich intern vorbehalten haben, sich Flugblätter der Kreisverbände zur Genehmigung vorlegen zu lassen. Das Verwaltungsgericht Stuttgart bemerkte hierzu in seinem Beschluß zur nachrichtendienstlichen Beobachtung der Partei durch das Landesamt für Verfassungsschutz vom 4. August 1993: 48

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